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Freitag, den 18. Dezember 1931 dgA ie inn. Für christliche Pvlilik und Kultur Amerika isl „europamüde" der Reparationskonferenz teilnehmen? Werden die Bereinigten Staaten an gehen ijk bei Ein Kompromiß in Basel? il die Petei ' jolgis. ogreoe le, mit w:l itci k l dem in«. Beicht nt an- > P U. >illl ich lioltk» h Lene, ut inan schon." leb« icnsl» !i>he» in — ü ein« ,k. alle' inn. ' in ss'r II, und Baum- ch nicht >at sie r 'An komme )e an! Atohr, edend, at ihn holte, Getier! sogar zu der eldnng wenn llte iit s sein, Ist sie i, er, be- us, das, n Dieb hwelzer Ui« N>i>V-ki«IIr, u. Ueri iq -«cniio l.. lür Nerlan>md vr ickcre,. kMUe vce»»en. bre»oe<-«.i PaNernrone 11. Zernc»-liNir. »o-ti tz«xis u, beeiden ?7>r »«„No-No Lla»tb,n1 Dre<»ei Ne >11711 0ieo»«»i,n W,IW,»,W»» Dre»d«iElNadi t. «»'..erNratzc N. ,N«rneii> MI' «m> »WIL. Sächsische Volkssettuns »INHiig-npr-it«! DI» IgelnaNen» pettljeN» SU z.IamMnv anjeln»» u.Giellengeiuche iii» z. Die peMreNamejeUe. 80 m» beeil, l X. glir A>e,eigen auhkihalb de« VeibreNungSgebielcl «v z.die peMreNnmezeNe I.uu^e. Brietge, nv z. Im Fall« HSderer Aematt eiNIebl >ede BeebNichlung aus Uieferung toivi, HiMung d. Anzeigen > «uUrbgen u. UeUtung d. Lchadenertah» »elchiUttichee Teeli Ira«« vungar», De,»den. -Mui l!>:tl duich ihre Diplomaien und durch die Vundesceseioe- Hanken Mitteilung erhalten. Im Juni >MI sei dann eine Ber- fck>Iiinme> uing der Laue eingetreten. Wenn der deutiche Handel zusammenbrecheu wilrdr, so würden die Rohstoff- und die Lebensmilletprets« in der Welt folgen. Eine deutsche Revolution wurde alle Berpslichlungen zecsivlen Das Hvvvcrjahr sei gerechlfertigt, weil es JeII gebe, damit sich die Schuldner wieder erholen konnten Der Pries Hindenburgs, in dem der Reichspräsident im Juni den Präsidenten der Bei- einmien Staaten um Hilfe für Deutschland gein-len hat, isl am Mittwoch oom Staatssekretär Stimson im Wortlaut oerossent liecht worden. Dieser Brief bildete bekanntlich den lestleu An- stost für den Schritt des amerikanischen Präsidenten, dessen Ergebnis das Hoooerjahr war. Der Brief lauten „Neudech, 29. Juni Die Not des deutschen Volkes, di. ihren Höhepunkt erreicht hat. zwingt mich zu dem ungewöhn licln'ir Schritt, mich an Sie zn-rsöulich zu ivenden. Das deutsche Bolk hat Jahre hindurch schwerste Notzeiten durchgemachi, die im vergaugeneu Winter ein .Höchstmast erreicht haben Die wicischasllick)« Erholung, die man für den Ftuhling erwartet hat, ist nicht eingetreten. Ich hat>e dal>ec seht Schritte unter" „ommen, unter Berufung aus die auszerordenitickien Vesna Nisse, die mir die deutsche Verfassung verleiht, um die Durch fuhrung der drimiendslen Slufgaben, denen sich die Reglerung gegeuul-eisielit. sick-erzustellen uild die notwendigen Subsistenz mittel für die Arbeitslosen l»erelizustellen. Diese voii mir ge troffenen Mahnahmen ziehen in radikaler Weise alle wir! schasilicheu und sozialen Berhältnisse in 'Miileidenschasl und fordern die strählen Opfer für alle Teile der Bevölkerung. Alle Mästlichkelten, die Lupe durcl> innere Mnhnalsmen zu oerl>esseru, ohne Hilfe oom Auslände, sind erschöpft. Wie die Entwicklung in den letzten Tasten zeistt, mangelt es der ganzen Welt an Bertrauen an die Fähigkeit des deutschen Wirtschasts sqstems. unter den gegenivärligen Lasten wciterzuarbeiten. Die Tüchtigkeit. der Arln-itswille und Sie Disziplin des deulsä>en Bolkes rechtserlisten das Verl rauen in die strikte Erfüllung der strohen Privatschuldverpslichlunjten aus Anleihen, mit denen Deutschland l>elastet ist. Al>er um seinen West im Polkerleben weiter forlaehen zu können und das Vertrauen der Welt in die Leislunstssähistkeil Deutschlands zu erhallen, braucht Deutsch land dringende Hilfe. Die Hilfe muh sofort kommen ivenn wir schweres Unglncki für uns und andere r»ermeiden «vollen Das de ui säg- Bolk muh »veiler die -Möglichkeit haben, unter erträstlielien Letn-nsbediiiguiigen zu arbeiten. Sie. Herr Präsident, als Vertreter des strohen amerikanisä-en Volkes, sind in der Laste, die Schritte zu unternehmen, durch Sie eine sofortige Wenduna der Laqe, die heute für Deutschland und die ilbrlste 'Welt drohend Ist, kerl»eig«fukrt werden konnte." Mittelstand und Notverordnung lB o n unserer Berliner Schriftlettung.s V. kk. Dle fehlste Nestteruilst, besonders der Reichs» kanzler, hat mehrfach hervorgehoben, dast sie den selb ständigen Mittelstand, also den Handiverker und Händler, den Hausbesitzer und kleinen und mittleren In dustriellen, nicht nur vor einer weiteren Bedrohung undVer« ichtung seiner Existenz schühen, sondern seinen gesell schaftlichen und w i r t s cha f t l i che n W i e d c r a u f« stieg fördern wolle, soweit dies im Rahmen der deutschen Gejamtentwicklung möglich sei. Diese Einstellung zu einer ehemals breiten wohlhabenden, inzwischen aber dezimierten und vielfach verarmten Geiellschaitsschicht wird heute — ab gesehen natürlich von jenen Kräften, die einen proletari schen Staat erstrelieii — schon eher auf Verständnis rechnen tönnen als früher. Bis vor kurzer Zeit wurde eine solche Haltung dem Mitelstnnd gegenüber in weiten, vor allem aber sehr einslustreichen Kreisen als eine zwar wohl meinende. alnr ichliestlich doch überholte und den Fortschritt schädigende Mentalität ungesehen, weil sie einer vielleicht früher einmal gült-geu, durch die moderne Entwicklung zur wirtschaftlichsten Betriebsform, als die vielfach kritiklos der Groszbetrieb angesehen wurde, aber endgültig ver alteten Auffassung cut'prluge Unter dem Ein druck marxistischer Geschichtsvorstellungen und dem Druck der tatsächlichen, alwr nur teilweise technisch und ivirichaft- lich unvermeidlichen Entwicklung zum Erostbetriebe in In dustrie und Handel und deren stelz; wachsende Macht hat dieie Ausiassung über die Widerstände einer Mittelstands- Politik säst immer gesiegt und die wirtschaitlich selbständige Mittelschicht, soweit sie sich überhaupt noch über den Krieg und die Inflation hinübergerettet hatte, stand für viele auf dem Aussterbeetat, was man. wie gesagt, teilweis bedauerte, aber nicht glaubte, wirtlich nufhalten zu können. Inzwischen bahnt sich eine Wandlung an, und mehr und mehr wächst in einsichtigen Kreisen die Ueber« zeugung, das; unter der Demokratie und dem Kapitalismus die Erhaltung und der Wiederaufbau eines breiten, ge s u n d e n M t t t e l st a n d e s eine politische und wirtschaftlickse S t a a t s n o t w e n d i g ke i t ist. Das haben die letzten Krisenjahre bewirkt, die auch hier wie anderswo die eingeschlagene Entwicklung in ihren letzten Konsequenzen verdeutlicht haben. Die politische Ra dikalisierung. Hand in Hand mit dem Verfall der ihrer geistige,, Struktur nach gemässigten bürgerttckieit Parteien, ist weitgehend eine Folge der fortdauernden Ge« sührdung und Zerstörung mittelftündlerischer Existenzen, und die Zuspitzung und Ausdehnung der Wirtschafts - t r i se hat in Deutschland auch deswegen dieses beispiellos« Ausmass erreichen können, weil nach der Zerstörung zahl loser Vermögen durch Krieg und Inflation keine Re serven mehr übriggeblieben und in den folgenden Jah ren einer mittelstundsunsreundlichen Wirtschaftspolitik nicht wieder angesammelt werden konnten, aus die breit bürgerliche Schichten wie früher in Krijenzeiten hätten zurückgreifen tönnen. um so den Inlandsmarkt zu stützen. Darüber hinaus zeigt sich aber, je länger, je mehr, dah das Fehlen einer grasten gesunden, politisch und wirt schaftlich krisenfesten Mittelschicht die Spannungen zwischen den übrigen Eiesellschaftsschichten. zwiihen oben und unten, reich und arm, Führern und Massen, in unerträglicher Weise verschärft werden, weil die Uebergänge fehlen und die Aussicht auf sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg für den einzelnen immer schwieriger und trost loser wird, womit persönliches Streben und Hoffe» erlahmt und schliestlich ertötet wird. Dasz diese gefähr lichen Folgen einen Staat vom Politischen wie Wirtschaft lichen her leicht in den Abgrund stürzen können, sehe» wir heuie. In solchen Zeiten, wo die politischen, die wirtschaft« llch.it wie die gesellschaftlichen Grundlageu schlechthin schwer erschüttert sind und alles zu wanken scheint, ist es eine naheliegende Erwägung der Regierenden, nach festem Boden zu suchen, von wo aus das 'Werk eines stabilen Wiederaufbaues von Gesellschaft. Staat und Wirt schaft erfolgen kann. So wenig dies« Resundierung von einem einzelnen Punkte ausgchen darf und möglichst an allen geeigneten Stellen zugleich erfolgen must, so sicher ist doch, dast die Aufbauarbeit a m M ittelsta » d heute ihre besondere Bede u tung bat, wie jeder zu gestehen must, der aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen gewillt ist Dabei kann es sich selbstverständlich n i >h t darum handeln, durch einseitige gesetzliche oder »er- waltttiigsmüstige Bevorzugung oder gar du ich ösfenllich« Subvention einem einzelnen Stande ungerechtfertigte Vor teile zuzuschanzen. Das würde in der heutigen Zeit allge meiner Rot noch weniger verstanden und gebilligt werden können, als ehedem, und nur zu neuen sozialen Schärse» und volkswirtschasilickn'n Fehlern führen Der Wiederauf bau wird also sicherlich auch mit einem teilweise» U m bau verbunden leit» müllen den» auch haute noch gibt es <xa -lummer 293 — 3V. Jahrgang eo<i'»,m weaui. mn uiiiiir.oimii»b»,!n,i»n m>» Kill' IUI>> doi oind-rbkiino« .!tiir ni0l»N»i!>»i,e»tt>>' >>w>o!>k>i x-llb-ilcio«" -Ti. Pemw DiaN- .MUcMailutto und BNPow ,Di>" kmiipiS» .?"»rrwit>kk üloiai'rcr'. .VaS oui» Spick' MonaiUch»r >v«,zii«i>vr»iS ^7 »miii-l. 4'kIioN^eid. -in-eiuummor IN z Sottiiabcud- ». T>»ini<>o""m»i»r UV <Z. Hauvi'chrUMiicr "Dr. <a. D»S»,HI. Dresden. PeMmislische Stimmen Ncuport, 17 Dezember. Herats Tribüne sagt in einem Leitartikel, dasz Mac Fadden mit seinem Anglist auf Hoover jedensalls sich selbst mehr Sckmden getan habe, als den, Präsi denten Im übrigen tresse es allerdings zu, dast das amerikanische Bolk europamüde sei: Amerika dcnte. dasz es sich die Finger verbrannt habe und dast es nichts mehr hören möchte, was nach Konzessionen klinge, sondern sein Geld haben und mit der ganzen Sache fertig sein wolle. London, 17. Dezember. Wie Renier aus Washington meldet, wird es in amt'.lchen Kreisen als nttwahrscheinlich be trachtet, dast Amerika an einer allgemeinen Kriegsschulden- und Reparationslonserenz teilnchmen wird. weniger im materiellen Sinne als in Richtung auf grvszeres Vertrauen zu Deutschland, und zwar durch Vermeidung einer zu starken Inanspruchnahme der deulfthen Auslandsdevisen ist anscheinend der leitende Grundsatz. Der Korrespondent hebt hervor, dasz nicht nur die Stillhaltewereinbarung in der «inen oder anderen Form erneuert werden must, sondern dast auch jeder Plan sllr eine alljährlich« Loslösung der Kredite aus der Kenntnis der Zukunft der Reparationen beruhen must. Der allgemeine Eindruck Ist daher, dasz «ine vorläufige Verlängerung der Stillhaltevereinbarung um einige Monate über Februar hinaus das Ergebnis der Berliner Konferenz sein wird. Eine englische Note zur Neparationsfrage London, 17. Dezember „Times" meldet: Es vertäutet, dast die britische Antwortnote, die die Erwiderung auf di« französische Mitteilung über di« deuls ch e n !>t e p a r a t i o nsza h l u n g« il ist sich tn'ute in den Händen der fron zösisckien Regierung befinden wird Man Kat Grund zur An nähme, das; die Rote die Gründe für das britische Elsnckien nm Priorität für die privaten Schulden, die sogenannten kurzsri- stizzen Kredit«, üartegt. Es wird ferner darauf hingewiesen, dast über die in der französisckien Mitteilung aufgeworfenen Punkte keine endgültige Erkjärung abgegel>«» werden kann, bevor der Baseler Aoungausschnst seinen Bericht über Dentsch- lands Zahlungsfähigkeit fertigzp.stellt hat. Angeblich sind zwi schen den interessierten Regierungen Borbesprechungen über Zelt und Ort des Zusammentritts der geplanten Reparation»- Konferenz Im Gang«. Es Ist unwahrschtlnllch. dast dl, Wahl aus London oder Pari» fallen wird. Stimson für Moratorium Washington, 17. Dezember Im Ar'veitsansschust des Repräsentantenhauses verteidigte Staatssekretär Sl.tmson das .Hoooerjahr, durch öas der Zusammenbruch Deutschlands nnd «ine gleichzeitige finanzielle Panik in der Welt verhindert worden sei. Ohne das Moratorium wäre es möglicherweise zu einer Zahlungseinstellung aller Schuldner der Vereinigten Staa ten gekommen. Es sei nicht richtig, dast dle B«r«inigten Staaten durch die An nahme des Hooverplanes ein grösteres Opser bringen würden als andere. Unrichtig sei weiter, dast die 'Meldung vorlieg«, di« Schuldner der Vereinigten Staaten würden die Ausdehnung des Moratoriums über Ium 19?,2 hinaus beantragen. Auch stimme es nicht, dast die amerikanische Regierung die 'Billigung des Kongresses zu sremdeu Anleihen benötige. — Stimson Ivies weiter darauf hin, dasz Deutschland bis zum Jahre 1929 von fremden Anleihen abhängig gewesen sei Nunmehr sei es auf seinen Austenhandel angewiesen. Rach «inem Hinweis auf die austerordentlicl>e Höbe der deutschen Iahreszahltmgen und der Privatschuldenlast erklärte der Red ner. die Geschichte Deutschlands rechtfertige das Vertrauen in den Charakter des deutschen Volkes, seine technisckn' Leistungs fähigkeit und industrielle Zukunft. Ein gesundes Deutschland sei das beste Bollwerk gegen lln- sicherhrlt und Kommunismus. Lin Zusammenbruch des Deulsckn'u Reickn's würde die Finanz systeme aller grasten Länder «inschliestllch der Vereinigten Staa ten lierühren. Von der gefährlick-en Lage, in der sich das Reich befindet, habe die Washingtoner Regierung zum erstenmal im Was „Times" erwarkel London, 17. De.zember. Der Ttmeskokkcsvondent in Basel besaht sich heute wie derum mit den Arbeit«» d«s Soitverausschusje». Er erklär! u. a., wahrscheinlich werb« der Noungauvfchust «inen mittleren Kur» zwischen reiner Darstellung der Tatsachen und prat- tischen Vorschlägen wähle». Die Meinungen seien bis zu einem gewissen Grade gestellt, aber ein« Spaltung in zwei Grupzien sei geschickt vermieden worbe». Auf der einen Seite werde eine Annullierung der Repara tionen wegen der schädlichen Folgen einer gewaltsamen deut schen Aussuhrstcigcning begünstigt, auf der anderen Seite werde die Anucht vertreten, dast di« vorgrlegien Statistilcn die Ungewigheit der ganzen Lage eher vcrgrögern und dast eine Abschätzung der deutschen Zahlungssähigkeit, besonders der Zah- lungssahigkcit nach den Kriscnjahren, nur auf Mutmastung bc ruhen könne. Jnsolgedessen bestehe auf dieser Seite der Wunsch, das Rahmenwerk des Uoungplancs beizubchaltcn und die Frage einer Verlängerung des Moratoriums zur Dislussion zu stellen. Der Korrespondent weist ferner daraus hin, bah die politische Konscrenz nicht beginnen könne, bevor die Berliner Siillhalte- vcrhandlnngcn beendet sind. Die Frage der Wiederherstellung des Vertrauens schein« etwas in den Hintergrund geraten zu sein. Immerhin werde aber eingeschen, dah zur Wieder erlangung des Vertrauens beide Seiten beitragen müssen. Ueber die Berliner S t i l l h a l t« v« r ha ud- lungen berichtet der Berliner Timeskorrespondent: Eine Forderung nach einer allgemeinen Liquidierung der kurz fristigen Kredite kommt nicht in Frage. Bessere Sickpirheit.