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Sächsische Dvlkszeilung 22 Dezember >«8» S» Preuszen spar! 1»S Millionen Dle neue Notverordnung ferttggestellt - Berlin, 1g. Dezember. Da, pr«»ßlsch« Staat« la b inett hat sich a« Ire«, «agnachnnttag in einer abjchiitßcnd«» Sitzung mit der ,u er. «astenden neuen »reutzilchrn Spar-Natverved- u»ng besaht. Die Verordnung ist bi, aus einig, redaktionell« Arbeiten sertiggestellt und dllrste, wir ««meidet, am Beginn der nächst«,, Woche, am Montagabend od«r DIrnstagmorgrn der Orlsentllchkeit ttbrrgrben werd«n. Da, Bestrebe» der preuht» scheu Regierung geht mit Recht daraus hin, unter allen Umstän- »en einen au, geglichenen Etat für da. neue Haushalte ,ahr vorzulrgen. Um da, trotz der ungeheuren «irtschastiichen und «Inanzlellen Schwieriglelten zu erreichen, ist man gezwun. gen gewesen, aus saft allen Gebieten der Staatsverwaltung neue, teilweise tirseingreisrnd« Abstriche an den bisherigen Ausgaben vorzunehmen und den Auswand dir Sssentliche, Ber. wattung und der «rhördenorganisation durch weitgehend« «er. «tnsachung und Zusammenlegung, man möchte sagen, durch «I»« Art kl«in«r v«r»altung,r«sorm, ganz wesentlich herabzudrücken. Einzelne der Sparmaßnahmen sind in einem Teil ver Presse schon behandelt worden, als sie noch «m Stadium der ministeriellen Erwägungen steckten. Wie nunmehr nach den ab- schließenden Kablnettsberoiungen als zuverlässig verlautet, dürfte u a. mit folgenden Aenderungen in der B e. Hördenorganisation zu rechnen sein: Es sollen ein gespart werden zehn Oberregterungs« und Forstratsstellen, 10 Obersörstereien und entsprechend viel Obersörster und Förster. Dir Eichungsdirektionen sollen als srlbständige Behör den aufgehoben und der allgemeinen Verwaltung angegliedert »erden. Neun Gewerbcaussichtsämter sollen wegsallen. Di« Zahl d«r bestehenden Fachschulen soll vermindert werden in der Weis«, daß der staatlich« Kostenzuschuß pro Schiller, der bisher 2» Mark pro Kopf betrug, künftig auf 12 Mark pr» Kops herab gemindert wird. In der Bergverwaltung sollen vier Berg revier« ausgehoben werden. In der Justizverwaltung wird fetzt bestätigt, daß «» Amt,g«richt« «ingrspart w«rden. In der allg«. meiaen Brrmaltun, soll di« Zahldrr Kreis« ver- Vereinfachung -es Verwattungsapparates Aus dem Gebiete des Siedlung» wesens machen Nch ebenfalls starke Einschränkungen notwendig. Gelder werden l von staatlicher Seite sür diesen Posten nicht mehr zur Versü- gung stehen. D ch wird Preußen als Ersatz dasür boogg Hektar l200 0W Morgens staatliches Domänen land sür dle Anliegersiedlungen und die Neusiedlungen zur Verfügung stellen. Mit besonderen Besorgnissen ist von Aende rungen d«s Beamten rechts in der Oesscntlichkeit die Rede ge wesen Die Notverordnung dürste in dieser Hinsicht nur fol gende Neuerunaen bringen: Einmal wird die Alters- ------- ,, s» - -- - kr kiinst!-. o--' a 2 - ' - - ---. weiteren sollen kunstlg auch dl« übrigen Beamten berechtigt sein bis zur Erreichung des ich. Lebensjahres aus ihren Antrag ohne Nachweis der Dienstunsähigkcit aus dem Amt zu scheiden. , Für das Schulwesen von Bedeutung ist ferner eine Neuorga« j nisation der Sch ulaussichts st eilen, bei der > bl) Kreivschalräie eingespart werden sollen. In den kreisan gehörigen Städten werden 2S Versicherung,ämter ausgelöst werden. Zur Entlastung der Kommunalverbände wird die Notverordnung gleichzeitig gewisse Aenderungen über dl« Ausführungsverordnung über die Fürsorgepslicht bringen. Die Einsparungen, di« von diesen rigorosen und tief In den verwaltungsapparat einschneidenden Sparmaßnahmen zu er warten sind, werden aus rund 100 Mill. M. veranschlagt Durch bte letzte Notverordnung des Reiches dürste Preußen weiter an Besoldung«» »Iw. «twa 80 Mill. M. «tnsvaren, während durch di« Erhöhung d«r Umsatzsteuer aus Preußen «in Mehreinkom- men von etwa 9N Mill. M. entfallen dürste. Au» di«sen Zah len geht hervor, daß auch trotz der aevlant«» weitaehenden Ab- Notverordnung auch in Bayern München, 18 Dezember. Die bayerisch« Regierung hat am Freitag auf Grund der Reich Notverordnung vom k Dezember eine Notverordnung erlassen in ber die Gehaltskürzungslätze des Reiches übernommen und die Bestimmungen ausgehoben werden, di« einige Monate lang di« Dienitbeziiqe der bayerischen Be amten über das Maß der Kürzung im Reich hinaus gelenkt haben Aus technischen Gründen kann di« Gehaltskürzung in Bayern nicht am 1 Januar, sondern erst am 1 Februar durchgeiührt werben Damit ist zugleich oen bayerischen Beam ten. die längere Zeit stärkere Kürzungen hinzunebmen halten, als die Reichsbeamten für einen Monat ein kleiner Ausgleich gewährt. Beim Eelbentweriungsausgleich kommt die baye rische Regierung den Hausbesitzern u a dadurch entgegen, daß die Ausstellung ber Erldentwrr'ungsabgabe nicht erst vom 1 April, sondern bereits vom 1 Januar ab erfolgt. Außerdem wird eine Senkung der bayerische!» Schlacht st euer durch welentllckz« Ermäßigung des Schlacht steuertarifs vorgenommen Die Regierung verzichte« damit auf eine Steuereinnahme von drei bis vier Millionen Mark von der sie hofft daß sie durch anderweitige Besserung de» Staats« Haushalts ausgeglichen wird. striche der FehlLilrag de» preuhtschen Hau«, halt», der kürzlich aus rund bMl Mill. M. berechnet wurde, noch nicht ausgeglichen ist. Die Regierung wird also auch Uber di« jetzige Notverordnung hinaus weitere Beratungen und Ver handlungen über die Elatbalanzierung zu pflegen haben Wenn in diesem Zusammenhänge bisher von Steuererhöhungen und von der tn der Oesfentlichkeit schon viel erörterten, überall scharf abgelehnten Einführung einer Schlacht st euer nicht die Red« ist, so zeug« dos von dem Bemühen de» Preußen« kabinett», die Sanierung des eigenen Etats nicht aus eine» Wege zu sichern, der der Preislenkungsaktion brr Neichsregt» j rung irgendwie entgegenwirken mußte. Die vorslä-lische Kleinsiedlung mindert werden. Der Minister d«, Innern soll näher« Fest- stellnngrn darüber tressen, daß eine Beeintriichtigung der In teressen der Bevölkerung bel der Zusammenlegung von Kreisen nach Möglichkeit vermieden werden kann. Auch di« Zahl der Regterungvprästdrnten soll vermindert werden da. d«rch, daß dort, wo der Amtssitz des Ober, und Regierung». Präsidenten zusammensällt, die beiden Behörden zusammengclegt »erden. Die Landeskulturämter und das Oberlandes- kulturamt werden aufgehoben, ihre Ausgaben gehen aus die all gemeine Verwaltung über. Einsparungen sind auch bei den Forschungsanstalten und Instituten zu erwarten, ferner ist mit der Aushebung der tt u l t u r b a u ä in t e r zu rechnen. Die Etatposition sür die G e st U t s v e r wa l«u n g soll vom näch sten Jahre ab aus 2 Millionen Mark kontingentiert werden. Im Kultusetat bestätigt sich die angekündigte Schließung der Staatstheater in Kassel. Wiesbaden und de. Schiller theater« in Berlin, darüber hinaus sollen mehrere Kunst« akademien geschlossen und auch im übrigen Hochschulwe'en eine weitere Senkung der sächlichen und pcrsönlickien Ausgaben herbeigesührt werben. Die Beschränkung, daß die Gemeinden Schulgelder nur bis zu einem bestimmten Betrage erheben dursten, soll künftig tn Wegfall kommen. Auch die preußisch« H«chfch»l« für Lttbr,Ubungrn wird dem Sparzwang zu» Opfer fall«». Ferner werden, wie schon bekannt, neun pö»«gogische Akademien stillgelegt, nur sechs bleiben offen, darunter, wie verlautet, Bonn. Veuthen und Frankfurt. Auch die weiblich« Abteilung d«r Berusspädagogi- schen Akademie tn Frankfurt wird geschlossen. Der Auslvand für die Fürsorgeerziehung soll künftig auf 1L Mill. M. fest begrenzt bleiben, was eine Ersparnis von i Mill bedeutet. Ein Bericht Dr. Saatzens ^v.qslomnngar L>r. koaayen erstattete In der Freitag- Sitzung des Neichskabinetts Bericht über seine bisherige Tätig keit. Auf Grund der am 1V. November 1t>81 vcrössentlichten Richtlinien zur vorstädlischen Kleinsiedlung und Bereitstellung von Kleingärten sür Ernxrbslvje sind in der Zwischenzeit seilens der Länderregierungen die Gesamtpläne und durch die keine.ndcn und Eemeindeverbände die Unterlagen sür die einzel nen Siedlungsvorhaben ausgestellt und zum Teil bereits von dem Neichskommissar mit den Beteiligten an Ort und Stelle besprochen worden. Außerdem haben eingehende Besprechungen mit den interessierten Organisationen stattgesundcn. Es darf fest gestellt werden, daß der Gedanke der vor städtischen Kleinsiedlung sich inzwischen in ganz Deutschland dnrchgesetzt hat. und daß die Erkenntnis der unbedingten Notwendigkeit, aus diese Weise, wenn auch zunächst nur einem Teil unserer Erwerbslosen, den SV eg für ein« bessereZukunft zueröffnen.vonTagzuTagan Boden gewinnt. Aus allen Teilen des Reiches sind so um fangreiche Siedlungsvorhaben angcmeldct worden, daß die zur Verfügung stehenden Mittel zur Befriedigung aller Wünsche nicht ausreichen. Es ist deshalb, um eine Verzettelung zu vermeiden, not wendig. di: Siedlungsvorhaben zunächst aus diejenigen Landcvteile zu beschränken, in denen die Zahl der Er« weebslosen, oder die politischen und wirtschaftlichen Ver hältnisse dies besonders dringlich er'ch.'inen lassen. All« kleineren Siedlungsvorhaben von wenig r als INS Stel len müssen infolgedessen vorerst zurückgeftellt werden, bi, der vordringlichste augenblickliche Bedarf der erstgenann ten G-gedeckt ist. Auf Grund der vorliegenden llnterlaqen kann festgestelkt werden, daß bereits setzt ei>" > ''''^e Senkung de» P r e i l e s d e r B "' n io van ,n dem vorgesel-enen Höchstpreis von buuU NM. sowohl in Massivbau« weise wie in solider Holzkonstruktion ein Gebäude hergestellt und eingerichtet werden kann, das in jeder Weise den Lebensbedürs- tigen der Erwerbslosen entspricht und von ihnen als erstrebens wertes Eigenheim betrachtet werden wird Da in erster Linie kinderreiche Familie angesiedelt werden sollen, müssen neben einer geräumigen Wohnküche mindestens drei Schlafräume vor gesehen werden, von denen ein Teil durch Ausbau des Dach geschosses geschossen werden darf. Sieben den Wohn- und Schlaf räumen sollen die Häuser noch enthalten' einen Stall für Klein tiere, ein Klosett, einen ausreichenden Abstell- und Kellerraum und einen znr Lagerung von Vorräten geeigneten Dachboden. Die Einhaltung der Preisgrenze von Mark verlangt aller dings zweckmäßigste Plangestollui'o. gröntmöalichste Verbilli gung der Baustosse und sparsamste Banaus'iibrung Für letztere spielt die zweckmäßige Organisation der Selbst- und Nachbar« bilse und des freiwilligen Arbeitsdienstes «ine ausschlaggebend« Roll«. Alle Anträge, die den vorgesehenen Gesichtspunkten nicht Rechnung tragen, werden vorläusig zuriickgestellt. bis es den Antragstellern gelungen ist, eine entsprechende Senkung der Baukosten zu ermöglichen. Die zur Deckung der Selbst- und Nambarhilfe notwendige Regelung einiger arbeit»- und sozialrechtlichen Fragen sowie der interkommunale Lastenausgleich im Falle der Aussiedlung von Erwerbslosen auf das Gebiet einer Rachbar-Gemeinde durch eine auf Grund des Vierten Teils Kap. ll 21 der Verordnung des Reichspräsidenten vom 6. Oktober litzll zu erlassende Ver ordnung der Neichsregierung steht unmittelbar bevor. Dor Wethnachlen Geschlitzt« «i, R«rdde«tschland. Von Ernst «ahl. Konstanz« flllskrt« die englischen Verben zerstreut vor sich hi». Mit halbgeschlossenen Augen sah sie hinaus in da» wir belnde Schneetreiben. Charlotte saß an der Längsseit« des Tische» vor ihrer Schiefertafel und schrieb einen Aussatz über den ersten Schnee, der heute morgen pünktlich mit dem Glocken schlag der großen Pause, auf dem Schulhof niedergericselt war. Charlottes Bäckchen waren gerötet. Der Aussatz begann vortrefflich. „Es schellte", hatte sie ge schrieben, „und als wir nach draußen kamen, da schneit« es ganz große Flocken. Ein« flog mir auf die Nase. Viele, viele weiße Bienen, dachte ich. Aber sie summten nicht. Alle Kinder schrien, und ich auch . . . ." Hier ruhte der Griff«! eine Welle, und dann schweifte Charlotte plötzlich vom Thema ab und berichtete, daß Tjark Halfwassen mitten in der Stunde gesagt habe, cs gäbe keinen Weihnachtsmann. Viele Kinder hätten Tjark recht gegeben, und darum wolle sie heut« abend ihr« Mutter danach fragen. ,.Du", sagte sie zu Konstanze, „lies das einmal durch." „Du hast wieder schlecht geschrieben", begann Konstanze. ,.D»ch das ist nicht so schlimm. Ich schreibe auch schlecht. — Aber sieh mal, was hat Tjark Halfwassen mit d«m Schnee zu lun? Vom Schnee sollst du schreiben! Schreib' es von hier ab noch einmal . . ." Damit gab sie die Tafel zurück. Charlotte sagte kein Wort der Widerrede. Wenn di« Mutter nicht da war. pflegte Char lotte die Ratschläge Konstanzes anzunchmcn Ohne Eiser ar beitet« sie weiter und brachte mühselig den Aufsatz in der ge wünschten W«is« zu Ende. Ohne noch ein Wort zu sagen und sehr verstimmt ging Charlotte aus dem Zimmer. Sie hörte Christin« in der Küche summen: „Komm, wir geh'n nach Bethlehem . . Charlotte wartete, bis «in« Pause kam. „Christin«, hast du einen Augen bück Zett?" Christine faßte Charlotte behutsam unter, Kinn, setzte sich zog sie nah an sich heran und fragte: „Na. was will denn Prlnzeßchen?" Es war ohne Zweifel ein« günstige Gelegenhci:. „Ach, Christine — heute morgen in der Schule . . ." Sie stockte. SBar e, der Gedankt, daß diese Frage niemand bester als die Mutter beantworten könne, oder war es Mißtrauen? Christine» grosg; Augen betrachteten sie wie ein ganz kleines Kind, und diese Ueberlegenheit wollte sie ihr nicht zubilligen. Mit aufgeworfenem Mund und niedergeschlagenen Augen begab sich Charlotte zu Konstanze zurück und setzte sich in die Spielecke. Eine Zeitlang blieb sie müßig, die Hände im Schoß. Nun fühlte sie erst recht den Zweifel, den Tjark Svalsivasten geweckt hatte, und über Tränen und Freuden fuhr er hin wie der Schwamm in de, Lehrers Hand über eine bunte Zeichnung an der Ävandtasel. Eie hatte auf dem Heimwege mit Tjark hin. und herge- stritten, aber es war ihr nicht gelungen, die Existenz des Weihnachtsmannes einwandfrei nachzuweiscn. Im Gegenteils Tjark hatte gesagt, Puppen und Holzpserde und dergleichen Dinge müßten die Eltern kaufen, nnd, da Charlottes Vater nicht mehr lebe, besorg« das ihre Mutter. Tjark dachte sich nichts dabei. Seufzend ergriff Charlotte di« kleine Spieldose, drehte die Kurbel und versuchte sich an den ost gehörten Melodien zu trösten. Aber heut« war ein schwarzer Tag. Konstanze war mit ihren Arbeiten immer noch nicht fertig. Da litt es Char- loti« nicht mehr im Hause. Christine ging mit ihr in den Keller und trug ihr den Rodelschlitten heraus Die Kinder der Nachbarschaft sausten auf ihren Schlitten jauchzend von einem nahen Hiigelchen herab. Charlotte eilt« zu ihnen. In der Dämmerung setzte der Schneefall erneut und heftig ein und trieb di« lustige Schar in die Häuser. Cl-arlott« mußt« dreimal schellen, ehe Konstanz« die Tür öffnete. Konstanze machte kein Licht. „Ach. du bist es", sagte si« mit einer seltsam verschleierten Stimme. Eh« sich Charlotte darüber klar wurde, daß «twa, nicht in Ordnung sei, ivar si« wieder ins Zimm«« gegangrn. Auch da war es dunkel. ^Warum machst du denn kein Licht?" „Nch, ich hab« so schlimme Kopfschmerzen!" klagt« Kon stanz« Charlotte setzte sich neben den Ofen und rieb ihre Hände, di« von Kält« und Schnee brannten. „Alknn man wenigsten« ein Lied singen dürfte", dachte sie. Konstanze stand aus und wanderte vor den Fenstern hin nnd her. Im Licht, dar eine Laterne von der Straße herein warf, sah Charlotte, wie si«. anscheinend von heftigen Schmer zen geplagt, die Hände gegen die Stirn drückte. Lange, stöhnend« Seufzer waren vernehmbar. Plötzlich wars sie sich mit den Knien aus die Erde, und ein Weinen brach so anhaltend und bitterlich aus der Kauernden, daß Charlotte Angst bekam. Sie eilte zu ihr, umschlang ihre Schullern und wußte nicht, was sie beginnen sollte. Konstanze richtete sich auf „Christine hat auch schuld", rief sie. „Christin« sagte, ich sollte nur nicht im Schlafzimmer nachsuchen. Aber ich habe die Hauptschuld!" Zerknirscht weint« sie weiter. Charlotte dacht« an Tjark Halswassen; sie war wie ein Jagdhund, der di« Fährte gesunden hat, und e» dauerte nicht lange, da wußte sie alles. Christines erhobenem Zeigefinger zum Trotz, hatte Kon stanze das Geheimnis im Schlafzimmer erforscht und aus dem Kleiderschrank einen Karton gesunden, in dem eine Puppe lag — Eine dunkelblonde Puppe, die ihr« Augen öffnen und schließen konnte. — Während sie das Ding entzückt betrachtet«, erscholl unerwartet ein lautes „Mama—a". Erschrocken ließ Konstanz« die vorzeitig geweckte Dunkelblonde fallen, schrie aus, und als sie sich danach bückt«, durchfuhr sie der Schrecken noch heftiger: das lächelnde Gesicht der Pupp« ivar furchtbar entstellt, die Nasenspitze lag aus dem Fußboden. Atas für ein Jammer! Clzarlotte bekam Herzklopsen. St« konnte zuerst kein Wort hervorbringcn. Endlich sagt« sie mit bebender Stimme: „Also dann gibt es keinen — Weihnachts mann — oder . . .?" „Weiß ich denn, wer die Pupp« dahingestellt hat?" ant wortete Konstanz«. Sie spürte kein« Erleichterung. Es war «ine entsetzliche Sache, von allen Seiten stürmte r» aus si« ei». Charlotte sann eine Weil« nach. „Hör', Konstanzei" bv» gönn si« dann, -wenn es nun keinen Akethnachtsmann gibt»