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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.02.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140202021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914020202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914020202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-02
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
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N«r Leiprlg unü Umgebung Seip^g. 2 Fedrwar, Zamtttenuachrichtr». G««l»ttr AL Hanna Dacht«! mit d« Bostassißent Vit» Stein m Jriveig. — Arl. Marl ha Schlichter in Lei»^, mit Drn. O»Br Leonhardt in L »Mariendrunn Ga»*ra«: tzrn. Albrecht Leistner u Ar. Mrnnie geb *i«V« in Leivzig ei» »nab« — tzrn. Ott» Bogisch u. Ar. Lit-eth geb. Schn« in Leipzl, em »nabe. — Hrn. Willy Thoma« «. Ar. Gertrud geb. Thiele in Leryzi« ein Mädchen GaWorh«»: Hr. Bictor Stomp. Lokmnoliojührer, 46 Iah« al». L.^kutritzfch Beerdigung: Dienstag h!»l Uhr von Schiebestr 14 —- Ar. Anna Laune Kuh», 46 Jahre alt. Quandlstrahr 14 Ein äscherung: Dienstag >/»4 Uhr. — Ar Amalie Lang» geb Jesse», 34 Jahr« alt. Lisenbahnstrak« Beerdigung: Tienttag Uhr Shdsrtedhof. — Hr Emil Brun» Franke. Lilhogravh, SSals«. turmstrabe 17. Beerdigung: DienStag 2 Uhr Lüdsriedhos. — Ar. Dorothra Augustine verw Grünberger geb Bode. 'IS Iah« alt, Leipzig. Beerdigung: Dienstag 3 Uhr Lüdsriedhos. — Hr. Marl Gustav Waller Boeckel, ü4 Jahre »lt, Einilienstr. 3 Einäsche- rung: Mittwoch 3 Uhr. — tzr. <Ng. Haserkar», 4<! Ihr. alt, Schönefeld, Leip,. Str. 128. Beerdigung: Mittwoch l Uhr Düdsriedhos. — Hr. Friedrich August Triptow, 84 Jahr alt, L-Connewitz. Beerdigung: Mituvoch ll Uhr von Erncstistrahe 28. — Hr. Carl Hernnann Kieselstein, stassenbole, SS Jahre alt, Wasserturm- straße 46a. Beerdigung: Mittwoch l Uhr JohanniSfriedboi. — Dr. Vllbert Julius Boigt, Schuhmachermcistcr, 8l Jahre alt. JohonniSstist, Holpitalstraße 36. — Arl Clara von Goldammer, Brandvorwerkstrabc 36. Beerdigung: Mittwoch 2 Uhr Süd- sriedhof. — Ar. Sophie Therese Espig geb. Schneider, Löhr- strah« 8 Einäscherung: Mittwoch 3 Uhr. -ldeiia-Zpitlpiau arr Lripriger cbrarer Montag Ans ^kndei Dtensiag Ans. EKe Reue» Th. Der Jrechlmg. Oi-. - i Erftaufsiihrung. AN". 7 1» NU" LH. Di» Jüdin von Toledo. Tr. - <1 D. Trenkwalder. I». 1>N OoeeeN-IH Der Frauen- iresser. Up. 3 „ D. betd. pufaren. Ni>. s ^.ll Schonspiel». Erklärung Rose Bernd. : O. — Oper, l-. — Lustlol« — "p. l. l Bo, Sonnen» — I ausgang. — Operette, «o». — . <--- Trouerfpiel. 3 Schm 'spiel. Wetterbericht der Köni-1. Sachs. Landeswetterwarte ,« Dresden. Voraussage für Dienstag, I. Februar. Keine Witterungsänderung. Sonnenaufgang 7 Uhr 42 Minuten, -Untergang 4 Uhr 58 Minuten. Mondaufgang S Uhr 52 Minuten, -untergang morgens. Wetternachrichten oom 1./2. Februar. Vom Piihlberg: Starte Schneedecke, Schneettefe 30 Zentimeter, bis Annaderg guter fester Weg, glän- Mider Sonaenunter- und -aufgang, Himmelsfävbung gelb. O * Vilatanfstieg in Dresden. Erdboden: Süd südost 3; 500 Meter: Südost 4; 1000 Meter: Süd südwest 8; 1500 Meter: Südwest 6; 2000 Meter: West 10; 2500 Meter: West 11; 3000 Meter: West 12 und Dunst. * Der Kronprinz von Sachsen traf am Sonnabend nachmittag von Altenburg kommend hier ein. Er unternahm «inen Spaziergang durch die Stadt und reiste dann 12,40 Uhr weiter nach Gotha. Amtsj»bilä»m. Gestern konnten der Vorstand des 25. Polizeibezirts, Oberwachtmerster Ungewiß, und der Hausmeister des Polizeiamts, Naumann, auf «ine 25jährige Amtszeit in polizeilichen Diensten zurückblicken. Letzterer gehörte früher ebenfalls der Exekutivmannschaft des Polizeiamtes an. Er war mehrere Jahre lang Ordonnanz des Polizoidirektors: seit 8 Jahren ist er Hausmeister des Amtes. Die Jubi lar« wurden von ihren Vongesetzten durch Glückwünsche und von ihren Kollegen durch di« üblichen Geschenke geehrt. * Zu de» Explofionsunglück i« Gutentergkeller. über das wir in unserer heutigen Morgenausgabe be reits sehr ausführlich berichtet haben, wird uns noch gemeldet, daß es den fünf Verletzten, die sich im Kranikenthause befinden, noch nicht besser geht. Alle haben sehr schwere Brandwun den im Gesicht und am Körper davon- getragen, sind aber außerdem auch sonst noch schwer verletzt worden. So hat der 16jährige Koch lehrling Fritz Weiser aus Delitzsch einen schweren Beinbruch daoongetragen, ihm wurde das Schienbein zersplittert. Die Uvsache des Unglücks ist aus eine große Unvorsichtigkeit -urückzuführen, denn die Verletzten waren vorher mehrfach verwarnt wor den. Ein Gasrohrbruch ließ das Gas durch einen Luftschacht in die oberen Räum« des House» «indrin- gen, doch konnte man zunächst nicht feststellen, wo sich die Bruchstelle befand. Al» di« Angestellten schlafen gehen wollten, fiel ihnen der intensive Gasgeruch auf, und sie begaben sich wieder in den Keller, um der Ur sache nachzuforschen. Obwohl ihnen verboten war, mit offenem Licht diese Nachforschungen oorzunehmen, nahm der Koch doch eine Lampe und wollte sich in den Kellerraum begeben. In dem Augenblick, in dem er die Tür öffnete, erfolgt« auch schon die Explosion. Don Interesse ist es, di« äußerlichen Folgen der Explosion zu konstatieren, die übrigens weithin gehört wurde. So wurde, wie uns mitgeteilt wird, di« Detonation bi, nach der Marienhähe vernommen. In der Hospitakstraße find im Umkreise von etwa 100—120 Meter nur wenig« Fenster ganz geblieben, ein Zeichen für den gewaltigen Luftdruck, der durch di« Explosion ausgelöst wurde. Dabei ist e» merkwükdig, daß im Buchhändlerhause derSchaden, wenn man di« Fenster- icheiben ausnimmt, -ar nicht so groß ist. Im Restau rant ist bi, auf den direkt betroffenen Raum absolut kein Schaden entstanden, und so wird der Betrieb kein« Unterbrechung erleiden. Heute morgen waren bereits eine große Anzahl Glaser an der Arbeit, di« zerbrochenen Fensterscheib«n durch neu« zu ersetzen. * Di« Denkmü«, für »erdievftvelle Leist»«,«» i« Va»« »«d verkehr-wese», di« nach unserer vor einigen Tagen gebrachten Mitteilung einer Anzahl von Persönlichkeiten und Firmen in Anerkennung hervorragender Leistungen auf der Internationalen Baufachausstelluna in LeipzialSIS verliehen worden ik stellt eine tei»nd«,eU»»,«ichn»»g der Königlich Preußischen Regierung dar, zu deren Verleihung in Ausführung eines Kaiser lichen Erlasses vom 17. Oktober 1012, sownt die Denkmünzen in Silber und in Bronze in Frage kommen, der jeweilige Königlich Preußische Minister für öffentliche Arbeiten ermächtigt ist. * Die festliche« Veranstaltungen während der V»chge«erbeau»stellun^ Während der Dauer der Internationalen Buchgewerbeausstel- lung werden eine Reihe von festlichen Veranstal tungen stattfinden. In Aussicht genommen sind zu- nächst Künstlerfest«, große Feuerwerke, eine Guten berg-Feier, ein großes Volksfest, das mehrere Tage dauern wird, humoristische Veranstaltungen, wert volle musikalische Darbietungen, Eesangsauffüh- rungen im größten Stile und viele andere künst lerische und unterhaltende Darbietungen. Eines der Hauptfest« wird ein großer Blumenkorso sein, der am 26. Mai als Nachfeier zum Geburtstag des Königs gedacht ist und sich zu einer imposanten Huldigung für König Friedrich August gestalten wird. * Zur Ermordung de» Kaufmann» Sigall. Die Untersuchung gegen das Ehepaar Longfield- Wolf, das beschuldigt wird, den Leipziger Kaufmann Sigall auf einer Autofahrt in San Remo schwer verletzt zu haben, hat verschiedene Ergebnisse gehabt. Die Browningpistole, mit welcher die Tat verübt wurde, ist unweit des Schauplatzes der Blutszene aufgefunden und als Eigentum der Frau Wolf geb Kenner erkannt worden. * Der Verein Leipziger Fachlehrerinnen für Radelarbeiten nahm in feinen beiden letzten Sitzungen Stellung iu dem Friedemannschen Lehr plan für die sächsischen Volksschulen, dessen Vor schläge den Standpunkt des Sächsischen Lehreroereins in bezug auf die mittlere Volksschule ver treten. In diesem Lehrplanentun rie ist für den Nadelarbeitsunterricht nur das gesetzliche Mindest, maß der Stundenzahl, für die 4 Oberklassen je 2 Stunden, also 8 Stunden wöchentlich, ein- gestellt worden, während jetzt in den Leipziger Bürger, und Bezirksschulen von Klaffe 1—7 die wöchent. liche Stundenzahl für den Nadelarbeitsunterricht zu. sammen 22 betragt; es kämen demnach 14 Stunden in Wegfall, wenn dem Wunsche oe» Sächsischen Lehrer verein» entsprochen und der Friedemannsche Vorschlag angenommen würde. Da die Einführung diese» neuen Plane» eine schwere Schädigung für den Unter richt in den Nadelarbeiten und kür die betreffenden Lehrerinnen wäre, beschloß der Verein, ein Eingabe an da» Ministerium zu richten, in der die Bitte aus- gesprochen wird, es wolle bei eventuellem Festlegen der Stundenzahl dem Nadelarbeitsunterricht in der mittleren Volksschule 28 Stunden wöchentlich, von der 7. bis zur 1. Klaffe je 4 Stunden, der Be« deutung des Faches für die weibliche Jugend ent- sprechend, gewahren. — Kaufmännischer Verein. Als nächster Vortrag im Zyklus der wissenschaftlichen Veranstaltungen ist da, Thema „Seefischerei und Weltge schichte" gewählt worden. Der Redner, Herr Kustos Dr. Ludwig Brühl-Berlin wird hier die interessanten Wechselwirkungen beider behandeln, namentlich im Hinblick aus die Z«it der Hansa einer, seits und aus die politischen Verwicklungen anderer seits, die in neuerer Zeit zuweilen gedroht haben wegen der von verschiedenen europäischen Staaten beanspruchten Fischereirechte auf den sogenannten Neusundlandbänken und in anderen Gegenden. 1'. Selbstmordversuch. In den Morgenstunden d«, Sonnabends versuchte sich in einem Grundstücke ve» Südvtertels eine 58jährtge Wirtschafterin mit Leucht gas zu vergiften. Sie wurde noch rechtzeitig aufge funden und in bewußtlosem Zustand ins Krankenhaus gebracht. Was di« Frau zu dem Schritte vevanlaßt hat, ist noch nicht sicher geklärt. k. Erkrankung aus der Straße. Am Sonnabend vormittag wurde in der Riebeckstraße «in 38jährtger Arbeiter von einem schweren Krampfanfall« heim- gäfucht. Der Mann, der sich vermutlich beim Um fallen erheblich im Gesicht verletzt hatte, wurde mit dem Krankenwagen der Rettungsgesellschaft nach dem Krankenhause gebracht. ?. Straßenunsälle. In der Windmühlenstrahe un- weit des Bayrischen Bahnhofs lief am Sonnabend nachmittag ein Gastwirt aus Halle gegen eine Kraft droschke an. Er wurde Hingerissen und ein« kurze Strecke mit geschleift. Hierbei zog er sich außer meh reren Hautabschürfungen einen starken Bluterguß zu. Der DroMensührer fuhr den Verunglückten in seinem Wagen nach dem Haupvbahnhose, von wo sich dieser mit der Bahn nach Hause begab. — Beim Ueberschrei- ten der Fahrstraße wurde um dieselbe Zeit am Kreuz in der Südstraße ein 83 Jahre alter Herr von einem Straßenbahnwagen der Änie I) umgefahren. Er er litt eine blutende Quetschwunde am Hinterkopf, konnte aber feinen Weg ohne fremde Hilfe fortsetzen. Wie er selbst angibt, ist der Unfall auf seine eigene Unoor- sichtigkeit zurückzuführen. — Sonntag nachmittag wurde in der Johann-Georg-Straße zu L.-Doihlis ein lOjähriges Schulmädchen von einem Radfahrer um gerissen. Dao Mädchen trug dabei «inen Bruch des rechten Unterschenkel» davon: es wurde ins Kranken haus geschafft. Ob der Radfahrer, «in Eilbote, die Schuld an dem Unfälle hat, muß erst noch erörtert werden. Durchgegangen« Pferd«. In der Leplaystraße ging am Sonnabend nachmittag ein Pferd mit einem leichten Wagen durch. Das aufgeregte Tier galop pierte durch die Kurprinzstraße nach dem Roßplatz zu. Der Geschirrführer lief zwar mit den Zügeln in der Hand hinterher, vermochte jedoch nicht, sein Geschirr zum Stehen zu bringen. Ein Schutzmann fiel schließlich dem Pferde energisch in di« Zügel und hielt es dadurch an. Schaden hat da« Tier nicht an gerichtet. 1». Wieder rin Unfall insolg« Abspringens non der Straßenbahn. Sonnabend nachmittag sprang in der Reitzenhainer Straß« ein Arbeiter von einem noch in der Fahrt begriffenen Straßenbahnwagen ab. Er fiel dabei so unglücklich hin, daß er sich eine erheb liche Verletzung am rechten Auge zuzog. Man brachte den Verunglückten nach Anlegung eines Notverbandes mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Zusammenstoß. Auf der Kreuzung Goethe- straße-Georgiring fuhr gestern abend ein Kraftwagen mit einem Straßenbahnwagen zusammen, wobei ver erstere beschädigt wurde. Personen find nicht zu Schaden gekommen. Aeuerbericht. In einer Wohnung der Haupt mannstraße gerieten gestern vormittag, jedenfalls durch den überheizten Badeofen, verschiedene in der Nähe de» Ofen» befindliche Degenstänvc in Brand. Die Feuerwehr wendete weitere Gefahr ab. Sie unterdrückte auch rin Feuer in einer Bäckerei der Körnerstraße, wo ein Haufen Briketts vermutlich durch Selbstentzündung in Brand geraten «ar. — Im Hofraum eine» Grundstücks der Zenttalstraße geriet gestern mittag ein Personenkraftwagen infolge einer Explosion des Motor, in Brand. Die herbei gerufene Feuerwehr «endet« weitere» Schaven ab. Sächsische Nachrichten (D Schwarzenberg, 1. Februar. Am Sonnabend vormittag beging der aus Ungarn stammende Handelsmann K., Vater mehrerer Kinder, aus un- bekannter Ursache Selbstmord. — In Neustädte! fand am selben Tage der Kirchner W., als er von einem Dienstaange zurückkehrte, seine 44 Jahre alte Frau am Turfchlosse hängend entseelt vor. Geistesstörung ist hier die Ursache des Selbstmords. * Zittau, 2. Februar. Zugunsten des Presse. Heims inOyoin veranstaltete Herr Direktor Greiner vom hiesigen Stadttheater eine Sonder, aufführunader „Bauernehre" und des „Bajazzo". Als Gäste wirkten in der von großem Beifall aus gezeichneten Vorstellung mit Frau Barby, Kgl. Sachs. Hofopernsängerin aus Dresden, als Santu'za, und Herr Arthur Voigt aus Leipzig als Alfio und Tonio. Den beiden Gästen wurden reiche Blumenspenden zuteil. -o- Piraa, 1. Februar. Zur Behebung der Woh nungsnot erbaut jetzt die Stadt auf einem ihr gehörigen größeren Grundstücke 3 Häuser, die zu- lammen 24 Wohnungen im Preise von 180—300 enthalten sotten. Dieser Entschluß des Rates ist sehr beifällig ausgenommen worden. — Der hiesige Ge schichtsverein beschloß die Anbringung von Gedenktafeln an Häusern der Breiten Straße und des Untermarktes, in denen Friedrich der Große (während des 7jährigen Krieges) und Napoleon I. (in der Zeit vor der Schlacht zu Leipzig) Wohnung genommen hatten. Napoleon wohnte mehrere Male in dem betreffenden, jetzt dem Kaufmann Braune gehörigen Haus«. * Kaufmännische Lehrlingsausbildung. Ostern steht vor der Tür, und oer Tag ist nicht mehr fern, an dem wieder Tausende von jungen Leuten in das praktische Leben treten. Die Ansprüche, Ne das moderne Erwerbsleben an den einzelnen stellt, wachsen von Jabr zu Jahr, und somit ist es eine absolute Notwendigkeit geworden, oie größte Sorg falt auf die Ausbildung der jungen Leute zu ver wenden. Ganz besonders trifft dies bei dem kauf männischen Nachwuchs zu, an Len jetzt außergewöhn lich hohe Anforderungen gestellt werden müssen. Die Wahl der Lehrstellen ist daher für alle Eltern, deren Söhne sich dem kaufmännischen Berufe widmen wollen, von allergrößter Wichtigkeit; denn die Lehre gibt dem jungen Manne das Fundament für sein ganzes zukünftiges Berufsleben. In richtiger Er kenntnis dieser Tatsache hat das Deutsche Modenhaus August Pölich in Leipzig seit Jahren ihrer Lehr lingsausbildung ganz besondere Sorgfalt angedeihen lassen: die jungen Leute werden nicht nur in allen praktischen und kaufmännischen Kenntnissen ein. gehend unterwiesen, wie im Verkauf, in der Waren kunde, in der Reklame, in der Statistik usw., sondern erhalten außerdem von einem eigens für das Haus Pölich angestellten Handelslehrer unentgeltlich Unterricht in allen theoretischen Handelslehrfächern, die jetzt ein tüchtiger Kaufmann beherrschen muß. Die Leiter der einzelnen Abteilungen des Hauses sind der Geschäftslcitung für sorgfältige Ueber- wachung und Ausbildung der ibnen anvertrauten Lehrlinge voll verantwortlich und haben ihr all monatlich genauen Bericht zu erstatten über Füh rung, Fortschritt in den Kenntnissen und über be sondere Befähigungen, die hier und da ein junger Mann .zeigt, damit diese gepflegt und wciteraebildet werden können. Ein besonderer Lehrplan, mit Sorg falt ausgcarbcitct unt auf vielseitiger, langjähriger Erfahrung basierend, führt die jungen Leute durch all: Abteilungen des Hauses, wobei besonderes Ge wicht auf Weitung des Gesichtskreises gelegt wird, ohne aber dabei die gründliche Unterweisung in allen Einzelheiten der Sonderabteilungcn aus dem Auge zu verlieren. Das Haus August Pölich stellt nur Lehrlinge mit der Berechtigung zum einjährlg- freiwilttgen Militärdienst ein: sie tu: dies, um die aus ihrem Hause bervorgehenden Lehrlinge auch theoretisch aus einer Bildungsstufe zu sehen, die das kaufmännische Loben heute verlangt, und weil der Lehrplan der Schule im eigenen Hause auf diesen Bildungsgrad zugeschnitten ist. Wie wir hören, können zu Ostern dieses Jahres noch junge Leute als Lehrlinge im Hause August Pölich Aufnahme finden. Thüringen und Provinz Sachsen. * Kalle a. 8., 31. Januar. In einer angesehenen Familie unserer Stadt war plötzlich aus dem Schmuck kasten die wertvolle goldene Uhr der Hausfrau verlchwunden. Das Dienstpersonal geriet in Ver dacht, und schließlich verständigte man die Kriminal polizei. Eine für alle Teile sehr peinliche Unter suchung begann. Jeder Wohnaenoffe wurde in ein scharfes Kreuzverhör gezogen, ohne jeden Erfolg. Da fiel einem der Beamten das auffallend verschüchterte, gedruckte Wesen des neunjährigen Söhnchens des Hauses auf. Er nahm das kleine Bürschchen ins Verhör und hatte absonderlichen Erfolg. Nach langem Zögern gestand der Junge ein, die Uhr ent wendet zu haben, um dafür — drei „s e h rse l t e n c" Reklamemarken zu erhalten! Es gelang schließlich, das seltene „Tauschgeschäft" wieder rück gängig zu machen, der andere „Kontrahent" war ein Junge gleichen Alters, der sehr energisch darauf be stand, die drei wertvollen Reklamcmarken erst zurück- zueryalten, ehe er die Uhr wieder herausgab. * Dankmarshausen, 1. Februar. Bisher galt unser Ort als eine? der reichsten des Eisenacher Kreises, und es wurden hier bis jetzt keine Ge meindesteuern erhoben. Infolge der starken Be völkerungszunahme. die die Kaliindustrie hier ver ursacht hat, sowie infolge des Baues einer Wasser leitung, der Vermehrung der Lehrkräfte usw., sind in den letzten Jahren die Gemeindeausgaben so be deutend gewachsen, daß der Eemeinderat jetzt die Einführung einer Gemeindesteuer beschließen mußte. Vorläufig wurde die zu erhebende Gemeindesteuer auf 1 Prozent festgesetzt. * Sera, 31. Januar. Ein tief bedauerliches Vor kommnis ereignete sich in der Wiesestraße. Dort hatte in ihrer Wohnung die Frau F. sich und ihrem zweijährigen Kinde die Pulsadern .aus geschnitten, um aus dem Leben zu scheiden. Die Tat soll eine Folge von Schwermut darüber fein, daß ter Frau in .zwei Jahren kurz hintereinander teure Angehörige starben, darunter zwei Kinder. Mutter und Kind wurden ins Krankenhaus gebracht, und es besteht Hoffnung, daß beide wiederhergestelli werden. * Creuzburg, 31. Januar. Ein schweres Miß geschick hat die Familie des Landwirts Altenbrunn in Creuzburg (Werra) betroffen. Beim Schlachten wollte sein zehn Jahre altes Mädchen einen Topf mit kochender Wurstsuppe forttragen. Das Kind rutschte aber aus und schüttete sich die kochende Brühe über den Körper, so daß es schwere Brand wunden davontrug. Hoffentlich gelingt es der ärztlichen Kunst, das Kind zu retten. * Weimar, 1. Februar. Bei dem am 1. Januar 1913 vollzogenen weimarisch-meiningischen Ge bt e t s a u s t a u s ch ist u. a. der bisher weimarische Ort Köstitz, der direkt an die meiningische Stadt Pößneck angrenzt, an Sachsen-Meiningen gefallen. Von ollem Anfang an haben sich die Köstitzer gegen den Austausch gesträubt, da sie sich namentlich durch die in Mviningcn geltenden Steuergesetze geschädigt glaubten. Der Haus- und Krundbesitzerverein zu. Köstitz hat jetzt an den weimarischen Landtag eine Eingabe abgesandt, in der ausführlich auf die schweren Schäden, die der Ort bei dem Eebietsaus- tausch erlitten hat, hingcwiesen wird. Wie au» dem Gesuch ersichtlich ist, erhob Köstitz als weimarische Gemeinde nur etwa 7000 Umlagen, während sie jetzt unter meiningischer Herrschaft etwa 13 000 Gemeindcumlagen erheben muß. Namentlich ist es die Gebäudesteuer, mit der sich die Hausbesitzer gar nicht befreunden können. Der genannte Verein bittet deshalb, der Landtag wolle die Staats regierung ersuchen, sie möge mit der Regierung in Meiningen in Verbindung treten dahingehend, daß die dem Orte Köstitz anläßlich des Gebietsaustausches zugefügten Schäden in irgendeiner Weise ausgeglichen werden. * Bad Sulza 1. Februar. Der Thüringer Bie- nenwirtschaftllche Hauptverein, der sich über ganz Thüringen erstreckt, hält sein diesjähriges Jahresfest, verbunden mit der großen Thüringer Bienenwirtschaftlichen Ausstellung, in Bad Sulza ab. Vom Hauptvorstand ist jetzt der Termin für die Aus stellung auf den 2.-4. August anberaumt worden. * Schleiz, 1. Februar. Hier soll ein neues Krankenhaus erbaut werden, das zugleich den Landorten des Schleizer Bezirks dienen soll. Das jetzige städtische Krankenhaus will man zu einem Hospital einrichtei. Di« Fürstliche Regierung hat unter bestimmten Bedingungen einen Zuschuß zu gesichert. Auch für Lobenstein ist der Bau eines Bezirkskrankenhauses vorgesehen. Damit gehen lang jährige Wünsche der oberländischen Landbevölkerung in Erfüllung. * Wasungen, 1. Februar. Eine au» Koburg stam mende Lehrerin, die längere Zeit hier wohnte und längere Zeit von Gesundbetern behandelt wurde, mußte wegen ihres Zustande» in die Irren anstalt Hildburghausen gebracht werden. * Ilmenau, 2. Februar. Am Montag früh zwischen 3 und 4 Uhr klopfte der 37jährige Arbeiter Hager aus Weiden (Oberpfalz) an das Fenster des früheren Hutmanns Faulstich. Letzterer öffnete das Fenster und schoß mit einem Tesching auf Hager, der in den Hals getroffen wurde und sofort tot zusammenbrach. Hager hinterläßt Frau und vier Kinder. Faulstich wurde verhaftet. Vereinsnachrichten veröffentlicht vom Verein Auguste-Schmidt-Haus und seinen angeschloffenen Vereinen. 1. Leipziger Lehrerinnenvercin, Leipziger Lehrerinncuheim, Hohe Siras,e 3511. 2. Verband kaufmännischer Gehilfinnen Leipzig, Neumarkt Nr. 3, Tr. A Hl. Auskunft und kaufmännische Stellen vermittlung von 12—4 Uhr Wochentag». Jeden Dienstag abend von 8—10 Uhr geselliges Beisammensein. Bibliothek wachen- tag» von 12—4 Uhr und Dienstag abend non 8—9 Uhr. Freitag, den 13. Februar im Großen Fostsaal des Zentral- theatcrs: Kostümfest. 3. Kaufmännischer Verband für weibliche Angestellte, Ortsgruppe Leipzig, Berbandslokal Auguste-Schmidt-Haus, Dresdner Straße 7. Freitag, den 6. Febr., geselliges Bei- saminensein. 4 Allgemeiner Deutscher Krauenr-erein, OrtSgrupp« Leipzig. Dienstag, den 3. Fobr., nachmittag» 3 Uhr, Besicht!, gung der Krippe des Leipziger Krippe »Vereins, Lindenau, veutzscher Straße 74. Mittwoch, den 4. Febr., nachm. pünktli» 3 Uhr, Führung durch die Ausstellung.Mutter und Säugling" im Neuen Handclshos, Grtmmoische Straße. Einivitt 49 Pf. Freitag, den 6. Febr., abend» Uhr, in den Räumen des FraucugeiverbcvercinS, Künigstraße AI I, Vortrag von Herrn Privaldazcnt Dr. Kurl A. Gerlach über »Handelspolitische Zeit fragen" und „Weltwirtschaftliche Einleitung". 5. Fraucngcwcrbcvercin, Künigstraße SSI. Bibliothek uns Lesezimmer täglich, auch Sonntags, geöffnet, nachm. von 3 bis abends 'hld Uhr, Jeden Sonntag von 5 Uhr an musikalische, deklamatorische iii»d belehrend« Vorträge. 6. Allgemeiner Deutscher Verein für Hausbeamtiune«, Ze», tralc Leipzig. Sprechstunde und Stellenvermittlung wachen- iags von ZH11- 12 Uhr daselbst. 7. Gewcrkoerein der Hetmarbeiterinne«, Ortsgruppe Leipzig. Mitgliederversammlung feöcn ersten Montag im MeGat, JohanniSplatz 3, Hof 1. Etage, oben-S 3 Uhr. 8. Verein Hauspflege, Burgplatz, Stadthaus, Zwischen geschoß, Zimmer 737. Sprechstunde von S—U Uhr vormittags. 9. Verein Leipziger Sprachlehrerinnen, Pfafsendorfer Straße IS. Sprechzeit Dienstag» und Freitag» von 8—v Uhr. 10. Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, Gewandgasse 19. Berkaus von künstlerisch auSgesührten Frauenarbeiten. Zurzeit Sonderausstellung non Fräulein Angelika Alberti, Dresden: Federzeichnungen und Steindrucke, sowie Stickereien in ägyptischem Stil; von Aräulein M. Geppert, SbrrSwalde: Handdrücke und Haltt>avbeiten nach eigenen Entwürfen. Da» diesjährige Winterfest de» Vereins mit dem Matta „Rcklamefest" sind« am 12. Februar i« Zen traltheater statt. LoK1vN8äur6-I — Sausrswss- , vievr» kür uv« twssckortigl, asedbsltt- yrlrtevck ü»veb extr» »t»r»oo velxekslt. 8imtUod» SäckosLlro. Otto Ißlsi««nvn L Oo., E 1 ross Nelolvü« ckk Lrler, »indenvagenhau«, Ranstödter Ateinw. 12 Solid.,stark. Äutfudrg. Aarmbranchk. 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