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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191109030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110903
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-03
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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«US Leipzig uuü Umgegenü. Leipzig, 3. September. Historischer Tageskalender für Leipzig. 3. September. 17S8 Der Arcbäolog Jcch^ Friede. Christ, der »DLrläufer Winckelmanns", 7 als Rektor der Uni versität. 1885 Der Kramer August Adolf Focke 7. Ver macht der Stadt 500 000 zur Unterstützung Hilfs bedürftiger. Unter üen vuüen von elreüem. Versetzen mir uns einmal um 50—60 Jahre zurück, wenn die Herbst- oder die Ostermesse herannahten! Auf dem Roh- und dem angrenzenden Königsplatze war eine werte Zeltstadt entstanden, welche in der Hauptsache die damals epochemachenden Sehens würdigkeiten enthielt, als Schwert- und Feuerfresser, dressierte Pferde, Bären und Affen, Schlangenmenschen und andere Gaukler, sowie die heute seltener zur Schau gestellten Panoramen mit ihren Seestürmen, Erdbeben, Schlachtenbildern und die damals viel besuchten Wachsfigurenkabinette, welche in angeblich „allergetreuster" Nachbildung hinsichtlich der Ee- stchtszüge und Kleidung alle möglichen berühmten und — berüchtigten Persönlichkeiten de» staunenden Besuchern — vornehmlich an den Mcßsonntagen un serer ländlichen Bevölkerung — vor Augen führten. Einen ganz besonderen Reiz für die aufmerksam fol gende Kinderwelt hatten aber die sogenannten Mechanischen Theater, welche z. B. einen Tag auf den» Lande oder in den Tiroler Alpen, durch eine Menge beweglicher kleiner Figürchen belebt, darstellten. Das Haupt- und Kassenstükt bildete aber hier naturgemäß ^ie „Völkerschlacht bei Leipzig" mit ihren massigen Infanteriekolonnen und ihren Reitergeschwadern, ihrem Geschütz- und Eewehrfeuer und ihrer zum Schluß, beleuchtet von der Abendsonne, in Feuer aus gehenden Quandtschen Tabaksmühle. — Zur Er höhung der Stimmung trug ein Klavierspieler, zu weilen unter Begleitung einer Violine, alte, schöne und feurige Märsche jener ereignisvollen Zeit vor. Ein weiteres äynliches Kassenzugstück bildete der „Brand von Moskau", das zuerst ein friedliches Bild der großen Stadt mit ihren — 330 — Kirchen und Kapellen zeigte, welches alsbald durch zahlreiche flüchtende Bevohner und der iin Hintergründe über eine Schiffbrücke abziehenden starken Besatzung belebt wurde. Nunmehr, nachdem die Szene ruhiger ge worden war, tauchten, mit brennenden Fackeln in den Händen, die freigelassenen Sträflinge auf, um ihr Vernichtungswerk zu beginnen, verschwanden «der sofort, als unter den immer näher kommenden feurigen Klängen des damals noch sehr bekannten, schöne»» Moskau« Einzugsmarsches die Franzosen in dichten Massen und mit ihnen Napoleon einrückten. Die niedergehende Sonne beleuchtete noch einmal das schöne Bild, dem unmittelbar darauf, an zahlreichen Stellen äusbrechend, der gewaltige Brand folgte. — Unter de»» Zirtusgesellschaften nahin die von Rappo den ersten Platz ein, dessen Hauptstück den siegreichen Kampf behandelte, den er kurz vorher in Rußland im Simbirsker Walde mit einem Teile seiner Gesellschaft wider eine große Räuberbande zu vestehen gehabt hatte. Auch einige Karussells waren stets vorhanden und cs durften sich diejenigen, welche sich beim Znbewe- gungsetzen beteiligt hatten, eine Freifahrt ausbitten. Sehr gesucht bei der Knabenwclt war dasjenige, das in bescheidenster Form einen Eisenbahnzug darstellte: die beiden Lokomotiven gaben unter kundiger Hand sogar ckinen Pfiff ab — dies indessen nur in den ersten Tagen ihres jeweiliger» Betriebes, denn als bald verstummten sie wegen chronischer Heiserkeit und allzustar?er Benutzung! Eine weitere Spezialität der Messe bestand in den „Bänkelsklngcrn", d. y. Künstlern, die Mord-, Ritter und Liebesgeschichte»» unter Begleitung eines ver stimmten und oft auch die Zuhörer wegen der vielen Mißtönc verstimmenden Leierkastens absangen. Die Handlung selbst war auf große»» Bildern in grell bunter Bemalung und aus hoher Stange befestigt daraestellt; der Text wurde um „einen Neugroschen" verkauft. Weiterhin gab es noch Buden, wo man sich elektrisieren lasten oder seine Kräfte durch Schlagen mit einen» Hammer auf einen Türkenkopf erproben tonnte. Selbstverständlich fehlten auch Schaukeln und Schießbuden sowie zahlreiche „fliegende" Buchhändler, d. h. Antiquare, nicht. — Auch für liebliche Genüsse war reichlich gesorgt, den»» die Magdeburger Spritz kuchen und Kräppelchen, sowie warme Würstchen samt Streusel-, Käse- und Quarkkuchen hatte»» schon damals, so gut wie heute, ihre Verehrer. O. Die- Expeditionen des Leip ziger Tageblattes und der Allgemeinen Zeitung befinden sich zusammen im Grundstücke Joharrrrisgasse 8, Leipzig. * Univerfftätsnachrichten. Zufolge Bekanntmachung der Jmmattikulationskommiision, die aus dem Re- gierungsbevillmächtigten Herrn Kreishauptinann von Burgsdlrff, dem Rektor und dein Universitäts richter besteht, ist der Beginn des bevorstehenden Wintersemesters 1911/12 auf den 16. Oktober fest gesetzt wordtn. Die Verzeichnisse der für das ge nannte Semester angekündigten Vorlesungen und Hebungen siktd beim Kastellan Meise! lAugusteum Hauptplngackg) und in der llniversitätsbuchhandlung sDörrrenstraste 9) zu entnehmen. Die Immatriku lationen wtrden vom 16. Oktober ab sechs Wochen hinl-urch täglich abgehalten, und ist hierzu das persönlithe Erscheinen der zu Immatrikulieren den mit den vorgeschriebenen Zeug nisten erforder lich. Nach »ttueren Bestimmungen setzt die Immatri kulation der Ausländer voraus, daß sie auf die Ab leistung eines an der Universität Leipzig etwa beabsichtigten Staatsexamens verzichten. Eine gegen teilige Entscheidung nach dieser Richtung zu treffen, steht nur dem Königlichen Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts in Dresden zu. Die Bestimmungen über Erlangung der Doktorwürde bei den einzelnen Fakultäten der Universität Leipzig werden hiervon nicht berührt. * Anmeldung der Wasterbenutzungen. Auf die Aufforderung des Rates zur Anmeldung der bestehen den Wasterbenutzungen, damit sie in das Wasserbuch der Stadt Leipzig eingetragen werden, weisen wir unsere Leser hin und bemerken dazu noch folgendes: Der Rat hat für das Wasserbuch die iin Stadtgebiet vorhandene»» Wasserläufe in 18 Strecke,» eingcteilt, weil sonst die Uebersicht zu sehr erschwert wäre. Bestehen doch nach den Ermittlungen des Tiefbau amtes allein an der oberen Elster bis zu ihrer Tei lung an der Schwimmanstalt (Schreberstraße) 175 Wayerbenutzungen, an der alten Elster 75, am Elster mühlgraben 167, ai» der unteren Elster (von der Mündung des Elstermühlgrabens ab) 31, an der kleinen Luppe 208, ain Kuhburger Wasser 15, an der Nahle 9, an der großen Luppe 1, an der Rödel 81, am Elster-Saale-Kanal 111, an der oberen Pleiße sbis zum Pleißenwehr) 32, am Pleißenmühljzraben 315, an der unterer» Pleiße (von der Einmündung der Parthe bis zur Mündung der Pleiße in die Elster) 51, am Pleißenflutbctt 12, an der Miihlpleiße (vom Döhlitzer Wehr bis zur Hakenbriicke) 183, am Floß- graben 2 und an der Parthe 100. Wen»» auch in vielen Fällen die Stadt selbst diejenige ist, die den Wasserlauf iin Sinne des Wassergesetzes benutzt, so sind es doch in der Mehrzahl der Fälle andere An lieger, die Anlagen der verschiedensten Art an den Wasserläufen geschaffen haben und diese deshalb bis zum 31. Dezember dieses Jahres zur Eintragung in das Wasserbuch anzeigen müssen. Die Unterlassung der Anzeige ist im Wassergesetz unter Strafe gestellt. Da zur Aufnahme von Protokollen alles vorbereitet ist, empfiehlt cs sich, die Anzeigen mündlich zu er statten (Neues Rathaus, Hauptgeschoß, Zimmer Nr. 358) und zwar in Reihenfolge der jeweilig in dei» Bekanntmachungen besonders aufgerufenen Strecken der Wasserläufe. Nach der heutige»» Bekanntmachung sind die Wasscrbenntznngen an der u n t e r e n E l st e r, an der kleinen Luppe und am Kuhburger Wasser zur Anmeldung zu bringen. * Verbreiterung einer Strecke der Mittelstraße i» L.-Stötteritz. Jin Dezember 1910 hatte»» verschiedene Bewohner der Mittelstraße in Leipzig-Stötteritz eine Eingabe gemacht, in der unter Hinweis auf die Ge fahren, denen die Einwohner dieser Straße, und insbesondere die Kinder, durch den dort herrschenden regen Fährverkehr ausgesetzt seien, um Verbreiterung der Straße gebeten wurde. Die von» Rat an gestellten Erörterungen haben ergeben, daß die Kinder, die die Marienschule zurzeit besuchen, etwa 1900, allerdings zum weitaus größten Teile ihre»» Weg nach und von der Schule durch den Teil der Mittelstraße zwischen der Hauptstraße und der Turn halle, und zwar, da sich auf der westlichen Seite dieses Straßenteils nur ein 1,10 m breiter, auf der andere»» Seite aber überhaupt kein Fußweg befindet, auf der Fahrstraße nehmen. Es können deshalb die durch den Verkehr bedingte»» Gefahren in der ge nannte»» Straße nicht in Abrede gestellt werden. An derseits haben aber die Erörterungen ergeben, daß der durchgehende Fährverkehr dort kein so reger ist. daß ein dringendes Bedürfnis zur Verbreiterung der Straße anzuerkennen wäre. Der Rat hat deshalb zur Vermeidunfl von Gefahren, insbesondere für die »n der Straße sich zahlreich bewegenden Kinder für genügend erachtet, die verlängerte Mittelstraße ii» Leipzig-Stötteritz für den durchgehenden Fährverkehr von Norden nach Süden zu sperren und bereits au» 24. Juli 1911 eine entsprechende Bekanntmachung erlassen, auch Verbotstafeln an der Straße anbringen lasten. Eine Schädigung des Fährverkehrs, der sich durch die nahe Ludolf-Colditz-Straßc bewegen kann, tritt durch die Sperrung nicht ein. * Miinzausprägung in Sachsen. Nach Mitteilung des sächsischen Finanzministeriums sind in der Königl. Sächsische»» Münze im Jahre 1910 Goldmünzen im Gesamtwert von 751850 .F, Silbermünzen iin Gesamtwert von 3285 240.^1, Kupfer- und Nickel- mllnzen i»n Gesamtwert von 379504 ./L ausgeprägt worden, also insgesamt Münzen im Werte von 4416 549.Der Stückzahl nach wurden an» meisten Nickelmünzen zi» 5 ausgeprägt, nämlich 1290 377 Stück: dann 1->r-Stücke, nämlich 1050240 Stück: es folge»» die 25--H-Stücke, welche die Zahl von 1016 320 <-tück erreichen Gar nicht nusge geben wurden Doppelkronen. Silbermünzen von 5.41, 2 und .6 Der Gesamtwert der Ausprägung ist seit 1903 der niedrigste, der in den letzten Jahren erreicht wurde. ** Vom amtlichen Meßwohnungsnachweis Die Engrosmesse ist vorüber und mit »hr die Tätigkeit des ersten amtlichen Meßwohnungsnachweises. Für das erste Mal kann man, wie wir erfahren, mit der Tätigkeit des Nachweises vollauf zufrieden sein, hat sich doch die Organisation desselbei» durchaus bewährt. Besonders waren die Fremden von dem Tages- und Nachtdienst angenehm berührt, war ihnen dadurch doch Gelegenheit geboten, jederzeit eine Wohnung zu er langen. Es hat sich auch gezeigt, daß über die bei dem amtlichen Nachweis angemeldeten Wohnungen die auch geprüft wurden, »richt die geringste Klage laut geworden ist, während über die nicht zur An meldung gelangten Wohnungen vielfach Klage ge führt wurde. Zur Anmeldung gelangte»» im ganzen etwa 3000 Privatbetten, von denen etwa 600 durch den Nachweis vermietet wurden, gewiß ein Resultat, das für das erste Mal zufriedenstellend genannt werden kann. " Die neuen Fahnenmasten auf dem Augustus- platz trugen am gestrigen Sedantage zum ersten Male ihren Schmuck. Der mittlere Mast trägt eine Fahne in den Neichssarben, der an der Goethestraße stehende die Leipziger Stadtfarben und der nach dem Georgi ring zu stehende Mast die sächsische Flagge. Die Fahnen haben eine Länge von 12 m und eine Breite von 3 m. * Militärische». Der kommandierende General, General der Artillerie v. Kirchbach begibt sich Montag, den 4. Sept,, nachmittags, nach dem Truppen übungsplatz Zeithain, um am nächsten Tage der Besichtigung der 24. Kavallerie-Brigade deizuwohnen. In Begleltung des Generals befinden sich der Chef des Generalstabes Oberstleutnant Fortmüller und der Major im Generalstabe Frot sch er. * II. Schaufenster-Wettbewerb für Leipzig. Die Er fahrungen und guten Ergebnisse des I. Schaufenster wettbewerbes haben das zuständige Arbeitskomitee bestimmt, das Programm im wesentlichen bei- zubekalten. Wir können schon heute mitteilen, daß der Abhaltungstermin des II. Wettbewerbes auf den 19., 20.. 21. und 22. Oktober 1911 festgelegt worden ist. Ferner wurde der Anregung stattgegeben, aus dein eventuell zu verzeichnende»» Ueberschuß den Dekorateuren der prämiierte»» Firmen eine Auszeich nung in barem Gelbe zu erteilen. Das Komitee plant weiterhin eine Ausstellung von Photographien guter und lchlechter Schaufensterdckorationen der breiten Oeffentlichkeit zugänglich zu machen, und hat es Kunstmaler Erich Gruner übernommen, einen Vortrag oder eine Führung durch diese Ausstellung abzuhalten. Der Arbeitsausschuß des Wettbewerbes bittet Interessenten, schon jetzt ihre Adresse an das Bureau des Verkehrsvereins zu Leipzig senden zu wolle»», uin eine rechtzeitige Uebersendung des Wett- dewerbsprogrammes veranlassen zu können. * Die ersten Dienstmänner in Sachsen. Die Ein führung von wohlorganisierten Dienstinaiins-änsti- tuten, durch welche die früheren Lohnboten, Schiebe- döcker und Eckensteher oder wie sie sonst noch hießen, ersetzt würden,ist noch gar nicht lange her,als man meinen könnte. In Sachsen feiert z B. diese Institution am 15. September d. 2. ihr 50jähriges Bestehen, denn an diesem Tage wurde in Dresden und nicht, wie man hätte erwarten dürfen, in dem verkehrsreichen Leipzig, das erste Dienstmanns-Institut eröffnet. Ein kurzer Rückblick ziemt sich vielleicht uin so eher, als rabfahrende Boten und Botinnen, Messenger Boys usw. schon beginnen, den eigentlichen Dienstmann zu verdrängen. Begründer der Dienstmanns-Institute war ein Bromberger Kaufmann Eduard Berger, der jedoch frühzeitig starb. Nach seinen Plänen er richtete am 15. September 1861 der Kaufmann Eduard Geucke und der Buchhändler Julius Heinze ein solches Institut in Dresden. Beide waren wohl habende Leute, denen das Geldoerdienen erst in zweiter Linie stand, die vielmehr der Allgemeinheit nützen und einem Teil der ärmeren Bevölkerung regelmäßigen Verdienst verschaffe»» wollten. Sie stellten zunächst 50 Mann ein, aber schon nach einigen Jahren beschäftigten sie 300, wozu noch an 25 Auf seher, Kontorbcamte usw. kamen. Da sich das Unternehmen so gut entwickelte, so errichteten die Gründer bald Filialen in einigen sächsischen und böhmischen Städten, und genau zwei Jahre nach der Gründung des Dresdner Institutes, an» 15. Sep tember 1863, wurde auch in Leipzig eine Filiale ein gerichtet. Von Anfang an waren die Dienstmänner uniformiert, numeriert und mit alle»» nötigen Transportmitteln versehen. Auch waren schon damals für sie allerlei soziale Einrichtungen, Kranken- und Pensionslaste usw., geschaffen. * Buchhändler Lehranstalt. Nach den in den Vor jähren gemachten Erfahrungen sollen auch ii» diesem Jahre der Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig Fort bildungskurse angegliedert werden, die die Erhöhung. Erweiterung und Vertiefung der beruflichen Kennt nisse und Fertigkeiten der Buchhandlungsgehilfen- schaft bezwecken. Dieselben werde»» in den Abend stunde»» von V«9—10 Uhr abgehalten: sie beginne»» Dienstag, den 12. September, und dauern bis Mitte März nächsten Jahres. Die Kurse erstrecken sich, falls sich eine genügende TeUnehmerzahl findet, auf Buch- gewerbelundc, Stenographie event. für Anfänger, l>. für Fortgeichrittene, Kunstgeschichte, deutsche Lite ratur, Französisch für Fortgeschrittene, Geschichte des deutschen Buchhandels und Musikgeschichte. Wie aus der Anzeige in der heutigen Nummer unseres Blattes zu ersehen ist, werden die Anmeldungen von den» Direktor der Anstalt, Herr Dr. Curt Frenzel, der auch die Kurse leitet, heute, Sonntag, den 3. September, von 0.11—12 Uhr, und am 1., 5., 6., 7., 8. September, abends von '/-8—9 Uhr. sowie Sonntag, den 10. Seotember, von '/-II—12 Uhr, in» Lehrerzimmer der Buchhändlerlehranstalt tNeues Schulgebäude, Platostratze 1, Zimmer 2) entgegen genommen. Montag, den 11. September, abends V-9 Uhr, findet eine Vorbesprechung statt, zu der sämtliche Teilnehmer zu erscheinen haben. Das von den Teilnehmern auf die Dauer des ganzen Kursus zu erhebende Honorar beträgt für jede Vorlesung und Uebung nur je 5 dasselbe wird in der Woche vom 11. bis zum 16. September in ungeteilter Summe durch die Geschäftsstelle des Vereins der Buchhändler eingezogen werden. Alle Buchhand- lungsgehilfen und -Gehilfinnen sind zur Teilnahme an den Kursen berechtigt. Prospekte, die das Nähere besagen, stehen bei der Geschäftsstelle des Vereins der Buchhändler und dem Direktorder Anstalt in ge wünschter Anzahl zur Verfügung. * Samariterkursus für Damen. Um vielfachen Wünschen zu entsprechen, beginnt Dienstag, den 10. Oktober ein Kursus in der ersten Hilfe bei Un- alückssällen und in der häuslichen Krankenpflege. Der Unterricht wird wöchentlich zweimal tjeden Dienstag und Freitag) nachmittags von 5—0.7 Uhr im Vortragssaale der Rettungsgesellschaft, Rikolai- kirchhof 2, abgehalten. Anmeldungei» werden noch entaegengenommei» in der Geschäftsstelle, Nikolai- kirchhof 2 (Eingang Nikolaistraße). * Verein zur Verhütung der Hausbettelei. Im Monat August 1911 wurden unterstützt in» ganzen 352 Personen, und zwar 33 mit bar, 98 mit Speise- und Brotmarken, 221 mit Schlaf- und Suppcnmarken. Beitrittserklärungen werden in die Expedition des Vereins, Naundörfchen 28, erbeten. * Ein entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich Sonn abend nachmittag kurz nach '/,4 Uhr auf der Zeitzer Straße vor dem Hause Nr. 4. Dort wollte eil» kleiner Knabe hinter einem Kohlenwagen her über die Straße gehen, lies aber direkt gegen einen in voller Fahrt herankoinmendcn Wagen der K-Linie und wurde überfahren. Erst der Feuerwehr gelang es, den Knaben tot unter dem Wage»» hervorzuziehen. Der Leichnam war entsetzlich zugcrichtet. Die Räder hatten den Körper glatt durchschnitten. Es handelt sich um den am 20. November 1905 in Leipzig ge' dorenen Emil Walther Wilde in L.-Lindenau, Alber« tinerstraße 82, bei seiner Mutter wohnhaft. " Paritätischer Arbeitsnachweis, Leipzig Ucber den Arbeitsmarkt im August wird folgendes »nit geteilt: 6181 Gesuche lagen vor: davon sind ein gegangen 2491 in der männlichen Abteilung und .)690 ,n der weiblichen Abteilung, n) Männliche Abteilung: 114 Arbeitslose aus den» Vormonat übernommen, 1268 Arbeitslose neu eingeschrieben, 76 Aufträge aus den» Vormonat übernommen und 1223 Personen wurden diesen Monat verlangt, 29 da von nach auswärts. 1115 Personen wurden vermittelt, darunter 631 zur Aushilfe (Beschäftigungen bis zur Dauer von 1 Woche), 21 davon nach auswärts. t>) Weibliche Abteilung: 80 Arbeitslose aus dein Vormonat übernommen, 1787 Arbeitslose neu ein geschrieben, 139 Aufträge aus den» Vormonat über nommen und 1903 Pcrsone»» wurden diesen Monat verlangt, 1543 Personen, darunter 204 Dienstmädchen, vermittelt. * Ter Bezirksvcrein Leipzig vom Verbände mitt lerer Reichs-Post- und Telegraphenbeamten (sitz in Berlin) hält heute im hiesigen Lehrcroereinshause feinen dritten diesjährigen Bezirkstag ab. Die Ver sammlung beginnt 0-4 Uhr nachmittags. * Im Asyl für männliche Obdachlose haben in der Zeit vom 26. August bis 2. September 56 Personen vorgesprochen: davon wurden 53 ausgenommen und 3 zurückgewiesen. ki» Rasenbrand. Aus einer Wiese hinter dein Depot der Straßenbahn in der Wittenberger Straße in L.-Gohlis entstand Sonnabend nachmittag kurz nach 2 Uhr ein größerer Rasenbrand, verursacht durch Spielen von Kindern mit Streichhölzern. Die Feuerwehr der Haupt-Feuerwache unterdrückte den Brand bald. gg. Großfeuer. In der Metallwarenfabrik voi» Körner, Lindenau, Morgnerstratze Nr. 1, ent stand Sonnabend nachmittag 1 Uhr 30 Minuten ein größeres Schadenfeuer, wodurch ein großer Teil eines Daches total abbrannte. Die Feuerwehr der West-Feuerwache sowie eil» Löschzug der Hauptfeuer wache war alarmiert worden und beseitigte mit 2 Schlauchleitungen in 1O..stündiger Tätigkeit den Brand. Wie derselbe entstanden ist, konnte bis z. Zt. noch nicht festgestellt werden. Oetzsch. Bei der hiesigen Gemeindesparkasse wurden in» August in <892 Posten 130906./L94 Spareinlagen bewirkt. Rückzahlungen erfolgten in 391 Postei» 64 719 .4L 82 Neue Bücher wurden 120 Stück ausgefcrtigt. Böblitz-Ehrenberg. Der (Hcmeinderat wählte an Stelle des durch Fortzug ausgeschieden-en Oberlitho graphen Alfred Hcinrici den Lagerhalter Albert Meckert in Len Finanz- und Verfassungsausschuß. Die geforderte Bezahlung der Glühkörpersteuer für die Straßcubeleuchtung ist vom Gemeinderat abge- lehnt worden Nachdem der von Rcgierungsbau- meister n. D. Luvowski in Leipzig Gohlis ne»» o.-ar- beitete Ortsöebauuugsplan den Wünschen des Ge- mcinderates entsprechend umgearveitet worden .s», sott er de Behörde zur Prüfung und thenohini.iung übermittelt werden Der Wasserturm für das künf tige Wasserwerk »oll nicht in Rohbau, sondern ii» Putz zur Ausführung kommen. Es wurde sich für den Bau eines runden Wassertvrmcs entschieden. Die Königl. Aintshcruptmannichaft hat auf die Beschwerde des Gemeinderates wegen der (üeruchsvelästigung Lurch die Luppe entschieden, daß dei Liessen anormalen W'ttcrungsverhältnisiei», wie sic seit längerer Zeit bestehen, nichts zur Beseitigung getan werde»» tönnc. Bei der anhaltenden Trockenheit reinigten sich die Wässer nicht genügend Sie können sich nicht ver dünnen. Es wird citvarket, daß durch die Beseitigung des Guirdorfer Mühlenwehres der Wasserlauf ein schnellerer werde»» wird. Der zweite Gemeindeälteste, Maurerin»istcr August Schirmer, wird als solcher aus weitere sechs Jahre einstimmig wiedergewählt. Aus Luchsen. Dresden, 2. September. tV»l.. Sacharin-Schwindel. Zwei in Böhmen wohnhafte Männer, die iin August 1911 aus Baden Sacharin nach einen» Dorfe bei Zittau gesandt hatten, sind als die Absender ermittelt und fest genommen worden. Der Empfänger hatte das Sa charin nach Böhmen weiter befördert. Die von der Kriminalbrigade Bautzen und von der Gendarmerie brigade Ebersbach vereint angestellten Erörterungen führte»» auch zur Festnahme des letzteren. — Eben falls wegen Sacharinschmuggels »vurdei» im August voi» der Kriminalbrigade und der Kriminalpolizei zu Leipzig ein Handlungsgehilfe und sein Mittäter sestgenommen, »veil sic gegen Ende Juli von Zürich und vom Elsaß aus über Leipzig Sacharin nach Böhmen eingeschmuggelt hatten. * <5. Hohenstein-Ernstthal, 2. September. (Groh, feuer im Sägewerk.) Das umfangreiche Dampi- säg eurerk von C. F. Beck am Bahnhof ist mit allen Kirchliche Nachrichten. t5»a»g.-luth. säch). Freikirche iGeorgtnng So): Abends 6 Ubr Predigtgotteddicnst und gatcchidmuocramcn. — Mittwoch, den v. September, Unterricht. sfk8e>l8ellilst8-^ilüüs?e in volleo>lctcr ^uMkrun-,'. s . -j. 8tilkliv, Ilbkeluieitler lllk. Ott« körster Ullck trustnv Uasetl« I,vlprl^, Krlmmninebe Strnsse 2).
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