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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.03.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140320021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914032002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914032002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-20
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
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Sette 8. m. 144. «bena-ttusgavr. Leipziger Lagedlau. LeipÄg unü Umgebung Leipzig, 2V. März. Zamtllennachrichten. Gehöre«: vrn. Leinach Jütte und Ar. Gertrud geb Linlau i« Lrivtig rin Mülxhe» — örn. O St-tzner und gr. Marg. geb Lentschcl m L.-^toblX ein Müdchen. SteAerde«: In:. Friedericke oerw Jioickkll ged. Baumgarten, srb-Pachsir. 3b, Berrdiguitg Sonntag >/?2 Uhr Johannissried- l:os. — Lr. Alben Tallmann. Oberbalmhosvorsieher, Beerdigung Sonnabend 4 Ubr Siwfriedltvi. — Lr. Job. iidrift. Richard stretzjchmar, 68 Jahre alt, Bernhards«». 28, Beerdigung Sonn-, lag H12 Uhr Trinitatiosriedhoi. — tzr Wilhelm Biek. Glaser meister, b2 Jahre alt. Schönbnchsir. 68, Beerdigung Sonntag >'»12 Ubr Südsrieddos - Jr. '-Inna vemprich geb. Lev, Leipzig, Beerdigung Sonntag ,12 Uhr Jvhauniesriedhol — Jr. Auguste Minna Pmssrr geb Wagner, 53 Jahre alt, Uaralastr. 10, Ein äscherung Sonntag >.12 Uhr. — Fr. «Gertrud Lottmann geb tGierittg, 30 Jahre alt, Arudtstr 68, Beerdigung Sonntag 1 Uhr Südsriebbos. ^ve«4 5pirlplan 4er Leipziger idealer — Jreitag Ans. Eitt>r Sonnabend Anfssknde LH. Geschlossen. - Der Erbe. 7 » »U„ I» Tie Augen der Lied«. 8e>>. s 1.N Der grauen- iresier. Op. V, Lpeeett.-r». Der Windel. «avalier. «.»,>. 8 1.U Der Windel. Kavalier. Op, 1.» Erk iär un, !ci«m-nd, « i ich i och im ,,ciiwend«. 8 > Mügelkleid«. ? <). -» Oper, Op. --- Lperene. 8ek. L I- — Luilivtel, 3^ — TraueOptel. chau Viel. Wetterbericht der König!. Sachs. Landeowetterwarte z« Dresden. Vorhersage für den 21. März. dlorvostwind, meist heiter, kühl, zunächst Nach^ froste, vorwiegend trocken. Sonnenaufgang K Uhr 9 Minuten. — Sonnen« untergang 6 Uhr 17 Minuten. Mondaufgang 4 Uhr 36 Minuten. — Mondunter- gang 12 Uhr 18 Minuten. * Wetternachricht vom 19. 2V. März. Vom Pöhlberg. Starker rasch verschwindender Keif, glänzender Sonnenunter- und aufgang. Him- mclssärbung gelb. * Pilotaufstieg in Dresden. Erdboden: Ostsüd ost 1: 500 Meter: Südsüdost 8: 1 000 Meter: Südsüdwest l>: 2000 Meter: Südsüdwest 8; 3000 Meter: Südwest 9: 3300 Meter: Süd west 10. * Eine Vereinigung der Leipziger Straßenbahn' gesellschasten? In der heutigen Generalversammlung der Leipziger Elektrischen Straßenbahn regte ein Aktionär an, um der Konkurrenz der Kraft- omnibusgeiellschaft besser zu begegnen, eine Vereinigung der beiden Straßenbahn gesellschaften herbeizuführen. Der Vorsitzende des Aussichtsrats äußerte sich dahin, daß diese An regung zweifellos wertvoll und beachtlich sei und daß die Verwaltung in dieser Richtung Verhandlungen aufnehmen werde. <Wir verweisen im übrigen auf die Handelszeitung.) * Vom Iohannishojpital. Das zinsbringend an gelegte Vermögen des Johannishospitals beziffert sich nach der letzten Aufstellung auf 0 580 719 .äk Hiervon entfallen auf Hypotheken 3 643 350 ^2, auf Wertpapiere 716 475 >4 und auf ausgeliehene Kapi talien 2226 944 .X Außerdem standen noch etwa 500000 .« Restkaufgelder aus für verkaufte Bau plätze. Ferner besitzt das Johannishospital 95 Mans- clderKuxe. Der Grundbesitz des Johannishospitals ist. wie bekannt, sehr bedeutend. An Pachtzinsen von Gärten, Feldern und Wiesen bezieht es jährlich 137 180 Nicht eingerechnet sind hierbei die Pacht gelder aus den Gütern in Plaußig. Dösen. Seehausen, Zuckelhausen und Liebert- wolkwitz, die sich aus rund 110000 .//, belaufen. Endlich ist dessen noch zu gedenken, daß das Johannis hospital außer dem Stammhause und den beiden Zweigansialten noch die Heilanstalt Thonberg und die Heilstätte Adorf besitzt. Sicherlich ist das Gejamtvermögen des Johannishospitals auf weit Uber 10 Millionen Mark zu schätzen. * Jubiläum. Der Arbeiter Friedrich Wilhelm Stölzcl in Leipzig begeht morgen das Jubiläum 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit in der Ma- schinensabrik von (hebrüder Brehmer in L.-Plagwitz, Karl-Heine-Straße 111. * Eine Auszeichnung des Leipziger Männerchors. Arnold Schönberg, der Komponist der kürzlich in Leipzig mit größtem Ersolg« zur Erstaufführung aus genommenen Gurrelieder richtet« an den Leipziger Männerchor folgendes Schreiben: „k. 1'. Leipziger Liännerchor, erst jetzt (aus Amsterdam zurückkom mend) finde ich Zeit, mich bei Ahnen zu bedanken und Ahnen zu sagen, daß Ähre Leistung bei der Leipziger Gurrelieder Aufführung mir ganz außerordentliche Freude gemacht und die größte Bewunderung abge- vungen hat. Ähre präzise und männliche Art zu singen und die Gewissonhaftigkcit und Sauberkeit Ahres Vor trages werden Ahnen auch sicher in Wien den wohl verdienten Erfolg bringen. Mir aber war noch etwas sehr, sehr angenehm: Di« außerordentlich liebenswür dige Art, auf di« Sie mich aufnahmen und di« Opfer willigkeit, mit der 2i« dt« Mühen so vieler und er müdender Proben auf sich nahmen. Lassen Sie mich Ahnen für alles das danken und sagen, daß ich mich sehr freue, Ahnen für Mitwirkung verpflichtet zu sein. Ach empfehle mich in vorzüglick>er Hochachtung und Ergebenheit Arnold Schänder g." * Allgemeine evangelisch-lutherische Konserenz. Eine große Zahl von Mitgliedern und Freunden der Konferenz hatten sich am Donnerstag im Blauen Saale des Vereins für inner« Mission ^u dem letzten Vortrag der im Winterhalbjahr abgehaltenen Vor tragsreide eingesundcn. Ahnen allen entbot O. I h - mels yerzlichen Willkommensgruß, worauf Pastor Pohonc über das Thema sprach: „Wie Jesus dieSeinen betengelehrtya t." Wenn man mit einem Menschen unserer Tage darüber in Dis kussion gerate, ob man beten solle oder nicht, so könnt« man darauf Hinweisen, daß die Möglichkeit, bet«n zu können, den Adel des Menschentums ausmach«, was uns hinaushebe über jede Kreitur. Rur der Mensch habe Religion ustd Guritben, aller Glaube aber atm« im Gebet. Und selbst der Größte, den je di« Erde getragen, Aeius. habe das Gebet nicht entbehren kön neu. Er haoe durch sein Vorbild die Menschen beten gelehrt, und obwohl er das schlichtest« Dasein hatte, kein Stück Brot zum Munde geführt, ohne vorher dem zu danken, von dem alle gute und vollkommene Gabe herabkomme. Hier und da seien von ihm Worte gefallen, die man als eine theoretische Anweisung für das Beten nehmen könne. Wer bete, sott im Geiste und in der Wahrheit beten. Und wie über die Form, so habe Jefus auch über den Anhalt des Ge bets Worte geäußert. Er hab« di« Richtlinien für das richtig« Beten gezeigt. Herr, lehre uns beten, hätten seine Jünger zu ihm gesagt. Da habe er ihnen das „Vater unser" gegeben, als ein Beispiel wie man beten solle und alle frA»er gegebeneil Direk tiven darin zusammengefaßt. Allzu häufige» Wieder holen oder gedankenloses Herplappern de» „Vater unser" sei allerdings kein Bet«n. — Nach einer sehr regen Aussprache, an der sich Theologen und Laien beteiligten, und in der sich verstorbene R«bner mit der Meinung des Referenten, das „Vater unser" möchte nur noch an hohen Festtagen in der Kirche gebetet werden, nicht einverstanden erklären konnten, machte Pastor Hardeland einig« Mitteilungen über di« Auswanderermission in Hamburg, d«ren Lei- tung er in Kürze übernehmen wird. Den Scheiden den begleiteten die besten Segenswünsche seiner Amtsgcnossen und seiner lbemeinde für seinen neuen schönen Wirkungskreis. ? Wer kann üb«r da» Geschirr Angabrn machen? Am vergangenen Montag abend gegen ^8 Uhr ist auf «mein Fuhrwerk, das in der Bormrischen Straße in der Näh« d«r Hildebrandstraße mit der Fahrtrich tung nach Lößnig zu hielt, ein Gesäß mit Säure un dicht geworden, wodurch ein Teil d«r Säure auf die Straße gelaufen ist. Wer über den Geschirrführer oder den Eigentümer des Fuhrwerkes Angaben machen kann, wird ersucht, dies dem Polizeiamt, Wächterstraße 5, II., Zimmer 86, mitzuterlen. L. Tot ausgesunden wurde gestern mittag in seinem Garten an der Schönefelder Straße ein in L.-Eutritzsch wohnhafter Werkmeister. Ein hinzugerufener Arzt stellte Herzschlag fest, der d«m Leben des Manne» plötzlich ein Ziel gesetzt hatte. ?. Wieder ein Unfall infolge Aufspringen» auf die Straßenbahn. Zn der Dresdner Straße versuchte gestern mittag ein 50jähriqer Tapezierermeister auf einen in der Fahrt begriffenen Straßenbahnwagen aufzuspringen. Er trat dabei fehl und fiel so un glücklich hin, daß er sich eine Gehirnerschütterung zu zog. Er wurde zunächst nach der 3. Sanitätswache und von dort auf ärztliche Anordnung in seine Woh nung gebracht. I>. Zusammenstoß. Auf der Kreuzung der Alex ander- und Promenadenstraß« fuhr gestern nachmittag ein einspänniges Geschirr an einen Kraftomnibus an, wobei drei große Fensterscheiben d«s letzteren in Trümmer gingen. Personen sind, soweit bekannt, nicht zu Schaden gekommen. ?. Eigenartiger Unfall. Beim Fällen einer Baumes in dem Vorgarten eines Grundstücks der Elsterstraße sprang gestern abend ein Stück Holz ab, das zwei in der Nähe stehende klein« Mädchen so un glücklich traf, daß sie in ärztliche Behandlung gegeben werden mußten. Ob jemand ein Verschulden au dem Unfälle trifft, muß erst noch festgestellt werden. Von den Kindern wurde das dreijährige Mädchen im Gesicht, das andere, das 10 Jahre alt ist, am rechten Fuße verletzt. * Die Krast des Winde». An der Schillerstraße wurde heute morgen die große Scherbe des dort be- findlick-cn Spülkastens durch einen Windstoß völlig zertrümmert. * Durch die umherfliegenden Glas splitter wurden die Passanten sehr gefährdet, doch wurde glücklicherweise niemand verletzt. O * Leutzsch, 20. März. Eine erhebende, würdige Feier war, wie bereits kurz berichtet, die Ein weisung unseres neuen dritten Geistlichen. Unter Glocken- und Orgelklängen betrat Tand, theol. Friedrich Straube, geleitet von Superintendent Geh. Kirchenrat I>. Hartung, Pfarrer Dr. Schne- dermann, Pastor Magawly von Talro, dem Vertreter der Patronatsbehörde Bürgermeister Dr. Weber, und den Mitgliedern des Kirchenvorstandes und Gemeinderats unser Gotteshaus, in dem sich bereite eine zahlreiche Gemeinde versammelt hatte. Nach Gemeindegeiang, Abkündigungen und Schrift- Vorlesung hielt Geheimrat I'. Hartung eine zu Herzen gehende Ansprache über 1. Kor. 2, 2. Au» dem vom Einzuweisenden selbst verfaßten Lebenslauf war zu entnehmen, daß der neue 2. Diakonus am 10. Februar 1889 in Plauen t. V. geboren ist, später das Gym nasium zu Chemnitz besuchte und zuletzt Mitglied des Predigerkollegs zu St. Pauli war. Der Ephoru» ordinierte nunmehr den Einzuweisenden und überreichte die Lokation; seine Amtsbrüder brachten ihm herzliche Segenswünsche dar, und vom Chor erklang dir Motette: „So nimm denn meine Hände." Nachdem Pfarrer Dr. Schnedermann dem neuen Amtsbruder das heilige Abendmahl gereicht, nahm dieser die erste Amtshandlung vor: den Lob preis und Sckriftverlesung, um dann von der Kanzel aus seine Antrittspredigt über Eph. 5, 1—9 zu halten, die auf die Gemeinde einen großen Eindruck machte. Nach abermaligem Demeindegesang und Schlußliturgic war die Feier zu Ende. Sächsische Nachrichten Dresden, 20. Mürz. * Vom Wettinschützenbund. Am 16. März hielt das Bundespräsidium des Wettinschiitzenbundes im Königrciclzc Sachsen Sitzung ad. Die Aufnahme von drei Gesellschaften wurde bekanntgegeben. Den Herren Baumann in Schneeberg, Hangle in Herwigs- oorf, Wirth in Taura und Glaß in Zwickau wurden Ehrenurkunden bewilligt. Da 1917 der Bund die Feier des 25jährigen Bestehens begehen wird, wurde beschlossen, die nächsten Bundesschießen, nach dem in diesem Aahre zu Annaberg 9. bis 16. August abzu haltenden wie folgt zu verlegen: 1916. 1917 und dann wieder in zweijährigem Turnus 1919 usw. Für künf tige Bundesschicßen haben sich die Städte Oclsnitz, Meerane und Riesa angemeldet. Die Wettin-Jubi- läums-Stistung, die der Unterstützung hilfsbedürftiger Schützen dient, besteht am 19. Juli 25 Aahre. Ahr Kapital ist auf das Doppelte seit der Gründung an gewachsen. Die beiden Generalversammlungen von Stiftung und Wettinschützenbund sollen am 10. August nachmittags 6 bzw. 7 Uhr zu Annaberg im Alten Schützenhaus abgehalten werden. -G Plauen i. B„ 20. März. Spurlos verschwunden ist seit voriger Woche der hier stadtbekannte Buch halter Friedrich Meyer, der seit Jahren bei einer größeren Textilfirma hier beschäftigt war. In einem an leine Frau gerichteten Briefe dankt der Vermißte ihr für die ihm bewiesene Treue und bittet, keine Nachforschungen nach ihm anstellen zu lassen, er werd« doch nicht gesunden werden. Die Bücher des Verschwundenen sind, wie sich inzwischen heraus- aestellt hat. seit einiger Zeit nicht mehr in Ordnung. Allem Anschein nach hat sich der sonst sehr zuverlässig gewesene Mann in Spekulationen eingelassen. " Großenhain, 20. März. Gestern früh versuchte im alten Teile des Stadtparkes der Markthelfrr Max Oskar Nitzsche seine frühere Geliebte Martha Kröhl aus Dresden und dann sich selbst zu erschießen. Beide wiesen Schußverletzungen aui. Sie konnten sich aber noch in die Wohnung des Nitzsche begeben, wo sie bewußtlos aufgefunden und sofort in das Stadtkrankenyaus ubergeführt wurden. Wie ver lautet, sotten die Verletzungen bei beiden nicht lebensgefährlich sein. Sport und Spiel. Neugestaltung -er Veutsth-aka-emljchen Olympien. Von oand. jur. 8. Chemnitz (Leipzig). I. B« d«M »»«» besonder« Interesse, da» ,0» «de « Lap»ig an den hier »um erste« Mole — i. I. 1908 anlüglich des UniverZllütt-JubilLum« — »irr Leranftaltun, gelangten deutsch-akademischen Lwmpren detzedt. dürsten di« solgenocn Vorschläge starben Widerhall finde«. Seitdem im Aahre 1909 di« deutsch-akademtschon Olympien ins Leden gerufen, find sie bis jetzt all jährlich wieder veranstaltet worden Von Jahr zu Jahr hat di« Zahl der Teilnehmer (besonders die der abgegebenen Nennungen) zugenommen, ständig sind die von den Siegern geootenen Leistungen besser ge worden. Anderseits zeugt aber auch das, was beim vorjährigen Olympia mancher Meisterschastskandidat in dieser ober jener Konkurrenz geboten hat, nicht gerade von großer Leistungsfähigkeit. Und man mußte sich wundern, wie ,o mancher sich an einem Metsteychaftskampf — vielleicht gar noch mit Sieges- koffnungen! — zu beteiligen gewagt hat. Dies muß bei späteren Olympien verhütet werden, und es läßt sich, wie im folgenden bargel^t wird, wohl ohne allzu große Schwierigkeiten auch vermeiden. Es ist auf irgendeine Wecke M erreichen, daß die deutsch- akademischen Olympien, die di« größte Ver anstaltung der akademischen deutschen Jugend sind, inZukunft nur noch die Besten unterden deutfchen Studenten vereinigen. Dann werden sie Kämpf« und Leistungen bringen, di« denen um die leichtathle tischen Meisterschaften von Deutsch land in nichts nachsteben. Aus den letzten Worten ist schon ersichtlich, daß diese Zeilen sich in erster Linie nur auf den s pört lichen Teil des Olympia beziehen, nicht auf den tur nerischen; doch können sie sicher auch auf diesen ent sprechend angewendet werben. Wie aber läßt sich die oben gestellte Forderung am besten erfüllen? Aus den bisherigen Olympien fanden neben Einzelkämpfen auch «ine nicht genug« Zahl Mannschaftskämpfe statt. Da die einzelnen Vereine. Verbände usw. als solche sich stets in beson deren Mannschaftswettstreiten gegenüoertraten, kamen eine Menge Konkurrenzen zustande, die teilweise recht geringen Wert hatten und — was wohl auch mit in Betracht zu ziehen ist — dem Publikum herzlich wenig Abwechslung boten. Es sei hier besonders an die im Programm de» lHton Olympia enthaltenen, an einem einzigen Nachmittag «mszutragenden 26 Stafetten- läufe — glücklicherweise fielen einige vorläus« aus — «innertI Wohl mancher Zuschauer, der keinem der kämpfenden Verbände angehört«, mag sich da gelang weilt Haden! Und was dazu noch besonders beige tragen hat, das ist die Tatsache, daß urm großen Teil immer wiü>er dieselben Läufer erschienen sind, nur in einem anderen Rennen, dessen Bezeichnung (Ver eins-, Verbands-, Ortsoerbands-, Bundes- oder Hoch- schulstafette) natürlich einem verehrten Publikum, das die akademischen Verhältnisse meist nicht näher kannte, höchst gleichgültig war. Daß aber unter dem oben erwähnten Urrqtand auch der geboten« Sport sehr zu leiben hatte, ist selbstverständlich, abgesehen von dem Frevel, den die einzelnen Vereine usw. an ihren Läufern und deren Gesundheit begingen! Sowohl während des Olympia als auch später hatte ich Gelegenheit, mit Kraenzlein hierüber zu sprechen. Nicht nur einmal kam es vor — der Leitung kann hier nicht der geringste Vorwurf ge macht werben, die Schuld trifft einzig und allein die Verein« usw. daß ein Läufer vom Ziel zu seiner ASlanfstellezurückging, nicht etwa um Len dort seiner harrenden Mantel zu holen, sondern um — zu einem ireuen Lauf anzutreten! „Die Leute müssen sich ja überanstrengen! Das ist ja Unfug! Ast das hier immer so? — Wenn eben em Verein ein« Mannschaft stellen will. sollen zu jeder neuen Konkurrenz auch neue „Kerls^ da sein; denn wenn man hier, wo gleichzeitig nur drei laufen, die Vor- und Zwischen läufe dazurechnet, so kann es leicht geschehen, daß e i n Lauser an einem einzigen Nachmittag sechsmal seine 100 M«ter laufen muß! Und wer weiß, wieviel er außerdem noch mitmacht! Nein, das darf nicht io weitergehen; entweder nicht — oder mit neuen Kräften! Gibt's hierüber gar keine Bestimmungen?' Das find Kraenzlein» Worte. Ein weiterer Uebclstand, der Kraenzlein auch aus gefallen ist, ist anfangs schon erwähnt: Um Liesen zu beseitigen, ist unbedingt von den Teilneh mern ein bestimmtes Können zu ver langen, wenn das Ansehen und der Wert der deutsch-akademischen Olym pien erhöht werden soll. Da wird mir der Einwand gemacht: „Die Massen der Teilnehmer sind aber doch ein sehr gutes Propa gandamittel!" Gewiß, einesteils; nämlich dann, wenn die Massen wirklich gute Leistungen aufzu weisen haben. Ob Lies aber der Fall ist, darauf mögen die, die diesen Einwurf machten, sich selbst die Antwort geben und erwägen, ob nicht ausgezeichnete Leistungen Auserwählter ein« ebensogut«, wenn nicht bessere Propaganda sind! Dann noch eins: Auf wen sollen denn die Massen wirken? Auf das Publikum, das so spärlich erschie nene? Sicher ist jedenfalls, daß das Publikum — aanz abgesehen davon, ob „man" es überhaupt will!' — weniger durch die Zahl der Teilnehmer als durch die zu erwartenden spannenden Kämpfe und guten Leistungen angezogen wird. t.t/ltLDO/'e, * Fliegerabstürz«. Nach einer Meldung aus Höchst a. M. stürzte in der Nähe von Evdersheim ein mit zwei Militärfliegern besetzter Flugapparat aus beträchtlicher Höhe ab. Der eine, ein Unteroffizier, sprang zwanzig Meter hoch auf di« Erde und verletzte sich; ebenso trug der mitfahrende Soldat nur leichte Verletzungen davon. — Wie aus London berichtet wird, stürzte ein Offizie r, der zur Ausbildung als Militärpilot der Fliegerschule von llpooon zuge teilt war, während eines Uebungsslugcs auf dem Flugfelde von Salisbury ab und war auf der s t e ll e t o t. L.slv/r-Te/rn/S. * Di« Metfterschsften vsn Tüdframkreich, die bei dem internationalen Tennisturnier in Nizza aus getragen werden, konnten zum großen Teil zu Ende geführt werden. In der Herreneinzelmetsterfchaft siegte Wildina mit v : 4, 6: < 1: 6, 6.2 über Lowe und in der Dameneinzelmeisterschaft Mrs. Lambert Thambers mit 6-2, 6:2 üoer Miß Stuart. Die Kämpfe um die Herrendoppelspielmetsterschast und im gemischten Doppelspiel sind bereit» bi» zu den Vorschlußrunden gediehen. Weiter wurden noch einige Konkurrenzen mit Vorgabe ausgetragen. Z-i/LLbs//. * L.V.-O. und Wsckee treffen sich am kommenden Sonntag nachmittag Uhr auf dem Sportplatz im Wiederholungsspiel. Das letzte Treffen konnteL.-B.-K. mit 2:0 für sich entscheiden. L.-B.-K. Il-Olym- Frettas. 20. März 1914. pta IV (Verbsp.) Lindenthal 2 Uhr. L.-B.-K. III gegen Spielvereinigung Hl (Verbip.) Spielv. Dark 11 Uhr. L.-B -K. »V-Taucha I Sponplaz< 2 Uhr. L-B.-K. V —Arminia IV Rohrteich '/rlO Uyr. L.-B.-K. Vl —Sportfr. VI Sportplatz ',,10 Uyr. L.-B.-K. 2ad. I—Arminia Jgd. l Sportplatz 11 Uhr. L.-B.-K. Jgd. I — Arminia Jgd. II Sportplatz '/.4 Uhr. * Schwimmwartssitzung des Gaues Leipzig. Der Gau I (Leipzig) des Kreises VH des Deutschen Schwimmverbandes hielt gestern seine erste dies» jährige Schwimmwartssitzung ab, die von zahlreichen Vertretern der hiesigen schwimmvereine Otter, Sachsen. Leipzig-Ost, Leipzig-West, L. S. N. L. S. V. und der Schwimmabteilung des Taub» stummen-Turnvereins besucht war. Der Sitzung wohnte u. a. auch der Schwimmwart des Kreis« VII (Königreich Sachsen) des D. S. B., Herr Weber» Leipzig, bei. Nach Erledigung einiger tu» terner Angelegenheiten wurde die baldige Ausschrei bung der Eau-Wasser-Ballspiele be schlossen. Diese sollen in einer und L-Klasse zum Austrag kommen. Die Teilnahme an den Spiekeu der ^.-Klasse, deren Sieger Kaumeister wird, soll sämtlichen Vereinen offen sein, während in der L-Klasse, für deren Sieger von einem Gönner ein Pokal gestiftet ist, drei Vereine, die auf Grund der vorjährigen Spiele der ^-Klasse angehören sollen, nicht spielen dürfen. Die Ausscheidungsspiele beider Klassen sollen baldigst ihren Anfang nehmen. — Weiterhin wurde einstimmig beschlossen, im Sommer 1914 ein Gau schwimm fest zu veranstalten. — Auch die übrigen Punkte der Tagesordnung, die sich teile auf schwimmtechnische, teils auf interne Fragen erstreckten, führten eine anregende Aussprache herbei, aus der wohl mancher Verein eine gute Lehre ziehen dürfte. * Die Deutsche Lebensrettungsgesellschast ver anstaltet am 4. und 5. April in Leipzig Lehrkurse. NacbricMen vom Tage. Das Gchiffsungliikk in Bcnediff. Venedig, 20. März. Es bestätigt sich, daß bei dem Schiffs- zusammenftoß etwa fünfzig Perso nen umgekommen sind. Elf Leichen sind, von den Tauchern bereits geborgen. Auch die Kaiserliche Aacht „Hohen zoll ein" entsandte Boote zur Unglücksstelle. — Die Ursache des Un glücks ist noch nicht festgestellt. Einer der Geretteten behauptet, Laß der Bootsführer wie auch die Mannschaft unverwandt dem Fluge eines über dem Wasser erschienenen Flugzeuges folgten und dadurch das Nahen des Torpedobootes übersahen. — Von Len Leichen der bei dem Schiffs zusammenstoß Verunglückten ist eine als die des Ber liners Johann Otto festgestellt worden. Bei der Leiche einer Frau fanld man einen Briefumschlag mit der Adresse S. M. Träte; sie ist wahrscheinlich Eng länderin. Während der ganzen Nacht wurde die lln- glücksstätte mit starken Scheinwerfern abgesucht, um noch Leichen aufzufinden. Die Trauer in der Stabt ist groß. Die Theater stellten ihre Vorstel- lungen em und mehrere Restaurants schlossen. Alle zu Ehren der deutschen Schiffe geplanten Empfänge sind abgesagt. ztz * Im Meer ertrunken. Bei Philippeville (Algerien) ist ein Schiffeboot mit dem Eigen tümer und dessen drei Kindern uutergegangen. * Verhaftung Gestellungspflichtiger. In Nevers wurden fünf Gestellungspflichtige ver haftet, di« in einem Fiaker durch die Stadt fuhren und beim Anblick eines Offiziers schrien: „Nieder mit den drei Jahren! Nieder mit der Arme e!" * Ausschreitungen bei einer Wählerverjammlung. In S t. D e n i s auf der Insel Röunion kam es, wie aus Paris telegraphiert wird, bei einer Wähler Versammlung zu schweren Ausschreitungen. Es gab Tote und Verwundete. Die Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor. * 19 999 Fischer aufs Meer getrieben. Nach einem in Odessa emgetrosfenen Telegramm sind über 10 000 astrachanische Fischer bei einer Sturmböe aufs Meer hinausgefahren, von denen bisher nur 800 zurückgekehrt sind. Das Schicksal der übrigen 9200 Fischer ist unbekannt. Wie aus Atschojowsker ge meldet wird, sind weitere 3200 Fischer dort gerettet worden. * Schiffbruch eines deutschen Frachtdampfers. Aus Bilbao wird berichtet: Der Rostocker Fracht dampfer „Franziska Fischer" kam, geschleppt von einem spanischen Dampfer, mit gebrochener Schraube hier an. Bei der Einfahrt riß das Ver- btndungstau zwischen den beiden Schiffen. Der deutsche Dampfer trieb steuerlos gegen die Klippen und scheiterte. Drei Schlepper retteten die Besatzung. Kaempf am Spinnrad. Meine Ruh' ist hin, mein Herz ist schwer, Wie Gretchen geht's mir ungefähr. Mein Herz ist schwer, mein Fried« schwand, In meinem Innern tobt «in Brandt. Mein armer Svim ist mir -erstückt. Kvnkonkonkonslittfltttfliktflikt. Wo ich auch sitzen und klingeln mag, Ramrt's: „Reichstag — oder Handelst«-?" . Zerstückt ist mir mein armer Smn, Ich lege matt Verwahrung in. Mein Busen drängt und krampft sieb hoch. Hier klingl' ich — und dort klingr ich ooch. Es quillt ein Zwang, ein böses Muß Aus meiner Rede Zauberfluß. Mein armer Sinn ist mir zerstückt. Konkvnkonkonffiktfliktfliktflikt. Gottlieb im „Tag". Luftige Ecke. >»» de. Lustigen Blätter». Der Verlorene. „Wo steckt denn Ihr Pikkolo? Ich rufe ihn schon seit zehn Minuten." „„Einen Moment; ich werde gleich einmal in den Staubsaugeapparctt sehen; wir haben nämlich vorhin das Lokal gereinigt."" — Symbolik. „Blau ist die Treue, gelb der Neid, grün die Hoff nung. Kann mir einer von euch sagen, was rot ist?" „„Vaters Nase!"" — Empfehlung. Zeitungs verkäufer <zum vorübergehenden Hofschaufpieler): „Nehmen S' das Morgenblatt mit, Herr Brüller, «vertraulich) wir bringen heute 'ne ehr günstig« Kritik über Eie!"
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