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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.12.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111212014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911121201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911121201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-12
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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vlrnsts-, ir. vrrrmvrr lsil. velpri-er Tageblatt. Nr. 3ää. l0S. Jabrqany. Selle 7. vom Sachsen-Altenbura ist mit Gefolge und Diener schaft zu längerem Aufenthalt im Hotel Hauff« ab. gestiegen. — Ferner waren aestern die Prinzen Eduard und Aribert von Anhalt per Automobil, von Dessau kommend, zum Diner im Hotel Hauff« «ingetroffen. * Ordrnsauvzeichnung««. Au» Anlaß der Er öffnung des Stadtgeschichtlichen Museums und in Anerkennung ihrer Verdienste um die Sammlungen de« Vereins für die Geschichte Leipzig bzw. um da» nunmehrige Stadtgeschichtliche Museums hat König Friedrich August dem langjährigen Vorsitzenden des Vereins, Oberlehrer a. D. Mangner, das Ritterkreuz II. Klafie des Albrechtsordens und dem langjährigen Archivdirekror des Vereins, dem Architekten Drechs ler, das Ritterkreuz I. Klasse des Aldrechtsorden» verliehen. Die Dekorationen wurden den Herren gestern mittag bei der Eröffnungsfeier des Stadt- geschichtlichen Museums vom Oberbürgermeister Dr. Dittrich überreicht. * Litrlwesen. Den Aktuaren beim Polizeiamte Truppel und Güpner wurde der Amtsname »Polizeisekretür" verliehen. * Da» Stadtgeschichtliche Museum, über dessen Eröffnungsfeier wir an anderer Stelle berichten, wird für das Publikum vom kommenden Sonn- tag an unentgeltlich geöffnet sein, und zwar Mitt wochs und Sonnabends im Winter von 10 bis 3 Uhr, im Sommer von 9 bis 3 Uhr, Sonntags und Feiertags Winter und Sommer von 0,11 bis 3 Uhr. Am Karfreitag und den 1. Feiertagen der drei Kirchenseste Weihnachten, Ostern und Pfingsten bleibt das Museum geschlossen. * Ein« Weihnachtsbitt« erläßt der Leipziger Verein der Kcndersreunde in dies»r Ausgabe für die Kinder im Heim des Vereins in Gautzsch. * Kirchennachrichte». Nachd-m die Wahl des Herrn Archcdiakonus Lic. theol. Teichgräber »um Pfarrer der neuen, von der Andreastircbe aoge- trennlen, Süd-Gemeinde von der zuständigen Be hörde bestätigt worden ist, wird die neue Gemeinde am 1. Januar 1912 ins Leben treten. Zum zweiten Geistlichen ist vom Landeskonsistorium Herr Sub- dialonatsvikar k. Johannes Richter berufen worden. * Andreaskirche. Die diesjährige Weihnacht». Motette de» Ktrchenchores zu St. Andreas unter Leitung des Kantors Otto Lange findet Sonntag, den 17.' Dezember, abends 8'/. Uhr statt. In dankens werter Weise haben folgende Solisten ihre Mit wirkung zugejagt: Frau Elsa Titscher und Fräulein Ella Hilarius (Sopran), Fräulein Olga Pannewitz (Ali), Fräulein Lotte Sitt (Violine) und Herr Max Ludwig (Orgel). Programme zum Preise von 10 und 50 (Ältarplatz) sind am Haupteingange der Kirche zu Haden. Der Reinertrag ist für Arme und Krante in der Gemeinde bestimmt. * Ein« Stiftung ftzr da» Stadtgeschichtlich« Mu- seum. Bei der gestrigen Eröffnung des Stadtgeschicht lichen Museums im Alten Rathaus überreichte Ober- lehrer a. D. Magner, der langjährige Vorsitzende des Vereins für die Geschichte Leipzigs, dem Museum bzw. dem Rat der Stadt Leipzig ein« sehr wertvolle Stiftung, das Vermächtnis des verstorbenen Buch- und Autographenhändler» Hermann Schulz. Das Vermächtnis, das nach des Verstorbe nen Willen am Eröffnungstage dem neuen Museum als Morgengabe dargebracht werden sollte, bestehl aus einer vollständigen Sammlung von 500 Auto graphen von an der Völkerschlacht und den Be freiungskriegen beteiligten Persönlichkeiten, und ferner aus 1250 historischen Dokumenten aus den Jahren 1813 und 1815. * Städtisches Kunstgewerbemuseum. Heute abend 8 Uhr findet cm Vortragssaal des Grassimuseums der letzte Vortrag des Direktor» Professor Dr. Graul über den Impressionismus in Kunst und Ge werbe statt, in dem der Vortragende auf die Ein wirkungen des Impressionismus auf die Plastik und das Kunst zewerbe eingehen und das Ergebnis der imprefiionistischen Bewegung für dre moderne Kunst präzisieren wird. * Eine musikalisch« W«ihnachtsaufsilhrung der 35. Bezirksschule hatte Sonntag nachmctlag den ge- räumigen Saal des Löwenparkes in Stötteritz bis auf den letzten Platz gefüllt. Die lieblich einschmeichelnden Weisen der Humperdinckschen Komposition „Bübchens Weihnachtstraum" brachten die Zuhörer bald in eine festlich weihnachtliche Stimmung. Der rege Wechsel zwischen exakt vorgetragenen Kinderchören, Einzet- gewngen und ausdrucksvollen Deklamationen er hielt die Spannung bis zuletzt aufrecht. Besonderer Gewinn war es, daß Herr Glecßberg vom Gewand hausorchester, dessen künstlerische Qualitäten wohl bekannt sein dürften, die Mitwirkung zugesagt hatte. Seine beiden Vorträge aus der Oboe — Arioso von Hummel und Andante und Rondo aus einem Dietze- schen Konzert —, die geschickt in den Zusammenhang der Aufführung verwoben worden waren, bildeten durch ihren seelenvollen Vortrag die Höhepunkte. * Sächsischer Ingenieur- und Architekten-Verein. Die in unseren Mauern abgehaltene 171. Jahres- versammlung des Vereins fand gestern ihren Abschluß durch eine unter Führung des Herrn Archi tekten Ludwig Kroch unternommene Besichtigung des Schiller-Realgymnasiums in der Frickestraße. Im Frühjahr 1907 sand das vom Hoch bauamt unter Leitung des Herrn Stadtbaurat Scharenberg ausgearbeitete Bauprojekt die Zustim- mung der Herren Stadtverordneten. Für die Bau kosten wurde die Summe von 511349,84 bewilligt. Im Herbst desselben Jahres konnte mit dem Bau selbst begonnen werden: im Sommer 1908 war das Haus unter Dach. Der gewählte Bauplatz hat eine bevorzugte Lage: auf dem Gelände, das früher die Baracken-Kaserne des 134. Infanterie-Regiments trug, erhebt sich nächst der Gohliser Flurgrenze das schöne Schulhaus abseits des lärmenden Durchgangs verkehrs an der nördlichen Schmalseite eines Schmuck platzes, den auf der Gegenseite das Intendantur gebäude begrenzen wird, während die östliche Längs seite von dem Gebäude der Kommandantur, die west liche von Privathäusern in offener Bauweise einge nommen werden wird. Die Hauotfront des Schul hauses liegt an der Frickestraße. Rechtwinklig an das Hauptgebäude, mit ihm durch einen überdeckten Gang verbunden, stößt die Turnhalle, die in die Ehrenstein straße blickt. Die Häuser sind im Stile des Barocks erbaut, schlicht zwar, aber eindrucksvoll durch die mächtigen, von Türmchen gekrönten Mansardendächer und durch den stattlichen Mittelbau. Vier korin thische Säulen tragen ein großes Giebelfeld, das mit der allegorischen Verkörperung der humanistischen und realistischen Wissenschaft nach dem Entwürfe des Bildhauers Professor Lehnert, ausgeführt vom Bild hauer Zander, geschmückt ist, während unten drei zurückgerückte, schöntürige Portale in ein« gemein» sam« Vorhalle sich öffnen. Für den Gebäudesockel wurde Fichtelgebirgsaranit verwendet, für den Mit telbau und die Fensterverdachung de» ersten Ober- aeschosses Postaer Sandstein, im übrigen sind di« An- stchtsflächen verputzt. Da» Hauptgebäude weist ein Helle» Kellergeschoß, ein hochgelegene» Erdgeschoß und zwei Obergeschosse auf; in der Mitte der Rückseite ist das Dachgeschoß ausaebaut. Wer durch das Haupt portal das Schulyaus betritt, wird gefesselt durch die vornehme Ruhe des in schonen Verhältnissen an steigenden Treppenhauses: die Treppenstufen bestehen aus hellgrauem Granit, die Trepvenwangen tragen schlanke, goldglänzende Standleuchter, die Treppen fenster zeigen diskreten Schmuck farbiger Gläser, im übrigen herrscht hier durchaus die mattgelbe Sand steinfarbe vor. Die Zimmer der einzelnen Geschosse sind angeordnet an Korridoren, die durch einander gegenüberliegende Fenster hinreichend Licht und Luft erhalten. Der Korridor des Erdgeschosses, die Vor halle und die Treppen sind überwölbt, di» Korridore der Obergeschosse durch massive Decken geschlossen. Später wurde auch das neue Gebäude der Dresdner Bank in der Eoethestraße in Augen schein genommen. n. Wege» der Einführung einer einheitlichen Uni formierung der Gemeinde-Polizeibeamten im König reich Sachsen hatte sich der Vorstand der in Leipzig seßhaften gegen 2500 Mitglieder zählenden Vereini gung sächsischer Polizeibeamten neben Vorschlägen, die den einzelnen Polizeibehörden unterbreitet wor» den waren, an das sächsische Ministerium des Innern mit einer Eingabe gewendet. Darauf ist dem Vor stand der Vereinigung eine Verfügung des Ministe riums zugegangen, aus der ersichtlich ist, daß die Gutachten der einzelnen Behörden hierzu beim Ministerium eingegangen, daß aber auch viele Be denken gegen die Einführung nach dem Vorschläge der Vereinigung geltend gemacht worden sind. Diele Bedenken seien, wie das Ministerium mitteilt, nicht von der Hand zu weisen, insbesondere sei sich das Ministerium noch nicht schlüssig, ob es zur Einführung des Jnterimsrockes (nach Leipziger Muster) oder des Waffenrockes (nach Chemnitzer Muster) greife, es be halte sich eine endgültige Entschließung hierzu noch vor. Inzwischen solle dem Vorstande nochmals Ge legenheit gegeben werden, sich zu den erhobenen Be denken zu äußern. * ver«i« für Bolkswobl. Der am Sonntag im Lereinshaussaale abgehaltene geographische Abend war außererdentlich stark besucht. Herr Lehrer Her mann Reishauer, Generalsekretär der Gesellschaft für Eldkunde, sprach über das Thema: „Auf einsamen Pfaden vom Genfer See ins Monte-Rosagebiet". Der Redner schilderte die mit eigenen Augen ge schauten und mit kundiger Hand auf die photogra phische Platte gebannten Schönheiten dieses bedeut samsten Teiles der Alpenwelt. Das Einflechten historischer, volkskundlicher und geologischer Streif lichter erhöhte den vorzüglichen Gelamteindruck der Darlegungen. Stürmischer Beifall dankte dem Redner. Ein besonderer Genuß wurde den Hörern auch noch im musikalischen Teile des Abends bereitet. Herr Johannes Jankowsky trug unter feinfühliger, mit zarter Zurückhaltung angepaßter Begleitung des Herrn Friedberg Samler die Arie des Caculus aus Lortzings „Wildschütz" und die Arie des Bürgermeisters aus Lortzings „Zar und Zimmer- mann", sowie einige Lieder von Schumacher u. a. vor. Der junge, mit guten stimmlichen Mitteln begabte Künstler ersang sich dank der feurig belebten Wieder gabe der Tonstücke einen vollen Erfolg. * Unglücksfall, nicht Selbstmordversuch. Um Auf nahme nachstehender Zeilen weisen wir gebeten: Zu dem Montag, den 4. Dezember, früh um 6 Uhr Altenburger Straße 52.1., erfolgten Absturz aus dem Fenster liegt nicht Selbstmordversuch, sondern Unglücksfall vor. Es ist im Krankenhauje St. Jakob ärztlicherseits Ohnmachtsanfall fesraeftellt worden. Marie Schmidt ist am Fenster beschäftigt gewesen und dabei abgestürzt. Die Verunglückte be findet sich auf dem Wege der Besserung." * Verband von Nahrungsmittel-Interessenten, Sitz Leipzig. Der Verband hielt am 5. Dezember in Leip, zig s«in« Generalversammlung ab. Zuerst gab Syn- ditus Schneider eine ausführliche Darlegung der im Vereinsjahr abgewickelten Geschäfte. Er erwähnte die Vorarbeiten und Versammlungen, die zum Ent wurf einer Kaiserlichen Verordnung über Obstfabrt- kate geführt haben. Die Denkschrift lag der Ver- sammlung druckfertig vor und geht an den Bundes rat. Ebenso erfreulich ist die Angelegenheit betr. Er richtung einer Zentralstelle b«im Reichsgesundheits amt gefördert worden. Sämtliche große Handels kammern, der Deutsche Handelstag und einige Regierungen haben sich der Eingabe angeschloffen. Auch der Deutsche Städtetag hat auf Antrag der Stadt Leipzig bei der Neichsregierung denselben Wunsch ausgesprochen. Von den dem Verband neu beigetretenen großen Firmen brachten besonders die Firmen der Zuckerhonig- und Honigbranche neue Ar- oeitsgebiete. Feststellungen seitens des Verbandes über die Beschaffenheit von Zucker- und Kunsthonig wurden von den Handelskammern angenommen. Auf Anregung der Sächsischen Negierung trat der Ver band auch in die Erörterung der Errichtung eines Sächsischen Landesgesundheitsamtes ein. Die Angelegenheit liegt zurzeit dem Landtage vor. Für Karamelmalzgetränke, für das Schwefeln von Nüssen war es möglich, den Interessenten gerecht werdende Festsetzungen zu machen.. Weiter wurde berichtet von einer in den nächsten Tagen stattfinden den Versammlung im Reichsamt des Innern, in der auf Antrag des Verbandes über die Einrichtung einer Gemüse- und Obsterntestatistik beraten werden wird. Der Verband hat in dieser Sache die Führung übernommen und hofft, di« Angelegenheit zum Wohle der Obst- und Gemüseindustrie durchzuführen. Es konnte sodann ein erfreuliches Anwachsen der Mit gliederzahl konstatiert werden. Sodann wurde di« Eingabe betr. Kaiserliche Verordnung vorgelegt und genehmigt und beschloß«», die neugegründete Deutsche Nahrungs-Zeitung den Mitgliedern zum Abonne ment zu empfehlen und sie zum Vereinsorgan zu bestimmen. Im neuen Geschäftsjahr sollen die Eisen- bahnverwaltungen veranlaßt werden, einen regel- mäßigen Kühlwagenverkehr einzurichten, besonders zum Transport frischer Früchte. Ebenso wird im Zu sammenhang mit dem Verband Deutscher BlumLN- geschäftsinhaber versucht werden, Eilgutsendungen mit Nachnahme einzuführen. f-s Plötzlicher Tod infolge Alkoholvergiftung. In einer Destillation in L.-Reudnitz hatte am Sonntag abend ein 32 Jahre alter, wohnungsloser Gelegen heitsarbeiter nach und nach 15 große Schnäpse zu sich genommen. Beim Verlaßen de» Lokals machten sich darum auch die Folgen des allzureichlichen Alkohol genusses bemerkbar, der Mann wurde bewußtlos und gab bald darauf, wahrscheinlich infolge Herzlähmung, seinen Geist auf. Der Leichnam wurde im Institut für gerichtliche Medizin niedergelegt. HS- Selbstmordversuche. Eine in d«r Kirchstraße in L.-Volkmarsdorf wohnhafte 24 Jahre alte Frau sprang in einem Anfalle von Schwermut aus einem Fenster ihrer in der zweiten Etage gelegenen Woh nung in den Hof hinab. Die Frau, die glücklicher weise nur eine Fußverstauchung daoontrug, wurde in das Krankenhaus gebracht. — Ferner suchte sich Montag nachmittag der 35 Jahre alte Zigarrenhändler Karl Ernst Nowotny, wohnhaft Reichsstraße 24, ?m vergiften. Schwer verletzt wurde der Mann im Rettungsautomobil der Feuerwehr nach dem Stadt krankenhause gefahren. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. f-f Unfälle. Ein 32 Jahr« alter Kohlenträger stürzte in der Vrandstraße in L.-Connewitz mit einem Kohlensack auf dem Rücken die Kellertreppe hinab und erlitt eine schwere Brustquetschung. — Ein 11 Jahre alter Preßvergolders-Sohn aus der Oswald- strage in L.-Neudnitz kam auf der Straße vor der elterlichen Behausung zu Falle und erlitt eine Kopf verletzung. ** Verkehrsstörung. Zu einer größeren Ver kehrsstörung kam es gestern in der 8. Stunde an der Ecke der Elisen, und Albert st raße dadurch, daß ein Anhängewagen der Linie 7 der roten Elek trischen aus dem Gleise sprang. Ehe der Wagen in die Gleise gehoben werden konnte, verging eine halbe Stunde. Dadurch staute sich nach beiden Seiten eine Reihe von Wagen an. Feuer. Montag nachmittag wurde der Ost feuerwache „Feuer" Kohlgartenstraße Nr. 47 gemeldet. Dort war in einem Keller eine größere Partie Papierspäne in Brand geraten. Die Mannschaft mutzte mit dem Rnuchhelme Vordringen und beseitigte den Brand mit einer Schlauchleitung nach einstün diger Tätigkeit. * Böhlitz-Ehrenberg. Das Gemeindeamts» archiv ist vom Bücherrevisor Bürgermeister a. D. Goetz-Tresdeu umgearbeitet worden. Ein Anerbieten desselben wegen der Prüfung der Sparkassenreck)» nung wurde dem Sparkassenausschuß überwiesen. Die vom Gemeindevorstand ausgearbeiteten Kaufverträge über die Erwerbung des Gemeindeamtes, frühere alte Schule, und von Straßenareal an der Auenstraße wurden einstimmig angenommen. Bon der Erledi- gung eines Unfalles eines Feuerwehrmannes seitens des Leipziger Gemeindeversicherungsverbandes wurde Kenntnis genommen. Tie Feuerwehr ist dort gegen Unfall versichert. Einem erkrankten Bahnarbeiter werden die Steuern erlassen. Dem Vorstande des Ge- mcindeverbandes für ein Elektrizitätswerk Leipzig- Land soll auf eine Anfrage mitgeteilt werden, daß sich der Gemeinderat tm Prinzip für Verwendung elektrischer Kraft für das Wasserwerk entschlossen habe, das Weitere aber erst erfolgen könne, wenn die Pläne und Berechnungen der projektierenden Baufirma eingegangen sind. Bezüglich des Preises erwartet der Gemeinderat noch ein Entgegenkommen. Einer Anregung zufolge beschloß der Gemeinderat, den Inhabern von Bauplätzen an bereits bebauten Strafzen aufzugeben, ihre Plätze mit einer Bretter planke einzufriedigen. Ter Gemeindeamtsvorgarten nach der Leipziger Straße soll den ortsbaugesetz- lichen Vorschriften entsprechend hergerichtet und nicht mehr als Ablagerungsstätte für Baumaterialien usw. oder als Trockenplatz verwendet werden. Verschie dene Verbesserungen an der Schleuse am Bahnhofs- fußtvege sollen der Erbauerin ausgegeben werden, ebenso wurde einstimmig die bessere Beleuchtung des Bahnhossfußwcgcs für dringend notwendig aner kannt und beschlossen, noch mehrere Laternen dort aufzustellen, auch an den Rat der Stadt Leipzig und an die Gemeinde Leutzsch das Ersuchen zu rich ten, ihren Teil dieses finsteren Weges mit zu be leuchten, da die Fabrik von Preschers Nachf. an dem Wege und auch der Bahnhof in Leutzsch liegt und für einen anderen Teil des Weges die Flur Burgaue in Frage kommt. Engelsdorf. Der hiesige Königl. Sächsische Militärverein hielt im Gasthofe zu Engelsdorf seine diesjährige ordentliche Hauptversamm lung ab. Der Vorsitzende Kamerad Naumann begrüßte die zahlreich erschienenen Kameraden und hieß besonders die Vertreter des Bezirksvorstandes, stellvertretende Bezirksvorsteher Haubold und Be zirksvorstandsmitglied Zschau willkommen. Er er öffnete dann die Versammlung mit einem Hoch auf König Friedrich August, den Protektor, und Prinz Johann Georg, Ehrenpräsidenten des sächsischen Militärvereinsbundes, die Versammlung. Der Vor sitzende trug dann den Jahresbericht vor, nach besten Inhalt der Verein zurzeit 5 Ehren- und 132 ordent liche Mitglieder, 28 mehr als im Vorjahr, zählt. Der vom Kassierer Kamerad Krause vorgelegte Rechnungsabschluß weist wohlgeordnete Kassenver hältnisse nach. Es gelangten verschiedene vom Vor stande eingebrachte Anträge zur Beratung. Hierbei wurde beschlossen, die Amtsdauer des Vorstandes von 2 auf 3 Jahre zu erhöhen mit einem alljährlichen Ausscheiden des dritten Teils der Vorstandsmit glieder, ferner, den Vertrag mit den Sächsischen Militärlebensversicherungsverein zu kündigen und die Verwaltung der Begräbnisunterstützunaskasse des Vereins selbst zu übernehmen. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder, stellvertretender Vorsteher Henselmann, Schriftführer Werner und Beisitzer Kühnicke wurden wieder, stellvertretender Kassierer Benedix, stellvertretender Schriftführer Huth so wie die Beisitzer Eriehl, Bonickau, Volk, Kühne, Gückler und Mühlnickel neu in den Vorstand gewählt. * Knauthain. Bei der Viehzählung am 1. De zember wurden gezählt: 72 Pferde, 174 Rinder, 262 Schweine, 576 Schafe und 35 Ziegen. t. Taucha. Am Sonntag fand die Weihe der neu vorgerichteten Kirche, verbunden mit der Oraelweihe, statt. Geh. Kirchenrat Superintendent 1>. Dr. Hartung-Leipzig sprach nach dem von Po saunen begleiteten Choral „Allein Gott in der Höh' sei Ehr'" die Weiherede, der er das Pjalmwort: „Machet die Tore weit und die Türen hoch" zu Grunde legte. Dann setzte die neue Orgel ein, die von Baumeister Sperling gestiftet und vom Orgelbaumeister Beyer-Magdeburg errichtet wurde. Organist Becker zeigte, daß er sich vorzüglich in die neue Technik der Orgel eingearbeitet hat, und feier lich hallten die Klänge aus Richard Wagners Fest präludium durch den Raum: „Wachet auf, siehe es nahet gen dem Tag". Auf die von Pastor Gräfe gehaltene Liturgie folgte die ergreifende Festpredigt von Oberpfarrer Sch wöbe über Psalm 24, 4: „Freue dich deines Gotte» usw." Der Kirchen, chor sang mit künstlerischer Vollendung unter Kantor Schäffners Leitung „Tochter Zion, freue dich!" aus Händels „Judas Makkabäus" und mit Begleitung der Orgel, Trompeten und Posaunen das Franz Lisztsche „Nun danket alle Gott". Vor der Schluglituraie erhielten die Kirchväter Breiten- dorn sen., Buchdruckereibesitzer Porzig und Rentier Sander für ihre dreißigjährige Mitgliedschaft im Kirchenvorstande die Ehrenurkunde des Landes konsistoriums überreicht. Baural Zeißig-Leipzig hat es verstanden, aus dem alten, öden Gotteshaus ein wahres Schmuckkästlein zu schaffen. Ms LrnMen. Dresden, 11. Dezember. * Einen Aufruf zu Spenden für den türkischen „Roten Halbmond", der die gleichen Ziele wie sämt liche Gesellichaften des „Roten Kreuzes" verfolgt, erlassen die Inhaber der Zigaretten - Fabriken „Penidze"-Dresden, „Padc.schah"-Berlin und „Sul- 1an"-Breslan. Es wird darauf hingewtesen, daß die Gaben auch den in türkischen Lazaretten ver pflegten verwundeten Italienern zugute kommen. * Chemnitz, 10. Dezember. (Ministerielle Ge nehmigung der Antomobilverbindung.) Von den Ministerien ist die grundsätzliche Genehmigung zur Errichtung einer Autvmodilverbindung Chem nitz - Annaberg — Buchholz mit Seitenlinie nach Schnee- berg-Neustäütel erteilt worden. Ter weitere Aus bau des Projektes hat noch stattzufinden. * Thum, 10. Dezember. (Vom Zuge erfaßt.) Gestern mittag wurde der in den sechziger Jahren stehende Otto Göthel von dem mittag 12 Uhr nach Wilischthal verkehrenden Zuge ersaßt und geschleift. Schwerverletzt wurde Göthel in seine Wohnung ge bracht. * Aue, 10. Dez. (Schwindler) Die Schwieger mutter eines zurzeit in der Strafanstalt Zwickau aufhältlictzen hiesigen Einwohners erhielt am Freitag aus Chemnitz ern Telegramm, in dem sie ersucht wurde, sofort 32 telegraphisch nach Chemnitz zu überweisen, da ihr Sohn entlasten würde. Die Frau übergab das Telegramm der Polizei, die in dem Absender einen ehemaligen Mitgefangenen des Schwiegersohns, den Kellner F. aus Böhmen, er mittelte. Als der Schwindler auf dem Postamt in Chemnitz das Geld abholen wollte, wurde er fest genommen. * Ehrenfriedersdorf, 11. Dezember. (Die hiesige Bürgermeisterstelle), die durch Wahl des gegen wärtigen Stelleninhabers zum Stadtrat in Plauen zu Neujahr frei wird, ist neu zu besetzen. Das Anfangsgehalt beträgt 4500 ./L und erhöht sich drei mal nach je drei Jaycen um je 600 auf 6000 ./L VV. Klingenberg b. Tharandt, 11.Dezbr. (Raub- an fall.) Gestern nachmittag in der vierten Stunde ereignete sich im hiesigen Pfarrbusche ein Raub anfall auf zwei junge beim Talsperrenbau be schäftigte kroatische Arbeiter. Diese hatten sich mit den beim Kantinenwirt eingelegten Ersparnissen von 100 und 200 auf den Weg nach dem Bahnhof begeben, um nach ihrer Heimat zurückzufahren. Unterwegs fielen zwei ältere Landleute über sie her und beraubten sie. Der eine lleber- fallene wurde durch Messerstiche am Kopfe verletzt. Die sofort mit einem Polizeihund aufgenommene Spur verlor sich am Talsperrenbau. Abends 7 Uhr aber konnte bereits die Verhaftung der Räuber in Hartmannsdorf bei Frauenstein erfolgen, wo dem dortigen Postagenten das unruhige Verhalten zweier j Fremder auffiel. Die Beraubten erhielten den größten Teil ihres Geldes wieder. Literarische Anzeigen. F Unser Mbuseklskslslog sutiyusriseker uuä im -reiss ermässigter Verbs 8u1e billige Siielier sowie unsere susfldrl. Xstsloge neuer Lüeker aus Mn Kedieten üer Literstur sieben sus Vuuseli grstir null frsnko ru viensieu k088berK° ^8 n Li Lr a r» 1 n LZ K Mer L Sekunde Leidig, llviversiiSissirssre 15 LBr, O. Geh. Kirchenrat in Leipzig, Ich schäme mich des Evan geliums von Christo nicht. Ein Jahrgang Predigten. Neue 2. Auflage 1912. 8 Würdig gebunden 9 , Das zeitliche reden im Lichte des ewigen Wortes. 12. Auflage. Würdig gebunden 5 20 , Das Cvnnoelium Matthäi in Predigten. 5. Auflage. 2 Bände 12 Würdig gebunden 15 Werke dieses Verfassers brauchen nur angezeigt zu werden, einer Empfehlung bedürfen sie nicht. Geist liche und Laien werden sie mit gleichem Genuß und gleicher Erbauung lesen. m,,?« Richard MUHlmann» Verlag (Max Grosse) in Hall« ». S UervoeraZencie Lollsktion Ll6ktri86tl6 lisetilampsn ?. ü. 8M ketersstlrisZS 16 Xun8txeZV2idedau8 keter^8tia88e 16 Lövisst. Lopsnkaßssnsi' korrellan »in»
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