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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.12.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111223019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911122301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911122301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-23
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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Sonnavenü, 23. verrmdrr lSll Leipziger Tsyedian M. S5S. iVS. Faiiryaup. Seile N. Sportliche Gedenktage. tt. Dezember. 1906 erließ die Zeitschrift „Dav Motorboot" auf tatierltche Anregung ein Preis- ausichreiben zur Erlangung eines seetüchtigen Motorboote». Dir krlegsmtttziye BaUonverfolgung in vödeln die am 17. d. M. unter Leitung von Oberst Kaden stattfand, bilder« für die Stadt ein hervorragendes Ereignis. Schon am frühen Morgen merkt« man. Lafj für etwas nicht Alltägliches gerüstet wurde. Auto mobile, mit Flaggen geschmückt, durcheilten in flotte: Fahrt die Strafen, zahlreiche Soldatentrupps wurden geschlossen aus der Kaserne geführt, hier und dort ckanden Gruppen, die lebhaft etwas besonders Inter- ejsantes zu besprechen schienen und allerorts gewahrte man ein frischeres Leven u>rd Treiben als für ge wöhnlich. Legen 10 Uhr ergötz sich ein gewaltiger Menschenstrom nach dem Füllplatz des Ballons „Heyden )I" am König!. Larnisonlazarett. Legen 11 Uhr war der Platz mit einer tausendtöpfigen Men schenmenge ungefüllt. Zur selben Zeit begann auch die Rcgimenlsmusik der 139ec ihre munteren, fröh lichen Weisen anfzuspielcn. Unterdessen hatten sich im Offizierkasino sämtliche Teilnehmer der kriegs- mätzigen Dallonversolgung eingefunden — man be merkte darunter auch zwei Damen (Frau Hauptmann Maier und Frau Dr. Lindenhayn) — und auf dem Kasernenhof hatten 17 Automobile Ausstellung ge nommen, von denen besonders die Wagen der bekann ten Sieger in verschiedenen Prinz-Heinrich-Fahrten, des Direktors Willy Pöge aus Chemnitz und des Rechtsanwalts Dr. Stütz aus Zwickau genannt seien. Rach Einnahme eines kalten Imbisses berief Oberst Kaden die Teilnehmer zu einer Besprechung und wies auf Grund der Kriegslage und des Wetterberichts den einzelnen Autos ihre Plätze an. Dies« befanden sich nördlich dir Linie Eichardt—Däbritz—Ostrau- Glauchau, und da sie um 12,15 Uhr eingenommen sein mutzten, machten sich gegen Vr12 Uhr die Kraft» wagen aus den Weg. Wenige Minuten später trafen auch die Luslsahrer am Startplatz ein. Der Ballon wurde sofort unter Mitwirkung des Zahnarztes Scheel, der schon einige Fahrten mitgcmacht hat, abgewogen. 12,1-l Uhr ertönte das Signal „Achtung!" und eine Minute später erhob sich mit militärischer Pünktlichkeit das Fahrzeug stolz und sonnenbeschienen in die Luit. Ein herzliches „Glück ab" von ver vrer- köpsigcn Menge und ein schneidiger Tusch der Regi mentsmusik gaben den Fliegern das Geleite. In langsamer Fahrt zog „Heyden H" majestätisch ferne Bahn und wurde nach ungefähr (4 Stunde von seinen Verfolgern gesichtet, die sich sehr richtig sagten, datz der Flug in Richtung Lommatzsch ginge und Halbwegs Riesa und Meisten die Elbe schneiden würde. Die Autofahrer standen nun vor dem schwerwiegenden Entschluß, entweder bet Riesa oder Meißen den Ufer- wechsel rorzunehmen. Der Teil, der die Meißner Elbbrücke benutzte, hat die richtige Empfindung ge- habt, denn der Ballon bekam in der Rahe von Lom matzsch eine scharfe Drehung nach Osten und überflog am Nordrand der Stadt Meißen den Eldesluß. Nun war es für den Ballonführer, Leutnant Meyer vom 139. Regiment, leider schon Zeit geworden, an die Landung zu denken, denn bestimmungsgemäß mutzte diese bis 2,15 Uhr vollzogen sein. Bei Naunhof, 15 Kilometer nordöstlich Meißen ging der Ballon sehr glatt nieder. In rascher Reihenfolge trafen folgende Autoinhabe: ein, die die wertvollen Ehrenpreise er- langren: 1. Diplomingenieur Kisse aus Dresden (Opclwagrns. 2. Fabrikant Müller aus Leipzig. 3. Leutnant Lindner vom Inf.-Negr. Nr. 139 (Stell vertreter des Berlagsbuchhändlcrs Wichterich-Letpzig. Horchwagen). 4) Oberleutnant a. D. Wilsdorf aus Radebeul (Mctallurgique). Den Trostpreis empfing Fabrikdirektor I u n ghans aus Burgmühl bei Nossen. Nach und nach fanden sich von 17 Wagen 15 am Landungsplatz ein. Dort wurden unterdessen zwei Fesselballonausstiegc mit ausgclostcn Fahrgästen und zum Schluß sogar noch eine kurze Freifahrt unter nommen. Die früheren Passagiere des Fahrzeugs: Rittergutsbesitzer Roßberg - Trebanitz, Kühne- Stockhausen und Lad eg ast-Lebersbach, tauschten mit Hauptmann Mater und Frau Gemahlin. Die Fahrt ging teilweise in Höhe von 3200 Meter über Moritzvnrg und endete 3,40 Uhr nachmitags bei Lausa an der Bahnlinie Dresden- Königsbrück wieder mit einer sehr glatten Landung. — Bei der ersten Freifahrt war ein kleiner wissenschaftlicher Versuch insofern unternommen worden, als ein von Oberst leutnant Göhler erfundener Feldlompast rn eingehendster Weise ausprobierr wurde. Wie voraus- zusehcn war, hat sich das wertvolle Instrument auch in der Luft tadellos bewährt. — Am Abend verein ten sich sämtliche Teilnehmer, zu denen sich viele Damen und Herren der Döbelner Gesellschaft gesellten, im Offizierkasino, wo bei gemeinsamer Tafel die Er lebnisse und Erfahrungen der Fahrt ausgetauscht wur den. Der Königlich sächsische Verein und der Leip ziger Verein für Luftschifsahrr hatten die Hauptleute v. Funke und Härtelals Vertreter geschickt. Nach dem Diner wurden den Siegern die Preise von Frau Oberst Kaden überreicht. Die Namen der liegenden Autoinhader wurden schon genannt. Für das beste Entfernungsschätzen wurde mit dem ersten Preis Hauptmann v. Veulwitz und mit dem zweiten Preis Leutnant Lange lücide vom Inf.-Regt. 139s ausgezeichnet, während dec Chauffeur des ersten siegenden Wagen, Herr Slegert. einen silbernen - Erinnerungsdecher erhielt. Nach dem mehr als regen f Interesse und der begeisterten Anteilnahme die das i Unternehmen bei Beteiligren und Unbeteiligten ge- f funden har, zu schließen, würde es im allgemeipen l wohl in Döbeln und Umgegend mit großer Freude > begrüßt werden, wenn, wie rerlautet, Oberst Kaden seine Absicht, dort einen Luftschtfserverein in» Leben zu rufen, verwirklichen würde. * IVintrrjpo rl. Wetterdepeschen au» Winterfportptiitzen vom 22. Dezember Ülitt!- I ! 0 k k»f>- 8tel»t L ß L k»tl lüf a«i,r »oeeied! ld' 8»in>l»? Lotuelder- f!iUeid,iz ckrrx«».) 0d.c- ct>fe!- d«ki>»U vdsr- H»! »tiirm * ro r»> kN «ot, 80 io tidd«c,e eul LO, bvö«I it-ittix p. Ein deutscher Skiläufer in Norwegen Für die Hounenkolrcnnen im Februar tommenden Jahres soll Karl Böhm-Hennes aus Ernstthal in Sachsen als Vertreter der deutschen Farben entsandt werden Pferdesport. Nennen zu Pau am 21. Dezember. Prix de Mortaas 1500 Fr. Hürdenrennen. 2800 m. Mons. V. Thuaus „2o urnal iere", 5j., 7» lThuau). 1., Mons. F. W. Dates' „Galvani li", 3j, 00 stx, 2., Morn. Begorrcs „Muscadet lli", a., 67 k r, 3. Tot.: Sieg 26:10, Platz 17, 26:10 — 3 Längen — 2 Längen. Ferner liefen: „Mon Pays", „Bitto", „Amorible". Prix d'Oloron 1500 Fr. Verkaufs-Steeple- Chase. 3800 m. Mons. Baigots „ Vertih ire Latz ", .'»l, 71 (Bertcaux), 1., Mons, H de Inges „Pollux", tj., 72 k , 2., Mons. M. PeUts „Arpcnt'eur", a., 73 !<ir, 2. Tot.: sieg 31:10. Platz 18, 22:10 — 3 Längen — Hals —. Ferner liefen: „Billaaeoise", „Garde Malade II". Prix du Lommerce 5600 Fr. Hürdenrennen. 2900 w. Mons. A. Merles „Saut de Loup", 6j., 67 tzs (Parfrement), 1., Mons. G. Brosjettes „Arson", 4i., 66 stg, 2., Mons. Ducourneaus „Sire", 3>., OOlce, 3. Tot.: Steg 45:10, Platz 21, 2V,' 71:10. - 3 Langen.- 4 Längen. — Ferner Uesen „Ovide", „Maruienne", „Presight", „Comitd", „Selinontc", „Royale Brioche", „Dagmar", „Sampietco", „Moisson", „Doctcur Da niel", „Biatitudc", „Stamboul Ul", „Totor", „Regent Street", „Charles Ouint", „La Montagnola". Prix de Bayonne 3(00 Fr. Steeple - Chase. 3100 m. Mons. M. Labrouches „Coquet 1l", 4j., 74 (Biaroltc) 1.. Mons. I. Archdeacons „Feu de Bois". 4j., 72 ü . 2., Mons. R. Mahuzms „Le Nssgre", 3j.. 68 1-7, 3. Tot.: sieg 21:10, Platz 17, 33:10. 3 Längen — t Längen. Ferner liefen: „L'Amour", „Fair Buchest", „Taragone". (Die vorstehenden Resultate erscheinen verspätet, weil am Tage der Rennen vollständige Störung des Telephon- und Telegraphenverlehrs auf der Linie Pau—Paris-Berlin herrschte.) Futzballlpvrr. * 106er gegen 107er. Auf dem Kasernenhof der 107er lieferten sich die beiden Leipziger Infanterie- Regimenter einen interessanten Wettkamvf. Die 106er galten bisher als die stärkere Mannschaft, doch zeigte da» Wettspiel, daß auch die Mer sich jetzt gut ein gespielt haben. Der Kampf, in dem die Parteien sich fast völlig ebenbürtig waren, wogte flott herüber und hinüber, die Gegner gaben alles aus sich heraus. Schon schien es, als würde das Ringen torlos enden, da konnte der Mittelstürmer der 107er, ein Miß verständnis der gegnerischen Verteidigung gut aus- nützend, wenige Minuten vor dem Abpfiff durchbrechen und einsenden, so daß die 107cr al» Sieger mit 1:0 au» dein heißen, interessanten Weltkampf hervor» gingen. 8 Die Leipziger „Eintracht" wird zu dem am Sonntage gegen den F.-K. „Wacker" slaitsindenden Verdandbspiele mit folgender Mannschaft an treten: Ernst tTvr): Solle, Klügcl «Verteidiger): Horn, Teller, Schneider «Läufer): Heyne, Kuntsche. Heidrich, Sandig, Ziiumer (Stürmer). Dieses Wett spiel findet im Erntracht-Sportpark statt und beginnt um 2 Uhr. " Die erste Klasse im Mitteleidegau unseres Ver bandes hat nun auch die 1. Serie ihrer Verbands- iprele 1911 12 beendet, und die Magdeburger und Burger Vereine stehen nunmehr in der Meisterschafts tabelle wie folgt: Die Führung hat wiederum der bisherige Eaumelster, die „Kricket-Viktoria" I mit 8 Punkten bei einem Torverhältnis von 24:6, es folgen bei je 5 Spielen der Sport-Klub 1000 l mit 7Pu .kten uno 13:11 Toren, Cermansa mit 6 Punkten und 23:13 Toren, Viktoria 1896 I mit 6 Punkten und 19 8 Toren, Burger „Preußen" I mit 3 Punkten und 3:19 Toren und „Wacker" 1 mit 0 Puntten und 2:25 Toren. 8 Die Lcutzscher „Viktoria" stellt für den ersten Feiertag dem Riesaer Fußballklub „Wettin" folgende Mannschaft entgegen. Tor: Rößner. Verteidigung: Reegel, Klaus, Mösch. Stürmer: Stahl, Ekart, Wittte, Panze, Lampe. Ersatz: Langner. Da» Spiel findet um 2 Uhr in Riesa statt. — Zn Wittenberg spielt Leutzscher„Viktoria" HI gegen Wittenberger „Hertha" 1. 8 Der Ballspielklub „Olympia" I, Schleutzig, spielt am Sountagnachmittag 2 Uhr im Weslsportpark gegen Fußballklub „Westos" Verbandsipiel. Am 1. Feier tag in Forst i. L. gegxn Fußballklub „Askania" I und gegen Fußballklub „Amicitia" I. Luftlchiffahrt. " Zum Gordon-Bennett-Fliegen, das 1912 in Stuttgart ausgetragen wird, yat das Zentral komitee des Schweizerischen Aeroklubs seine Beteiligung zu^esagt. WleUmMK ÜLS LslMchen Sä lmMsoerbanürs. Die Nelchstagowahlen. Der Neichsverband deutscher Gastwirtsverbüude, S.tz Berlin und Leipzig, hat einen Wahlaufruf er lassen, in dem die Gastwirte ausgefordert werden, unter keinen Umständen solchen Parlamentariern die Stimme zuzusichern, die die großen Steuerlasten ge- drachr haben, und von jedem Kandidaten eine bin dende Erklärung darüber zu verlangen, daß er sich verpflichtet, einzuireten für: 1) Verteilung aller Lasten und Stenern nach Maßgabe des Besitzes und der Leistungsfähigkeit auf alle Erwerbsstände: 2) vollste Gleichberechtigung für das deutsche Bürger tun: in der Gesetzgebung und Verwaltung; 3) keine Bevorzugung einzelner Stände und Klassen; 4) einen Abschluß günstiger Handelsverträge mit dem Aus land: .',) einen Ausbau der gewerblichen Fachschulen zur Erhöhung der technischen Leistungsfähigkeit des Gewerbes; 6) den Ausbau der sozialpolitischen Gesetz gebung unter sachverständigem Beirat auch uniercs Gewcrb-Ztandes (z. B. Gastwirtskammern): 7) eine Verbilligung der Lebenshaltung durch Revision des Einfuhrscheinwesens und der sog. Schutzzollgesetz gebung: 8) eine Verbilligung der Benutzung reichs fiskalischer Verkehrsmittel (Telephon usw.). vermllchtes. Die kaiserliche Familie am Weihnachtsabend. Die Ladung der Christbäume für die kaiserliche Familie ist erfolgt. In der kaiserlichen Familie be gnügt man sich nicht mit einem allgemeinen Christ baum, es herrscht vielmehr die reizende Sitte, für jedes Kind sowie für die kaiserlichen Eltern je eine Tanne aufzujtellen. Das hohe Elternpaar bcan» sprucht für sich je eine Tanne, die etwa fünf Meter noch ist. Die Prinzen und die Prinzessin Viktoria Luise haben gleichfalls jeder ihren Baum, und die kaiserlichen Enkel bekommen ihr eigenes Bäumchen, das ungefähr 1K Nieter ist. Der Kaiser liebt es, am Heiligabend alle die Seinen um sich zu haben, in diesem Jahre wird an der Festtafel freilich die Frau Kronprinzessin fehlen, weil sie mit dem jüngsten Enkelchen noch nicht zu erscheinen in der Lage ist. Bevor der Kaiser an eine Feier in seiner Familie denkt, sucht er erst seine Soldaten zu erfreuen. Am späten Rachmittug verläßt er das Schloß, und alle -raldaten, die Sftilowache sieben, bekommen von ihm ein kleines Weihnachtsgeschenk in Gestalt eines neu geprägten Geldstückes. Von hier begibt er sich in eine Kaserne, wo schon der Chriitbaüm angezündet ist und wo die Soldaten bereits in freudiger Erwar tung der Ankunft des obersten Kriegsherrn harren. Er bleibt während der ganzen Feier hier, und erst jetzt denkt er daran, sich seiner Familie zu widmen. Die Familicntafcl vor der Bescherung findet ziemlich regelmäßig im Iaspislaal statt. Nach beendeter Mahlzeit erhebt sich der Kaiser, um die ganze Familie in den Mujchcstaal zu führen. Es ist ein uralter Brauch un preußischen Königshaus«!, dag nicht ein aemeinjumcr Baum dasteht, sondern daß man an der Zahl der Christbäume die Zahl der anwesenden Familienmitglieder erkennen kann. In der Mitte flehen zwei große Bäume für den Kaiser und seine Gemahlin, um die sich malerisch die kleineren Baume der Klnder und Enkelkinder gruppieren. Der Kaiser gibt Befehl, die Tür zum Mu'chelsaal zu öffnen und führt alle seine Angehörigen an die Tische, die für jeden einzelnen die Weihnachtsgeschenke tragen. Daun wird er r.nr stiner Gemahlin zu dem Tisch ge- sühri, der die Ge,chentc sür ihn bestimmt trägt. Niemand geht im Kaiserhause leer aus. Auch das ganze Schloßpersonal bekommt eine Weihnachts bescherung um einen Riejenchristbaum aufaebaut. Di« Kaiserin selbst hat noch andere Pflichten, die st« ebenso gewisienhaft erfüllt, wie die Pflichten ihrer Familie. Sic ist schon wochenlang vorher beschäftigt, Waisenhäusern, Krantenhäusern und anderen Wohl- tätigleitseinrichtungen die Geschenke und Weihnachts feiern zu bestimmen. Gerade die Weihnachtszeit ist für sie eine Gelegenheit, ihren wohltätigen Sinn in uliliangeeiagler Weiie zu bcrütigcri. Biele Kranke und dlngtiialichc wisie.r davon zu erzählen, wie sic Lurch ein Gescheut oder durch eine andere Aufmerk samkeit der Kaiserin am Weihnachtsabend freudig überrascht worden sind. So feiert unsere Kaisersamilie Weiynachien, schlicht, einfach uno deutsch. Eine Lunge aus Porzellan. Eine höchst inter essante Uutermchung hat ein Pariser Arzt gemach:. Prof. Dr. Lasseur mußte die Lunge eines Porzellan arbeiters sezieren, der 24 Jahre bei der Dreh cheide gesessen hatte. Schon eine oderflächliche Betrachtung der Lung« ergab ein überraschendes Resultat. Der Gelehrte war zuerst nicht imstande, die Lunge aus dem ihm geläufigen Wege durch Anwendung von Messer und Schere zu zerkleinern. Er machte mehr fach den Versuch, der immer mißlang, so daß er zu erst auf den Gedanken kam, daß hier ein Scherz ver liefe. Eine eingehend« Unteriuchv'w ergab aber, daß es fick tatsächlich um die Lungs des Porz llanarbciters handelte, die nur durch die lange Be.chintigung des Verstorbenen mit Kaltstein dieses eigcnarftge Aus sehen und die seltsam harte Beschaffenheit erlangt halte. Die Lungenwcmdunoen waren nämlich der artig mit Mineralbestandteil'en, Kalktellen und Minr- ralitaub durchsetzt, daß sie sich dadurch als steinharr erwiesen. Die Lunge machte den Eindruck einer Ver steinerung, wie sie des öfteren auf künstliche Weise im Karlsbader Strudel erzeugt w.r'oen. Trotzdem hat aber der Arbeiter dadurch keinerlei B.'fchwcrden emp funden, da d:e Verlalkung der Lunge ganz all mählich im Laufe der Jahrzehnte vor sich gegangen war. Die Alcnnunktionen miisftn sich allmählich nach dem Zustand der Lunge umgewandell haben. Der betreffende Arbeiter war an einem Herzschlag ver schieden. Es ist wohl kein Zweifel, daß die Ver kalkung der Lunge an dem Tod.' des Arbeiters «'nen Teil Schuld träg«. Es ist aber interessant, daß der Arbeiter trotzdem so lange in diesem Zustand« leben konnte. Die Lunge wird noch Gegenstand weiterer wlss'nschoitlicher »Untersuchungen sein. Ein Falschmünzer okne Arme. In der Person des LerwdKungsbeamlen Kornilow wurde, wie uns aus Petersburg geschrieben wird, einer der seltsamsten Verbrecher u:<d Falschmünzer, von dem Schwurgericht zu Kowrow zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Wenn auch der Ans'vruch vielleicht nicht richtig ist. daß Raphael selbst lmnn einer der größten Maler geworden wäre, wenn er ohne Arme zur W lt gekommen wäre, G gilt dach in diesem Falle der Aussvruch, daß Kornilow der größte Falschmünzer der Welt wurde, trotzdem er keine Arme hatte. Es ist vom Gericht als geradezu erstaunlich bezeichnet worben, mit welcher Kunstierricckeit die wischen Mün zen von Kornilow trotz seines lörpcrli Heu Gebrechens ncrgestellt wordrn war.":. Kornilcw stellte Hauptfach lickt falsche Goldmünzen, nämlich und lO-Nube! Stücke, h-r. Trotzdem er bei se.uec Arbru nur auf seilt« Füße angew.e'en war, die er zu al.cn möglichen Verrichtungen zu gebrauchen versiebt, Haden die Mün zen doch eine solche Aehnlichkeit mit den echten Gold stücken, daß sie aus den ersten Augenblick schwer unter schieden werden können. Als Material kür die falschen Münzen verwendete der geniale Berbreckxr Silber, da dieses sowohl einen sehr guten Klang, als auch un gefähr dasselbe Gewicht bat wie Gold. Er nobm nämlich «ich» völlig reines Silber sondern eine Le gie.uug von Silber mehreren anderen Mcstrilcu. Kornilow konnte sein Handwerk :n<.y»ere Iadrs hin durch ungestört betreiben, da man erstens sehr spät auf die falschen Münzen aufmerksam wurde. und da zwei tens Korlinow «ine groß« Roll« im politischen Leben spielte. Er war einer der eifrigsten politischen Agi tatoren, «ar Mitglied der Landschaft-versammlung, der Verwaltung uno mehrerer gemeinnütziger Behör den. Er schien sehr reich zu sein uiid viel über freie Zeit zu verfügen. Jetzt weiß man, woher sein Reich tum stammle. Als die ersten Nachrichten von einer umfangreichen Falschmünzerei im Gouvernement auk- tauchten, deuteten mehrere'Momente auf Kornilow als den Urheber der Verbrechen hin. Niemand aber glaubte, dog er der Falschmünzer sein könne, da es allgemein bekannt war, Saß er ein Krüppel war uno keine Arme hatte. Da aber die Verdachtsgründe gegen ihn immer zahlreiche: wurden, so Lbcrraschre ihn eines Tages die Polizei und fand ihn inmitten seiner Tätigkeit. Nun nützte ibm kein Leugnen um» kein Hinweis auf seine körperlichen Fehler mehr, denn die Polizisten waren Augenzeugen der unglaublichen Ku-'.itfertigkcit, mit der er seine Beine zu gebrauchen verstand. Man ist sich jetzt nur nichr darüber klar, wie er ohne Arm« die schwere Zwangsarbeit in den Dleiwerken Sibiriens wird tun können. Wetterbericht »<. b». ss nnrtr». ^::ieiun>7 in d>ae ir-ca «in 22. i!c/.Linder lull. Ltaüa« äiint SUNIN rristtx 21IMU ksF . . 1 iio i-eisri« . ! 0 7 »auir«» . !2t l-inrörtt! . ! 220 ti'.i,!, . . . ! 2LS i d'.'k ssiraoa . . LKS I:sil,«r7 . > i:8!) -I8!r k^'.sc . . iita <!N1ikl«t- S/> tt'.zidei-, . tdl i!e.irsed»!N 776 I,Milder,- . i )2it zVilkcrttvtzcvverlti )0.» ' -n ).' «.2 i -p 4.6 ft 7.1 ! -i- °.l 4- 7.L «.s ck- 7.2 1 -i- b.S ft IT . ft <2 ft 8., ! ^- L.t S.^ ft '.S — 8 d 3.t 2 b -s- ii.'t — r.a -1- L3 ! - - o.r -4- r.a rik:v hiueii'eii v. 2 W>if< a ll 4 >i 8 4 lt« L« Z « 4 it« d >« a ss 4 »t 6 »It.' 8 k« 8 I. l>18 2 » ^,-„001 ) I11I11II 7» i I'er 2l. Owiench- r l»r.i-bts ergie i^e >'i-ecker.-e. I:ue I'cei!>e!^ Yovino lsi." mm mc^eu. lm tiel cker Xiei!ei»e.>:^ m uunvirriz scini.Lck .sic- gewelkKt rvück. Ileuio läuti lmc a!!entl<»lbea Xiekler^c tuL -'n cmilltoo. bsio tGnckv neben > oeb m » VV d'S -8Vv'. Vis'4'<.-mpcr:>tar int ktirr^ llncrvorinsl. l er chult'triu'ü reiLst gegönnt»ct:7 8'ark unt>.rnor!u le ^Veite, ! etinckct biclr ÜLcv reo. g^ern » or-st i» AtAgen. Mrüiliche NsHrtchrLll. Israelitische Slcrisiauäaemcinrr Leipstg: Labbatgottetdleust yeute Tsrnwbrnd früh S Uhr. Mareile in -er rhsmaökirch«. Lonuabend, den eu. Tejcmbcr WO, »ackmi. ^2 Uhr. 2tZfrtd <kar„-(:lcrt: a Ltiicte sür Orgel: ». te.,cNum: Allein Gott In der Hüh' sei Ehr", Op:,» 7?, Nr. 1. k. < »Es ist daS Heil uni> kommen her", OpuL 78 Nr. 8. c. XU2 »LoSt ihr khnsten aklzugieich*, Ov«) 7, Nr. t2. kommt ein 2chi,k gcladen." drcunSt. »Mo lchon M'gt »as der Engel Tchar.» -eik. LatvtItn 0 : »L'iegenlted." ,-n «alles ÄcihnailnsUch). Ltarerr« in der Lhamaakirche. Lonniag, den L4. Dezember <4. Advenis, nachm. Z«? Uhr. I 0 h. L c d. v a ch : L Vhoralvorsptele: ». »Uvm Himmel hoch, da komm ich her": d. »ES lst da» veil uns kommen her". «irbühmische Wethnachrotteder. iLonkatz von (k. Riedel.) M. Prätor tu«: „Es ist rin' Nos' «nisprungen." tz r. (»ruber: »-kill« Nacht, heil'gc Nacht." Sir-nenmuiik in der Thomaskieche. l. L^Ni-n.-/ .olll/riag, den Te-embrr, vsrm. Uhr d h e 0 d. .P e t »> l t a : «öeihnachlr-kurtatt. Sirchenmrisik in der Nikslailirche. ll. Weihnachtssetertag. den 7«. Dezember, norm. Uhr. Theod. Wetnltg: NrihnachtSkantate. Nächste Motetten, zu denen keine öffentlichen vauptprodeu statistirden, Lonnadrnd, den «. Dezember, nachm. K» Uhr, and Sonntag, den 81. Dezember (Lilvester), nachm. Uhr tn -er Dhomadktrche. t. kl d » « »t s» » » t a » »redtgen: Li. Thomä: tzrüh lHW Uhr Pastor d. v. Eriegcrn, S Uhr vrtchic bei demselben sowie bet den Pastoren Tr. Kromer und Hanitzsch, nachm. 1 Uhr (Veh. Sirchenrar Lupcrtntenbcnr v. Pank sühriswesper). — Donnerr-tag früh keine Kommu nion. — Louiiavend nachm. 8 Uhr snnch der Morette) Lier- stunde. — Wochcnamt sür Taufen und Trauuugcu' Pastor Tr. Krömer, sür Beerdigungen: Pastor v. von tlrtegern. Ll. Nitolat: tzrüh Zhlv Uhr Pastor Elsahcr, v Uhr Beichte: derselbe, nachm. S Uhr Hosprediger Pfarrer Liz. Schmidt sWeihnachtdvesper). — Wochenamt: Paswr Schuch. S«. Matthäi: tzrüh ZLW Uhr Pastor Pefcheck, darauf Beichte und heil. Abendmahl bet demselben, nachm. -t Uhr Pastor tzriyichc iChristvesperi. — Wochenamt sür Tranngen und Laufen: Pastor tzritzsche, sür Beerdigungen: Pastor Peschect. St. Petri: tzrüh >hw Uhr Pastor Scherfsig, ü Uhr «eichte bei demselben, nachm. S Uhr Thristvesper: Aeh. Ktrchcnrat D. Hartung. — Wochenamt für Taufen und Trauungen: Pastor Scherfsig. Luth-rkirche: Früh Zhw Uhr Pastor Pank, » Uhr Beichte bet demselben, Abendmahl nach der Predigt, norm. ZH1S Uhr Ktndergotteödiknit: Pfarrer Etz. Tr. Irrcmiaö, nachm. b Uhr Ehri'tvefper: Pfarrer Liz. Tr. Jeremias. sTexte unenigcll- lich an den Kirchlüren.) — Sämtliche öttbelstundcu und AbcnSunterhaltuugen fallen in den beiden nächsten Wochen and. — Wochcnamt für Taufen, Trauungen und Begräbnilie: Pastor Pank. St. Andrea«: tzrüh Uhr Pastor Ltz. Trichgräber, , Uhr Beichte bet demselben, adenb» b Uhr Pfarrer 0. Schumann fShriswesper). — Donnerötag, den »S. Drzember keine Beichte. — Wochenamt für Taufe«: Pastor Liz. Teichgräber. S». Johanniä: tzrüh zhIO Uhr Pastor Köhler, S Uhr Beichte und heil. Abendmahl bei demselben. Thormuftk: »Tochter Zion, freue dich" von <L. tz. Händel. Nachm. 8 Uhr Weih- nachiöfeier deö KindergotteSdienfte» be» 8. Bezirk« in der Johanniskirche: Pastor Tr. Ahner, b Uhr Pastor 0. Rültng (Christvesper). L« Michaelis: tzrüh r^lli Uhr Pastor «ctckert, V Uhr «eichte bei deiuselben, nachm. ö Uhr Pfarrer 0. Bnchwald sChrist- veipcri. Ter AbendgotteSdtenst fällt aus. — Freitag, den W. Tereinber, abends l-S Uhr Weihnachts-tzamiltenabend de» Jiniglingavereins im „Bslksmobl". Lr. Pauli: Früh ^lü Uhr Eand. theol. Betznech vom Prediger, lollcatum, abends ü Ubr Eand. rev. min. PlöbluS vom Pre- üigerkollegiu'n. Garnisongemcinde: Nachm. <t Uhr Weihnachtsfeier im Lazarett: Mltttärnberpsarrer Schulze. Reformiert« Kirche: Früh ZH10 Uhr Pastor Ltz. Dr. Scheibe. Tert: Luk. 1, VE-bä, 80. Predigt insbesondere für bi« Kinder. T« Mark»?: Früh Ubr Pastor Voigt, danach Kommunion, !> Ubr Beichte: derselbe, nachm. Uhr Weihnachtsfeier des Kindergvtteöbienste«: Pastor Liz. Dr. Markgraf. — Amts- Handlungen für Taufen und Trauungen: Pastor Ltz. Lr. Markgraf, für Beerdigungen: Pastor Voigt. — Donnerstag, den 28. Dezember abends ZHS Uhr Bibelskunbe im unteren skonilrmandenfaal des Pfarrhaus«»: Pastor Voigt. Lt. Luka-S fL.-VolklnarSdors): Früh Z^lli Uhr Pabor Spiel» mann, darauf Beichte und keil. Abendmahl: derselbe, nackm. 2 Uhr TanfgotteSdienst, abend» ii Uhr Ehristvesper: Pastor Likbüer, hi» 'HIO Ubr Jünglingsoercin, Ktrchstrahe 8S. — Mittwoch, Ken 27. Dezember, abends n Uhr Svang. Verein lunger Mädchen, Sirchstraß« 3ö. — Die Amtshandlungen werden tn Ser Regel vom «ezlrkkgeistlichen vollzogen. Veillg-Lreni-Kirche lL Neustadt): Früh h Uhr Pmior Müller, nach der Preöig, Beichte und heil. Abendmahl: derselbe, nachm. S Ubr TaukaotteSdienü: Pallvr Müller, 8 Uhr Christ- rcsper lWeihnechisfeter der Mädchcirabtellung de» Kinder- go:r:Sbicnstess: Pastor Müller. Sesaiig beb SirchenebvreS: ist ein' Nos' entsprungen», für gemischten Chor, von Prawrn:». Erl-serkirch« fL Thonberg): tzrüh g Uhr Land, theol. Kunze, ',»» Uhr Veilvt« und heil. Abendmahl: Pfarrer Schilling. Motette: »Freu dich, Erd' und Sternenzelt", sür »stimmigen Knabcnchor. Nachm. 2 Uhr TausgvlleSdienst: Pastor Burk hardt. Tcr Abeudgottesdienst fällt aus. — Wochcnamt für Dausen und Trauungen: Pastor Burkhardt, für Begräbnisse: Pfarrer Schilling. S». Trinitatis tL.-Auger-Crottenborf): Früh » Uhr Hilfs geistlicher Krüger, danach Beichte nnb Feier dcZ heil. Abend- mat ls: Pastor Hahne, vorm. O Uhr Kindergoitesdicnsl: der- lclL:, a.> uds 6 Uhr Pfarrcr Nctnharbt sChristrc p<r). Die V^iummiung des Evang. Jugendvcreins iällt ans, des- gleimeu am I. und 2. WeihnachtSseiertag — Wochcnamt für Lausen un» Trauung««: Pkarrrr Reinhardt, für Beerdi gungen: Pastor Hahne. «»»ansttr»« <L..Seller»aas«n): tzr»h » Uhr Hilf»,«istlich«r Raccke, Kinbcrgottesblenst: brrielbr. — ESachrnamt: Gastar Merkel.
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