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Morven-Ausgavr. Leipziger Logedlatt. gibt e» auch Schund- Mehrheit. Das gilt Heater. Da» wirklich it. Gwverbeovdnungs- G-efahren manwer Körper der Jugend ,er nicht darin ge- muna einer oor- s. Vielmehr soll s dann versagt Verhältnissen des - Personen die Er- : Klausel steht schon >marck-Film und seine .ahe: Zit dieser Maß- nd oder auch nur möglich, .-m Beispiele, um wirkliche kann doch das Volk nie k, desto besser. Und wann ent- .r Erlaubnisträger „den Ver- ,irts"'? An das ganz >reie Er- . der „Bediirfnissraqe" in Sckzank- n natürlich nicht denken. Non dem echter Kunst kann man gewß nicht eute oder bis auf weiteres befriedigt. Kunstlcistung sacht die Sehnsucht, die «ein mag, von neuem an. Handelt es r patriotische Kunst, soll dann etwa die Gesinnung der betreffenden Behörde ntscheiden, ob nicht gerade diese Dar in Bezirke überflüssig sei? Sintemal selbst narck erleben muhte, dah er sür eine Weile , offiziellen Kreisen als unbequem galt. Man oer Bismarck Jilin gibt Anlast zum Nachdenken mancher Richtung. Dürfen die Lichtspiele ematisch in ft 33n der Gewerbeordnung ein- .«egliedert werden, oder ist es nicht richtiger, sie auch im Gesetze ihrer besonderen Eigenart gemäss zu be handeln? lls politische Liederlich! Zur Stichwahl in Sorna-Pegau erlästt der nationalliberale Kandidat, Landtagsabg. Nistschte -Lcutzich folgende Aufforderung, den n a - tionalen Kandidaten zu unterstützen: Indem ich meinen Wählern für das der natio nalliberalen Partei und auch mir persönlich erneut entgegengebrachte Vertrauen herzlichst danke, bitte ich alle meine Wähler, am Stichwahltage Mann für Mann ihre Stimme dein nunmehr alleinigen bürgerlichen Kandidaten, Herrn von Liebert. zu geben. Da» Vaterland über die Partei! ». Z. Dresden, den 18. 3. 14. lge,.) Emil Nitzschke, Mitglied der Zweiten Kammer. Gleichzeitig hat auch derVerband der natio. nalliberaten Vereine im 14. Reichstags wahlkreise einen Aufruf zugunsten des Herrn von Liebert erlas en Da nn ersten Wahlgang für den nationalliberalen Kandidaten Ritzschle 6c»12 und für den reichspartei lichen Kandidaten von Liebert 8042, für beide bürgerliche Kandidaten zusammen al>o 15154 Stimmen abgegeben worden sind, wird es in der Stichwahl hoffentlich gelingen, den sozialdemokra tischen Kandidaten, der 12 077 Stimmen erhielt, aus dem Felde zu schlagen. Eijenbahnprojekt Wurzen-Eilenburg. (Von unserer Dresdner Redaktion.) I». Dresden, 19. März. Im Landtage ist am heutigen Donnerst-ag lbend Dekret 32 ausgegeben worden, das mehrere Eisen- bahn an gelegen heilen betrifft. U. a. ent hält es die Begründung für die Forderung einer e r st c n Nate im Betrage von einer Million Mark für den Bau einer »ollspuriaen Nebenbahn »on Wurzen nach Eilenburg. Die Linie führt vom Bahnhof Wurzen ab auf drei Kilometer Läng« an der rechten Seite der Leipzig- Dresdner Linie hin, soll dann diese mittel» einer Ueberführung überschneiden, biegt h eraus nach Norden ab und führt östlich von den Dörfern No tzsch, Lüvtch, Großzjchepa und westlich von Kleinzschepa vorüber. Bei dem zuletzt genannten Orte schlägt sie eine nord westliche Richtung ein bis Collmen das südlich be rührt wird, wendet sich dann nach Westen vis zu dem Orte Tallwitz. um dann wieder noch Nordwesten ab- zuschwcnken. Hinter dem Galgenbcrge überschneidet die Bahn di« preußische Landesgrenze und erreicht dann die preußische Hauptbahn Halle—Kottbu», neben der sie letzten» in den Bahnhof Eilenburg ein läuft. Auf diesem Wege wird ein an Steinbrüchen reiches, Kaolinlager enthaltendes Gebiet berührt. Abgesehen von den Anschlußbahnhöfen sind Verkehr»- stellen in Roitzsch, Lüptitz, Kleinschepa, Collmen und Tallwitz vorgesehen. Die Herstellung dieser Bahn erfordert auch di« Umgestaltung der Bahnhöfe Wurzen und Eilenburg. Bei dieser Gelegenheit sollen auf dem Anschluh- bahnhof Wurzen gleichzeitig Erweiterungen und Umbauten vorgenommen werden, die durch die gesteigerten Anforderungen des Verkehrs und Betriebs auf der Linie Leipzig—Dresden bedingt sind. Das Emvfangsgcbäud« und der Hauptbahnsteig bleiben erhalten. Dagegen sind zwei neue Zwischen bahn st eige vorgesehen, von denen der nördliche sür den Verkehr der Linie Leipzig—Dresden und der südliche für den Verkehr der Linien Glauchau Wurzen und Wurzen—Eilenburg bestimmt ist. Der bisherige Pcrsonentunnel soll als Posttunnel verwendet werden. Dafür soll ein neuer Per sone ntunnel und ein Tunn«l für den Gepäck- r>erkehr angelegt werden. Auch auf dem Bahnhose Eilenburg machen sich große Veränderungen nötig. Der hierfür aufgestellte Entwurf hat zwar im allgemeinen die Zustimmung des preußischen Ministers für öffentliche Arbeiten gefunden, kann aber noch nicht als völlig feststehend angesehen werden, weil über die weiteren Einzelheiten noch Vereinbarungen -wischen den bei den Verwaltungen getroffen werden müssen. Die Kosten sind wie folgt veranschlagt worden: Verlegung einer Streck« der Linie Glauchau—Wurzen 218 000 Erweiterung des Bahnhof» 1225 000 Herstellungen aus dem Bahnhof« Eilenburg 717 000 Mark, Neubauten 3 353 000 ,1t. Hierzu kommen noch 015 000 für Fahrzeuge, so daß sich der Gesamt aufwand auf 6150000 beläuft. Di« Grund- enverbskost«n sind hierbei nicht «inbegriffen, sondern auf etwa 377 000 zu schätzen. Entrüstung -er -Sermanla*. Die „Germania" richtet sehr sckarse An griffe gegen den nationalliberalen Abg. Dr. ilatser wegen der Nedo, die er am Mittwoch bei der Beratung des Kultusetats in der sächsischen Zweiten Kammer gehalten hat. Die „Germania" schreibt dazu: „DaS eine must doch gesagt werden, daß Sachsen das Dorado der Um sturzpartei, das schon 1905 bis auf einen ein zigen Wahlkreis der Sozialdemokratie verfallen war, in beständiger Gefahr sich befindet, von der - roten Alut verschlungen zu werden. Das ficht die natioualliberalen Kulturkämpser nicht im ge ringsten an, macht ihnen keine Sorge. Aber daß ein paar Dutzend barmherzige Schwestern der Nächstenliebe, der Armen und Kranken sich an nehmen, das; ein Ordensgeistlicher zur Nüch ternheit und Mäßigkeit mahnt — das rauvt ihnen die Nuhe und läßt sie darauf sinnen, wie man daö heroische Werk der Gottes- und Men schenliebe nnterdrüclen und diejenigen, die es üben, vertreiben könne. Dabei finden sie noch den Mnt, die Frage des konfessionellen Friedens im Mnude zu führen. ES fehlt uns der parla ¬ mentarische Ausdruck, um ein solche- Gebühren zutreffend zu kennzeichnen." Die „Germania" wird mit ihrer Entrüstung in Sachsen wenig Eindruck machen. Diese- Blatt, das — es ist nicht gar lange her — die sächsische Regierung beschuldigte, die Proselytenmacherei zu fördern, ist wahrhaftig nicht berufen, einem Abgeordneten, der weiter nicht- als die Wah rung bestehender gesetzlicher Vor schriften verlangte, Vorlesungen zu halten. Es ist dem Abg. Dr. Kaiser durchaus nicyt ein gefallen, Werke der Nächstenliebe herabzusctzen. Das weiß die „Germania" selbst sehr gut; aber es ist ihr darum zu tun, die Aufmerksamkeit von dem Punkte, auf den es Dr. Kaiser allein ankam, avzuleüken. Zur Geburt -es Thronerben kn Sraunschwelg. Der Kaiser und der Herzog von Cum berland richteten in Erwiderung auf die ihnen vom herzoglichen Staatsministerium dar gebrachten Glückwünsche zur Geburt des erb- prinzlicheu Enk-lsohnes nachstehende Telegramme an den Staatsminister Wolfs: „Berlin (Schloß), 18. März. Ich danke Ihnen und dem Staat-minislerium für Ihren freundlichen Gruß. Mit dem ganzen braunschweigischen Lande freue ich mich, daß durch GotteS Gnade dem Fürsten hause ein junger Sproß erwachsen ist. Gott schütze ihn. gez. Wilhelm l. R." „W «n, 18. März. Die von Ihnen und dem Staalsministerium dargebramten herzlichen Glück- und Segenswumche zur Geourt des Erbprinzen haben die Herzogin und mich so erfreut. Wir danken Ihnen aus tief bewegtem Herzen und erwidern die Wünsche für Sie und das ganze Land Braun schweig in der Hoffnung, daß GotteS Se gen auf dem Volk und dem Fürsten- Haus ruhen möge, gez, Ernst August." O- Die Kaiserin ist am Donnerstag um 2.45 Uhr nachmittags aus dem Potsdamer Bahn hof in Berlin von Braunschweig aus eingetragen. Der Kaiser empfing die Kaiserin auf dem Bahnhof und geleitete sie nach dem Kgl. Schloß. Hier nahm die Kaiserin die Glückwünsche der Umgebungen und Gefolge entgegen. Dre Rück reise naw Braunschweig erfolgte abends um 6.45 Uhr. Hannover. 1«. März. Die „Deutsche vokkstzeittmg", das Hannoversche Welstnovgan, veröfsontticht am häutigen Donnerstag an der Spitze seine» Blatte» ein Telegramm do» Herzogs von Cumberland aus Wien vom 18. März an den Reichvtagsabgeordneten Baran v. Scheele: Wie stet» bei allem bedeutungsvollen Ereig nissen in unserem Hause ist es mir ein Herzens bedürfnis, Ihnen, wie allen Getreuen in Hannover die Geburt eines gesunden Enkelsohnes in Braun schweig Mtzutmlen. ..Hache.rfrsrtt unk m.it.tieMm Danke gegen Gott ich mich dar herz ¬ lichen Anteilnahme an diesem^frohen Ereignis bei Ihnen allen überzeugt, gez. Ernst August. Deutsche» Reich. * Kaiser Wilhelm und Erzherzog Franz Ferdinand. Der „Berl. Lok.-Anz." meldet, daß der Kalter auf der Reis« von Venedig nach Korfu dem Erzherzog Fran- Ferdinand auf Schloß Miramare bei Triest einen kurzen Besuch abstatten wird. * In der Sitzung de» Bundesrat» wurde am Donnerstag den zuständigen Ausschüssen über- FreUsy, 20. Mün 1914 wiesen: ver Entwurf einer Bekanntmachung betref fend den Betrieb der Anlagen der Großetsen ndustrte, die Vorlage betr. Nachträge zu den Muster atzungen der Krankenkassen und dis Entwürfe zu Gesetzen betr. die vorläufige Regelung des Reichshaushaltsetats und des Haushalts der Schutzgebiete sür das Rech nungsjahr 1914; dem vom Reichstag angenommenen Entwurf eines Postscheckgesetze» rde zuge stimmt. Zur Annahme gelangten: die Vorlage betr. Abänderung der Grundlätze über die Besetzung von Stellen mit Militäranwärtern, der internatio nale Vertrag zum Schutze des menschlichen Lebens auf See. dl« Vorlage betr. das Abkommen mit Frankreich über den Verkehr mit Branntwein über di« deutsch-französtsche Grenze, die Vorlage betr. Ge bührenfestsetzung für die einaeführten Postkredtt- briefe, der Entwurf eines Gesetze» über die Ver legung der deutsch-russischen Landesgrenze vom Memelstrom bi» zum Piwekflust sowie der dritte Nachtrag -um Reichshaushaltsetat für Vas Rech nungsjahr 1918. * Statthalter Graf Wedel reiste, wie au» Straßburg gemeldet wird, am Donnerstag abend nach Berlin, wo er bis Sonntag verweilen soll. In politischen Kreisen nimmt man an, daß in diesen letzten Tagen vor der Abreise de» Kaiser» nach Korfu die Ent scheidung über die Besetzung des Statt halteramte» fallen wird. Ov dann auch gleich zeitig di« Neröffsntlichunq erfolgen wird, scheint noch dahinzustehen. * Im Zusammenhang mit der Polendemonstration in der Berliner Paulnskirche sind setzt zwei Ver haftungen erfolgt, und zwar sind der polnische Damenschneider Kaczmarek und der polnische Maler meister Sslomanski verhaftet worden wegen Störung des Gottesdienstes, Beschimpfung von Geistlikben, Hausfriedensbruchs und Aufruhr». Zurzeit sind Beamte des Polizeipräsidiums unterwegs, um noch wettere Verhaftungen vorzunehmen. * In Sachen des Kieler Werftprozesse, wurde auf Ersuchen des Untersuchungsrichters in Kiel der Kauf mann Neugebauer in Hamburg verhaftet und dem Kieler Untersuchungsgefängnis zugeführt. Er war Geschäftsführer eines der Mitangeklagten Kaufleute und» steht unter dem Verdacht, von den Durchstechereien gewußt zu haben. Das ist Vie sechste Verhaftung in dieser Angelegenheit. * Der Kongreß des „Vereins beratender Zn- genieure- tagt am 22. und 23. Mai d. I. in Ham burg. Außer den beruflichen Verhandlungen wird an einem der Tage über Themen gesprochen werden, die allgemeines Interesse erregen. Das Kongreß- Bureau befindet sich bei der Geschäftsstelle des Ver eins, Th. Speckbötel, Hamburg, Ferdinandstraßc 29, (Fried richshof). Ausland. Gesterrelch-Ungarn. * Aus dem ungarischen Abgeordnetenhaus«. Aus Pest, 19. März, wird gemeldet: Finanzininiiter Toleszky hat heute dem Abgeovdneterchaus -en Voranschlag des Staatshaushalts für 1914/15 unterbreitet. Danach betragen Vie ordent lichen Ausgaben rund 1887 Millionen Kronen, di« Einnahmen 1953 Millionen. Im Extraorvinarium betragon die Ausgaben 385L Millionen, die'Ein nahmen 210,5 Millionen. Bei den gemeinsamen Ausgaben trat eine besondere Erhöhung haupHtzh- lich ein durch Ausgaben für die Armee m Höhe «>n 55 Millionen, für die Staatsschuld von 37 Millionen, für Zwecke de» Handelsministeriums, hauptsächlich Staatsbahnen 34,9, Mr Zwecke des Unterricht». Ministeriums 13 Millionen. Die höheren Einnahmen sind präliminiert bei den direkten Steuern in Höhe von 42,3 Millionen, Verzehrungssteuern 80,6 Mil lionen, Stempelsteuer 5,6 Millionen, Tabakmvnopal 3,8 Millionen, Staateeisenwerke 11,5 Millionen, Staatsbahnen 15 Millionen und Staatsforste 2,7 Millionen Kronen. ftegppten. Von Hugo Eberw«in, Leipzig. V. Durchs biblisch« Land Gosen und durchs Not« Meer über Port Sudan nach Chartum. Auf Grund zuverlässiger Beratung in Kairo faßten wir den Entschluß, unser südliches Hauptziel Ehartum-Omdurman auf dem Wege übers Rote Meer zu erreick-en. um dann nilabwürts, als Krö nung der Reiseerlebnisse, die wichtigen Kunststätten Aegyptens mit ihren bedeutenden Gegenwarts-, Ver- zangcnheits- und Zukunftswcrtcn zu besuchen. Ein besonderer Reiz war diesem Plane eigen: Nach mehr tägigem Aufenthalte im Hochflutlcben internatio- naien Großstadtoetriebes mit seinen starken Anfor derungen an die menschlichen Apperzeptionskräfte sollte uns nunmehr unser Weg führen durch friedliche Gefilde, durchs biblische Land Gosen, das wir in lindlicher Phantasie so gern mit Jakob und Joseph durchwanderten, über die Gewässer des Roten Meeres, dessen Name mir immer mit so geheimnis vollem Zauber umsponnen war. In ungefähr sechsstündiger Eisendahnfahrt im vornehin eingerichteten Abteil des ägyptischen Ex- preßzugcs umfuhr«» wir in einem Halbkreisbogen die nordöstlichen Ausläufer der ägyptischen Gebirge ,üge und kamen in Suez auf dem Breitengrave Kairos, nur ungefähr 180 Kilometer östlicher an. Die ganze Fahrt bot einen sonnig heiteren Ge iamteindruck mit einer Unzahl glücklich- und zu» friedenstiminender Einzelbilder: weite, fruchtbare Landstreifen, Schechgräber unter anmutigen Palmen- gruppen, weidende und arbeitende Tiere, schlanke, ichöngeftaltcte Frauen mit glitzerndem Geschmeide, lironze'arbige Fellachenbnben aus buntgeschmllckten, hurtig trippelnden Eselchen, südlich das Silberdand de» Lüßwasscrkanals und nördlich die weite, hellgelbe Fläche der nord-arabischen Wüste mit langsam hin ziehenden Wolkenschatten, der Himmel eigenartig be wölkt, dazu eindrucksvoll koloriert und in der Ferne al» Horizontalabschluß malerische violetifarbig sthim, mernde Berghöhen. Jeder einzelne Neisepunkt zeigt eine Summe natürlicher und kultureller Merkmale: So lernen wir Benha kennen, di« Hauptstadt der ägyptischen Pro vinz Kaljubieh, das durch s«in« Märkte einen großen Teil Acgnvtcn» mit Mandarinen. Apfelsinen und Weintrauben versorgt: in Zagasig hat der Mudir der Provinz Scharkije seinen Sitz. Di« Lage aus frucht barem, gut bewässertem Boden hat ein überaus schnelle» Wachstum der Stadt veranlaßt, di« al» Kauptort de« ägyptischen Baumwollen- «no Getreide, handel, bezeichnet werden kann. Bet Abu ek Achda entzückt uns eine überau» wasser» und baumreich« Landschaft. Hier ist das eigentliche Gosen, da» 1. Mos. 45. 10 erwähnt wird, wo Pharao zu Joseph sogt: „Und du sollst wohnen im Land« Gosen und nah« bei mtr sein!" — — — Dir I»mailiie-Kanal, an d«m wir oftwärt» fahre». w»rd« 18-- a»g«l««t n»b »ersaht« dt« «w Suczkanal gelegenen Orte mit Trinkwasser. Ismailije, der stille, freundliche Ort nördlich vom hellblau schimmernden Timjah-(Krokodil>-See, war zur Zeit des Kanalbaues Mittelpunkt aller Ee- sazäftsarbetten. Den Kanal selHt, auf dem langsam ein Dampfer dem fernen Osten zusteuerte, sahen wir vor schaluf aus kurze Zeit. 19 Millionen Pjd. Sterl. betrugen die Baukosten des Kanals dessen Eröffnung im Beisein vieler europäischer Fürstlichkeiten am 17. November 1869 unter ungeheuren Festlichkeiten stattsand. Durch die Anlage des Suezkanal» erfuhr der alte Seeweg von Hamburg nach Bombay eine Verkürzung von 43 Prozent. Im Jahre 1910 haben über 4500 Schiffe den Kanal durchfahren: die Aus gaben Mr den Betrieb betrugen im genannten Jahre 43 Millionen Fr., die Einnahmen dagegen über 130 Millionen Fr. Ill Suez stehr «in, von Lessep» errichtet« Branze- düfte des Leutnant» Waghorn, «ine» tatkräftigen Deutschen in englisck>en Diensten, d«r auf die lstat- wendigteit und Durchführbarkeit einer Kanalanlage zwischen Mittelmeer und Notsm Meer hinwier an gehört verklangen seine Vorschläge wi-e auch die leine» großen Landsmanns Leibniz. Ferdinand von Lesseps löste das Problem. 1854 legte er sein wohldurcydachtes Projekt dem damaligen Pizekönig Said vor und am 5. Februar 1856 unter zeichnete dieser die Konzessionsurkunde zum Bau dieses weltwirtschaftich so bedeutungsvollen Ver bindungsweges. In Snetz bestiegen wir den kleinen, ungefähr 1200 1»nn,n -ähleitden Khodioialdampser „Menzast". — Gleilhen di« Ozean- und Mittelnreerdampftr großen chw, Minen den Hotels mit vornehmster Aufmachung, o ähnelt unser „Menzale" einem Einfachen, freund- ichen Gasthaus, in dem man sofort heimifH ist. Mein Neiseavsäyrt« bezeichnete unseren gemütlichen Klein- dampser al» da» Kretscham-Rothenjehm» auf dem Roten Meer. Im einfach geschmackvoll eingerichteten Speisefaal 1. Klass« fanden sich neben dem t» freund licher Weise über jade Frage gern Aufschluß ar- teilenden Kapitän und dem Schiffsarzt noch sieben Person«« zusammen, außer uns Leipzigern drei Griechen, «in überaus sprachgewandter Vertreter der Firma Orenstein L Koppel, Berlin, von der sich in Assuan «tu« Kleinbahn in Beiried befindet; di« Seele ve>» kleinen Kreise» war eine 76jährtae. höchst schätzbar« Lady aus London, di, als Witwe ichon seit Jahren völlig selbständig r«ist und di« -an-, Welt au» eigener Anschauung kennt. Trotz ihm» hohen Alter» war st« körperlich uitd seelisch staunenswert manter, voll köstlichen Humor« und von echtem Seelenadcl. Deutsche Volkslieder liebt« sie über olle». Wenn di« Sonne hinter Afrikas majestätischen Bergzüge» verschwunden und die akendUHe Goldglut oerglonunen war, dann wußte sie mich Mit UNMider- st,hlich freundlicher Bitte an» Klavier M zitieren; bald war di« »ei« Schiftrgasellschaft --- auch der KapttA» Mhlt, Mcht — Mtamme« mch WM Aanche» die deutschen Weisen hinaus in den stillen, friedlichen Abend: „Willkommen o seliger Abend." — „Sah ein Knab' ein Röslein steh n." — „Aus der Jugendzeit" usw. — und die leis an schlagenden Wellen mit ihrem dumpfen Rauschen brummten zu unser«» Liedern be zaubernd, Vogstitmelodien nach freiesten Nageln des Kontrapunktes. — Wir hatten eine ergötzlich kühle Fahrt auf dem als „heiß ' verschrienen Noten Meer; meist maß ich gegen Mittag 21 Grad Celsius im Schatten. Da«» war di« Luft so rein und balsamisch wie auf der Fahrt durchs beliebte Karibische Meer Westindions. Am Abend kamon zur Pracht des Sternhimmels noch di« Wunderesfskbs des Meer- leuchtens, dies«» eindrucksfähigen Zauberspiele» der phosphoreszierenden maritimen Kletntie-rwolt. Interessant and lehrreich waren meine Besuch« auf dem Zwischendeck, wo ein Akohammedan«r som Zelt für Weiber und Kinder — darunter eine snr- züctende Schokoladenftgur yinss „Einjährigen" — aus- geschlagen hatte. Mit welchem Stolz und welchem Hochgenuß rauchte Mohammed vor dem Zelte seine Wasserpfeife! Drüben an Backkordseite saßen zwei englische Unteroffiziere am Grammophon und ließen — fast ohne Pause — die in Kairo beliebte arabi.che Sängerin „Monirah" in ihrem vollen Programm arablcher Lieder auftreten. Lauschende Zuhörer waren 6 junge Araber und 2 Kopten, sHroarzdcaune Rekruten aus dem Nildelta, die nach Port Sudan transportiert wurden — ethnologisch treffliche Typen, di« ich mtr all« in meiner Kamera mitnahm. Di« Fahrt durchs Rote Moe: gibt eine große Zahl Anreize zu geographischen und kulturgeschichtlichen Vertiesungsn: Bald nach Abfahrt von Suez erbUckt nurn auf arabischem User die freundlich grüßende Palmenoast der Mosesquellen; dann tauchen aus afrikanischer Sette di« Höcht malerischen Gebirgs masten vom 8000 di» 2500 M«ter hohen Webel Dhanib auf. Welch erhaben,» Bild, al» am ersten Morgen hint«r der Zentrolgrupp« des Sinaigebirges di« Sonne in ihrem Flammenmeer aufsttrg und den 2292 Meter hohen Mostadarg, den Berg der Gesetzgebung in himmlischem Feu«rzaub«r auftauch«n ließ. Don diestr Stelle an verschwand,» -u beiden Seiten die User — wir befanden uns im eigentlichen Roten Meer, besten Br«tte ISO—190 Secmeistn, die Ti«se über 2300 Meter beträgt. Ein 12 Seemeilen weit sichtbarer Leuchtturm warnt vor dem berllch ig.«n Dadalusriff. einer unterirdischen KorallenbUdung; auf arabischer Seite liegt Dschidda, der Hafen für Metta, wohin jährlich 40—80000 mohammedanisch« Pilger wallfabrten, bei welcher Gestgenbeit — nach Angaben unseres Kapitäns — jährlich Tausend« junger Mädchen verkauft werden, ohn« je wieder in die Heimat zurück,»kehren. Schon aus weiter Ferne ist Port Sudan sichtbar; vor allem fallen die von unserer Leipziger Firma Bleichert erbauten Koblsntransporteure ins Auge. — Di, grtzndlich« und moderne Abrüstung bisst, neu,n Kaf«»» — von I Jahre» «» wsest« de» »n^insti-en Hafens von Suakin »ingerichtet — macht auf den Reisenden einen dauernden Eindruck. Geradezu über- rachen- wirkt das Lustauchcn neuer ethnologt.cher Typen: das der kohlschwarzen Nubier nebst Suda nesen und der hellfarbigeren Aethiopier, In unserem modern ausgestatteten Eisenbabn- wagen fanden wir äußerste Bequemlichkeit: die Fenster sind zum Schutz gegen da» grelle Licht mit osrräucherien Scheiben versehen und sind mit beson deren Kühlungsapparaten ausgestattet. Der Zug soll uns eine 300 Meilen weite «treck« bis Atbara Function bringen, wo sich unsere Linie mit der Hauptlinie, der Nilbahn, vereinigt. — Es ist wieder eine hochinteressante Fahrt: die ersten 9Y Mosl«n führen Lu.ch eine höchst eigenartig« Hügelksttenland- fchaft mir regelmäßigem Aufstieg von 1 :100. Bei Summit Station erreichen wir die Erhebung von 3000 Fuß. Dann rollt d«r Zug allmählich abwärts, bis di« Nileben« erreicht wird. — Di« Gebirgskette ist äußerst phantastisch; die Fahrt bietet ein schnell abw«chselnd«s Panorama von steilaufsteizenden Ber gen und breiten, ausgelrockneten Flußbetten, die von den Eingeborenen Chors genannt werden. An den Bergabhüngen stolzieren schlanke Gazellen, di« beim Herannahen de» Zuges mit staunenswerter ltzeschwindigkett ins grüne Gesträuch schlüpfen. Das Gebiet ist dünn bewohnt; nur^ vereinzelt trifft man Ansiedelungen, in denen sich Stämme der gefürchteten wilden Hadendoa niedergelassen haben. Wenn der Zug in eine Station einfährt, kommen aus den primitiuen Wohnungen eine Schar splitter nackter, pechschwarzer Kinder, wenig bekleidete schlanke Jünglinge und Männer an den Zug. um ein Backschisch bettelnd, und mit Stolz ihre abenteuer lich geformten Waffen zeigend. Kurz nach Atbara-Iunction überfahren wir das b»,ite Bett des Atbara. des geschätzten Wasstriven» dsrs, und sehen von El Damer au» die Reste d«s befestigten Proviantlagers von 1897/98, von wo aus Kitchener den stark verschanzten Emir Mahmud an- grtff. Dieser Sieg erst ermöglichte den Engländern den w«tteren Vormarsch nach Süden. In der Nähe von Kabuschije durchschneidot die Bahn die ausgedehnten 1909 bi» 1911 von Professor Garstang ansgearäbcnen Ruinen von Meroä, der Hauptstadt Aethlopien», wo man in heiligem Kult den äthiopischen Löwengott verehrt?. Von den östlichen Anbähen herab schauen die Pyrq. nftden von Meroö, die sich wie die Pyramiden von Napata durch ihre schlanke Gestalt ausz-tchnen. Süd lich vom gcwerbefletßigen Shendi werden di« Nil» ustr völlig öd,: di« zahlreichen Dorfruinrn erinnern , an den Raubzug der Derwische im Jahre 1895 gegen die äthiopisch-semitischen Dja'alins. deren Stamm sie / — angeblich zur Strafe Mr Derräterei — völlig aus- - rotten wollten. Rechts jenstit» des Nil» ragen die Hügel »on, Kerreri auf, wir passieren Chartum-Nord, fahre-/,» auf einer großartigen, 050 Meter langen Brücke üb.er den Blauen Nil und sind in Chartum. ber Hou/pt» stadt be» 2800000 Quadratkilometer umfassent/«», zvtnnftoerh^tzsndo» Enda»». / /reltr * Dewi rin Telegr Martnemti Leitung d Kolonialm * vor. Wie aus l sendet au riums d< seit gefterr nition i lands. Di rebelle magazii reißen lass« zu sein, ha tärs mit ! Armagh u seit gestern gowchr bei * Pre Au» Lon Minister ' Buckinghar Man glaul Homeru * Unb< gramm ae hitzigen B Gerüchte r abzudai Rsickzstag rüchte entl z Agitations gründui Bei den vaals sind bis setzt 2L Arbeite ment, das slMie Union -er (V o n u Die Fi Kamme, berg (No im außeroi Bahnhöfe die für! rate von gierung Dem B Mit de gnmdbnhn der Bahnst gönnen we tation nehmer di> jetzigen St Untergrunl waren. B auch zugest! lebhafter geltend ge gehoben, di so kurzerha daß die R dsutung d> Frage in in der La; darüber ei hat das I bruar on l worin es I Erst Nachse -en Lei Unterlag Sto.dtrat den koni Vorlage denn die das Uni Stadt teilig Leipzig stände g. Infolge cinvcrstant d-uß lünfti L.nänlichen ! würde, au Pläne nock Bewilligu, dürste nich Die D mit der ' Untergrun den zu e Wendung erwerb träglich zu es sich um Die PI Vorortsve das Areal schon im < unterzubri zu sichern, lande in L straße, d« Hofer Ver ber^ttung nötigte z sind desha Preist err tragenden «och verfk Raten gel 1k/4 00 ^l, siebenten l Dielsoc der Zugan ring^wege StraHenba zu lrbe