Volltext Seite (XML)
Für Senkung -er Werklarise Oie Dresdner städtischen Merke und die Preissenkung Von Stadtverordneten Verwaltungsamtmann Richard M ii l le r. Di« durch die I. Beiordnung des Reichspräsidenten zur Sickerung von Wirtschaft und Finanzen vom 8. Dezember l!)3i von weiten Kreisen der Bevölkerung, namentlich der Arbeit nchmerschast, gesorderten Opfer sind nur traglmr, wenn die in der Notverordnung angestrebte Preissenkung tatsächlich im größtmöglichsten Umfange durchgesiihrt wird. Diese Preis- lenkttngsatlion zu unterstützen musz daher das Bestreben aller Beteiligten sein, ist vor allen Dingen ein« gebieterische Pflicht für die Länder und Gemeinden und alle öf > entlichen Be triebe, die die Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern versorgen (Kas, Wasser, Elektrizität) oder Vertehrsmonopole darilcilen (Straßenbahn, staatlicher und städtischer krastwagen- verkehr). Die Möglichkeiten, die Tarife zu senken, sind durch die Not verordnung durchaus gegeben. Die Städtischen Werke A.-G. und die Straßenbahn A.-G. in Dresden müssen nunmehr unverzüglich an die Senkung der Gas-, Wasser- und Strom tarife und an die Herabsetzung der Stratzenbahnsahrpreise Herangehen. Dadurch wird die Lebenshaltung der durch erneute Gehalts- und Lohnsenkung und Nentenwcgfall hart betroffene minderbemittelte Bevölkerung etwas verbessert, gleichzeitig auch eine weitere Voraussetzung für Preissenlungcn auf anderen Ge bieten verwirtlichi können nun die Städtischen Werk« ihre Tarife senken? Beide Aktiengesellschaften — besonders aber die Straßen- bahn-A. G. — beschäftigen eine grosze Anzahl von Beamten, die nach Kapitel Vl des l. Teils der Notverordnung lir 1 in Ver bindung mit K 8 und 9) einen llprozenligen Gehaltsabzug er leiden. Da diese Bestimmung auch auf die Ruhegeldempsänger Anwendung findet, ist die Ersparnis schon aus der Ge hn l > s t ii r z u n g für beide Gesellschaften eine ganz beträcht liche. Nach Kapitel l des l>. Teiles der Notverordnung ist ferner hinsichtlich der Senkung der Löhne folgendes besiimml: „Falls die Lohn oder Gehaltssätze eines jetzt laufenden Tarifvertrages höher liegen als die des entsprechenden Tarifvertrages für den lO. Januar 1927, so gelten vom 1. Januar 1992 ab die niedrige ren Sätze. Liegen die Lohn- oder Gehaltssätze des lausenden Tarisr-ertrages mehr als 10 vom Hundert über denen des ent sprechenden Tarifvertrages für den 10. Januar 1927, so tritt nur «ine Kürzung von 10 Prozent ein". - Die Arbeiter- und Ange stelltenschaft beider Gesellschaften wird also eine I 0 prozen - tige Lohnsenkung auf sich nehmen mimen, die zuzüglich der Gehaltskürzung der Beamten eine ansehnliche Ersvarnis der Betriebe darstellen wird. Allein bei der S'raüenbahn-A. G. dürfte die dadurch erzielte Ersparnis an die Millionen heran reichen. psrimer weiß von nichts Graz, 15. Dezember. In der heutigen Verhandlung iin Heimwehrprozesz wurde das Verhör der Angeklagten fortgesetzt. Major Harter sagte aus, dasz dir von ihm weitergegcbene singicrte Meldung über Unruhen ihm von Lambers in Anwesenheit Pjrimers diktiert worden sei. Angeklagter Seitner, der aus Grund der fingierten Meldung feiner Kompagnie den Vormarschbesehl erteilte, ver teidigte sich damit, das; Alarmierungen von Gaue» des Heimat schutzes oft vorget,'mmrn seien. Der Angeklagte Harant erllärte, dasz er die Aktion für legal gehalten habe. Damit war die Vernehmung sämtlicher Angeklagten be endigt. Nach der Vernehmung der Angeklagten verlas der Vor sitzende das Korneuburger Programm der Heimwehren und die am Putjchtage angeschlagene Proklamation. D r. Psrimer erklärte dazu, die Proklamation sei ohne sein Wissen hinaus gegangen, auch nicht datiert, woraus hcrvorgehe, dasz sie nicht für einen bestimmten Zeitpunkt vorbereitet gewesen sei. Auf die Weiter kommt den Gesellschaften auch die In Kapitel lll des 1. Teils der Notverordnung vorgeschriebene Senkung des Zinssatzes von Anleihen zugute. Beide Gesellschaften haben nämlich den anteilig aus sie entfallenden Teil der An leihen der Stadt zu verziuien und zu tilgen. Das, es sich nicht um geringe Anleihen handelt, ist bekannt. Jedenfalls müssen die Zinsersparnifse ganz beträchtlich sein, wie aus einer kürzlich durch die Tageszeitungen gehenden Meldung einer hiesigen Nach- richlentorrespondenz hervorging, die die Ersparnisse der Stadt an Zinsen auf 1,250 Millionen Mark bezifferte Als letztes endlich kommt für die Straßenbahn-A.-G. die in Kapitel ll des 1. Teiles der Notverordnung gcsckmsscne Mög lichkeit des Erlasses der B e s ö r d c r u n g s sle u e r durch den Neichskommissar für Preisüberwachung. Der Erlas, ist dann möglich, wenn die Gesellschaft den jetzt geltenden Tarif in „an gemessenem Umfange" senkt. Auch bei der Befördernngssteuer dürfte es sich um einen Betrag von weit über 1 Million Mark handeln. Jedenfalls ist durch die Notverordnung mit Gehalts kürzung, Lohnsenkung, Zinssenkung und Erlag der Besörde- rungssteuer für beide städtische Aktiengesellschaften, bei denen schon wiederholt die Senkung der Tarife angeregt worden ist, eine völlig neue Sachlage gegeben. Die Bevölkerung Dresdens — besonders die bart betroffene Arbeitnehmerschaft — darf er warten, das; die Verwaltungen beider Gesellschaften diesen ge änderten Verhältnisfen Rechnung tragen und «ine a »genies sen e Senkung der Preiie für Gas, Walser und elektrischen Strom sowie ein« Herabsetzung der S t r a sz c n b a h n t a r i f e baldigst vornehmen. Das ist ein Gebot der Stunde? Gleich nach Erscheinen der Notverordnung, habe ich daher den nachstehenden Antrag eingereicht, der nächsten Montag dein Stadlverordnetenkollcgium vorllegt: „Kollegium wolle beschlieszen, die Direktion, den Vermal- tungsrat und den Aulsiibtsrat af der Städtischen Werke A.-G„ b) der Straßcnbahn-A.-E. zu ersuchen, mit Rücksicht aus die in der Vierten Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom 8. Dezember I93> angestrebte Preissenkung, die in erster Linie von den öffentlichen Stelle« gefördert werden musz, umgehend di« P reise für Gas, Wasser, elektrischen Strom, sowie die Straßen« bahnvreise herab zu setze n." Als Mitglied des Verivallvngsrales und des Anfüchts- rates der Dresdner Straßenbahn A.-G. habe ich bei der Direk tion dieler Gesellschaft unmittelbar Vorschläge einoereicht, die namentlich eine Verbilligung des Preises für einfache Fahrten erstr<l>en. damit dem Publikum ein Anreiz zum Fahren auch kurzer Strecken gegeben ist. flrage ves Nornizcnven, wer denn daran miigearbeftet habe, ver weigerte Dr. Psrimer wiederum die Ausjage. Er erklärte nur, dafz die Proklamation in der vorliegenden Form im Juli oder Aagnst im Znge verschiedener staatsrechtlicher Arbeiten versagt wuide, nur im Konzept vorhanden war, ihm zwar vorgelegt, aber nicht von ihm unterzeichnet wurde. Er bestritt im weiteren Verhör, dasz er bei der Führer besprechung auf Schlosz Pichlarn selbst erklärt hätte, er ergreife die Macht im Staate. Er habe nur gesagt, es fei nicht ausge- ! schlossen, dasz es im Lause der nächsten Zeit zur Ergreifung der Macht im Staate kommen werde. Das Verhör Psrimers schlag mit einer Auseinandersetzung Uber Legelität oder Illegalität des gegenwärtigen R echt szu stau des. Dann wurde der provisorische Verfassungsalt und der. Be fehlt verlesen, in dem Dr. Psrimer die sofortige Uebcrnuhme der örtlichen Amtsgewalt, rücksichtsloses Vorgehen und Marich nach Wien anordnete. Dieses Schreiben ist von Dr. Psrimer selbst gezeichnet. Psrimer leugnete aber, diesen Befehl nusge- gebcn zu haben und erklärte, wahrscheinlich habe Lamberg diesen Befehl verjagt und ihm zur Unterschrift überreicht. Er hätte wahrscheinlich das Schreiben, ohne es zu lesen, unter- j schrieben. Anklage im Fall Schnltheifz-Patzenhoser Die Staatsanwaltschaft Hal gegen die Mitglieder des ehe maligen Generaldirektors««»» der Schultheih-Potzenhoser A.-G k a tze u« l l e » b o g e », Penzlin, Dr. So brr »heim Klthlnrey und Funke Anklage wegen Vilanzverfchleierunk (8 81« Zifs. 1 HGB.) erhoben. Sämtlichen Angeschnldlgten wird vorgeworsen, -atz sie ln de, Aufstchtsratssttzung vom 17. November 1980 und der General versammlung am 8. Januar 1981 die St ii tz u n g s k ä u s e v e r. schmiegen hätten. Zum Teil wird ihnen auch zur Last gelegt, das; dies« Stiitzungskäufe ln der Bilanz und im Ecschästsberichi der Ostwerk« zum 81. August 1930 nicht ausgenommen seien und die Forderung der Ostiverke gegen ihre Tochtcrgesell. schäft Nutria in der Bilanz als Guthaben erscheine und dasz di« Ga r a n t I«. V e r pf l I cht u n ge » in Höhe voi« über 30 Mil- tconen Mark In keiner der Darstellungen des Gencraldirektorinms enthalten seien. Außerdem wird Katzenellenbogcn beschuldigt, handelsrechtliche Untreu« dadurch begangen zu haben 18 312 HGB.), das; er die Gründung der Effekten Konsortium G. in. b. H. benutzt habe, um die Ludwig Katzenellenbogen G. m. l>. H. von ihren Banlverpflichtungcn zu befreien. Ferner hat di« Staatsanwaltschaft, nachdem die Voruntersuchung auch insoweit ergänzt war, gegen Kahenellenbogen und Penzlin Anklage wegen Ausgabe eine» Prospektes mit irres üh. rendenAngaben erhoben (8 88 Abs. 3 des Vörsen-Keselzes). Das Prospektvergehen wird darin erblickt, das; im Prospekt die Störungskäufe und dl« Garantieverpflichtungen der Ostwerke überhaupt nicht und die Schulden der Effekten-Konsortium G. m. b H. nur unvollständig angegeben seien. Nach Prüfung der Sach- und Rechtslage ist die Staatsanwaltschaft der Ansicht, datz die sechsmonatlichc Verjährung des Pressegesetz» in diesem Falle keine Anwendung findet. Di« klnregelmätzigkeiten im Schnltheitz-Patzenhoser-Konzern wurden Ende Oktober des Jahres in der Oesfentlichkeit bekannt. Insoweit hat also trotz des ungewöhnlichen schwierigen und um fangreichen Sachverhaltes und der inzmtsthen geführten Vorunter suchung das Verfahren bis zur Anklageerl«ebung nur drei Wochen in Anspruch genommen. Katzenellenbogen befindet sich seit dein L7. November des Jahres in Untersuchungshaft. Oie Haussuchung auf Schloß Rotenburg Eine amtliche Mitteilung. Karlsruhe, 10. Dezember. Von der Pressestelle des Staatsministerinms wird mitgc- teilt: Der Polizei war zur Kenntnis gekommen, dasz für Sonn tag, den 13. Dezember, nachmittags von dem ehemaligen kaiser lichen Gesandten, Dr. jur. h. c. v. Reichenau aus Burg Rotenburg bei Wiesloch, zu einer „Geselligen Zusam menkunft" eingekaden worden war, die nach dein Wortlaut der Einladung dem Zweck diene» sollte, eine ausklärende Aus sprache über die Politik des Nationalismus herbei- zusiihren. Gleichzeitig mit der Einladung wurde ein verviel fältigtes politisches Schreiben des Fürsten Eulenburg- Hertescld in Liebenau «Markt) versandt, das eine An werbung für den Nationalsozialismus in den Kreise» des mitt leren und Erosigrundbesitzes darstellt und welchem eine Nieder schrift eine Besprechung des Fürsten Eulenberg-Hcrtcscld mit Adolf Hitler in München beilag. Den nach Rotenburg Ein geladenen war nahegelcgt morden, auch Angehörige mitzubrin gen. Nach weiteren der Polizei gemachten Mitteilungen war anzunehmen, das, die Ziele des Nationalsozialismus auch unter ! dem Gesichtspunkt ihrer praltischcii Durchsührung eine Erörte rung finden sollten, ganz abgesehen davon, das, der „politische Tee", wie er in einze!nen Zeitungen genannt wird, möglicher weise als unerlaubte politische Versammlung angesehen werden mutzte. Die politische Polizei schritt deshalb pflichtgemäss zur näheren Feststellung und zur Durchsuchung. lleber das Ergebnis derselben kann eine Auskunft erst »ach Durchsicht des v o r g e fu n d e n e n «msaug- reichen politischen Materials gegeben werden. Das Material wurde von den Beamten in Einverständnis mit dem Besitzer zur Durchsicht übernommen. Zeitgenössische Orgelmusik Im Mitteldeutsck-en Rundfunk gelangt, wie schon initgeteilt. Freitag, 18. Dezember, 21.:Z0 Uhr aus der Propstei Kirche zu Leipzig zeitgenössische Orgelmusik zur Uelxrtragung. sZugleich ttebcrtragung auf den Dcutschlandsender Känigswusierhausen.) Zum Vortrag gelangt: 1. Joses L c ch t I; a I e r - W i e n : Prä ludium und Fuge über „Gaudeamus oinnes". Op. 21. Berl. A. Böhm u. S., Augsburg. Zugrunde liegt die Choralmcladie des Introitus zum Feste Mariä Himmelfahrt. — 2. Iah. Nep. David «Wels, O-Oest): Hymnus: Pange lingua <I928>. Verl. Filser, Augsburg. David baut über die 0 Strophen des Hymnus 8 Pariationen und versucht, den jeweiligen textlichen Inhalt der einzelnen Strophe musikalisch auszuschöpfen. Im besonderen ist zn bemerken, datz die Variationen sehr gut als Orgel oorspiele zum Gregorian. „Tantum ergo" dienen können. — 8. Hein rich Weber-Aachen: Passacaglia lE) W. 8. Schwann, Düsscl Korf. Ein ruhiges Passacaglien Thema (das immer wieder kehrt) wird sehr wirkungsvoll umspielt. Baid erscheint das Thema im Pedal, bald als Ober- oder als Millelstinnne. Ge wisse harmonisch« Reize enthält der nach einer großen 2leige rung sich anschließende Mittelsatz. Ueberaus wuchtig schließt das Werk: In der letzten Variation ersäuft»! noch einmal das Thema sieghaft in der Oberstimme von kräftig einherschreiten den Oktavbässen begleitet. — 4. Georg Trexler-Leipzig lSt. Trinitatis): Choral Partita seine Art Suite, eine Folge ab geschlossener Sätze), lieber den Advents Choral. ,.O Heiland, reiß die Himmel mif", W. 2/1 lManuskript). Die Partita setzt sich zusammen ans 4 Teilen: Choral, Kanon lin der Oktav). Fantasie lMod ), Ciacona. IcdcrTeil kann als Choralvorspiel aii- Melzen werden, während di« Ciacona, infolge ihrer größeren Ausmaße, als Orgel-Nachspiel Verwendung finden kann. Es ist sehr zu begrüßen, daß in neuerer Zeit von seilen unserer dazu berufenen Organisten der Oigelkunst erhöhtes Interesse entgegengebracht wird. Es gilt besonders aus diesem jchwierigen Gebiete, der fortschrittlich eingestellten O "elwulik die Wege zu bahnen. Notwendige Vorbedingung des Hlerstand- nijses dieser Neukunst Ist. daß man sich als Musiker frei macht von der bisher allein maßgebenden Vorstellung eines Ausbaues auf Grund der tonalen Harmonie-Akkorde. Hier hat die mnsi kalische Linie den Vortritt. Das Hauptinteresse des Hörers hm sich zu konzentrieren auf den Verlauf der einzelnen gleichzeitig erkli n g enden Sti m m e n. Er muß von vornheicin gewillt sein, sich ans diese neue Art des Hörens ein zustcllen und in sich die Freu.de an der Linie zu wecken Wer ernsthaft gewillt ist, dein Fortjchrill zu dienen, ver liere die Tatsache nie ans dem Ange, daß das musikatisäze Ohr außerardenllich uinbildungsfähig ist. Hier vor allein heißt es: „Gut Ding will Weile haben." Wie bald kann der ehrlich «Ire bende an sich die Erfahrung machen, das nach und nnch mit innerer Zustimmung in sich aufznnei.men, was er noch vor kur zem abzulehnen geneigt war. Es bleibt ein nicht hoch genug zu schätzendes Verdienst der Mi rag. der aufstrebenden jungen Oigelkunst den Weg zu be reiten. Es wä-e sehr zu begrüßen, wenn man unseren größeren katholischen Kirchenchören Gelegenheft geben würde, Neuzeit liche A cappella Ehormusik einer größeren Interejsengeinein- schajt zu nnterbreilen, Dr Hugo Löbmann. Oeistlichi Abenkmmsik in Sebnitz Sebnitz. Die diesjährige Cäcilienieier des hiesigen Kir chenchors war ausschließlich dem Schäften lebender Künstler ge widmet. Der Leiter des Chores, Herr Lehrer Gerhard Wag ner, hatte sür die abendliche Feier in der Kirche eine kleine, sinnige Vorkrogsiolge zusammengcstellt. Im ersten Teil, der aus Anlaß des Elisabethjabres -en Leitgedanken „St. Elisabeth" trug, erklangen zwei seine mpiundeue vierstimmig gemischte Elmre von I. kromolicki und ein einstimmiger Männerchen mii Orgelbealeftnng von I. Leckilbnler, op. 27-. Der zweite Ab- scknitt war der heiligen Weihnacht zuoedacht und brachte Orgel werte von I. Leäftbalcr, op. 17, nämlich ein Prälndiiim über die Choralmelodie Dominus dixit ad me aus der Wcihnachtsmitter- nachtsmesse, ein Interludium „Weibnnchtsglück" in pastoralem Stile und ein Postludium über die Choralmcladie aus der Drei- lönlgsmcssc Vidimus stellam ejus, dazwischen ferner zwei Allein- gclänge mit Orgel von A. Knab, nämlich „Die stille Stadt" und „Marien Kind" außerdem einen dreistimmiaen Frauenchor mit Orgel „Nonnenllcd zur Weihnacht" von O. Sicgl, op. Och. Herr Lehrer Wagner brachte Lechihalers Orgelwerte aus der einfachen Orgel in möglicher tlanglicher Abweck ftung einer andächtig harrenden großen Hifterschar näher, wenn auch manchem Ohr die ungewohnt herbcn Klange nur schwer cingegangen sein mögen, Frau Tru, ein Mitglied des Chores brachte die ganze keusche Herbheit Knabscher Kunst mit tiefem Empsinden zum Ausdruck bei glockenklarcr Stimme. Der dritte Teil ftihrte den Leii- gedanten „Immerwährendes Opfer". Hier erklangen lateinisch vierstimmig genmchte Meszgejänge mit Orgelbeglcitung, näm lich Kyrie und Bencdictus aus Mi Ha decima von A Fant, op. 52. und Sanctus und Agnns Del aus Missa in hon. St. Vinccnlii von B. Goilcr, op. 7. Ein seicrlichcs Pange lingua von Ehr. L. Kagerer, op. 12„ leitete nun ungezwungen zur kurzen Scgensnndacht über. Der vierte Teil der Boriragssolge biackle nach dem Segen unter der Ueberschri'l . Ave Maria" ein b>e< beulen der Gottesmutter, klüter Avegelüui ick,wann fick, im Alleingesang und dreiitimigem Franenchor mit Orgel „Der Engel des Herrn" non I. kromolicki. ov. 10„ zart emvor und gab damit der schlichten Feier einen sinnigen, Neft'ackenden Schluß. Der Chor 'and sich mit der ungewohnten, teiiwei'e jck'wierigen Ausgabe recht gut ab und gab sein Bestes. Herr Johannes Frenzcl leitete die begleiteten Eböre mit Umsicht und lchwu''gvoll ivie gewohnt. Ein netter Reinertrag der Veranstal tung kam den neuen Orgelpseiien und der gemeindlichen Nol- hilse zugute. * proke<>«or 1). vr. Binion, Nektar ilar 11>,iver»ltäk Tübingen. Alleriftis wird mit großer Freude d!« 'Nachricht ausgenommen, daß der Senat der Universität Lnbingen fterrn Prof. II. Dr Paul « i man zum Rektor sür das neue Amts satir gewällt Hai. Der Erwählte gehört seil 1925 der Universi tät Tübingen an Als Rachsolger Baurs vertritt er an der kathol.-lheol. Fakultät tas Lehrfach der jcholastilck'en Philosophie und der Apologetik. Geboren wurde er zu Dortmund am 23. August 1882. Pros. Simon stehl also zugleich im fünfzigsten Lebensjahr. Studien an der Bijchöjl. Akademie zu Paderborn und an den Universitären Freiburg, Innsbruck. Straßburg, Münster beschloß er I90t> mit dem philosophischen Staats examen in Straßburg. Als Schüler Geysers promovierte er mit einer Dissertation über den Pragmatismus in der moderne» sranzölilchen Philosophie.