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SülWsche Mittwoch, üen 3V. Dezember 1831 „raaz vungarv, Llesben. OolksseUun Stn,e>««nprest«: Die lgetpalien« peliijcUe »U 4. FaimtstM aozetgen u.Licllengeluchc SV z. DI« pelilretianiezettc. 84 mm breit 1 .*. Für ilnzeigen autzerhalb de» AerbreHunzSgebtelei 4V Z.die pelincllamezetiel.no>«. Brtetgeb »UZ. Im Falle böherer Gemait eriiicht icde PerpfiiLiung au! Lieseemig samt« ür'lllluug v. Slnjeigeu-dluiträgeir u. Leistung v Lchadener'atz, Se'chahlicher Lest: Frau» Vangard, Lierden- Nummer 3V1 — 3tt. Jahrgang llrlchetiit «mal wochti. mit tliichr.^rattdbeNageu.Heimai und Well' und der Klnderbeilage .Für unlrekleinenvcnie'.sowie den Lezibeilageir »ist. Benno - Blatt' , .Unlerliattnng und Wissen". .Die vraltliche HauStrau", .siet'VIilber Ratgeber", .DaS gute Buch". Monatlicher Vezugdpretö .er 2M elirichl. Bestellgeld, kinzelminnner IO .) Sonnabend-n. Sonnlaginnniner SV Hans'lichristleüer -r«. G. "keSezbr, Dredden. <l»elck,äs«-fr«Il«, Druckn. Vertag > »ermuna el^H. «llrBerlagimd Drucker«». Ftlial« vreb-den. vret>d«n.N.t. Polterlirastet7. FrmrnlllllltS. Polll-e-ktoalo Drek-den «703. Banlkonlo «iradtbairt Dresden Str. Vttw Fiir christliche Politik und Kultur Mevultivu der Sachslliden Volr-zeituna Drekden-rltlsiadt l. Poiieritratze l7. Ferrirn, ev71l und »Ivi2. Lausanne Kvnferenzorl? französische Vorschläge für die Veparatlons-Konserenz Beginn 2«. Januar London, 29. Dezember. Timos meldct! Dor französisch« Botschafter de Ficuriau sprach Fefter» nachmittag im Foreign Office vor, und wurde vom Staatssekretär des Aeusieren empfangen. Es verlautet, das; dir französische Regierung dringend wünscht, mit möglichst geringer Verzögerung ,u einer Vereinbarung über die Ein berufung der internationalen Reparation»- tonferen; z» kommen. Die französisch« Regierung ist der Meinung, da» die konfrrenz frühestens am 2V. Zanuar znsam- mentreten tann, weil die ttammer am IS. Zanuar ihre Arbri- ten wieder ausnlmmt. somit würde das Datum der Erössuung der Reparationstonfereng den Beginn der ki»«ns«r Bölterbnnds- ratvtagnng am 2Z. Zanuar sehr naherücken, und eine Woche später soll in Genf di« Rbrüstungslonserenz beginnen. Es ist daher angeregt morden. Lausanne für die Reparationskonserenz zu wählen. Ärüning in Ltrlaub Berlin, 29. Dezember. Reichskanzler Dr. Brüning hat sich auf die Borstel lnngen seiner Freunde bin nun doch entschlossen, einen kurzen W c i h n a ch t s u r l a u b anzutreten. Wie wir erfahren, ist der Kanzler gestern von Berlin abgereist, er wird aber voraus sichtlich am Montag oder Dienstag nächster Woche wieder in Berlin sein. Ebenso sind auch die Minister Dietrich und Groe- ner von Berlin abivesend. so dass die Führung der Regierungs- gcschasle augenblicklich beim Reichspostminister Dr. schüttel als dem Dienstältesten des Reichskabinetts liegt. Er wird den Reichskanzler auch bei den Reujahrsempsangen beim Reichs präsidenten vertreten, die auch in diesem Fahre in der üblichen Weise vor sich gehen. Reu ist dabei allerdings, das, vormittags Ik llhr vor den üblichen Gratulanten eine Abordnung der „Halloren", der Halleschen Salzbergleute, vom Reichspräsiden rcn empsangen wird, sie erschienen früher regelmasstg in ihrer altertümlichen Track» zur ReujahrsauSienz beim Kaiser und haben jetzt darum gebeten, den alten Brauch beim Rcichspräsi denten wieder ansnebmen zu können. Zwei französische Kirlenbriefe (Von unserem Vertreter.) L. v ? Parts, den 2b. Dezember. Zwei bedeutsame Hirtenbriefe wenden sich am die Weihnachtszeit a» di« französischen Gläubigen, kar dinal Berdier in Paris und kardinal Lienart in Lille befassen sich mit dem bedrückenden Problem der Arbeits losigkeit und zeigen Wege der Hilfeleistung. Bekanntlich ha« die letzte Kammerdebatte, entgegen den erbitterten Anstrengun gen der Sozialisten, den klaren Willen des Parlaments be wiesen, die obligatorische Versicherung gegen Arbeitslosigkeit nicht einzuführen. Die Schassung von Arbeitsgelegenheit durch das Gesetz dar nationalen Wirtfchaftsrüstung wird erhosst: ousterdem soll «b l. April der staatliche Beitrag zu den kommu nalen Unterstützungskassen von W auf 99 Prozent erhöht werden. Der Kardinal von Paris eisert die Katholiken z u stSrkstem privaten Eingreifen an. Ei» Hilfskomitee ist gebildet worden, dessen Sammlungen an die bcstehensen charitativen Organisationen verteilt werden. Küchen für Ar beilslose sind von verschiedenen religiösen Häusern eingerichtet worden, ebenso wie auch in den besonders heiiugesuchten Be zirken von Paris kommunale Speisungen veranstaltet werden. Der kardinal von Lille dessen hervorragende und führende Stellung im sozialen Katholizismus in Frankreich bekannt ist, begibt sich tiefer in die Einzelheiten der Arbeitslosigkeit. Er empfiehlt insbesondere den Arbeitgebern, nicht massive Ent lassungen oor'unehmen. sondern eine n Kreislauf der Arbeitslosigkeit durchzusühren, so dast der einzelne nicht Während der Abwesenheit des Kanzlers wird eine K a b i n e t t s s i tzu n g stattfinoen. in der aber nur kleinere Angelegenheiten geregelt werden sollen, die an den Zeitpunkt des :u. Dezember gebunden sind. Die Sitzung dürste vorous- jickcklich nn Mittwoch abgehalten werden. Für die Ansprache, die der Reichspräsident am Silvesterabend 21..'M llhr im Rundfunk halten wird, soll im Arbeitszimmer des Reichspräsidenten ein besonderes M>lrop?,eu eingebaut werden. Es ist ferner beabsichtigt, vom Retchsprasr deuten während dieie» Rundfunkrede eine photographische Aui- nahme herzustetlen, die sann rrerössenilichi werden sott Es in übrigens das erstemal, dasz Hindenburg während seiner Prä» dentjchaft das Woil ergreisl. Er hat bisher unr einmal und zwar am Vorabend der Präsidentenwahl 1!>2.'> im Rundiunt gesprochen. Man niistl daher der Rundsuntanjprache kiuden burgs am Silvester Abend besondere Bedeutung zu. Amerikas Zurückhaltung Washington, 29. Dezember. Zn amtliche» Kreisen wird cs nach wie vor abgvlehnr. zum Baseler Berich: uns zur inleinationalen Schuldcntonserenz Stellung zu nehmen. Zedensalls hat sich aber an der hiesigen Einstellung zu diesen Problemen nichts geändert. Diese Ein srellung gebt dahin, dasz die amerikanisäp.- Regierung bei der bekannten Abneigung inr Bundeskongrcjz wie in weiten kre: seit der amerikanischen Bevölkerung gegen ein Anbielen weiterer finanzieller Opfer nicht wieder die Znitiaiive ergrei fen wird. Zm allgemeinen wird der Baseler Bericht h:e> als ein erfreulicher Schrill zur ^Sanierung der deutschen Verhält nisse begrüszt, von deren Gesundung das Schickst«! ganz Europas abhange. Man erwartet, das« bald eine Koineren; der Reparations gläubiger zur Ausführung der Baselei Vorschläge über die Reparationen einberufen werde. An dieser internationalen Konferenz wird Amerika weder altiv teilnehinen noch auszer- halb der Konferenz Vorschläge machen oder Bedingungen stellen, da Amerika keine Reparationen erhält und der Bundestongr.fi sich soeben erst in der feierlichen Form eines Gesetzesbeschlusses gegen eine Revision Ser interalliierten Sckuildenabkommen aus- gisprochen hat. Zn Amerika wird man vielmehr abwarien, was die Gläubiger Deutschlands beschlichen. Sollten sie eine Reduzierung oder weitere Stundung ihrer Schulden an Amerika wünschen, io müssen sie wie es heisst diese Wünsche hier formell anmelden. bevor die amerikaniiche Regierung in irgendeiner Form in Aktion treten tann. auf unbestimmte Zeit von der öiseutlichcn Fürsorge abhängig bleibt. Sensationell hat die Erklärung kardinal Verdiers gewirkt, der den B a u v o n b t> P f a r r k i r ch e n o d c r H i I f s t a p e l - len l n de r B a n n m e i l e s o wie in den dichtbevol - t e r t e n Armenviertel n v o n P aris ankündigt. Schon seit Wochen wird in den Kirchen der wohlhabenden Stadtviertel zugunsten der armen Gemeinden ausierhalb der Stadtmauern von Paris geworben. Das groste Problem ruht in der Selb ständigkeit dieser Kommunen, von denen einzelne, wie Auber- villicrs, über litttXtb Einwohner zählen Die Groszstadt zeigt wenig Lust, sich durch die Eingemeindung za bekästen, und so lebt eine Bevölkerung von ül»er 2 Millionen Menschen unter ärmlichen, teilweise kaum menschlich zu nennenden Lebens bedingungen. Elektrisches Licht, Kanalisation fehlen vielfach Auch grundlegende hngienische Gesetze werdin in Ermangelung der Mittel vernachlässigt. Zn St. Ouen, Paris im Rorden vor ! gelagert, ist von ungesunden Ausslrömuugender Fabriten dnrch- ! zogen, zwischen deren Kaminen sind die baufälligen mensch lichen Behausungen zusammengepregl. Die religiöse Rot ist trotz der in den letzten Zähren entwickelten Rührigkeit noch grog. Rian zählt in-gejanrt 19t Pfarreien. Diese umfassen nicht gleichmästig die 2 Mil lionen Bevölkerung. sondern laifeu in vielen Fällen Riesen gemeinden entstehen. Auch innerhalb der Stadt Paris gibt es ' Bezirke, in denen die Pfarrei mehr als ItMtMit Seelen zahlt bt> Gotteshäuser! Der kardinal erklärt den doppelten Zweck, durch deren Bau der religiösen Rot sowie der Ar beitslosigkeit zu steuern Woher die Mittel'? Eine An leihe wird nötig sein, und diese soll, wie der Kardinal es in vollendeter Weise ansdrückl, auf die sichere Aussicht der uner- chöpslichen christlnben Caritas gegründet werden. „I^UX veritstis" Die neue Enzyklika des Papste» Die von Papst Pius XI. zum i">. Zev.lenar des Konzils von Ephesus erlassene Enznklika, über die wir bereits gestern ku«; lnrichtet hoben, beginnt vir den Worten „Lur verilatis* („Das Licht der Wahrheit'f. Der Papst spricht darin de» 'Wunsch aus, über die hochbedeuistrme Angelegenheit zu sprechen, mit der sich jenes Konzil vor jS.ng Zähre» zu besauen baue, klnd er lügt hinzu, dast er die feste Zuversicht habe, dasz wo immer seine Worte nismertsame Berrochiung nnden, sie nick» nur allen Katholiken auf der ganzen West Vran verleihen, wer den. iond nl auch den getrennten Brüdern ein Beweggrund sein werden. dariil>er nachzudcnken. wie dr-. römische Kirche stets eine l r e u - H hierin und W a ck,: e r i n der Le h r r Zesu Ebri st i geiveien ist. und wie auch in den ersten Zeilen des Christentums von ihr als -Irrer ».uivblbaren Lelnerin alle Kirchen und relrg-.ö-e-: Gemein'chanen de Morgen und Abend sondes abhingen. Danacki euiio ckel: di- E:z»llita st-bi .nisiührlich mii hiiio- rüchen und dogmalilche:- Argumenlen die 'olgenden drei Lebr- punkle, die in der rechtgläubigen Reaktion gegenüber der ncstorianiichen Zrrlehre iowie im Verlauf des Konzils ihr. schönste und vollste Bestätigung stndrn: dast in Christus zwe: Raturen, eine göitliche und eine menschliche sich in einer gön lichen Person Ihnvostaliiche klnion) vereinigen: dast da>nin Maria die Zungirau auch in kstohrheir lind WirNickckeir Rlui ter Gelles ist: und das; den- römischen Papst krau göulichen Rechres die obersle, höchste und uniehlbor, Aulorilä: in Sachen des Glaubens und der Silte über die gestrmle Kirche zukomm:. Vor allem veibieilet stck> die Ei zick'.ila über de-i drille". Punkt, der das höchste und unfehlbare L e b ramtdcs r ö m - scheu Papstes angeln. :>lachdenl >re der Enisielrung de-, neirorianische n Zirlebre Elwabnung geian bai, di- vor I'- Zabr- hunderlen wie ichon die vorausgehenden Zrrlebren versucht ha:, die Einirachl und Einheit dei iäeiamlkirche z» zerrenzen. zeig: sie an Hand von zahlreichen hlstoilichen Dolumenlen, wie »nie: diesen sebr schwierigen Umstanden die ganz christliche Hierarchi- die obeisie Anrorilal des Biichois von Rom aneitanni- !a:- jächlich wende! sich Enrillus. der Pairialäi von Alerandria jener groste Lehrer und Veneidiger de richligen "stauben-, vom erneu Augenblicke an, als die neiio.iannche Zillebre Fun zu fassen lickile, an Papsl EoelesiiN. um von ihn- ein ncheies Won und eine unbestreilbare 'Roriii nb- > die Verurieiluiig d-'s Ziilums zu erhalrn:. Und d- r Zr11eI>i-i .'testorilis selbil, der Bischof von konslanlinovel. elt-iinl st'Ilschiveogeud das höchst, und i»fehlb-.ie llrieii des römischen Siubles an. indem auch n mehl al. einmal an den Paps: -chreib:. i:-n ncki zu -.eck-neingen und eine Beiiäi'gling zu erlangen Bei alieoem ist die Ha.rung des Papsies Eoeleiiin eine sestche, d e ,n gleick>e> Zei: Festigten uns giosze ozlnghen »ii den Tag leg:. Und rariächnch. wahrend de: eiste Paniarch Ser -7i,Ider hl. EuriUus. iick ohnmack ug zngr. eine io ichwen dogmoluche Fiag^ zu einiche den, wahniid de-. Buchos des -wei:eu Rom, Restonns, Be n'ang enileg: an päpstliche Anlorilä:, vereinlgr'Eoelestn- ohne weitere eiiien Smiod iii Rom: und mil einem Uiieil. das >ede Beiufung an enie höhere Aiiior'iäi ausickiliestr, deiin>:: Und veiiiii- ! er Zn Ne-em Pnnli erwahi-.l die Enznklika die Schwieiigten. die von nick,: wenigen allen und neuen Schn'lstettein ^ilroben ,i u'eid»n pslegi. nämlich wenn auch Papii Eoeleslinus die Walnhen desi Nieri und die Zrrlehre verurleitl Han-.. >o dock, das »zonzil von Ephesus dadurch, dasz es von neuem d - Frage e> inlegr.'' behaudelie uud sich darül'ei ausiprach, eine Au:o: :a: i,ber jener des Papsies innezuhabe». beluudei labe. Gegenüber d:estr groste" Schmie:igleii 'ühl: de: staust unerjchiiltertickie historische Beiveisgliiuöe an Die vapiilick-en Legalen, die sich not- Ephesus begeben, um de» Voliuz in gou- zil zu sulnen, haben von Papst Eoelesi:» den genauen Auslrag, die Angelegeuheii nichi von eneni zi:: Verhandlung voizu- legen, sondern sie als bereii. ooni Hl. Sluhl beultest: und de'i- nieri zu belrachieu. Ais ne ,n Ephesus automen nachdem da Konzil bereiis seine» Ausang genoniinen Halle, veilangen si die vorausgehenden Alien zur Dilichüch: und Vestaiigung in- Ramen des Papsies Tn ich den Mund de- Piaeste Phstippus des stäpiltichen Legalen, spleueii sie Reo:le aus, IN denen der Piimal des römischen Papsies ieleiticki ertlän wird, legei: das bereiis -plättle Urieäl des bl Eoelenil: vor und verlange,, die Zujnmmung aller Büier: vnd all- 'Vai--, stimmen zu und speu den den 'Atollen de- Papste s Beiiall. '.»dem sie ihn ..At a ch - ier des Glaubens" nennen. At. ne ziii Veiurleiluii.z des Reslerius schieilen. eikläien sich die Baler des Konzils dazu ..geholten" durch die heiligen Eanones uud die hereils abge gebene Eitlärung des Biichois von Rom. Rian Hai es hierbei Nur Mkr. 2.7« monatlich tost«! die Sächsische Voltszeituug ab Zanuar t9:l-'. Gegen über Zanuar 19:1« jBezugspreis M. > bedeute« das eine Leistung um I» Prozent. Machen Li« ihre Freunde aus diese Verbilligung der S. V. ausmertsam! Werbung iieuer Abouueisten für die S. V. schalst d'« Rlögtichteit weiterer Leistung des Bezugspreises! Lsar-inäle zur Arbeilslosensrage