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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.12.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111221014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911122101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911122101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-21
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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Vounerstas, 2l. vezemver lSll. Velprlgrr Lsgedlstt. Nr. SS3. los. IslnMns. Sette 3. wir von 14 Stimmen de« verwaltunasrats 9, de« Präsidenten-, den Vizepräsidenten» und den Direktor» posten in Tanger. Wirklich, die Bank kann kein Hindernis für uns werden. Man hat ferner kriti siert, daß wir für französische Untertanen keine Vor» leile bei Ausschreibungen der öffentlichen Arbeiten erlangten. Klauseln dieser Art find selten wirk» sam. Die Ausschreibung ist unumgänglich, um eine loyale Ausführung der Arbeiten zu erlangen, Im zzonqo darf nach dem Berliner Vertrag kein Zoll über 10 Prozent erhoben werden. Im jetzigen Abkommen steht keine ähnliche Beschränkung. Frankreich hat jetzt schon 45 Prozent des Gesamthandels in Händen; das ist genau dieselbe Proportion wie in seinen , alten Kolonien. Dies zufriedenstellende Verhältnis werden wir auch morgen gewiß ausrechterhalten, wenn sich zu unserer wirtschaftlichen Macht auch noch die poli tische gesellt." Aus diesen Darlegungen ersieht man zur Genüge, was eine schlaue französisch« Politik wirtschaftlich aus Marokko zu machen hofft: die deutsche Diplo matie wird die Augen offen halten müssen. Die Stelle, in der Caillaux dann von Spanien Beteili gung an den Deutschland gebrachten Opfern ver langte, wurde sehr applaudiert, desgleichen seine Schlußworte, in denen er dem Land Lob zollt«, das mit seiner festen Haltung der Diplomatie die größte Unterstützung gewährte. Letzte Depeschen unü Mnlprechmelüungen. Derndurg über üss KonyoIebjet. Berlin, LO. Dezember. (Tel.) Auf Veranlassung der Abteilung Berlin-Char lottenburg der Deutschen Kolonialgesellschast hielt heute abend der frühere Staatssekretär des Reichs- kolonialamtes Dr. D e r n b u r g im Großen Marmor saal des Zoologischen Gartens einen Vortrog über die «Trage: Welche praktischen Aufgaben stellt das Kongogebiet der deutschen Verwaltung, der deutschen Wißenschast , und dem deutschen Volk? Der Redner führt« u. a. aus: Rückschauend« Kritik liegt uns allen fern. Seit 27 Jahren treiben ' wir Deutschen Kolonialpolittk. Wir haben vielerlei Erfahrungen gemacht und manches gelernt. Wir haben viel Geld ausgegeben und viel davon unfruchtbar. Daß uns diese Erfah rungen aber etwas gefruchtet haben, da» gilt es jetzt zu beweisen. Vorurteilsfrei und rein sachlich können wir an diese neuen Aufgaben nur herantreten, wenn wir st« aus der Verknüpfung mit d«m ersten Teil d«s Marokloadkomemns vollständig ablösen. Es ist nicht richtig, daß wir weniger erfolg reich und teurer kolonisieren als unsere Nachbarn. Im Gegenteil. Eine Ver gleichung unserer kolonialen Ausgaben mit denen anderer Nationen ergibt, daß wir bei weitem die 4»e st «Wirtschaft führen und daß das Verhältnis zwischen unwerdenden Verwaltungsausgaben und werbenden Wirtschastsausgaben bei uns sehr günstig ist; wir dürfen deshalb vertrauen, daß es uns auch hier geling«« wird, dasjenige zu erreichen, was unter Ansehung aller natürlichen Faktoren das Vorteilhafteste ist. Aber wir dürfen auch nicht ver gessen. daß unser Ruhm als Kolonisatoren sehr jung rst. Wir haben in wörtlicknm Sinne uns unsere Er fahrungen in kolonialen Dingen teuer erkauft, und es gilt jetzt zu beweisen, daß wir'uns über die Fehler, die seinerzeit gemacht sind, klar sind, die richtigen Konsequenzen aus di«ser unserer kolonialen Ver gangenheit zu ziehen wissen. Der Redner ging dann zunächst aus di« Frage der desinitivrn Abgrenzung ein. Das Kongoabkommen gibt für di« Festlegung der Grenzen einen außerordentlich weiten »Spielraum, und es strebt ganz besonders natürliche Umgren zung an; dabei wird schließlich nur das Resultat zu erzielen s«in, daß bei der endgültigen Abrechnung der We r t der gegenüber dem Provisorium auszutau» scheu Len Strecken möglichst gleich bleibt. In dem neuen Kongogebiet sind wiederholt Flüsse als Grenz«« angegeben. Die südgrenzr des neuen Gebiets schneidet transversal die Berge und nicht weniger als 30 größere Flüsse und Ströme. Es wird sehr zu prüfen jein, ob nicht hier eine Linie ge funden melden kann, die geographisch besser ist. Die Karte zeigt ferner, daß wichtige Han. dclsp unkte von ihrem Hinterland ge trennt sind, was meder den Handelspuntten noch ihrem Hinterland nützen kann. D«r Zweck der beiden Zipfel nach dem Ubangj und dem Kongo ist aber ilar. Sie sollen das deutsck-e Gebiet unmittelbar an jene beiden schiffbaren Ströme h«ranbrtngen und einen direkten Kontakt mit dem Kongostaat Her stellen. Ihr Nachteil aber ist der «iner um min- Kestens 1000 Kilometer verlängerten Gr«nze, die überdies in sehr schwierigem Gebiet gelegen ist, besten Unbrauchbarkeitfür Eisenbahn- bauten behauptet wird. Dies« Grenze ist für Deutschland ebenso unbequem wie für Frankreich. B«ide Nationen mästen befürcht««, baß unruhig« Stämme über diele Grenze beständig hin-undher- wechseln, daß Zollgefälle auf dem Wege des Schmuggels hinterzogen weiden daß eine s«hr stark« Truppenmacht ohne wirkschastlick)«» Nutzen aus gestellt werden muh usw. Der Redner hält die Frage für durchaus disku- tabel, ob nicht gegen eine vollständige und reichliche Entschädigung, die gleichzeitig an anderen Lrten bester« Grenzen sichert, auf diese beide« Zipfel oder miadesten» auf d«n Kongozipfel verzichtet werd«« könnt«. Lebhaft begrüßt er die Abmachungen über eine gemeinsame Eii« nbahnpolitik. In Ko lonien. aus denen etwas werden soll, sei es für Eisen bahnen niemals zu iriih. Sind die Grenzen unseres Gebiets heute nur provisorisch, so kann auch die Verwaltung und die Truppenbesetzung vorläufig nur proi > oriscb erfolgen. Es wird uns zunächst nicht viel iivriableiven, als im wesentlichen da, wo französische Verwaltungsstationen be standen haben, sie unserseits zu besetzen und viel leicht die bisherigen französischen Beamten für ge- wisse Zeit zu behalten. Daß diese Verwaltungsüber- nahme nicht leicht werden wird, ja schwerer, als wenn wir ein bisher ganz unverwaltetes Gebiet zu verwalten hätten, ist klar. Die Art, wie die Deut schen und die Franzosen verwalten, ist sehr ver schieden. Diejenigen Teile, die von dem fran zösischen Kongo abgerissen werden und aus der fran zösischen Verwaltung herausfallen, d. h. wo die be treffenden Posten nicht an uns übergehen, wird man vorläufig wohl mit kleineren militärischen Abteilungen besetzen müssen. Die stückweise Inverwaltungnahm« ist bet einem schon organisierten Gebiet gänzlich ausgeschlosten. Die Fra« der Schutztruppe wird viel lieber- kegung erfordern. Es wird ziemlich unmög lich sei », au-: dem bisherigen Kamerun die not wendigen Kräfte freizumachen, und es wird nicht leicht sein, gute Rekruten alsbald zu bekommen. Man wird sie aber bald vermindern können, wenn man für di« Bahnen, die Str atze» und di« Flußschtffahrt das nötige tut. Frankreich hat die Kongokolonie gehen lasten, wie sie wollte, oi« sie so diskreditiert war, daß der franzö sische Chauvinismus sie abgetreten hat. Aber es hat sich doch im vorigen Jahre noch entschlossen, eine Anleihe von 21 Millionen Franken zu be willigen. Diese späte Erkenntnis der Franzosen darf nicht zu einer späten Erkenntnis bei den Deutschen führen. Hier mästen wir die früher Aufstehen» den sein. Der Redner kam sodann auf die Ausgaben der Wissenschaft zu sprechen und auch auf die Bekämpfung der Schlafkrankheit, die wir auch den Einge borenen schuldig sind. In einer Beurteilung des Wertes dieses Konaogebietes fehlen nach Ansicht de» Redners noch unzählige Daten und er hofft, daß die deutschen gelehrten Gesellschaften eifern werden, die fehlende Klarheit zu schaffen und damit der Ver- waltungstätigkeit auf der einen Seite wie dem Emo» finden der Nation auf der anderen Seite große Dienste zu leisten. Was schließlich die Aufgaben der Nativ« anlaugt, kann sas Land nur durch Leut« mit Ka pital entwickelt werden, und dies« Leute mit Ka pital müssen nach und nach gewonnen werden. Dazu muß eine allgemeine freundlich« Stimmung d«r Na tion mithelfen. Die Frag« der Konzession«. g e s c l l i ch a ft e n ist schwierig und erfordert «r- lieblichen Takt. Es entspricht nicht nur dem Interesse, sondern auch der Würde d«s Deutschen Reiches als Rechtsstaat, daß innerhalb der gesetzlichen Grenz« die französischen Gesellschaften nicht nur p icht gestört werden, sondern daß ihnen auch mit einer gewißen Freundwilligkeit entgegengekommen wird. Wenn wir sie zerstören, stehen wir vor einem vollstän digen Valuum, und das führt auch zu großen wirt schaftlich«» Ausfällen. Die Negierung ist an dem R e i n e r t r ä g n i s mit 1k P r oz. beteiligt. Anderseits wird es an den französischen lbesell chaf en liegen, von sich aus einen Anschluß an den neuen Landesherrn zu suchen, sich in ihren Einrichtungen, ihrer wirtschaftlichen Art, ihrer Eingeborenen behandlung deutschen Prinzipien an zupassen und damit in der neuen Heimat das Bürgerrecht zu erwerben. Vor allem aber hat die Natron di« Pflicht darauf zu sehen, daß die notwen digen, selbst großen Mittel zur Erschließung der Kölonialverrvaltung nicht vorenkhalten werden. D«r Redner schloß: Ich hege zu der deutschen Nation das Vertrauen, daß sie sich diesen Aufgaben durchaus ge- wachsen zeigen wird, und ich rechne vor allem darauf, daß wir jetzt ohne weitere rückschauend« Er- ört«rung und Reflexion, wie es wohl auch all«, noch anders sein könnte, diesen Saal verlassen, als prak tische Männer mit der Devis«: Hand an« Werk! D!e /ortletznrig üer Klarokko*Oevslte In üer lrsnzöülrhen Kammer. Paris, 20. Dezember. (Priv.-Tel.) Die heutig« Sitzung d«r Kammer verlief während der Reden I a u r ö s', P i o u s' und D « lafosses sehr ruhig. Erst als der ehemalig« BonlanM Ltr auer re das LVort ergriff und die gestrige Rede Iaurss' als ruchlos bezeichnete, kam «s zu Tu mult szen en. Man verhindert« Laguerre mi nutenlang, weiterzusprechen, indem das Haus rief: „Boulanger! B'o u l a n ge r!" Als Ruhe wieder «ingetreten war, bekämpfte Laguerre den Gedanken «iner Annäherung an Deutschland und sprach hierbei von dem Krieg 1870/71. Auch di« folgend« Red« des nationalistischen Debütierten von Nancy. Brian, des Schwiegersohns Boulangers, wurde oftmals durch Zwischenruf« unterbrochen. Es bestiegen hierauf noch eine große Anzahl von Debütierten die Redner" tribüne, nm ihre Mstimmunq zu rechtfertigen. Bei der Abstimmung, die di« Annahme d«s deutsch- französtichen Abkommens ergab, enthielten sich zahl reiche Abgeordnete der Stimm«, so «in Teil der reicyc Abgeordnete der Stimme, so ein Teil der der gemüßigten Republikaner. Ueber die Sitzung erhalt«» wir weiter folgend«» BerichN Der Zudrang zu der Sitzung war heute wieder er heblich stärker als gestern. Als Iaures die Tribüne bestieg, um sein« Rede über den deutsch-französischen Vertrag fortzu- setzen, wurde er von der äußersten Linken mit Beifall und Bravorufen begrüßt. Er «führte aus, nach Verletzung der Algecirasakte hätten Frankreich und Deutschland entweder in einen Konflikt geraten oder eine Verständigung suchen müssen. Sodann konstatierte er, daß Fran^ reich und Deutschland sich verpflichtet haben, ihre Landsteut« wirtschaftlich zusammen arbeiten zu laßen. Es sei die« das erstemal, daß zwei Staaten ihren industriellen Unterneh mungen einen nationalen Charakter geben und sich verpflichten, das Ihrig« zu tun, um ihre Lands leute zu assoziiere». Iaures fragte sodann, warum au» der Verständigung von 1909 nichts geworden sei. Man habe diejenigen verantwortlich gemacht, die die industriellen und finanzielle» französisch-deutschen Pläne für llenza und den Kongo zum Scheitern ge bracht hätten, aber ein wirtschaftliches Zusammen arbeiten von Angehörigen der beiten Völker sei nur möglich, wenn die Nationen daran teilnähmen. > Die Schuld liege also an den Politikern. Sollten Deutschland und Frankreich von Elsaß- Lothringen, von ihre» Baicrländern und dem Zart gefühl ihrer nationalen Scham sprechen und gleichzeitig die Vorteile' der Gründung von Syn dikaten finanzieller Gruppen zu erhaschen suchen, sollten sie die Rolle von Vaterländern spielen, um zum größten Schaden ter Völker sich zu bekämpfen, und zugleich die Rolle von Syndikaten, damit die Finanzleute sich umarmen könnten? Iaures forderte sodann Aufklärung über di« wirtschaft lichen Fragen, die in Kissingen erörtert sein sollten und über die Ausdehnung der Meinungsverschieden heiten zwischen deutschen und französischen Finanz leuten, die tank einer unverzeihlichen Torheit den Konflikt herbeigefiihrt hätten. Sodann dankte er der Regierung, daß sie Frankreich zu dem Abkommen von 1911 geführt habe. Es sei wahr, daß Deutschland nicht gerrug Anstrengungen gemacht habe. um Europa zu beruhige», aber gleich bei Beginn der Verhandlungen habe Deutschland die notwendig« Versicherung abgegeben, daß nicht, wirklich Ernsthaftes in Frage stell«. Es brauchte also einen gewisse» krankhaften Zu stand in Europa, uni durch de» Konflikt, d«r an unc für sich nichts Unlösbares hatte, Europa in Krtegssurcht zu versetzen und - einen eng lischen Minister die bekannte sensationell« Er klärung abgeben zu lassen. Er sei bereit, dem Ab- kommen« uzustimmen. Er glaube, daß di« europäische Lage sich verbessern werde, protestier« jedoch, weil die europäischen Raßen nicht das Recht hätten, fremden Völkern ihre Herrschaft anfznerlegcn und die Schwarzen Debra,zas gegen Marokkaner uni- zutausche». Er wünsche, saß der Sultan selbst unter ter Kontrolle Frankreichs seine Finanzen und sein« Armee organisiere. Es fei Vorsicht notwendig in dem Augenblick, wo die mohammedanische Welt sich Die Eingeborenen müßten in ihrem Eigentum ge schützt werden. Die Vorgänge in Udjda dürfte, sich nicht mieden holen. Ministerpräsident Caillaux: Der Zwischenfall von Udfda hat bisher nicht gezeigt, daß die Ein- geborenen bestohlen worden sind, aber di« Untersuchung ist eröffnet, und «s wird Sühn« ge schaffen werden, wenn es notwendig ist. Am Schlüße seiner R«de erklärte Iaures, di« Situation bleib« gestört. Es fei Sache Frankreichs, diese Gewitterluft und dies« Atmosphäre des Mißtrauens zu zerstreuen. Die erste Pflicht sei, dem Pessimismus derjenigen «ntgegenzutreten, die den Krieg für unvermeidlich hielt«». Iauri, gab sodann eine ergreifende Schilderung eines modernen Kriege». Rach der Rede Iaures' ertönten von allen Seiten des Hauses 5 chlußrufe. Pioa sLib.) sprach gegen den Schluß und er klärte, man müße erfahren, warum der „Panther" nach Agadir gefandr worden sei und warum man an dem Vertrag von 1909 gerüttelt habe und wie Frankreich dazu gekommen sei, den Kongo abzn- treten und das Unterprotektorat Uber Marokko anzunehmen. Delasoße sLib.) führt« aus, der deutsch französische Vertrag sei eine Demütigung und eine Düpierung Frankreichs. Es habe jchUchlerdings nicht mehr erhalten, als wie ihm da« Abkommen von 1909 bereits gab. Der Vertrag sei «ine höch st zweifelhafte D er einbar »ng. Man lade Frankreich «in, in gute Beziehungen mit Deutsch- land zu treten, damit müsse man sich aber an di« Adresse Deutschlands rvenLen, dar seit 1904 unaufhörlich Frankreich' mit seinen Unarten qniil«. Es sei ein« Notwendigkeit, di« auswärtige "Politik Frankreichs noch weiter zu entwickeln, es sei not wendig, daß die englisch-französisch- russisch« Allianzdie unbewegliche Achse der auswärtigen Politik Frankreichs bleib«. Laguerre (Unabhängiger Soz.) erklärt«, er werde dem Abkommen nicht zustimmeik, das da» «rst« sei, das mit Deutschland seit 40 Jahren abgeschlossen werd«. Die ruchlos« Rede Iaures', di« im Reichstag« beßer am Platz gewesen sei, bestärke ihn in diesem Entschluß. Laguerre erinnerte weiter" an die an dauernde Feindschaft Roms mit Karthago und schloß: Als bescheidener Vertreter des Volkes ver handle ich nicht mit Karthago. Drian bedauerte daß er nicht zuerst d!« Wort« Laguerr«, habe äußern können und sagte, er hätte für den Vertrag gestimmt, wenn man nicht unter d«m Druck von Agadir verhandelt hätte. Er bitte die Regierung, für ihre Politik eine Flott« und «ine Armee zu hegen. Di« Gesamtdebatt« wurde sodann g«. schlossen und die Verhandlungen der etnzelnen Artikel begonnen. Die Recht- und das Zentrum protestierten b«i Caillaux, daß dieser dem Debütiert«» Piou nicht geantwortet habe. Caillaux erklärte, daß er ins Frag« vor dem Land« beantworten werde. Verschieden« Abgeordnete begründeten hierauf noch ihr ablehnendes Votum. Die Kammer nahm hieraus das Abkommen mit SS3 gegen 3t! Stimmen an Hieraus wurde die Sitzung geschloßen. * Der Krieg um Tripolis. Zur Solum-Kragr. N Konstantinopel, 20. Dezember. (Eig. Drahtm.) r.Tanin" erfährt zu der Dolum-Frage, daß nach vorangegangenen Unterredungen ztvisck»en den Vertreter» der ägyptisch» und türkischen Regierung beschlossen wurde, Solum bis zur Beendigung de« türkisch-italienischen Krieges durch Aegypten provi sorisch milirärtsch zu besetzen. Der Nachfolger des Klrchenrats v. Meyer. 8r. Zwickau, 20. Dezember. (Priv.-Tel.) Zum Nachfolger des Geheimen Kirchenrats O. Meyer wurde Pfarrer Müller aus Leipzig-Neu stadt zum Stadtpfarrer und Superintendenten von Zwickau von drei zur engeren Wahl vorgeschlngknen Bewerbern einstimmig gewählt. Ein neues Motuproprio des Papstes. Rom. 20. Dezember. fCcg. Drahtmeld.j Der „Oß'ervatore Romano" veröffentlicht «in Motuproprio des Papstes, durch da, das Brevier reformiert wird. Nroision der amerikanische« Wollzöll«. XV Washington, 20. Dezember. (Eig. Drahtm.) Präsident Taft lmt dem Kongreß eine Bot schaft zugehen laßen, in der «in« Revifton der Wollzölle angestrebt wird. Gaouergiftuttg. Prag, 20. Dezember. ^Eigene Lrahtmelo.) Der Reisende Kulhanek, seine Gattin und fein dreijähriger Sohn, sonne et» Logieefräuletn wurden heute iu ihrer Wohnung bewußtlos infolge Gasvergiftung cmfgesunde». Knltzanek, sein Eah» und das Fräulein start,««.. Frau K. ringt mit dem Tobe. Tas Ga- ivar durch die Erde in Keller und Wohnung gedrungen. Zum russisch-amerikanischen Konflikt. XV Washington, 20. Dezember. sEtg. Drahun.) Das Repräsentantenhaus hat di« Resolution des Senat», durch die der russische Venrag g«< kündigt wird, gegen eine Stimme angenommen. Letzte Ssnüelsnachrichlen. - Paris, 20. Dezember. iPrivalkabelgramm.) Infolge der vorherrschenden Geichäftslosigkeit war oi« Tendenz an d«r Börse anfangs träge. Rio Tintos setzten auf New York höher ein und profiti«rte» jpä:«r von der Hausse am Kupfermarkt. Für rusMche Mctall- werte zeigte sich gute Meinung. Am R«nt«nmarkt waren die Kurs« leicht abaeschwacht. Bei Schluß war di, Tendenz der Börse ruhig. * Loudon, 20. Dezember. (Privattadelgramm.j Di« Börse (über deren Eröffnung wir bereits in unse rer gestrigen Abendausgabe berichteten, d. Red.) ve- kündete auf den meisten Umsatzgebieten eine feste Haltung. Heimische Eisenbahnwerte lagen jedoch unter dem Druck beunruhigender Meldungen aii* Dund<« andauernd träge. Peruaner besserten »ch, auch Amerikaner verkehrten zu aiuiehenüen Kursen. In die Lank von EnglarS» flössen durch Barren» kauf 154 000 Stück Aktien. » Washington, 20. Dezember. (Privatkadelaramm.) Dem Tensusbureaubericht zufolge wurden vis zum ILDezemver 13 759 000 Ballen haudelsfäht^r Baum, »sll« entkernt. * New York, 20. Dezember. sPri?'itkabe'>ir.rmm.i Das Fachblatt „Iron Agc" schreibt in seinem Wochen bericht oom amerikanischen Eisen- und Stahlmarkte: Der Stahlmarkt macht« in dem Bestreben, höhere Preise festzusetzen, »eitere Fortschritts und mau er» wartet nunmehr, daß di, LuftrLgs seit««» tsr Eist», bahngesellschaften die allgemeine Lage des Markte» befestigen werden. D«r Stahltrust hat die Absicht, einige Hochöfen stillzulegen, aufgegeben und wird da gegen di« gegenwärtige Produktionsfähigkeit in vollem Umfange aufrechterhalten. Bedeutende Auf träge seitens der Eisenbahngesellschaften stnd in der Schwebe. Die Tendenz für Drahtproüukt« und Weiß bleche ist lebhaft. Der Roheisenmarkt liegt ruhig und anregungslo» bet behaupteten Preisen. New York, 20. Dezember, onvovorle. le-cytuio. j Gotd uu- » «r. t-o.f^.letztrLar!. Werd«, u. Srrtw o. «ar»«! W»Li«! a.Lond. Laar» Lonvou Tad.r' »ranoitr« Stcorr BuiUon «l. «oui» L. g.! Rel. 47k Bondi Ssuthorn lkac-.t.» ropLBdö. Ulcdtlo» Top. vatllmor- Äanab. Var. Lhriupea.': Ldtcaao, Ätlw. Hoi. «onrtzkrn ! Lrnorr Uoir-.i.! Ort: Lo^mon ! lSr-aiS-orr» prti HUtnoU Lerrlrol Levtad Bauen , Luttuu.Raiüv» ' Miitour, >>an>. § dcuke ' rorher j Atz"! Z7S > onlionr-«ae. 4- fr! .-.'.'eicIor!L-Nir., SS»,. NnrNartemar. 5 U/o VÜ/i ! Nori, an» West. I-lori-ernPacitir 4MS 4SZA tlrnulalkU'.i-! i iirading «tzN» , «.«711, '««I 54 l»b412 -ouidernVacMr Soukdernlitailw 7Ss7 MK !u»on Bactsti " Lada»» rrei. Mö? 1S637 NH 41». - k! S7.1L amat^maies I MZ üaiertc. i^rrom. 241« Rmrrie. Sm-N. > 74,— Äm,r.Sn«.vt«i.! 111,- unoeonva 4/.— KSrnnotSlecrr'.c Uir Sl«el r«mm.I s v». pre>. ! ,arad Lapper j iitrg. Ldemira. -»attvnal reav Llonvarv OU -?ai»Ro«v.Loik M R deute vorder 141- 141.'- * New York, 20. Dezember. (Privatkabelgramm.j Auch heute war der Umsatz an der Fondsbörse nur gering. An Aktien wurden insgesamt 350 000 Stück umg«s«tzt. Die Tendenz mar zu Aeginn, »on einig«» Schwankungen abgesehen, im allgemeinen behauptet. Später trat b«i zc«mtich«r Beteiligung und einigen Deckungen eine Äeiestiguitg «in, bchonders zeichneten sich American Beet Sugar Aktien auf Vie gute Divi- dendenausficht durch Festigkeit aus. Von Bestand ivae jedoch die fest« Stimmung nicht. Nach den ersten Um sätzen trat bald eine Aoschwächung ein. Di« Baisse war enttäuscht durch das Ausbleiben des erhofften Bonus auf Valley-Aktien. Stärker« Abgaben, Li« in diesen Werten vorgenommen wurden, wirkten auf die gesamte Kurslust nachteilig «in. D«r Verkehr ge staltete sich dann ruhig und das Geschäft hielt sich ,m Hinblick auf die bevorstehenden Feiertag« in engen Grenzen. Am Nachmittag trat unter Führung von Union». Steels und Amalgamated Copper ein« leichte Erholung «in, da der aünäige Bericht d«s Iron Age di« Spekulation zu reilweisen Rückkäufen veranlaßte. Schließlich gestaltete sich der Verkehr wieder träge, und obwohl die Erundstimmung 4 la dai«» war, schloß der Markt doch bei behaupteten Kursen. Efnzelumsätze: Reabinq 26 000 > Shares, höchste und niedrigste Kurs« 153"^ bzw. 152^, Union Pacific 58 000, 175 bzw. 173'/?, Steels 75 000. 69-^ vzw. 88^, Amalgamated 41 000, 66^ bzw. 65'/^, Lehigh Valley 48 000, 183*4 bzw. 181-k. Ne» York, 20. Dezember. Vrovuttendoes«. iSäUui-'. Krßsr» croier !t0iNl.!ttr.2)t0l0 Lrr-mdrr Mat «»,» Ne. X m>e«o ioko Ha««r Ne. 2 citppeo lot» VaamwaSe »str L««mk>rr Ja»aar öroroar Avrrl Mot gant Hu» New Ort. lot» Nr.1 Nori-, zoirnvr, o» » «r.. Loulhrrn Nr.« o» d». Soft Vctzim. -Stutz, ipmovarg- LiaStttblrnkn u«ut« I vorder i! >v«e> ituvtrr Sr lo'o Zinn ' l»4 Ü.SS, Z.ni kdiüLÄ! At«d- i^vr.w.,.- LHmat «io. Li. Rod» a.Brvin. Li! Ucvs ituarr Si «ran. bo. muscovabo pcrrotrur» r«nn. tnLa!«» vo. Si »hti« Treb. >Lc>laric. do. Luvosr.ui. »o. LMrniaal. ^eir«to»»raa>' nach Lwervool naSRoUrrdam nach Hamvurp .ianerRro ioto Trzrnidrr tzduiiiar tia-uli drute ! vorder * York, 20. Dezember. (Privatkadelgramm.) Zu Beginn ve» Baumwollmarktes überwog das An gebot infolge enttäuschender Auslandsmeldungen und des L la haibso lautenden Tenjusber chtes. Z» Le» niedrigen Preis«» zeigte sich jedoch später gute Kauf luit. so daß die Preise schließlich bi» 11 Punkte g«ge» gestern gewannen. * New York, 20. Dezember. «Prwatkabelgramm.s Der Kasseemarkt'verkehrte heut-: irr flauer Haltung, wodurch die Preise bis zu 19 Punkten von ihrem gestrigen Standpunkt «inbüßten. Eyicago, 20. Dezember. . toonktcnbbrfe. lSchlun.i s j vortzrr i ' ' deut» Urher iirizru T««. Mal Omt «rptiaib« Via«» L«». Mat I«it S«n. c>«»rr :'.',ai ^»!l Lchmal, ? an. 2o»r Januar ^itvven <raa. " * Chicago,Dezember. (Privatkadelgramm.s Infolge besser lautender Meldungen aus Argentinien verkehrt« der Weizenmarii h«ute in schwacher Haltung, voch trat gegen Schluß unter Deckungen «ine teilweise Erholung ein. * Chicago, 20. Dezember. sPrivatkabelgramm.) Der Maismarkt eröffnet« tn pr«ishaltender Tendenz aus feste Auslandsmeldungen. Später wirkt« die Verstauung d«s Weilenmarkte, avschwiichenb, doch schloß der Markt tn f«ner Haltung. 2- Lol«.! 9ü>L,Ni«! 20--ak kort» vktz. lioia ib.Lü 170.50 rvä.— >«. ll«»ri o v«. l»«i»»i»k »«» S,»d »«« sl«7« d»,«»m»» en.rKdriMl e««».». l,'«. »«<» H4.H5 «rr«. ü»«>» 101,85 - n. e<xt.«. t.d. ^11. I «. r «klor.«».«. !>v! i. ck. »^i!. tlcd.».! »:i<> 1Ü. - v<rm»n,q, .0. Lr,«uder, 8 Uhr. guckrr mark». Rübrurod« nrrker l. Produkt Sopro». Reodemrni neu» »tanc» frei an Boro tzao'durg v«r KL Silo Tqemdrr t4.bü. Januar !Y.7c;. MSn ,4.47--. Mat 1S.12'.-, Autzust 1^,20, Otlod«r-Tncm. d«r 11,Zd» Ruhio. - 4»ro«. es Lcj viber. Zucker. «Eg Landunz«ptatz MSr, Lti'l'ernnder. «Sita».) Roü,uck,r S8> fteitg, »ea« nonvtt. 4r»U-4Z. Melker Zuck'r Nr. d «ur I" Lelnuder 4/V cionuar 47^. Zonuar-«»rtl 481». M»r»-Iu»t 48^. tenvCNL! ViQlt. ' Part», «. De» m^er. « Uhr IL «««». So,,»'n» «au. S«»«md«r 70.25 Januar 70.7), Jaouoo^lorlt 7c.7S. Mat. luguN 70 25. Ruo., ruhlM, r-oimdrr 74.25, Ioouor 7b.—, Zar.uar-Nprtl 7K. Mol-«tuauft 72.50 - Pntlo. ^>. Trj.-mvrr. » ..tz, i» l't». «,I,eu mau. peiem er Januar 2^.8c, Januar » April 2K.O5. Mär». J>.u> 26.Z:. .'0x1 en runt». Deze noer 21.75. MLrz-^uni /2.t0- - « !<!». Le—mtzer Zt.dv. Jcnuor 32.1l^ Jarua». «plti Zg.5v. tiart-gua, Z^.»5 Weltkr: Mild«. verspätet «taget,off««. go. 0««»»>>vr »>< o>»»»«nr»«.i ,!k!» I 1474 1b»' ...... L84.— jtzUiM. t.i»»I»!>.! — ?7,2c!>'»»'«kr. '.'itül-sd«! — 4 .lOi"»«»»» «» e»nr! 177L t)4,^r!°»»,«» LSt.— ,tzä.c:-,k»«>»,sk^ii''»» ,«7Y.— "rn« Si-So !l>2.—24 — Lsotzs's öronodjai-kastillsn gegso llu-lem, tlei«e^«it, V«r5atzls»a»g »oö »omsot»»« lU-tspaoittsi,; oe>i 35 ^oUre» demthbrteo tiauonättol. 2a daden ia ckeu ^potnetzeu 4 S^tzoektsl l A. 10 11. ör«» a-efrrkok»eur: Jo-o»«», «choi,. Deranttrortliche Redakteure. tVLr Pettlik A. «ilürath. lokale u. tochsilche «llg^cgeahcltcrt, LagrSchronit u. Sirraiiichlc« >. ». Vottlar, da» geuilleio» Maut «cha»»d,rch Muftk «. «««»«», «port uod »ertch»««oal I. «oortrl». »Ar «o tzos-01-.rit»», «. «rchrm». »5, -es gofnM»«U Ma, kWch OÄaUttM tz>
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