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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.09.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110911018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911091101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911091101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-11
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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moma-, n. septemver rdll. r.ew;mrr Lsyedlsrr. Nr« 2S2. l0S. Iskryany. afrita, mit Kamerun geschaffen. Dadurch erhält Deutsch Ostafrika einen Anschluß an da» deutsche Kabel an der Westküste Afri kas. Bisher ist Deutsch-Ostasrika zum großen Teil aus das Kabel der englischen Kabellinie Zanzibar- Kapstadt oder Zanzibar-Aden angewiesen. Durch di« Herstellung der Telefunkenstation Tavora fällt die Bedeutung der englischen Kabellinie für Deutsch-Ost- afrika fort. Es ist klar, daß die Herstellung einer eigenen Verbindung zwischen Deutsch-Ostafrika und Europa in militärischer und kaufmännischer Begebung von größter Bedeutung ist. Auch für die Höh« der Kabelgrammgebühren wird die Errichtung von Ta- bora von großer Bedeutung sein. Diese Kombina tion zwischen drahtloser Telegraphie und Kabeltele- araphle ermöglicht eine Unabhängigkeit der deutschen Regierung und des deutschen Handels in Deutsch- Ostafrika von dem englischen Kab«lnetz in einer sehr erfreulichen Weise. , Sport. « Luftschisfahrt und Luftschiffhoffnungen vor 125 Zähren. ?. ?. Wer in diesen Tagen in irgendeiner der oeutschen Städte den weihstrahlenden Riesenleib des Zeppelinluftschiffes „Schwaben" über sich am blauen Himmel kreisen sab, dem wird unter allen Umständen der gewaltige Fortschritt klar, den die Menschheit in der Lustlchiffahrt gemacht bat. seit die Mongolfiers und Cyarles ihre ersten plumpen Heiß luft- und Wasserstoffballons in den Aether sandten. Und doch waren diese ersten primitiven Versuche den Menschen von damals eine fast noch größere Offenbarung, als die lenkbaren Kolosse und die flinken Flugmaschinen, an deren neuartigen Anblick wir uns so schnell gewöhnt haben. Und auch damals schon knüpfte man an die Vervollkommnung der Luflschiffahrt die größten Hoffnungen, natürlich zu erst, wie auch heute, für den Fall des Krieges. Solche interessante Ausblicke finden sich im „Pir- ncnschen Oetonomischen und Haushaltungs-Kalender auf das Jahr 1785". Ter Chronist schreibt darin: „Auch hier in Pirna sah man eine solche Luftmaschine von Papiere steigen, die sich recht majestätisch erhob und die Turmhöhe weit hinter sich zurückliest. Wenn man aber liest, daß die Französischen Maschinen wohl 20 bis 00 Turmhöhen gestiegen, so wird man auch glauben können, daß dieselben endlich, wenn sie auch noch so groß gewesen, mit den blosten Augen gar nicht mehr haben gesehen werden können. Einst mals blieb eine an einem Baume hängen. Man warf die Last aus und sie erhob sich. Hierauf fuhr sie auf der Erde wie ein Schlitten dahin. Dre Bauern liefen ihr nach und tonnten sic nicht ein holen. Ein andermal kam eine solche Maschine mit gelbem und blauem Taffet nach Kettwitz von Leipzig geflogen. Ein naher Landmann iah sie an einem Baume mit dem Faden hängen "und machte sie los. Da sie aber noch voll Luft war, wollte sie mit ihm in die Höhe, so dast er sie kaum erhalten konnte. Er glaubte sicherlich, dast etwas Böses dahinter steckte, bis endlich ein anderer dazu kam und ihm den ganzen Kram auslegte, der da hinaus lief, dast der Finder 5 Rthlr. Douceur Haden sollte. Bey Görlitz fingen die Hühner ein gewaltiges Geschrei an. Die Landleute kamen aus den Häusern gelaufen, um zu sehen, was vorginge! endlich wurden sie eine solche Maschine gewahr, die aus der Luft herab kam, und stunden in der Meinung, dast das Ende der Welt herbey gekommen, da hingegen die Hühner einen entsetzlichen Stöster befürchteten. Eben so kam ohnweit Breslau eine herabgeflouen. die der Schulze im Dorfe zuerst gewahr ward. Weil sie sich immer bewegte, so hielt er sie für ein wcistes Pferd, das trank wäre und gern aufstehen wolle. Er ruft die übrigen Bauern zusammen und zieht mit ihnen aus, das Pferd zu holen. Nun war guter Rat reuer, dis endlich ein beherzter Mann hinzu trat und der Pauke mit einem Knittel ein Loch machte, worauf ein häßlicher Gestank hervordrang. Ohnlängst kam eine Luftkugel aus England nach Holland geflogen, die diese Reise in wen,gen Stun den gemacht hatte, und aus Paris schrieb man, dast daselbst Ballons wie Mayenkäfer in der Luft herum flögen. Ueberhaupt merkt man an, daß bisher nur wenige Ausländer, aber desto mehr Franzosen auf gestiegen: und ob wohl das eigenwillige Aufstiegen der Luftkugeln fast überall verboten worden; so könnte cs dort zu allerhand großen Erfindungen Anlaß geben, die besonders in Kriegsoperationen einen großen Einfluß haben würde. Ob aber das große Luftschiff des Ingenieurleutnants von 74 Ka nonen, das statt der Mastbäume und Thürme auf beiden Seiten mit 25 Rudern hat sollen versehen werden, wirklich zu stände kommen möchte, können wir nicht sagen. Jetzt arbeitet man an Verbesser ungen und man kann schon jetzt die Luft dazu so wohlfeil haben, als man nur will". * FUtzballsport. * Leipziger vallspiekklub schlage« Hallesche Hohen- ,zollern nttt 4:2. Das gestern auf d«m Wettspiel felde des Verein Sportplatz abgehattene öffentliche Fußballwettspiel hatte nur einen schwachen Besuch zu verzeichnen. Die Gäste zeigten anfangs eine bessere Form und bedrängten das gegnerische Tor ost recht stark, waren jedoch ziemlich schußunsicher. Die Ball spieler fanden sich nicht recht zusammen, zeigten nach einiger Zeit aber geringe Ueberlegenheit. Das Spiel begann vünktlich mit Anstoß der Hallenser. Erst in der 32. Minute fällt das erste Tor. Aus einem Ge dränge gelingt es dem Mittelstürmer der Gäste knapp einzuseuden. 1 : 0 für Hallesche Hohenzollern. L. B.-K. gibt sich nun alle Muhe auszugleichen, was auch schon in der 35. Minute durch einen schönen Schuß des Halblinken gelingt. 1:1. In der 45 Minute erzielt Halle aus einem Gedränge ein zweites Tor und übernimmt somit wiederum die Führung. Halb zeit 2 :1 für Halle. Ohne Paus« wird weilergespielt; Anstoß hat diesmal L. B.-K., deren Angriffe jetzt flotter werden. Bereits in der 5. Minute nach Wiederbeginn kann der Halblinke durch schönen kurzen Schuh abermals gleichziehen. 2:2. In der 32. Mi nute läuft der Rechtsaußen vom L. B.-K. mit einem gutzugespielten Ball bis vor Lao gegnerische Tor und sendet sehr gut «in. 3:2 für L. B.-K. Kurz vor Schluß kann der Halblinke vom L. B.-K. noch ein weiteres Tor für steine Farben buchen, während die Angriffe der Hallenser erfolglos verliefen. Das Schlußresultat dieses Spieles, das durch Herrn Müller in sehr guter Weise geleitet wurde, war mithin 4 :2 für L. B.-K. * Zm Wacker-Sportpark spielten gestern Wacker I und Helios 13:3 unentschieden. Dieser Wettkampf nahm einen eigenartigen Verlauf. Trotzdem der Platzinhaber glatt überlegen war und zeitweise mit 9 Mann das Tor des Gegners beschoß, ging der junge erstklassige Klub „Helios" mit 3 : 0 ak führende Partei in die Pause. Der junge Torwart wehrte mit Glück und Geschick alle scharfen und placierten Schüsse Wackers ab. Die Außenstürmer von Helios entwischten einige Male ihren gegnerischen Läufern, gaben den Ball flott an die Innenstürmer, die zwar nur selten, aber dabei doch dreimal erfolgreich zum Schüsse kamen. Wackers Torwart konnte diese Treffer nicht verhindern. Kurz nach der Pause aber wendete sich das Blatt. Der neue Mittelstürmer Wackers konnte bald durch Kopfstoß den Helios-Torwart zum ersten Male überwinden, und wenige Minuten später stellte ein scharfer Schuß aus der Mitte das Resultat auf 2 : 3. Jetzt schied bei Helios ein Spieler für längere Zeit aus dem Kampfe, wodurch der Gegner weiter nchtlich überlegen wurde. Bald verwandelte Wackers Mittelstürmer eine Flanke tadellos zum dritten und ausglerchenden Tore. Helios unternahm noch einige flotte Angriffe, die jedoch resultatlos verliefen. Aber auch Wacker konnte an dem Stande von 3 : 3 nichts mehr ändern, zumal Helios seine Mannschaft ziem lich vor sein Tor zurückgezogen hatte und dem Gegner außer einigen ergebnislosen Eckbällen keine Gelegen heit zum Torschu« mehr ließ. — Beide Parteien spiel' ten mit Ersatz, was sich namentlich im Wackersturm öfter bemerkbar machte. * Die erstklassigen Leipziger Berbandsspiele, die am gestrigen Sonnlag zum Austrag kamen, brachten in beiden Treffen keine sportlich besonders lservor- ragendenLeistungen, wie meist bei den ersten Kämpfen einer neuen Saison. Im „Ei n t r a ch t" - S p o r t - park siegte der „Verein für Bewegungs spiele" über Len Fußball-Klub „Ein tracht" nur knapp mit 5 : 2. Nachdem „Eintracht" kurz nach Anfang durch seinen Halbrechten ein Tor er rungen hatte, kamen die Vcwcgungsspieler etwas auf und erzielten dis Halbzeit drei Erfolge, darunter einen Lurch 1l-Meter-Ball. Nach dem Wechseln ist zunächst „Eintracht" etwas im Vorteil und bringt ein 2. Tor gut; dann sind die Bewegungsfpielcr fast stän dig im Angriff und erzielen zwei weitere Tore. Bis drei Minuten vor Abpfiff führt der Verein mit 5 : 2; doch die flotte Angriffsweise der „Eintracht"-Spieler erbrachte in Len Schlustminuten noch zwei Tore, zu de nen allerdings grobe Fehler der gegnerischen Vertei digung mit verhalfen. — Das Verbandsspiel „Olympi a" I—„S p i e l ve r e i ni g u ng" I, das im Olympiapark zum Austrag kam, .zeitigte ein un entschiedenes Resultat von i: 1. „Olympia" war namentlich in der ersten Spielzeit mehr im Angriff und erzielte in der 20. Minute ein Tor. — Kurz nach dem Seitenwechsel schied bei den Erünroten der linke Außenstürmer infolge einer Verletzung aus; nunmehr kommt die „Spielvereinignng" mehr in Vorteil, kann jedoch trotz zeitweiligen Drängens nur das ausglei chende Tor aufholen, und zwar durch einen 11-Meter- Stoß wegen Hand. Kurz vor Abpfiff scheidet ein zweiter „Olympia"-Spieler aus. * Die Leipziger „Sportfreunde" wurden gestern in Teplitz vom Teplitz er Fußballklub von 1903 mit 5 :2 geschlagen. Die Leipziger, die mit drei Ersatzspielern zum Kampfe gefahren waren, klagen, wie schon mancher andere reichsdsutsche Klub, der in böhmischen Städten Fußballwettspicle ausqetragen hat, sehr über den Schiedsrichter. Zwei Tore für Teplitz resultierten aus 11-Meter-Stößen. * Der Ländcnvettkamps „Deutschland gegen Oester reich", der am gestrigen Sonntag auf dem Sport platz der „Internationalen Hygiene-Ausstellung" in Dresden zum Austrag kam, endete, wie uns ans Dresden gemeldet wird, mit dem Siege der österreichischen Mannschaft von 2:1. Halbzeit stand der spannende Kampf 1 : 1 un entschieden. Das Tor für Deutschland trat Worpitzki (Victoria-Berlins als Mittelstürmer. Die öster reichische Mannschaft war der deutschen an Zu sammenspiel überlegen, was ihr auch den Sieg brachte. — Der erste Länderwettkampf zwischen Deutschland und Oesterreich, im Jahre 1908 in Wien ausgefochten, endete ebenfalls mit einem knappen Siege der Oesterreicher mit 3 :2. * Die Dervauosfpielr oer Berliner 1. Klasse brachten am gestrigen Sonntag folgende Resultate: Preußen schlägt Norden-Nordwest mit 4 :1, Union- Favorit mit 4 :3, Berliner Ballspielklub-^-Berliner Sportklub mit 4 :1, Britannia—Germania mit 6 : 2, Tennis-Borussia—Triton-Spandau mit 3 :0, Victoria-Spandau—Rapide mit 2 :1. -st- In München schlug der Fußballklub „Augs burg" im Fußballwettspiel den Fußballklub „W a ck c r"-Mllnchen überlegen mit 11:1. Lnslschiffahrl. -o Schwierme Landung des Ballons „Bitterfeld". Der Ballon „Bitterfeld" wurde am Sonntag vor mittag, als er in der Näl)e von Naunhof i. S. auf einer Wiese niedergehen wollte, vom Wind er griffen und in den nahen Wald getrieben. Obwohl sieben Bäume gefällt wurden, um ein glattes Nieder gehen des Luftballons zu ermöglichen, wurde doch die Hülle und das Netz ziemlich arg mitgenommen. Die Insassen, unter denen auch Leipziger Herren gewesen sein sollen, blieben vollständig unverletzt. Internationales Schachturnier 1 ;u Karlsbad. Die 15. Runde ergab folgende Resultate: Cs gewannen Teichmann gegen Kostic, Rubin stein gegen Iohner, Rotlewi gegen Jaffa, Loewen- sisch gegen Duras, Burn gegen Dr. Tartakoroer. Fahrnr "gegen Dr. Perlis, Alechin gegen Choti- mirski, Lhaies gegen Rabinowitsch und Niemzowitsch gegen Salwe. Remis wurden die Partien Dr. Vid- mar-Süchting, Leonhardt-Spielmann und Cohn- Alapin; die Partie Marshall-Schlechter blieb in Nemisposition unbeendet. Letzter Stand: Teichmann 11)4, Rotlewi und Schlechter*) je 10f4, Rubinstein*) 9, Alechin, Süchting und Dr. Vidmar se 8lch, Leonhardt und Marshall*) je 8, Cohn, Loewen- fisch, Dr. Perlis und Spielmann je 7;4, Burn, Lbajes, Duras, Kostic und Niemzowitsch je 7, Dus- Cyotimirski und Dr. Tartokowcr je 0)4. Alapin*), Fadrni, Jaffa, Iohner und Salwe je 5-L, Rabino witsch 4)4 Points, s*) bedeutet: hat noch eine Hängc- partie.f . (Fortsetzung in der 1. Beilage.) Gerichtslssl. d. Zwickau, 8. September. (Ein raffinierter Betrüger) und Schwindler trotz seines jugendlichen Alters von 23 Jahren hatte sich heute vor der Ferien strafkammer des hiesigen Landgerichts zu verant worten. Es war der aus Plauen i. V. gebürtige Musterzeichner Kurt Gustav Zimmer, über besten Festnahme wir seinerzeit gemeldet hatten. Be trügereien in Höhe von 40000 ^, Wechsel fälschungen von über 20000.« und ein Be- truasversuch in Höhe von 30000 ^4 wurden dem Burschen zur Last gelegt. Er hatte anfangs 1908 in Plauen eine Musterzeichnerei eröffnet, die er später nach Zwickau verlegte. Hier hat er es, trotzdem sein Geschäft nur mäßig ging, verstanden, eine große Anzahl hiesiger Einwohner zu täuschen und zur Hergabe von Geld zu bewegen. Durch falsche An gaben über den Stand seines Geschäfts schädigte er u. a. einen Lokomotivführer um 16000 einen Geschäftsmann um 10 000 und seine eigene Eltern, die sich das Geld erst von einem hiesigen Privat mann borgen mußten, um 25 000 >4 Neben Tele grammen mit Vorspiegelungen falscher Tatsachen fälschte er auch Wechsel über 120000 .«, 60000 .«, 18000 und 7600die er dann seinen Geschäftsfreun den zum Zwecke der Täuschung vorlegte und auch oft Erfolge damit erzielte. Darlehne von 200, AiO und 100 .« verschaffte sich Z. von der Mutter eines Mädchens, mit dem er ein Liebesverhältnis unter hielt. Einem hiesigen Konditor schwindelte er vor, er hab« im letzten Jahre 300000 umgesetzt; er schloß «inen Eesellschajtsvertrag mit ihm und schä digte ihn um 300000 Merkwürdig ist bei der ganzen Sache nur. daß sich die Betrogenen dazu ver stehen konnten, einem jugendlichen Menschen, wie dem Angeklagten, so hohe Geldsummen anzuvertrauen. Ein Bankkassierer, den er um 30000 anpumpen wollte, war vorsichtig und ging nicht daraus ein. Z. unternahm große „Geschäftsreisen" auch nach dem Ausland. Bei seiner heutigen Vernehmung gestand er fast alles, bestritt aber, in betrügerischer Absicht gehandelt zu haben. Das Gericht verurteilte ihn wegen schwerer und einfacher Urkundenfälschung, vollendeten und versuchten Betrugs zu 3 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust. 2 Monate der Untersuchungshaft gelten als verbüßt. Turnmelen. * Tnrngau des Leipziger Schlachtfeldes. Das Schauturnen der Gauvorturnsrschaft findet am 19. November, nachmittags '-3 Uhr, in der vom Leip ziger Turnverein der Westvorstadt dem Schlachtfeld gau zur Verfügung gestellten Halle am Frankfurter Tor statt. Die Vereine haben die Musterriegen um gelind beim Gouturnwart. Ober-turnlehrer Rud. Witzgall, Kronprinzstraße 21, zu melden. Die lve- röte, an denen die Riegen zu turnen baden, werden vom Vorturnerausschuß durch das Los bestimmt. Vor. turnsrschaften, die Vorführungen an dem sich an das Schauturnen anfügendea Festabend auf der Bühne des Großen Saales im Zentralthcater zu bieten in der Lage sind, wollen dieses ebenfalls sofort der C>au- leituug kundgeben. Vor und nach dem Schauturnen wird der Leipziger Turngrusängerbund in seiner Ge samtheit das erstemal auftretcn. Bnm Festabend wird er Gesänge bezirksweise vortrageu. Unterrichtsroelen' Das beliebte Tanz-Unterrichts-Institut von Gustav Engelhardt, Leipzig, Reichsstraße 33/35, gibt in der heutigen Nummer den Beginn seiner neuen Kurse bekannt. Im Inserat ist alles Nähere zu ersehen. Es sei deshalb hiermit besonders auf dieses hingewiesen. Letzte Depeschen unü Mnlprechmelüunsen. Marokko Paris, 19. September. (Eig. Drahtmeld.) Die „Agence Havas" veröffentlicht folgende Note: Die deutschen Gegenvorschläge über Marokko sind gestern abend hier angekommea; sie werfen gewisfe Fragen grundsätzlicher Natur auf und erfordern ernsthafte und eingehende Prüfung. zM Paris, lO. September. (Eig. Drahtmeld.) Nach der Meldung verschiedener Blätter werden der Minister des Aeußern deSelves und Minister präsident Carl laux bereits am Dienstag den Ministerrat mit der Angelegenheit der deutschen Gegenvorschläge befassen. Es macht sich der Eindruck geltend, daß eine Eiuigung zustandekommen wird. * Oie kailermsnöver. O Potsdam, 10. September, j^ig. Drahtmeld.) Der Kaiser hat sich um 2 Uhr 30 Minuten im Auto mobil nach Äoitzcnburg ins Manövergelände begeben. /X Schloß Boitzenbucg, 10. September. (Eigene Drahtmeld.) Der Kaiser ist heute nachmittag 6 Uhr 10 Minuten im Automobil hier eingetroffen und vom Grafen von Arnim empfangen worden. Der Ort ist festlich geschmückt. H Neustrelitz, 10. September. (Eigene Drahtmeld.) Die hiesige Residenz steht seit heute im Zeichen des Kaisermanövers. Im Lauf« des Tages trafen unter anderen hier ein: Die Generalfeldmarschälle Graf v. Hae feier und v. Bock und Po lach, so wie der russische Generalmajor von Tatischtschew, attachiert der Person des Kaisers. In der Residenz nahmen Wohnung Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, Regent von Braunschweig, der Eroßhcrzog von Mecklenburg-Schwerin und Herzog Paul Friedrich zu Döecklenburg. Abends fand im Schlöffe Galotafel statt. O Die französischen Manöver. Paris, 10. September. (Eigene Drahtmeld.) Krieasminister Messimyhat sich nach B «san? on begeben, um den Manövcrn im Osten beizuwohnen. Mn dem gleichen Zuge ist auch ElMokri abgereist, der als außerordentlicher Vertreter Mulay Hafids den Manövcrn beiwohnt. Die Truerungsunruhen. -ffi Roubaix, 9. September. (Eig. Drahtmeld.) Um 8 Uhr abends begannen die Unruhen von neuem und die Lage wurde immer bedrohlicher. Die Menge bewarf dic Truppen mit Steinen, baut« Barrikaden und spannte Drähte über die Straßen. Mehrere Soldaten wurden verwundet. Es wurden acht Verhaftungen vorgenommen. A Roubaix, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) Die gestrigen Unruhen nahmen im Laufe des Abends äußerst ernsten Charakter an. Die Demonstranten löschten die Straßenlaternen aus und risten die Steine aus dem Pflaster, um sich des An griffs der Kavallerie zu erwehren. Auch Infanterie ging gegen die Ruhestörer vor. Sowohl von den Truppen als auch von den Ruhestörern wurden viele verletzt. Mehrere Läden wurden geplündert. Man verhaftete dreizehn Personen. Um 1 Uhr früh war die Ruhe noch nicht wiederhergestellt. D Santander, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) Infolge Mangels an Wasser kam es in Barcena zu Kundgebungen der Bevölkerung, bei der die Dürgerwehr einschritt. Drei Arbeiter wurden getötet, zwei Mitglieder der Bürgerwehr ver wundet. ) - » Bergarbeiterstreik. Madrid, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) Nach einer Meldung aus Mierer haben dort die Dergwerksarbeiter, an Zahl 15000, den Ausstand erklärt. Die Streiknnruhen in Bilbao. Bilbao, 10. September. (Eig. Drahtm.) Zwi lchen den Aus ständigen und Gendarmen kam es gestern im Verlaufe des Abends zu einem Z u s a m m e nst o ß, bei dem ein Offizier durch einen Stockhieb verwundet und mehrere Gendarmen und Ausständige verletzt worden. Mehre« Verhüttungen wurden vorgenommrn« Zur monarchistifche» Bewegung in Portugal. -o- Lissabon, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) Die Regierung hat keine Mitteilung erhalten, die das Gerücht bestätigt, nach dem ein Einfall der Verschwörer über die Grenze bcoorsjLht. Aus den heute früh im Ministerium des Innern eingeirosfencil Nachrichten geht hervor, daß in ganz Portugal v o ll- ständige Ruhe herrscht. Die Tripolis-Frage. Rom, 10. September. (Eig. Drahim.) Die ..Agenzia Stefani" veröffentlicht folgende Note: Di< Behauptung verschiedener auswärtiger Zeitungen, g« wisse Meldungen über Tripolis aus der Quelle der „Consulta'' geschöpft zu haben, entbehrt jeder Begründung. Kongreß für angewandt« Elektrizität. /X Turin, 10. September. (Eicz. Drahtm.) Der Internationale Kongreß für ange wandte Elektrizität ist heute in Anwesenheit der Vertreter zahlreicher Staaten von dem Minister für Post und Telegraphen, Calislano, eröffnet worden. Lalisszno wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Zur Lage in Persien. Täbris, 10. September. (Meld, der Petersb Telegr. Agentur.) Der E u d j u m e u hat aus Tehe ran von Morgan Schuster 70 0W Tomans für den Kampf gegen den früheren Schah erkalten. Hier holt man dic Sache des ehemaligen Schah für verloren Es geht das Gerücht um. daß die Karadjadagsürsten Schudfa et Dauleb nerlassen. Ole Rlickkelrr üer „Schwaden" nach Gocha. -o- Potsdam, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) Das Luftschiff „Schwaben" ist heute früh um Uhr mit Rücksicht auf die veränderte Wetterlage nach Magdeburg aufgestiegen. iv.- Gotha, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) Dao Luftschiff „Schwaben" ist kurz vor 8 Uhr vor der hiesigen Luftschiffhalle gelandet. Es hat die Fahrt hierher ohnePassagiere zurückgelegt und bleibt über Tag voraussichtlich in Gotha. O Schiffbruch. o Coruna, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) Infolge Nebels hat in der Nähe ein unbekann ter Dampfer Schiffbruch erlitten. Zwei Personen sind ertrunken. Unwetter. D Reval, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) In folge des seit zwei Tagen herrschenden Sturme- wurden zahlreiche kleine Schiffe an den Strand oe- worsen. Mehrere Segelschiffe erlitten Havarien. In Windau wurden die ausgelaufenen Dampfer durch den Sturm zur Rückkehr gezwungen. Gin KioLorboot gekentert. 14 Personen ertrunken. -o- Rom, 19. September. (Eig. Drahtm.) Auf dem Trasimenischen Tee kenterte nach mittags ein mit 17 Touristen besetztes Mo torboot, als es sich ungefähr 309 Meter vom Ufer befand. Nach den bisherigen Feststellungen sind 13 Personen er trunken. ' -ö- Perugia, 10 September. (Eig. Drahtm.> Von den Insassen des gestern nachmittag aus dem trasime Nischen See infolge eines plötzlich ausgetretenen Sturmes gekenterten Motorboots konnten sich, wie nunmehr feststeht, mir drei Herren rettrn. Die übrigen Insassen — vicrzcchn Damen.— cH in ü er u n kc n. Pom Aetna. ,-e-« Catania, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) Seit Mitternacht werden auf dem A etna sehr häufig auftretende, heftige Erdstöße verspürt. Die seismographischen Apparate des Observatoriums in Catania sind in fast ununterbrochener sehr starker Be wegung. Der Vulkan stößt große Massen Rauch aus, der Aschenregen dringt bis nach Catania. Zwei neue Krater haben sich geöffnet. Dic Cholera. Saloniki, 10. September. (Eig. Drahtmeld.) Die Cholera hat seit gestern bedenklich zuoenommen. Bis heute sind ungefähr 50 Fälle unter der hiesigen Zivilbevölkerung bekannt geworden, non denen 17 tödlich verliefen. Zahlreiche ERrankungen sind auf den Genuß infizierten Wassers zurückzuführen. Es herrscht allgemeine Be stürzung. Rom, 9. September. (Eia. Drahtmeld.) Wie die Blätter aus Massafra (Apulien) melden, be freite die Bevölkerung mehrere Personen aus den Isolierbaracken und zündete einen Pavil- l o n an, wobei zwei Frauen nmkamen. Truppen und Karabinieri verhinderten größere Ausschreitungen und stellten die Ruhe wieder her. 45 Anführer wurden verhaftet, unter ihnen 9 Frauen. 7^ Washington, 10. September. <Eig. Draht- nieldüng.) Der geschützte Kreuzer „Chester" wird Anfang Oktober nach einem Hafen von Tripolis entsandt werden, um der amerikanischen archäologischen Expedition, die zurzeit in den Ruinen von Cyreue arbeitet und von der ein Mitglied am 11. März durch Araber gelötet wurde, seinen Schutz angedeihen zu lasten. KMZMM, kalsorl. uack Xöalxl. Uok-klanokortvladpicoat. Müß«; Iiml rill m mlri ifi!liin.-lklst^Ml»n. olkln r Lrüssel 1910 wit äsn „Oranci beix . Chefredakteur: Dr. Ladwtg Sickieatzei», t. vertr. J»ha»»e« Kchat». Veraakworillche Redakteure: gür Politik Dr. «. OUiather, lokale «. sächsische Aagrlegenhrtten, rage-chroaik u. «vermischte« W. o. vaktiar, da» steutllctoa «cha»»b»r», Musik ». Ee»«ks,, Lport and (»ertchtSsaat g. Haarsel». Httr i'andel-jeitung <1. Kirchroth. Allr den ltnseratculetl KaxZIHIr. Sämtlich »n Vetpp». Ua verlausten Mauuikripteu «n siel» r.,» Rück porto beizusügen. gur »»idcwohruug und Rückgabe wtr» ketae vewähr übernommen. tzaschrifte» Pad atch« persönlich adressiere», s»»der» »» de« di« Kedakti», oder die «esch!ls«»pelie d«S Leip^e»
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