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Iosephslag m Südslawien Oer Schritt des katholischen Klerus tVon unserem Vertreter.) 6.1. Men, lm März. Am IS. März, dem Tn« des heiligen Joses, wurde in allen katholischen Kirchen Jugoslawiens für die religiöse Freiheit jener jugoslawischer Bolksgenoenen gebetet, die infolge internatio naler Verträge in Italien verblieben sind. Co ordnete es ein Hirtenbrief des jugoslawischen Episkopates an. der im Amts blatt des Zagreber erzbischöflichen Ordinariates, im „Katolicki List", veröffentlicht und von Anton Bauer, dem Erzbischof von Zagreb und Präsidenten der jugoslawischen Vischofskonferenzen unterzeichnet ist. Bedenkt man, baß das Rundschreiben der jugoslawischen Bischöfe der Priesterversolgung in Mexiko, der Glaubensversolgung in Rußland sowie der Prüfung der Katho liken in Litauen gedenkt, und daß am IS. März gerade ein Jahr vergangen sein wird, daß in der Peterskirche zu Rom der päpstliche Sühnegottesdienst für di« Opser der russischen Lhristcnversolgung stattfand, so wird man diesen ungewöhn lichen Schritt des jugoslawischen Episkopates in der ganzen katholischen Welt besonders werten müssen. Darüber hinaus ober auch in der Welt der Minderheiten, gleichgültig, welcher Konfektion und welcher Nation sie zuzählen. 'Auch das Hauptorgan der französischen Katholiken, „La Croix", verötfentlichle den Hirtenbrief und nahm in einem langen Aussatz dazu Stellung. Es erübrigt sich daher, zu diesen beiden Veröffentlichungen noch etwas hinzuzusügcn, weil diese in der gesamten katholischen und nichtkatholischcn Welt außer ordentlich vermerkt worden waren, in erster Linie natürlich in Jugoslawien, dessen gesamte Presse von diesen beiden eingehenden Darstellungen weitgehendste Notiz nahm. Ein neues Ka pitel in der Frage der Behandlung der Minder heiten wurde jedenfalls ausgeschlagen und vor das Forum der internationalen Oessentlichkeit gebracht, das umso wirkiamer ist, als die italienische Presse begreiflicherweise bemüht ist, dem Hirtenbrief des jugoslawischen Episkopates die Bedeutung einer religiös-minderhcitspolitischen Bedeutung abzusprechen und ihn auf das Gebiet der Jrredenta zu schieben, wogegen sich zwangsläufigerweise das jugoslawische Episkopat wehrt, dem derartige Motive wirklich nicht unterschoben werden können. Wir wissen, daß in der jütischen Mark fast 000 000 Menlcken leben — rund 260 000 Slawen:« und über SIN 000 Kroaten — welche um ihr nationales Dasein ringen. Es er scheint übcrslüsjig, daran zu erinnern daß die italienische Dele gation auf der Friedenskonferenz keine Verpflichtung gegen über den nationalen Minderheiten eingegangen ist. daß aber Titoni am 27. Dezember 1019 erklärte, Italien halte sich im Hinblick auf leine ruhmreiche Tradition moralisch verpflichtet, die Freiheit seiner Minderheiten in Sprache und Kultur zu achten. Es erschcnt weiter beinahe überslUsjig, der Worte des Außenministers Grasen Sforza zu gedenken, der nach Unter zeichnung des N a pa l l o-Vertrages eine ähnliche Erklärung abgab. die Viktor Emanuel in seiner Thronrede vom 11. Juni 1021 durch ein Königswort besiegelte. Was inzwischen vor sich ging, ist zu bekannt, als daß man es wiederholen müßte, F e lt steht lediglich, daß die staatl.che Autorität bei Wahrung des Minderheitenrechts voll kommen versagt hat, und daß auf zivilem Gebiet den Minderheiten alles vorenthalten bzw. genommen wurde, was den Inhalt minderheitlicher Menschenrechte überhaupt ausmacht. Auf zivilem Gebiet war Chauvinismus Trumpf. Bei diesem Tatbestand ist es nicht verwunderlich, daß nun die Geistlichkeit den lehten Hort des Schußes der Minderheits rechte darstellt, oder daß — um mit „La Croix" zu sprechen — „die Geistlichkeit von jeher die Veschüßerin der Mutter sprache und der nationalen Traditionen" war. Als Verkörpe rung dieses schützenden Klerus der julischen Mark steht der greise Erzbifckzof von Görz, Dr. Franz Sedej vor uns, der sich ge weigert hatte, die slowenischen Miisionspredigten einzustellen, welche in der Görzer Diözese im Dezember 1000 abgehalten wurden. Obwohl es an deutlichen Prejsionsmitteln nicht fehlte, di« dem Görzer Erzbischof nahelegten, die Staatsgewalt könne für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung keine Ge währ übernehmen, wenn diese Missionspredigtcn sortgcsührt würden, verblieb der Oberhirte bei seinem Entschluß, den er inoblbeneiindet desmeaen aefakt balle weil di« Malle keiner Diözesankindet der ttattkllnchen Sprach« Kicht mächtig in uno daher die Gläubigkeit leiden könnte. Als daher im Laust der letzten Jahre nicht nur 000 Volks». Mittel- und Fachschulen mit jugoslawischer Unterrichtssprack-e gesperrt, nicht nur die Kultur organisation der Slawen mit etwa 400 Vereinen verboten, nicht nur 000 slawische Lehrer enthoben, sondern auch der Klerus an die Reihe kam. von dem zwei slawische Bischöfe, und zwar der inzwischen verstorbene Oberhirte von Krk lVeglia), Dr. Mahnic, und der Triester Bischof Dr. Karlin, ihren Sitz ver lassen mußten zweitens auch über 100 Geistliche vom Ort ihrer Seelsorge entfernt wurden, da war jene Lage gegeben, die Papst Benedikt XV. im August 1921 nach den ersten Faschiowahlen mit den Worten kennzeichnete: „Diese Priester haben kein anderes Verbrechen beovno«». als daß sie derselben Sprache und Nationalität sind, wie ihre Gläubigen, und daß sie dies« Gläu bigen ausrichttg geliebt und entschlossen verteidigt haben." Man kann diese päpstlichen Worte gleichsam als Ursache und als Motto dem Hirtenbrief der jugoslawischen Bischöfe zu grunde legen, die sich ihrer bedrängten Volksgenossen annehmcn, weil auch der Artikel 22 des italienischen Konkordates in einer Weise interpretiert wird, der dem Sinn und dem Geist dieses Artikels kaum entspricht. In diesem Artikel heißt es, daß in Italien nur italienische Staatsbürger in Pfründen eingesetzt werden können, die der italienischen Sprache mächtig sind. Wenn nötig, müssen Hilfspriester ernannt werden, die außerdem die landesübliche Sprache sprechen und verstehen müssen, damit sie die Seelsorge nach den Regeln der Kirche betreuen können. Die praktische Auslegung dieses Artikels ergibt nun, daß anstelle vieler Pfarrer, welche beide Sprachen wohl sprechen, die aber selbstverständlich in slawischer Sprache predigen, die Veichte ab nehmen und mit ihren Gläubigen verkehren, weil diese der Staatssprache nicht mächtig sind, nunmehr Priester ernannt werden, die ausschließlich der italienischen Sprache mächtig sind und daher lener vorgenannten Hilssprielter bedürfen, so daß der italienisch sprechende Pfarrer die Pfründe und der Hilssprielter die Arbeit hat, was begreiflicherweise das Ansehen des Standes bei den Gläubige» nicht hebt. Daß zu dem allen auch noch eine leidenschaftliche Preßpolemik geführt wird, die einseitig bleibt, weil in der julizchen Mark slawische Zeitungen nicht mehr er scheinen, ergänzt nur das gegebene Bild, wobei erwähnenswert bleibt, daß sich die staatlichen Behörden der jnliichen Mark be mühen, eine Kegentundgebung der fünf Bischöfe von Kürz, Triest, Parenzo, Fiume und Zara hervorzurufcn, um aui diese Weise die Wirkung der Kundgebung des jugoslawischen Episko pates abzuschwächcn oder auszuhcben. Wer übrigens annimmt, daß das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen seine italienische Minderheit in Dalmatien nach den Methoden behandeln wür>', die man für die Südslawcn in der Provinz Venezia Giulia und in Istrien wünscht, der irrt schwer. Die meisten Italiener sind aus den dalmatinischen Küstenstädten, wo sie vor allem als Nachkömmlinge venezianischer Siedler wohnten, vertrieben wor den, oder man hat ihnen durch Verwaltungsschilancn das Lebe» unerträglich gemacht. Wenn diese italienische Minderheit auch nicht sehr zahlreich ist, so war sie doch stolz aus die Geschichte ihrer Voreltern, der venezianischen Kolonisatoren. Also auch dort spielt sich die Tragödie eines Volkstums ab. Viele der nach Italien zurückgekommenen Dalmatiner gehören zu den er bittertsten Gegnern der südslawischen Monarchie. Leider führen diese italienischen Dalamtiner auch Klage über die Vernach lässigung und Benachteiligung ihres religiös-kirchlichen Lebens in den südslawischen Diözesen des Küstengebietes. Die gleichen oder jedenfalls verwandten Uebelstände finden sich also dies seits und jenseits der italienisch-jugoslawischen Grenzpsähle. Man könnte dieser wechselseitigen Misere steuern, wenn man westlich und östlich des Monte Nevose sich zu einer schonenderen und großzügig erfaßten gerechten Behandlung der nationalen Minoritäten aufrafste. Das ist zunächst Sache der beiden be teiligten Staaten. Die bittere Seelennot von vielen Hundert tausenden gläubiger Katholiken, denen der Rauch des Nationa lismus den freien Atem behindert, ist dagegen Sorge der Kirche, und zwar sicherlich eine ihrer schwersten. K. v. k. Pierre l'Ermite: Karriere machen ... Eine kleine vornehm aussehende Dame betrat mein Büro. Ueber eine Stunde schon wartet sie, ganz Demut und Schweigen, vor der Tür, inmitten vieler anderer. Ich suchte mir klar zu werden, wen ich da vor mir hatte. Das von schneeweißen Haa ren umrahmte Gesicht war das einer Sechzigerin... Traurige, aber gutmütige Augen... weiße Hände, die, nachdem sie die Handschuhe abgestreift halte, das Gcäslel blauer Venen zeig ten ... Wer ihre Hände sieht... sieht ihre Sorgen... Ich habe den Eindruck, eine stillgewordcne Frau vor mir zu haben, die des Lebens Bitterkeit gekostet und seht ihren Pfarrer zu sehen verlangt, um ihm etwas anzuvertrauen. Um ihr Herz zu er leichtern. — „Ich komme, eine kleine Schuld für den Kultus beitrag zu regeln." — „Warum .klein ?" — „Weil ich nur vor übergehend Ihr Pfarrkind bin." — „Sie wohnen am Land?" „Ja. lind dieser Kultusbeitrag ist nicht für mich.. sondern für meinen Sohn." — „Mein Pfarrkind?" — „Keine Spur! Er zahlt weder in seinem Departement noch hier in Paris. Da ist es nun an der Mutter, nicht wahr. .?" — „Ich verstehe ... Auf welchen Namen wünschen Sie, daß ich die Empfangsbestätigung ausstellc?" — „Auf meinen." Sie nannie mir den Namen eines gefährlichen und berühm ten Parlamentariers. — „Sie sind seine Mutter?" murmelte ich. -„Ja." — „Nun gut!..." — „Beenden Sie nur Ihren Satz!" — Schon sah sie mich mit vorwurfsvollen Augen an. — „Ich will nur sagen, daß dies in meinem Kultuszahlungsrcgisler um einen Namen mehr macht mit so manchen anderen höchst un erwarteten." — In diesem Augenblick zeigte sich die Mutter... Die Mutter, die ihren „Kleinen" nie preisgibt, sondern immer und überall verteidigt. — „Sie können sich nicht vorstellen, Herr Pfarrer, wie nett mein Sohn zu mir ist. Und wenn Sie ihn erst vor kaum zehn Jahren gekannt hätten! Ganz jung, war er schon der Erste In der Religionsstunde... Dann Mitglied der katholischen Jugendbewegung... Ein schöner, junger Mann, be geistert und begeisternd. Er hielt prächtige religiöse Versamm lungen! Wie oft holte man ihn, wenn es galt, irgend einem plötzlich ausgetauchten Agenten des Anttklerikalismus zu ant worten. Ich war so stolz auf ihn, wenn er. wie ein Ritter des Klaubens, vom Tisch aufsprang, seinen Teller fortstieß und rief: Ich gehe hin! — Heute dagegen!... Ja... er geht leider .. auf die andere Seile." „Was ist passiert? Hat er ein neues Argument entdeckt, das ihm die Religion als veraltet beweist?" „Oh nein! Es ist viel einfacher. Mein Sohn will Karriere machen. Er ist ganz von Ehrgeiz beseelt . . Er will unbedingt etwas erreichen." — „Das ist doch kein Grund, um zum Feind überzugehen! Es gibt Politiker in Frankreich und im Ausland, die .Karriere machen' und dennoch ihrem Ge wissen ganz treu bleiben!" — „Ja... aber leicht ist das nicht!" — „In der Tat. es ist leichter, bergab als bergauf zu gehen." — „Was wollen Sie", rief sie, „mau hat meinen Sohu im gegne rischen Lager bemerkt. Immer wieder hieß es: Sie werden sich doch nicht ins Schlepptau einer abgenützten Partei begeben, wo alle Plätze beseht sind... Gehen Sie mit der Zukunft!" — „Und er hat geglaubt, diese allen Krokodile verkörperten die Zu kunst? Die Kirck-e allein, gnädige Frau, bleibt ewig jung " — „Das wird sehr geschickt und fein eingefädelt. Man versprach ihm recht bald eine hohe Stellung." — „Immer die dreißig Silberlinge." — „Armes Kind! Sagen Sie das nicht." Die Mutter öffnet ihr Täschchen und zog das Taschentuch heraus, um sich die Augen abzuwischen. — „Wenn Sie wüßten, welch ausgezeichneter Sohn er für uns ist. was er sich nicht alles ausdenkt, um uns Freude zu herciteu. Gestern noch brachte er mir trotz des vielen Schnees und seiner Erkältung Blumen .." Ich schüttelte den Kopf. — „Das alles weiß ich sehr mahl! Wie viele solcher Menschen kenne ich. Sie sind gute Söhne, gute Ehe männer, gute Väter. Lassen ihre Kinder religiös erziehen Sie haben aber, um wie sie sagen, „Karriere zu machen', kein Erbar men mit den Kindern anderer Familien. Sie treten ein sür die Laienschule, für die Entfernung geistlicher Schwestern aus der Fürsorge, aus den Spitälern Wenn sie aber felber erkranken, lassen sie sich von den frömmsten Ordensschwestern pflegen." Ich wollte dies arme Mutterherz nicht weiter guälen Wozu auch? Ich stellte die Empfangsbestätigung aus ihren Namen aus und gab sie ihr. Langsam... traurig faltete sie den Zettel zusammen... es hatte den Anschein, als ob sie in ihrem Innern meine Worte wie das Echo ihrer eigenen Gedanken vernähme. Bischofsweihe in Köln Der ersi« Bijchos der neuen Diözese Aachen. Köln, 19. März. Am Donnerstag vormittag wurde im Kölner Dom de« zum ersten Bischof der neuen Diözese Aachen er nannte, bisherige Eeneralvikar und Dompropst von Köln, Dr. Joseph Vogt, zum Bischof geweiht. Im Innern des Dome» standen die Menschen dicht gedrängt, um dem seierlichen Akt bei«, zuwohnen. Der Chor war ganz in Licht getaucht und grün« Girlanden knüpften sich von Pfeiler zu Pfeiler. Zwischen den Säulen hingen lange Fahnen. Der Hochaltar war von Kerzen« bündeln flankiert. Im Chorgestühl hatte das Kölner Mctro- politankapitcl und das Aachener Stistskapitel, Vertreter de« theologisck-en Fakultät und der Pfarrgeisilichkeit aus den Diö zesen Köln und Aachen Platz genommen. Ferner waren Vertreter der Reichs-, Staats-und Kommunalbehörden sowie die Präsiden ten des Kölner Oberlandcsgcrichts und der Oberpostdirektion und der Rektor der Kölner Universität erschienen. Auch der Ober präsident der Nheinprovinz, Dr. Fuchs, und der Landeshaupt mann der Nheinprovinz, Dr. Horion, waren anwesend. Unter der Vierung in der Verlängerung der Chorrundung hatten sich die Chargierten der Katholischen Korporationen ausgestellt. Gegen 8 Uhr erschien der Konsekrator, Kardinal-Erz bischof Dr. Schulte, mit dem zu weihenden neuen Bischof, assistiert von den beiden Weihbischösen, denen die beiden Kapitel folgten. Nach der Weihe und Salbung des neuen Bückoss voll zog sich das Pontifikalamt. Der Höhepunkt der Feierlich keit war erreicht, als der neue Bischof in vollein Ornat von der Mitte des Altars herabstieg und segnend durch den gesülltcn Kirchenraum schritt. Ein feierliches Tedeum und eine jubelnd« Motette beschlossen die erhebende und eindrucksvolle Feier. Karl Lansen s Der Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften ist von einem herben und großen Verlust betroffen worden, Im Alter von 5V Jahren ist das Vorstandsmitglied des Ge« samtverbandes Karl Iansenin die Ewigkeit abberuje« worden. Karl Jansen war am 8. November 1881 in Annen, Kreis Hoerde, geboren. Er besuchte die Volksschule un« lernte nach der Schulentlassung das Tischlerhandwerk. Kart Jansen gehörte noch zu denjenigen, die in ihrer Lehrzeit durch alle Gaue und Gebiete Deutschlands gewandert sinktz und deshalb war ihm auch kein Winkel seines Vaterlandeß unbekannt. Es zeichnete ihn eine große Heimatliebe au»^ die er sich sozu'agen erwandert hat. Karl Jansen gehört« selbstverständlich auch dem Katholischen Gesellenverein an. dessen sachliche und soziale Kurse er eifrig besuchte. Auq an den großen volkswirtschaftlichen Kursen des Volks« Vereins nahm Karl Jansen teil. Kurze Zeit war er, und zwar im Jahre 1908, unter der Führung des jetzigen Ober« Präsidenten der Provinz Westfalen, Gronowjki, tätig im Arbeitersckrelariat Dortmund,' 1001 trat er in den Zentral« verband der christlichen Holzarbeiter ein, deren Wollen« schrift er als Redakteur herausgab. Im Jahre 1!>20 wurdÄ er Mitglied des Gesamtvcrbandes und leitete in diese» Eigenschaft das „Zentralblatt der christlichen Gewerkschaf» ten". .Karl Jansen war auch Mitglied des Stadtverord« netenkollegiums der Stad» Köln. Der Verstorbene verkörperte sozusagen b e st e Tra « dition der christlichen Gewerkschaftsbewegung. Lebendig mit dem Geist und der Organisation verknüpft und inner lich verwachsen mit den Aufgaben, die sich die christlichen Gewerkschaften gestellt haben, gehörte er zu den Führern der Bewegung. Ihn, der noch in einem verhältnismäßig jungen Alter dahinscheiden mußte, zeichnete ein klarer und offene» Blick und eine aufrechte Gesinnung aus. Der Gesamt verband hat wirklich einen schwelen Verlust erlitte»: der Tod Karl Jansens hat eine Lücke gerissen, die nur sehr schwer aussüllbar sein wird. Wir vereinigen uns mit der Trauer, von der der Gesamtverband der christlichen Ge, werkschasten betroffen worden ist, auch im Gedenken an einen Kollege», mit dem wir stets herzliche und gute Be ziehungen gehabt haben. — „Er ist nicht der einzige!" murmelte sie schlief',lick, wie eint letzte Entschuldigung. — „Leider nein! Aber er ist immerhin einer mehr!" — Sie reichte mir die Hand, eine arme, wenze. fal tige Hand... die Hand, die ihren Kleinen gewiegt, ibn fromm das Krcuzzeichen zu machen gelehrt, die ihn zu seiner Erstkom munion in die Kirche geführt hat. — „Er kommt eines Tage» wieder. Herr Pfarrer, ich versichere Sie. er komm! wieder. ' -- Er vielleicht . Aber die anderen? Die Laisierlen.. werden sie es ihm nachtun können?" — Ich fak ihr nach, wie langiam sie mit gebeugten Schultern hiuabgiug. so als ob sie den ganzen Verrat ihres Kindes tragen wollte Ihre mütterlichen Liopen bewegten sich, als ob sie ihn vor sich selbst und vor Golt zu ver teidigen hätte. Arme Mutter! iOriginallibersehung für „Das 'Neue Reick" aus ..La Croix", Paris.) Das Kreuz der Ehrenlegion für Lotte Lehmann. Die bekannte deutsche Sängerin Fran Lotte Lehmann ist von der französischen Negierung mit dem Kreuz der Ehrenlegion aus» gezeichnet worden. Moldenhaucr — Professor au der Berliner Technischen Hochfchale. — Der frühere Rcichsiinanzmininer Dr. Paul Mol denbauer n't cum Honorarprofessor in der Fatultäl sür allge meine Wissenschaften au der Technischen Hochschule Berlin Ehar- lottenburg ernannt worden. Moldenhaüer war früher neben amtlich ordentlicher Professor für Bcrsicherungswijsenschast an der Kölner Universität. Bnzantinische Kunstausstellung in Paris. — Eine Ausstel lung. die mm erstenmal in organischer Anordnung ein Bild des großen und tiefgehenden Einflusses geben will, den die lunan- iinische Kultur viele hundert Jahre lang in der christlichen Welt geübt hat. wird in Paris vorbereitet. Die Ausstellung, die im Museum für ongewondte Kunst slattsindel, wird von Ende Mai bis Ende Jnni dauern. Ein Scheffel-Brunnen soll zur Erinnerung au den Dichter, der in den Jahren von IV>!» 6is t.vc:i oftmals die Fränkische Schweiz dnrckuvanderl hat. vom Fränkischen Schweiz Verein errichtet werden, in G ö ß w e i n st ein' als Brnnnenanlage, deren Mitte «in Standbild Ccliefsels in Bronze oder Muschel« kalk bildet