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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 28.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110828019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911082801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911082801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-28
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Amtlicher Teil. Dss DMzielle Leipziger Metz-Küretzduch wird an diejenigen Meß-Einkäufer, die es noch nicht erhalten haben, im Handelshof. Grimmaische Str. 1/7, I. Etage, Zimmer 72, sowie im Städtischen Kaufhaus, Neumarkt 9/19, I. Etage, Zimmer 1V6, oder an den weiteren Abgabestellen bei den Firmen n,»»»n «L tl»., Burgstrabe 2s, Ilolsiunni», Thomaskirch- hof 12, L'srit Hua8»r, Markt 8, Petersstrake 2», Otto INvtusn«»!- ^o.. Nikolaistrahe 3, H-'. O. Thomasgasse 2, lNr»x Xtertk, Peterskirchhof 3, I'. H. 8oLlo. Petersstraße 18, 8iolor «L Vo«ol. Grimmaische Straße 28 unentgeltlich abgegeben. Ueberdies liegen die Bücher zwecks unentgeltlicher Cinfichtnahme in zahlreichen Zigarrengeschäften, Restaurants und Hotels aus. Meßbesucher, die im Meß-Adreßbuch oder Ein- täuser-Berzeichnis noch nicht aufgeführt sind, werden gebeten, sich bei uns im Handelshof. I. Etage, Zimmer Nr- 72, oder im Stadt. Kaufhaus, 1. Etage, Zimmer 106, anzumtlderr. Es werden dort außerdem vermietbare Meßlokale, sowie nachträglich angemeldete Adressen von Aus stellern und Einkäufern NNlllgeUttefeu, ferner die Fremdenlisten ausgelegt und alle auf die Messe bezüglichen Auskünfte erteilt. Ferner stehen den Herren Meßbesuchern in dem Lefesaal der Hau o» Ls lummer, Neue Börse, Aufgang vom Tröndlinring über die große Freitreppe, eine große Reihe deutscher und ausländischer Städtc- Adreßbücher, allgemeiner Handels-Adreßbücher für das Deutsche Reich und fremde Länder, sowie Export- Adreßbücher und zahlreiche Fach-Adreßbücher der an der Messe beteiligten Geschäftszweige zu unentgelt licher Benutzung zur Verfügung, jedoch ist dieser Saal, der auch die Patentschriften-Auslage beherbergt, wegen des Umbaues des Gebäudes z. Z. nur von '^8—11 Uhr vormittags täglich geöffnet. Die Hollauskunftsstelle der Handels kammer, Neue Börse, Tr. I. Etg, erteilt unentgeltliche Auskünfte über Zollverhältnisse im In- und Auslande. Leipzig, am 27. August 1911. Der Metz-Ausschuß der Handelskammer. Georg Becker, Vorsitzender. bk?» Ur. Küh n. Sekretär. Mit Rücksicht auf die am 27. dieses Monats be ginnende Michaelismesse bringt das Polizeiamt die nachstehenden Bestimmungen des Melderegulativs mit dem Bemerken in Erinnerung, daß die Vernachlässi gung dieser Vorschriften Geldstrafe bis zu 50 ./L oder entsprechende Haftstrafe nach sich zieht. Die An- und Abmeldung der Fremden kann so wohl auf dem Hauptmeldeamte, Abteilung ll, Polizei gebäude, Wächterstraße 5, ll. Etage, und zwar Mon- tag dis Freitag in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis '/,1 Uhr mittags und von 3 bis V.7 Uhr nach mittags, Sonnabends von 8 Uhr vormittags ununter brochen bis 3 Uhr nachmittags und an den Sonn- und Feiertagen in der Zeit von U.11 bis V.12 Uhr vor mittags, als auch auf sämtlichen Bezirksmeldestellen (Polizeiwachen) an den Wochentagen von Montag dis Freitag in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis ' -1 Uhr mittags und von 3 bis */ü7 Uhr nachmittags und Sonnabends von 8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags erfolgen. Leipzig, den 23. August 1911. v. U. 2690. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Auszug aus dem Melderegulativ der Stadt Leipzig vom 15. April 1899: 8 12. Jeder in einem Gasthofe oder in einer mit Herbergsberechtigung versehenen Wirtschaft ein kehrende und über Rächt bleibende Fremde ist vom Gastwirt oder Quartiergeber, und zwar an den Wochentagen, falls er vor 3 Uhr nachmittags an kommt, noch am Tage der Ankunft, andernfalls aber am folgenden Morgen spätestens bis 10 Uhr beim Meldeamt des Polizeiamts, Abteilung ll, oder der Polizeiwache des betreffenden Bezirks, an Sonn- und Feiertagen dagegen in der Zeit von '/,11 bis '^12 Uhr vormittags ausschließlich beim Meldeamt des Polizeiamts, Abteilung ll, schriftlich mittels des vor geschriebenen und für jeden Fremden besonders aus zufüllenden Meldezettels anzumelden. Befinden sich rn Begleitung des Fremden Familienmitglieder, Dienerschaft oder sonstige Personen, so sind dieselben auf dem nämlichen Zettel mit zu verzeichnen. Zu gleich mit diesen täglichen Anmeldungen ist auch die Abmeldung der inzwischen abgereisten Fremden zu bewirken. 8 14. Die in Prioathäusern absteigenden Frem den, Besuchsfremde, sind, sobald sie länger als 3 Tage hier bleiben, spätestens am 4. Tage nach erfolgter Ankunft vom Quartierwirt beim Meldeamt, Abr. ll, oder der betreffenden Polizeibezirkswache mündlich oder schriftlich mittels des vorgeschriebenen Melde ittels anzumeldcn. Bei den etwa in Privathäusern Wohnung nehmenden Meßfremden jedoch hat die An meldung in jedem Falle, auch wenn sie nur eine Nacht hier bleiben, und zwar binnen 24 Stunden von der Ankunft an, beim Meldeamt 11 oder bei der Polizei wache des betreffenden Bezirks zu geschehen. 8 16. Bei Fremden, die sich nur 3 Monate oder weniger hier aufhalten, bedarf es in der Regel der Vorzeigung oder Niederlegung eines Ausweispapieres nicht, doch bleibt der Fremde jederzeit verpflichtet, sich auf amtliches Erfordern über seine Persönlichkeit auszuweifen. Fremde, welche länger hier verweilen wollen, haben sich in der Regel in ähnlicher Weise über ihre Person auszuweisen, wie dies in 8 1 für die bleiben den Einwohner vorgeschrieben ist. 8 18. Für die rechtzeitige An- und Abmeldung der Fremden haften nicht nur diese selbst, sondern auch die betreffenden Quartierwirte, welche Fremde bei sich aufnehmen. io«» KMkursmslle-vLrksul. Das zur Konkursmasse der Firma Reiche L Schmidt in Leipzig gehörige, ohne Unterbrechung und gegen wärtig für Rechnung der Konkursmasse fortgesührte Engros-Geschiift in Haus- und Küchengeräten mit Inventar und gut sortiertem Warenlager in Emaille-, Aluminium-, Blech-, Lackier- und Holzwaren im Tax werte von zirka 75 000./ä —bei 33',»/»Abschreibung auf die Fakturenwerte — ist eventuell mit den vor handenen Außenständen zu verkaufen. Die Firma ist gut eingeführt und hat einen großen Kundenkreis. Interessenten wollen sich behufs näherer Auskunft wenden an den Kunkursverwalter Rechtsanwalt vr. Hst, «L34 Leipzig, Thomasgasse 7/9. Kus Leipzig unü Umgegenü. Lei-Ny 28. August. Historischer Tageskalender für Leipzig. 28. August: 1303 Erlaß der ältesten Bäckerordnung. 1802 X. Wandecversammlung des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine. 1899 Feier des 15t>. Geburtstages Goethes. 1807 Der Rat kaust das Rittergut Cunnersdorf und das Dorf Panitzsch. 3m Zickzack üurch Sie Buüen. Vor wenigen Tagen noch markierten rote Punkte und lange Linien im Sande die strenge geometrische Einteilung der Budenanlagen auf dem Meßplatz. Heute steht alles, draußen auf dem weiten Felde am Frankfurter Tor, zum Empfang der Gäste, mögen es nun Schaulustige oder Käufer sein, schmuck und in altgewohnter Ordnung bereit. Das Aeußere bietet diesmal gegen die früheren Schaumessen ein bunteres belebteres Bild, einmal durch den abwechs lungsreichen Flaggenschmuck der Masten, dann aber auch durch das frische Waldesgrün, das durch mäch tige hohe Fichten in das Vergnügungsviertel hinein getragen wird. Aufs neue stehen die zahlreichen Er quickungsstätten den Kommenden zur Aufnahme be reit, von dem mächtigen Bau des Hauptrestaurants Georg Zeisner an bis zum kleinen Mokkazelte, in dem bescheidene Kreise Einzug halten und am wachs tuchbelegten Tische die Delikatessen der Saison mit vollem Behagen genießen. Ganz ins buschige Grün gehüllt, mit blaugelben Flaggen geziert, taucht Adalbert Heinrichs Bierpalast zum Will kommen del: Einziehenden verlockend an der einen der mit bewimpelten Masten gezierten Längsstraßen auf. Er, der auch den „Sepvl" und die „Resl" als Mitwirkende in seine Darbietungen ausgenom men hat, verheißt Verlockendes: den mysteriösen Doppelmenschen als besondere Nummer in seiner Halle. Vom Eingang am Frankfurter Tor zerteilt sich die in gewaltigen Scharen zuströmende Menge in einzelne Ströme, die nach den Verkaussstätten flu ten. Dem einen läuft die Wanne, er kauft sich eine neue, dem andern fehlt eine Kartosfelkiste, er findet das Gewünschte und noch viel mehr; Manschetten, schöner und Stiefelknechte, Hosenklammern, Hügel aus himmelblauem Emailgcschirr, Socken, Modell gestelle, Kleiderbügel. Fensterleder, Federmühlcn, Schürzen beim Schürzenkönig, .Haarwasser und Scheuerbesen sind auf dem Platze erschienen, wo sonst der Wegerich sich an den Sandboden klammert uno der Wind über die Wüste wirbelte. Hier in diesem Teile der Messe zeigt der Damazcllahut, das neueste der Saison, seine erstaunliche Umwandlungsfähigkeit in alle möglichen Formen, und nach Westen hin türmt die Keramik Berge von Töpfen und Taffen, kunstvolle figürliche Arbeiten, Einmachtöpse, Gurken krüge und Kaffeetassen in buntem Durcheinander zu sammen. Gestern stand die Budenstadt, frisch gewaschen, frisch gestrichen, im neuen Glanze da, nicht mehr knarrten die Balten, nicht mehr ertönten die Ham- merschläge, nicht mehr erklang Knacken und Rollen. Es schlug ll Uhr! Sonnenschein lag in voller Pracht über dein Plan. Vom Balkon des Hauptrcsiaurants verkündete ein temperamentvoller Marsch den Be ginn der M i ch a e l i s s ch a u in e s s e. In diesem Augenblick rasselten auch schon die Wagen im weit geschwungenem Bogen einer Acht über die luf tige haushohe Bahn der Figurbahn Hugo Haase, die in ihrem Aeußeren dem Gerüst eines feingcgliedeiten Gasometers gleicht, schwenkten die Gondeln der Luftschaukeln ihre Insassen mit raschem Ruck hin und her, zogen an einem hoben windmühlenartigen Ausbau schwimmend Luft schiffe ihre Kreise, zogen die Ponnies in der Fahrschule an und galoppierten klingelnd im Kreise. Das Vergnügen war angebrochen. Von den Bewegungsmaschinen sind zwei „lustige Räder" vertreten und neben ihnen, diesen „Taifuns", wie man diese Schleudermaschinen für menschliche Gebeine nennt, eine lange Reihe von Karussells, die Punkt 11 Uhr ihre blähenden Negligos abschüttelteu und unter dem ohren betäubenden Lärm ihrer Drehorgeln mit Schimmeln und Schwänen, mit Rossen und Störchen zu kreisen begannen. Damit setzte das Riesenorchcster der Schau messe wuchtvoll in allen Tönen und Harmonien ein: im Zusammenklanq der Trommeln und Trompeten, im Säuseln der Oraeln, im Klingen der Glocken, im Raffeln und Pfeilen der Instrumente verschmolz dieses musikalische Durcheinander zu einer macht vollen einzigen Ouvertüre. Was irgendwie mugtcuffch war, gab selbstver- stänüua- einen Ton von gcy. ^>n vceiem Lärm wanoene die jchauluffige Menge. „Aus uno ao, ürunter uno vruver" hceg es, uuo un Au suhrre der AoUteppich die Wagemutigen bis zur Hvye oes Geijteroerges uno von diesem wieder herav. <jum Dummelptatz steten Vergnügens wurden Hugo a a j e s Stu send ahn und dessen Grotte u- vahn. Sie stehen ziemlich beisammen. Weithin sichtoar erhebt sich in reichem dekorativen Glanze, mit riesigen kunstvollen Gemälden bedeckt uno mir gigantischen Karyatiden, den Allegorien der Musik, mit Harfe und Laute geziert die eine; kleiner, aber originell in ihrer Ausstattung, gibt sich die andere. Unzählige Besucher strömen hinzu, wie die krabbeln de» Bienen am Bienenstock, und schlüpfen in das prunkvoll sich gebende, im Einklang mit dem Aeußern in seiner riesengroßen Dekoration, der Hul digung der Künste, stehende Innere. Wie immer sind für die edle Reitkunst grosze Hallen ausgejchlagen, weite Manegen für Las sprengende Roß geschaffen worden. Weithin sichtbar leuchten die Fronten von Sandrocks Spicgelhippodrom mit dem Riesenreiter auf der ganzen Fläche, von Dechants Reitbahn mit der Quadriga auf der Spitze und von Wölblings Reitsport-Palast mit feinem gigantischen blauen Firmenschild. Alle drei find wahre „Clous" der Messe. Es gewinnt in der Tat bei der Fülle der vorhandenen Lustbarkeiten auf sportlichem Gebiete Len Anschein, als ob eine um fassende Fürsorge zur Förderung der Verdauung und des Wohlbehagens auf der Messe Platz gegriffen hätte. Der vergnügte Mensch rollt auf und ab, rutscht von Berg zu Tal, fährt zu Rad und im Auto mobil. im Karussell, wackelt wie ein Zitteraal auf dem vibrierenden Boden der Kake-Walk-Bahn, gleitet auf der Drahtseilbahn zur Erde nieder, bewegt sich mit Eleganz als „Home Trainer" des Radsports und als festgenagelter Kilometerfreffer auf dem automatischen Rad und strampelt mit Kraft und Ausdauer auf den exzentrischen Rädern. Selbst das Luft-Wellenbad fehlt nicht, eine sonder bare Erfindung, die der Welle neue Betätigungen .zuschiebt, aber nicht im Tempo einer Wäscherolle, vielmehr in einem viel lebendigeren Takt. Daß bei solchem Tummeln längs der Messe der Apvetit sich regt, versteht sich von selbst. So zieht es die Besucher zu den fettropfenden Rostbratwürsten, zu Bratheringen und Pflaumenkuchen, zu Eis, Anchovis, Mandel und Makrone, zum Kaffee in di« kleinen Schenken, wo Kaffeesackgarnituren als Fest dekoration winken. Und weiter tuen sich die Hallen auf, in denen unablässig Gambrinus das Zepter führt und die holde Muse des Gesanges nach Kräften regiert. Im Hauptrestaurant von Georg Zeisner, das wiederum im heiteren, bunten Gewände im Schmuck von Kränzen und flatternden Bändern und in alpiner Ausstattung als der wirkliche Mittel punkt der Schaumesse erscheint, bietet ein stattliches Ensemble von musikalischen Kräften Kurzweil im vollsten Maße. Wie das jauchzt und juchhet von Mirzl und Schorschl auf dem bretternen Podium, wie das schmettert und trompetet von Rudi Winklers Schützenkapelle, wie das stampf' und klappert beim Schuhplattler und bayrischen Rundtanz! Unmittel bar vom Faß kommt das erquickende Bräu. Eine Schar dienstbereiter Kellnerinnen im schwarzen, mün- zenbchangencn Mieder mit dem Adlerslaum auf dem Hute, schwirrt, mit Maßkrügen bepackt, dazwischen. Es duftet der Enzian, diese destillierte Wurzel aus den Bergen, mit verführerischem Arom und der feine Geruch des schmorenden Mastochsens und der am Spieß mit Butter gebratenen Hühner zieht durch die mäch tige Halle, diesem Treffpunkt aller Feinschmecker, der in Zeisners anderen Unternehmungen im Angol- park in Pest und im Amerikanischen Vergnügungs park in Köln sein Ebenbild findet. In Ketzschers Kroneubrüu blasen tüchtige Trompeterinnen im hübschen blauen Marinekostüm den Männern den Marsch und im Vratwurstglöcklc, dicht neben der Bavaria, entfachen die Benuewitz-Sänger all gemeinste Heiterkeit. Daran fügen sich zahlreiche Pa villons mit allen möglichen Produkten an. Blau wie ein Briefkasten erscheint die Bude, wo Ludi Gladiatorii Romani in der Arena ihre Künste üben. Von weitem sieht cs aus, als ob an dem Gitter ihrer Veranda ein Dutzend dicker, ge räucherter Würste hingen, beim Nähertreten aber entpuppen sich diese Monstra als lederne Fausthand schuhe, mit denen diese Gladiatoren sich zu massieren und im Boxerkampf zu bearbeiten pflegen. Wenn cs wahr ist — gesehen haben wir es freilich nicht daß, wie das Bild es zeigt, einer ihrer Konkurrenten in liegender Stellung ein Brett, besetzt mit zwölf darauf stehenden Personen balanciert, so muß man an Wunder unheimlicher menschlicher Kraft und Zähigkeit glauben. Auch die Dame tritt in den Kreis dieser Uebermenschen. Neben diesen sind auch Kerns Athleten wieder auf der Messe in bekannter Aufmachung vertreten, jene geschickten Gymnastiker und Kcttensprenger, die sich gegenseitig ungemein rasch aus dem Sattel zu heben wissen. Ihre Kunst findet, während sich die Besucherwelt an der Schlachtschüssel delektiert und aufmerksamen Auges die Fabrikation meterlanger Wurstreihen ver folgt, bei den kleinen Zwergen Ab st und Kanon, unter Madame Sissi in den Ver einsbierhallen eine Miniaturnachahmung, zu welchem Schauspiel der „kleine Neutter , Prinz Henry, Couplets und Gesänge liefert. Auf geheimnisvolle Insassen läßt die Bude der Bongdalla, Mann und Weib, die so eben eingetroffenen letzten ihres Stammes, schließen; schon die im Winde wehenden Elyzerinpalmen ver raten den exotischen Zug, noch mehr aber die In sassen selbst. Man sehe sie sich selbst an, versäume auch nicht daneben die „gefährlichsten Menschenfresser der Erde", Asch, Pura und Milo, die Schlangen aus der „heißesten Zone" und die Seeungeheuer freund lichst zu begrüßen. Damit ist indessen die Reihe der zoologischen Sehenswürdigkeiten keineswegs erschöpft. Es tritt gegenüber Hugo Haases Stufenbahn ein Ringkampftierzwinger, seltsamerweise von einer sogenannten „Miß Heliot" hinzu, und, nicht zu vergessen, dort, wo ein blutigroter Vorhang un heimlich leuchtet, die Raubtierdresfur der lieblichen Elfriede. Sie tritt im kurzen weißen Rock, keck und lustig in den Gitterwagen, nimmt den Kampf mit dem „Kaptiger", einer gefleckten Hyäne, auf und läßt, unerschrocken wie sie ist, eine Meute Steppenwölfe über Hürden und durch Reifen springen. Dies bringt ihr stürmisches Trampeln und riesigen Beifall ein. Im Zaubertheater wieder liegt ein« ausgehängte Tür. Ihre Konstruktion soll andeuten, daß sie niemand zu öffnen vermag, außer dem, der ihren Mechanismus zu ergründen versteht. Selbst das Kleinste findet auf der Schaumesse seine Würdigung. So ist auch der von Hauschild tadel los dressierte Floh im „Cirque des Pures" der ruhende — „Punkt" in der Erscheinungen Flucht. Er wird in dieser Form immer gern gesehen, zumal der Meister dieser schnellenden Springer eine Deser tion für vollständig ausgeschlossen hält. Was er nun leistet, sei es als Balleteuse, sei es als „Lasttier", ist bewunderungswürdig; wohlweislich läßt man ihn nicht Hüpfen. Gegenüber dem niedlichen „Pulex", der übrigens an Schlingen liegt, macht sich eine Miniaturausgabe des „Homo sapiens" in Form von Zwergen aus 111 6 n - Ä o d! ri O k 1 s n vis Flüekliolis Osburt slQ68 868iinä6ll Lllllbv» LsiASQ nur disräurod doskertrsut au Vsip2i§, äsu 27. ^.u§ust 1911. kmil lemlse unä sseau Leeleull xeb. llook. sri7 viebstsfil-, Unfall-, llaNptliokt-, Kla8-, » ^buer- unff I-kbsns - VsrZiefikrungen vermittelt zu billigen Prämien und unter WWWWM^IW günstigsten Bedingungen Otto 6c0tt80llLlIr, vodrstr. 6. 9?el. 4239. Kunstblätter i« allen Reprodnktionsarlen. — Alle Formate. — Jede Preislage Ltets Neuheiten. Baul «mömiiki-n-ti-. iS. öeelckigmigz--lnrialt«. feuerdrrianung Kustav Umißsr, lln. Illi. 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Beschlußfassung über die Bilanz und über die Verwendung d«S Reingewinn». 3. Beschlußfassung über die Entlastung des AufsichtSratS und Ler Direktion. 4. Wahl zum Aussichtsrat. Aktionäre, welche an dieser Generalversammlung teilnehmen wollen, haben zu diesem Zwecke ihre Aktien spätestens am 16 September a. e. bis nachmittag» 5 Uhr bei der in Nürnberg oder . . I>rv8«t»«r »«alL dittrobvrs in Nürnberg, . , vr«^8«ti»er »»mir in Berlin, . . «Lvr Berlin, « « Vrvuitmvr »»»bc dlttovli«» in München, . « ^Ve«dsvtt>«r»Ir, Müncht« « « Hr«tnalt»«iilr, München, . . IdrvnÄmer »»mir in Frankfurt a. M., . . I>tre!rtt«>n «l»r in Frankfurt a. M, . dem I-. «L Ll. in Frankfurt a. M. zu hinterlegen. Die Bescheinigung über die stattgehabte Hinterlegung dient al» Legitimation zum Eintritt in die Generalversammlung für den darin benannten Aktionär. Dieselbe muß die hinterlegten Aktien mit ihren Nummern genau bezeichnen und die Erklärung enthalten, daß die Aktien bis zum Schlüsse der Generalver sammlung hinterlegt bleiben. * Stimmberechtigt ist nur derjenige Aktionär, welcher seine Aktien in Gemäß, beit drS tz 27 des Statut» rechtzeitig hinterlegt und unter Einreichung eines ordnungsmäßigen Hinterlegungsscheines spätestens 2 Tage vor der Generalver sammlung — den Tag derselben nicht mit gerechnet — bei der Gesellschaft di« Ausfertigung einer Sttmmkarte beantragt hat. Die Stimmkarte, in welcher di« Stimmenzahl anzugeben ist, ist in der Generalversammlung vorzuweisen. Nürnberg, den 25. August 1911. ver MfriGtrratr »,«,« Ikeockor krolborr von Lnvbor, Vorsitzender.
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