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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.12.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111223019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911122301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911122301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-23
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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»s« Leipziger Handelszeitung. verbrauch unü Zollertrsg wichtj-er Nahrungs- unü Genutzmlttel. Gegenüber der in weiten Kreisen herrschenden Besorgnis, daß die Preis« der notwendigen Gebens mittel auch fernerhin in einem ständigen Steigen begriffen seien, ist es nicht ohne Interest«, den Ver brauch und die Zollerträge der Nahrungs. uno Ge. nußmittel, wenigstens der bekannteren von ihnen, näher kennen zu lernen. Zunächst ist derKaffeeverbrauch in den ein. zelnen Ländern sehr verschieden, was sich daraus er- gibt, das? sich für das Jahr 1910 der Verbrauch auf den Kopf in Holland auf 1.1,12 Pfd., Belgien 10,90 Pfund, in den Vereinigten Staaten 9,33 Psd., Frank reich 8,26 Pfd., Deutschland 5,80 Pfd., Oesterreich- Ungarn 2,62 Pfd. und England 0,65 Pfd. berechnet. In Holland trinkt man den meisten und wohl auch den besten Kaffee; der Verbrauch Hollands ist auf den Kopf mehr als 23mal so groß wie der Eng lands, wo bekanntlich der Tee die größere Rolle spielt. In England kommt auf den Kopf ein Ver- brauch von 6,39 Pfd. Tee jährlich. Aber auch Hol. land verbraucht noch verhältnismäßig viel Tee, näm lich 2,07 Pfd. auf den Kopf; außerdem hat Holland den stärksten Kakaoverbrauch. In Deutschland scheint der Kaffeeverbrauch seit der Zollerhöhung von 1909 etwas nachgelassen zu haben; für die drei Jahre 1907 bis 1909 zusammen hatte er hier nach durchschnittlich 6,91 Pfd. auf den Kopf jährlich betragen. Bis 1909 war in Deutschland der Ver brauch stets größer als in Frankreich; im Jahre 1910 ist die Verbrauchsziffer Deutschlands zum erstenmal hinter derjenigen Frankreichs zurückgeblieben. Im Durchschnitt der fünf Jahre 1903 bis 1908 wurden auf der Erde jährlich 23,14 Millionen Pfund Kaffee geeinte. Hiervon hat Brasilien allein 16,67 Mil lionen Pfund gleich 72 Proz. geliefert; Brasilien nimmt in der Kaffeeporduktion eine ähnliche Mo nopolstellung ein wie die nordamerikanische Union in der Baumwolle. Nächst Brasilien ist das wichtigste Produklionsland Venezuela, das 4,1 Proz. der Welternte liefert. Dann folgen Kolumbien mit 3 Proz., Niederländisch-Jndien mit 2,9 Proz.. Guate mala gleichfalls mit 2,9 Proz., Haiti und San Do- mingo mit 2,8 Proz., San Salvador gleichfalls mit 2.8 Proz., Meriko mit 1.8 Proz., Britisch-Jndien und Kostarika mit je 1,4 Proz. und Portoriko mit 1,3 Proz. Den größten Kaffeeverbrauch unter allen Län- dern der Erde haben die Vereinigten Staaten: ihre Einfuhr an rohem Kaffee belief sich im Jahre 1909 nach Abzug der Wiederausfuhr auf 317 Millionen Mark an Mert. Deutschland nimmt mit einer Ein fuhr von 188 Millionen Wert den zweiten Platz ein. Es folgen Frankreich mit 90, Oesterreich-Ungarn mit 19, Holland und Belgien mit je 32 Millionen Mark. Ungefähr 83 Proz. des gesamten Kaffeebedarfes die ser Länder werden durch Brasilien gedeckt, das im Jahre 1909 für 584 Millionen Mark rohen Kaffee ausgeführt hat. Der Bierverbrauch war bisher in Deutsch land am größten im Jahre 1900/01 mit 118 Liter auf den Kopf. Er ist seitdem gesunken auf 105 Liter im Jahre 1908/09 und 100 Liter im Jahre 1909/10. Vergleicht man die Jahr« 1900/01 und 1909/10, so ist der durchschnittliche Bierverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung zuriiügegangen: im Norddeutschen Brau, steuergebietc von 97 auf 79 Liter, in Bayern von 216 auf 230 Liter, in Württemberg von 180 auf l46 Liter, in Baden von 161 auf 146 Liter, dagegen Ist er gestiegen in Elsaß-Lothringen von 83 auf 88 Liter. Das Brausteuergebiet hat demnach zurzeit den geringsten Bierverbrauch in Deutschland. Wäh rend des letzten heißen Sommers ist ein besonders starker Bierverbrauch in die Erscheinung getreten. Es liegen jetzt die amtlichen Zahlen über den Drau- stoffverbrauch und die Biererzeugung im norddeut schen Bransteueraebiete während der Monate Juli bis Sentember 1911 vor. Danach wurden in diesen drei Monaten 2 052 296 D-Ztr. Malz versteuert "egen 1 666 829 D.-Ztr. gleichzeitig 1910 1 593 743 Donnelzentner gleichzeitig 1909 und 1 963 751 D.-Ztr. gleichzeitig 1908. Die Zunahme geoen da« norher- oegangene Jahr betrug 23 bis 24 Proz. Seit dem Jahre 1908 ist die angegebene Verbrouck>smenge nur einmal überschritten worden, nämlich in den drei Monaten Avril bis Juni 1908. Faßt man die erste Hälfte de« laufenden Rechnungsjahres, nämlich die Monate Avril bis Sentember 1911 zusammen, so stellt sich der Mgtrnerbrauch auf 4 073 392 D.-Ztr. "eaen 3 674 527 D -Ztr. oleickneitig inil) und 3 620 188 Doppelzentner gleichzeitig 1909. Dir verbrauchte Menge war indes noch erheblich größer, denn cs muß noch da« au« Süddeutschland und au« Böhmen einaeführte Bier hinzugere<bnet werden, während die Ausfuhr von Bier aus Norddeutschland nicht von Belang ist. E« ist anzunebmen. daß die Zahlen in der zweiten Hälfte des in Rede stehenden Rechnung? iahres ebenfall« stark überschritte" werden, zu"ml da mit einer Verminderung der Einfuhr von Pil. sener Bi»r aer-chnet werden kann. Die letzte Branntweisteuer-Erböhuna in Deutsch, land scheint zu einer beträchtlichen Verminderung des Branntweinnerbrouches zu Trink zwecken geführt zu haben. Im Steuerfabr 1909 '10 wurden an versteuertem Alkohol in Deutschland nur 2 8 Liter auf den Kopf verbraucht gegen 4 2 Liter im Steneriabre 1908/09 und 4,4 Liter im Steueriahre 1899/1900. Der Weinverbrauch in Deutschland hat in den letzten Jahren zugenommen und infolge dessen hat kick auch die Weineinfuhr nach Deutsch land. die, ohne Einschluß der Keltertrauben. Wrin- maische «sw. bisher einen Wert von ungefähr 70 Mil lionen Mark jährlich darstellte, in bemerkenswerter Weise vermehrt. So ist z. B. die Einfuhr von Wein in Fässern (einschließlich Verschnitt- und Brenn weins von 649 132 D.-Ztr. im ersten Halbjahr 1910 auf 856 748 D.-Ztr. im ersten Halbjahr 1911 und dem Werte nach von 28,6 auf 39 Millionen Mark gestie gen. Zugenommen hat danach die Einfuhr von fer tigem Trinkw-in und der Deredelungsverkehr (Ein fuhr von weißem Verschnittwein >. abgenommen da- gegen die Einfuhr von rotem Verschnittwein und von Brennwein. Frankreich, das früher immer die erste Stelle unter den an der Weineinfuhr noch Deutschland beteiligten Ländern einnahm, siebt jetzt zum erstenmal hinter Spanien zurück; es führten nämlich Wein in Fässern ein (in Doppelzentnern): 1910 1911 Frankreich . . .... 296137 222 715 Spanien . . .... 145862 300 653 Portugal . . .... 14 472 85 923 Griechenland . .... 52884 74 332 Italien . . . .... 65398 89 952 Im Gegensatz zur Einfuhr ist die Ausfuhr von deutschem Wein zurückgegangen. Dies macht sich besonders auch in der Schaumweinausfuhr bemerk bar; so hat z. B. England, das in den ersten vier Monaten 1910 321 727 Flaschen Schaumwein aus Deutschland bezogen hatte, im Jahre 1911 nur kaum 200 000 Flaschen erhalten. Der Z'igarettenoerbrauch in Deutschland hat sich bedeutend gesteigert; dabei entfällt die Zu ¬ nahme ausschließlich auf im Inland« hergcstellte Zigaretten, während der Verbrauch von ausländischen Zigaretten relativ zurückgegangen ist. Im Rech- nungsjahr 1907/08 wurden 5 283 001 000 inländische und 521756 000 ausländische Zigaretten versteuert, im Rechnungsjahr 1910/11 dagegen 7 794 866 000 in ländische und 558 306 000 ausländische. Im Kalen derjahr 1910 wurden 80 029 D.-Ztr. Rohtabak für die Zigarettenfabrikation nach Deutschland einqeführt. Dazu kommt noch eine starke Einfuhr von fertigen Zigaretten aus dem Auslande, namentlich aus Oesterreich-Ungarn. Die Steuer auf Zigaretten — ohne Zigarsttentabak und Zigarettenhülsen — hat im Jahre 1910 28 252 300 ergeben. Davon fallen 6 402 700 -tt auf dis billigsten Sorten, nämlich auf Zigaretten im Kleinoerkaufspreise von nicht mehr als 1's Pf- für das Stück. 8 844 700 kommen auf Zigaretten im Kleinverkaufspreise von über 1'/„ bis zu 2)4 Pf., 6 046100 auf solche im Preise von über 2)4 bis zu 3'/r Pf., 5 422 700 auf solche im Preise von über 3)4 bis zu 5 Pf. und der Rest auf die teuereren Sorten. Die Zigaretten in der Preis- lag« von nicht mehr als 5 Pf. für das Stück haben also 94'/, Proz. der Steuer gebracht. DerZ ucker verbrauch befindet sich in einer natürlichen Steigerung. Man hat den deutschen in ländischen Zuckerverbrauch im letzten Betriebsjahre (bis 1. September 1911) auf insgesamt 14 Millionen Doppelzentner berechnet, d h. siir den Kopf der Be völkerung auf 21 l.?, während er im Vorjahre nur 19,5 Krr auf den Kopf betrug, eine Steigerung, die uns allerdings noch lange nicht an den Verbrauch der Engländer und Nordamerikaner heranreichen läßt, bei denen der Zucker schon lange «in Haupt nahrungsmittel ist. Die Belastung des deutschen Volkes mit Zöllen ist von 8 auf den Kopf im Jahre 1890 auf 8,75 -R im Jahre 1900 und 11 Ul im Jahre 1910 gestiegen. Damit steht aber das Deutsche Reich bei weitem nicht an der Spitze der Zölle erhebenden Länder. Man darf eben nicht übersehen, daß 55 Proz. unserer Wareneinsuhr gänz lich vom Eingangszoll freigelassen werden und daß die zollpflichtigen Artikel mit wenigen Ausnahmen nur einem verhältnismäßig geringen Zoll unterlie gen. Im Jahre 1910 hat der Wert der zollfrei ein geführten Waren 4902 Millionen Mark, der Wert der zollpflichtigen Waren aber nur 4032 Millionen Mark betragen. Der Zollertrag stellt sich auf 795 Millionen Mark, das sind rund 9 Proz. des Wertes der gesamten Wareneinfuhr. Diese Zahlen beweisen, daß sich unser Zolltarif nicht über das Niveau eines mäßigen Zollschutzes erhebt; er ist im Durchschnitt niedriger als die Tarife vieler anderer Staaten, so z. B. Oesterreich-Ungarns, F r'a'n'k r e i ch s , Italiens, ganz zu schweigen von den hohen Zollsätzen Nordamerikas, Ruß lands und anderer Länder. Selbst in dem Freihandelsland England ist die Zoll- belast ung auf den Kopf der Bevölke rung im Durchschnitt größer alsbe'i uns, weil dort die zollpflichtigen Waren zumeist mit einem recht hohen Zoll belegt sind. Die zollfreien Waren gehören natürlich vorzugsweise zur Grupp« der Rohstoffe und Halbfabrikate. Don dem Werte unserer letzt jährigen Wareneinfuhr von zusammen 8934 Millio nen Mark entfallen auf Rohstoffe für Industrie zwecke einschließlich Halbfabrikate 5083 Millionen Mark gleich 56.9 Proz., auf Fabrikate 3068 Millio nen Mark gleich 15,3 Proz., auf Nahrungs- und Ee- nußmittel 2216 Millionen Mark gleich 24,8 Proz., auf Vieh 267 Millionen Mark gleich 3 Droz. Der prozentuale Anteil der Rohstoffe und Halbfabrikate an unserer Gesamteinfuhr ist also ungefähr ebenso aroß, wie der prozentual« Anteil aller zollfreien Waren. Der größte Anteil des Zollertrages, nämlich 498 Millionen Mark, entfällt aus die Gruppe der Nah rungs- und Eenußmittel. Die eingekührt-'N Waren dieser Grunpc waren zu 91 Proz. zollpflichtig, zu 9 Proz. zollfrei. Der Zoll macht durchschnittlich 22 Proz. vom Werte aller eingeführten Nahrunas- und Genußmittel aus. Allein auf Getreide entfallen 242 Millionen Mark Zoll gleich 28 Proz. vom Werte und 30,5 Proz. des gesamten Zollertrages. Es folgen Kaffee mit 100,8 Millionen Mark Zoll gleich 57 Proz. vom Werte und 12.7 Proz. des gesamten Zoll ertrages. Getreide, Kaffee und Robtabak liefern also zusammen bereits 54,5 Proz. unseres Zollaus kommens. Dabei ist aber zn berücksichtigen, daß der Zoll auf Getreide zum Schutze unserer bei mischen Landwirtschaft dient und daß Kaffee- und Tabakzoll Finanzzölle sind. Die meisten übrigen Nahrungs- und Genußmittel sind mit einem viel niedrigeren Zolle belastet; so zahlen z. B. Butter und Schmalz nur 9 Proz.. Eier 2 Proz.. Obst 7 Proz. vom Wert. Das eingefübrte Vieh war zu 87 Droz, zollpflichtig; der Zoll beträot im Durchschnitt 7 Proz. vom Werte. Der gesamte Zollertrag macht etwa 12 ,-tt auf den Kopf der Bevölkerung aus. und zwar kommen an Getreidezoll 3.70 an Kaffeezoll 1,55 -K. an Tobak zoll 1,54 an Petroleumzoll 1,20 -tt, an Weinzoll 0,45 ctt auf den Kopf. Börsen- unü ksnüelsmelen. 8, Dresdner Börsenhandel. Von der Zulassungs stelle sind 650 000 .«t neue Aktien der Thüringi- schen E'lektrizitäts- und Gaswerke, Aktiengesellschaft, in Apolda zum Börsenhandcl zu gelassen worden. 8 An der gestrigen Berliner Börse stellten sich di« Ultimonotierungen von 12—3 Uhr wie folgt: 3proz. Reichs-Anl. 82,82, 3proz. Buenos 73,50, I902cr Rus sische Anleihe 91,12, Türkenlose 183,50—184, Comm.- und Tts- conto-Bank 116,87, Darmstädter Bank 128,75, Deutsche Bank 263,87—281, Diskonto 191,87, Dresdner Bank 158,75—158,87, Berliner Handclöges. 169,87—160,75—169,87, Nationaltzank 127,75, Zchaasfhaus. Bankverein 136,50—136,25. Wiener Binikvcrein 135.87, Petersbg. 3nt. Bank 213,62—212,75—213,25, Russische Bank 156—155,82, Baltimore 104—lv3,87, Kanada 244,25-244,12 dis 244,50—244,37, Lombarden 18,75, Orientbahn 153,50, Prinrc Henri 150,12—150,75, Warschau-Wien 183—182,87, Mr. Berliner Ltrasicnbahn 192,25—192,37, Hamb. Pakctsahrt 143,75—143,62 143,75—!43,62, Hansa 210- 216,12 269,75—210,37 219, Nord». Lloyd 104.87—105,12- 104,87, Dynamit-Trust 186,37—186,87, Louth West 155,50- 154,75, Aumey.,Friede 199,25 198,75-190,12 bis 198,87—199,12, Bochumer 231,37 -231,50, Caro, Obcrschl. 89, Deutsch-Lurembg. 192,12—19!,87—192—191,75—192, Mclscnkirchcn 201,50—201—201,62, Harpcncr 196,62—106,37, Hohenlohe-Werke 206, Laurahittte 178, Oberschles. Cisenbahn-Bedarf 104,62 bis 104.87, Phönix 258,62 -258,25-258,50—258,37, Rheinische Ltays. werke 172,87-173,37-173,12—173,37, Rombach 182—181,87, Atta. Elcktr. 264,82-264,75—264,50-264,75, Teutsch-Ucbcrscc Clektr. 181,37—181,50, Nes. für Clektr. Untern. 188,75—183,87—183,75 bis 184, Lchuckert 165,12—165—185,12, LicmcnS L HalSkc 245,50 bis 245-245,50, Clcktr. Licht und -grast 131,25. Prolongationssätze. Report: Disconto- Commandit 0,95, Dresdner Bank 0,725, Handels anteile 6.W, Commerz- und Discontobank 0,45, Darmstädter Bank 0,525, Nationalbank 0,525, Schaaff- hausen 0,5875, Lesterreichische Lrcditaktien 0.975, Franzolen 0,70, Edison 1,75, Siemens k Halske 1,25, sproz. Ungarische Kronen 0,225. 1990er Russische An leihe 0,2625. 4proz. Russische Eonsols 0,2625, 1902er Russische Anleihe 0,2625. 4proz. Russisch« Rente 0,2625. Deport: Lombarden 0,1875, Italiener 0,10. XX Düsseldorfer Börsenbericht vom 22. Dezember. (Privattelegramm.) An der Montanbörse hielt sich der Kalikurenmartt in fester Haltung. Di« Nach frage nach Kohlenkuren war lebhaft. Von Aus- beutcpapieren wechselten Graf Schwerin und Lan. genbrahm zu höheren Preisen ihre Besitzer. Braun- kohlenkure wiesen ein besseres Geschäft auf. Erzkuxe wurden mehrfach gefragt. Bank- unu Gelümelen. 8 Mitteldeutsche Privatbank, Aktiengesellschaft, in Magdeburg. Die Ausgabe der neuen Gewinnanteil scheinbogen zu den Atrien Nr. 16001 bis 28000 zu 1000 <»( und Nr. 1 bis 16000 zu 500 erfolgt non jetzt ab in Le i p z i q an den Essektenkassen der Mit- teldeutschen Privatbank sowie bei der Deutschen Bank Filiale Leipzig. 8 Commerz- und Discontobank in Hamburg. Die aus der Credit- /c Spar-Bank hervorgegangene hie sige Zweigniederlassung des Institutes ist in das Handelsregister eingetragen worden. (Vergl. die amtliche Bekanntmachung.) Berg» unü Siittenwelen. Ir. Ostafrikanische Bergwerks- und Plantagen. Aktiengesellschaft in Berlin. In der gestrigen Gene ralversammlung berichtete der Vorsitzende, die Ge sellschaft sei jetzt in das Stadium derjenigen Unter- nehmungen getreten, die ihre Existenzfähigkeit be wiesen hätten. Der seinerzeit gefaßte Entschluß, die Glimmcrvorkommen in Monogoro zn erwerben, müsse als nicht glücklich bezeichnet werden. Der Glimmerbergbau in Tschenzema Kibuku habe in dem halben Jahr« seit Ablauf des vorigen Geschäfts jahres ein Quantum von 230 bis 280 Kisten gelie fert. Wenn diese Lieferung anhalte, könne die Unter bilanz nicht nur gedeckt werden, sondern es könne ein Ueberschuß erzielt werden. Jedenfalls hoffe man, schon demnächst eine Dividende von 6 Proz. zur Ver teilung bringen zu können. Der Vertreter Naafs, Herr Dr. Rüge, erhob Einwendungen gegen die Art der Bilanzierung und gab seiner Ansicht dahin Aus druck, daß strittige Forderungen sowie ein noch nicht aufgelassenes Grundstück, auch wenn der Kaufpreis schon bezahlt s«i, nicht als Aktiva ausgeführt werden dürften. Er stellte d«n Antrag, für das in die Bilanz mit 12 500 ,<( eingestellte strittige Depot einen glei chen Wert in die Passiva einzusetzcn. Dieser Antrag wurde jedoch mit allen gegen 5 Stimmen abgelehnt und die Bilanz sowie die Gewinn, und Derlustrech- nung, die mit einem Verlust von 108356 ab- schließt, mit dem gleichen Stimmenverhältnis geneh migt. Gegen diesen Beschluß wurde seitens der Oppo sition Widerspruch zu Protokoll gegeben. v. Barkauf von Braunkohlenseldern. (Privat- telegiamm.) Der preußische Domänenfistus beauf tragte dis Königliche Regierung Merseburg. 500 Morgen Braunkohlsnfclder in der Flur Gräfen hainichen zu verkaufen. . * Kaligewerkschaft Neustaßsurt. Das Werk wird für das letzte Quartal 200 Ausbeute zahlen, so daß die Jahresausbeute 750 .tt beträgt. XX Düsseldorfer Börse. (Prioattelcgramm.) In dem soeben erschienenen Jahresbericht der Düs seldorfer Börje wird über die Zukunftsaus- sichtcn gesagt: Sollte das Jahr 1912 noch die Er neuerung des Stahlwsrlsverbandes und die Sicher stellung der Zukunft dr« Kohlensyndikats bringen, so kann wohl auf eine kräftige Aufwärtsbcwegung der Preise auf dem Warenmarkt uno dementsprechend in noch stärkerem Maße aus dem Wertpapiermarkt er wartet werden. XX Metallhütte, Ak-Ges. zu Düsseldorf. (Priv.- Tel.) Wie uns die Verwaltung mitteilt, schätzt sie die Dividende für das zu Ende gehende Geschäftsjahr auf 6 Proz. Im Vorjahr wurde keine Dividend« ausgeschüttet. -k. Ltabcisencxport. Man schreibt uns: Die Nach frage nach Stabsiscn auf dem Exportmarkte hat in deii letzten Tagen von neuem sehr scharf eingesetzt und die Preise sind um mehrere Mark hinaufqe- schncllt. Hamburger und Berliner Exporteure haßen aus Belgien große Posten belgisches Stabeisen her» eingenommen, was die Mehrzahl der Werke veran laßt hat, sich zunächst für das erste Semester vom Markt zurückzuziehen und die Situation zunächst weiter zu beobachten. Die deutschen Werke sind für das erste Semester nahezu ganz ausverkauft. Zu 106—107 fob Antwerpen ließen sich noch groge Posten bei den Exporteuren placieren. Die in Be tracht kommenden Werke lehnen aber selbst zu diesen gestiegenen Preisen ab, weitere Posten zu buchen, weil inan eben bis Juli nächsten Jahres fast vollständig ausverkauft ist. Nach Lage des ganzen Marktes und bei den fortgesetzt in großen Posten eingehenden ernsten Anfragen dürfte sich, wie Fachkreise annehmen, im Januar ein großes Geschäft auf der Basis von 110 pro Tonne entwickeln, und da dieser Preis sich um ca. 3—5 -4t über dem Inlandspreis bewegt, wird mit Sicherheit angenommen, daß mit Beginn des neuen Jahres auch die Inlandspreise weiter eine Steigerung erfahren werden. Die Aussichten auf dem Stabeisenmarkt werden also nach wie vor als außerordentlich günstig angesehen. XX Zeche Freie Vogel «nd Unverhofft in Hörde. (Privattelegramm.) Wie wir hören, hat sich der Aufsichtsrat entschlossen, wegen eines Kaufangebotes einer Essener Bantfirma für Anfang Januar eine Gewerkenversammlung einzuberufen, um ihr das An gebot zur Entscheidung vorzulegen. Wie uns mit. geteilt wird, erscheint die Annahme des Projek tes als gesichert. K-. Bergbau - Aktiengesellschaft Friedrichvsegen Mr erhalten folgende Zuschrift: Mit Rücksicht auf die von der Frankfurter Mctallfirma Beer, Sond- Heimer L Co. und deren Beauftragten, dem Recht-Zanwalt Gehrke, ausgehende Agitation, die Beschlußfassung über die vcrwaltungsscitigen An träge in der bevorstehenden außerordentlichen Gene ralversammlung der Bergbau - Aktiengesellschaft FricdrichSsegcn auszusetzen, da für die Sanie rung angeblich unvollständige und nickt kontrollierbare Angaben vorliegen, und da ferner über die Zweckmäßigkeit der übrigen Vor schläge der Verwaltung Erhebungen angestellt wer den sollen, ist darauf hinzuweisen, daß die Angaben über die Art der beabsichtigten Transaktion in der ausführlichsten Weise von der Verwaltung öffentlich bckanntgegeben worden sind, ebenso wie die Ursache und der Zweck der Transaktion, lieber dieGründe^ welche dagegen die Firma Beer, Sondheimec L Co., deren Verhältnis zu der Gesellschaft infolge eines seinerzeit bestandenen Erzlieferungs-Vertragsverhält- nisseS bekannt ist, veranlassen, die Ausfüyrung der Transaktion binauszuschicben, dürfte die General versammlung voraussichtlich nähere Ausschlüsse brin gen. Tenn sowohl die Art der Transaktion als auch die Zweckmäßigkeit der übrigen Vorschläge, zu denen auch die Verwertung der der Gesellschaft gehörigen Zinkhüttenkonzession gehört, können innerhalb der Generalversammlung genügend erörtert und klar gelegt werden, und können Aenderungcn in den Tispositioncn je nach Belieben und Erfordernis statt finden. Tie Interessen der Gesellschaft erheischen eine definitive Beschlußfassung in der bevorstehenden Ge neralversammlung, wenn mit Rücksicht auf die ein geleitete Verwertung gewisser Aktire-i schwere Schä digungen vermieden und die Erfüllung unaufschieb barer sinanzieller Verpflichtungen ermöglicht werden soll. Lediglich mit Rücksicht hierauf und unter Tar- legung dieser Umstände ist der Firma bereits am 14. d. M. angeboren worden, alle diejenigen Prü fungen vorzunehmen, die ihr irgendwie erwünscht erscheinen, in welchem Falle der Beauftragte der Firma vorbereitet in die Generalversammlung hätte kommen und seine etwaigen Bedenken gegen die Transaktion hätte sachgemäß substantiieren können. Bon diesem Anerbieten aber hat die Firma keinen Gebrauch gemacht. Ten Aktionären ist daher dringende Sorgsamkeit in der Auswahl ibrcr Ver tretungen, sofern sie selbst nicht der Generalversamm lung beiwohnen können, anzueinpfchlen. Stokkgewerve. 8 Kammgarnspinnerei Wernshausen in Nieder schmalkalden. In der gestrigen Aufsichtsratsjitzung wurde festgestellt, daß die Dividende für das laufend« Geschäftsjahr mit 10 (12) Proz. für die Stammaktien und 11 (14) Proz. für die Vorzugs aktien geschätzt werden könne. XX Neue Aktiengesellschaft in der Textilindustrie. (Privattelegramm.) Die Bestrebungen für Wieder aufrichtung der in Zahlungsstockung geratenen Baumwollspinnerei Richard Brands und der Weberei Gebrüder Brands haben zu dem Ergebnis geführt, daß die zur Gründung einer Aktiengesellschaft vorgesehenen Ak tien im Betrag« von 2 450 000 -R nunmehr unter gebracht sind. Von den Aktien übernimmt Richard Brands in M.-Gladbach 1 450 000 -<t, während 1 Million Mark anderweitig gezeichnet werden. Die Gründung der Gesellschaft stehl kurz vor ihrem endgültigen Abschluß. C. T. I. Die bestehende Betriebseinschränkung der Flachsspinner Irlands wird, wie uns in einem Pri vattelegramm mitgeteilt wird, Anfang Les nächsten Jahres nicht aufgehoben werden, sondern bis Ende Februar 1912 verlängert. öräugewerüe. Dv. Sozietätsbrauerci Waldjchlößchen in Dresden. lPrivat-Telegrainm.) In der gestrigen General versammlung wurde das Rechnungswert des abge laufenen Geschäftsjahres einstimmig genehmigt und die Dividende auf 4)» Proz. festgesetzt. Das aus scheidende Aufsichtsratsmitalied, Bankier Ignaz Maron, wurde wiedergewäylt. Der Geschäfts gang ist zurzeit zufriedenstellend, die Aussicht e n aber in Anbetracht der hohen Rohmaterialpreise wenig günstig. XX Schwabenbräu, Aktiengesellschaft, in Düs. seldors. (Privattelegramm.) In der gestrigen Gene ralversammlung waren 11 Aktionäre mit 1045 Stimmen vertreten. Es wurde beschlossen, eine so fort zahlbare Dividende von 10 Proz. zu verteilen und eine kleine Statutenänderung dem Antrag« der Verwaltung gemäß vorzunchmen. lieber die Aus. sichten wurde mitgeteilt, daß diese künftig seien. Das Unternehmen hätte seit dem 1. Oktober eine erhebliche Absatzsteigerung aufzuweisen. XX Königsbrauerei, Aktiengesellschaft in Duis burg-Ruhrort. (Priv.-Tel.) In der gestrigen Gene ralversammlung waren 10 Aktionäre mit 1001 Stim men vertreten. Dis Dividende von 9 Proz. wurd.- soiort zahlbar gesetzt, lieber die Aussichten wurde milgetcilt, daß sich der Absatz im neuen Ge schäftsjahr etwas gehoben hab«. 8 Rational-Aktienbierbcauerei Braunschwig, vor mals F. Jürgens in Braunschweig. I Privattele gramm.) Die gestrige Generalversammlung geneh migte die Verteilung von 4 Proz. Dividende * Kapuzinerbriiu, Aktiengesellschaft, in Kulm bach. Die Gesellschaft schlägt wieder 2 Proz. Dirn Lende vor. Trsnsvartwelen. * Eine neue Gründung des Fürstentrusts. Unter der Firma Deutsche Reederei-Gesell schaft m. b. H. wurde mit 5 Millionen Mark Kapital in Hamburg ein neues Unternehmen ins Handelsregister eingetragen. Geschäftsführer ist Generalkonsul Kothe, der bisherige Leiter der Hohen- loheschen Seetransportgesellschaft. — In Ergänzung dieser Meldung besagt ein Telegramm nach der „Franks. Ztg.", daß bei dieser Gründung eine Kon solidierung der Seetransportgesellschaft m. b. H. und der Dampfschifsahrtsreederei „Union", Aktiengesell schaft, zu dem Zweck herbeigeführt werden soll, um geklärte Rechtsverhältnisse zu schaffen. Neben Ee- sellschaftskapital ist von vornherein «ine Reserve in Höhe von einer Million Mark vorgesehen. Es ver lautet, daß der Fürstenkonzern eine Verständigung er zielt habe, die es ermöglichen werde, einen Teil der Schiffe der Seetransportgesellschaft m. b. H. in den Besitz der neuen Reederei zu überführen. verlüneüene Gelelttüislten. * Bereinigte Flanschensebriken und Stanzwerke, Aktiengesellschaft, Regis, Bez. Leipzig. Wie von gut unterrichteter Seite mitgeteut wird, ist der Geschäfts gang bei den, Unternehmen nach wie vor gut; der Umsatz ist gegen das Vorjahr bedeutend gestiegen. Wenn es auch noch nicht möglich ist, vor Aufnahme der Inventur die Höhe der Dividende anzugeben, so wird doch damit gerechnet, daß dieselbe höher als im Vorjahre (4 Proz.) ausfallen wird. Die Aus sichten sotten günstig sein. Bekanntlich hat der Ver band der Flänschenfabrikanten «ine Erhöhung der Verkaufspreise vereinbart, die in vollem Umfang erst im kommenden Jahr zur Geltung kommen wird. Aktiengesellschaft Panzerkassen-. Fahrrad- und Maschinenfabriken vorm. H. W. Schladitz in Dresden. Die Generalversammlung genehmigte nack längerer Aussprache das Rechnungswert für 1910/11 und setzte die sofort zahlbare Dividende auf 7 Proz. für die Vorzugsaktien und auf 2 Proz. für die Stammaktien fest und wählte die iatzungsgemäß ans dem Auskichtsrat ausschcidenden Herren wieder in ihre Aemter. Auf die von einem Aktionär ge gebene Anregung, an Stelle des völlig unrentablen Hahrradbaues die Fabrikation von Kleinautos auf zunehmen und dadurch die Gewinne auf ihre frühere Höhe zu bringen, führt der Vorsitzende des Aufsichts rates u. a. aus, daß dieser Vorschlag nicht annehm bar sei insofern, als das Schwergewicht der Gesell schaft noch immer in der Fahrnrdsabrikation liege. Die Verwaltung sei indes bestrebt, die andern Ab teilungen immer weiter auszubauen, und das sei ihr bis jetzt so weit gelungen, daß der Kassetten- und Werkzeugmaschinenbau an dem Gesamtumsatz des vergangenen Jahres mit 35 bis 40 Proz. beteiligt sei. Ferner erwähnt« der Vorsitzende, daß neuer dings ernste Bestrebungen auf das Zustandekommen einer neuen Fahrradronoention hinarbeiten. End lich wurde noch mitqeteilt, daß die Abschlüsse in Fahrrädern etwas geringer als im Vorjahre seien, daß aber die Preise «ine Kleinigkeit höher seien. Ke. Sächsische Turbinenban- und Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft, vorm. A. Kuhnert L Co. in Meitze». (Privattelegramm.) Der Generalversammlung am 3. Januar wird die Verteilung einer Dividende von 5 (4) Proz. vorgeschlagen.
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