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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.12.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111218022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911121802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911121802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-18
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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Tsgeschronlk. Schwere Stürme. Pari», 18. Dez. Die Nordwestküste Frankreichs wird seit einigen Tagen wiederum von schweren Stürmen heimgesucht. Die Reede von Brest ist mit Schiffen überfüllt, denen es infolge der Sturmflut nicht möglich ist, ihre Fahrt anzutreten. Einige Fischerbarken, die seit mehreren Tagen schon sich auf hoher See befinden und von deren Verbleib noch kerne Nachricht eingetroffen istz gelten als verloren. Das bei Brest stationierte Schulschiff „Touroille", das gestern nachmittag zu einer Uebungsfahrt aus gelaufen war, mußte imolge der hochgehenden See seine Versuche ausgeben und in den Schutz des Hajens zurückrehren. * * e. Cöthen, 17. Dez. (Ein großer Einbruchs- diebstanl) wurde rn verflossener Nacht in einem Psandleihaeschäit verübt. Es wurden gestohlen gol dene und silberne Herren- und Lamenuhren, Ringe, Ketten, ein photographischer Apparat und Pistolen. k. Aken, 17. Der. (Ertrunken.) In Pretzsch ist in der Elbe der 70 Jahre alte Schiffer König aus Aken, als Häupter beschäftigt ertrunken. König ist über Bord gefallen. Trotz eifrigen Suchens konnte der Verunglückte noch nicht gefunden werden. s Osternienburg, 17. Dez. (Tödlicher Sturz.) Im Beamtenkasino rutschte ein siebenjähriger Knabe auf dem Treppengeländer herum. Dabei verlor er plötz ich das Eleichgewrcht und stürzte auf den mit Sreinfliesen belegten Flur hinab Das Kind erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß es verstarb. 8 Dessau, 17. Dez. (Das Wohltätigkeitsfest), das der Vaterländische Frauenverein im Kristall- palasr zugunsten der Armen und verschiedener gemein nütziger Vereine veranstaltete, war überaus gut be sucht Unter anderem hielt Freiherr von Ompteda einen Vortrag über die Besteigung des Matterhorns Fast der gesamte herzoglrche Hof wohnte dem Feste bei. -r- Gera, 17. Dez. (Ueberfahren.) Auf dem hiesigen preußischen Bahnhofe wurde der beim Rangieren beschäftigte Arbeiter Taubert aus Harpers dorf von einem Zuge überfahren und sofort getötet -j- Rudolstadt, 17. Dez. (Wegen Steuerhinter ziehung) — man spricht von 90000 .6! — hat sich rn den nächsten Tagen Rechtsanwalt Mohr von hier zu verantworten. Der Angeklagte besitzt zahlreiche Gipsbrüche. deren Erträgnisse seit Jahren viel zu niedrig angegeben sein sollen. Rechtsanwalt Mohr gilt als mehrfacher Millionär. -i- Altenburg, 17. Dez. (Die Jagdunfälle) mehren sich jetzt in recht bedenklicher Weise. Kurz hintereinander ereigneten sich in der Umgebung drer Unfälle, die ernster Nalur sind. Bei der Räuten- berger Jagd wurde einem als Treiber beschäftigten Knaben ein Auge ausgeschossen. Bei der Greipziger Treibjagd wurde ein Knabe erheblich am Kopfe verletzt und bei der Weißbücher Jagd erhielt ein Schuljunge aus einer Entfernung von etwa 20 Schritt die volle Cchrotladung in beide Beide. Diese Fälle mahnen zu größter Vorsicht in diesem hasenreichen Jahre) denn die Jäger haben für solche Unfälle zu haften. Berlin, 17. Dez. (Im König!. Schauspiel hause) gelangte heute die erste und zweite Abteilung von Friedrich Hebbels gewaltiger Nibelungen-Trilogie, der gehörnte Siegfried und Siegfrieds Tod, neu einstudiert zur Aufführung. Die Darstellung und Inszenierung brachten die Schönheiten des Werkes zu vollster und tiefster Wirkung. Der Kaiser und die Kaiserin wohnten der Aufführung bis zum Schluß bei und beteiligten sich lebhaft am Beifall. Berlin, 18.Dez. (Ein schweres Brandunglück) trug sich in Lharlottenburg zu. wo in einem Zigarren geschäft der Inhaber, als er den Brand löschen wollte, von den Flammen erfaßt und an Kopf und Händen schwer verletzt wurde. Berlin, 18. Dez. (Selbstmord.) Unter außer gewöhnlichen Umständen hat die Gattin eines wohl habenden Kaufmanns L. in Charlottenburg, der ebenso wie seine Frau türkischer Untertan ist, ihrem Leden durch einen Revolverschuß ein Ende gemacht. Breslau, 18. Dez. (Lohnbewegung.) In einer Konferenz der Vertreter der in Oberschlesien bestehen den Beroarbeiterorganisationen wurde beschlossen, in eine Lohnbewegung einzutreten. Essen (Ruhr), 18. Dez (Die Eisenbahnbrücke) Hausknippen-Earat soll an ihrem Mittelbogen Risse und Sprünge zeigen. Auf Grund erner Untersuchung von fachmännischer Seite bestehen etwa hundert Winkel an den Diagonalträgern aus brüchigem Eisen. Die Brücke sollte im Früh jahr fertiggestellt sein. In den nächsten Tagen werden die gesamten Anlagen einer Nachprüfung unterzogen werden. Leitmeritz, 18. Dez. (Das Stadttheater ban kerott.) Das Leitmeritzer Stadttheater ist bankerott. 50 Künstler sind brotlos. Der finanzielle Zu sammenbruch wird auf die große Konkurrenz der Kinematographentheater zurückgesührt. Brüx, 17. Dez. (Von einem Baume er schlagen.) In Kleinschirma im Erzgebirge wurde die Frau des Holzfällers Böhme von einem nieder stürzenden Baume so unglücklich getroffen, daß ihr der Schädel zerschmettert wurde. Die Unglückliche war sofort tot. Taus, 17. Dez. (Ein seltsamer Unglücks fall) ereignete sich in der Vraunjäge in Haselbach. Als der Arbeiter Fellner ein Brett berandete, riß sich plötzlich ein keilförmiger langer Splitter los und drang dem Arbeiter mit außerordentlicher Schnellig keit ins Nasenloch, daß die Spitze ins Hlrn eindrang. Fellner starb nach wenigen Minuten. Lüttich, 18 Dez. (Das Dynamit-Attentat) im Wintergarten hat noch ein Opfer gefordert, in dem ein 72jähriger Waffenjchmied, der schwer verletzt worden war, jetzt unter schrecklichen Qualen ver storben ist. Paris. 18. Dezember. (Rettung aus Seenot.) Nacy einer Depesche der Agence Havas aus Las Palmas hat der deutsche Dampfer „Helene Menzel" daselbst fünf von ihm gerettete Matrosen des fran- zösijchen Dampfers „Vllle de Carthage" aelandet, der Anfang Dezember von Philippsville in Algerien nach Dünkirchen adgegangen ist und wahrscheinlich im Golf von Biscaya Schiffbruch erlitten bat. Die „Ville de Tarthage" hatte eine aus 25 Mann be stehende Besatzung. Pari», 18. Dez. (Ein eigenartiger Zwischen, fall) ereignete sich im Tbeater Rdjane. Kurz vor Beginn der Vorstellung erhoben sich die Musiker und erklärten nicht spielen zu wollen, wenn man ihnen nicht ihre Forderungen wegen Aufbesse rung ihrer Gehälter bewilligen würde. Die Musiker begaben sich sämtlich nach einem in der Nähe gelegenen CafS und schrieben dort an Ma dame Röjane einen Brief, in welchem sie ihre Klagen vorbrachten und sie aufforderten, sofort eine Entscheidung zu treffen. Die Theaterbesitzerin tonnte aber in der kurzen Zeit keinen Entschluß fassen, und so mußte die Aufführung ohne Musik stattfinden. Pari», 1L. Dez. (Betrügereien eines Ban« kiers) Der Gerichtshof des Bez rkes von Mirande hat festaestellt, daß ein hiesiger Bankier durch ver- fehlte Spekulationen «ine llntsrbilanz von eine kalben Million Franken hat. Die Verhaftung des Bankiers ist von feiten des Untersuchungsrichters angeordnet: es sind durch diesen Bankkrach wieder viele kleine Leute um ihr sauer ersoartes Geld ge kommen. Kleine Geschäftsleute, die den Zusammen bruch des Bankhauses ooraus ahen und in den letzten Tagen ihre Depots zurllckoerlangten, wurden seitens des Betrügers unter verschiedenen Ausflüchten hingehalten. Pari», 18. Dez. (S e l b st m o r d.) Im Bois de Bou- logne, einige Meter von einem Hauptwege entfernt, wurde die Leiche eines Mannes gefunden. Der Tote soll nach den eingeleiteten Recherchen der Friedens richter des Bezirks Clerval sein. Man vermutet, daß Selbstmord vorliegt. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Paris, 17. Dez. (Aufsehen) in Journalisten kreisen erregt ein P i st o l e n d u e l l, dasauf der Radrennbahn des Parc des Princes zwischen einem deutschen Journalisten, Maximilian Simson, und dem italienischen Korrespondenten Eariani stattfand. Der Grund dieses Zweikampfes waren politische Streitigkeiten. Da Eariani auf dem Tele- qraphenamt in der Börse verschiedentlich abfällige Bemerkungen über Deutschland gemacht hatte, trat Sim on ihm energisch entgegen und verbat sich diese Sprache. Ein erbitterter Wortwechsel und das Pistollenduell, das natürlich unblutig verlief, waren die Folge. , Paris, 18. Dez. (Lebendig verbrannt.) Eine Meldung aus Beaumont berichtet über einen schreck lichen Unglücksfall, der einem 90jährigen Greis Eharrasse zugestoßen ist. Dieser saß vor der Tür seines Heims und rauchte gemütlich eine Pfeife, als plötz lich aus der Pfeife Funken herabfielen, die seine Kleider in Brand setzien. Da der !.(>)ährige zu schwach war, die Flammen löschen ru können, und auch niemand in der Nähe war, der ihm zu Hilfe gekommen wäre, ist er vollkommen verbrannt. Die Flammen schlugen sogar auf das Häuschen hinüber. Wien, 18. Dez. (Feuer auf der Bühne). Gestern abend entzündete sich bei einer Weihnachtsausfüh- runa, bei welcher kleine Knaben als Zwerge verkleidet aufrraten, der Bart eines Knaben an einer Lampe. Schreiend stürzte das Kind von der Bühne und riß sich die brennenden Wollflocken ab: dadurch wurden die Bärte zweier anderer Knaben auch von dem Feuer erfaßt. Im Publikum entstand eine Panik. Der Feuerwehr und der Nettungsge.ellschaft gelang es, ärgeres Unheil zu verhüten. Die drei Knaben wurden ins Krankenhaus geschafft. Wien, 18. Dez. (M o r d.) Großes Aussehen er regt hier ein am Ottokring verübter Mord. Als der Kutscher Greiner seine Wohnung, die er mit Frau und Mutter teilte, betrat, fand er letztere tot am Boden liegend auf Die Untersuchung ergab, daß die alte Frau eines gewaltsamen Todes gestorben war. Die Frau des Kutschers, die wahrend der polizeilichen Untersuchung das Haus verlassen hatte und auf die sich der Verdacht des Mordes lenkte, wurde verhaftet. Sie gestand ein, den Mord begangen zu haben. Als Motiv der Tat gab sie an. daß die Mutter ihres Mannes die Ursache vieler häuslichen Zwistigkeiten gewesen sei. Sie habe des halb die alte Frau aus dem Wege geräumt. Wien, 18. Dez. (Betrügereien eines Leut nants.) Der Leutnant Rudolf Ritter von Wessely vom 16. Jägerbataillon in Linz, schon seit längerer Zeit von seiner Garnison abwesend, verübte vor einiger Zeit große Wechseliälschungen und an dere Betrügereien, um den Unterhalt für seine kost spielige Lebensführung bestreiten zu tönnen. Die Wechsel waren aus den Namen seines Vaters, Ober- landesgcrichtspräsidenten in Prag, Ritter von Wesseln, ausgestellt. Die Höhe der von iym begangenen Fäl- schungen und Schwindeleien dürften den Betrag von 150 000 Kronen erreichen. Gegen den Betrüger wurde gerichtlrcherseits der Steckbrief erlassen. Saloniki, 17. Dez. (Cholera.) Im nahen Jenidze ist die Cholera ausgebrochen. Auch in der Umgebung von Koepruelus sind choleraoerdächtige Krankheits fälle vorgekommen. Tanger, 18. Dez. (Auf dem Wrack des „Delhi") Gestern abend hat die Bergung der Postsäcke, die sich an Bord des „Delhi" befanden, begonnen. Die zuerst ausgeschifften Posttolli waren für den Vizekönig von Indien bestimmt. Diese Stücke sind stark durchnäßt ans Land gebracht worden. Nach der Bergung der Post wird mit der des Geoäcks begonnen werden. Alsdann erfolgt die Ausschiffung der Goldbarren. Die gesamte Ladung beträgt 6500 Tonnen, ein Teil der Fracht ist jedoch verloren. Bei der Ebbe ist es gelungen, mehrere Boote abzulassen und eine Mann schaft an Bord des „Delhi" zu landen. Einer der Kessel des Dampfers konnte unter Feuer gesetzt werden. Hierdurch ist es gelungen, das Schiff zu beleuchten. Serichtslssl. —s. Chemnitz, 18. Dezember. Fahrlässige Tötung. Das schwere Fahrstuhl unglück in der Maschinenfabrik von Escher, wobei zwei Personen getötet und zwei schwer verletzt wur den, bildete jetzt Len Anlaß einer Verhandlung vor der hiesigen Strafkammer. Wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung hatte sich der in Chemnitz geborene Monteur Max Emil Schneider zu verantworten. Der Angeklagte hatte in einem Fahrstuhl, der nur zur Beförderung von Lasten dienen sollte, beim Ausprobieren, den gesetzlichen Bestimmungen zuwider, drei Personen mitgenommen. Die gesetzlich vorgeschriebene Fang vorrichtung war zwar angebracht, aber nicht aus probiert worden, und als der Fahrstuhl mit den vier Personen in der Höhe des dritten Stockes angelangt war, blieb er nicht stehen, obwohl das dritte Stock werk als Haltepunkt vorgesehen war, sondern fuhr höher hinauf. Das Seil wurde straff angezogen und zerriß schließlich. Der Fahrstuhl sauste mit den vier Insassen in die Tiefe und schlug unten auf. Das Urteil lautete auf vier Monate Ge fängnis. Sport. / Pferdesport. 2 Versteigert werden in Hoppegarten am Mitt woch die vom deutschen Zuänverein auf den De zember-Auktionen in Newmarket angekauften Voll blut st Uten an deutsche Züchter. Es sind dies „Rose verte", eine in Frankreich gezogene dreijährige Stute, Siegerin im Prix de Diane in Chantilly, für die der Norddeutsche Zuchtverein 63000 an gelegt hat, die fünfjährige „Ulalume", die 58 800 kostete, die Florizel II-Tochter „Altitude" und die Perth-Tochter „My May". „Altitude" wurde für 40006 und „My May" für 30000 X erworben. Radsport. 2 B»m Frankfurter Sech»tag«-Nennen. Die Enffcheidung im Frankfurter Sechstage - Rennen dürfte bereits gefallen sein, da es Stol-Rütt gelungen ist, in der 91. Stunde sich allein die Spitze zu sichern. Bereits in der 72. Stunde gab es eine wilde Jagd, die zur Folge hatte, daß Stellbrink- Pawke und Stabe-Walthour aus der Spitzengruppe verdrängt wurden und Miquel-Lomes mit Rütt- Stol allein in Front blieben. Die Franzosen wurden jedoch wegen unregelmäßiger Ablösung von der Rennleitung in eine Geldstrafe genommen und ihnen im Wiederholungsfälle eine Strafrunde angedroht. Ein neuer Vorstoß in der nächsten Stunde hatte zur Folge, daß die bereits überrundeten Paare noch weiter zurückfielen. Außerdem gab A. Stellbrink wegen seiner Verlustrunde auf und ebenso Schür- mann, sowie Kyeldsen wegen Schwäche. Die Partner der beiden letzteren Wegener und Eickholl bilden mit vier Verlustrunden eine neue Mannschaft. Später schied auch Demke aus. wodurch für Pawke Bettinger als Partner frei wurde, der aber wegen einer Sehnen errung bald darauf auch aufgab. so daß Pawke nunmehr den wieder von Eickholl getrennten Wegener als Partner erhält. Nach der 81. Stunde war der Stand folgen der: Spitzengruppe Rütt-stol, Miquel-Comes 2141,666 km. 1 Nunde zurück Walrhour-Stabe: 4 Rd. zurück Gebrüder Esser: 5 Ro. zurück Pawke-Wegener, Eickholl-Barth: 15 Rd. zurück Schulze-Tacke. Am Sonntag abend zwischen 6 und 7 Uhr holten dann Rütt-Stol zum entscheidenden Schlage aus, der ihnen nach Ueberrunduna von Miquel-Comes allein die Führung brachte. Dabei ging es jedoch nicht ohne einen Zwischenfall ab. Bald nach der Ueber- rundung erfolgte em Sturz, den Stol durch unab sichtliches Anfahren von Miquel verursachte. Miquel protestierte, doch entschied die Rennleitung dahin, daß die gewonnene Nunde bestehen bleibt, da sie schon vor dem Sturz durch Rütt allein gewonnen war. Nach der 92. Stunde war der Stand folgen der: Rütr-Stol 3262,500 km. Miquel-Comes eine Runde, Walthour-stabe 2Rd., Gebrüvcr Esser 6 Rd., Pawke-Wegener 6 Rd.. Eickholl-Bath 13 Rd. und Schulze-Tacke 17 Rd. zurück. -- Das New Parker Sechstagerennen ist, wie wir bereits meldeten, am Sonntag früh um 4 Uhr und zwar mit dem Siege der australisch - amerikanischen Mannschaft Cla r k-Fogle r, die sich den am Morgen des Sonna ends eroberten Vorsprung von einer Runde nicht mehr nehmen ließ, beendet worden. Die beiden Fahrer wurden als Sieger ausgcrufen. nach dem sie in den 142 Stunden des Rennens 4374,713 Kilometer bedeckt hatten. Den zweiten Platz, der dann in einem Match über eine Meile ausge fahren werden mußte, errang die Mannschaft Kramer —Mo ran vor de Mara-Lawrence und Halstead—Drobach, Cameron—Magins und Pye—Collins. Die deutsche Mannschaft Lorenz— Saidow, die ebenfalls für den zweiten Platz in Frage kam, wurde, wie der „Berl. L.-Anz." berichtet, von vornherein aus den siebenten Platz verwiesen, weil Lorenz sich geweigert hatte, die letzte Meile zu iahren. Die beiden anderen europäischen Mannschaften Brocco—Eeorget und Lapize—Van- houwaert nahmen den -neunten bzw. zehnten Platz ein. — Clark ist zum zweiten Male Gewinner des Sechs-Tagerennens, Fogler sogar zum dritten Male. Die beiden Sieger blieben jedoch um 30 Ku» gegen den Rekord von 4404 km aus dem Jahre 1908 zurück, den Mac Farland—Moran aufgestellt haben. FuHballlport. st. Auswärtige Fußballspiele. In Nürnberg schlug der Erste Fußballklub Nürnberg im Ligawettspiel den Ersten Fußballklub Bamberg mit 3:2 Toren. — In Fürth schlug die Spielvereini gung Fürth im Lieawettspiel den Verein für Be wegungsspiele Nürnberg mir 2 : 0. Lufts chiffahrt. * Pilotaufstieg in Dresden vom 18. Dezember. Erdboden: SO. 3: 5(10 Meter: SSW. 6, 1000 Meter: SSW. 2: 1500 Meter: SW. 5: 2000 Meter: SW. 5: 2500 Meter: WSW. 6: 3000 Meter: WSW. 5; 3500 Meter: W. 10: 4000 Meter: W. 11. Aus der Schachwrlt. 2 Tin Kabel-Schachwettkampf zwischen Deutsch land und Amerika wird zwischen der Berliner Schachgesellschaft und dem Mahattan-Chose klub in New Pork zum Austrag kommen. Zu diesem Kampf hat die Berliner Schachgesellschaft eine Herausforderung ergehen lassen. Mit Rück- sich auf dieses Kabelmatch ist der telegraphische Schachwettkampf Wien-Berlin, der zwischen dem Wiener Schach-Klub und der Berliner Schachgesell- jchaft für Weihnachten in Aussicht genommen war, vorläufig verschoben worden. Letzte Nachrichten. Trauerfeier für den verstorbenen sächsischen Militär bevollmächtigten. vsl. Dresden, 18. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Anläßlich des plötzlichen Ablebens des sächsischen Militärbevollmächtigten Generalmajor v. Salza und Lichtenau hat außer dem Kaiser auch die Kaiserin ein in wärmsten Beileidsworten gehal tenes Schreiben an die Witwe des Verstorbenen ge richtet. Heute vormittag fand in der Wohnung des Entschlafenen in Berlin, Altonaer Straße 35, eine Trauerfeier statt, an der außer den Familien- angehörigen auch zahlreiche hochgestellte Persönlich keiten teilnahmen. Der Bruder des Verstor benen, der sächsische Gesandte Freiherr v. Salza und Lichtenau, empfing mit den übrigen Anver wandten die Trauergästc. Unter ihnen befanden sich außer den Herren der Gesandtschaft, die sämtlichen Mi litärbevollmächtigten bei den Berliner Botschaften und Gesandtschaften. Der Reichskanzler o. Beth- mann Hollweg ließ durch Herrn v. Oppen einen prächtigen Kranz nrr ?er Bahre niederlegen. Unter den Anwesenden bemerkte man den Staatsminister Delbrück, den Kriegsminister v. Heeringen, den bayrischen Gesandten Grafen Lerchenfeld, zahlreiche Generale, Offiziere und Offiziers deputationen des Regiments Gardedukorps und des 2. G a rd e - ll l a ne n r e g i m e n t s mit dem Kommandeur Obersten .v. Bülow und andere. Konsistorialrat Conrad von der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche qielt die Trauerrede und zeichnete ein Lebensbild des rerblichenen Generals. Nach der Feier wurde die Leiche zur Bahn gebracht, um nach dem Familiengut Hcchkirch bei Pommrich übergeführt zu werden. Der Kanzler beim Kaiser. >2? Berlin, 18. Dezember. (Eig. Drahtm.) Der Kaiser empfing heute vormittag den Reichs kanzler. Deutsche Kolonialkreise über das Marokko-Abkomme«. Paris, 18. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Das „Paris Journal" veröffentlicht heute einen Brief seines Berliner Korrespondenten, in dem es heißt, daß in deutschen kolonialen Kreisen über den Aus gang der Marokkooerhandlungen große Miß stimmung herrsche. Deutsche Kolonialpolitiker hätten an einflußreicher Stelle dahin gewirkt, für den Verlust Marokkos einen anderweitigen Ersatz zu schaffen und von Portugal die Insel Timor anzu kaufen. Wie der Korrespondent behauptet, soll die portugiesische Regierung nicht abgeneigt sein, die Hälfte der genannten Insel gegen Zahlung einer ent sprechenden Summe an Deutschland abzutreten. Verlängerung eines Artikel» der Algeeira»-AItch, H Pari», 17. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Meh rere Zeitungen verbreiten hier die Nachricht, daß di« Regierung sich gegenwärtia damit beschäftige, den Signatarmächten der Algecirasakte einen Vorschlag zu unterbreiten, der dahin zielt, daß der am 31. De zember 1911 ablaufende, die Ausübung der Polizeigewalt in Marokko betreffende Artikel um drei Monat« verlängert werden soll. Hierzu bemerkt die Zeitung „La Presse": „Es ist richtig, daß die Regierung bei den Mächten eine dreimonatige Verlängerung des Artikels über die Polizeigewalt in Marokko beantragt hat. Doch ist es nicht richtig, daß die Regierung bereits die Zustimmung der Mächte dazu erhalten hat, denn die Verhandlungen über diesen Punkt werden geheim geführt und sind bisher noch im Gange." Landesversicherungsanstalt de» Königreichs Sachsen. rvsl. Dresden, 18. Dezember. (Eig. Drahtm.) Heute vormittag fand die ordentliche Jahres versammlung des Ausschusses der Landes versicherungsanstalt des Königreichs Sachsen statt. Sie wurde von dem Vorsitzenden des Vorstandes der Anstalt, Herrn Geheimrat Wegcr, eröffnet. Als Vertreter des Kgl. Landesversicherungsamtes als Aufsichtsbehörde wohnte Geh. Regierungsrat Dr. Krische der Versammlung bei. Es wurden zu nächst die Rechnungen und der Geschäftsbericht für das Jahr 1910 abgenommen, worauf die Versamm lung in die Beratung des Haushaltplanes für 1912 eintrat. Neuer Albanerausstand. Rom, 18. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Wie die Tribuna" erfahren haben will, beabsichtigen die Führer der revolutionären Bewegung in Albanien, eine Versammlung für die nächste Woche einzu berufen. Die bedeutendsten Albanesenführer bereiten einen allgemeinen Auf st and in Albanien vor, der wahrscheinlich im nächsten Frühjahr zum Ausbruch kommt. Der russisch-persische Konflikt beigelegt? Teheran, 18. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) In hiesigen diplomatischen Kreisen ist man der Ansicht, daß die russische Regierung nach dem Ergebnis der Pariser Verhandlungen ihre Truppen aus Persien zurück ziehen wird, da Persien sich entschlossen habe, Morgan Shuster zu entlassen, womit die Haupt forderung Rußland erfüllt sei, was Rußland mit Befriedigung bemerkt habe. Es bestehe somit kaum noch ein Grund, der den Aufenthalt der russi schen Truppen in Persien rechtfertigen könnte. Zum russisch-amerikanischen Konflikt. >27 Washington, 18. Dezember. (Eig. Drahtm.) Der Ministerrat beschäftigte sich bis Mitternacht mit der Lage, die bezüglich des Handesvertrages mit Rußland entstanden ist. Dem Vernehmen nach wurde eine Botschaft an den Senat aufgesetzt, in der dieser dringend ersucht wird, die Resolution zur Befürwortung der Kündigung des Vertrages an zunehmen, die keinerlei verletzende Wen dungen enthält. O Ballonlandung. rvsl. Hermsdorf (Bezirk Dresden), 18. Dezember. (Eig. Drahtm.) Der gestern in Döbeln aufgestiegene Ballon „Heyden H" landete nachmittags gegen 4 Uhr in der Nähe von Gomlitz bei Weixdorf. Bald darauf stellte sich bei dem Ballon das verfolgende Automobil ein. Die Landung ging glatt ron statten. Der Ballon hatte eine Höhe von 3100 Meter erreicht. Mord und Selbstmord. la. Hamburg, 18. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Der 24jährige Zollpraktikant T im m hat seine Braut Bertha Storch und dann sich selbst erschaffen. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Familiendrama. br. Berlin, 18. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) In der Neuen Hoch-Straße Nr. 39 wohnt eine Frau Lorentz von ihrem Manne getrennt. Heute ver suchte Lorentz eine Aussöhnung mit seiner Frau, die sie ihm jedoch verweigerte. Darauf schoß er auf seine Frau und verletzte sie schwer. Sodann erschoß er sich selbst. Untergegangenes Segelschiff. la. Flensburg, 18. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Das Segelschiff „Fortuna", auf der Reise von Hadersleben nach Flensburg, ist im Schneesturm in der Ostsee untergegangen. Das Beiboot, in dem sich die Besatzung von drei Mann schon gerettet glaubte, kenterte ebenfalls. Die Besatzung er trank. Die Sammlung für di« Opfer des „Delhi". H London, 18. Dezember. (Eig. Drahtm.) Die Geldsammlung, die von dem „Daily Expreß" sowie anderen englischen Blättern zugunsten der Hinter' bliebenen der bet den Rettungsarbetten des „Delhi" ertrunkenen Matrosen des französischen Kreuzers „Friand" eröffnet wordn war, hatte bis gestern abend den Betrag von ca. 80000Mark erreicht. Letzte kisnüelsnsüirlälten. Berlin 18 Dezember, Nachbars« 2 Uhr HZ Mtn. Ureditaktiens Handelegel. Kommerzbank Darmst. Bank Deutsch« Bank Diokonto DrrodnerBant Nattonaldank Schaafthausen Pet.In Handb Russisch« Bank Wiener Bank« Lübecker El.H.u.Untrgd. Schani. Eilend. Franzosen Lombarden -g", Anatolier Baltimore Canada Orientdahnen Meridtonalb. Mittelmeerb. Pennsylvania Prin» Heinrich WaischauWien 3->o ReichoanU Chines, v. 98 Japaner iSVüer Singen Spanier Unisiz. Türken lürkenlos« Ungar, Rronen Bachumer Luzembnraer Darlmd. Union Hohenlohemrk. Laurabütt« Oters.Eisbhnb. 162.75 - see Llektr. 181 SO LZ1..S Siem.k Hal.k« lhh^7 lbl.75 EchuckertElektr idh.- - SeU.eiektr.Ut M- 207,— Otaai-Minen So- Wl ?! 152L0I Oberl Silenind! SO.SO MS2 Phünir !2L8.- - Rhein. Stahl F-ZL1 Rombecher !l8?.?5 Gelsenkirchen 198,7a Harpener IZ).— Gr.Berl.Str-0 js Hamb. Packet!. Hansa Dampsj.,r Nordd. Lloyd 1 (7 Donamit-Irust tkk.75 Edison «4.75 Deutsch-Ueder. sei Elektr. Schuck Ges.s. «l«ktr.Ut v«rlin, 11. Dezember. Schluszkurs« Z Uhr 15 Min Rreditaitien (202.75 Dtokanto (8.12 Deulich« Bank264.8/ Handel,,«! 1/0,12, Dreodn. Bank Il58ch/ Schaaffhaulen lZKZ/ Commerzbank ff/Ä Franzosen Lombarden Prin, Heinrich Baltimore Tanada Lübecker Pennsylvania Schanrung.Etl. Hamb. Packeis. Rordd. Lloyd banla Dampfs. Gr.^erl-Stratz lürienlol, P»t.2nr.Handd Rufsilch« Bank ISU^er Russen Laurahün, Bochumer Gelsenkirchen South West 157.5t Aume». Fried« !lck>,25 Ruhig. Chefredakteur: Johanne» «chnl». verantwortltche Redakteur«: yitr Politik «. airchraltz, lokrlr u. sckchsische r>n»rlegenheiten, rage»chroutk u- Vermischte» ». ». vnttlar, da» yeuiüeton Paul Gchanmdnr», Musik «. »«»ni», Bport und «erich«»saal g. Hmtrfel». S»r dir Handel»,ettuu» «. «trchrath. gar den Inseratenteil Ihle. »amtlich in Lei»,«».
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