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«»»»<« 14k Sächsische Dolkszeiiung r» »,i LraßhoUkenlag -es Visrums Berlin Eröffnungsfeier in SleNin Berlin, 20. Juni. Mit »ine» groben festlichen vegrithnngsabend nmrde der r». Kathottk«ntag am Abend offiziell eröffnet. In de« prilchtigen «eiben, reich mlt Blumen geschmückten Festsaal de« Konzeethause» hatten noch in den Nachmittagestunden flelbig« Helfer letzt« -and angelegt. Schon setzt« der Zustrom »in und noch vo» dem offiziellen Beglnn «ar fener Augenblick «rrelcht, wo der riestg« Raum de« Konzerthaus««. der gröht« Saal der Stadt Stettin, bereit» überfüllt «ar und neue Stil« hinzugenommen «erden mutzten. Di« Zahl der Teilnehmer betrug etwa 8000. Di« An. fünft de» hochwilrd igsteu Herrn Bischof gestaltet» sich zu einer begeisterten Kundgebung. Besonders wirkungsvoll war sein Einzug durch da« große Treppengebäud» des Konzert» Hauses, wo weitzgewandete Mädchen und schmuckgrkleidete Jung, mannen mit ihren Fahnen und Wimpeln den hohen Gast ein« holten. Lebhafte Ovationen geleiteten ihn zu seinem Ehren- platz, wo bereit, das gesamt« Domkapitel und di« Ehrengäste, der Borsitzend« der Katholischen Aktion, die Der- tret« des Lokalkomitees und die Vertreter der Stadt Stettin Platz genommen hatten. Der Abend stand unter der Leitung des Lokalkomitee, de» Katholikentage». Hi« zeigt« sich wiederum, datz die wochenlangen Vorbereitungen belohnt haben und e» war geradezu eine er. hebend« Freud« zu sehen, wie hier katholischer Dtasporagetst tu hervorragender Weis« sich betätigt«. Wie alle Dlözesanveranstaltungen der letzt«, Zelt erhielt auch dieser Katholikentag sein« besonder« Note durch die An wesenheit de» Domkapitel», das somit zum er st en Male seit seiner offiziellen Ernennung an einem Katholiken tag de» Bistums teilnehmen konnte. Es sollte ein Festabend sein, den di« Katholiken von Stettin ihren Gästen gaben und deshalb waren di« Stettiner außerordentlich stark vertreten. Aber mindesten, ebenso groß war bereits heute die Teilnahme der Gäste, di« von auswärts kamen. Allüberall lebhaftes Händedrücken, überall Helle Begeisterui^, überall dieselbe Anerkennung für die gewaltigen Leistungen, die der Katholizismus der Diaspora durch das Gelingen dieses Katholikentages vollbrachte. Geradezu überwältigend ist der Anblick des große» Saales, als die Festversammlung eröffnet wurde. Vorn am blumen geschmückten Tisch der hochwürdigste Herr Bischof und die Tafel der Ehrengäste, im Hintergrund ein großer Chor von Schülern der katholischen Schule Stettins, im Saale selbst drängten sich die Teilnehmer, die der riesige Raum leider nicht mehr zu fassen vermochte. Mit einem eindrucksvollen Vorspruch „Will kommen — seid uns Alte, so froh gegrüßt" begann die Fest veranstaltung. Dargeboten wurde er von den Schülern der katholischen Schule Stettins, der unter Leitung seines Rek tors Wenzel ebenso wie der Schülerchor der katholischen Schule unter der Führung des Herrn Lehrer Meißner mit seinen Darbietungen den Abend verschönte. Die musikalische Umrahmung stand unter der Leitung von Musikdozent Dr. Friedrich Mecke. Al» Vertreter des Lokalkomitees des Katholikentages rich tete dann Heeresanwalt Wolsf-Stettin Wort« der Begrüßung an di« Festversammlung. Ein arbeitsreicher Tag, so etwa führte er aus, liege hinter uns. An dem heutigen Tag sei viel segensreiches gesprochen, erdacht und beschlossen worden. Nun gebe der heutige Abend Zett, alles Erarbeitete in festlicher Stunde nachklingen zu lassen. Freude sei erklungen in der Diaspora über die Nachricht, daß der Katholikentag in dem überwiegend protestantischen Stet tin stattsinden sollte. Die Stettiner Katholiken wüßten dafür -em hochwürdigste» Herrn Bischof Dank. Der Abend stehe wie der ganze Tag unter dem Motto der katholischen Schule. Di« katholisch« Konfesfion»schul« z«i«e, datz st« nicht nur gl«ich«rrtig s«i» sondern wett höher steh« al» all« anderen Schularten und ganz besonder» al» di« weltliche Schul«. Wohin man komme, wenn nicht mehr die Religion Mittelpunkt der Erziehung sei, das haben die Erfahrungen überall dort ge zeigt, wo die weltlich« Schule eingeftihrt wurde mrd wo das Fehlen d«r konsesstonellen Erziehung sogar zu eiver Steige- rung der Kriminalität geführt habe. Deshalb müssen all« unsere Bemühungen di« Verbundenheit des Elternhauses mit der Religion und Kirche uns Rückgrat geben. Heeresanwalt Wolfs gab weiter seiner ganz besonderen Freude darüber Ausdruck über di« zahlreichen Beteiligungen der Katholiken uus Berlin. Berlin habe der Diaspora soviel gebracht, was die Stettiner ablehnen müßten. Heute aber bringe Berlin das, was uns aus den schwierigen Gegenwartsfragen herausbringen werde, das, was die geistlichen Aerzte heute in ihren Besprechungen beraten und erarbeitet haben. Dies habe tzum Wohl« der katholischen Welt, zum Wohle des ganzen deut schen Volkes eine große Bedeutung. In diesem Sinne hieß er den hochwürdigsten Herrn Bischof und alle Gäste herzlich will kommen. Danach schritt, von lebhaftestem Beifall nmrauscht, der erst kürzlich ne» ernannte Propst von Stettin, Dr. Iuzek. zum Rednerpult. Es sei ihm ein Bedürfnis, am heutigen Tage das Wort zur Begrüßung zu nehmen. Zu einer der brennendsten Fragen, zu der Schulsrage, als der entscheidensten Frage, sei heute Stellung genommen worden. Die Tragweite besten, daß gerade dieses Problem in den Mittelpunkt des Stettiner Katholikentags gestellt worden Aussprache und Beschlüsse Trier, 21. Juni. Im Rahmen der 0. Reichstagung des Katholischen Iungmännerverbandes in Trier, sprach Bischof Dr. B o r n e iva s s e r, Trier, »der die „Katholische Jugend im Goltcsreich der Kirche", Gencralpräscs Msgr. Wöl ber über „Die Jugend im Gottesrcich der Gnade". Wie tief die Ausführungen zündeten, iveläie Bischof und priester- licl)e Führer katholischer deutscher Jugend in die Herzen senk ten, davon zeugte die Aussprache in dem Riesenkreis. Es Ivar ein Wagnis vor über 800 Menschen eine Generalaussprache über religiöse Fragen, Nöten und Ausgaben unserer Zeit anzu sehen Zunächst richtete David Gathen den Blick aus die tiessten geistigen Auseinandersetzungen, die ausgetragen werden zwischen Kirche, Liberalismus und Bolschewism u s. Den Kampf werde nur der Mann Gottes, der vom Hl. Geiste bewegte, der voll der Gnade, in der Heiligkeit des Herrn in dieser Welt steht, zum sicgreiä>en Ende führen. „Freuen wir uns, daß Gott uns in diese schwere Zeit gestellt l>at." Dieser Losungsruf wurde begeisternd ausgegrifsen und in der Aussprache von Dr. Rossaint, einem Indnstriepräses, iveitergeführt. Er zeigte, wie gerade aus dem Ringen der Mächte in der Industrie und der Großstadt die schran kenlose Freiheit des Liberalismus führt; zu Niederküppclung, Entrechtung. Vergewaltigung. Die Kirck)« ist da die einzige Hüterin der wahren Freiheit des Menschen und in ihr kann der Mensch aus der Freiheit der Kinder Gottes in voller Verant wortung für Aufbau, für Leben, für Wahrheit, für Gerechtigkeit wirken. Gerade aus dieser lehten und höchsten Freiheit in Gott vermag das Grundgesetz des I u n g m ä n n e r ve rba n « des, das Gesetz der Bruderliebe, in seiner ganzen Weiie und seiner ganzen Größe wirksam werden. Was dieser Präses in die Iungmannsck)aft hineinrief, griff Willi Wer- ner, ein Iungmann auf und zeigte, wie Präses und Jung mann miteinander heute in vollster Freiheit und größter Bin dung zugleich die Führung des Iungmänuervcreins tragen. Wie eine Selbstverständlichkeit erschien cs, als dann der Diözesanleiter von Münster. Matthias Op de Hipt, die sei, misten die pommersche» Katholiken besonders zu schätzen. > Hier sei die Not der katholischen Schule besonders groß, hier, wo nur einzelne katholis仫 Privatschulen mit große» Opfern unterhalten werden können. Der Liberalismus, der auch so viele Katholiken erfaßt habe, der Unglaube, der mit roher Gewalt den Eotteshaß predige und den Glaub«» aus den Kinderherzen zu re>Hen versuche, sei nur zu bekämpfen mit den Gütern unsere» Glauben». Der Staat, der die Ausgabe der Erziehung und den Unterricht der Kinder aus sich genommen habe, dürfe dabet nicht die Grundrechte der Erziehung, die religiöse Erziehung und das Elternhaus versehen. Wir freuen uns, daß Papst Pius XI. diese Grundrechte und di« Grundfrage der Erziehung überhaupt in den Mittelpunkt seiner Enzyklika über die Er ziehung gesetzt hat. Die heute zustandegekommenen Anregun- gen und Entschließungen über die Probleme der Gegenwart, mit diesem Wunsche schloß der Redner, mögen deshalb insbe sondere auch der Diaspora zugute kommen. Dazu möge uus Gott seinen Segen geben. Die Ausführungen beider Redner wurden mit lebhaftem Beifall entgegengenommen. Weitere Darbietungen der Schüler und Schülerinnen der katholischen Schulen Stettins folgten. Nach den beiden Ansprachen gab der Vorsitzende der Katho lischen Aktion Berlins, Ministerialdirektor Klausener, einen Ueberblick Uber die Arbeiten und Beratungen des Sonnabends. Ministerialdirektor Klausener betonte vor allem die Not wendigkeit der gefaßten Resolutionen und die Notwendigkeit ihrer kräftigen Durchführung. mar ionische Idee ousweitete. uno man spürte aus dem Widerhall, den gerade seine Worte in der Versammlung fanden, daß auch heute in der katholischen Iungmannschait die Ma rien sehn sucht die Idee der Jungfrau-Mutter lebendig ist. Ein Iungmann von der Saar lenkte die Ausmerksamkeit auf die weltbewegende und weltovdnende Kraft der universellen Koch. Kirch« hin, und als der Bischof nochmals das Losungswort auf griff „Freut euch, daß Gott euch in diese Zeil hineingeitellt !>at", da brauste gewaltiger Beifall der Zustimmung durch die wette» Hallen. Nach den grundlegenden Referaten über Kirche und reli giöse Erziehung im Bund am Morgen des zweiten Tages sand«« am Nachmittag eine Reihe Arbeitskreise statt, die zu kon kreten Einzelfragen, die aus dem Gesamtthema der Tagung herausfließen, Stellung nahmen. Beschlossen wurde, die Reichstagung alle zwei Jahre und nicht alle drei Jahre stattfinden zu lasten. Di« Psadsindersämst St. Georg wurde feierlich in den Organis- mus des Verbandes eingegliedert. Diese endgültige und rechts gültige Aufnahme der Pfadfinöersckaii ivar eine erhellende Feier für sich. Reichskurat Kaplan Wolter und Reichs>eldmeister leisteten den Treuschwur in die Hand des Generalpräses und auf das Reichsbundes'oanner. Zohannisfeuer der pfarrjugendgemeinschaft Altstadt Dresden. Am Mittwoch, 24. Juni, am Feste des hl Jo hannes des Täufers, hat die gesamte männliäie und weibliche Jugend der Hoskircl)engemeinde eine gemeinsame Feier am Iohannisfeuer. Feuerplatz ist die Wiese hinter der Wohlfahrts schule in Hellerau. Von 20—21 Uhr ist Abendsingen des Altstädter Singekreises auf dem Platz vor der Wohlfahrlsschule. Von 21—22 Uhr ist die Feier am Feuer. Die Feuerrede hält der Generalpräses Alb rod vom Verband katholischer Kaufleute sIung-KKV.f. Die Tagung -er Iungmänner lieber Atheismus Von -ilair« ve. Der Atheist ist der Mensch, der Gott vergessen bat. Der Mensch, der Gott leugnet, kann solches auf viele unschuldige Weisen ttm, und ist zwar der Form nach Atheist, jedoch nicht unbedingt als «in solcher zu verdammen. So wird der eine, zum Beispiel, auf dem Wege des Widerspruches schließen daß es keinen Gott geben könne. Wenn es einen Gott gäbe »sagt er), wie könnten dann solch« Dinge geschehen? Dieser Mann hat nicht begriffen, oder er weiß nicht genug für seinen Zweck, oder er ist nicht tief genug. Sein Ziel ist Wahrheit, und darum ist er nicht zu verdammen. Ein anderer sagt: „Es gibt keinen Gott"' und meint dabei: ,Ms gibt niemand, den ich so nennen gehört habe": wie, zum Beispiel, die Figur eines alten Mannes; irgendein rachgieriger Geist; eine Absurdität die ihm von Narren gelehrt wurde; und so weiter. Ein dritter sagt: „Es gibt keinen lkott" wie wenn er sagen würde: „So habe ich das Rätsel gelüst I" Tin Spiel hat er gespielt, ist dabei zu einer logischen Konklu sion gelangt, und glaubt sich im Recht nach den Regeln des Spieles. Dieser war« nicht schlimmer zu verdammen als einer, der auf ähnlich« Art beweisen würde, nicht das Gott nicht ist, sondern daß Gott ist. Denn wiewohl dieser zweite die Wahr heit beweist und jener «rst« ein« Unwahrheit, so ist doch jeder einzig mlt Beweisen beschäftigt, und nicht mit Eutestun oder Einstehen für di« Wahrheit, damit sie hier aufgerichtet werde. Keiner hätte Im menschlichen Deist irgend etwas Unerschütter liches begründet, sondern jeder vielmehr einen Denkprozeß um der Sauberkeit willen zum Abschluß gebracht. Wir nennen den einen Atheisten, welcher denkend oder nicht den kend, im Wachen oder im Schlaf, Gott nicht kennt; und wenn es ihm auch beiaebracht würde, — entweder daß Gott ist, oder daß er nicht ist — so würde ein solcher dennoch handeln, als ob dies« Frag« nicht das geringste ausmache. Solch ein Atheist wird weder mit Gotte» Urteilen noch mit seinen Geboten etwas an zufangen wissen. Er verachtet sie nicht, sondern st« find einfach abwesend von ihm, so wie er auch Gott abwesend von sich halten wird. Auch ist «r kein Rebell, sondern vielmehr ein Flüchtlino. Im Atheismus kannst du erkennen, daß er einer Gesellschaft und nicht einem Menschen eignet, so datz allo Atheisten ein Äbeiltisibe« Lem«Iiuo«t«u uoräusleden —da» au« dem wrunve, weil wir Gott kn oer Menschheit stirven unv dort auch verlieren. Rousseau wollt« keine Atheisten in seiner Republik dulden. All« ander«» Meinungen glaubte er dulden zu können, aber nicht dies«, weil durch sie jede Gemeinschaslsbindung gelöst werde. Doch wenn ein Gemeinwesen nicht bereits atheistisch wäre, könnt« kein Atheist in ihm sein, denn erst durch die Men- schen und ihre Gemeinschaft gibt der einzelne Gott zu. Nie mand, der ganz einsam ist, könnte Gottes Existenz (und anch viel geringere Dinge) verstehen oder beurteilen. Ein ganz ein samer Mensch könnte ja nicht anders als sterben, lang« bevor er erwachsen wäre. Er würde weder Sprache noch Vernunft besitzen. Auch würde ein Atheist in einem wirklich frommen Gemeinwesen den anderen schrecklich sein wie ein Verräter und stumm dastehen. Wie will also Rousseau kein«n Atheisten in seiner Republik dulden, da doch falls diese Republik nicht atheistisch wäre, ein Atheist einfach nicht darin,sein könnte? Die Lösung dieses Widerspruä>es besteht darin, daß jegliche falsche Lehre teilweise verborgen ist und in den Herzen brütet, bevor ein Mensch ihr Wortführer wird. Nun kann von einer falsche» Doktrin, solange sie derart blind und unter Wasser ist, noch nichts toleriert oder geächtet werden. Sie wird als Unbehagen empfunden, aber keine Verwaltung vermag ihrer irgendwo hab haft zu werden. Doch wenn ein Mensch sie zu Verstand erhebt und mit Worten wassnet, dann ist st« in di« Welt hinaus geboren, und kann untersucht und gerichtet, angenommen oder ausgeschieden werden. Kein Gemeinwesen, das atheistisch war, hat lange Bestand gehabt, aber viele waren atheistisch kurz bevor sie starben: so wie auch manche Menschen kurz vor dem Sterben den Geschmack der Speisen und die Farbe und Tön« der Dinge verlieren. Ein Gemeinwesen das in solche Lähmung verfällt, sieht kein Verdienst in der göttlichen Uebung der Gerechtigkeit, sondern macht aus dem Gesetz einen Spielball. In Gefahr, in Schlacht oder Schiffbruch wird jeder Mensch sich selber retten. Im Ee- ! schäftsleben wird der Mensch den Menschen zu prellen suchen. Das atheistisch gewordene Gemeinwesen läßt den Stärkeren den Schwächeren ausplündern, bis alle ausgesresscn sind. Man sagt, daß «in Mensch, der nie Salz gesehen hat. und auch nicht weiß, daß so rin Ding wie Salz existiert, und sogar in Abrede stellt, daß es Salz überhaupt geben kann sda er s ja nicht gesehen hat) — daß solch ein Mensch doch noch sehr lebhaft hi« Saftiokelt »an M«rrwaller schmecken könne. So ist es mit ' ven Menschen, Vie immer noch Gerechiigkctt tteven. wenn sie auch die Religion verloren haben. Denn solche Menschen find er zürnt Uber Missetaten, und können ihr Leben wagen in Mitleid und Unwillen. Darum dienen sie hierin Gott, in dessen Weien Gerechtigkeit wohnt, und besten soziale Wirkung Gerechtigkeit ist. Aber was sollen wir von einem Mann sagen, der von Salz als einem wohlbekannten Dinge spricht, und doch keinen Unter schied zwischen seinem Brunnen und der Mceresbrandung findet? Und das eben ist der Fall des Atheisten. Wenn Menschen von gemeinster Sündhaftigkeit sich einen Amtssenei kaufen und von dort aus, das Wort „Gott" im Munde führend, sich keinen Deut um das Recht kümmern, sondern nur um den Vorteil ihrer altersschwachen Glieder, Bäuche und Zcä)gcnosten — so sind das in der Tat Atheisten Auch ein solches Gemeinwesen ist atheistisch, wo die Negieren den die Furcht vor Gott als Betrug benutzen, in der Hoffnung, törichte Menschen dadurch für sich arbeiten zu machen, oder Be sitztümer aufgeben zu machen, oder Beleidigung und Tyrannei zu akzeptieren. Doch cs ist sckon so eingerichtet, daß dieser Trick höchst kraftvoll aus seine Urheber zurückjchnellt, und daß die Be- völkcrung nunmehr endlich in Bewegung kommt — aber nicht durch leere Phrasen, die Gottes 'Namen führen, sondern durch sehr lebendige Teufel. Am Ende dieser Betrugsmanöver werden Vie reichen Leute, welche so logen, hingcmordct, während Gott durch einen Seitenwind dennoch das Seine erreicht. Einer kam zu einem Mann«, welcher durch Feigheit und nach dem Munde Reden hoch im Staate gestiegen war, jedoch einen scharfen Witz besaß. Diesem Manne schlug er ein ge wisses Projekt vor, welches das Gcmeinmefen mit Haut und Haar verraten hätte, undder Mann war damit einverstanden. Doch als er dazu Ja und Amen gesagt, fügte er hinzu: Ent weder Gott ist. oder er ist nicht. Ist er nicht, nun so haben wir recht gehandelt. Dieses Beispiel ist ein Merkmal, und der Atheismus wird dadurch gerichtet. Denn falls Gott nicht ist, dann sind all« Falschheiten — jede immer alle andere» als falsch erweisend — jede für sich richtig, und jedes Böse für sich gut, und überall 'U«r- wlrung. Aber wenn Gott ist, so kann die Welt bestehen. Da» nun dle Welt besteht, wissen alle Menschen und leben dadurch — selbst jene, die nicht in Lvartcn, aber im Herzen deren Große» Prinzip verleugnen. (ttodvisoirt von Sigismunri v. Itnäoeki.)