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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191109030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110903
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-03
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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Smmts-, 3. September lSU. celprlper Tsgedlsn. Nr. 244. los. Isprgsng. Schefket Pascha verharrt auf seinem Standpunkt und crtlärt, eine Verringerung seinesBud- gets. die der Finanzminister und der Großwesir wünschen, sei unmöglich. China. Fremdenseindliche Agitation in Tüd-Ehina. In der Provinz Jiinnan herrscht gegenwärtig, wie die „A. E. O." meldet, eine große Erregung. Sie wurde hauptsächlich durch das Borgehen der Eng länder an der Grenze von Iiinnan und Birma und durch den französischen Bahnbau der Eisenbahn Iünnan-Sep hervorgerufen. Die Bevölkerung wollte deshalb Bürgcrgarden bilden, die durch Offiziere der chinesischen Armee militärisch ausgebildet werden sollten. Da die Regierung aber den Offizieren nicht die erforderliche Genehmigung erteilte, entschlaf; sich die Bevölkerung, Turnvereine zu bilden. Diese Vereine haben einen enormen Zulauf von Personen aller Gesellschaftsklassen. Um den Unterhalt der selben zu bestreiten, hat die Bevölkerung den Salzzoll erhöht. Die Regierung hat Schritte unternommen, um diese Bewegung zu unterdrücken. pretzMmmen. Daß der Marokkohandel weite Schichten der Be völkerung nicht, befriedigt, kommt auch im „Ham burgischen Korrespondenten" zum Aus druck: „Enttäuschung der weitesten Kreise befürchten vom Ergebnis der Verhandlungen auch wir. aber nicht, weil berechtigte Hoffnungen unerfüllt bleiben könnten, sondern weil der deutsche Boden in den ersten Tagen der Aktion von Agadir mit un berechtigten Hoffnungen geradezu getränkt worden ist. Sorge um das Geheimnis hat den Staatssekretär ver hindert, die führenden Publizisten im Augenblick der Aktion ins Vertrauen zu ziehen. So kam es, das; die tzahrt des „Panther" mit einem Jubel begrüßt wurde, der zu den Absichten dieses Unternehmens in gar keinem Verhältnis stand. Karge offiziöse Noten konnten diese Flut nickt eindämmen. Man hat auch nicht versucht, sie abzuleiten, etwa so, daß im Haupt organ des Auswärtigen Amtes die Exzesse franzö sischer unr> englischer Publizisten und Staatsmänner die gebührende Antwort erhalten hätten. Eine solche Diversion hätte das Publikum mit dem Gefühl un bedingte« Vertrauens erfüllt. . . Es galt nicht bei den Verhandlungen auf den Tisch zu Wagen, aber gegen „France Militaire", Lloyd George und Cart- wrigbt hatte ein scharfer und eisiger Walirrstrahl gerichtet werden sollen. Dann hätte Deutschland gefühlt, daß seine allgemeine Stel lung durch die marokkanische Aktion, auch wenn sie die ausschweifenden Hoffnungen nicht erfüllt, ge stiegen, der Respekt vor Berlin wieder der alte ge- worden wäre. Das ist leider nicht geschehen. Daher denn auch di« miserable Stimmung in allen Schichten der Bevölkerung. Die Unruhe und Span nung will man allenfalls ertragen. Aber Bos heiten und Nadelstiche sind für ein starkes Volk unerträglich." Ucber polnische Eindeutigkeiten lesen wir in der „Täglichen Rundschau" folgendes: „Der „Kraj" in Eraudenz, ein Ableger der Ga zeta Grudzionbzka, veröffentlicht den Aufruf eines Ausschusses, der sich zu g u n ste n d e s polnischen Volks Lichters Ferdinand Kuras in Tar- nobrzeg gebildet hat. Protektor dieses Komitees ist Dr. Graf Stanislaus Tarnowski, Präsidem der Aka demie der Wissenschaften in Krakau; der Vorsitzende ist der Statthaltereirat E. Swoboda rn Lemberg. Nun muß inan wissen, wes Geistes Kind Lieser Fer dinand Kuras ist, für den von solcher Seite rn allen drei Anteilen, auch im preußischen, Propaganda ge macht wird. In einem der Gedichte, dre der Aufruf nutteilt, heißt es: Immer häufiger blickt in die Hütten Der Engel, der den Namen Aufklärung führt, Und erhebt die Menschen in die sonnige Welt, Und erklärt ihnen aus bergigen Höhen Die abscheuliche Knechtschaft des pol nischen Landes, Weist in die baldige Zukunft." Und die „Gefühle aller Landbewohner" werden nach dem Aufruf in folgenden Versen zum Ausdruck gebracht: „Hei! Weichsel! Wie nichts deine Fluten im Laufen aufhält, So Dird auch nichts das polnische Volk, den Riesen, aufhallen, Und ebenso, wie du dich an Lein altes Flußbett halten willst, So wollen wir uns auch an Polen halten — das freie von Meer zu Meer! „Und wie klar", fährt der Aufruf fort, „ist in dieser tiefgründigen Seele das Verständnis dafür, daß wir nur mit vereinigten Kräften die Wieder geburt erringen können: „Hei! es wird das junge Polen auf leb en, Wenn brüderliche Eintracht aufblühen wird Unter uns Polen im ganzen Lande!" Ueber die Lehren der englischen Berkehrsstreiks macht Dr. Tänzler, der sich während der Streiks in England aufghalten hat, im „Arbeitgeber- Ausführungen, denen wir folgendes entnehmen: „Das erste, was die Streiks gelehrt haben, ist die Tatsache, daß die englischen Eewerkvererne, deren ge mäßigte Tendenz immer gerühmt wurde, sich von der zwangsweisen Durchsetzung ihrer Machtforderunaen in nichts von den revolutronärenundklassen- kämpferischen Bestrebungen unserer So zialdemokraten und Gewerkschaftler unterscheiden. Die Führer der Gewerkvereine Haven sich keinen Augen- blick besonnen, zur Durchführung ihrer selbstsüchtigen Forderungen das ganze Land vor einen wirtschaft lichen Nofftand zu stellen, und die Masse der Arbeiter ist nicht vor Gewalttätigkeiten und vor Gesetzesver letzungen schlimmster Art zu dem gleichen Zwecke zu rückgeschreckt. Die aufrührerischen Tumulte haben sich, und das ist besonders bemerkenswert, nicht nur wäh rend der dauernden unorganisierten Streiks, sondern vor allem auch während tes unter der Leitung der Gewerkvereine stehenden Streiks der Eisenbahner er eignet ; Straße »schlachten sind also keineswegs das Kennzeichen unorginisierter Kämpfe, sondern ebenso die notwendige Folge organisierter M a s s e n st r e i k s. Eine weitere Lehre besteht in der durch die eng lischen Streiks gegebenen Erkenntnis, daß noch so sorgfältig durchgesührte Einigungsämter den sozialen Frieden zu erhalten keineswegs geeignet sind, die Arbeiter gehen, wenn die Einigungsämter nicht zu ihren Gunsten entscheiden, einfach über sie weg. Wo aber diese Einigungsämter in Tätigkeit getreten sind, haben sie gerade dann, wenn sie den Arbeitern weit entgegenkamen, nicht die Quelle der Unzufrie denheit verstopft, sondern sind erst recht die Quelle neuer Streitigkeiten geworden; je mehr und je schneller einer Arbeitsgruppe entgegengekommen wurde, um so schneller und energischer erhoben sich andere Arbeitsgruppen, um gleiche und böhere Er folge zu erlangen. Der Generalstreik der Eisen- dahner wäre nicht eingetreten, wenn nicht die eng lischen Reeder am Anfang der Verkehrsstreiks in einer nicht recht erklärlichen Weise nachgegeben und wenn nicht die verschiedenen späteren Einigungen mit Hilfe der Einigungsämter den Arbeitern immer mit ver hältnismäßig leichter Mühe Erfolge gebracht hätten. Die Regierung ist nach der Auffassung Dr. Tänzlers der Bewegung nicht von Anfang an mit der nötigen Energie entgegenge treten. Sie ließ es währerft) des Dockersstreiks ruhig zu, daß Millionenwerte im Hafen verdarben und Hunderttausende der Bevölkerung in die Gefahr eines Notstandes kamen, ja sie erkannte die Diktatur der Streikenden selbst an, indem sie sich für ihren Postbetrieb der Streikleitung unterwarf : der General postmeister erwirkte für die Posten eine besondere Erlaubnis zur Abfuhr der für die Post nötigen Be triebsmittel. Dagegen gibt Dr. Tänzler zu, daß die Maßnahmen der Regierung während des Eisen bahnerstreiks im allgemeinen zweckmäßig und um fastend waren. Besondere Anerkennung wird dem Verholten des englischen Militärs gezollt, das iiack Dr. Tänzlers Auffassung sich der schwierigsten Aufgabe mit Geschick und Erfolg entledigt. Die Kosten des Kampfes wird das Publikum und die Industrie zu tragen haben, ersteres durch höhere Fahrpreise, letztere durch teurere Frachten. An eine Verstaatlichung der Eisenbahnen wird man in England für absehbare Zeit trotz der eben gemachten Erfahrungen sicher nicht herantreten." Tsgeschrvmk. Die Gefangennahme Richters. Der türkische Korrespondent der „Berl. Morgen post" hatte Gelegenheit mit Richter zu sprechen. Er Hot über Richters Gefangennahme folgendes erfahren: Saloniki» 2. September. Nach dem Besuch Sa lonikis fuhr Richter am 25. Mai nach Kokino- poulos. Die Räuberbande Stratis und Lolios (Stratis ist ein degradierter griechischer Offizier und Lolios ein Schäfer, der die Gegend sehr gut kennt) waren von diesemAusflug sckon unterrichtet. Sie wußten, daß Richter sich für Mineralien und Bergbau interessiert und nahmen an, das; er über die Landstraße gehen würde. Demzufolge versteckten sich die Räuber bei einem Wildbach und erwarteten Richters Ankunft. Richter nahm zwei Gendarmen mit, ging aber, statt die Landstraße zu verfolgen, über einen Pfad, der nach einem Brunnen, desien Umgebung sehr hübsch ist, führte. Die Räuber wunderten sich, daß Richter nicht kam, und schickten einen ihrer Genossen aus, um sich über das Ausbleiben Richters zu erkundigen. Als Richter am Abend nach dem Dorfe zurück kehrte, krachte, ungefähr 500 Meter vom Dorfe ent fernt, ein Schuß, der den Korporal von seiner Be gleitung tötete. Der andere Gendarm eröffnete ein Feuer auf die Räuber und wurde, während Richter nach dem Dorfe zu floh, von ihnen gleichfalls getötet. Richter wurde von den Räubern angehalten: er weigerte sich mitzugehen und wurde daher mit Ge walt fortgeschleppt. Die Räuber brachten ihn in ein Kloster in der Nähe der griechischen Grenze. Am Eendarmerieposten von Kokinopoulos hatte man die Schüsse gehört und nach der Ursache gefragt. Man antwortete den Gendarmen, daß Richter mit dem Revolver Zielübungen gemacht habe. Die Gen darmen wollten dies nicht glauben, gingen nach der Richtung, woher die Schüsse kamen, und fanden ihre Kameraden getötet. Es wurde sofort telegraphisch um Hilfe aus Katherina gebeten, von wo aus eine Abteilung Militär zur Verfolgung der Räuber aus geschickt wurde. Durch scharfe Pression auf die Dorf bewohner erfuhren sie den von den Räubern ein geschlagenen Weg. Als sie auf die richtige Spur gekommen waren, kam aus Konstantinopel der von der deutschen Botschaft erwirkte Befehl, wegen der Lebensgefahr, in der Richter sich befand, die Verfolgungen einzustellen. So konnte die Bande mit ihrem Opfer frei weiterziehen. Die Verhandlungen betreffs des Lösegeldcs gingen sehr langsam von statten. Die Räuber drohten jeden Tag, Richter zu töten. Das veranlaßte ihn, einen Brief des Inhalts zu schreiben: „Ob Ihr zahlt oder nicht, werden mich die Banditen töten!" Zuguterletzt gelang es dem Konsulat, die Ver handlungen so weit zu führen, daß die Banditen gegen eine Entschädigung von 4000 türkische Pfund (etwa 70 000 .X), sechs Uhren und sechs Ketten Richter freiließen. Auf griechischem Boden wurde Richter von einem türkischen Soldaten bemerkt. Nachdem ihm Richter zu verstehen gab, wer er sei, brachte ihn der Soldat nach Elassona, wo ihn der Mutesarif zwei Tage bei sich behielt. Als Richter hierher tele graphierte und nach seiner Frau fragte, gab man ihm zur Antwort, daß seine Frau nicht hier sei. Daraufhin setzte Richter den Weg fort und gedachte nach Karaseria und von dort nach Saloniki zu ge langen. Er bat einen seiner Saloniker Freunde telegraphisch, ihm nach Karaseria entgegenzufahrcn und ihm Kleider und Wäsche mit,ubringen. Mittlerweile hatte Richter jedoch seinen Plan geändert und ist über Sorowitch gegangen, wo er in Ostrowo angekommen ist. * II. Bitterfeld, 2. September. (Verschiedenes.) Der hiesige Magistrat hat am Kriegerdenkmal Ge- dächtnistaseln für die in China und Südwestafrika gebliebenen Söhne der Stadt anbringen lassen. — In Roitzsch wurden auf Veranlassung des Museumvereins Ausgrabungen vorgenommen und dabei eine Anzahl Urnen slawischen Ursprungs vor gefunden. Sie wurden dem Delitzscher Museum einverleibt. Güsten, 2. Sept. (Mord und Selbstmord.) Heute vormittag wurden der verwitwete Berg arbeiter Webel und desien Wirtsckaiterin Ida Banse in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Nach dem Be funde hat Webel die Banse zuerst erdrosselt oder er würgt und dann an einen Bettpfosten gehängt. Webel hat sich dann selbst an einem Nagel erhängt. Erdeborn, 2. Sept. (Im Schacht erstickt.) Gestern verunglückte der Häuer Baumann auf dem hiesigen Kalischacht. Da mehrere Schüsse nicht los gegangen waren, war B. im Begriff, nach ihnen zu sehen und erstickte hierbei infolge der Gase. Klausthal, 2. September. (Brand.) In Zellerfeld sind fünf Häuser vollständig nieder gebrannt. Durch Windstille, reichliche Wasserzufuhr aus den Teichen und das kräftige Eingreifen der Feuerwehren wurde eine größere Ausdehnung des Feuers verhütet. Ein Maurer, der, um sich zu retten, aus dem Dachgeschoß eines Hauses sprang, verletzte sich schwer. Hirschberg, 2 Sept. (W a l d b r a n d.). Seit heute früh brennt unweit der Schneekoppe im Forst des Grafen Lzernin zwischen der Wassabaude und der Schwarzen Koppe alter Hochwald. Das Feuer, dessen Bekämpfung an den steilen Bergabhängen sehr schwierig ist, breitet sich sehr schnell aus, Berlin, 2. Sept. (Explosion.) Heute morgen ereignete sich in den Räumen der Wäschefirma von Wartenberg eine Gasexplosion, bei der eine Arbeiterin schwer und mehrere andere leicht verletzt wurden. Berlin, 2. September. (Der größenwahn sinnige Attentäter.) Wie der „Berl. Lok.- Anz." meldet, sind Passan ante und Acuirito. die am 23. April 1897 ein Attentat auf König Humbert verübten, in dem Irrenhaus bei Castet Lorent schwer erkrankt. Passanante ist größenwahn sinnig geworden und hält sich für den Sohn Hum berts I. und der Königin Margherita. Er verlangt, daß er auf den Thron Italiens gesetzt werde. Alle Wärter müssen ihm die Achtung als König erweisen. Acuirito ist nahe daran, zu erblinden. Täglich hält er Reden gegen die Frauenbewegung, denen Ge fangene und Gefängniswärter zuhören müssen. Die Aerzte glauben, daß der Tod der beiden nahe be- versteht. Stettin, 2. September. (Zu der Dampfer explosion.) Die Leichen des Kapitäns Laabs und des Matrosen Berntsen sind noch nicht ge funden. Die Suche wird fortgesetzt. Heute sind Prähme nach der Unfallstelle angegangen, um das Wrack des Regierungsdampfers zü heben. Dortmund, 2. Sept. (Verschüttet.) Auf der Zeche „Adolph v. Hansemann" wurde ein Bergmann von hereinbrechenden Kohlenmasien verschüttet und als Leiche geborgen. Bei den Rettungsarbeiten wurde ein Häuer durch fallende Kohlen schwer verletzt. Köln, 2. September. (Ein Schloß in Flam men.) Von der preußisch-holländischen Grenze wird gemeldet, daß das holländische Schloß Bly en deck in Flammen steht. Das alte historische Gebäude be herbergt zahlreiche Kunstschätze. Das ganze Schloß dürfte verloren sein. 8t. Würzburg, 2. Sept. (Bahn Unfall.) In Würzburg fuhr ein Eüterzug in eine Schafherde. 20 Schafe wurden getötet, die übrigen so schwer verletzt, daß sie sofort abgeschlachtet werden mußten. st. Friedrichshafen, 2. Sept. (Liebestragödie.) Ein Filcher aus Krensbronn fand heute früh unweit des Ufers in einer Gondel die Leichen eines 30 Jahre alten Mannes und eines etwa 20jährigen Mädchens. Der Mann hielt in beiden Händen je einen Revolver. Die Leichen waren mit einer um den Hals geschlungenen Kette miteinander verbunden. An der Kette hatten sie ein Bündel Steine befestigt, offenbar in der Absicht, sich in das Wasser zu stürzen. Beide Leichen wiesen Schußwunden in den Schläfen auf. Es wurde noch eine Handtasche ge funden, in der sich ein Postschein über einen Ein schreibbrief befand, der an eine Dame in München aufgegeben war. Brüssel, 2. September. (Schadenfeuer.) In Lanoy bei Lille brannte ein großes Magazin einer bedeutenden Schastspinnerei nieder. Verbrannt sind ca. 12 000 Meter-Zentner Flachs und Hede und 15 000 Pakete Garne. Der Schaden wird auf 4 Millionen Franken geschätzt. Brüssel, 2. September. (Verhinderter Schmuggel.) An der französisch-belgischen Grenze wurde gestern ein Automobil, das 2000 Kilogramm Tabak im Werte von 12 000 Fr. über die Grenze schmuggeln wollte, beschlagnahmt. Die Automobil insassen wurden verhaftet. GelHsklsverkehr. : Hm Umbau 3t e i ch s jt-r a (; c tPetzyaus Erleri, E ct c Brühl, ist gestern Svnuabcnv ein Spezialgeschäft von Dameuhüte» eröffnet worden. Tie Firma Martha Böhme, stellt es sich zur Ausgabe, jedem, auch dem verwöhntesten Ge jchmact silechnung zu «ragen, Zur Besichtigung ihres reim haltigen Lagers der neuesten Pariser und Wiener Modelle >>n seinen und Mittelgenre — ohne >tausziv»ug — wird die Tarne» weit höflichst cingcladcn. Hm übrigen sei aus daS Hnscrai in der heutigen Hummer verwiesen. : Für Hausbesitzer. Um die selbstschalteudc elektrische Trcp penbelcuchtung in Leipzig cinzujuhren und möglich» allen Hausbesitzern unserer Stadt die Borstige dieser Beleuchtung«»! unter günstigen Bedingungen zugängig zu machen, hat die ron der Leipziger Treuhaudgesellschast der Haucbesit,er gemeinsam mit der Deutschen Elektrizitätsgesellschas«, Berlin, gegründete Betriebsgesellschast unter der Firma Leipziger Gesellschaft sür elektrisch« Hauobeleuchtong m. b. H„ Dorothecnplatz I, eine sehr schätzenswerte Einrichtung gcschasscn, die in hiesigen Haus- bcsitzcrkrciseu bereits grogen Anklang gesunden Hai. 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Bezüglich alles Wetteren sei aus die Anzeige in heuti ger Nummer verwiesen. : Hausfrauen! TaS „Evo"-Korsett-Atclicr erfreut sich eines so regen Zuspruches, dasi die Inhaberin Fran W. Kluge sich genötigt gesehen hat, ihr bisheriges Atelier in grünere, kom fortabclc, der Neuzeit entsprechende Räume in zentraler Lage zu verlegen, und zwar nach dem bekannten Grundstück »Rö misches Haus", Leipzig, Petersstcinwcg, Ecke Härlclstraße, wobei gleichzeitig der Fabrikationsbetricb bedeutend erweitert worden ist. Hetzt bringt Frau Kluge das ihr gesetzlich ge schützte und zum D. 31. P. angcmcldcte Korsett unter dein Namen „Esra" (die Hilfe) in den Handel, da häufig „Eva". Korsetts angepriesen wurden, die nicht Erzeugnisse der Frau Kluge waren. Wie in der Kasjecstundc der „Leipziger Haus frau" mehrfach erörtert wurde, ist daS neue Korsett wirklich eine Erlösung für kranke und gesunde Frauen, und werden besonders abnorin starke Damen im „Esra"-Korfctt-Atelier stets die erhoffte Hilfe finden, zumal Frau Kluge ihr Fach vom hygienisch-ästhetischen Standpunkte in Theorie und Praris gründlich studiert uud auch die Akademie besucht hat. Frau Kluge legt de» Wert auf die rein individuelle Losung der Frage. Wir verweisen ans daS Inserat in der heutigen Nnm mcr unseres Blattes uud bemerken noch, das, diese Bezugs auellc für Damen ansicrhalb Leipzig? besonder? zu empfehlen ist, da persönliche Auftragserteilung durchaus nicht Be- dinguiig ist. : Goethe und „Fachinger". Eine Sammlung neuartiger Postkarten mit Ansichten deutscher Städte ist kürzlich von dem Kvnigl. Mineralbrnnncn zu Fachingen (Regierungsbezirk Wiesbadens herausgcgcbcn worden. Das kleine hübsche Album, welches kostenlos und franko von der dortigen Brunnen Inspektion an Freunde und Gönner deS Fachinger Wassers versandt wird, enthält nnter anderem auch eine Silhoneite Goethes mit einer brieflichen Mitteilung des Dichtcriiirsicu, daS Fachinger Wasser bctrcsscnd. Goethe war ein cnttiusiaüi scher Verehrer dieses Brunnens. Wie er selbst sagt, trank er Fachinger „zur Besreyung seines Geistes, den Wein aber zi dessen Anregung". Unterrichtsmelen: : Sonntags-Gewerbeschul« d«r Log« Balduin zur Linde. Auch an dieser Stelle sei aus den Wintcrkursus der Sonntags Gewerbeschule der Loge Balduin zur Linde hingcwicscn. Ter Unterricht wird durch Fachmänner sHngcnicure, Architekten i erteilt. DaS Lokal befindet sich Leipzig, Alcranderstrasic 3.', II. Schulgeld 4 .< Abendkursus 6 (Näheres siche heutige- Inserat.) : Tie RilduugSanstalt JaqueS-Dalcroze, deren Neubau in der Gartenstadt Hellerau der Vollendung eutgegcngebt, erosf nct ihre diesjährigen Kurse am lö. Lktvbcr in Dresden und Hellerau. Dilettanten- und Kinüerkurse werden in Dresden und Hellerau veranstaltet, Berusskursc (Lehrerausbildung« und Thcatcrkursc sowie Hospitantenkursc sür Musiker) finden nur in Hellerau statt. Näheres durch die Verwaltung (Tele phon Dresden 18 637). ES sei noch besonders darauf hinge- wicscn, dasi durch die in diesem Jahre diplomierten Schüler und Schülerinnen der Anstalt der Bcdars an Lehrkräften nicht voll befriedigt werden konnte. Mehrere Lchrcrstcllcn blieben unbesetzt. Besonders großer Mangel ist an männlichen Lehr kräften. <8 0»!-3ktzg. f.5pieIkk?2Nki.^ ssbüro 5sc I- ä SOl-lÜH tlotmoktzltabrik und ^u88wllun^8tiuu8 tür kompltzttu VVotruull^-Liuriektuu^tzu Lörr»srstra3ss 54/56 :: ALks Ls^orilsoftsr LLftukot. in rsiofisr unft eiv- ^Voftv- uncf 8pei8S7timmsr. 8ulov. Loftlatririamsr, Lüofis vor» ^usLrnmsn 2500 »n. LssiofttixuQL; clsr ^.ussdsUaQßA- sovis kUrrilrutions- rLwuls §srn uaä okas VorbindlioklLsid Zssdaddsd. 4»,«io
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