Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.08.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110826025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911082602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911082602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-26
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Lsgevtau Nr. 23S. »0S. Zahrysny. Ssnnavenü, 26. Nu-uv lSll Soi ächsischcs Komman- i: I er Nachdr > noptikums, Walpurgishalle genannt. liegen ihm und Enten, bringt er wird an „Glaube worden. 11. Nom Groß dramo heute m einem Gunderl seiner S seinen L Frau, Darauf i Rüss, von H Brandsti Opel. Bres sind in L vorgekor erkranku der Tod * Di« fisch-Joh Dormers einer de erste Ni Schlecht« wann« Niemis« mann , Schlechte Marshal Rotlewr. Unbee Chotimi Somit < Staad Teichmai Halle, 26. August. (E r u b e n u n f a l l.) Auf der Grube Kayna bei Merseburg verunglückten zwer Arbeiter. Der eine war sofort tot, während der andere sehr schwere Verletzungen erlitt. Koburg, 26. August (Jubiläum.) Im hiesigen Krematorium ist heute die 1000. Leiche eingeäschert Tsgeschrumk. Das GilettirslimmglUck Lrei RoHelter. New Port, 26. Aug. Zu dem (schon gemeldeten) schweren Eisenbahnunglück bei Rochester werden jetzt Einzelheiten bekannt, die die Katastrophe in einem noch erschreckenderen Lichte zeigen. Der Unfall er eignete sich in dem Augenblick, als der Zug über eine Brücke fuhr. Die Brücke befindet sich 100 Meter westlich von dem Dorfe Canandaigna. Die Lokomotive und fünf Wagen des Zuges hatten die Brücke bereits passiert, als der sechste auf einmal entgleiste und die beiden folgenden Wagen mit sich in das Flußbett riß. Die letzten Wagen des Zuges blieben unversehrt auf den Schienen stehen. Als die Aerzte, die in einem Hilfszuge aus Genova und Rochester herbei eilten, an der Unfallstelle ankamen, bot sich ihnen ein entsetzliches Bild. Hunderte von Schwer verletzten lagen in dem Flußbetts, in und zwischen den hcrabgestürzten Wagen, und viele unter ihnen gaben schon kein Lebenszeichen mehr von sich. Schreiende Frauen und wimmernde Kinder irrten zwischen den Trümmern der zerstörten Wagen umher und suchten nach ihren Lieben. Ob wohl der Fluß fast ganz non der herrschenden Dürre ausgetrocknet war, sind doch viele der Verunglückten ertrunken, weil sie nicht mehr die Kraft hatten, sich zu erheben. Ein alter Krieger, der den Sezessions krieg mitgemacht hat und mit mehreren Kameraden von einer Kriegernereinsfestlichkeit kam, erzählt, daß ihm feit dem Kriege ein so fürchterlicher An blick noch nicht wieder begegnet sei. An der Unglücksstätte wurden bisher 31 entsetzlich verstümmelte Leichen aus dem Flußbette Les Eanandaigna hervorgezogen. Zwanzig Fahrgäste sind lebensgefährlich verletzt. Zehn ringen mit dem Tode. Ein junges Mädchen verfiel in Wahnsinn, als sie ihre Mutter verstümmelt erblickte. Ein alter Mann, dem die Arme gebrochen waren, starb an dem erlittenen Schrecken unter den Händen der Aerzte. Frauen, die unter den Trümmern der zerstörten Eisenbahnwagen nach ihren Verwandten suchten, erlitten schwere Ge- mlltsstörungen. Jahren ge- i 22 Jahren als bautech- >- und soweit die Ascher,W Auerbach, AhreuS,H Adanytzd Axt,Fr»J AbelS.A..! Adlung.A Albrecht,« Apelt.RZ Abarbun« Blei,J.O. Blos.Frd, BrrngeS, l Bäudler,? Brüger, 8 Bu!ter,G« Basch, M, Bultensük, Bretichnel Hotel 1 Bitter, Ka Braun,K., Bertdow, Asch, H Bower.R. Birger, L Bebrend, Bödler, Ti Beelitz Fr Bucke,H.,k Bürbach, l Barschall, Bielmann Burza E., Berger, L sität-ür « Calmsotm, ElomeS.H Cdeim,He> Drahn, Pi Trümer. 0! Tucke, Toykos.G David,Mo DovV.A.,5 Mett, Hs. tLbert, Otd Enel bauer Lsjen.-s en Elirlich.R., Eller, Emi Erdmann« Edlert.Fr. Fiichrr.Ar Frohwein, Rat gefragt. F in ersichtlich Sajonji hatte eine Besprechung im der auch Katsura teilnahm, am Montag berufen werden. Ministerium rief keine Erregung Zu« Rücktritt Katsura». London, 26. August. (Eig. Drahtmcld.) „Morning- post" meldet au» Tokio: Nach dem Rücktritt Katsura» forderte der Kaiser den Marschall Pamagata aus, ihm einen Rat angedeihen zu lassen. Es wird keine Konferenz der älteren Staats- männer stattfinden, da diese es ablehnten, einen poli tischen Einfluß auvzuüben. Pamagata allein wurde vom Kaiser um Rat gefragt. Für den Rücktritt Katsuras kann k e i^n ersichtlicher G rund an gegeben werden, ljkttlament, an Sajonji wird Der Wechsel im hervor. Ans Leipzig unü Umgegend. Leiuzio 26. August Wetterbericht der Königl. Sachs. Landeswrtterwarte zu Dresden. Voraussage für den 27. August. Südwestwinde, wolkig, etwas wärmer, kein erheb licher Niederschlag. Pöhlberg: Glänzender Sonnenuntergang, Himmelsfärbung orange. Fichtelberg: Nachts schwacher Nebel, glän zender Sonnenuntergang, Abendrot. Windstärke: Erdboden W. 7: 600 Meter WNW. 8: 1000 Meter W. 0; 15l)0 Meter W. 11 und Wolkengrenze. Temperatur des Fluszwassers. Leipz des Sch, den 1. „Hanne! zeit fol tretende der sein, ans «ta als Obe, sind reev Dr. Ott, Schaefer Herman, und die Alice H, Richert, neuenga Theater vom St, Heumar Jäger v Otto W Damen: in Berl Gießen, Meininx Zittau, bürg un Mit di, Verträg Jahre ! Schau! Sus Luchsen. * Crimmitschau, 25. August. (D a » 105 « r R e gi. mentsfest.) Wie nicht anders zu erwarten war, hat das 105«r Negimentsfett auch finanziell sehr gut abgeschnitten. Die Einnahmen und Ausgaben oa- lancieren unter Verzichtleistung auf die von der Stadtverwaltung bereitgestellte Garantiesumme von 'M mit rund 5500 Es verbleibt dabei ein kleiner Ueberschuß zugunsten des Verein». " Oberwiesenthal, 26. August. (Der König von Bulgarien) weilte dieser Tage, von Karlsbad kommend, zum dritten Malo auf dem Keilberge, wo er eine Stunde verbrachte. " Lohmen, 25. August. (Ein Unfall mit tödlichem Ausgange) ereignete sich, wie man uns mitteilt, am Donnerstagnachmittag in Lohmen. Im Wesenitzgrunde in der Nähe des Bades mar der 12 Jahre alte Sohn des Fabrikarbeiters Köhler auf einen Baum geklettert, um „Vogelbeeren" zu pflücken. Dabei muß er fehlgetreten sein, plötzlich stürzte er herab, und zwar so unglücklich, daß er mit dem Kopfe auf einen Stein fiel. Der Tod ist sofort infolge Schädclbruchs eingetreten. sönliche Note. Das ist Paris. Die Erinnerung an den französierenden Walter Bondi sollte es andeuten. Die Stilleben sind geänderte Eezannes, das Doppel- bildnes ein schwacher Renoir. Das darf man nicht mehr Schulung an Pariser Kunst nennen, das ist Eopistentum. Einen Beweis dafür stellen die Land schaften dar mit ihren wechselnden Vorbildern. Wie schon gesagt, gut gemalt ist alles, Kunst steckt in diesen Werken. Aber wäre es ein Verlust für die Kultur, wenn sie fehlten? Die Vobilder bleiben ja, einAnweis auf dieZukunft, in der französischen Malerei. Achnlich steht es mit W. Stumpf, Wolfrats hausen, nur daß er nicht in Frankreich, sondern in München seine Vorbilder und seinesgleichen hat. Auch Stumpf darf man einen guten Maler nennen, und sein Talent zeigt ausgesprochen dekorative Be gabung. Allein, wo ist die eigene Art der Ausein andersetzung mit der Umwelt? Zu wie vielen Malen sah man dieie Blicke von der Höhe in einen Fluß lauf. Sie sind dekorativ meist sehr reizvoll, als Ab bild der Natur selten befriedigend, da man, was in der Natur stets deutlich wird, nicht unterscheiden kann, ob wir talabwärts oder-aufwärts blicken. Zu dem Interieur mit der Frau im Lehnstuhl hat der Künstler ein hübsches Stück Sonne erhascht, leider ist die Perspektive nicht ganz geglückt. Der Sekretär sieht zu weit vorn, aufdringlich groß. Am besten und eigensten spricht sich Stumpf in kleinem Format aus. So in zwei Winterlandschasiea und in einer glühend bunten Spütherbststiinmung. Zukunft und eine reiche Vergangenbeit berühren sich in der graphischen Abteilung bei Beyer und Sohn. Wir bewundern eine Auswahl Menzel scher Blätter, Kostümstudien, Radierungen, die den Reiz und Esprit des kleinen, großen Meisters in jeder Linie offenbaren. Zukunftsmusik tönt in den Radierungen von Wilh. T ie hl mann-Willingshausen. Wohl merkt man in manchem Blatte (die meisten sind zwischen 1007 bi» UM entstanden) die Vantzerschule, aber die Schule erdrückt nicht die Eigenart. Am besten gefallen mir die Strichradierungen aus dem hessischen Bauern leben. Sie gemahnen in ihrer vertiefenden Er fassung des Gegenwärtigen oft an die Art Keller scher Erzählungen. Das Kaltnadelblatt, ein ruhen der Mann in weiter Landschaft mit einem Waldrand im Hintergrund, das schönste Blatt der Ausstellung, zwang den Namen Keller in Erinnerung und auf die Lippen. Ja, hier liegt Zukunft. Hermann Hendrich nachW.Tiehlmanncunennen, ist beinahe Majestätsverlctzung an der Kunst de» heisischen Radierers; denn der Werdandibunömeister wäre als Theaterdekorateur für Provinzbühnen sehr Lindenthal getraut worden sind, haben anläßlich ihre» goldenen Ehejubiläum» dem Ortspfarrer Vier ling 500 überreicht mit der Bestimmung, den Be trag nach freiem Ermessen im Interesse der Kirche zu Lindenthal zu verwenden. allein genügt, loben? Soll er schweigen aus Achtung, oder soll er laut und deutlich reden? Wie oft ist selbst für ein aroßcs Talent die Richtung eines Irr weges zum Abweg für sein Lebenswerk geworden. Soll man schweigend zusehen und die Schuld auf sich laden, nicht gewarnt zu haben, da man die Ge fahr erkannte? Oder ein anderer Künstler hat eine Schule, er ist als Lehrer, als Organisator, vor allein als Mensch schätzenswert, seine Schüler danken ihm viel und blicken zu ihm auf, da zeigt er seine Leistungen als Künstler der Oeffentlichkeit. Diese Werke befriedigen nicht. Soll der Chronist darüber schweigen, weil er den Menschen schätzt, weil die Schüler den Glauben an ihn verlieren könnten, weil die Autorität als Lehrer litte? Alle diese Forderungen wären berechtigt, wenn die Kunst nicht eine heilige Suche wäre, eine Art Gottesdienst, da unsere Künstler die Verpflichtung haben, das Ideal unserer Tage, die Versöhnung der Welt des Seins mit der des Sollens, die sich in der Kunst offenbart, der Nachwelt zu überliefern. Priester in diesem Heiligtum sind die Künstler selbst, aber der Chronist ist der Hüter Les Tempels und der Zukunft gegenüber verantwortlich, wenn falsche Priester ihren Dienst am Altar verrichten. Dessen sollten sich alle die bewußt sein, die Forderungen irgendwelcher Art an die Kritik stellen. Soll Kritik vor sich selbst bestehen, so muß sie in Hinblick auf die Zukunft geschrieben sein. Die Zukunft allein kann entscheiden. Diese Gedanken über die Pflichten der Kritik kamen mir. als ich im Kunstsalon von Beyer und Sohn, Schulstraße, die Werke des Oberlichtsaales betrachtet hatte und dann die Ausstellung bei Del Vecchio besichtigte. Vor R. Tewes. W. Stumpf- Wolfrathyausen lbei Beyer und Sohn), dem guten Mittelmaß, vor Hermann Hendrick lbei Del Vecchio), der Minderwertigkeit, packte mich wieder das Gefühl der Schwere der Aufgabe eines Kritikers und das Bewußtiein meiner Verantwort lichkeit gegenüber der Zukunft. R. Tewes ist ein tüchtiger Künstler. Da» Doppelbildnis der beiden Mädchen und das Stilleben, bunte Blumen vor einem erdbraunen Vorhang, aus weißem Tischtuch darauf ein gelbbrauner Fächer, haben sehr feine Qualitäten, Delikatessen im Zusammenstellen von Farbnuancen. Auch die Porträts, das Bildnis der geschminkten Pariserin in Weiß vor dunkelblauem Grunde oder der .Halbfigur in Grün mit dem Pelc- hut und dem Hintergrund voll grauer Töne verraten gutgeschulte Sinne ftir die Skala einer Palette. Man könnte noch die Landschaften erwähnen, wie jener Gartenblick, der an Walter Bondi erinnert, und die Fruchtstücke. Zitronen und Apfelsinen vor gelbem, violettem oder blauem Vorhang. Es ist alle« gute Malerei, nur fehlt das Beste jeder Kunst: die per- Sus Leipziger Sunttlalmis. tNuchVruck verboten.) Allmählich beginnt die schöne, dunkle Sonnen schminke. die sich alt und jung auf dem Lande und in den Bädern geholt hat, zu verblaßen; und wenn auch in der Natur draußen die bunten Farben schwinden, »in nur noch einmal vor dem Blätterfall des Spätherbstes ein Abschiedsfeuer auszuleuchten, dann merkt der Chronist, daß für ihn die Zeit der Arbeit wieder gekommen ist. Mit dem Absterben der Farben im Freien beginnen die Künstler ihre Farbenwunder und ost — Rätsel in Ausstellungen und Kunstsalvns zu zeigen. Und jedesmal wieder vor Anfang der Saison, wenn man vor sich selbst Rechenschaft ablegt über die Verpflichtung und Berufung, die unsere Aufgabe uns stellt, treten die Bedenken auf, ob die Kritik nur Notiz von allen Erscheinungen nehmen soll, gleich der erzäh lenden Chronik der Vergangenheit oder ob man von dem gewonnenen Standpunkt aus, der wie jeder Standpunkt (soll er nicht schwankend und unsicher sein) Einsöitiakeit bedeutet, urteilen, und damit sondern und Wege weisen soll. Kaleidoskopartig ein buntes Durcheinander, in vielem sich ähnlich und verwandt wie die Sterne des Kaleidoikops, die aus den gleichen Farben und Blättchen gebildet werden, weil auch sic Erzeugnisse einer Zeit und somit zu meist eines Kunstwillens sind, so ziehen die Werte an uns vorüber. Gerade, daß das Mittelmaß sich ähnlich und so häufig ist, erschwert die Aufgabe. Das sind zumeist fleißige, brave Leistungen; der Künster glaubt Anspruch auf Lob und Erwähnung zu haben, und hätte diesen Anspruch auf Grund seiner Arbeit, ost einer Lebensarbeit, ganz gewiß, aber der Chronist, der empfindet, daß in der Leistung kein Anstoß zum Vorwärts liegt, daß die Kultur und das Gefühlsleben des einzelnen keinen Schaden nähme, wenn diese Werke vom Dasein gestrichen würden, was soll er tun? Dieses gute Mittelmaß, das den Markt beherrscht und sich in allem Leben breitspurig durchsetzt und behauptet, unterdrückt durch seine Masse die Talente, die empor wollen. Soll das der Chronist, wenn er glaubt mehr zu sehen als die Menge, still dulden, vielleicht durch Lod unterstützen? Oder soll er nicht lieber dem Mittelmaß wie der Minderwertigkeit sagen, welche Stellung im Bilde der Kultur ihnen zukommt, und, wenn cs not litt, mit erhobener Stimme zurusen: Platz da der Zukunft, dem Talente! Aber noch schlimmer steht es um den Chronisten, wenn eine anerkannte Größe, die er selbst schätzt und liebt, ihn enttäuscht. Soll er wie die blinde Menge, der zur Bewunderung zumeist der Name besondere Beachtung, die wie folgt lautet: Allen Studierenden der Rechte, die cn Leipzig ihr Referendar-Examen bestehen wollen, wcrs eröffnet, daß von jetzt an ein Dispens von einer der obligatorischen Vorlesungen nur noch unter ganz exzeptionellen Voraussetzungen erteilt werden wird. Es ist Sache jedes künftigen Exami nanden, sich rechtzeitig mit den Voraussetzungen seiner Zulassung zur Referendariatsprüfung bekannt- zumack-en. Insbesondere haben sich die Kandidaten bei der Anmeldung durch Beifügung Ser Universitäts abgangszeugnisse über den Besuch folgender in deutscher Sprache gehaltener Vorlesungen auszu weisen: Einführung in die Rechtswissenschaft, Römische Rechtsgeschichte, System des römischen Privarrechts, Grundlehren der Pandekten als roma- nistische Einführung in das heutige bürgerliche Recht, Deutickre Rechtsgeschichtc, Grundzüge des deutschen Privatrechts, Deutsches bürgerliches Recht, Handels und Wechselrecht, Kirchcnrecht, Reichs- und Landes- staatsrccht, Verwaltunasrecht, Völkerrecht, Strafrecht, Strafprozeß. Zivilprozeß, Konkurs und besondere Prozeßakten, Sächsisches Prioatrecht, Staatsrccht, Theoretische und praktische National ökonomie. Zeugnisse über besuchte Eregctika und Praktika anzuschliesfen, steht den Kandidaten frei. Für die Hanseaten, denen gestattet ist, in Leimig ihr Nererendarexamen zu bestehen, sind säcbsi'ches Privat recht und sächsisches Staatsrecht nicht obligatorisch. k Personalien von der Straßen- und Wesserban- verwaltung. Versetzt: Regierungsbaumcistcr Goldhan von Leipzig in gleicher Eigenschaft zum Straßen- und Wasserlmuamt Freiberg, Regierungs baumeister v, Glasser von Bautzen in gleicher Eigenschaft zum Straßen- und Wasserbauamt Leipzig. An gestellt: der technische Hilfsarbeiter Ne ti me i sc e r beim Straßen- und Wasserbauamt Grimma als ständiger Bazttechniker bei der Wasser-Bau direktion. V * Die ä-Linie der Großen Leipziger Straßenbahn, die jetzt an der Hauptpost vorbeigeleitet wurde, soll vom Sonntag, den 27. August, wieder auf ihrem gewöhnlichen Wege verkehren, also über die Eoethe- und Schillerstraße. * Berlorene Post. Die am 25. Juli von Buenos Aires mit dein nach Genua fahrenden italienischen Dampfer „Principe di Udine" abgcsandte Bricfpost für Deutschland ist während der Beförderung auf dem Schiffe durch Feuer beschädigt worden. Von den zu erwartenden 4 Briefbeuteln sind nur 3, und auch diese mit teilweise beschädigtem Inhalte, ange kommen. Es ist anzunehmen, daß der fehlende Beutel, der u. a. 150 Einschreibbriefe enthalten haben muß, vollständig verbrannt ist. Die beschädigten gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefe sind nach Neuverpnckung und Anbringung eines auf den Un fall hinweisenden Vermerks von Frankfurt (Main) aus nach ihren Bestimmungsorten weitergeleitet worden. * Feuerbestattung. Dem evangLlisch-lutherischcn Landeskonsistorium ist von mehreren Seiten der Wunsch nach einer bestimmten liturgischen Form für die vor einer Feuerbestattung zu haltende kirchliche Feier ausgesprochen worden. Die höchste Kirchen behörde Hut daher den Geistlichen unserer Landes- rir^e stir diesen Zweck nachstehende zwei Formulare zur Wahl anheimgestellt: „Nachdem es dem Herrn über Leben und Tod gefallen hat, N. N. aus dieser Zeitlichkeit in die Ewigkeit abzurufen, so befehlen wir seine Seele der Barmherzigkeit Gottes um unscrs einigen Mittlers und Fürsprechers Jesu Christi wil len. Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben; wir aber warten auf die Auferstehung der Toten und ein ewiges Leben. Amen." — IZ. „Es hat dem allmächtigen Gott gefallen, N. N. in die Ewigkeit abzurufen. So befehlen wir ihn in Gottes Hand in gewisser Hoffnung des ewioen Lebens durch unseren Herrn Jesum Christum. Unser keiner lebt ihm selber und keiner stirbt ihm selber. Leben wir, so leoen wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, mir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Amen." ox Ein geringfügiges Schadenfeuer, dessen Unter drückung den betreffendenLogisinhabern gelang,fand in einer Wohnung in der Stephanstraße 10 statt. * Vermißt wird seit 22. August die Handarbeits lernende Natalie Mnazakanian geb. Sarafian, geb. am 6. November 1878 in Alexandropol. Die Vermißte ist nervenkrank und sollte durch einen Ver wandten nach ihrer Heimat gebracht werden, dem sie aber entwichen ist. Sie ist klein, untersetzt, hat schwarzes lockiges Haar, volles Gesicht mit dunklem Teint, dunkelbraunen Augen und trägt dunkelgraues Kleid, runden weißen Strohhut und führt eine schwarze Ledertasche bei sich. * Erwischter Fahrraddieb. Ein 21 Jabre alter Kellner aus Königslutter wurde auf frischer Tat adgefaht. als er ein vor dem Hauptpostamt aufsichts los stehendes Fahrrad entwendet hatte. Der Eigen tümer des Raves sah gerade noch, wie der Spitzbube von dannen fuhr und konnte ihn mit Hilf« mehrerer Passanten einholen und der Polizei übergeben. Der Buttche, der schon wegen Diebstahls vorbestraft ist, kam in Haft. * Monteur Kurt Bräuer. In einer bei der hie sigen Kriminalpolizei anhängigen Sache wird ein angeblicher Monteur Kurt Bräuer aus München ge sucht. Er hat sich früher in Dresden aufgehalten und ist in letzter Zeit hier gesehen worden. Mit teilungen nimmt die Kriminalpolizei entgegen. Daselbst liegt auch eine Photographie Les Ge suchten aus. * Das Heiratsoersprechen. Ein Dienstmädchen, das in L.-Gohlis in Stellung ist, machte am 13. August in einem Lokal des Westviertcls die Bekanntschaft eines Unbekannten. Schon nach einigen Tagen ver stand es der Gauner, unter Heiratsversprcchungen dem Mädchen die Ersparnisse von 300 M adzulocken, womit er dann auf Nimmerwiedersehen verschwand. Der Betrüger nannte sich „Curt von Strehlen", auch „Meier" und wollte Ingenieur sein. Beschrieben wird er als ca. 30 Jahre alt, mittelgroß, untersetzt, mit vollem Gesicht, lOondem, kurz geschnittenem Kopf haar, gleichfarbigem, kleinem gewellten Schnurrbart; bekleidet war er entweder mit dunkelblauem oder grauem Jackettanzug und entweder schwarzem steifen oder weißem Strohhut — Butterblume — mit grünem Band. Am rechten kleinen Finger trägt er einen schmalen Goldreif mit grünem Stein. . * Flüchtiger Bantdirettor. Nach einer Mit teilung aus Petersburg ist von dort aus der 45 Jahre alte israelitische Bankdirektor Loris Zilder stein, nachdem er durch Betrug 120 000 Rubel erlangt hatte, flüchtig geworden. Es wird vermutet, daß sich Z. nach Deutschland begeben hat. Eine Photographie des Gesuchten kann bei der hiesigen Kriminalpolizei eingesehen werden. * Jugendlicher Erpresser. Die Kriminalpolizei in L-Plagwitz nahm einen 16 Jahre alten Kontor burschen aus Lichtenstein fest, der in einem Gasthaus in L.-Lindcnau in Stellung war. Der Bursche hatte seiner Arbeitgeberin einen Erpresserbrief geschrieben, wonach diese am Völkerschlachtdenkmal 100 .4t hinter legen sollte. Durch Schriftvergleich konnte der jugendliche Erpresser überführt werden. * Roher Ehemann. In der rohesten Weise wurde eine in der Roßmäßlerstraße in L.-Lindenau wohnende Geschirrführersehefrau, die sich in hochschwangerem Zustande befand, von ihrem Manne mißhandelt. Die Bedauernswerte wurde dem Trierschen Institut zu geführt, während der rohe Ehemann in Haft kam. * Ertappte Spitzbuben. Ein 32 Jahre alter Kutscher aus Laucha, der in einer Fabrik der Ost vorstadt tätig war, wurde beim Metalldiebstahl ab gefaßt. Der Kutscher wurde der Polizei übergeben. Bei einer vorgenommenen Haussuchung wurde noch eine große Menge gestohlenes Metall vorgefunden. — In einer Badeanstalt des Westviertels wurde ein 14 Jahre alter Arbeitsbursche von hier auf frischer Tat beim Diebstahl abgefaßt und der Polizei über geben. — Eine 33 Jahre alte Aufwärterin aus Nürnberg stahl in einem Vergnügungslokale des Ostviertels einen ansehnlichen Geldbetrag, weshalb sie sich verantworten mußte. * Eigentümer gesucht. In Verwahrung der Kriminalpolizei befindet sich eine Kiste, gei. K.>V. 112; enthaltend ein Kästchen und zwei Bilderrahmen. Die Kiste ist vermutlich von einem Meßaussteller im Früh jahr 1910 bei einem Spediteur eingestellt und nicht wieder abgeholt worden. * Bon seinem eigenen Geschirr überfahren wurde Vormittags in der 10. Stunde ein Kutscher in der Weststraße. Als er einen Strang befestigen wollte, zogen plötzlich die Pferde an, er wurde zu Boden gerissen und verletzte sich durch Aufschlagen auf die Trottoirkante erheblich am Hinterkopf. Das Vorder rad ging ihm über das linke Vein. Er wurde schwer verletzt zu einem Arzte gebracht. * Lindenthal. Oberbürgermeister a. D. Geheimer Rat Dr. Georgi und seine Gemahlin, die Tochter des früheren Rittergutsbesitzers Gruner von Breiten feld, die am 22. August 1861 in der Kirche zu * Militärisches. Der stellvertretende deur der 2. Division Nr. 24, Generalleutnant Krug von Nidda, begibt sich am 27. August 6 Uhr 49 Akin, abends ab Leipzig Dresdner Bahnhof nach dem Truppenübungsplatz Zeithain, um am 28. August den Regiments-Besichtigungen des 2. Husaren-Regi- ments Nr. 19 und des 2. Ulanen-Regiments Nr. 18 bcizuwohnen. In seiner Begleitung befindet sich der Hauptmann im Generalstabe v. Loeben. Die Rück kehr erfolgt am 28. August nachmittags. * Kaiserlicher Postbaurat Schmedding f. An einem Herzschlag ist Freitag mittag unerwartet der Kaiser liche Postbaurat, Geheimer Postrat Hermann Schmedding im Alter von 62 storben. Der Verewigte gehörte seit der hiesigen Ober Postdirektion a irisches Mitglied an, die postalischen Um Neubauten der letzten Jahrzehnte sind — sowi Ober-Postdircktionsbezirie Leipzig und Chemnitz in Frage kommen — unter seiner Leitung entstanden. Für seine hervorragenden Verdienste ist der Ent schlafene mehrfach durch di« Verleihung hoher Orden ausgezeichnet worden. Durch vorbildliche Tüchtigkeit und Pflichttreue hat er sich bei Mit arbeitern und Untergebenen eir- bleibendes Denkmal gesetzt. * Platzmusik. Sonntag, den 27. d M., findet die militärische Platzmusik aus dem Schmuckplatze an der Montböstraße vor dem Dicnstwohngebäude des kom mandierenden Generals durch das Musikkorps des Inf -Ngts. Nr. 107 statt. Beginn 11,30 vormittags. Programm: Unter dem Eardestern, Marsch von Stiederitz. Ouvertüre zur Oper „Raymond" von Thomas. Einzug der Götter in Walhall. Schluß szene aus „Nheingold" von Wagner. Tonbilder aus „Boheme" von Puccini. Dmollor et .-Xuüu!ou8e aus „ltal eostumL" von Rubinstein. Geschichten aus dem Wiener Wald, Walzer von Strauß. * Roch eine Georgi-Stiftung. Geh. Rat Dr. Georgi hat aus Anlaß seines goldenen Ehejubiläums der Stadt Mylau 3000 .8 als .Otto und Anna Georgi- Stiftung" gespendet, deren Zinsen an bedürftige Arme verteilt werden sollen. Geheimrat Georgi ist bekanntlich Ehrenbürger von Mylau. * Referendar-Examen in Leipzig. Die Meldungen für die erste juristische Staatsprüfung im Königreich Sachsen erfolgen vom 18. bis 26. September. Hierzu verdient eine Bekanntmachung des Vorsitzenden der Kommission für diese Prüfung, Exz. Binding, Dus-Chc .Dr. Tav .^2 Poin *) bcdci Gottlob gibt es bei Del Vecchio Besseres zu sehen. Der Tiermaler WillyThiedjen-München belauscht mit seinem liebenswürdigen Talent alle Arten der Fauna, jedoch am besten (sollte es ein Gourmet sein?) Gänse Das Watschlige ihrer Bewegungen zum Ausdruck, genau wie er Hans Taps, den Bär, in seinem schlürfenden Gang vortrefflich charakterisiert. Gin versprechendes Talent kann man auch in I. H. v. Paul begrüßen. Noch sieht man allerdings die Vorbilder, aber sie werden eigenartig verarbeitet, und über allen Gemälden liegt ein matter Nebelschleier, der sie ähnlich den Werken Puvis de Chaoannes' der Welt zu entrücken scheint. Allerdings sind die Modelle, die Paul kopiert, leider oft recht unschön, wie die Kinder auf dem Gemälde „Orangen", wie die Frau auf dem temperamentvollen Bild „Ritter und Mädchen", dessen Komposition an Klingers Lx l-ikris für Elsa Asenieff erinnert. An Zwintschers Farbe erinnert das Porträt der jungen Dame mit Hut im grünen Korbstuhl, wo die Gegen überstellung der violetten Blumen und des schwarz weißen Rockes zum hellgrauen Hintergrund sein ab gestimmt ist. Auch die „Ballettkinder interessieren. Aus Edmund Jockischa grelldekorativcn Bildern voller Kumuluswolken kann ich nur wenig machen. Das ist Kunst auf die leichte Schulter genommen. Man findet zuviel Effekt und wird verstimmt. L. v. Plänckers Schneelandschaften sind auf gleicher Linie eine bessere Note. Unter den graphischen Blättern zeichnen sich die flotten LithographienErichThum», Frankfurta.M.. und die Landschaften in Aquatinta de» Dachauers C. Felber aus. Sie stehen allerdings auch auf der Stufe des Mittelmaßes, man würde sie nicht vermissen, wenn sie nicht existierten, aber zum Zimmerschmuck sind sie angenehm geeignet. F. Boehlc-Frank- furt a. M., der Künstler, der mit Macht in seiner Heimat zum Genie gestempelt werden soll, wie es Ltchtwark mit Runge in Hamburg geglückt ist, ver dient ein eigenes Kapitel. Diese altmetsterliche Art, wo das Häßliche nicht um der Charakterisierung willen, sondern wegen des altertümelnden Stils ge sucht wird, geht mir zuwider. Der Hieronymus Dürers bleibt trotzdem bedeutender als der Boehles, so sehr ihn Boehle auch nachahmt. Die Pferd« eignen sich zu einem Brauereiplakat, nicht zu einer Radierung di» an sich niemals Plakat wirkung anstrebt. E, wäre interessant, einmal den tönernen Koloß Boehlescher Grüße *u zerschlagen. Die Arbeit dürfte nicht allzuschwer sein und muß geeignet, ab« in di. Reihe der Künstler darf er sich I Sem°cht werden, wenn .» auch Slsypku-arbeit werden nicht drängen, der Verfertiger de» malerischen Pa- I sollte. «Platz da der Zukunft, dem Talent. - Hi, Robert Lorvogk. L>. August abd». 6 Uhr 26. August früh > Ühr 26 August Eermaniabad cPl.ih«) 21,0" 0 21,0« 0 21,0°«: SchwimmanstaltcElftett 21,5» L 21,0" 0 21,0 0 Eemeindebad Schönefeld kParthe) 19,5 ° 0 19,0° 0 19,0° 0
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)