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Sächsische Volkszeitung : 22.12.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193112226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19311222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19311222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-12
- Tag 1931-12-22
-
Monat
1931-12
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.12.1931
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Tagung sächsischer Henk rums sichrer Oer letzte Vorweihnachtssonntag Er macht« seinem Namen Ehre: Goldener Son>«ensck)«in lockt« bis in di« Nachmittagsstnnden hinaus In di« im Winter kleid prangende Natur, zu Schnee- und Eislauf und zum Na del». Zumeist aber wurde der selten schöne Tag für die letzten Besorgungen zum Fest benutzt. Es kann nicht anders bezeichnet werden: es herrschte richtige Weihnachtssllinmung in den Stra ften der Großstadl, aus dem Weihnachts- oder Striezelmarkt und in den Warenhäusern. llebe»all stauten sich Menschenmassen, von wahrem „F«slkaus-Fieb«r" gepackt. Alle „Branclxn" hallen Hochbetrieb und die ttierkäuser und Verkäuserlnneit einen schwe ren Tag zu beste!)«». Mil Paketen und Päckchen oder Christ- bäumen beladen brachten am Abend überfüllte Slraszenbahn- ivagen und Omnibusse die Käufer in alle Stadtgegenden zurück. Der „Goldene Sonntag" hat lm außerllck)«» Bild das graue Sor,zengcspenst «tivas in den Hintergrund treten lassen, doch mahnt es nach wie vor, auch dort an der Bereitung einer Welh- nachtssreud« mitzuhelsen, ivo anch für das kleinste Gescl)enk keine Mittel mehr vorhanden sind. Zn wenigen Tagen iverden Adventskranz und Christrose dem Lichterbaum und der Kripp« in den Wohnungen der Men schen und in den Gotteshäusern weiä-en. Sorge ein jeder, dem Christkind einen würdigen Empfang zu bereiten und es ebenso würdig zu selern. Erst in seinem Segen erscheinen die Gaben des Weihnachtstisck-es geadelt. Sie werden uns Symbol sür die Gnaden, die uns Gottes Liebe in überreicher Zulle in dein Wun der der Weihnacht schenkt. Drerelrn un<I Umgebung Dresden, 2l. Dezember. Ter La »des Vorstand der Sächsischen Zen trumspartei hat gemeinsam mit den Führern -er Orts gruppen am Sonntag in Dresden beraten. Die Verhandlungen trugen verlraulichen Charakter. Reichslagsabgeordneler Dr, Vockel legte di« Grundzüge der Notverordnung vom 8. De zember dar und würdigte ihre wirtschaflspolilisck)«, handelspoli- tisck)« und reparalionspolitische Bedeutung. Zn der anschlleße» den Aussprache wurde von allen Sprechern die grundsätz liche Uebereinstimmung üiit dem grotzen Plane Brünings be tont. Es wurde l)«rvorg«hoben, duft trotz der Belastung, die diese Verordnung ziveisellos bringt, itlertrauen herrsä-e zu dem Weitblick und der Zielklarhcit des Kanzlers. Die Zentrums partei folge dem Kanzler in der unerschütterliä>en Uelierzeu- gung, das; allein auf diesem Weg« die Befreiung Deutschlands von unerlrägliä)en Lasten und seine ivirtschastliä>e Gesundung herbeigcsührt werden könnten. Zn der Anssprache kamen u. a. zu Wort Dr. Schulze sGlauchau), Somieski (Dresden), Berg mann (Kötzsck)«nbroda). Frank« (Zschachwitz), Günther (Lenlers- dors), Böhmer (Radeberg), Eisenrauch (Bischofswerda), Stadtv. Verger (Schirgiswalde) und Stadtv. Müller (Dresden). Die Reichotagssraklion der Zentrumspartci tvird in einem Schrei ben des Landesvorstnndes gebeten iverden, aus elne.iveiterc Sen kung der Diäten über die bereits erfolgte Kürzung von 20 Proz. hinaus hinzuwirken. An den Re^tzchk>anzl«r Dr. Brüning wird folgendes Tele gramm gesanb^ „Zn Dresden versammelte Ortsgruppensiihrer und Landesvorstand der Sächsischen Zentrumspartei versichern dem Führer in schwerer Zeit Vertrauen und Gefolgschaft." Ueber sächsisck)« Fragen sprach der Landcsvorsitzende der Partei, Pfarrer Kirsch. Znsbesondere gab er dein Landesvor- stand Kenntnis über die mit der politischen 'Vertretung der katholischen Wenden geführten Verhandlungen und charakteri sierte das von den Kommunisten eingcleitete Volksbegehren aus Auslösung des Sächsisel-en Landtages als «ine letzten Endes gegen die ReichsregierUng gerichtet« Aktion. Der Landesvor, stand beschloß, lm Falle eines Volksentscheids über die Aus lösung des Sächsischen Landtages den sächsischen Zentrums anhängern Wahlenthaltung zu empfehlen. LingnerS 70. Geburtstag Am 21. Dezember 1!M wäre Karl August Lingner siebzig Jahr« alt geworden. Viel zu früh ist er gestorben. Bekannt lich rosste ein bösartiges Leiden ihn bereits im Alter von 54 Jahren im Juni 1810 dahin. Mit seinem Namen ist sür immer das große Rlerk der h>)girnisä)en Voltsausllärung ver bunden. Der äugere Schlußstein seiner Lebensarbeit ist das Deutsche Hygiene-Muse um in Dresden, das das Erbe Llngners in i«inem Geiste forlzufiihren und auszubauen bestrebt -leiben wird. Ueberfall auf einen Rechtsanwalt Als ein auf der Christiaiistraste 1 wohnhafter Rechtsanwalt am Sonnabendabend gegen 8 Uhr in seine Wohnung zurück kehrte. sah er beim Betreten drei Einbrecher im Vorsaal stehen. Noch ehe er Licht macken konnte, sielen die drei über ihn her und verletzten ihn erheblich durch Schläge, di« anscheinend teilweise mit einem schlagringartigen Gegenstand geführt wurden, im Gesicht und am Hinterkopf. Trotzdem setzte sich der Rechtsanwalt energisch zur Wehr, wobei er einen der Einbrecher so stark in den Finger bist, dast dieser zweifellos ärztliche Hilf« In Anspruch nehmen must. Auf die Hilferufe des Ucbersallencn klingelte der Flurnachbar an der Vorsaaltür«, konnte aber keinen Einlaß erlangen. Als noch weitere Hausbewohner hlnzukamcn, liestcn die Einbrecher von dem Neichisanwalt ab und flüchteten da« das Treppenhaus aus dis Straste. Bei den Tälern handelt es sich um Burschen im Alter bis zu 25 Jahren. Einer von ihnen liest am Tatort seine Schuhe zurück und lies in Strümps«» davon. Da die drei Täter sich annehmbar in dem ziemlich lange währenden Kamps« mit Blut besudelt haben und einer von ihnen ein« schwere Fingerver letzung erlitten haben must, ersucht die Polizei dringend, alle entsprechenden Wahrnehmungen sofort der nächsten Polizei wache zu melden. - Jahresschlußsitzung der Stadtverordneten. Die Stadivec- ordnelen halten heute Montag 1!) Uhr ihre Iahrcsschluß- sitzung ab. Auf der Tagesordnung stehen u. a. folgend« Be- ratungspunktc: Gemeindegetränkesteuer und Schokoladeninilch oder Knkaotrank: Verteilung der Mietzinssteuer: Anliegeroei- lräge für Mickten und Umgebung: Slaubbelästigung bei der Slrastenreinigung: (tzeschästsbeiicht der Sparkasse aus das Jahr 1030. Außerdem liegt eine Anzahl Anträge vor. DI« Kommuni sten haben im Sladlverordnetenkollegium einen Antrag ein gebracht, den Rat zu ersuä-en, gegen den Stadlrat Dr. Albrecht als den für die Vorkommnisse bei der Straßenbahn verant- wortlichen Dezernenten sofort das Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Dienstentlassung einzuleiten, bis zum Abschluß dieses ^Zerfahrens aber Dr. Albrecht vom Dienst« zu «ntlzeben. — Ter Antrag ist nach unseren Erkundigungen bei der Dresdner Staatsanwaltschaft vollständig unbegründet. Zweifellos wird der Antrag, der auch erst im nächsten Jahr« beraten iverden dürst«, abgelehnt iverden. : Die Weihnachtsmess« der Frauenerwerbshlls«, in der eine Meng« nützlicher und schöner Sachen zu haln-n sind, findet bis zum 24. Dezember täglich von '48 bis 18 Uhr in den Räumen Sche'sselstrahe 8 2., statt. : Das „Kmderwohl" Dreoden-AUstadt veranstaltet in Ge meinschaft mit dem Allstädter Singekreis «inen Weihnachts abend. Zur Ausführung gelangt „Ein W e i h » a ch t s si ng- spiel" in vier Spielen (Adventsspiel, Hirtenspiel, Krippen spiel und Dreikönlgsspiel) von G. Bussard. Der Abend soll vor allem den vielen Wohltätern, den Spendern des „Kindergro- sä-ens" und allen Freunden der Kindcrwohlarbeit ein kleines WcihnachtSjZ«sä)enk der Kinder sein. Die erste Ausführung für Erwachsene findet am Mittwoch, "0. Dezember, abends 7.30 Uhr im groen Saale des Kolpinghauses, Käusserstraß« 4, statt. Die Eintrittspreis«, di« vor allem nur die Unkosten decken sollen, sind: Saal 50 und 40 Ps., Galerie 30 Pf. Kinder haben keinen Zutritt! Der nächste Kindernachmiltag ist am :i. Januar. : Treibeis aus der Elbe. Infolge des starke» Frostes der vergangene» Woche hat auf der Elbe Eisgang eingesetzt. Aus Böhmen treibe» starke Schollen stromabwärts. Der Wasser- stand ist in den letzten drei Tagen um einen halben Meter zu rückgegangen: am Dresdner Pegel wurden Montag früh minus 155 Zentimeter gemessen. Die Temperatur sank in der Nacht bis sieben Krad unter Null. Winke für drn Weihnachtseinkauf Stqsfe sür d«n Herrn und sür die Dame sind immer gern gesellen« praktisch« Geschenke. Ein« große Auswahl darin bietet Ihnen die seit Uber 40 Jahren bestehende, altbekannte Firma Hermann Pörschel, Tuchhandlung. Dresden, Schesselstr. 21. Es empfiehlt sich daher, el)« man di« Wahl für das Weihnachts geschenk trifft, sich von der Reichhaltigkeit in Anzug-, Mantel-, Ulster-, Hosen-, Joppen-, Kostüm- und Kleiderstoffen zu über zeugen, man findet dort sick-erlich das Gesuchte. Auch auf Spe zial-Artikel sei noch hingewi«sen, wie: Billardluch«, Schreibtisch tuck)«. Uniform- und Besahtuche, Stickerei- und Filztuck)«, bay- rifck)« Anzug- und Weltcrloden, Windjacken- und Skistoss«, Rauchjackcnstosf«. Knaben Anzugstojse, Wollsriese usw. Bei klei ner Anzahlung iv«rden di« Stosse bis zum Fest zurückgelegt. Tie Preise sind der Zeit gemäß festgesetzt. Ein erquickender Schlaf ist «in Labsal und ein tiefes Be dürfnis sür jedermann. Je k'esser das 'Belt, desto besser der Schlaf. Bei Bezug von Bettsedern sollten Sie sich daher nur an die anerkannt« und solid« Firma S. Beni sch in Prag 12., Bömen, tuenden. Unterlassen Sie deshalb nicht, sich vor An kauf von Sietlfcdern die reich illustrierte Preisliste obiger Firma gratis kommen zu lassen. Immer weiß« Zähn« hat man bei ständigem Gebrauch von CHIorodont» Zahnpaste (Tube 50 Ps.) unter gleichzeitiger Benutzung der praktische» llhlorodont.Zahnbtlrste (Spezialschnitl). Versuch überzeug«. Hillen Sie sich vor minderwertigen, billigen Nachahmungen. Oie neuen 4-pfennigstücke kommen Der Reichsrat stimmte tn seiner Vollsitzung am Sonnabend, der letzten In diesem Jahre, der in der Notverordnung vorge scheuen Ausprägung von Neichskupsermilnzcn im 'Nennbeträge von 4 Pfennig in einer Gesamlhöhc von zivei Millionen Marl zu. Die Ausnahme der neuen Münzen, so heißt es in der Mit teilung des Rcichssiiianzministers an den Ncichsrat, wird zei« gen, in welchem Ausmaße weitere Prägungen vorzunehmel» sind. Die Rcichsregterung hat auf die Ausprägung dieser Münzen großen Wert gelegt, da sie sich davon eine Unter stützung einer Preissenlungsaktion verspricht. Die im glatte«» Ringe geprägten Münzen bestehen aus einer Legierung vo«r 05 Teile» Kupfer, 4 Teilen Zinn und einem Teil Zink. Sie erhalten einen Durchmesser von 24 Millimeter und ein Gewichb von 5 Gramm. Die Absichten der Reichsregierung gehen »velter dahin, nl-s bald die 5-Pfennig-Stücke cinznziehen und dafür 4-Pjennig- Miinzen auszugebe», so dast dann neue Ausprägungen sür etwa 2» Millionen Reichsmark erfolgen würden. Mit dieser Frage» wird sich der Ncichsrat im Januar noch besck-ästlge». Anstelle des zum preußischen Finanzminister «mannten bis herigen Präsidenten der Preustenkasse, Klepper, schlug der Reichsrat den Direktor Dr. Lausser von der Preustenkasse zum Mitglied des Verwaltungsrates der Rentenbank-Kreditanjtalö vor. Annahme sand «ine Verordnung über die Versicherung«, sreiheit vorübergehender Dienstleistung in der Angestelltenver« sicherung. Die neue Verordnung bestimmt, daß vorübergehende Dienstleistungen von Personen, die sonst berufsmäßig keine diö Angeste>ltenversick)«rungspslicht begründend« Beschäftigung aus« üben, von der Versicherungspslickxt befreit sind, wenn es sich »ui um gelegentliche, insbesondere Aushilsstiitigkcit handelt. Air« genommen wurde scrncr ein« Verordnung Uber die gesundheit liche Behandlung d«r Seeschiffe in den deutschen Häsen, die not« rvendig gervorden ist durch das im Jahre 18M abgeschlossen; international« Sanitätsabkommcn. Die nächste Reichsratssitzung findet im Januar statt. s. Beschlagnahmte Waren dürfen nicht mehr vernichtet werden. Den Zollverwaltungen ist neuerdings ein« Anordnung des Reicksministers der Finanzen zngegangcn, wonach beschlag nahmte Lebens- und Gcnustmiti«! nicht mehr vernichtet werde» dürfe». Ist bei einem Verlauf ein entsprechender Erlös nicht zu erzielen, so ist von Fall zu Fall die Entscheidung des Reichs sinanzministers rinzpholcn, was mit den Waren geschel-en sol' In den Richtlinien ist außerdem vorgesehen, daß solche Ware > Kricgsblindenheimcn oder Fürsorgestellen sür Schwcrkriegs beschädigte zugcsührt werden tönnen. dann givl «s doch «inen lieben Golt . . . VlekkeKht Hilst dec ^ns, wenn wir ihn bitten . . ." Sie saltcle ihre Hände, und Konstonze lat dasselbe, obwohl sie nicht glaubte, daß jetzt ein Wunder grfchehen würde. Darauf wurde» ti« beide ruhiger, Konstanzes Tränen ver- fleglen, ja, als Charlotte sie aujsordcrte nachzuschcn, ob das Zerbrochene nun aneinandergesügt sei, sagte sic, solche Eile wäre unsromm. — Endlich, die gewohnte Stunde war bereits verstrichen. Härten sie die Mutter heimkehrcn. „Sich, das sind die beiden!"« sagte sie zu einem Herrn, der mit ihr rvar. Als sie Konstanzes verweint« Augen sah und die verwirrt gestammelte Beichte vernahm, trübte sich ihr Antlitz flüchtig. Di« Demütigung, die Konstanz« widerfuhr, war gering. — Konstanz« glaubte zu träumen. „Ucbrrlaß es mir, die Sache wieder gutznmachen, Helene!" sägte der Herr, al» die Kinder draußen waren, um die Spuren Ihrer Tränen abzuwaschen. „Wißt ihr, was ich mir ausgedacht habe?" rief er lustig, al» sie wieder hcreinkamen. „Ich werde die Puppe zum Weih nachtsmann bringen, der macht das Näschen wieder heil", und «r hielt Konstanze die Hand hin. Sie schlug rin, als kennten st« sich schon lange. Und Charlotte dachte, also ha« Tjark doch unrecht! Wie könnte die Mutter sonst wohl so fröhlich sein! Joseph Haydns „Oie Schöpfung^ 2. Sinsonietonzert Reihe B in der Staatsoper. Als Haydn di« „Schöpfung" komponierte, war «r «G Jahr« alt. Anstoß dazu halte di« Händcsteicr 1701 in Lon don gegeben. Damals war Hand» in London. Im Jahr« 1702 kehrt« rr nach Wien zurück und bracht« einen englischen T«rt von Lindley nii«, den van Swieten in deutscher Sprache bearbei tete: Die Schöpfung. Am 20. April I7!>8 wurde sie im Palais Schwarzenberg zum «rstcn Male ausgcsührt. Fast jeder Chor von irgendwelcher Bedeutung dürft« in feiner Sangeschronik dieses Oratorium verzeichnet haben. Im nächsten Jahre feiert die Musikwelt Haydns 200. stn-burtstag. In diesem Gedächtnisse stand die gestrige Aufführung in der Slaatsoper. Begonnen hat Haydn das Oratorium 1705 und vollendet 1708. Der ersten Ausführung, die in privaten« Kreise ivar, folgte die öffentlich« im Jahr« 1-t>!>. Trotz des geistlichen Textes hat di« „Schöpsung" durchaus weltlichen Charakter, schon zufolge der ausgesprochen«» instrumentalen Tonmalereien. Die beiden ersten Teile besingen die Schöpfungsgeschichte bis zur Erschajsung der ersten Menschen. Im dritten klingt die Freude über die Herrlichkeit der neuerschasscncn Well im Lobgejange Adam und Evas. Das Oratorium ist hinlänglich bekannt, jo dast sich ein weiteres Eing.hcn auf das Werk crübrisit. Unter Fritz Busch' belebender, scinmustkalischcr Füh rung kam cs zu einer ungemein frischen, jarbigcn und hervor ragenden nusgeseilten Wiedergabe. Die Staatskapclle kleidete die Musik Haydns in Wohlklang und instrumentalen Glanz. Für die jolislische Mitwirkung: Erna Berger, Max Hirzel und Kurt Böhme. Drei Stimmen, di« sür derartige Zwecke sehr geeignet sind. Den Chor stellt« der Dresdner L e h r e r g e j a n g v c r e i n mit Frauenchor. Auch hier Schönheit im Klang« und künstlerische Vertiefung. So war «in musitalischcc Genuß von vornherein gesichert. Die Ausnahme durch das gutbcinchte Haus war sehr beijallssreudig. -Ist— Alberttheater. Die rechte Kinderseligkeit entströmt dem Weihnachtsmärchen, das man lm Alberttlzealcr zum ersten Male nusgesührl hat. Es kann auch nicht anders sein, «venu man in« Märchenschatz dec Brüder Grimm, dieser Klassiker des deut sckzen 'Märchens, den Stoss findet. „Der Froschkönig" oder „Der eiserne Heinrich" ist schon wiederholt dramatisiert worden, auch im Schnnspielhnns hatten «vir vor einigen Jahren «ine Nachdichtung des Stosses, aber so ganz getreu an Wilhelm Grimm ohne l>«sondere künstlerisch« Aufmachung haben sich dies« Märck)«nstück« nicht gehalten. Dennoch halt« ich diese 'Be arbeitung in so verständlicher Form, daß die Allcrkleinsten den Zauber dieses Märck»ens in sich ausnehnirn können, geradezn für einen Geivinn. Ulkige Figuren sind der Kellermeister, der nichts glaubt, was man ihm erzählt, und die Kammerfrau, di« bei jeder Gelegenheit behauptet, das habe sie noch gar nicht ge ivnßt. Darüber amüsieren sich di« Kinder ln-sonders. Warum eigentlich? Weil der Autor Robert Bürkner gerade in solck)en Zügen die Märchensprack)« Ser Grimms überaus glücklich sest- gehnilen hat. In die Handlung hat man Volkslieder «inge streut und natürlich hübsche Tänze. Anch die Apotheose mit d«r Krippe ist recht gelungen. Hans Hoff ha! das Stück mit viel Humor inszeniert. Oskar Schott hat einen sarbensroken Mai- ck)enraknien geschasscn. Die eingerichteie Musik besorgte Willy R» ecke mit seinem Orchester ganz prächtig. Gertrud« B a n m > G r ii n d i g schuf sel)«ns>verle Kinderiünz«, darnnN-r ein Vogel Divertissement mit drolligen Einfällen. Zur Erhöknng des Kind lichen 'itergnügens trägt anch «in Weihnachtsmann lei. der sich mit den kleinen Zuschauern lustig unterhält. (Bendel) gitn ihn vorzüglich!) Hübsch die Prinzessin Paula Paulsens, der Kellermeister Hoffs, der gute Märck)«nkönig Willis, der gescheite Pag« Eleonore Warsteins und di« klein« Wäscherin von Frl. Behrens. Den treu«» Diener Heinrich mit dem Eisenreisen ums Herz spielt Zell deck, den Froschkönig in der Regel Harlanns, sür den in der von nns besuchten Anstich- rung Ersatz notwendig war. Tas hübsche Märck)en sei bestens empfohlen! Zck. Orchrjterjchulr der Sächsischen Staatskapelle. Di« spiel« folge des am Dienstag, den 22. Dezember, 7 30 Uhr. in der Har« monic statlsindcnden Prüfungskonzcrtcs mit Orchc» st er ist um folgende Nummer vermehrt worden: Lothar K empter — Capriccio sür Flöte und Orchester, op. 32, Erst« aussühruttg für Dresden. ^Hlistschall-Aeuerscheinungen Zum yoilwciligen Wcihnachtssest legt die Lbiiftschall-Gejell. schäft zur Förderung christlicher Musikkultur Berlin-Wilmersdorf, Kaiserallec 44. zwei sehr schöne, ftimmnngsvolle Platten vor. Platte 101 (doppelseitig von den Chorsrauen der Venediktinr- rinnen-Abtei am Nonnberg Salzburg besungen), bringt von einem unbekannten Komponisten das „Na«»»,» Io laucktdu»'. Die Chorsranen singen dieses Weihnachtslied sehr etndruck^ioll und voll kindlicher Hingabe. Ans der Rückseite klingt im Choral das: „vkrlstua »atu» ,»» nadln". Ebrnsalls voll zarter Innigkeit und ilarrr Tonrrinhcit. Aus der Platte 87 wird vom Chor und Orchester des Salckurger Doms das „Stille Nacht, heilige Nacht", in klarer Wiedergabe gegeben. Das Lied, ver breitet über die ganze Welt, stellt an Chor und Orchester wenig Anforderungen. Text nnd Melodie sind dem Menschen gleich, sam angeboren. „Mariae Wiegenlied" wird vom selben Chor und Orchester gesungen und gespielt. Anch dieses Wiegenlied: „Maria sitzt im Rosen-ag" ist Allgemeingut der sangesfreudigen deutsche» Seele geworden. Es sollte keiner, der emen Schall« plattenapzmrat besttzt aersehlen, sich diese Wrihnachtsplatten an« Zuschüssen oder mil dirsrn Platten anderen Freude ru macke»
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