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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.09.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110906023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911090602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911090602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-06
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Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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Tsgeschranik. verNn, L Sept. (Wegen Verdachts der Hochstapelei) wurde gestern in Kövenick eine Frau Dr. B. festgenommen. Sie hielt sich vor einigen Monaten mit ihrem Ehemann, so schreibt die „Berl. Morgenpost", in dem Hotel „Stadttheater Köpenick" aus. Wovon das Ehepaar lebte, wußte niemand. Während er erzählte, daß sein Vater mehrfacher Millionär sei, sprach sie von ihrem Vater als einem großen Fischereibesitzer auf der Insel Usedom. Kürz lich liefen nun der der Polizei eine ganze Reihe von Anzeigen von Berliner und Köpenicker Geschäfts leuten ein, welche die Ehefrau B. beschuldigten, daß sie ihnen unter der Angabe, sie habe soeben ihr Portemonnaie mit 500 verloren, oder ihr sei in einem Lase ihr Portemonnaie gestohlen worden, höhere Geldbeträge abgeschwindelt habe. Frau Dr. V. gibt zum Teil die ihr zur Last gelegten Handlungen zu, bestreitet aber jede betrügerrsche Absicht. Dr. B. will sich angeblich mit der Kon struktion von Aeroplanen und dazu gehörigen Mo toren befaßt haben. Kottbus, 6. Sept. (Eroßfeuer.) Bei einem Brande in Sagritz bei Golßen wurden in der Nacht vom Niontag zum Dienstag drei herrschaftliche und fünf Bauerngehöfte eingeäschert. Hierbei erlitten drei Personen schwere Verletzungen. Ein fünfjähriges Kind kam in den Flammen um. Karlshorst, 6. Sept. (Revolverattentat.) Gestern nachmittag wurde auf einen Vorortzug in der Nähe von Karlshorst ein Revolverattentat verübt. Die Kugel prallte jedoch an einem Fensterrahmen ab, so daß niemand verletzt wurde. Täter sind vermutlich einige junge Leute, die am Bahndamm standen und nach der Tat in den Wald flohen. — Altenburg, 6. Sept. (Versuchte Kindes entführung.) Der Lederhändler Tittmann aus Chemnitz, der von seiner Frau getrennt lebt, suchte sich heute seines Töchterchens zu bemächtigen, das bei seiner Mutter ist. Es gelang ihm jedoch nicht, da auf die Hilferufe der Großmutter, in deren Obhut sich das Kind befand, Leute hinzueilten und dem Mann das Kind entrissen. Jena, 6. Sept. (Richter.) Dadurch, daß Richter auf dem Seewege heimkehren will, wird seine Ankunft in Jena bedeutend ver zögert. Eisenberg, 6. Sept. (Einen grauenhaften Tod) suchte in Schöngleina eine Frau. Sie begab sich in einen Steinbruch, begoß ihre Kleidung mit Petroleum und zündete sie an. Sie starb unter gräß lichen Schmerzen. Eberswalde, 6. Septbr. (Tat einer Wahn sinnigen.) In Chorinchen schnitt die Witwe Seweko ihrem vierjährigen Sohne, ihrer zweijährigen Enkelin und dann sich selbst die Pulsadern durch. Alle drei starben nach wenigen Minuten. Guben, 6. Sept. (Eroßfeuer.) In Sagritz, Kreis Luckau, zerstörte ein Eroßfeuer acht Gehöfte. Ein Kind verbrannte, drei Personen wurden schwer verletzt. > Kroppenstedt, 6. Sept. (Ein schwerer Unfall) ereignete sich im Betriebe des Dreschmaschinenbesitzers Bürger. Der Arbeiter Nodurft wurde von der Transmission erfaßt und gegen das Triebwerk des Elektromotors geschleudert. Der linke Arm wurde ihm abgerissen, außerdem erlitt er schwere innere Verletzungen. Landsberg a. d. Warthe, 6. Sept. (Groß feuer.) In Königsberg in der Neumark brannte Las Elektrizitätswerk vollständig nieder. Köln, 6. Sept. (Räuberischer Ueberfall.) Mehrere Burschen überfielen einen Fremden, der reiche Geldmittel bei sich trug, beraubten ihn und warfen ihn in den Rhein. Dem Mann ge lang es, sich an einer Schisfskette so lange festzu halten, bis er gerettet wurde. Bergsulza, 6. Sept. (Im Jähzorn) warf ein Einwohner seiner Ehefrau einen Milchkübel gegen den Kopf. Die Folge war eine schwere Gehirn entzündung, an der die Betroffene hoffnungslos daniederliegt. Billwärder, 6. Sept. (Eroßfeuer.) Bei Renovierungsarbeiten geriet durch Unvorsichtigkeit der Kirchturm in Brand, wodurch die Kirche, das Pastorat, das Organistenhaus und eine Scheune total vernichtet wurden. Oldenburg, 6. Sept. (Das oldenburgische Ministerium) genehmigte zur Bekämpfung der Fleiichteuerunq eine Herabsetzung der Fracht für Futter- und Streumittel. Wien, 6. Sept. (Aus dem Fenster ge sprungen.) Im städtischen Karolinenspital stürzte sich die 15jährige an Scharlach erkrankte Maria Rosenhecker im Fieberwahn aus dem Fenster und blieb tot am Boden liegen. Als die Wärterin sich auf kurze Zeit bei einem anderen Kinde zu schaffen machte, hörte sie plötzlich den gellenden Ruf: „Ich springe hinunter, man erwartet mich!" Trotzdem sie sofort hinzueilte, gelang es ihr nicht, das Kind noch zu retten. Wien, 6. Sept. (Brand im Rathaus.) Wie aus Budweis gemeldet wird, ist dort der Turm des alten historischen Rathauses in Brand geraten. Der Turm wurde vollständig ein Raub der Flammen. Wien, 6. Sept. (Schwerer Unfall.) Wie aus Laibach gemeldet wird, ist Graf Victor Lichten berg beim Reinigen seines Revolvers schwer ver unglückt. Die Waffe entlud sich plötzlich, wobei das Geschoß dem Grafen in den Unterleib drang. Die Verletzung ist lebensgefährlich. Wien, 6. Sept. (Schadenfeuer.) In dem Dampfsägewerk und der Holzwarenfabrik der Firma Drucker rn Raitz ist ein Brand ausgebrochen, dem die ganze Stock- und Parkettfabrik zum Opfer fiel. Sämtliche Magazine und etwa 400 Waggon Material wurden ferner em Raub der Flammen. Der Betrieb mußte eingestellt werden. Der Schaden wird auf zirka 1'/, Millionen Kronen beziffert. Tetschen a.d. E. (Waldbrände.) An der durch das Elbetal führenden Bahnstrecke Aussig - Dresden mehren sich die Waldbrände. Durch Funkenflug ent standen gestern bei Schandau, Rathen und Obervogelgesang Brände. Insgesamt sind seit Beginn der Trockenheit an dieser Bahnstrecke 120 meist kleinere Brände zu verzeichnen gewesen. Bern, 6. Sept. (Der Wald brand bei Simmens! uh) dehnt sich immer mehr aus. Das Feuer hat bereits die Waldungen des benachbarten KienLerges ergriffen. Unaufhörlich gehen Steinlawinen nieder, durch die die Straße in das Simmental vollständig gesperrt wird. Auch einige Weiler sind bedroht. Um das Feuer einzudämmen, wollen die Genietrrrppen ganze Striche Wald niederlegen. Paris, 6. Sept. (Lin ungenannter Sammler) überbrachte der Redaktion des „Paris Journal" zwei antike Statuetten, die er aus bem Louvre gestohlen haben will. Das Blatt erstattete die Kunstwerke dem Museum wieder. Dünkircheu, 6. Sept. (Zur Lebensmittel teuerung.) Auf dem Markt fanden zwischen Händlern und Käufern wegen allzu hoher Lebens mittelpreise arge Raufereien statt. In der Nähe der Stadt wurden von Exzedenten die auf den Weideplätzen grasenden Rinder durch Steinwürfe und Stockhiebe verwundet. Madrid, 6. Sept. (K inde r t r a göd ie.) Aus Lasas Palmero i>^ Spanien wird von einer Kinder tragödie berichtet. Aus einem der Wohnhäuser ver nahmen Nachbarn den Knall mehrerer Revolver schüsse. Als die Polizei die verschloßenen Türen sprengte, fand sie die Leichen eines 14jährigen Knaben und eines 13jährigen Mädchens. Bei der Durchsuchung des Hauses fand man den neunjährigen Bruder des erschoßenen Mädchens auf dem Hausboden versteckt. Nach seinen Angaben handelt es sich um eine Eifersuchtsszene. * Belgrad, 6. Sept. «Cholera.) In Raska sind, wie die Blätter melden, mehrere Fälle von Cholera festgestellt worden, von denen drei tödlich verliefen. Lima, 6. Sept. (S ch i f f s k a t aft r o p h e.) In der Näh« der Hafenstadt Tucapel sind bei einem Schiffbruch 81 Personen «mgekommeu. New Pork, 6. Sept. (Brand im Tunnel.) Ein Wagen der Untergrundbahn geriet gestern in Brand. Der Tunnel füllte sich mit Rauch und es entstand eine furchtbare Aufregung unter den Paffagieren. Die Polizei schaffte Hunderte von schreienden Frauen aus den dichtgefüllten Stationen. Die Feuerwehr löschte Len Brand in einer halben Stunde. Verletzt wurde niemand, doch war die Panik zeitweise außerordentlich gefahrdrohend.-.'. Sport. Oer SchVsdenllug. Am kommenden Sonntag beginnt der Schwa- denflug, dessen Dauer auf drei Tage festgesetzt ist. Er ist als Schnelligkeitsprüfung gedacht und führt über eine Eesamtstrecke von 214 Kilometer. Die erste Teilstrecke von 120 Kilometer führt von Eßlingen über Reutlingen (Zwischenlandung) nach Ulm, die zweite. 94 Kilometer lang, von Ulm über Ravensburg nach Friedrichshafen. Ein geleitet wird der Wettbewerb durch «chauflüge in Weil, ebenso finden solche am Dienstag in Ulm statt. Der Flug stellt teilweise große Anforderungen an die Flieger. Gleich zu Beginn gilt es, sich aus dem Weiler Kessel zu erheben, dem Rennplatz« bet Eßlingen, der rings von 400 Meter hohen Bergen umschloffen ist. Vor Reutlingen führt der Weg am Rande de: Rauhen Alb entlang, die nach der Zwangszwischenlandung in Reutlingen dann selbst zu überwinden ist. Diese Strecke dürste die schwie rigste sein, da in den r ie s e i n g e s ch n i t t e n e n Tälern Böen und Winde eine regelmäßige Er scheinung sind. Von Ulm aus wird der Weg wieder leichter, da sich überall gute Landungsstellen bieten. Dann bietet auch der Bodensee mit der Zevoelin- werft den Richtpunkt zum Ziele, bem Parke von Friedrichshafen. An Preisen stehen über 50 000 zur Verfügung, darunter der vom Grafen Zeppelin gespendete von 25 000 .tt, und ein Ehrenpreis des Königs von Württemberg, der auch das Protektorat über den Flug unternommen hat. Zugelaffcn werden nur deutsche Flugzeugführer, die einen einstiin- digen Ueberlandflug nachweisen können: die einen Fluggast mitnehmen, müßen einen halbstündigen Flug mit einem Begleiter bereits unternommen haben. Für den Wettbewerb sind 15 Nennungen ein- gegangen. Danach werben 11 Eindecker und nur 3 Zweidecker auf dem Plan erscheinen, nämlich 4 Grabe-, 3 Aviatik-, 2 Rumpler-, 1 Harlan- und 1 Hanuschke - E i nde ck c r. 2 Farman- und ein L.--V.-E Z w e i d e cke r. Als bestimmte Teilnehmer gelten Büchner, Enring, Hirth, Hanuschke. Hofsmann, Jeannin, Kahnt, Lindpaintner, Noelle. Rocner. Schall, Vollmoeller, Dr. Wittenstein und Witterstätter. * Pferdesport. Die Eraditzerin „Abwechslung", die Siegerin des Oppenheim-Memorials, ist von Baden- Baden nicht nach Hoppegarten zurückgekehrt, sondern von Dort nach Wien verladen worden, wo sic das Graf'Nicolaus-Esterhazy - Memorial, eine große, mit 62 000 Kronen ausgestattete Zwei- jährigenprüfung, am 10. September bestreiten soll. Die ausgezeichnete Stute trifft hier in Fürst Hohen' lohe Oehringens „Landluft", die am Sonntag in Pest das Viennal-Zuchtrenncn in großem Stil« gewann, auf eine ernste Gegnerin. Radsport. lH Auswärtige Radrennen. Auf dem Brüsseler Linthout-Velodrom kam ein Match in drei Läufen zwischen Bouhour, Luycken und Corda zum Austrag. Den ersten Lauf über 20 Km gewann Bouhours, nachdem der als Erster eingekommene Luycken wegen Behinderung distanziert worden war. Im zweiten Lauf über 30 km siegte Luycken gegen Bouhours. Der dritte Lauf wurde wegen der mangel haften Beschaffenheit der Bahn, die durch die große Hitze gelitten hatte, gegen Zeit gefahren. Bouhours siegte, indem er die 10 km betragende Distanz in 8 Min. 47,1 Sek. zurücklegte. 2) Luycken 8:49, 3) Corda 9:26,2. Im Eesamtklaffement siegte Bouhours vor Luycken und Corda. — Auf des Brüsseler Karroveld - Velodrom wohnten 10000 Personen dem Match bei, in welchem der Paris-Brest-Sieger Emile Eeorget gegen die Belgier Vanhouwaert und Vandenberghe startete. Den ersten Lauf über 30 bm gewann Georget in 36 : 35 gegen Vanhouwaert 1 Rd. und Vandenberghe 15 Rd. zurück. Im zweiten Lauf über 40 km siegte Vanhouwaert in 52 : 49 vor Vandenberghe 29 Rd. und Eeorget 34 Rd zurück. Im Eesamtklaffement trug Vanhouwaert den Sieg davon. — In Scheveningen fand ein Fliegermatch zwischen Stol, Jacquelin und Tulleken statt. Im ersten Lauf siegte Stol gegen Jacquelin, im zweiten Lauf Jacquelin gegen Stol. Stol ge wann dann den dritten Laut und siegte damit mit 4 Punkten vor Jacquelin mit 5 und Tulleken mit 9 Punkten. LuflschMahri. * Pilotaufftieg in Dresden am 6. September. Erdboden: Westnordwest 5: 600 Meter: West nordwest 8: 1000 Meter: Westnordwest 13: 1300 Meter: Nordwest 15; 1400 Meter: Wolkengrenze. * Wieder ein neuer Höhenrekord. Am 5 August stellte Hauptmann Fedix den Höhenrekord auf 3350 m. Jetzt hat der Bl^riotflieger Garros diesen Weltrekord um nahezu 1000 m verbessert: er erreichte 4250 m. Er stieg in St. Malo auf und brauchte bis zum höchsten Punkte zwei Stunden, während der Abstieg nur 9 Minuten dauerte. Es war Zeit, daß er zur Erde kam, denn schon ging ihm sein Benzin vorrat zur Neige. Der Flieger hatte in der Höhe sehr unter der Kälte und an heftigen Ohrensausen zu leiden. — Garros, der erst 22 Jahre alt ist, landete bekanntlich dreimal als Zweiter in den großen Fernflügen Paris- Madrid, Paris—Rom und beim französischen Rundflug. Wassersport. * Der Schwimmverein Leipzig-West hielt am vergangenen Sonntag im Luft- und Sonnenbad Sportplatz in Lindenau die Prüfung von 53 Schü- lern ab, die dem Vereine vom Rat der Stadt Leipzig zur Ausbildung im Schwimmen über wiesen worden waren. Sämtliche Knaben haben das Schwimmen erlernt. 38 legten die Frei- schwimmprobe, 400 Meter in 15 Min., ab, die andern 15 schwammen die voraeschriebenen 50 Meter. Bei der Ausbildung war der Verein darauf bedacht, seine Schüler wassersicher zu machen und ihnen die Geistesgegenwart anzuerziehen, die bei plötzlichen Unfällen usw. nötig ist. Besonderer Wert wurde auf tadellos schönes Schwimmen gelegt. Die Prüfung wurde mit einem Schau- und Wett schwimmen der Schüler beendet. Das Ab schwimmen des Schwimmvereins Leipzig-West findet am kommenden Sonntag vormittag 9!4 Uhr in Lindenau, Spottplatzbad, statt. Die regelmäßigen Uebungsabende beginnen Montag, den 11. Septemoer, und zwar für die Herrenabteilung Mon tags abends von 7V?—8^/2. für die Jugendab- teilung Mittwochs abend von 6^.—7V» im „Sophicnoad". (:) Nationales Wettschwimmen aus der Inter nationale» Hngieneausstellung. Am Sonntag nach mittag '/,3 Uyr fand im Undosa-Schwimmbad der Internationalen Hygieneausstellung das nationale Wettschwimmen statt, zu dem Nennungen von 15 Vereinen eingegangen waren. Das Schwimmbad war nahezu bis zum letzten Platz besetzt von Zuschauern, die dem Wettkampf mit seinen teilweise außerordentlich guten Leistungen bis zum Schluß beiwohnten. Die Resultate waren folgende: Senivrstafette, 4x2 Bahnen: Sieger S.-K. Ger mania, Dresden. 2 Min. 35V» Sek. Erstspringen:. 1. Fuchs, S.-K. Poseidon, Dresden, 15'/>2 P-, 2. Richter. S.-K. Germania, Dresden, 15 P. Junior- brustschwimmen, 4 U -- 100 m: 1. Miltsch, S.-K. Germania, Dresden, 1 Min. 38 Sek., 2. Hayduck, Dresdner Amateur-S.-K. von 1901, 1 Min. 41'/.-, Sek., 3. Hermann (Ps.) S.-K. Poseidon, Dresden, 1 Min. 42 Sek. I u g e n d s ch w i m m e n, 4 1i -- 100 m: 1. Kühne, S. - Sp. - K. Hellas. Magdeburg, 1 Min. 20'/, Sek., 2. Grett. S.-V. Neptun, Dresden. 1 Min. 27'/, Sek., 3. Ientsch, S.-K., Germania, Dres den. 1 Min. 27*/, Sek. Schnellschwimmen, 4 3 — 100 m: Der Prinz-Iohann-Georgpreis des S.-V. Neptun wurde Horst Kellermann (zurzeit Pionier bei der 4. Komp, in Dresden), der allein am Start war. zugesprochen. II. Brustschwimmen 8 st----200 m; Sieger: Nelson (Ps.) S.-K. Poseidon, Dresden, 3 Min: 14 Sek. Juniorrückcnschwimmen 4st —100m, 1. Courths. S.-V. Union, Nixdorf, 1 Min 37*/, Sek.. 2. Herzog, S.-K., Germania. Dresden. 1 Min. 43-. Sek, Jugendfprinaen: 1. Wachs' C.-K. Germania Dresden, 16'/, P., 2. Grett, S.-V. Neptun, Dresden« 15'/,, P. Knabenbruststafette, 3^50 m: 1.S.-K- Poseidon, Dresden, 1. Mannschaft. 2 Min. 39*/, Sek.« 2. S.-K. Germania, Dresden, 2. Mannschaft. 2 Min. 41*, Sek. II. Kurze Strecke, 2 st ---50 m: 1. Haubold, S.-K. Germania. Dresden. 34'/, Sek., 2. Pusch, S.-K. Borussia, Breslau, 34*/, Sek. Junior seiteschwimmen, 4 st. ----- 100 m: 1. Thieme, S.-K. Germania, Dresden, 1 Min. 32*/» Sek.. 2. K. Müller l, W.-K. Sparta. Dresden, 1 Min. 35'/, Sek., 3. Schmidt, S.-K. Aegir, Chemnitz, 1 Min. 40'/, Sek. Jugend- stafette,4 -50 m: 1. S.-2p.-K. Hellas, Magdeburg,1 M. 38'/, Sek., 2. S.-V. Neptun, Dresden. 3 Min. 2*/, Sek. llKürspringen:!. Kern, S.-K. Germania, Dresden, :*2'/, P.. 2. Mägdfessel, S.-K. Poseidon, Dresden, 21'0?P. Seniorbrustschwimmen, 100 m: Sieger: Balke S.-K. Borussia, Breslau, 1 Min. 28*/, Sek. II. Rückenschwimmen. 4st — 100 m; Sieger: Nelson (Ps.) S.-K. Poseidon. Dresden, 1 Min. 2t*/, Sekunden. Juniorstafette, 4x 20: Sieger: S.-K. Germania, Dresden, 2 Min. 48*/» Sek. Knabe »schwimmen, 50 >>,: 1. Liebsch, S.-K. Ger mania, Dresden, 42*/, Sek., 2. Zierold. S.-K.Poseidon, Dresden, 43*/, Sek., 3. Baumhäckcl, S.-K. Germania, Dresden, 44*/» Sek. Jugendbrustschwimmen, 100 m: 1. Haafe, S.-Sp.-K. Hellas, Magdeburg,) Min. 36*/, Sek., 2. Schwerdtfeger, S -K. Poseidon, Dresden, 1 Min. 41* , Sek., 3. Ludwig, S.-V. Neptun, Dresden, 1 Min. 46*/» Sek. Kurze Strecke, 100m: Sieger: Haubold, S.-K. Germania, Dresden, 1 Min. 25*/» Sek. Senior springen: Sieger: Mägdfessel, S.-K. Poieidon, Dresden, 23"/>r P. II. Seiteschwimmen, 4 >. ----- 100 1. Lourrhs, S.-V. Union, Rixdorf, 1 Min 25*, Sek., 2. Mäodfessel, S.-K. Poseidon. Dresden, I Mm. 27 Sek. Juniorschwimmen. 4 st 100 »>: 1. Lösch, S.-V. Chemnitz 1892 1 Min. 25 Sek., 2. Seidel, «.-K. Germania, Dresden, 1 Min. 26'/» vek., 3. Hermann, S.-K. Poseidon, Dresden, und Baumhäckcl, S.-K. Germania, Dresden, 1 Min. 29',» Sek. Lange Strecke für II. Senioren, 12 st ----- 300 m; Sieger: Nelson, S.-K. Poseidon, Dresden, 4 Min. 39*/» Sek. Stafette um den Salem Aleikum-Pokal des Dresdner Amateur-s.-K. von 1901. 3 2 st.: Sieger: S.-K. Germania. Dresden. 1 Min. 58*» Sek. Wasserballspiel: Es standen sich S.-K. Germania. Dresden, und S.-K. Poseidon, Dresden, gegenüber. Sieger blieb Germania mit 5: 1. /x Berliner Herbst-Segelwoche. Die letzte Wett fahrt am Niontag, die der Berliner Regatta-Verein auf Wannsee und Havel abhielt, bildete den Be schluß der diesjährigen Berliner Herbst-Segel-Weche. Bei einer frischen Brise von 7—8 Metern wurde die Regatta abgehalten und ergab folgende Resultate: In der 10-Meter-Klasse gewann „O r ch i s" in 1 : 51 : 30, und zwar damit als absolut schnellstes Boot Las Grünauer Trinkhorn. Von den Achtern siegte „Stint" in 1 : 58 : 34 vor „Piehne" 2 : 00 : 02. In der Sonderklasse führte „Yarvena" ganz überlegen vom Start bis zum Ziel und gewann in 1 :54 :28 den ersten Preis vor „Seehund III" in 1 :59 :59, „Wittelsbach VII" 2:00:48, „Tante Laura" 2:02:11 und „Jugend II" 2:02:42 als nächste Preisträger. Das Eesamtklaffement in dieser Klasse ergab den Sieg von „Tante Laura", die damit den K r 0 n p r i nzc n - P r e i s gewann. In der 7- Meter-Klasse siegte „Blitz XIV" vor „Melusine", in der 6-Meter-Klaffe „Windspiel XV" vor „Schelm" und „Harald IV." und in der 5-Meter-Klasse „Panther". vermllchtes. Die ersten drei drahtlosen Empfangsstationen auf Fischereibooten. Wie „Unser Mitarbeiter" von zu ständiger Stelle hört, sind die ersten drahtlosen Sta tionen auf Hochsee-Fifchereibooten eingerichtet wor den. Es ist bekannt, daß der Kaiser energisch die Notwendigkeit betonte, unsere Hcchiee-Fischereiiboote mit drahtloser Telegraphie auszurüsten, um in Zu kunft Unglücksfälle möglichst zu vermeiden. Bisher stellte sich der Verwirklichung dieser Forderung der Preis einer drahtlosen Station in den Weg. Nun wurden von dem bekennten Ingenieur Dr. Erich F. Huth, der seit fahren auf dem Gebiete der draht losen Nachrichtenübermittelung tätia ist, die ersten Empfangsstationen für die Hochseefischerei eingerich tet. Dr. Huth schlug nämlich vor, fürs erste einmal Empfangsstationen auf den Booten «inznrichten, die etwa nur den Raum einer pholographstchen Kamera einnehmen und von jedem Menschen bedient werden können. Der deutlche Seefischereioerein hat alsbald 3 Kutter für die Ausrüstung mit solchen Stationen auserjehen, und die Kutter „Maria Klaunne", „Meca- Margarete" und der „Finkenwärder" besitzen bereits lolche drahtlose Stationen. Von der Rttchsstalion Norddeich werden den Fischern nun jeden Mittag das Zeitfignal, die Wetterberichte, Li« Windverhältnisse mitgeteilt, uno auf diese W<«cse werden die Fistyer vor drohenden Gefahren gewarnt, und ihnen wird Gelegenheit gegeben, rechtzeitig den Hajen zu er- reichen. Diese Ausrüstung der Hochsee-Fiichereidoore mit drahtloser Telegraphie bedeutet «inen kolossalen Fortschritt auf materiellem und sozialem Gebiet« Die Hochseefischerei wir-- rentabler, wenn sie den Wit- terungsunbiloen nicht jo ohne weiteres ausge.ctzl wcro: desgleick-eu wird sich der Stand der Fischer, der schwer zu kämpfen har, dadurch heben. Reue ungarische Briesmarleu werden, wie wir aus informierter Quell« erfahren, zu Beginn des nächsten Jahres ausgegeben. Briestnarkenjammler wird das nicht soirderUch wundern, da dre jetzt im Kurs befindlichen wohl den Frankierung-zwecken, aber nicht den Anforderungen der heutigen Jllustrartons technik Rechnung trugen. Um so erfreulicher ist es nun, daß die neuen Marken wahre Meisterwerke sind, uird es dürste von Interesse «ein, daß die letzte Num mer Les .Illustrierten Zentralblattes für Sammel wesen" bereits die Marlenbilder mit einem hoch interessanten Artikel bringt. Der Sammlerverband „Posthorn" (Geschäftsstelle: Leipzig, Windmühlen u>«g In) ist gern bereit, gegen Einsendung einer 10-Ps.-Marke Interessenten diese Nummer portofrei und unverbindlich zu übersenden. Ein modernes „Sesam öffne dich". Eine seltsame Mär läßt sich der „Corriere" aus London berichten: Der Physiker Thorne Baker soll ein Schloß kon struiert haben, das sich aus einen bestimmten Anruf hin selbsttätig öffnet, genau wie die Höhle im Mär chen von Ali Baba und den 40 Räubern. Tie näheren Angaben, die das Blatt über die seltsame Erfindung hinzufügt, zeigen übrigens, daß die Erfin dung durchaus möglich ist. Die menschliche Stimme dient nämlich nur dazu, das Oeffn«n des Schloßes auszulüsen, das sonst elektromagnetisch betrieben wird. Der Grundgedanke, auf dem das geistreiche Schloß beruht, ist folgender: Eine Plattnspitz« liegt rn unmittelbarer Näl)e eines gespannten Klavier drahtes,, so daß keine Berührung srattfindet. Jni Augenblick, wo die Saite in Schwingungen versetzt wird, wird hierdurch ein elektrischer Strom geschlossen und die Feder des Schlosses geöffnet. Natürlich kann eine ganze Reihe solcher Auslösungen angebracht werden, wobei die einzelnen Saiten aus verschiedene Töne abgcstimmt sind. Dann ist nur der imstande, >as Schloß zu öffnen, der den „Zauberschlüffest des Sesam öffne dich" in seiner Gewalt hat. Allerdings gehört dazu, wie uns scheint, auch aine ungemeine Treffsicherheit, um die richtig« Tonhöhe herauszu bringen. Sonst singt man seinem Schloß das schönste Leitmotiv, auf das es sonst zu hören pflegt, einen Viettelton zu hoch oder zu tief vor, und das Schloß rückt und rührt sich nicht Dieulafoy als Trapezkünstler. Aus dem Leben des soeben verstorbenen berühmten französischen Arztes Professor Dieulafoy, der durch seine segen bringende Tätigkeit in dem bekanntesten der Pariser Krankenhäuser, im „Hotel Dieu", wie durch seine wissenschaftlichen Arbeiten Weltruhm erlangt hat, erzählt der „Gaulois" folgende hübsche Geschichte. Der junge Dieulafoy studierte in einer südfranzösischen Universitätsstadt Medizin. Gleichzeitig aber war er ein leidenschaftlicher Turner, den alle seine Kommili tonen wegen seiner körperlichen Gewandtheit be wunderten. Besonders am Trapez verstand er die schwierigsten Kunststücke mit einer Eleganz auszu führen, die an Virtuosität greirzte. Eines Tages nun hatte zufällig ein JahrmarktsunternelynerGelcgenheit, den turnerischen Leistungen Les jungen Mediziners zuzusehen. Er war darüber so entzückt, daß er ihm auf der Stelle ein ungewöhlich hohes Honorar bot, falls er bei ihm öffentlich austreten wollte. Dieulafoy muß den Herrn recht verdutzt angesehen hoben: einige Augenblicke wußte er nicht, was er erwidern sollte, dann sagte er: „Ich möchte doch lieber meine medi zinischen Studien vollenden: aber mein Freund hier, der ist viel kräftiger und viel geschickter als ich. und er wird sich gewiß nicht weigern, Ihren Vorschlag an zunehmen." Mit diesen Worten stellte er dem Unter, nehmer seinen Freund vor und begründete so die Karriere Lt'otards, der heute einer der berühmtesten und gefeiertsten französischen Turnkünstler ist. Eine großartige Blitzphotographie veröffentlicht ein Mitarbeiter der „Nature", der sie vor geraumer Zeit im fernen Uruguay ausgenommen hat. Dieses Land in Südamerika verdient einen besonderen Ruhm wegen seiner schweren Gewitter. Eine genaue Statistik würde wahrscheinlich ergeben, daß in keiner andern Erdgegend so viele Tiere, Gebäude und andere menschliche Bauwette von Blitzschlägen ge troffen werdens Kurz bevor jene Photographie aus genommen wurde, war wieder einmal eine schwere Gewittettatastrophe eingetreten, iiröem ein Strahl in ein Puloerhaus eingeschlagen war, und dieses in die Luft gesprengt hatte. Das war also ein Bruder des Blitzes, der wenige Sekunden darauf in der photo graphischen Kamera eingefangen wurde. Der Photo graph hatte darauf achtgegeben, daß vor jedem starken Blitzstrahl ein leichtes Flackern in der WolkengegenL wahrzunehmen war, aus der der Blitz dann niederging. Dadurch erzielte er die merk würdige Möglichkeit, von -em betreffenden Blitz eine Zeitaufnahme zu machen, indem ar den Verschluß ab nahm. als er jenes Flackern erkannte, und dann nach dem Niedergange des Blitzes wieder schloß. Er hat dann von seiner Platte eine Vergrößerung an gefertigt, die ganz besondere Einzelheiten zeigt. Es sind darauf vier starke und ebensoviel schmale Licht streifen .zu erkennen, die sämtlich einander parallel gehen, obgleich sie in ganz unregelmäßiger Form ge wellt sind. An manchen Stellen fließen sie auch in. einander über. Fern«r ist das Aussehen der breiten Blitzbänder verschiedenartig. Eines davon gleicht einem merkwürdig gedrehten Baumast mit ziemlich scharfen Umriffen. Zwei andere sind auf der «inen Seite gleichfalls durch eine scharfe Linie begrenzt, auf -er andern Seite dagegen nebelartig verschwommen. Das vierte der breiten Bänder endlich besteht aus fünf dicht aneinander gerückten Blitzlinien, die ein ander so genau parallel gehen, daß auch die kleinsten Windungen bei allen gleich sjstd. Erleuchtete Hausnummern. Don einer sehr schätzenswerten Einrichtung wird uns aus Chicago geschrieben: Seit einiger Zeit find in verschiedenen Stadtvierteln di« Hausnummern erleuchtet, ebenso wie die Bezeichnungen der Straßen. Sobald es dunkel wird und die Straßenbeleuchtung aufflammt, glühen auch die Nummern -er Häuser, und zwar in einem weißen, erkennbaren Lichte. Diese Neuerung ist mit vieler Freude begrüßt worden, denn sie er» leichtert das Orientieren )m der Zeit, da es selbst Menschen mit sehr guten Augen schwer fällt. Das Straßenbild erscheint außerdem durch diele aufglühen, den Lampen sehr nett belebt, namentlich in den Gegenden, wo die Häuser in Gärten versteckt liegen oder von Bäumen eingegrenzt find.
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