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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.12.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111223019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911122301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911122301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-23
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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Saunüvtnü, 23. Dezemlrer lSll. Tsseschrvnik. Berlin, 22. Dez. (Auf dem Hängeboden er« stickt.) Die Familie Cohn wurde früh durch einen intensiven Brandgeruch aus dem Schlaf geweckt. Als man nach der Uriache forschte, sah man, daß da unter dem Hängeboden liegende Badezimmer und der Hängeboden brannten. Das auf dem Boden schlafende Dienstmädchen Anna Neumann gab kein Lebenszeichen mehr von sich. Nasch wurden die Feuerwehr und ein Arzt geholt, und während die Wehr das Feuer löschte, bemühte sich der Arzt um das Mädchen, jedoch ohne Erjolg. Der Tod war bereits durch Ersticken ein getreten. Das Feuer ist, wie man jeststellte, durch Unvorsichtigkeit der Verunglückten entstanden. Berlin, 22. Dez. (In die Betrügereien), die seinerzeit der Agent Keim gegen mehrere^ Tuchfabriken beging, die dabei um etwa eine Million geschädigt wurden, waren seinerzeit auch die Geschäftsleute Gebrüder H. und M. Salo mon, Münzstrasze 11, verwickelt, die gern Abnehmer für billige Tuche waren. Gegen eine Kaution von 300000 ^. wurden sie damals auf freien Fusz geletzt. Eie zogen es aber jetzt, da der gerichtliche Termru immer näher rückt, vor, ins Ausland zu fluchten. Berlin, 22. Dez. (Selbstmord aus unglück licher Liebe) Der Handlungsgehilfe Albert Langedücker verfolgte seit längerer Zeit die Tochter des Pfarrers P. mit Liebesanträgen. Das junge Mädchen wollte aber von dem Freier nichts wissen und gab ihm das wiederholt ;u verstehen. Trotzdem erschien L. gestern in der Wohnung des Pfarrers und jagte sicb, als Fräulein P. ihn zurückwies, eine Kugel in den K ips, die den sofortigen Tod des Mannes hcr'oeisührte. Berlin, 22. Dez. (D i e f a st d r e im o n a t i g e a l l- ge meine Arbeiterbewegung) im Stein druckgewerbe hat eine entscheidende Wendung genommen, insofern, dafz zunächst in Berlin die Stein- druckereihilssarbciter, die sich mit den ausständigen und gekündigten Gehilfen solidarisch erklärt hatten, sich bedingungslos zur Wiederaufnahme der Arbeit gemeldet haben. Landsberg a. d. Warthe, 22. Dez. (Tödlicher Unfall.) Der Eigentümer Meinert in Bad Schön fliest liest bei einein ehelichen Streit eine brennende Lampe fallen, die explodierte. Meinert ver brannte. Kösen, 22. Dez. (Anleihe.) Die Stadtverord neten beschlossen die Aufnahme einer Anleihe im Be trage von 85 000 ttl für Zwecke des neuen Kur in i t te l h a u se s , für das bereits früher schon 250 voo .st bewilligt worden waren. Quedlinburg, 22.Tez. (Einen ganz ungewöhn lichen Anblick) gewahrt seit heute die Bode. Während ihr Wasserstand seit dem Frühjahre un unterbrochen der denkbar niedrigste war, schwoll sie mit größter Geschwindigkeit an und stieg in ganz kurzer Zeil mehr als einen Meter. Die Nieder schläge, die hier in der Ebene nur 5,8 mm betrugen, müssen im Gebirge ganz bedeutend gewesen sein. Das Wasser must im Harze arg gewütet haben, denn die brausenden schlammigen Fluten führen auster Baumstammen ujw. auch allerlei Hausgerät mit sich. Bad-Sulza, 22. Dez. (Stiftung.) Das nach 32jähriger Wirksamkeit ausscheidende Gemeinderats- mitglieö Lehrer Emil Feuerstein stiftet« 1000 .st unter dem Namen „Feuerstein-Selditz-Stiftung" mit der Bestimmung, die jährlichen Zinsen zu Prämien für Schüler der I. Knaben- und Mädchenschule zu verwenden. Frankfurt a. M„ 22. Dez. (2m Schwarzwald) wütet seit 1'/- Tagen Föhnsturm, der in den Wäldern schwere Bruchschäden angerichtet hat. Durch Regen güsse sind die Gebirgsbäche hoch angeschwollen. Stuttgart, 22. Dez. (Das Kuratorium der Carnegie st iftung) für Lebensretter wen dete dem Vater Les Dienstmädchens Wilhelmine Kull- Weinaärtner in Stuttgart-Caisburg, das am 28. Juli versuchte, die Gattin des Hauptmanns Freiherrn v. Hügel vor dem Errinken im Ebnisee zu retten und dabei tödlich verunglückte, einmalig 1000 zu. Waldsee (Württemberg), 22. Dez. (Sturmes- wütcn.) Gestern nachmittag hat ein orkanartiger Sturm, begleitet von Gewitterregen, Dächer abgedeckt, Schornsteine umgerissen und Bäume entwurzelt. Abends stellten die Fa briken den Betrieb ein, da die elektrischen Leitungen zerstört sind. Die Stadt ist in Dunkel gehüllt. Um Mitternacht legte sich der Sturm. München, 22. Dez. (Reiche Stiftungen.) Wie die „Münchner Neuesten Nachrichten" mitteilen, hat der verstorbene Verleger Knorr zugunsten der Pen sionsanstalt Deutscher Journalisten und Schriftsteller, des Landesverbands der Bayerischen Presse und der Münchener 2ournalistenvereine zu char'ttativen Zwecken insgesamt 45 000 vermacht. Prag, 22. Dez. (Zum Selbstmord Les Universitätsprofessors Pic.) Zwischen den tschechischen Blättern ist wegen des Selbstmordes des Univcrsitätsprofeflors Pic eine heftige Polemik entbrannt. Mehrere tschechisch« Blätter beschuldigen das Organ der Realisten, den „Czas", dast er durch sein« heftigen Angriffe gegen Professor Pic diesen zum Selbstmord getrieben habe. Der „Czas" will wissen, dast Professor Pic in einem hinterlassenen Schreiben die Angriffe im „Czas" in Angelegenheit der von Pic behaupteten Echtheitder Königin hofer Handschrift als Motiv des verzweifelten Schrittes angegeben hat. Mit Rücksicht darauf, dast die kirchlichen Behörden Professor Pic ein kirchliches Begräbnis verweigerten, begaben sich zwei Uni- versitütsprofessoren, Freunde des Verstorbenen, zum Kardinal Fürsterzbischof Freiherrn v. Skrbensky und verwiesen darauf, dast Professor Pic zweifellos in einem Anfalle geistiger Umnachtung Hand an Leipziger Tageblatt. Nr. 355. 105. Jahrgang. Seite !5. sich gelegt habe. Der Kardinal gestattete daraufhin ein kirchliche» Begräbnis für Professor Pic. Paris, 22. Dez. (Auf dem Pöre-Lachaise) ist gestern nacht die Gruft der vor ungefähr drei Mo- naten im Rhein ertrunkenen Schauspielerin Lan- telme erbrochen und die Leiche aller Schmuck jachen beraubt worden. Unter den geraubten Gegenständen befindet sich angeblich ein Perlcnkollier m Werte von 400 000 Fr. Paris, 22. Dez. (Die Polizei verhaftete) den 44 jährigen Renö Etienne. der beschuldigt wird, cuiem reichen Pariser Industriellen in Fontaine last eine Million abgeichwindelt zu haben Durch spiri tistische Manipulationen hatte er es verstanden, jein Opfer völlig in die Gewalt zu bekommen. Zürich, 22. Dez. (Sturm.) Seit gestern wütet in der ganzen Schweiz ein Sturm von erheblicher Stärke, der in manchen Orten großen Schaden an richtete. Auf dem Züricher See verursachte der Sturm mächtig« Wasserhosen. Belgrad, 22. Dez. (Attentat auf einen Posten.) Zwei wie Bauern gekleidete Männer näherten sich nachts dem Wachtposten vor der Ka- valleriekassrne der Nisch, str - uten ihm Asche in die Augen, entrissen ihm den Karabiner und ent flohen. Kunst unü DMenlchsst. Kgl SsüMche Koklmilvmr kür GeMätte Die Königl. Sächsische Kommission für Geschichte hielt am 21. Dezember 1011 im Sitzungssaal« der König!. Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig ihr« 16. Iahresvcrsammlung ab. De: Sitzung wohn.« Ho heit Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, als Chrenoorfitzendrr der Kommisscon vei; die Ver handlungen leUete Kultusminister Dr. Beck. Ueber den Stand der wissenschastlichen Unterneh mungen der Kommission ist das folgend« zu berichten. Im Druck befinden sich zurzeit die von Studienrat Professor Sachse- Leipzig bearbeiteten Auszeich nungen des Rektors Jakob Thomasius über die Nicolarjchule unddie Tbomas- schule in Leipzig, die nicht nur zur Schulgcischichte, sondern auch zur Geschichte der Universität und über haupt der Kultur Leipzigs wichtiges Material bieten. Ferner soll im Jahre 1012 eine 3. Lieferung der von Ed. Flechsig in Braunschweig herausgegebenen „Sächsischen Bildnerei und Malerei vom 14. Jahrhundert bis zur Reforma- tionszcr t", welche insl>esondere Werke aus Anna- berg und Ehrenfriedersdorf enthalten wird, erscheinen. Druckfertig liegt der I. Band der Akten zur Ge- schichte des Bauernkrieges von Archivrat Dr. Merx in Münster i W. vor, ebenso Band II der Akten und Briefe Herzog Georgs, bear beitet von Professor Gest-Dresden, sowie dre Ausgabe der Schriften Melchiorsvon Ossa, die Prioatdozent Dr. Hecker-Dresden vorbereitet Kat. Im Lauf« des nächsten Jahres ist der Abschluß oei einem Band dec Kirckenoisftationsakten, bearbeitet von Oberschulrat Professor Müller-Leipzig zu er warten, sowie bei den eigenhändigen Vr efen Augusts des Starken, deren Veröffentlichung Privatdozenten Dr. Haake-Derlin übertragen ist. Fer ner soll 1012 ein 2. Heft der kleineren, lür weitere Kreis« bestimmten Schriften der Kommission „Aus Sachsens Vergangenheit" herausgegebcn werden. Weit gefördert ist die jetzt von Dr. Pemmann in Dres den übernommene Bibliographie der sächsischen Ge schichte. sowie die folaenden Publikationen: die von Professor von Amira-München abzufassenden Erläute rungen zur Dresdner Vikoerhandschrift des Sachsen spiegels, das Register der Einkünfte und Gerechtig keiten der Markgrafen von Meisten vom Jahre 1378 (Archivrat Dr. Beschorner-Dresden), Band I der Ständeakten (Dr. Görlitz-Niesky). Politisch« Kor respondenz des Kurfürsten Moritz, Bd. III (Professor Brandenbura-Leipqig und Privätdozent Dr. Hecker- Dresden), Akten zur Geschichte des Heilbronner Bun des (Archivrat Kretzschmar-Lübeck), Briefwechsel des Grafen Brühl und von Heinecken (Rektor Professor Schmidt-Freiberg) Briefe an den Humanisten Sie- phan Rorh (Professor Clemen-Zrvickau). Beschreibung des Bistums Meisten (Professor Becker-Dresden), das Urkundenbuch der Universität Leipzig (Geheimrat Professor Erl«r-Münster i W.), sowie die Geschichte des geistigen Lebens Leiozigs (Musik Bd. II Dr. Wustmann-Dresden. Kirchliches Leben Pfarrer Pri- vatdozent Hermelink-Thekla und Bildend« Kunst Di rektor d. hist. Museums Professor Kurzwelly-Leipzig). Erheblich fortgeschritten sind auch die Arbeiten zur historischen Landeskunde Sachsens, insbesondere das von Professor Meiche-Dresden bearbeitete historische Ortsverzeichnis unseres Landes, sowie der van Prof. Kötzschke-Leipzig vorbereitete Flurkartenatlas. Eine weitere Ausdehnung hat die von Arckivrat Beschorner- Dresden geleitete Flur- und Forstortsnamensamm lung erfahren, welche schon bei manchen Nachfragen die Möglichkeit rascherer und sicherer Auskunft ge boten hat. Die Kommission hat beschlossen, grundsätzlich nvei neuen Veröffentlichungen Aufnahme in ihre Schriften zu gewähren, einer Arbeit des Landgerichtsrat Dr. Stübel - Dresden über den Maler Thiele und säch sische Kunstgenossen seiner Zeit, sowie einer Ausgabe der in politischer und oeistesaeichichtlicher Hinsicht be- deutsamen Briefe und Denkschriften des Grak'n Man teuffel (167K—1749) deren Herausgabe Rralavm- nanallehrer Dr. Philip v-Borna übernehmen wird. gusnrsbunnen suk üer üeutlchen ksllerburg Gyer. Die zu «isienschaftlichen Zwecken unternommenen Ausgrabungen auf der alten deutschen Kaiserburg Eger wurden dieser Tage teils wegen der kälteren Witterung, teils aber auch, weil die vom österreichi schen Aroeitsministerium und der Stadtgemeinde bewilligten Geldmittel erschöpft erscl)einen, zu End« geführt. Die vom Architekten Jonas mit Umsicht und Fachkenntnis geleiteten Arbeiten haben in je der Hinsicht ein umfangreiches und wertvolles Mate rial ergeben, das für die Geschichte dieses alten histo rischen Bauwerkes, wie auch für die Geschichte der Stadt Eger von großer Bedeutung ist. Durch Freilegungen um die Doppelkapelle herum wurde sestgeftellt, daß um diese eine Galerie geführt hat, die allem Anscheine nach mit einem Wehrgange auf der östlichen Ringmauer in Verbindung stand. Im Palas wurden nicht allein mehrere Fundamente entdeckt, über deren Bedeutung noch keine Aufklä rung herrscht, sondern auch die Küche mit dem noch wohlerhaltenen Herd und Nebenräumen freigelegt. Hier ist das Ziegelpflaster noch wohlerhalten und in einem Raume fanden sich Bruchstücke eines kunst vollen Kachelofens, anscheinend aus dem 16. Jahr hundert. Westlich in der Küche, in der ganzen Lange von Nord nach Süd, wurden 137 Meter Mauer fundamente gesunden, die man nur durch Abteufung von zwei 12 Meter tiefen Schächten und Anlage von etwa 185 Meter Stollen verfolgen konnte. Hierbei wurde auch ein stempelartiges Stück aus Speckstein gefunden, das gleich den Mauern der romanischen Zeit angehören dürste. Die Stollen zu der aufgedeckten Küche sollen laut eines Beschlusses des Stadtrates offen bleiben, um Len Besuchern der alten Kaiferburg, die alljährlich nach mehreren Tausenden zählen, ein« neue Sehens würdigkeit zu erschließen. In Liese Räume flüchtet« sich am 25. Februar 1634 Rittmeister Neumann und erhielt dort den Todesstoß. Desgleichen bleiben auch die Oberkanten der bloßgelegten Fundamente im Palas für die Besucher ersichtlich. Hingegen kann die Feuerstelle, die sich nach dem Urteile des bekann ten Forschers Professor Wilhelm als eine Opfer stätte aus altersgrauer Vorzeit darstellt, weiteren Forschungen nur dadurch erhalten bleiben, daß sie wieder zugeschüttet wird, der beobachtet wurde, daß Las Material den Witterungseinflüssen nicht mehr standhält. Das aufgedeckte Gräberfeld, das erst Ende No vember noch vom Direktor der anthropologischen und prähistorischen Sammlung des uaturhistorischen Hof museums in Wien, Regierungsrat Szombathy, besichtigt wurde, ist ebensalls wieder zugeschüttet. Wie die aufgefundenen Schläferinge bei den Skelet ten, die dem städtischen Museum einverleibt wurden, darlegen, handelt es sich hier um eine Begräbnisstätte slawischen Ursprungs, wahrscheinlich aus der Zeit zwischen dem siebenten und elften Jahrhundert, die bereits vor Erbauung der Burg vorhanden war. Das ganze Ergebnis der Forschung wird noch vom Architekten Jonas im Organe der Zentralkom mission für Kunst- und historische Denkmale nieder gelegt werden. Frequenz üer üeutlHen Unmervtsren im Wintersemester 1911 12. Unter den 21 Universitäten des Deutschen Reiches weisen seit 2ahren die Universitäten Bettin. Mün chen, Leipzig und neuerdings auch Bonn den stärksten Besuch aus. Sie behaupten ihre Rangfolge in Bezug aus ihre Frequenz auch im gegenwärtigen Semester Die erste Stelle nimmt die Universität B e r l i n mit einer Gcsamtsrequenz von 14 069 Studierenden und Hörern. Die zweite Stelle München mit 7579, den dritten Platz die lächsische Landesuniver sität Leipzig mit 6095 Studierenden, und Hörern ein. Diesen zol -en die Universiiäten Bonn mit 4279, Breslau mit 3113, Halle mit 3112, Göttingen mit 2637, Freiburg i. B. mit 2814, Heidclvcrg mit 2418, Münster mit 2314, Straßburg i. E. mit 2298, Mar burg mit 2014, Tübingen mir 1994, Jena mtt 1831, Königsberg mit 1680, Kiel mit 1661, Würzburg mit 1583, Gießen mit 1428, Erlangen mit 1251, Greifs wald mit >228 und Rostock mit 955 Studierenden und Hörern. Das Frauenstudium ist an der Mehrzahl der Universitäten weiterhin im Zunehmen begriffen. Es sind immatrikuliert in Berlin 845, in Bonn 255, in Güttingen 224, in München 188, in Heidelberg 165, in Freiburg i. V. und Münster je 149, in Breslau 134, in Leipzig 103, in Königsberg 98, in Mar burg 87, in Greifswald 74, in Jena 69, in Halle 62, in Straßburg i. E 42, in Tübingen 40, in Kiel 32, in Gießen 29. in Erlangen 27, in Würzburg 17 und in Rostock 6 Frauen. * Städtisches Kunstgewerbe-Museum zu Leipzig. Am Donnerstag wurde im Vortragsiaale des Graist- museums eine Ausstellung des unter Leitung von Lothar von Kunowski stehenden staatlichen Zeichenlehrerseminars in Düsseldorf er öffnet. — Ueber seine Unterrichtsmethode wird Herr Lothar von Kunowski Mittwoch, den 3. Januar 1912, mittags 12 Uhr, im Bortragssaale sprechen * Mahlers 8. Sinfonie in Leipzig. Den Musik freunden Mittel- und Norddeuttchlands ist Gelegen heit gegeben, Gustav Mahlers „Sinfonie der Tausend", wie sie genannt worden ist, am 1. und 2. März in der Älberthalle zu Leipzig zu hören. Der Riedel-Verein, der diese Ausführungen veran staltet, hat bekanntlich das Werk unter Mahler selbst studiert und bei der Uraufführung in München unter Maklers Leitung mitgesungen Die Zahl der Mit wirkenden wird in Leipzig noch größer sein als bei der Münchener Aufführung. Außer dem Riedel- Verein wirken zahlreiche Mitglieder der angesehensten Leipziger Chorvereine und ein großer Kinderchor mit. Das Orchester (etwa 150 Mann) setzt sich zu sammen aus dem Blüthner-Orchester aus Berlin, der Herzoglichen Hofkapelle aus Altenburg und Mit gliedernverschiedener Leipziger Orchester. Die Führung des aus sieben erstklassigen Solisten bestehenden Solo- Ensembles hat wie in München die K. K. Hofopern- sängertn Frl. Gertrude Forrstel aus Wien. D>e Leitung liegt in den Händen von Dr. Georg Göhler. * Ein neue» musikalisches Talent. Proben her vorragender musikalischer Begabung und Reise hat. wie wir aus Frankfurt a. M. hören, kürzlich dort ein noch im Knabenalter stehender kleiner Pianist nun auch vor der breiteren Oesientlichkert abgelegt. Es ist dies LValter Rehbcrg, der elfjährige Sohn Willy Rchbergs. In einem im Frankfurter Palmen garten stattpcfundenen Orchesterkonzcr.e spielte er Mozarts Krönungskonzert und ein Nokturne von Chopin, besorgte die Begleitung von Bro.hmsschen und anderen Liedern und dirigierte schließlich einen Festmarsch eigener Komposition für großes Orchester. Der Knabe, der sich auch aus dem Gebiete der Kammermusik schon verschiedentlich kompositorisch de- tätigt hat, erntete ungeheuren Verfall. * Fritz Küchler, der sich schon im Frühjahr mir einigen Bildern an der Ausstellung im Kunstverein beteiligte, bat nunmehr seinen Wohnsitz endgültig nach Leipzig verlegt. Welch talentierte Kraft wir in ihin gewinnen, zeigt eine intereflantc Sammlung eigenartiger 'Natur,tudien aus Jtal.en, Oberbayern, wie auch speziell ländlicher Motive aus Sachsen, die er durch ein« Ausstellung in seinem Atelier, Hum- boldtstraste 12, dem Publttum vorsührt. Die Besich tigung steht jedermann in ter Zeit von morgens 10 Uhr bis 6 Uhr abends frei. Bedauerlich ist jedoch, daß diese Ausstellung, die gewiß das Interesse unsrer Kunstliebhaber im höchsten Maße fesseln wird, nur bis Sonntag, den 24. Dezember, geöffnet bleibt. * DerLchcssel-Nachlah. Die Handschriften der vollen- delen Werte Viktor v. Scheffels sind berunntlich dem Goethe-Lchiller-Archiv in Weimar anvertraut: vor ein paar Tagen ist auch der gefaulte ungeoruüt« hand- schrfftUche Nachlaß des Dichters, dem manche noch unbekannte Perce angehört, vom ätreoen Sohne des Dichters aus Karlsruhe an die Zentralstelle deut schen Dich.erruhms gebracht worden. Eigentümerin sämtlicher Handschriften bleibt einstweilen noch die Familie v. Scheffel. ** Preisausschreiben für den Neichswetterdienst. Wie uns milgelettt wird, ist für eine kur'e alias- mein verständliche meteorologische Abhandlung, die den deutschen Neichswetterdienst besonders berück sichtigen soll, von der Leuochen mcteorolo.nschen Ge sellschaft unter Vorsitz des Prosessors Dr. Hellmann ein Preis von 1000 „L ausgeschrieben worden. Bei der giosten Bedeutung, welche der Neichswetlerdienst für viele Bevölkerungskreise hat, ist dieses Preisaus- schreiben von allgemeinem Werl. * Studium der deutschen Kinderpflege. Es ist nicht oft, daß Amerikaner freimütig zugeben, von dem alten Europa etwas lernen zu rönnen, doch Dr. Margarer Vaupel Clark aus Waterloo in Iowa, die in Plymouth anlangte und von dort nachDcutich- land und anderen kontinentalen Ländern weiterfuhr, macht darin eine Ausnahme und bekennt dem „Berl. Lok.-Anz." zufolge offen, dast sie in Europa lernen will, wie man die gesündesten Kinder erzieht, «ie kommt im Auftrag des Frauentlubs von Iowa, der die Regierung veranlassen will, alljährliche Preise für die gesündesten Babies auszufetzen, zu deren Bewerb alle Mütter im Staate eingeladen werden sollen. Den europäischen Müttern, insbe sondere den deutschen, will Dr. Margaret die beste Art ublauschcn, um dann die Mütter des fernen Westens für die großen Preiskonkurrenzen vorzu bereiten. * Ei» unbekanntes Gemälde von Rembrandt ist in Bonn bei einem Rentner entdeckt worden. Es ist das Porträt eines älteren Mannes mit Barett und langem Bart. Die sein durch gearbeiteten Gesichtszüge haben das ftir Rembrandt charakteristische goldige Kolorit. Das Bilo, dessen Hintergrund stark übermalt zu sein scheint, trägt in der oberen rechten Ecke den Namcnzug Rembrandts und die Jahreszahl 1643. Sachverständige, die das Bild bisher untersucht haben, halten es für einen echten Rembrandt. Das Gemälve, das von einem Schlosse in der Nähe Wiesbadens stammt, ist vor 18 Jahren in Wiesbaden ersteigert worden. ct. Hochschulnachrichtcn. Der ordenttiche Honorar- prosessor für Sanskrit und altindische Kultur- und Literaturgeschichte in Heidelberg Dr. S. Lefmann feiert am 25. Dezember seinen 80. Geburtstag. — Die ägyptische Negierung hat mit der kaiserlich deutschen diplomatischen Agentur in Kairo ein Ab kommen getroffen, wonach die Stelle eines Direktors der Bibliothek Lhediviate, die bisher Prokessor Dr. V. Rio ritz, jetzt in Berlin, innehatte und gleich zeitig das ägyptische Kunst- und Altertumsmuseum durch einen Einheimischen besetzt wird, dalür aber ein Deutscher die Stelle eines zweiten Direktors beim allägyptijchen Museum erhält. GelHMsverkettr. Zu den Weihnachtsgeschenken, die für deu Beschenkten einen bleibenden Wert haben, ge hören die Musikalien, nur muß sich der Ecschenk- geber hüten, aufs Geratewohl Werke einzukaufen, die nachher dem Geschmacks und dem musikalischen Können des Beschenkten nicht entsprechen. Bei dem ungeheueren Umfang der Literatur ist es nur dann möglich, das Richtige zu treffen, wenn man vor dem Einkauf die Verzeichnisse zu Rate richt und ^>ann beim Einkauf sich an einer sachverständigen Stelle bedienen läßt. Die Hofmusikalicnhandlung von P. Pabst, Neumarkt 24. stellt ihren werten Kunden einschlägige Musikalien-Sonderkatalo re jeder zeit gern kostenfrei zur Versügung und hält ein großes Lager besonders angebundenen Geschenttverken. Sie ist in der Lage, den Wünschen eines jeden Ge schmackes gerecht werden und Werke je) er Schwie rigkeit liefern zu können. Ihr Grundsatz ist nicht, sich nur für besondere Werke ins Zeug zu legen, sondern sie sieht ihre Hauptaufgabe in »achgemüßer Befriedigung aller Wünsche des musikalischen Publikums. KM?SMWS. ILssllok von 4 vki» an: Virlxvvt ärvo klx. Im ZflieksLl: 12 ?M8l0N8-8il!spüs. 3 KHatoli-villsk'M. 'WKW-Verloren. lm Montag ist unterem Borarvtilrr Haupt wahrend feiner Beichästtgun^ im Bereich vrs Bayrischen Bahnhofes cis LeimbeM mit et«« M. M- inm 8elk abhanden gekommen. Etwaige Nachrichten, die zur Wiedererlangung drS Verlorenen beiiragrn könnten, erbitten Leipzig, 22. Dezember 1911. SS—2V. >MÜl l« ,Aie tM" I. l. tqtz. Zu der Sonnabend, de» SO. Dezember 1811, abends 0 Uhr im „vlanen Saale" des Krystau-Palastes siattfindenren ruErurüenHielwo tzeneiÄversiMmIiinx werden unsere Mitglieder in Anbetracht der wichtigen Tagesordnung mit der Bitte nm recht zahlreiches Erscheinen hiermit höflichst eingelaven. iffllb. vudloor, I»r. LngldoLer, stellv. Vorsitzender. Schriftführer. Tagesordnung. 1. Bericht über die DarlrbnStasse. Beratung über Beschaffung von weiteren Mitteln event. Gründung einer DarlehuSkaffen-Vereiuigong. 2. Erhöhung der Jahresbeiträge uud Aufnahmegebühren. 3. Satzungsänderung (Anträge de» BorstanveS). r«,er I. Sp.»Anst. IobanniSvIay9. Sonnabend: Nudeln m. Rindfl. D V Werner. It. » Töpierstr.1. Lonnab.: Gr.Erbienm.Pökelfl. D. B. Balär. Stein. HI. » Münzaaste24.Sonnab.rWeiveBodneum.Lchwar'fl L.V Kühne. IV. * Ploawitz, Ziegrlstr.Sonnob : Hirsem. Schweinrfi. D B-Hartmann. V. « Sellerh., Dnrzner Str. 55. Sonnabend: Linien m. Schwarzfl VI. » Gohli». Aeuß. Hall. Str. 105. Eonnab. . Gräupch. m. Stindsl. Wslknaokts-ku8sbslivtztl8piele V. l. v. Lsrprix -v. r. v. krax Eintritt 75 Verdaust 50 8ed!tler ZO Tribüne I S Ltrr I. vrllspisIKMd-ÜLMdM'S 88 Llutrlrt SO Verdaast 40 debitier 20 Itauei lcarteu: I. fflatr IO^t, Inuenraum 20 oro«o für tzsrtwirte empfiehlt »'iae-I,«!- eiuztg, JobanniSnasse 8. "»
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