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politische Umschau. Die Rnyrlffe gegen üie Gemeinnützige NützrungsmitieivertriebsgeleMtdalt m. ü. S. Von Herrn Dr. med. Wilh. Kühn erhalten wir im Auftrage der Gemeinnützigen Nah- rungsmittelvertriebsgesellschaft m. b. H. mit der Bitte um Abdruck folgende Zuschrift: „Die Schutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe hat gegen die neugegründete „Gemeinnützige Nah- runasmiltelvertriebsgeselljchaft m. b. H." heftige An griffe gerichtet, die von den Vorstandsmitgliedern der Mitleistandsvereinigung im Königreich Sachsen ausgenommen sind. Die Kampscswcise ist eine höchst bedauerliche. Mr können uns oas nur daraus er klären, daß die Herren in vorschneller Beurteilung der neuen Gründung schweren Irrtümern und Mist verhältnissen erlegen find. Wir bedauern das um so mehr, als durch die einseitige Darstellung bezweckt wird, di« Herren Ehrensörderer zu bewegen, ihren Namen zurückzuziehen. Die Herren von den ge- nannten Vereinigungen scheinen von dem Grund irrtum auszugehen, das; der Mittelstand einzig und allein durch die Schutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe, sowie durch die Mittelstandsvereiniaung im Königreich Sachsen vertreten wird. Sie übersehen dabei vollkommen, dast der weitaus grösste Teil des Mittelstandes in anderen Kreisen zu suchen ist. Wir glauben, dast auch dies« «in Interesse daran haben, in der jetzigen schweren Zeit der Teuerung auf dem Boden der Selbsthilfe Unterstützung zu finden. Allen Angriffen gegenüber must festgehalten werden, dast die rein wirtschaftliche Neu gründung als durchaus gemeinnützig gedacht ist und es auch bleiben soll. Sie soll lediglich minderbemittelten Kreisen den Bezug von Lebensmittel ir zu billigen Preisen bei der herrschenden Verteuerung ermöglichen. Ge winn soll nicht erzielt werden. Zunächst wird beab sichtigt, es mit dem Verkauf von Fleisch zu versuchen. Von einem Konsumverein, der als Ge spenst an die Wand gemalt wird, kann in dem bisher gebräuchlichen Sinne des Wortes nicht die Nede sein. Auch die Angehörigen der minderbemittelten Schichten der Bevölkerung sind unsere Mitmenschen, denen in der Not berge standen werden m u st und das doch sonst jedem zustchende Neckst der Selbsthilfe wohl laum genommen werden darf. — Di« Zeichnung der Garantiescheine macht höchst erfreuliche Fortschritt«, woraus zu ersehen ist, dast sozial denkend« Männer und Frauen Leipzigs ebenso denken wie wir." oünütsysnaürrjchten. sDon unserer Dresdner Redaktion.) (:) Dresden, 20. Dezember. Mit dem Personal- urrü Bejoldungsetat der La n Les-Brandoersicherungsan st alt auf die Jahre 1912 und 1919 wird sich, wie bereits mit geteilt, Li« Zweite Kammer in ihrer ersten Sitzung nach Len Ferien zu beschäftigen haben. Das Kömgl. Dekret Nr. 21 an die Stände, in dem Lie Einzelheiten dieses Etattapitels mitgcteilt werden, fordert insgesamt di« Summe von 786 885 als Iahresbetrag. Das sind 105 205 mehr als in den Vorjahren. Für Besoldungen des Präsidenten und der Räte werden insgesamt 43 078 gefordert. Hierzu kommen 28 326 .it für juristische Hilfsarbeiter und obere Ezpeditionsbeamtc, sowie 246 396 .tt für 40 Sekretäre, 25 Dureauajsistenten und 39 Ex pedienten. Für das technische Personal sür die Ge bäudeversicherung wird die ansehnliche Summe von 353 113 Ul gefordert. Das Personal besteht aus Brandversicherungsoberinspektoren, 28 Brandoer- sicherungsinspektoren und 23 Brandoersicherungs- assistenlen. Hierzu kommen noch sür die Mobiliar- lMaschinen-sVersicherung ein Brandversicherungsober- iuspeklor, 4 Brandoersichcrungsinspektoren und 4 Brandoersicherungsajsistenten, für Li« gleichfalls insgesamt 41 900 eingestellt sind. Außerdem ist noch sür die bezugsberechtigten Beamten die Summe von 62 637 Ui für Wohnungsgcldzuschüsse eingestellt. Die Nerwalrungsausschüsse haben in gemeinschaft licher Sitzung der grundsätzlichen Auffassung Ausdruck gegeben, Last für üie Beamten ter Kammer im all gemeinen zwar die für die Staatsbeamten geltenden Grundsätze mastgebend zu sein hätten, dast es aber den Vcrwaltungsausschüssen mit Rücksicht auf die be sonderen Verhältnisse der Landesbrandversicherungs- anstalt als eines Versicherungsunternehmens mit Selbstverwaltung überlassen bleiben müsste, in be sonders dazu angetanen Fällen den Bedürfnissen durch Abweichungen Rechnung zu tragen. Das sei schon deshalb nötig, weil durch den zu erstrebenden weiteren Ausbau des Versicherungswesens der LandesbranL- vcrsicherungsanstalt, insbesondere der Mobiliar abteilung, sich unter Umständen Ausgaben zur Ge winnung von Kräften notwendig machen würden, die überhaupt in den Rahmen der Besoldungsordnung nicht hincinpasstcn. Ohne besondere Gründe solle aber der Besoldungsetat nicht anders als nach der staat lichen Besosdungsordnung eingerichtet werten, um uirliebsame Vergleich« möglichst zu vermeiden. Das Ministerium des Innern als Aufsichtsbehörde hat keinen Nnlast. dieser grundsätzlichen Stellungnahme entgegenzutreten. Bedeutende Etatüberschreitungen haben sich bei den Kapiteln 13 bis mit 21 des Rechen- schafksoerichtes auf Lie Finanzperiode 1908/09 heraus, gestellt. Bei Kapitel 13, Blaufarbenwerk Oberschlema, oetragen diese Ueberjchreitungen 76 871,63 .ll, bei Kapitel 14, Staatliches Fern- heiz, und E l« k t r i z t t ät s w e r k D r e sd« n. 18 263,42 bei Kapitel 15, Münze, 1135 ^t, bei Kapitel 16, S t a a t s e i s e n b a h n e n, 548 108,05 bei Kapitel 17, Landeslotterie, 4 089 067,50 bei Kapitel 20, direkte Steuern, 78077,69 -tt und bei Kapitel 21, indirekte Steuern, 112 349,54 ^t. Zu Kapitel 16 kommen noch auster- etatmästige Ausgaben in Höhe von 350 .il und bei Kapitel 21 gleichfalls außeretatmäßige Ausgaben in Höhe von 14 962,51 hinzu. Die Rechenichastsdepu- tation der Zweiten Kammer beantragt, diese lieber- schreitungen nachträglich noch zu genehmigen. Das fünfte Verzeichnis der Be schwerden undPetitionen, Lie in Len letzten Tagen bei ter Z we i t e n Kammer eingegangen find, ist soeben erschienen. Unter denselben befinden sich drei Petitionen Les Dresdner Ortsoereins für Frauenstimmrecht, des Verbandes Deutscher Hand lungsgehilfen in Leipzig und Les Gemeinderates zu Wilmsdorf um Anordnung von Mastnahmen gegen die herrschende Lebcnsmittelteuerung. Der Verein Sächsischer Gemeindebeamten in Leipzig petitioniert um Aenderung des Gesetzes vom 23. Dezember 1908 betr. die Aufhebung des H 30 der Revidierten Städte ordnung und 8 23 Absatz 2 der Revidierten Land gemeindeordnung, der Sächsisch« Landesverband des Bundes Deutscher Militäranwärter wünscht die Rege, lung der Wohnungsgeldbezüge der in den Diener gruppen vereinigten Beamten und di« Gleichstellung der Diener zweiter Klasse mit den Dienern erster Klasse, während die akademisch gebildeten Ver» Messungsbeamten in einer Petition um Einreihung in Gruppe 56 bzw. 48 der Besoldungsorünung > bitten. Eine Anzahl Petitionen beschäftigen sich mit Eisen bahn- und Prozcsts'chcn, mit der Verlegung und'Er- richtuna von Amtshauptmannschaften, mit der Errich tung von Eemeindesparkassen, mit der Errichtung von Amtsgerichten, mit Verkehrsangelegenheiten usw. Die Anzahl der Petitionen und Beschwerden hat nunmehr die Nummer 398 erreicht. Eröffnung ües heMlrffen Lanütagr. Darmstadt, 20. Dezember (Tel.) Der 35. Landtag ist heute im Großherzoglichen Rcsibenzschlosse durch den Grohherzog eröffnet worden. Die Thronrede bespricht zunächst den Staatsvoranschlag für 1912 und jagt, die Sorge der Regierung, die Finanzlage zu kraftcgen, könne nur dann einen nachhaltigen Erfolg erhalten und dem Lande die gleichzeitige Pflege anderer Kultur aufgaben gewährleisten, wenn das Verhältnis zum Reich mit Aussicht auf Dauer fester gestattet werde und die Bundesstaaten nicht durch das Reich künftig noch stärker in Anspruch genommen zu werden brauchten. Die im vorigen Landtag un erledigte Gesetzesvorlage betreffend genügende Til gung der Staatsschuld gehe dem Landtag, teil weste geändert, erneut zu. Der Lösung dieser nicht mehr zu verschiebenden Aufgabe kämen die günstigen Eisenbahnelnnahmen entgegen. Daraus könnte zu gleich die laufende Verwaltung Zuschüsse erhalten. Nicht weniger dringlich irr die Aufgabe, die Bezüge der Beamten, der Staatsdienstanwärter und der Volkssckullehrer mit den gestiegenen Kosten der Lebenshaltung in besseren Einklang zu bringen. Daneben werde gesorgt werden müssen, der viel fach mistlichen Lage der Pensionäre und Hinterbliebenen früherer Staatsbeamten Rechnung zu tragen und für Lie Zioilliste gleichartige Schritte zu ermöglichen. Die sehr ungünstige Lage der Weinbau neidenden Bevölkerung habe sich infolge ver diesjährigen Weinernte erheblich gebessert, dagegen sei die Vandwirtschast durch starkes Auftreten der Maul- und Klauenseuche und die Dürre teilweise in Schwierigkeiten geraten. Zur Aus führung des neuen Reichsverslcherungsgesetzes geeignete Vorschläge sowie der Entwurf eines Ge setzes wegen Entschädigung für das an der Maul- und Klauenseuche gefallene Vieh seien ausgearbeitet, die dem Landtage zugehen würden. Ferner wird ein Entwurf bezüglich Einführung der Reichsoer sicherungsordnung, ein Gesetzentwurf über die Auf bringung der Kosten für höhere Schulen und eine Novelle zur Revision des Voltsjchulgesetzes an- gekundigt. Gin englisches „Urteil" üver üie üeutlche /tvtte. Die Enthüllungen, die der englische Kapitän Faber kürzlich in aufsehenerregenden Reden über rückständige Verhältnisse bei der englischen Flotte machte, sclfeinen einen englischen Patrioten dazu be wogen zu haben, zur Beruhigung des englischen Vol kes jetzt die deutsche Flotte zu verun glimpfen. Der Marinemitarbeiter des „Stan dard" liefert nach dem „B. L.-A." eine Kritik der deutschen Kriegsflotte, die in Flugblattform über ganz England rerbreitct werden sollte, da sie ganz dazu angetan ist, auch das ängstlichste Britengemüt von der Ungefährlichkeit des deutschen Flottengespenstes zu überzeugen. „Das deutsche Volk", meint der Gewährsmann des „Standard", „hat keine Ahnung, wie wenig Lie deutsche Kriegsmarine den Ruf der Tüchtigkeit, in dem sie steht, verdient. Die hervorragenden Leistun gen der deutschen M a r in ea rti l ler ie beruhen auf reiner Legende. Die am besten schießenden Schiffe der deutschen Hochseeflotte erzielten auf 5 Kilometer nur 35 Prozent Treffer. Im Durch schnitt der ganzen Marine betrug ihre Zahl gar bloß 15, selbst die dritte Division der britischen Hei- matflotte schießt viel besser. Die neuen deutschen Torpedozerstörer sind den englischen nicht entfernt gewachsen; die deutschen Untersee, boote sind geradezu primitiv. Noch schlimmer ist es um die Mannschaften bestellt. Seit es den I n- gen teuren verboten worden ist, an Land mit den Deckoffizieren zu verkehren, haben viele angeekelt den Dienst quittiert, und von etwas wie echter Ka meradschaft ist bei Len Leuten kaum mehr die Nede. Dem deutschen Publikum wird das alles natürlich verborgen gehalten. Es wird in einen Traum von deutscher Unüberwindlichkeit ein- gewiegt, aus dem es eines Tages ein schreckliches Er wachen geben kann!" Der Artikel schließt: „Leider nährt diebritische Flottenpolitik seit Jahren die deutsche Vor stellung, es bedürfe nur noch einiger deutscher Schiffe mehr, um die deutsche Weltmeerherrschaft zur Wirklichkeit zu machen." Lorü Roderts üver üie msngeldslte Kriegsbereitschaft Gngtanüs. Mit Rücksicht auf den Mangel einer Gelegenheit für eine Hceresdebatte im englischen Oberhause wegen der bevorstehenden Schließung des Parlaments hat Lord Roberts zu dem Hilfsmittel eines offe nen Briefes an die englische Presse Zuflucht ge nommen, in dem er Betrachtungen über den „wahren Zustand" der Armee und die mangelhafte Kriegs, bereitschaft derselben anstellt. Er gibt seine Ent täuschung zu, daß die Nation selbst trotz seiner letzten Erklärung über die Verteidigungskräfte der Nation zu Lande keine Untersuchung gefordert habe, sich viel mehr mit Lord Haldanes Optimismus zufrieden gebe. „Solange eine Nation selbst gleichgültig gegen den wirklichen Zustand ihrer Armee und Marine ist, so lange wird es auch Politiker geben, di« die Nation hierin noch bestärken." Indessen habe durch einen glücklichen Zufall England innerhalb weniger Wochen und ohne einen blutigen Krieg wie durch einen Blitz strahl die Wahrheit über sein Heer und seine Marine entdeckt. „Diese allgemeine Gleichgültigkeit des Landes hat eins allgemeine Schlappheit im Dienste zur Folg« gehabt. Die reguläre Armee ist in keiner Weise auf der Höhe gewesen." Daim kommt der Feld marschall auf die Landwehr sTerritorials) zu sprechen. Es sei überaus schwierig, hierüber in ruhi ger Weise sich zu äußern. Mit Bezug auf die kürz liche Beschwerde des Krieqsministers Haldane über das Entgegenarbeiten der National Service League von der Rekrutierung für die Territorialen bemerkt Lord Roberts: „Lord Haldane beklagte sich, dast die National Service League die territorialen Streit kräfte nicht unterstützt. Die Liga erkennt den Wert der territorialen Streitkräfte an und lobt die Leute, die der Truppe beitreten, aber der Kriegsminister kann nicht verlangen, dast wir entgegen unserer Ueberzeugung handeln. Die Liga diskreditiert nicht das Gute in Lord Haldanes Plänen. Aber wir pro testieren energisch dagegen, dast der Dienst in der territorialen Armee ein rein freiwilliger sein soll und eine ernsthafte Ausbildung bis nach Ausbruch eines Krieges verlegt." Ueber die Waffenausrüstung der regulären Armee bemerkt Lord Roberts noch, -ast die Infanterie- aewehre den deutschen und den französischen Waffen sehr nachständen. Die Tragweite der deutschen und der französischen Geschosse sei um 30 Prozent höher. Auch die Ausrüstung der Artillerie sei in keiner Weise auf der Höhe. Bau großer Kriegsschiffe. Am Ende d. I. befinden sich für unsere Marine neue Linienschiffe und drei Panzerkreuzer auf deut schen Werften im Ausbau und auf den Heiligen. Von den Linienschiffen geht die „Olden burg" auf der Schichauwerft in Danzig ihrer Voll endung entgegen. Das Schiff wird im kommenden Frühjahr mit den Probefahrten beginnen und dann dem Wilhelmshavener Geschwader einaereiht werden. Neu vom Stapel liefen in diesem Jahre „Kaise r" auf der Kaiserlichen Werft in Kiel, „Friedrich der Große" auf der Vulkanwerft in Hamburg und „Kaiserin" auf den Howaldtswerken in Kiel. Der Bau dieser Schiffe wird so gefördert, daß die ersten etwa im Herbst 1912 fertiagestellt sind. Zwei weitere Linienschiffe, ,,Ersatz Aegir" auf der Schichau werft in Danzrg und „Ersatz Odin" auf der Ger maniawerft in Kiel, werden im Frühjahr vom Stapel laufen. Mit dem Bau der Ersatzschiffe für die an die Türkei verkauften Linienschiffe wurde im Sommer dieses Jahres begonnen. „Ersatz Kurfürst Friedrich Wilhelm" wird auf der Vulkanwerft in Kiel, „E r s a tz W e i ß e n b u r g" auf der Weser werft in Bremen gebaut: außerdem befindet sich Neubau „8" auf der Kaiserlichen Werft in Wilhelms haven im Bau. Die drei erwähnten Panzerkreuzer befinden sich sämtlich auf der Werft von Blohm L Voß in Hamburg im Bau. Diese Werft hat mit jedem neuen Panzerkreuzer, den lie baute, die Leistungen seine» Borgängers ganz erheblich übertroffen. „Goebe n" lief in diesem Jahre vom Stapel. Neubau „ll" wird im Frühjabr 1912 die Heilig verlassen und mit dem Bau des Neubaues „X" wurde in diesem Sommer begonnen. An dem Bau der zwölf großen Kriegsschiffe find acht Werften, ron denen je vier auf die Nord see und die Ostsee entfallen, beteiligt. OeuMes Reich. Leipzig, 21. September. § Die Ortsgruppe Leipzig de» Antiultramontane« Reichsverbandcs hat in ihrer Hauptversammlung Stellung zu den bevorstehenden Recchstagswahlen genommen. Dabei gelangte die Versammlung zu folgendem Beschluß: „Die Ortsgruppe Leipzig des Antiultramontanen Rerchsverbandcs empfiehlt ihren Mitgliedern und Freunden, im Wahlkreis Leipzig-Stadt entschieden für den im Kampfe gegen das Zentrum einzig zu verlässigen Kandidaten Herrn Iustizrat Dr. Junck, in Leipzig-Land dagegen für einen der beiden libe ralen Kandidaten einzutreren." * Aus dem 13. sächsischen Reichstagswahlkreise wird uns geschrieben: Am Dienstagabend stellte sich der von den rechtsstehenden Parieren sür die kom menden Reichstagswahlen in Leipzig-Land aufge- stellte Kandidat Dr. Henrici den Wählern in Lindenthal vor. Dr. Henrici referierte über politische Zeitfragen und behandelte u. a. ein gehend die Zollgesetzgebung. In der Debatte, die durchaus sachlich verlies, sprachen die Sozialdemo kraten Haugk, Bachstein und Krieg. Der Re ferent erwiderte darauf und äußerte sich noch über Einfuhricheine und neue Steuervorlagen. * Das Befinden der Kronprinzessin sowie des jungen Prinzen ist auch weiterhin sehr gut. Die Kaiserin weilt fast ständig im Kronprinzlichen Palais, nur zur Tafel fährt sie nach dem Königlichen Schloß. — Das Kronprinzliche Hofmarichallamt gab am Mittwoch folgendes Bulletin aus: Ihre Kaiserliche Hoheit, die Frau Kronprinzessin und der junge Prinz befinden sich wohl. gez. E. Bumm. * Eine Folge des Kongoabkommen». Wie ver lautet, sind der frühere Gouverneur von Kamerun Jesko von Putkamer und Dr. Esser in den Verwaltungsrat der französischen Walb- aesellichaftSanghaUbanghi gewählt worden. Die genannte Gesellschaft ist 1910 durch Verschmelzung von 11 Konzessionsgejellschaften entstanden. Durch de-n Kongovertrag kommt sie, wenigstens teilweise, unter deutsche Oberhoheit. * Zur Wilhelmshavener Spionageaffäre. Der Schutzmann Elauß aus Wilhelmshaven, der angeb liche Rädelsführer der drei wegen Landesverrats und Einbruchsdiebstahls verhaneten Wilhelms havener Schutzleute, der aus dem Gefängnis ent wichen war, wurde in Paris unter polizeiliche Beobachtung gestellt und wird in einigen Wochen wegen der Einbruchsdiebstähle ausge- lieiert werden. — Diese Nachricht wird von der „Allgemeinen Fleischerzeitung" verbreitet. Aus welcher Quelle Lie an sich interessante Meldung gerade an dieses Organ geflossen ist, ist unbekannt. * Ausstattung der Armee mit der neuen Feld, uniform. Wie gemeldet wird, ist die Anfertigung der feldgrauen Bekleidung für di« Armee bereits so weit vorgeschritten, daß der größte Teil der Truppen nunmehr mit ibr versehen sein dürft«. Es handelt sich vorerst um dl« Fertigstellung von zwei Garnituren für die Truppen, von Lenen die eine als K r ic g s g a r n i t u r auf den Kammern bereit liegen soll und demnach nicht für den Gebrauch im Frieden in Betracht kommt, während di« andere zur Anlegung bei Friedensübungen in vorgeschriebenen Fällen bestimmt ist. * Zum Terrorismus der Sozialdemokraten wil der „Rhein.-Westf. Ztg." aus Krefeld berichtet: Die hiesigen Sozialdemokraten machen aus ihrem Terro rismus kein Hehl. Gegen einige Mitgliederdes sozialdemokratischen Volksvereins, die bei der letzten Stadtratswahl gefehlt haben, ist das Ausschlüßverfahren aus der Partei einge leitet worden. Das gleiche trifft für zwei Wirte von der Gladbacher «trage zu, deren Lokale aus schließlich von Arbeitern besucht wurden und sich des- halb auch wohl den Anschein gegeben haben, als seien sie den Sozialdemokraten zugetan. Sie bekannten in- Eilie endlose Abwechslung bieten Zwischen gerichte und Süß-Speisen, die einfach und schnell mit Ulonclarnin hergestellt werden. Die Saucenpfanne ist einziges Zeitvcrsäumnis dabei. Kein lästiges Zerdrücken der Mehlklümpchen! Ein Lössel Mondamin genügt zum Verdicken als Ersatz für 2 Löffel sonstiger Bindemehle. Mondamin überall erhältlich in Paketen L 60, 30, 15 Pfg. *0701*