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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.12.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111221014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911122101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911122101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-21
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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Donnerstsy, 21» Dezember 1911. Lewttyer Tageblatt. Nr. 3SS. WS. Jabrgang. Sette 7. Ms Leimig unü Lmgegenü. Leipzig. 21. September. Leipziger Sagen unü Spukgelchlrhten. xix. Ein reicher Sagenkranz umgibt denRanstSdter Stetnweg. besonders dessen nach Norden belegen« Seite, welch« «Hedem, al» noch bis ums Jahr 1880 der Wasserlauf frei und nicht überbrückt dahinrann, den Namen „Mühlgraben" führte. Hier soll, und zwar auf dem Gelände zwischen der „Goldenen Laute" >Nr. 8) und dem „Blauen Lamm" sNr. 14s der Götzentempel des wendischen Gott«, Flinz gestanden baden. Da demselben Menschenopfer gebracht wurden, so galten di« hinter jenen Grundstücken liegenden Gärten, die bis an den schon früher erwähnten Hospitalqanq reichten, mit Einbruch der Dunkelheit als unheimlich. Als nun gar der schon gedachte Ma gister Sende! sein Spukgebiet hierher verlegte, und nachmals noch ein preussischer Grenadier aus dem Siebenjährigen Kriege sich dazu gesellte, dessen irdische Reste man beim Abreißen eines Eartengebäudes im Grundstück Nr. 12 ausfaild, so war diese Gegend bald verrufen genug, dass selbst das mutigste Liebespaar nicht wagte, unter den prächtigen, dichtbelaubten Kastanienbäumen Les Hospitalganges seine abend lichen Spaziergänge zu unternehmen. Weiterhin war noch vor ungefähr 20 Jahren in dem Höfchen von Nr. 47, auf der nach der „Kleinen Funkenburg" ab schliessenden niederen Mauer ein Marienbild auf gestellt, das ehedem jedenfalls der ältesten Kirche Leipzigs, der zu St. Jakob, angehört hatte. Nahm man jenes Marienbild weg. so spukt« es gräulich in den benachbarten Grundstücken. Die Jakobskirchc wurde von Schottenmönchcn aus Erfurt geleitet. Sie hatte, wie ein alter Stich zeigt, zwei Türme und stand ungefähr zwischen Len jetzigen Nummern 5—13. Die jüngst auigesundenen zahl reichen Knochenreste beweisen, daß hier auch «in Friedhof wax.. der sich bis an die Ostleite des jetzigen Naundörfchens erstreckt haben mag. Die Kirche samt Klösterchen ist etwa um 1540 abgebrochen worden. * litelwesen. Herrn Professor Dr. Bcckert am König-Atbert-Gymnasium ist vom Könige Titel und Rang als Studienrat verliehen worden. * Hoflieferantentitel. König Friedrich August hat genehmigt, daß der Fleischermeistrr Ernst Peters in Leipzig, Kronprinzstraße 17, den ihm vom Gross herzog von Sachsen-Weimar verliehenen Titel eines gro-sherzoglich sächsischen Hoftieseranten annehme und führe. * Fremde in Leipzig. Nach den dem Verkehrs- Verein Leipzig zur Verfügung gestellten amtlichen Unterlagen sind in der Woche vom 10.-10. d. M. in den Leipziger Hotels 3111 Fremde abgesriczen. Darunter 2837 Reichsdeutsche, 250 aus anderen europäischen Staaten und 18 aus außereuropäischen Ländern. ot. Unioersitätsnachrichten. Das Kultusministerium Dresden hat dem Professor Dr. phil. Grafen Vitzthum v. Eckstädt die aus Anlaß seiner Be rufung als ordentlicher Professor an die Universität Kiel erbetene Entlassung aus seinem Leipziger Lehr amt« für den 1. April 1912 bewilligt. Ueber die Be rufung haben wir bereits berichtet. — Der Rektor der Universität gibt Len im Korporativnsaus- schusse vertretenen Korporationen die Zahl der von ihnen in den Ausschuß K abzuordncnden Vertreter bekannt. Es erhalten in Grupp« I die Korps Budissa. Lusaria, Saronia und Thuriugia je 2, die Burschenschaften Arminia 4, Dresden»« und Germania je 3 und Normannia 2, die Lands mannschaften Afrania 3, Chcruscia, Franconia und Erimensia je 2, Brunsoiga und Plavia je 1 Ver treter: in Gruppe II die T u r n e r s ch a f t e n Albcrtia 3 ,Hanse« 2 und Markomannia 1, die Ver bindungen Sax-Borussia 3, Bariscia und Zittavia je 2, Alsätia, Staufia und Vandalia je 1 Vertreter: in Gruppe HI die Sänger schaft«« Arion und Paulus je 6, die Verbin dungen Hercynia und Suevia je 3, Nordalbingia, Soraüia ) Lausitzer Predigergesellschaft) und Wingolf ja 2. Alemannia (Burschensä-aft), Burgundia und Teutonia je 1 Vertreter: in Gruppe IV die Verbrnüungen bzw. wissenschaftlichen Vereinigungen Verein Deutscher Studenten 5, Verein immatrikulierter Studentinnen 3, Agronomia, Akademisch-neuphilologische Verbindung, Alemannia sTurnerverbindung), Klassisch-philologischer Verein, Mathematischer Verein, Philadelphia, Theologischer Studentenverein und Wettina je 2, Akademisch-natur wissenschaftlicher Verein, Akademischer Nichard- Wagner-Vercm, Akademischer Ruder-Verein, Aka- demisä-er Studeuten-Verein Eabelsberger, Aka« Lemisch-iheologischer Verein, Fridericiana, Jstaevonia und Roter Lowe je 1 Vertreter. * II. Geldlotterie zum Besten der Königin-Carola- Gedächtnis-Stiftung. Die Ausgabe der Gewinnlisten sowie die Auszahlung der Gewinne beginnt Donners tag, den 21. d. M., früh 8 Uhr an der Hauptkasse des „Invalidendank", in Leipzig, Grimmaische Str. 21, I. Zu diesem Zwecke ist diele Kass« am 21., 22. und 23. Dezember von früh 8 bis abends 7 Uhr ununter brochen geöffnet. * Leipziger Fröbelverein. Eine Weihnachtsfeier unter Frl. Angelika Hartmanns Händen, de: hochverdienten Vorsteherin der Unterrichtsanstalten des Leipziger Fröbelvereins, gestaltet sich immer be sonders genußreich. So war cs auch bei der Chri st- se i e r der „A n st a l t z u r Ausbildung weib licher Dienstboten" am vergangenen Sonntag« der Fall, die im Saale des Hausväterverdandes, Mancnstraßc, statfand. Ueber 50 Schülerinnen waren mit ihren Eltern und vielen Gönnern und Freunden des Vereins versammelt. Der grüne Tannenbaum trug ein Stück MaldfrieLen in den trauten Raum und sein Lichterglanz machte Sinn und Herzen so wohlig. Was die Schülerinnen je zu Weihnachten als Kinder «habt von seligem Glück, sie sollten » noch ein mal genießen — gsm wahrer und echter als sriilher! bemerkt« Herr Lehrer Schwob «tnleitend in seiner Festansprache und l«gte dann Len empfänglichen jungen Herzen im Licht« des Weihnachtsevangeliums in trefflichen mahnenden und erbaulichen Worten )>, manche zeitgemäße ernste Frage betre-st» ihre» deson- deren Lebensweges zur S e l bst p r üf u n g vor, Labei insbesondere als dreifachen Weihnachtssegen beleuch tend : den Segen Gottes, der Eltern Segen uNd den Segen treuer Pflichterfüllung. Hierauf trugen die Schülerinnen in sehr lobenswerter Ausführung Gesänge und Deklamationen vor, die so recht geeignet waren, die durch di« Red« gewonnene weihevolle Stimmunasortklingm zu lassen. So hatte Frl. Hartmann alle Veranlassung, nicht nur hierfür, sondern auch den Lehrenden oer Anstalt für ihre er folgreiche und aufopfernde Tätigkeit namens des Fröbelvereins von Herzen zu danken. Hieran schloß sich die Bescherung, bei welcher di« jungen Mäd chen u. a. Stoff zu einem Kleide bekamen, das si- sich nach Weihnachten unter Anleitung ihrer Lehrerin für den eigenen Leib zu fertigen haben. * Elektrotechnische Ausstellung Leipzig 1S12 für Haus. Gewerbe und Landwirtschaft. Der Aus- stellunpsausschuß hat diesmal ein erwas schmäleres Format für den Katalog gewählt, als bei der Aus stellung 1910, um ihn dadurch handlicher zu gestalten. Die übrige Anordnung wird dageaen die frühere bleiben, nur wird selbstredend der Umfang ein viel größerer. Ganz besondere Aufmerksamkeit wird wiederum den Abhandlungen über die verschiedenen Anwendung-)»,rbieie der Elektrizität gewidmet werden, die es, wenn mäier der Katalog zur Hand genommen wird, ermöglichen werden, sich das Gesehene nochmals deutlich in die Erinnerung zurückzurufen, ?.umal zahl reich« Abbildungen die Abhandlungen verdeutlichen werden. Deshalb darf erwartet werden, daß der Katalog wiederum zahlreiche Käufer und Freunde finden wird. Die Annahme von Anzeigen für den Rellameteil des Kataloges ist dem Allgemeinen An- zeigen-Dureau, Leipzig, Markt l>. übertragen worden, das auch Anmeldungen für Beschickung der Aus stellung entgegennimmt. * Das Silberjubilüum der Leipziger Artist««. Morgen Fr«itag feiert die Sektron Leipzig der Internationalen Artisten - Ge ir o s s e n s ch a f t ihr 25. Stiftungsfest. Der Präsident der Genossenschaft und gleichzeitige Obmann der Sektion Leipzig, Kommissionsrar Sregmund Kohn, hat für die 25. Jahresfeier weitgehende Arrange ments getroffen und Ehrengäste, die Versitzenden sämtlicher artistischer Vereinigungen, di« Chefredak teure aller Fachblätber u. a. m. geladen, so daß der Besuch von auswärtigen Gästen recht erheblich sein dürfte. Di« Sektion Leipzig, di« st ü r ist « der Inter nationalen Artistcn-Genopcnschaft, wurde bekanntlich von Kommijstonsrat Siegmund Kohn am 17. De zember 1888 im Kristallpnlast gegründe t. 43 hier anwesende Artisten «rllärtcn ihren sofortigen Beitritt und im Januar des folgenden Jahres gesellten sich ihnen weitere 38 zu, so Laß die Sektion Leipzig zu Beginn ihrer Tätigkeit 83 Mitglieder zählte. Insgesamt bat die Sektion seit ihrem Bestehen 5U> Mitglieder ausgenommen, von denen 39 ver storben und 4 >7, durch di« im Artistcnleben so mancherlei Wechselfälle gezwungen, austratcn. Trotze dem zählt die Sektion Leipzig als stärkte heute noch 93 Mitglieder, .'.luter ihnen befinden sich noch 8 Mit begründer und Jubilcrre, nämrich die Herren Siegmund Aslhenfarv, Mur Baron, Ernst Domenicht, Alfons Edelmann, der Sc k t i o n s ä l te st e, Kommissionsrat Kohn, Sektionsobmann und Präsi dent der I. A.-G., Adolf Riihle, Emil Skladanowski und Richard Strohdach. An Aufnahmegebühren und Beiträgen führt« die Sektion Leipzig an di« Genossen schaft rund 10 835 ,st und an sonstigen Spenden 8410 Mark ab. Von jeher war es der Leipziger Sektion Hauptziel, die Nächstenliebe im Artisten stande zu pflegen. Wi« großzügig sie das tut, beweist das letzte Geschäftsjahr, in welchem 873H5 .st ein malig« Unterstützungen und 025 .st rückzahlbare Darlehen an bedürftige Artisten ausgezahlt wurden. Im Mittelpunkte dieser menschenfreundlichen Bestrebungen steht von Anbeginn bis zum heutigen Tage der Obmann, Kommissiönsrat Stegmunv Kohn, dem nach dem Tode des Präsidenten der I. A.-E. Alexander Hönig, im Oktober vergangenen Jahres einstimmig die Präsidentschaft «»getragen wurde. Unter seiner Führung rüstet sich jetzt die Sektion Leipzig zur Feier ihres 25. Stiftungsfestes, das ganz besonders begangen werden soll. Ihm folgt im Februar das große 25. Jubiläumswohl tätigkeitsfest. Tenn da altem Brauche gemäß die Sektion Leipzig in jedem Februar ein Artisten fest feiert, dessen Reinertrag lediglich Unter st ützunaszwecken dient, ist im kommen den Jahre auch das silberne Jubiläum dieser Humanitären Bestrebung gekommen. * „Pitt" und der Apseldieb. Ein im Connewitzer Holze diensttuender Beamter traf unter verdächtigen Umständen einen Connewitzer Arbeiter dort an. Pitt, der Polizeihund, wurde auf die Fußspuren des Mannes gesetzt und Suchen geschickt. Das kluge Tier kam nach einiger Zeit zurück und brachte drm Schutz mann — einen Apfel. Das wiederholte sich noch einige Male, bis man schließlich im Holze versteckt die Bezugsquelle des Tieres in einem Korbe fcststellen konnte. Aus dem verschnürten Korbe holte sich Pitt die einzelnen Aepfel. Den Korb hatte er auch fort- zuzerren versucht; das war natürlich aber über seine Kraft gegangen. Der Korb mit seinem Inhalt ist von einem Wagen entwendet worden. Eerrcrüliche Kinderarbeit. Einer Ministerial- vcrordnung ist zu entnehm«», daß die Durchführung des Reichsgrsetzes über die Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben vom 30. März 1903 auch im Königreich Sachsen nach Len Jahresberichten der Ecwerbeaussichtsbeamtinnen noch viel zu wiin- schen übrig lasse. Di« vielfach beobachtet« gewerblich« Beschäftigung noch rm gesetzlich sestgojetzten Schuk- alter stehenLer Kinder, verboten« gewerblich« Dienst- leütungen vor d«m Vormittagsunterricht und gefetz- wwrig lange Bojchäftiaung der Kinder wirkten ad«r nicht nur gesundheitsschädigend, sondern stellt«» auch d«n Erfolg des Schulunterricht» in Frage. Eine scharfe Ueberwachung der gewerblichen Kinderarbeit erscheine daher geboten. Dieser Ueberwachung stellten sich äber insofern Schwierigkeiten entgegen, als die Betriebe und die Familien, in denen Kinder gewerb- lich beschäftigt würde», den mit der Aufsicht betrauten Organen nicht allenthalben bekannt würden. Bei der Beschäftigung fremder Kinder böten zwar die der Ortspolizsibehörde zu erstattende Anzeige und die über die ausgejlelllen Arbeitskarten zu führenden Verzeichnisse einigen Anhalt. Bei der Beschäftigung eigener Kinser entfalle aber die Anzeigepflicht und bedürf« es keiner Arbeitskarte. Di« Aufjichtsorgane seien dann lediglich auf Erkundigungen angewiesen. Ein« gewisse Beihilfe der Schule erscheine daher er wünscht. Zu diesem Zweck« werden rn der Verord nung die Dezirlaschulinspektionen veranlaßt, die Leh rer uns Schulvorstände der Bezirk«, in denen unter das Gesetz fallende Arbeit üblich ist, anzuweijcn, sofern ihnen nachteilige Einwirkungen ter gewerblichen Be schäftigung von Kindern auf Len Schulunterricht be kannt wurden, alsbald der Schulaufsichtsbehörde hierüber Anzeige zu erstatten. Die Bezirksschul- inspcktionen sollten sich dann mit den zuständigen Polizeibehörden ins Vernehmen fetzen, die. nach Be finden mit der Gew.'rlecrnfsichtsbeamtin, die nötigen Maßnahmen treffen sollen. ff Blutvergiftung durch Hundebiß. In eine: Gastwirtschaft au der Warmer Straße in L.-Seller- hausen wurde ein 31 Jahre altcr Arbeiter von einem Hunde, den er erst einige Zeit im Besitze hatte, in die rechte Hand gebissen. Dis Wunde versch'immerte sich unter den Anzeichen von Blut vergiftung in so bedrohlicher Weiss, daß der Mann sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben mußte. ff Fremdkörper in der Nase. Das 2 Jahre alte Kind eines am Ranstädter Steinweg wohnhaften Nciienden halte sich beim Spielen einen Knopf in die Nase gesteckt. Die Entfernung des Fremdkörpers machte ärztliche Hilse nötig. * Schönefeld. Vermißt wird seit dem 17. diese» Monats der 14jührige Laufbursche Rudolf Meißner, etwa 1,50 m groß und von schmächtiger Gestalt. Er ist belieidet mit blauem Anzug, hellgrauer Sport mütze schwarzen Schnürstiefeln und Strünipfen und trägt Stehumlegeiragen. Auf der linken Backe bar er eins 3 em große Narb«. Um sachdienliche Mit teilungen ersucht der Gcmeindevorstand zu Schöne feld bei Leipzig. ff Rötha. lEin schwerer Antomobilunfall) ereignete sich heute unweit hiesiger Stadt auf der nach Espenhain führenden Landstraße. Dis in Dieskau bei Mölbis wohnhafte, am 6. Juli 1868 in Böhlen geborene Gärtners-Ehefrau Lina Bücke geb. Riedel befand sich auf dem Wegs nach Treppendorf, um für sich und ihre sechs Kinder, von denen das jüngste 1'/, Jahrs alt ist, die ihr von ihrer Mutter zu gedachten Weihnachtsgeschenke zu holen. Unterwegs wurde die Frau von einem Lastgeschirrzug der Grube Espenhain überholt, den sie zur Abkürzung des Weges auf dem Anhängewagen ein Stück zur Mitfahrt benutzte. Als an einer Straßenkreuzung ihr Weg abführte und das Automobil gerade langsam fuhr, stieg sie von dem Anhängewagen herab, blieb aber dabei mit dem Kleide hängen, lam zu Falle und wurde überfahren. Der bedauernswerten Frau wurden durch den schweren Wagen beide Beine zermalmt, auch erlitt sie schwere innere Verletzungen. Sie konnte wohl noch lebend mittels Krankenautomobils in das Leipziger Krankenhaus übergeführt werden, gab jedoch dort bald nach der Einlieferung ihren Geist aus. ff Regis. Schwer gequetscht wurde im hiesigen Draunlohlenwerk der 21 Jahre alte Arbeiter Josef Labocha. Er hatte das Lager einer Kipplore ge ölt, wobei der Wagenkasten plötzlich umkippte und den Mann so schwer verletzte, daß er in das Leipziger Krankenhaus gebracht werden mußte. ff Starsiedel bei Lützen, 20. Dez. (In die Dreschmaschine geraten.) Der der dem Guts- besitzcr Alfred Naundorf hier in Arbeit stehende 37 Jahre alte Geichirrführer Joses Müller trat, in dem er am Drejchmaschinengöpel die Pferde führte, versehentlich in eine Grube, die das Fahrradgetriede enthielt. Müller, dem die eine Ferse zerquetschl wurde, mußte tu die Leipziger chirurgische Klinik gebracht werden. Ms Sacklen. Dresden, 20. Dezember. * Der Landesausfchun der Vereine vom Noten Kreuz im Königreich Sachsen erläßt einen Aufruf mit der Bitte um Unterstützung der in Kriegsnot befind lichen Türken und Arader. fj Lobstädt, 20. Dezember. (Verschüttet.) In der Grube „Viktoria" hier löste sich heute plötzlich eine Kolllenwand los und verschüttete den in Wiünitz wohnhaften 21 Jahre alten Bergarbeiter Stephan. Letzterer, der einen schweren Unterschenkelbruw er litt, mußte in das Leipziger Krankenhaus überführt werden. * Chemnitz, 20. Dezember. (Rabeneltern.) Ein an der Mühlenstraße wohnhaft gewesenes Ehepaar Kat vor acht Taaen Themnttz heimlich verlassen und hat es dabet Über sich bringen können, leine vier Kinder im Alter von 1 bis 9 Jahren zuruckzulassen. Di« drei größeren Kinder fanden Aufnahme im Kinderversorgyaus, während sich des jüngsten Kindes der Kinderschutzoerein annahm. * Eollme« bei Colbitz, 20. Dezember. (Tod durch die Dreschmaschine.) Hier verunglückte im W.schen Gehöft «in im vierten Lebensjahr stehender Knabe dadurch tödlich, daß er in die rm Gange be- finLlich« Dreschmaschine geriet. Das bedauernswert« Kind, dem «in Arm ausgerissen sowie ein Beinchen gebrochen wurde, starb auf dem Transport nach dem Colbitzer Krankenhaus. Wi« sich das Unglück er eignen konnte, da doch die sogenannten Göpeldresch maschinen im Nntriebsteile avgedeckt sein müssen, ist unerklärlich. Io. Döbeln, 20. Dezember. (Furchtbarer Verdacht.) Vor einigen Wochen berichteten wir, daß der Ingenieur Sauer hier nach einer Ausein andersetzung seine junge Frau erschießen suchte, aber fehl traf, und dann sich selbst erschoß. Die Aus einandersetzung soll durch Geldsorgen veranlaßt wor den sein, die Eheleute scheinen etwas über ihre Ver hältnisse hinaus gelebt zu haben. An dem betr. Tage hatte die Frau Geld zu Weihnachtseinkäufen verlangt. Gestern Dienstag sollte die Leich« des In genieurs Sauer beerdigt werden, sie wurde jedoch ron der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und gegen Abend aus der Friedhofshalle nach dem Stadt krankenhaus zur Sezierung gebracht. Es war der furchtbare Verdacht entstanden, daß di« Frau ihren Mann erschossen haben könnte. Der Verdacht grün det sich, wie man hört, lediglich darauf, daß die Frau den Revolver, mit dem sich der Mann erschossen har, vor 1t Tagen hier gekauft har. Es verbreit«''«'! sich auch Gerüchte, daß der Mann vergiftet sei. Dies ist durch die gestrige Sektion widerlegt worden Die ärztliche Sektion hat auch sonst keinen Anhalt für einen Mord ergeben. Trotzdem ist die Frau noch nicht aus der Untersuchungshaft entlassen. Die ge richtliche Untersuchung wird hoffentlich noch Klar heit bringen. Mitteilungen ües Sächsischen GsltmirtsvrrLSnüer. Vorstandsfitzuug am 14. Dezember. Nom Direktor der Glasfabrik in Brockwrtz. Herrn Mundt, sind Lancenswerte Aufklärungen an Len Ver- bandsvorstano über das neue Eichgesetz gelangt, die mau zur Kenntnis nimmt. Der Verein Riesa teilt mit, daß er in nächster Zeit die ihm zugegangsnen Schriftstücke ausführlich beantworten werde. Hierauf tritt man in die Beratung der beim letz- te» Verbandstage in Döbeln gefaßten Beschlüsse ein: Punkt 1: Errichtung eines Erholungs heims und Veranstaltung einer Geldlotterie hierzu. Da eine solche vom Ministerium wiederholt abgelehnt worden ist, beschließt man, die Erlaubnis direkt beim König durch Audienz einzuholen. Punkt 2: Erteilung von Schankkonzes sionen für nur echte Biere. Ehe man sich über die hierzu zu unternehmenden Schritte ent schließt, will man zunächst das Material von dem Rferenton über diesen Antrag einholen. Der Ver banden orstanü wird sich dann mit den Brauereien ins Einvernehmen setzen. Punkt 3: EründungeinerDoykottschutz- lasse. Hierzu beschließt man, die Derbandsvererne aufzufordern, zu dieser Frage Stellung zu nehmen, besonders ob die Mitglieder gewillt sind, zur Grün dung einer solchen Kasse Gelder zu bewilligen. Punkt 4: Eingabe an das Kultusmi nisterium: das Gastwirtsgewerbe in seinen Ein gaben betr. Regelung der Flascheubicrfrage, zu unter stützen. Da inzwischen von feiten der Reichsregierung Gutachten über Abänderung des H 33 GO., besonders über die Konzessionierung des Flaschenbierhandels, von verschiedenen Gastwirten eingeholt worden sind, hält man diesen Antrag für vorläufig erledigt. Um jedoch die Angelegenheit in Fluß zu bringen, be- schließt man, sich direkt an den sächsischen Bundesrats bevollmächtigten zur Unterstützung dieser Abände rung zu wenden und gleichzeitig den Bund Deutscher Gastwirte zu ersuchen, diese Frage bei dem Reichs- verband erneut anzuregen. Punkt 5: Die Verbandsvereine zu er suchen, alles Material, Las von Abstinenten gegen die Gastwirte ausgegeben wird, dem Verbandsvor stand zu Gegenmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Der Derbandsvorstand hat zu allen ihm bekannt gewordenen gehässigen Angriffen der Abstinenten stets Stellung genommen, freilich ist ihm das Ma terial nur spärlich zugegangen, es soll deshalb «ine besondere Aufforderung an die Verbandsvereine er gehen. Die in Nr. 45 des „Zentralblattes" abgedruckte Liste derjenigen sächsischen Reichstagsabgeordneten, die 1909 für und gegen die Biersteuer gestimmt haben, soll i» den Nummern 52 und 2 nachmals ver öffentlicht ,verden. Der Iubiläumsfonds hat bis fetzt die Summe von 3405 .st ergeben: ehe mit der Veröffentlichung der Namen der bisherigen Stifter vorgegangen wird, fall noch an verschieden gemachte Zusagen erinnert werden. ß Akillkrz ksraümbeN - UkiImsMM8ed8iikk mir I^6t6r88tr3886 40 T»lepftoa 500b. Onunerrctoelren Steppckeokon «Isgu.-M oUllselcsn ilsbermutrstrsn I^eiblloLksll RosskssrlcisssQ Frisiertoiletten Oftsisslongues EkaisslongueäseKön l^romsNo l.i.kelUNA. G ?upp6rid6tl6N XLnäerdetten HerrsetiaktLdstten
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