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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.12.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111222023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911122202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911122202
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-22
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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Selle S. Nr. 354. los. Jattryany. Leipziger Tagetttrm. FreUsp. 22. vezem!;:- ,2»». Leipziger Handelszeitung. Hrmützi-ung -er Süterwrlke. Zwecks Ermäßigung der Gütectarise, zunächst der Ldfertigungsgebuhren der Eisenbahn bei Wagenladungen, yat der Zentralverba nd Deutscher Industrieller eine neue, ausführ lich begründete Eingabe an den preustisck-en Landtag gerichtet. Schon in dein erstell VerstaatUchungsgesetz 1879 war gesagt: Bei seiner Fürsorge sur die Belebung des inländisck>en Vertehrs habe der Staat an der Ermäßigung der Frachten in» allgemeinen und vor allem jur die minderwertigen Massenartikel, welli-e sür die Entwickelung der Industrie unentbehrlich seien, eilt eminentes Interesse. Damals war im Gesetz ausdrücklich jestgelegt, das; die llcberschüsje der LtaatSbahnen nicht liskalisch sür andere Staats ausgaben, sondern für die Eljenbahn selbst zu Ver- kehrsverbejserungen und -erlelchtcrungen verwendet »verden sollten; zur Deckung eines etwaigen Defizits tn^ Staatshaushalt dursten höchstens 2,2 Mlll onen Lienen. Jehl ist dicje Luinme auf das Hundert fache, au» etwa 220 Millionen, im Etat festgesetzt, und bei dem zweiielloscn Bedürfnis des Staats haushalts wird »hm eine so überaus reiche Hilfs quelle ans den E i s c n b a h u ü b e r s ch ü s i e n nicht mehr streitig gemacyl Tatsächlich sind letztere uacy einem bedeutenden Rückgang während einiger Iahee wieder „glänzende" geworden, wie der Mininee der ösfcntlickjen Arbeiten, Herr von Breitenbach, selbst im Februar 1911 iiu Landcag auSgejührt hat. Uebcr jene 220 Millionen hinaus tonnen nocy grosre Sum men in Reserve gelegt werden! Andeccrseitr ist die Gütersracht, welche einen sehr wesentlichen Te l der Herstellungskosten sür die heimisuv' Produktion dar^ stellt und in srüherer Zeit allinahlich sel>r ivesent- lich faul, seit länger als einem Jahrzehnt auf etwa 3H5 Pfennig durchschnittlich für den Tonnentilo- meter stabil geblieben. Dagegeil wurden der In dustrie die Auslagen, insbesondere sür soziale Zwecke, sehr stark erhöht. Seitens des Landtags und der Regierung ist denn auch wiederholt, bei aller geböte- nen Vorsicht, Bereitirilligteit zu Dariserlcichterun- gen erklärt worden. Aber der Minister berief sich darauf: man müsse bessere Zeiten abwarten. Tie Eingabe beweist an der Hand reichhaltigen Mate- rials, das; diese besseren Zeiten für die Eisenbahn wirklich da sind. Werden nun die alten Zusagen nicht erfüllt, jo bleiben sie wohl immer auf die lange Bank geschoben. Zunächst eine Ermäßigung der Abferti gungsgebühren eiulreten zu lassen, Hal der Zentralverband Deutscher Industrieller jetzt, wie in seinen früheren Eingaben von 1906 und 1900, des halb befürwortet, weil eine folclse Erleichterung allen Lerkehrsinteresscnten in Industrie und Land wirtschaft, welche Wagenladungen verfrachten oder beziehen, g lei chm astig zugute kommen würde. Speziell hier ist eine Herabsetzung um so mehr ge rechtfertigt, als die Eisenbahn jetzt an Abfertigungs gebühr viel mehr erhebt, als sie selbst ursprünglich »ür ihre Leistungen angemessen erachtete; denn die Sätze sind, von 100 zu loo Kilogramm steigend, nach der vor Jahrzehnten herrschend gewesenen Wagenladejähigkeit von 10 Donnen bemessen, wäh rend heute die durchschnittliche Wagengröste etwa 15 Tonnen beträgt. Die Abfertigung eines 15- oder 20-Donnenwagens aber verursacht der Eisenbahn nicht oder kaum mehr kosten als die eines 10- Donnenwagens; ancb kommt die Abfertigung, d. h. die Bercitsstellung der Wagen, das Rangieren usw., schon an sich der Bahnvcrivaltung jetzt infolge der allgemein verbesserten Bahnbofsanlagen und teci>- nijchen Einrichtungen wesentlich billiger zu stehen als früher. Eine Ermäszigung der Abfertigungs gebühr um ca. '/.- würde also nur der Billigkeit ent- jprecksen und könnte finanziell von der Staatsbahn- Verwaltung wohl getragen nvrden. SenerMirektor VaMn über üte Lage üer Schittsim. lk. In einem Interview mit einem Vertreter des „Fremdenblatt" äußerle sich der Generaldirektor der Hainburg-Amerika-Liirie Ballin über ver schiedene S ch i f s a h r t s f r a g e n. Er hob den grasten Ausschwnng hervor, den namentlich in den beiden letzten Jahren die F r a ch t j chi f f a h r t ge nommen habe, einen Aufschwung, den selbst die klug- sten Leute nicht vorausgesehen hätten. Tie Charter- raten seien gegen den Stand vor drei Jahren nm 10s) Proz. und mehr gestiegen, alle Schiffsräume seien vollauf beschäftigt und die vorhandene Tonnage genüge den» Verkehr nicht mehr. Tas Jahr 1911 sei ein Jahr ungewöhnlich starken Güterverkehrs ge wesen zu besseren Frachten als seit langen Jahren. Dieser starke Güterverkehr müsse für den weniger befriedigende»» Personenverkehr entschädigen. Bcson- der» aber habe der Norddeutscts« Lloyd eine glänzende Entwickelung der Rcichspostdampserlinien zu verzeick)- nen. Ter gute Gesckstistsgang halte an, und alle Aus sichten seien vorhanden, daß er auch sür die nächste Zukunft weiter bestehe»! bleibe. Ballin wandte sich dann der bedeutsamen Fu sion englischer L chi f s a h r t s ge j e l l s ch a f- ten zu und besprach eingehend die llebernahme der Union Castle durch die Royal Mail Line. Seit Be ginn der letzten grasten geschästlick)en Depression vollzieht sich in der englisck>en Scbiffahrt eine kon- jentrationSbewegung, hervorgegangen durch die Er kenntnis des Wertes der Konzentration im Geschäfts- leben. Es scheint mir aber ein Beweis der nervösen englisch-deutschen Stimmuna zu sein, nun gleich eine Gegenüberstellung englijck>-deuticher Interrs en vor- zunehmen. Tie englische Presse versucht triumphie rend zu konstatieren, dast nunmehr eine deutsche Äe- sellschast nicht mehr die größte der Welt sei, und auf deutscher Seite will inan in dieser Konzentration eine Spitze gegen Teutschland erblicken. Die englisch«? Reklame von der „grössten Reederei der Welt" trifft für die Ztoyal Mail Line »richt zu, auch wenn man feststellt, dast ihre Flotte einschließ lich der Union Castle Line einige Tausend Tons größer ist als die der Hamburg-Ämerika-Linie. Tic ,n der Presse verössentlickym Zahlen, die eine größere Differenz feststellen, sind nicht richtig, denn die Flotte der Hambnrg-Amerika-Linie zählt einschliesslich der beschlossenen Neubauten rund 1200 000 Register tonnen. In den» Konzern der Royal Mail Line haben wir es aber mit einem Finanztrust zu tun, uno zwar Mit einem sehr losen, nur durch eine Personalunion zusammengefastten ttzebilde, noch dazu mit einem Gebilde, das sich auf gvosten Kredit aufbaut nnd durck Methoden zusammengefaßt ist, die wir nach deutscher Gesetzgebung gar »icdt anwenden dürsten. Die Royal Mail Line ist aber auch viel weniger konsolidiert als der gleichfalls eine»» Finanztrust dar stellend« Morgantrust. Tie Hambura-Amerika-Linie dagegen ist ein einheitliches fest gefügte» Gebilde, jr« von Bank- und Schisfsbauschulden und mit größeren Barmitteln ausgerüstet, als irgendeine andere Schiffahrtsgesellschaft der Welt sie besitzt. Ein veraleichsobjekt zur Royal Mail Line ist nur i, der Interesfsngemeinschaft deutscher Reederei«, M fuchen, und deren Gesamtflotte ist beträchtlich größer al- die der englischen Gruppe. Ob die deutschen Blätter, die von aggressiven Tendenzen der englischen Reedereien sprechen, recht behalten »verden, kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur wiederholen, was ich vor Jahren angesichts der sog. „amerikanischen Gefahr" gesag» habe, dast die deutschen GeseUschasteu schon dafür sorgen wer- den, das; inan uns nicht unterkricgt. Wir werden mit froher Zuversicht an unsere Arbeit für das kom mende Jahr gehen und uns bemühen, mit den» »nach- tigrn wirtschaftlichen Aufschwung unseres Vater landes den sich daraus ergebenden Verkehrsan- jprüchen Schritt zu halten. Börsen- unü üsnüelsmelen. * Börsenfeiertage. Die Berliner Börse bleibt am 24. bis einschließlich 26. Dezember ge schlossen. Die Londoner Börse beginnt bereits am 23. Dezember zu feiern und bleibt ebenfalls bis zum 26 Dezember einschließlich geschlossen, und die amerikanischen Effekten- und Pro dukten markte »'allen am 23.. 2-t. und 25. De zember aus. Muk- unü GMuielen. Ur Sächsische Handelsbant in Dresden in Liou. lPrivattelegramm.j Das am 30. September abge- lausene 10. Liguidntionsfahr schließt mit einem Ver lust von 662 605 bei ö'.e Millionen Mart Stamm kapital ab. —». Am Geldmärkte, so wird uns unterm 21. De zember aus Berlin gemeldet, ist eine Wendung ein getreten, der man eine entscheidende Bedeutung bei mißt Der Prioatdiskont, der seit dem 9. Dezember unentwegt aus der Höhe des Neichsbanksatzes ge standen hatte, ist um '4, Proz. zuriickgegangen. Das erklärt sich zum Teil daraus, daß "Wechsel mit ange nehmeren Laufzeiten angeboten, wurden. Ader es ist nun doch auch die Gefahr einer Diskonterhöhung her Reichsbank abgewendet, wenn nicht ganz außerge wöhnliche Ereignisse noch eintreten sollten. Der Durchschnittssatz sür Mtimogeld ist auch einen Schatten leichter geworden; denn zu 7-"^ Proz. ist leicht anzutommen. nur vereinzelt wurde etwas dar über gefordert und bewilligt. Jedenfalls gilt auch die llliimonersorqnng nun als gesichert. Aus dem Auslande liegen von verschiedenen Seiten Offerten vor. die mau aber noch als zu teuer betrachtet. Auch dem Ablaufe der von der Seehaudlung ausgeliehenen Gelder sieht man nun in Ruhe entgegen. Einig ist die Börse in dem Lobe des Präsidenten der Reichs bank, der säst zwei Wochen hindurch ruhig mit an gesehen hat. daß der Privatdiskont auf der Höhe des Banksatzes blieb, und daß schließlich auch die Säch sische Bank mit ihrem Satze um Proz. in die Höhe ging. Mögen vielleicht politische Motive für den Präsidenten mit maßgebend gewesen sein, so gehörte doch Mut dazu, lo entschieden durchzuhaltcn, und man wird der Rejchsbank Dank wissen, daß sie dein Lande den schweren Druck eines offiziellen Banksatzes von 6 Proz. erspart hat. Natürlich wird der bevorstehende Status der Bank entsprechende Zahlen aufweisen, aber auch diele Anspannung wird ja im neuen Jahre wieder verschwinden. * Für die Einrichtung einer amerikanischen Bank in Nicaragua »nit einem Kapital von 5 Millionen Dollar sind Pläne ausgearbeitet worden. Sie sollen sofort zur Ausfiihrunc» kommen, sobald der Senat der Bereinigten Staate»» den Vertrag mit Nicaragua ratifiziert nnd damit die amerikanische Anleihe Nicaraguas im Betrage von 15 Millionen Dollar genehmigt hat. Die Behandlung der Anleihe wird, wie man erwartet, eine der Funktionen der neuen Bank sein. Berg- unü Hüttenwesen. ' Königin-Marienyütte, Aktiengesellschaft, zu Cainsdorf. Wie mitgeteilt wird, war das Ergebnis für die ersten neun Monate des laufenden Geschäfts- jahres nicht besonders günstig. Der Geschäftsgang im letzten Quartal hat sich indessen befriedigend ge staltet. Die Dividende kann mit 3 bis 4 Proz. für die Vorzugsaktien in Aussicht genommen werden, während die Stammaktien, da die Dividende weniger als 5 Proz. betragen wird, diesmal leer ausg-hen. Die Verhältnisse sowohl für Röhren als auch für Walzeisen haben sich in der letzten Zeit wesentlich gebessert, so daß. falls keine außergewöhnlichen Er eignisse eintreten, für 1912 wieder mit einem nor malen Ergebnis gerechnet werden dürfte. * Kaligcwcrkchast Thüringen. Wie von unter richteter Seite mitgeteilt wird, wird für das zweite Halbjahr 1911 eine Ausbeute von 150 lwic im ersten Halbjahrs verteilt werden. * Oberschlcsische Stahlwcrksgesellschaft. Die Ver längerung auf weitere drei Jahre erscheint nahezu gesichert. Endgültige Beschlüsse sollen in einer Ge. nernlversammlnnq gefaßt werden, die bald nach Neu. jahr stattfindet. Swkkgewerbe. * Uebcr die Baumwollpslanzungen der Leipziger Baumwollspinnerei - Aktiengesellschaft in Saäoani wird gemeldet, daß diese seit Ende Oktober in Liqui dation getreten sind. Veranlassung zu dieser Maß nahme bildeten die erschreckenden Verheerungen, die die in diesem Jahr besonders stark austretende Kräusel- krairkheit angcrichtet hat. Die diesjährige Ernte ist dadurch säst vollständig vernichtet, sie beträgt nur 150 Ballen, d. h. 60 Pfund pro Hektar. Dieser Miß erfolg des bisher größten Daumwollpflanzungsunter nehmens ist außerordentlich zu bedauern. Sollte die Gesellschaft wirklich sich gänzlich von» deutsch-ostafrika nischen Baumwollbau zurückziehen, so ist zu befürchten, daß das Kapital in Zukunft nicht fo leicht für ähn liche Unternehmungen zu haben sein würde. Es ist bekannt, daß sowohl die Leipziger Baumwollspinnerei als auch Kommerzienrat Otto, der ähnliche Pflan zungen bei Kilossa angelegt hat, wiederholt über mangelndes Entgegenkommen des Gouvernements ge klagt und erklärt haben, sie hätten den Betrieb nicht ausgenommen, wen»» sie ein« derartig geringe Unter stützung vorausgefehen hätten. Für die Frage, in welchem Umfange Baumwollbau in der Kolonie mög lich ist, beweist dieser Mißerfolg dagegen noch gar icichls. Er beweist höchstens, wie recht die amtliche Denkschrift des Reichskolonialamts und der frühere Staatssekretär v. Lindequist hatten, als sie den Grundsatz aufstellten, daß wir uns mit der Baum- wollkultur noch durchaus im Dcrsuchsstadiuin be finden, und daß die vorbereitenden Versuchsarbeiten durch landwirtschaftliche Versuchsstationen der Re gierung ausgeführt werden müssen, da man dem Prioatkapital das Risiko derartiger Pflanzungs versuche nicht zumuten könnte. * Süddeutsche Juteinduftrie Mannheim-Waldhof. In der Generalversammlung erklärte der Vorsitzende, die Veröffentlichung des Abschlußes wäre früher er folgt. wenn man das Ergebnis bei der Earl Neu burger Kommanditgesellschaft aus Aktien nicht hätte abwarten müssen. Der Mitteiluna über eine Divi dende non 2 Proz. steh« die Verwaltung fern. In folge des Zusammenbruchs des Neuburgerkonzerns habe die lsiesellschaft 131 000 aus dem Jahresge. winn zu entnehmen gehabt. Jetzt habe man mit diesem Engagement reinen Tisch gemacht. Die Roh jut« sei teilweise sehr schlecht geliefert wordeit. Gegen die Manizulationen der Juteverpacker aber sei man machtlos. Der Vorstand erklärte, daß man bei etwas gebesserten Fabrikationspreise»» oielleicht doch wieder einem annähernd normalen Jahr« entgegen- gehe, doch glaube er davor warnen zu müssen, daß die Aktionäre mit einein sehr guten Jahre rechnen; das könne zu Enttäuschungen führen. Auf Anfrage wurde dann noch bestätigt, daß man jetzt dabei sei, den ganzen Betrieb elektrisch einzurichten. Plan er hoffe davon einen Vorteil in bezug aus die Produk- tionserhöhung. Srsugewerve. * Die Landauer Aktienbrauerei znm Englischen Karten in Landau schlägt für das Geschäftsjahr 1910/11 wieder 3 Proz. Dividende vor. v. Lindener Aktien-Brauerei vorm. Brande L Meyer, Linden vor Hannover. Die Generalversamm. lung genehmigte die Bilanz und den Kewinnvcrtei- lungsplan, nach dem 13 Proz. Dividende ausgc- schüttet werden. Die im letzten Jahre erfolgten Zu gänge ans den Anlagekonten haben die technische Leistnngssäbigleit des Unternehmens bedeutend er höht. Die Steigcruna des Absatzes ist durch di« Ver teuerung der Rohmaterialien mehr als ausgeglichen. Die Absansteigerung hat auch im neuen Jahre ange- lalteu und besonders im November einen beträcht lichen Znwnchs oebracht. Die mit der Gesellschast verbundene Harzer Bergbrauerei in Osterode hat auch ihre Dividende von 5 auf 7 Proz. erhöhen können, i'nd ebenso hat die Mälzerei Langkops. E. in. b. H-, in Peine wesentlich besser aearbeitct clls im Vorjahr. * Brauerei Gcismann, Aktiengesellschaft, in Fürth Die Generalversammlung setzt? die Dividende auf 6 Droz, fest Die Direktion teilt« »nit. iin neuen Ge schäftsjahr sei bisher ein nennenswerter Mehrabsatz gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Ulmer Brauereigesells-Hast in Ulm «. D. Die Generalvenan'.inlung setzte die sofort zahlbare Divi dende an? 5 Proz. sür dae Vorzugsaktien »est? die Sta nmaktien gehen wieder leer ans. Mitqeteilt wurde, daß sür die durch die hohen Nohwaterialien- vreist bedingten Mehrausgaben Großenteils durch den Gewinnvortrag Vorsorge aetrofsen sei. Trstn-rnnttm-ssn. * Die österreichische Norddahn schüttet, wie ge meldet wird, eine Dividende von 227)4 Kr. lwie r. V.) aus. * Revision der Verwaltung der Moskau-Windau- Rybinsk-Bahu. Die „Birsh. Wed." melden, daß eine staatliche Revision der genannten Bahnverwaltung angeorduet wäre, weil anaeblich festgestellt worden sei. daß von seilen der Moskau-Windau-Rybinsk- Bahn ar» die Warenversender Refaktien erteilt wor- den seien, die die Staatsbahnen schwer schädigen nnd gesetzlich unzulässig sind. Man spricht von Herab setzung der Tarifsätze sowie Verkürzung der Stations ausgaben im weitgehendsten Maße. Betriebsausweise. I'ieonitz-Rawiischer Eisenbahn. November 13V OSO (weniger 8568) .< seit 1. April ISll 731181 (— 21 82») .< Niedcrlansiher (Eisenbahn. November 15 IOV (plus 7VV) .<(, seit 1. April 36V 2VN (plno 92UV) veriÄieüene GeieUlämlien. )3r. Wanderer-Werke vorm. Winllbofer L Jaenicke, Aktieugcscttschaft, irr Schönau bei Chemnitz. Nach dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes erbrachte im Geschäftsjahr 1910,11 das Fabrikationskonto eim schließlich 49165 (23 310) .tt Vortrag 1991445 kl 574 219) <R, die Eeneralunkosten stiegen auf 535 834 (456 322) -K, andere Ausgaben auf 60 015 (38 119) Mark, so daß »lach Absetzung von 333 586 (311 213) ordentlichen und außerordentlichen Abschreibungen ein Reingewinn von 1062 010 (837 434) -k ver bleibt. Wie bereits kurz gemeldet, entfallen hiervon auf das 2 Millionen Mark betragende Aktienkapital 27 (25) Proz. Dividende. Der Aufsichtsrat er hält 38 571 (32 537) -tt. der Vorstand 53 035 (27 114) Mark und die Beamten 19 285 (27114) Tan tiemen. Weiter werden als Gratifikationen an die Beamten 68 500 (51 670) -<t verteilt, dem Delkredere konto werden 40 000 (29 870) -tt, dem Beamten- und Arbeiterunterstützungsfonds 30 000 (20 000) .tl, dem Nücklagekonto 200 000 (140 000 .R dem Disposi ¬ tionsfonds), der Talonsteuerreserve 10 000 -tl (wie i. V.) zugeführt. Auf ein gekauftes Hausgrundslück wer den 10 000 (0) <R zurückgestellt. Zum Vortrag auf eine neue Rechnung gelangen 52 619 (49 165) «R. Der Vorstand führte in seinem Bericht u. a. aus, daß er im Berichtsjahre ein GrnttdsLück und im laufenden Jahre weitere 5 Grundstücke mit einem Flächenraum von zusammen 7000 qin erworben habe, um bezüglich des weiteren Ausbaues des Werkes für alle Zukunft gesichert zu sein. Da der Kaufpreis für das eine dieser Grundstücke ziemlich hock gewesen ist, sind oben erwähnte 10 000 -il behufs alsbaldiger Abschreibung vom Werte dieses Grundstückes in Reserve gestellt worden. Die im Jahre 1909 geschaffenen Erweite rungsbauten sind wiederum voll ausgenützt und die naturgemäß« Weiterentwickelung des Werkes er fordert gebieterisch größere bauliche Anlagen auf dem schon früher und in letzter Zeit erworbenen Areal. Die Verwaltung beantragt zur Ausführung des pro jektierten Neubaues, zur Stärkung der Betriebsmittel sowie zur llebernahme der für das letzte Eechciftsjahr erworbenen Grundstücke die Erhöhung des Aktienkapitals um 1500000 auf 3500000 Mark. Die Aktien, welche an der Dividende des Ee- schäftsjahres 1911/12 zur Hälfte teilnehmen, sollen -en seitherigen Aktionären im Verhältnis von 3 : 4 zum Kurse von 200 Proz. angeboren werden. Die Aussichten für das neue Geschäftsjahr können, wenn die Gesellschaft von wirtschaftlichen und poli tischen Störungen verschont bleibt, als gut bezeichnet werden. * Sächsische Turbinenban- und Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft, vorm. A. Kuhnert L Co„ Meißen. Nach dem Bericht des Vorstandes stand das ver floßene Geschäftsjahr im Zeichen einer ruhigen und stetigen Entwicklung. Der Absatz der Ziegelei- Maschinen gestaltet« sich, besonders in Deutschland, befriedigend, während die Konkurrenz in Turbinen gegen das Vorjahr eine nennenswerte Steigerung erfuhr. In bezug auf den Erport sei erwähnt, daß größere Lieferungen nach Oesterreich. Rußland, Frankreich. Rumänien. Bulgarien und Chile statt- fanden. Der gegenwärtige lsieschäftsgang ist zufrie denstellend. und es scheinen sich infolge der Erneue rung der Rohstoffverbände günstigere Aussichten sür die Zukunft zu eröffnen. Der im Jahre 1910/11 er zielte Bruttogewinn beziffert sich auf 56 493 -4t. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen im Gesamt, betrag« von 27 285 .»( verbleibt ein Reingewinn von 29 208 -8. der sich durch den Dortraa aus dem Vorjahre in Höhe von 13 536 .4t auf 42 744 -4t er. höht. Es wird beantragt, ihn wie folgt zu verwen. den' 5 Proz. für den gesetzlichen Reservefonds 1460 Mark. 5 (1) Proz. Dividende 25000 ,tt. Tan tieme an den Vorstand 1200 st. Tantieme an den Aufsichtsrat 2128 -st unü als Vortrag auf neue Rech nung 12 956 „st. * Fahrzeugsabrit Eisenach. Die Aktien sind in der letzten Zeit im Kurse stärker gewichen im Zu sammenhang mit Gerüchten über «kn« wesentlich« Kürzung der Dividende. Seiten« der Ver waltung wird eine Dividendenschätzung noch nicht abgegeben. Zn der Verwaltung nahestehenden Kreisen verlautet aber, daß tatsächlich mit einer um einige Prozent niedrigeren Dividende als im Vorjahr, für das 7)4 Proz. gezahlt wurden, zu rechnen sei. Das Gewinnergebnis wurde durch den Metallarbeiter streik ungünstig beeinflußt, die Fabrik hatte sechs Wochen lang geruht, so daß größere Bestellungen, darunter auch ein größerer Staatsauftrag, im laufenden Jahr nickt mehr zur Ablieferung und Verrechnung kommen können. Der (tzewinn hieraus wird jedoch dem nächsten Jahre zu- gute kommen. * Portlandzementwerke „Saale-, Aktiengesell. schäft, in Granan bei Halle. Auf der Tages ordnung der auf den 15. Januar einberufene»» lsie- nercilversammlnng dieses mit 1,2 Millionen Mark Aktienkapital arbeitenden Unternehmens stehen u. a. Anträge auf Beschlußfassung über die Vergrößerung der Anlage und Genehmiguna, des Vergrößerungs vertrages, sowie über die Erhöhung des Aktienkapi- tals bis zu 2 Millionen Mark. * C. § K. Müller, Speiscfettfabrik, Aktiengesell schaft, in Berlin. Eine Enttäuschung bereitet das Unternehmen seinen Aktionären insofern, als noch unfern Informationen die Hoffnungen auf eine Er- höhuno -er Dimdenve unerfüllt bleiben. Im Gegen teil erscheint es fraglich, ob der vorjährige Divi dendensatz non 15 Proz. überhaupt aufrechterhalten werten kann. Die Schätzung der Börse ist infolge- -eßen auf 12 bis 15 Proz. zurückgegangen. Diese Entwicklung muß um so mehr überraschen, als das Jahr 1911 wegen der Futternot und der Butterteue- rnng für die übrige Speisefettindustrie ganz be sonder«- erfolgreich war. * Maschinenfabrik Wery. Die Generalversamm lung beschloß die Verteilung von 7 Proz. Dividende und die Ausgabe von 200 000 -k neuen Aktien sowie von 300 000 il 4'4-proz. Schuldverschreibungen. In- aenjeur L. Walther-Düsseldorf wurde in den Auf- sichtsrat gewählt. * Oberschlesische Portlandzement-Aktiengesellschaft. In dem bereits vier Jahre schwebenden Rechtsstreit gegen den Gisenbahnfiskus wegen Entschädigung für zuin Babnbau Breslau-Groschowitz enteignete Par zellen sprach das Landgericht Ovpcln der Gesellschaft der „Schles Ztg." zufolge 71 725 zu, während der Bezirksausschuß der Gesellschaft nur 29 207 zu- billigen wollte. Ir Scklveigsche Glas, und Porzellanwerke, Aktien gesellschaft, zu Weißwaßer, O^L. (Privattelegramm.) Die heutige Generalversammlung genehmigte ohne Debatte die Regularien, lieber den Geschäftsgang im lausenden Jahre wurde berichtet, daß die ersten Monate, abgesehen von etwas aufgebeßerten Preisen, eine wesentlich« Steigerung des Umsatzes gegen das Vorjahr gebracht haben. Auch sei die Gesellschaft zurzeit reichlich mit Aufträgen versehen. Eine Di vidende kommt kür das abgelaufene erste Geschäfts- jahr nicht zur Verteilung. Der Reingewinn betrug 7567 -R. wovon 6038 vorgetragen werden. * Neue Rheinau-Aktiengesellschaft in Mannheim. Die Generalversammlung nahm die Vorschläge -er Verwaltung an. Di« Anregung, aus dem 2.24 Mil lionen Mark betragenden Bankguthaben eine Aus schüttung an die Aktionäre in der Form eines Dar lehens oder eines Vorschußes vorzunehmen, um ein? sonst notwendige Liquidation zu vermeiden, soll von dem Anfsicktsrat in der nächsten Sitzuna erörtert werden. Das Bankguthaben sei fest mit 4 Proz. ver zinslich und als Betriebskapital angelegt. verdünne. s Die Gründung eines Verein» der Kreditoren der Schuhindustrie ist in Pirmasens unter dem Namen Kreditorenverein für die Schuhindustrie in der Bil dung begriffen. Derselbe soll die Interessen der Kreditgeber nach allen Seiten hin vertreten, insbe sondere aber bei Insolvenzen. * Kohlensyndikat. Bei den Abmachungen zwischen dem Kohlensyndikat und der Zeche Trier sind der Zeche alljährlich steigende und 1915 auf 1)4 Millionen Tonnen anwachsende Absatzmengen ga- ranticrt, die der üblichen Einschränkung nicht unter liegen. Trier hat wesentlich geringere Kosten für die Umlage als die Syndikatszechen aufzuwenden und bekommt auch sonst Sonderkonzeßionen. Trierkuxc waren gestern um 150 aebeßert. * Märkisches Ziegeleisyndikat. Die vom Zen. tralverkaufskontor für Hintermaue- rungssteine. Aktiengesellschaft, seit Mo naten geführten Verhandlungen mit dem Ziele des Zusammenschlusses der märkischen Zie geleien nähern sich ihrem Abschlüße. Nach dem den Beratungen zugrunde gelegten Vertragsentwurf waren zunächst 90 Proz. der in Frage kommenden Produzenten sür den Zusammenschluß zu gewinnen; diese Bedingung ist erfüllt. Eine fernere Bedingung war, daß bis zum 31 Dezember 1911 «ine Einigung mit der sogenannten Zehdenicker Gruppe her- beigenihrt sein mußte; die Verhandlungen mit dieser Gruppe sind zurzeit im Gange, und man erwartet ein günstiges Resultat. Zstllungseinltellunsen ulw. ». Di« Bergleichsvrrhandloog«« der Lederwarensabrik Fischer L Richter, R«rl>», haben Erfolg gehabt. Tie Gläubiger stimmten dem Vorschlag« von 66 Prozent zu. «. I« WeihenselS a. d. r. ist nicht di« Pchnhsadrik Rudolf, sondern Adolf SSols in Kahlungsschwierigketten geraten. «. F« Soukurs der Ledersabrik V. Rissing i» Eoebseld be tragen die Passiven nach nunmehr endgültiger Feststellung rund 300 066 denen an Aktiven etwa S8 000 gegenüberstchen. Tie Gläubiger dürften etwa 18 Prozent erhalte». vermumles. nb. Die Brüsseler Zuckerkonferenz. Durch einen Teil der Preße geht die Meldung, daß auf der letzten Brüsseler Tagung Rußland im Prinzip für das Detriebsjahr 1911/12 eine Erhöhung seines Aus fuhrkontingents um 300 000 auf 500 000 Tonnen zu gestanden worden sei. Diese Meldung ist falsch und nur geeignet, von neuem Beunruhigung in die Märkte zu tragen, unter der Landwirtschaft, In. dustrie und Handel gleichermaßen leiden. Es Han- delt sich bei diesen Zahlen lediglich um die russischen, von England unterstützten Forderungen. Der Stand punkt Deutschlands und Oesterreichs war «in ganz anderer. Die Vertreter beider Länder waren angewiesen, wie es heißt, au» politischen Rück, sichten eventuell ein Zugeständnis, aber höchstens von 100 000 bis 150 000 Tonnen für 1911/12 zu machen, unter der Bedingung, daß Rußland ohne jede weitere Aenderung der Bestimmungen Mitglied der dritten Konvention bleibt, di« am 1. September 1913 beginnen und am 31, August 1918 aufhören würde.
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