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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191110222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19111022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19111022
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-22
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Sonntag, 22. Oktober tSN. Keiouger Tageblatt Nr. 293. ISS. Jahrgang. immer weiter in die Praxis hinein: in Pädagokik, Medizin und Jurisprudenz. Da hat sie sich be sonders der Psychologie der Aussage rugewandt, und versucht zu zeigen, auf welchen Grundlagen das gerichtliche Zeugnis ruht. Wie weit können Menschen Tatbestände, die sie gesehen, gehört oder bei Verträgen gemeint haben, richtig erfaßen, be halten, wiedergeben. Lei Kindern zeigte sich die Fähigkeit, ein Bild, einen Vorgang in der Schule, beispielsweise die Bestrafung eines Schülers, richtig wiederzugeben viel schlechter, als man allgemein annehme. Das Kind lägt vieles Wichtige aus, ver fälscht anderes, setzt Neues in hohem Grade hinzu. Es ist ferner leicht, Kinder bis in das 13. und 14. Jahr durch Fragen fast Beliebiges zu sugge rieren, wobei natürlich dce persönlichen Umerjchrede sehr grotz sind. Wenn die Kinder ihre Erlebnisse usw. erzählen, ist die Richtigkeit viel größer, als wenn sie befragt werden, und je öfter sie befragt werden, um jo schlechter wird die Aussage. Der gute Wille und der auf dem Eide ruhende Zwang Hetzern die Aussage, daher ist der Eid sicher beizubehaltcn — aber die absolute Richtigkeit der Aussage garantieren sie gar nicht. Wie der Historiker weis;, daß die Geschichtsquellen nie völlig richtig sind, so mutz diese Kenntnis, daß jede Aussage psychologisch erforscht werden mutz, immer mehr in Jurlsten- kreise dringen. An den Universitäten müßten die Juristen an Hebungen psychologischer Art teilnehmen, besonders auch Strafrichter und Kinderrrchter. Es sollte den Zeugen viel Freiheit zum freien Erzählen gelassen werden, besonders in der Voruntersuchung, ebenfo den Kindern. Die Fragen sollten, wenigstens bei sehr wichtigen Punkten, genau, womöglich steno graphisch notiert werden. Beeinflussungen durch die Art der richterlichen Frage sollten vermieden, bei Konfrontationen stets mehrere ähnliche Perivnen vorgeführt und frei zur Wahl gelassen werden. Die Vernehmung von Kinsern sollte stets von Anfang an in den Händen gebildeter Juristen liege.. die als Jugendrichter Erfahrungen haben. In zweifel haften Fällen schwieriger Art, bei Bezichtigung von Lehrern usw., sollten psychologische Sachverständige zugezogen werden. Das Reichsgericht hat die An stellung von Experimenten bereits gestattet. Die Aussagen mehrerer Kinoer allein lö-men als be weisend gelten, und auch diese nur, wenn sie üier- einstimmend, ohne dass eine gemeinsame Quelle der Erzählung als fälschend nachgewiesen werden kann. * Eine Gemäldeausstellung im Hotel Sedan bietet Kunstfreunden eine seltene Gelegenheit, wer volle Gemälde aller Genres alter und moderner Meister zu erwerben. Die Besichtigung der Ausstellung ist jedermann von 9— 12 und nachmittags von 2—5 Uhr gestartet. Unter den Gemälden sins be anders hcr- vormheden: Damenporträt von Schmutzler, ein hoch- wer.volles Fächergemalde 15 deutscher berühmter Ma er, Schtalluengemälve von Ehr. Sell, eine Ma donna von Nemorand -Schüler Cornelius Schutt, Naeburn-Porträt, verschiedene Rokoko-Bildchen rc„ ein charaktervoller Martyrertopf, ein Kolossalgemätde von A. I. Franke: Ansicht von Algier von sehr dekorativer Wirkung rc. Wir verweisen noch auf . Inserat in heutiger Nummer dieser Zeitung. Verein deutscher Mütter. Auch in diesem 'K'in-er wird der „Verein deutsche Mütter" seine im vorigen Jahre so freudig ausgenommenen Vor tragsabende im Angelika-Hartmann-Hame abhalten und ist der erste Vereinsabend für den 20. Ottober abends 8 Uhr festgesetzt. Vortragende: Herr Pfarrer Wangemann über das Thema: „Dcuftch-Otzafrita einst und jetzt", sodann Fräulein Dalldorf, Mitglied des Leipziger Stadttheaters, Rezitation, und das Leidiger Volalquartett. Gedcr.ler unserer Blinden! Vielleicht ist cs u.niger in unserer Stadt Leipzig selbst als weithin im deutschen Vaterlande bekannt, in welch umsichtiger und weitgrenender Weise seit einer Reihe von Jahren bei uns dasür gesorgt ist. datz unsere Blinden des Legens uno der Befriedigung teUhattig werden, durch eigene Arbeit wirtschaftlich selbständig zu werden. Es ist geradezu erstaunlich, wie mannig faltig das Gebiet tu. auf dem der Blinde — aller dings unter der Fürsorge sehender, selbstloser Blinden freunde — sich zu betätigen vermag und was er zu leisten imstande ist. Nicht nur, datz zahlreiche Fabriken schon seit Jahren ihren Bedarf an Bürsten, Körben u. dergl. von Blinden beziehen! Deren Arbeit erstreckt >ich nicht nur auf diese Dinge. Wer kennen lernen will, in welch künstlerischer Weise der Blinde zu arbci.cn versteht, der versäume ja nicht, den Bazar zu besuchen, auf dem alljährlich Blindenarbeiten zum Verlaus angeboten werden. Derselbe findet statt am 6., 7. und 8. November d. I. im städtischen Kaufhaus. * Leipziger Kunstverein. 2m Leipziger K.-V. hat Max Reiser zum Teil schon den künstlerischen Rachlatz Arthur Langhammers - München weichen müssen. 2m Vortragssaale sind von diesem Künstler eine Anzahl Bleistiftskizzen und Oelgcmälde aus gestellt, zugleich einige seine Bildchen von Rudolf Sicck und Hengeler. 2m Eingangsfaule werden noch eine kleine Kollektion von Max Reiser und 3 Porträts des Leipziger Pastellmalers An ton KIamroth vvrgeführt. — Zugleich sei darauf bin- gewiesen, datz nächsten Sonntag, den 29. Oktober, vormittags ^.12 Uhr im Kleinen Musitsaale des Ge wandhauses der erste Vortrag für die Mitglieder des Kunstvereins statlfinden wird. Herr Dr. Georg Biermann-Berlin wird über Frans Hals und das Holland des 17. 2ahrhunderts sprechen. Zu diesem Vorlrage sind von heute ab an der Kasse des Kunst vereins gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte und Entrichtung von 20 für die Garderobe Eintritts karten zu entnehmen. * Kunsthalle P. H. Beyer L Sohn. Die Ausstel- lung von Gemälden Professor Angelo Janks-Mün chen ist von außerordentlichem Erfolg begleitet, es sind bereits sechs Werke, darunter die „Ueberführung des Sarges Fritz von Uhdes durch bayrisches Mili tär", in Privatbcsitz übergcgangen. Die Gemälde sammlung Paul Ptirck-Münck)en, meist alpine Motive, bleibt nur noch kurze Zeit. Außerdem sind ausge stellt Gemälde von H. Harms-Hamburg, Proftssor A. Hengeler, W. Hetze -f, Horst Schulze usw. In der Schwarz-IUeitz-Abteilung das graphische Werk und Oriainalzeichnungen von William Strang-London, Or.-Nadierungen von Albany E. Howarth-London, A. Legros, Ä. Klinger, O. Greiner usw. Sonntags geöffnet von 11 bis '/.2 Uhr. * „Barthia", Leipzig. „Barthia" nennt sich eine Vereinigung ehemalioer Schüler der Dr. Larthichen Privat-Realschule. Lediglich der sreundschattliche Zusammenschluß der ehemaligen Schulkameraden ist der Zweck des Ganzen, und so manch einer hat die nunmehr 15 2ahre alte Vereinigung liebgewonnen und kommt gern, um frohe Stunden zu verleben und Erinnerungen aus.utauschcn. Wie aus dem Inseratenteile ersichtlich, findet am 28. und 30. Oktober das 15. Stiftungsfest durch Kommers und Familien abend, verbunden mit dem 5. Stiftungsfest des „Atten-Herren-Vcrbandes", im Aiinstlerhai.se statt. * Buchhändler-Lehranstalt. Wie aus einer An zeige in der vorliegenden Nummer unseres Blattes zu ersehen isc, veranstaltet die Buchhändler-Lehr anstalt in diesem Wintersemester zum ersten Mal eine zweistündige Vorlesung über die Geschichte des deutschen Vuchuandels, für die Herr Dr. Goldfriedrich, der Archivar und Geschichtsschreiber des Börwnvereins der Deutschen Buchhändler, als Dozent gewonnen worden ist. Die Vorlesung findet im großen Lehrsaale der Anstalt statt, der für mehr als hundert Hörer Raum bietet, und beginnt nächsten Freitag, den 27. d. M., abends ' «9 Uhr. Erfteulicher- weste wird außer den Buchständern auch den Studierenden an der Universität und an der Han delshochschule, jowie allen anderen Interessenten - auch Damen — die Möglichkeit gewahrt, die interessante Vorlesung über einen in lullur- geschichtlicher und volkswirtschaftlicher Be ziehung so wichtigen Erwerbszweig, wie der Buchhandel es ist. zu hören. Anmeldungen zu dieser Vorlesung sowie zu den Fortbildungskursen, die erst vor kurzem unter sehr starker Beteiligung begonnen haben, werden von dem Direktor der An stalt, Herrn Dr. Curt Frenzel, täalich von 9-10 Uhr in seinem Zimmer — Platostratze In — entgegen genommen. Wir verfehlen nicht, namentlich auf den Kursus in Buchgewerbekunde Hinzuwersen, für den die Buchhändler-Lehranstalt ihr äußerst instruk tives Anichauungsmatcrial zur Verfügung stellt: die Teilnehmer an diesem Kursus werden am Refor mationstage eine große Papienabrik im benachbarten Preußen besichtigen. Da das Honorar für ein Fach nur 5 ./L beträgt, ist mit Sicherheit eine rege Teil nahme an den beiden Vorlesungen zu erwarten, so daß cs sich empfiehlt, die Anmeldung recht bald zu bewirken. * Zum Besten erholungsbedürftiger Mitglieder der evang. rcfotmierren Gemeinde soll am 4. No vember nachmittags 4 Uhr ein Biedermeiertaffee im Künstlerhaufc, Boiestraße 9, stattfinden. Das Komitee ist aus Damen der Gesellschaft gebildet, und bemüht sich, den Festräumen des Künstlerhauses für den be treffenden Tag ein ansprechendes, einheitliches Ge präge im Biedermeierstil zu geben. Im Mittel punkt des 2nteresjes wird die Aufführung des reizenden kleinen Lustspieles „Die Abreiie". mit Musik von d'Albert stehen. Herr Paul Aron, der be kannte junge Pianist hat die sorgfältige musikalische Einstudierung übernommen und wird am Flügel begleiten. Die drei Nollen sind begabten jungen Künstlern nnvertraut worden. Das Nähere wird am Abend selbst das Programm verraten, das in ganz neuer origineller Form von unserem einheimischen Künstler Herrn Rüdiger Berlit entworfen, den Gästen dargebotcn werden loll. Den Vorverkauf der Eintrittskarten zu diesem Viedermeierkaffee hat dis Firma August Pölich, Verlehrsbureau, gütigst über nommen. * Der Leipziger Männerchor lKgl. Musikdirektor G. Wohlgemuth) veranstaltet zwei Konzerte zum Besten der Rojeggerstistung des Deutschen Schulvereins. Das erste Dienstar, den31.Oktober (Nesormationsfest), nachmittag 4 Uhr zu volkstüm lichen Preisen, das zweite am folgenden 1. November, abends 8 Uhr zu gewöhnlichen Preisen in der Albert- Halle. 2n beiden Konzerten werden nur echt deutsche Volkslieder gesungen und sind zur Mitwirkung öster reichische Volksgenossen aus Wien herangezogen worden. Der bcrükimteste österreichische Volkslieder forscher, Herr k. k. Reoierungsrat Dr. I. Pommer, wird eine kurze Einführung in das echte deutsche Volkslied neben, Herr Prof. Dr. Raimund Ha- latschka (Bariton) wird die ernsteren und Frau Konzertsängerin Marie Seifert-Kuntner die heiteren Volkslieder (auch mit 2odlern, Juchzern, Rusen, Almschreien usw.) vortragen. Die Veranstal tung verspricht somit eine äußerst interessante zu werden und wird der Besuch der Konzerte auch in Anbetracht des idealen Zweckes wärmstens empfohlen. * Der Markuskirchenchor zu L.-Nendnitz ver anstaltet Mittwoch, den 25. d. M., seine 7. Abend- motetle. Der Leitgedanke heißt: „Des Christen Sonntagsfeier im Liäste geistlicher Musik." Reben entsprechenden Chorgesängen bietet die Vortrags ordnung einige Violoncello-Solostücke, voraetragen von Frl. Etelka Weinhold, und Herr Organist Schönsten wird ein 2ntermezzo von Rheinberger zu Gehör bringen. Den Schluß bildet «ine kurze Ansprache des Herrn Pastor Liz. Dr. Markgraf. Es sei auf diese Abendmusik hierdurch empfehlend hin- gewiesen. Anfang ^,9 Uhr. * Im Dienste der Leffentlichkeit. Sonnabend morgen kurz vor 5 Uhr bemerkte ein am Königs platze diensttuender Wächter der Wach- und Schließ gesellschaft auf der untersten Treppenstufe eines Grundstückes eme ältere Frau in bewußtlosem Zu stande in einer großen Blutlache, die — wie sie auf Befragen angab — nach der Markthalle wollte und hierbei auf der Treppe ausgeglitten war. — Der Wachmann benachrichtigte sofort die Sanitätswache, wo die Wunde verbunden wurde. — Alsdann wurde die bedauernswerte Frau in ihre Wohnung zurück gebrach l. * Im Asyl für männliche Obdachlose haben in der Zeit vom 14. bis 21. Oktober 88 Personen vor gesprochen: davon wurden 81 ausgenommen und vier zurück,'«wiesen. * Leutzsch. Am Freitag wurde auf den Wiesen on der Otto - Schmiedt - Straße ein Fahrrad und die Uniform eines Mej l enger-Voys gelunden. Die Sachen waren von dem Boy im Stich gelassen. Er soll mit einem ihm zur Besorgung übergebenen Geldbetrag geflüchtet sein. * Leutzsch. Der seit nahezu 50 2ahren in der Familie Möller in Leutzich bediensteten Karoline Büttner wurde das tragbare Ehrenzeichen zur Treue in der Arbeit verliehen. Die Auszeichnung ist ihr heute durch Assessor Putzler von der Königlichen Amrshauhtmannschatt Le.pzig überreichl worben. Karoline Büttner ist bereits im Besitze des von der Großherzogin von Hessen uir 2'stährige Dienstzeit gestlsteten goldenen Kreuzes. * Böhlltz-Eheenberg. Der Mannergesangverein hielt am Freitag im Gasthofe „Zur großen Eiche" unter Leitung seines Dirigenten, des Musiklchrers Otto Thamm, sein Herbstkonzert ab, das sich eines gro ßen Zuspruchs ersrcute. Ter Konzertplan zeigte ältere und neuere Vokal- wie Jnstrumentalstücke in wohltuender Abwechslung und wurde eröffnet mit dem Schnciderschen Chorliede: „Sängerrust". dem zwei Kompositionen von Schubert „Dörfchen" und „Gondelfahrer", beide mit dezenter Klavierbeglei tung, solaren. Ein Sololied „Der sterbende Zecher" wurde mit lautem Beifall ausgenommen. Im „Süd lichen Volksleben" von Knayer. das in 8 Bildern durch den Pianisten O .Thamm trefflich zum Vortrag gelangte, gab der Komponist einen sicheren Beweis seiner Künstlerschaft. Der zweite Teil der Vortrags ordnung brachte drei Lhorlieder: „Der Jäger aus Kurpfalz" von Othogcaven, „Stündchen" von Otto und „Zum Abschied" von Mayer-Olbersleben bei deren Wiedergabe der wohlgeschulte Mannerchor nicht nur Verständnis für dynamischen Ausdruck zeigte, son dern auch nach rein klanglicher Richtung hin voll befriedigte. Zwei Volkslieder: „Sommerabendlied" und „Wenn ich den Wandrer frage", bearbeitet von Otto Thamm, sowie drei Stücke für Klavier: 2. Satz a. d. E-Moll-Sonate, op. 90, von Beethoven, As- Dur-Etüde, op. 25. von Chopin und C-Dur Etüde, op. 23, von Rubinstein, vom Dirigenten virtuos ge spielt, legren gutes Zeugnis ab sowohl von dem musi kalischen Können des strebsamen Vereins als auch seines bewährten Leiters. Nach dem Konzert fano ein flotter Ball statt. * Döhlitz-Ehrenberg. Am Donnerstag fand im Restaurant „Schloß LLettin" die Herlütverfammlung des Frauenvcreins statt. Nach Begrüßung der An wesenden hielt Ortspfarrcr Liz. Naumann einen Vor trag aus der Arbeit der inneren Mission und warnte vor dem plan- und sinnlosen Geben an den Türen. Man solle lieber die Bettler an den Verein für innere Mission in Leipzig, Roßstr. 14, verweisen. Dort wird für sie in der notwendigen Weise gesorgt, aber nur dann, wenn sie der Fürsorge auch wert sind. Nach den interessanten Ausführungen des Geistlichen wurden 5 neue Mitglieder ausgenommen, über verschieden« Unterstützungen hiesiger hilfsbedürftiger Familien durch den Frauenverein berichtet und auch für die Zukunft weitere Unterstützungen bewilligt. Bedürf tige Frauen, die aus hiesiger Armenkasse Unterstützung empfangen, die aber für des Lebens Nahrung und Notdurft nicht ausreichend ist, unterstützt der Frauenverein nicht durch Geld, sondern durch Welt marken für Fleisch, Brot und Briketts usw. ÄUS SkMen. Dresden, 21. Oktober. * Die Ankunft des Eroßherzogs und der Grotz- her-ogin von Mecklenburg-Strelitz erfolgt am 23. Ok tober nachmittags 4 Uhr 19 Min. Es findet großer Empfang statt. Am 24. Oktober nachmittags 2 Uhr 19 Min. erfolgt die Abreise. * * Plauen, 20. Oktober. (Zur Milderung der gegenwärtigen Teuerung) empfiehlt die Handelskammer Plauen folgende Maß nahmen: 1s Die Höhe der inländischen Getreideprei!« wird gesteigert durch den Wegfall des Identitätsnach weises bei der Ausfuhr von Getreide und durch die vom Bundesrat nachgelassene Verwendung der Ein fuhrscheine für die Einfuhr anderer Waren als Ge treide, insbesondere von Kaffee und Petroleum. Da mit wird künstlich eine Ausfuhr von Getreide und zugleich eine derartig geringe Spannung zwischen Eetreidevorrat und Ectreidebedarf im Jnlande er zeugt, daß der Getretdezoll in dem Inlandspreise de» Getreides voll zum Ausdruck gelangt. Nachdem sich aber die Landwirtschaft und der Handel des Ostens auf Len gegenwärtigen Rechtszustand eingerichtet Haden, würde es schwer sein, den Identitätsnachweis für die Wiederausfuhr von Getreide mit einem Male wieder einzuführen. Die Wiedereinführung des Identitätsnachweises ist aber als Zielpunkt zu er streben. Im gegenwärtigen Augenblick ist angesichts der vorhandenen Teuerung zu fordern, datz die Aus fuhr von Getreide durch Herabsetzung des Wertes der Einfuhrscbeine oder Lurch Beschränkung ihrer Gültig keit auf Getreide vermindert wird. Eine nur all mähliche Beschränkung des Wertes bzw. der Verwen dungsfähigkeit der Einfuhrscheine ist auch vom Standpunkte der sächsischen Landwirtschaft und Müllerei zur Vermeidung einer plötzlichen lleber- flutung mit ostdeutschem Getreide zu wünschen. 2s Ferner wird, wenn auch die Futtermittclernte im Bezirk der Handelskammer Plauen nicht durchgängig als ungünstig bezeichnet werden kann, im all gemeinen Interesse, insbesondere zur Vorbeugung einer sonst zu erwartenden weiteren Fleischteuerung, eine Herabsetzung des Zolles auf Futtermittel befür wortet. 3s Es wird außerdem anheimgcgeben, eine Zollermätzigung auf die Gegenstände des großen Konsums, wie Kaffee, Zucker. Reis und Schmalz, eintreten zu lassen Im übrigen wird dankbar anerkannt, datz die Eijenbahnverwaltungen der Bundesstaaten durch Herabsetzung ter Fracht aus Futtermittel dem Be dürfnis entqcqengckommen sind und die frühere Be schränkung der Vergünstigung auf direkte Bezüge für die Landwirtschaft haben fallen lassen. * Planen, 21. Oktober. (Unfall auf der Flucht. Ein 45 Jahre alter Färbereigehilfe hatte in der Herberge zur Heimat einen Diebstahl aus geführt, war aber überrascht worden. Auf der Flucht vor den herbeigerufenen Polizeibeamten stürzte er vom Dach eines Hauses und fiel auf ein Lichtsenster, wo er besinnungslos liegen blieb. Die Acrzte konstatierten einen Schad elbruch, Ge hirnerschütterung und andere schwere Ver letzungen. Er wurde indasKrankenhaus übergeführt. Chemnitz, 2l. Oktober (Der wegen Raub mordes verhaftete Zimm er geselle Köhlers von dessen Festnahme an der französischen Grenze wir unlängst berichteten, wird nunmehr nach Chem nitz einaeliefert. Die Verdachtsgründe gegen Köhler haben sich so sehr gehäuft, daß man glaubt, ihn des am 20. August begangenen Raubmordes an dem Er enbahniiifpettor Tucha im Höllengrund bei Sebastiansberg i. B. mit Hilfe der von der Komo- tauer Polizei gesammelten Indizien überführen zu können. Von seinem letzten Arbeitgeber in Chemnitz wird Köhler, der bekanntlich auch noch im Verdacht steht, den Dresdner Droschkenkutscher Winter in der Dresdner Hcioe ermordet zu haben, als unverträg licher Mensch geschildert, mit dem seine Arbeits kollegen nicht gern zusammen arbeiteten. * Oelsnitz (Erzg.), 21. Oktober. (Verschüttet und getötet.) Im Schacht „Deutschland" ist der Bergarbeiter Rauh durch hereinbrechende Kohlen matzen verschüttet und getötet worden. Er hinter- läßt eine Frau und fünf Kinder. h. Rodewisch, 21. Oktober. (Besitzwechsel.) Die Gemeinde Rodewisch hat das Rittergut Rieder- Auerbach vom jetzigen Besitzer Herrn Merkel in Leipzig für den Preis von 270 000 gekauft. Zum Pächter wurde Herr Schwabe, früher Besitzer des Vezirksgutes, gewählt. b. Wilkau, 21. Oktober. (Teuerungszulage.) Kommerzienrat Dietel (Kammgarnspinnerei) gewährte seinen Arbeitern aus Anlaß der Teuerung 10 Prozent Lohnzulage. * Zittau, 21. Oktober. (Entlaufener Knabe.) Ein Knabe, der über seine Person und seine Ange hörigen die Auskunft verweigert, befindet sich bei der hiesigen Polizei seit über drei Wochen in Verwahrung. Was er bisher angab, stellt sich meist als unwahr heraus. Nur bleibt der Knabe dabei, daß er Richard Langer heißt und 15 Jahre alt ist. Der Knabe ist gut genährt, dunkelblond, hat blaugraue Augen, benimmt sich furchtsam und scheu und Ant wortet nur selten. Er behauptet, in einer Anstalt, in der Knaben und Mädchen untergedracht waren, interniert gewesen und wegen schlechter Behandlung entlaufen zu sein. « «I. Ai ei gen, 21. Oktober. (Die Triebischtal- straße.) Wie uns von zuständiger Seite mitgeteilt wird, besteht begründete Hoffnung, daß die zurzeit in Munzig endende Trieknschtalstraße tn absehbarer Zeit wenigstens bis Rothichönberg fortgeführt wird. Nachdem im Winter und Frühjahre ver schiedene dahingehende Verhandlungen zwischen der König!. Amtshauptmannschaft und den interessierten Gemeinden stattgesunden haben, hat nunmehr das Kgl. Finanzministerium angeordnet, datz auf Rech nung der Slraßenbauverwaltung die Vorarbeiten für das Projekt stattfinden, womit in den nächsten Wochen begonnen werden dürfte. '5 . Nossen, 21. Okt. (Verschiedenes.) Herrn Seminaroberlehrer Herrmann wurde gestern infolge seiner 25jährigen Zugehörigkeit zum hiesigen Kirchen vorstande eine vom evangelisch-lutherischen Lande»» tonsistorium gestiftete Dankesanerkennungsurkund« durch eine Deputation des Kirchenvorstandes über» reicht. — An Stelle der eingehenden Beamtenschule wird beabsichtigt, Ostern 1912 eine Selekta hier zv errichten. Die Vorarbeiten hierzu sind bereit» im Gange. Wie kann man wieder funa werden? mit größter Freude S - Das Altern ist eine chronische Erkrankung, sagt vr. Lorand. Man kann sie ebenso behandeln wie jedes Wer Biomalz noch nicht genommen hat und es zuerst nimmt, fühlt seine sieghaft verjüngende Kraft : chronische Krankheit. Heilfaktoren sind da vor allem das tägliche Wandern in reiner Lust, häufiges! mit größter Freude am eigenen Körper. War vorher schon die Besorgnis vorherrschend, daß die Jugend entflieht, daß sich das Alter mit seinen Falten und Runzeln bald einstellt, so strafft kivmalr.,^ HvsfittLchims- andere .... . . . _ „ , Baden und ganz besonders eine rationelle Ernährung. Wie man sich durch unge eignete oder gar schädliche Nahrungsmittel krank essen, wie man durch Zuvielessen seine Verdauungsorgane überlasten und vor der Zeit leistungsunfähig machen kann, so kann man sich auch gesund essen, wenn man weniger Fleisch als bisher und dafür mehr Gemüse und Früchte genießt und Kaffee, Kakao und Alkohol auf ein Minimum einschränkt oder besser ganz meidet. Daneben ist es notwendig, ein Kräftigungsmittel von gutem Geschmack zu ge brauchen. Denn nichts ist verkehrter, als ein Kräftigungsmittel zu nehmen, gegen das sich der Geschmackssinn sträubt und bei dem der Magen am liebsten revoltieren möchte. Kräftigungsmittel sind keine Medikamente, sondern Nährmittel, und deshalb muß man von ihnen verlangen, daß sie wohlschmeckend sind. Es ist kein Zufall, daß Biomalz vor allen anderen Kräftigungsmitteln einen Weltruf und eine so außeroroentliche Beliebtheit erlangt hat. Es duftet aromatisch und schmeckt vorzüglich. Tausende von Aerzten verordnen es mit Vorliebe seiner eminenten Wirksamkeit wegen. Man hat erkannt, daß in dem Bestreben, Blut und Säfte von Schlacken zu befreien und den Organismus aufzufrischen und zu verjüngen, aus die Mitwirkung von Biomalz nicht verzichtet werden kann. Wer Biomalz regelmäßig zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendbrot nimmt, wird kaum über den vorzeitigen Verlust von Elastizität des Körpers und Geistes klagen können. In wie vielen Fällen hat Biomalz die Freude am Leben zu- rückqebracht! Regt es doch den Stoffwechsel energisch an, erfrischt es doch den ge samten Organismus mit seinem weitverzweigten Nervennetz und seinem oft so träge pulsierenden Blut in angenehmer und nachhaltiger Weise. ald einstellt, so strafft sich die Energie, und Hand in Hand mit dem Wiederaufbau der inneren Kraft greift eine äußere Wirkung Platz, wie sie oft in geradezu Wunder wirkender Weise beobachtet worden ist. Die Wangen roten sich, der Teint wird reiner und bekommt die klar« Durch sichtigkeit, die wir an den Kindern al» schönstes Vermächtnis frühester Jugend schätzen. Die eckigen Züge schwinden und machen runden, harmonischen Formen Platz. Und wie Biomalz unseren Kleinen, die schwächlich und tn hart«! Schularbeit überanstrengt find, die Jugend erhält und den kleinen Körper widerstandsfähig und rund macht, so wirkt Biomalz auch bei alternden Personen mit verjüngender Kraft. Denn wer Biomalz nimmt, altert wohl an Jahren — aber in seinem Kraft gefühl, in seinem Gleichgewicht, in seinem frischen Lebensempfinden und seinem äußeren Bilde bleibt er jung. Das echte Bioma l» ist von Professoren und Aerzten glänzend begutachtet und in ständigem Gebrauch zahlreicher König!. Kliniken. Bei der großen Anzahl von Nachahmungen und Ersatzpräparaten ist es unbedingt erforderlich, beim Einkauf darauf zu achten, daß man nicht irgend etwas anderes mit ähnlich klingendem Namen in die Hand gedrückt bekommt Manche Wiederverkäufer empfehlen derartige Trlatzvräparate lediglich deshalb, weil sie an ihnen etwas mehr verdienen. Allo Vorsicht! Das echte, wohlschmeckende und flüssige Biomalz ist nur in Dosen k 1 und 1.90 in Apotheken, Drogenhandlungen und Reformhäusern erhältlich. Kostprobe und Broschüre völlig kostenlos durch Them. Fabrik G«or. Patermann, Fri«d«nau-Berlin V0.
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