Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 04.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193103046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310304
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-03
- Tag 1931-03-04
-
Monat
1931-03
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.03.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Notizen Latein als Internationale Wissenschafts-Sprache? In einem Aussatz in der bekannten Wost-euschrist „Das Neue Reich" sTrolia-Wien) „Wir müssen wieder Latein lernen", schreibt Univ.-Pros. Dr. Joses P iah mann u. a.: „Es ist der Fehler des technischen Zeitalters gewesen, drift man geglaubt hat, die alten Sprachen Uber Bord werfen zu können. Wer seht di« Literatur eines Zweiges der reinen oder angewandten Naturwissenschaft verfolgen will, muft fich entschlieft«», neuere Sprachen zu treiben, und zwar nicht zu wenige. Will man z. V. die Astronomisst)en Nachrichten regclmäftig lesen, die jede der gangbarsten Sprachen zulassen, so kmnmt man mit dem Fran zösischen und Englischen nicht aus, mutz sich vielmehr manchmal noch durch italienische Texte durcharbeiten. Dabei könnte die spauiscl)« Sprache, ihrer ungemein weiten Verbreitung gemöft, dasselbe Recht verlangen; gelegentlich ist sie auch zngelassen worden. In den eigenen Verössentlichungen ihrer wissenschaft lichen Institute nehmen bisher di« kleineren Völker billige Rück sicht daraus, duft das Studium ihrer Sprastzen d«n Ausländern nicht zugemutet werden konnte. Die Niederländer schrieben gewöhnlich deutsch, französisch oder englisch, die Skandinavier deutsch oder englisch, die Russen deutsch oder französisch, die Japaner englisch. Wenn erst noch mehr Völker zum Bemüht sei» ihrer Eigenart gekommen seien werden, wird es noch schlimmer. Auch heute noch wäre es möglich, eine wirkliche Sprache ans den Thron zu sehen. Der Gedanke an das Englische liegt nahe; aber keine der anderen Kulturvölker wird Lust haben, das grafte ttebcrgewicht der angelsächslsci>en Masse durch dieses Ocher nach zu vermehren Wie ist es aber mit dem Lateinischen? Daft es heute schwer wäre, den Bau eines Radioaptwrates oder gar die liebe Relativitätslehre in der Sprastze der Sallnst zu erörtern, beweist noch nicht die grundsätzlistw Unmöglichkeit. Den Denkern des Mittelalters ist dl« Formung der Sprastze bei mindestens ebenso schwierigen Begriffen gelungen. Uebrigcns liegen, wenn auch mehr für den Liebhaber als für den ernsteren Forscher, in einigen Büchlein Ansähe vor, die nur forlgcsührt werden müssen. Es solle sich nur einmal ein tüchtiger Physiker mit einem asttchilologischcn Freunde zusammensehcn und das zunächst nötige Vokabularium sstzafsen. Schreit»«» dann erst «inige der Graften lateinisch, so werden die Kleine» folgen müssen." „Dem Bat«r grausei'S .. Der bekannte Major a. D. Stein, der unter dem Namen Rumpelstilzchen" in deutschnationalcn Zeitungen politische Wochen-Feuilletons veröffentlicht, schreibt in dem neuesten dieser Artikel: „Piscatars bolschewistisches Theater hat sein Gegenstück in dem nationalsozialistischen in der Klosterstrafte zu Berlin gesunden und wurde vor einigen Wochen im „Nazihaus" in der Hedemannstrafte ein« Ausstellung nationalsozia listischer Künstler eröffnet. An sich sollte niemand nach der Parteizugehörigkeit eines Künstlers fragen. Eine „nationalsozialistische Kunst" kann es ebensowenig geben als katholische Mathematik oder deutschnationale Elektrotechnik... Deutsch gegen fremd, national gegen international, das ist gut. Wenn <rl»er — in Uebergangszeiten mag es nötig sein — alles auf die Partei gestellt und jede startet sozusagen zu einem ge schlossenen Handelsstaat ausgebaut wird, so daft auch jeglicher geistige Bedarf nur lwi der Partei gedeckt werden darf, dann verarmen wir innerlich . . . Die Ausstellungen sollen fich alle ;>aar Atonale wiederholen Vielleicht wird der „Ring" inzwi schen etwas weitherziger. Dann kann er deutsche Kulturarbeit leisten, die geknechtete deutsche Kunst erlösen. Ans dem bis herigen ganz engen Wege kommen wir allmählich zu vartei- omtlicher Kunst genau so. wie die andere Seite uns das Partei buch-Beamtentum beschert hat . Die Kunst möchte ich nickt auf dem Prokrustesbett der Partei sehen Das faschistisch« Italien, da.; gewift nicht parteipolitisch unvoreingenommen ist, hat seinem gröftten Dirigenten Tosconini goldene Brüstwii gebaut, obwohl er Aistlfalchist ist. Mustostnl pfleat italienische Kunst, nicht faschistische. Lenbach und Böcklin wären, lebten sie noch, heute von der Hedemannstrafte auSaeschlossen. Denn sie wären nicht Parteioenosten. Das 'Barteileben ans der Reckten darf sich nicht übersviken, sonst verliert es seine augenblicklich noch wachsende Anziehungskraft aus die Massen." Runvelstilzst-cn hat zu denen aehört die mit am eifrigsten den Ausstieg der nationalsozialistischen iftartei s»egrüftt baben. Ieht beoinnt auch ihn» schon zu arausen. — Aber er soll sich nur in Acht nebmei:: W-»nn er sich nickt dazu bekehren wird, nur Hakenkreuzkunst schön zu stnden und „den geistigen Be darf nur bei der Partei zu decken", wird es ihm im Dritten Reich gar schlimm «»-gehen! So d«"! «» sie. Zur F'aae der Einstellung der Nationalsozialisten zur Re ligion veröffentlicht Reichsm'nister a D. Dr. Brauns aus Lindenberg die nachstehende Zuschrift in der „Augsburger Post- zeituna": „Heute erhielt Ich folgende Karte aus Jena, deren Original ich der Redaktion dieser Zeitung zur Kenntnisnahme beigelegt habe: S. H. Minister Herrn Dr. h. e. Heinrich Brauns „Katholik" Berlin Reichstag. Jena, den 25. 2. 1931. Sehr geehrter Herr Minister! Jena-Studenteistchaft absolute Mehrheit für die N. S. D. A. P. Hier in Thüringen haben wir keine Katholiken, und kön nen sich hier Katholiken auch nicht Pöstchen holen, für Katho liken kommt Rom uird für Juden Palästina in betracht. Hochachtend N. S. D. A. 2. Soweit die Karte. Dazu bemerke ich folgendes: Ich habe zu Jena keinerlei Beziehungen gehabt und habe diese auch heute nicht. Irgendwelche persönliche Gegnerschast kann daher diese Karte nicht veranlasst haben. Inhalt und Form der Karle lassen deutlich erkennen, daft sie wirklich von nationalsozialistilcher Seite stammt und daft keine Täuschung vorliegt. Der Stil, in dem das Schreiben abgesasst ist, macht weder dem Studenten noch dem Nationalsozialisten Ehre, denn es ist ein sehr schlechtes Deutsch, und der Verfasser hat auch nicht den Mut, seinen Ra nzen zu nennen. Aber eins verrät die Karte ganz deutlich, näm- lich, mit wes Geistes Kindern mir es bei den Nationalsozialisten zu tun haben. Wenn nach einer Wahl zu einer Vertretung der Studentenschaft solch eine Karte lvielleicht an mehrere Adres sen ?> losgelassen wird, dann ist das nicht als Leistung eines Ein zelnen zu werten, sondern ein Beweis dafür, wie diese jungen Leute den Nationalsozialismus ausfassen Da der Natianalso-ia- lismus auch unter der Jugend des katholischen Allgäus um An hänger wirbt, ist es für die Umworbenen wichtig und wertvoll, zu fehen, in welche Gesellschaft sie sich begeben. Zu diesem Zwecke veröffentliche ich die obige an mich gerichtete Karte. Zu ihrem Inhalt brauche ich sonst nichts zu sagen, weil er mich nicht trifft." Kommunales aus -er Südlaufttz Berufsschulsorgen in Schönfeld - Schönfeld, 2. März. In der Sitzung der Gemeindevcrord- ncten nm Mittwoch, unter dem Geiste der „Welterwerbslosen- demonstraHon", stand ein unifangreist^r Unterstützungsanlrag der Erwerbslosen zur Beratung. Es hatte sich dazu eine grafte Zahl Zuhörer eingefunden. Vor Behandlung des Antrages brachte der Vorsitzende ein Schreiben des Ministeriums des In nern zur Verlesung, wonach keine Möglichkeit besteht, daft d i e Gemeinden über Ihre Pflichtaufgaben hinaus noch weitere Mittel für freiwillige und zusätzlistw Sonderhilssmaft- nahmen beschaffen. Danach ist auch der Weg, die für solst-c Sondermaftnahmen erforderlichen Mittel im Darlehn smege anfzubringen. kaum gangbar. — Der Erwerbslosenantrag, der übrigens ein vervielfältigter Rahmenantrag irgend einer politischen Mittel st eile und nur aus Agitation eingestellt ist, ähnlich wie im Januar die KPD - Anträge gegen die Steuernotverordnungen, fordert in 8 Punk ten: Beschaffung von Mitteln für öffentliche Arbeiten, Gewäh rung von 'Beihilfen für Licht. Miete und Naturalien, Beseitigung segtist-er Pflichtarbeit und Zahlung des Tariflohnes, stimm berechtigte Zulassung eines Vertreters der Erwerbslosen in den Wohlfahrtsausschuss und schliesslich offizielle Anerkennung des Erwerbslosen Ausschusses in jeglicher Form. — Gegen die'e, sämtlich ungesetzlichen Forderungen, die regelrecht Kaia- strophenpolitik bedeuten, erstand eine Abwehrs ront gegen die Kommunisten von den Sozialdemokraten über das Zentrum bis zum Landbund. Zunächst erstattete Bürgermeister Pursch e einen ausführ lichen Bericht über die Finanzlage der Gemeinde, welcher nicht einmal einen Weg zeigen konnte, wie die (Gemeinde ohne sofor tige staatliche Hilfe ihre Pflichtaufgaben erfüllen könne. Gv Men sel s.KPD) begründete den Antrag der Eriverbslosen als Protest und Demonstration gegen das staatliche System, ohne allerdings selbst die Möglichkeit der Durchführung der Anträge auch nur in irgend einer Weise aufzeigen zu können Er stieft dabei mit den Sozialdemokraten zusammen, welche sich entschieden zur Wehr setzten. Dan ihrer Seite kam nun ein Gegenantrag durch Kv. Winter, um Gewährung von lediglich 20 Pf. Unkostcnbeilrag für die Pflichtarbcitsstundc und damit Ablehnung des Erwerbslosen antrages. Diesem Anträge wurde schlieftlich nach freizügig ge währter Ausspracl-emöglichkeit mit 7 gegen 2 Stimmen statt gegeben. In Verbindung damit beantragte Gv. Grütze eine noch malige N o t h I l f c s a m in l u n g als Haussammlung, da die erste Sammlung zu unvorbereitet und noch völlig unbekannt nur gegen -i7 Mark eingebracht halte sdie Haussammlung im Sommer für das Schulfest erbrachte 500 Marks. Dieser Antrag wurde mit 6 gegen 0 Stimmen angenommen. Es sei also darauf Hingewielen, daft jede Spende, auch in Naturalien, wie in anderen Gemeinden, zur Verteilung für besonders Bedürf tige gern angenommen wird. — Der Gem -Aelt Stef. Heidrich brachte noch die S'raftenbauabrcchnung für 1930 zum Vortrag. Sic weist 2415 02 Mark an Ausaaben auf, davon sind 1072 Mark staatliche Beihilfe und 742.02 Mark Gemeindezuschuft. BekaniBgegeben wurde ein Schreiben des Vezirksschulamtes, wonach die Knabenberufsschuke des Verbands Grunau Sckönfcld, die bisher in Grunau beschult wurde, ab !. April in O st r i tz beschult werden soll, während die in Schönfeld beschulte Mäd- chenberussschule vorläufig noch <bis zur Erstellung der Schul küche in Ostritz) in Schönfeld verbleibt. Die beteiligten Gemein den sollen bis t. April bereits den neuen Verband mit Ostritz gründen. Bei einer Stimmenthaltung wurde hierzu als Grund lage für die weiteren nötigen Verhandlungen beschlossen, schärf sten Protest dagegen zu erheben, angesichts der unhaltbar schwierigen Finanzlage der Gemeinde, die nunmehr um das Vielfache belastet würde. In Oslrih würden die Berufsschulen auch dem bisherigen Schulgeiste und dem Lande völlig entrückt. Ai. Gr. — und in Marienthal Marlenthal, 2. März. In der am 20 Februar nbgehaltenen Gemeindeverordnelensihung, die von feiten des Publikums wie der recht zahlreich besucht war und vom Vorsteher Glausch ge leitet wurde, gelangte eingangs eine Zuschrift der Amlsbaupt- Mannschaft betr. Verfahren bei Wahlen zur Verlesung Ebenso wurde der Entwurf eines Ortsgesetzes über Wahlen zur Kennt nis gebracht und mit 8 :5 Stimmen angenommen. Als Weiteres stand ein Nachtrag zum Ortsgesetz betr. Bürgermeistergehalt zur Beratung und wurde dieser einstimmig angenommen. Weiterhin stand die Wahl des Gemeindedieners, welche bereits dreimal vor genommen worden ist, nochmals auf der Tasesordnung. da ebenfalls wieder Einspruch ge-»«n die in letzter Sitzung getätigte Wahl erhoben worden war. Dieselbe war infolge einer irrigen Annahme der Meme'ndeverordnelen und des in letzter Sitzung anwesenden Herrn Reg Rats tl h l e ni a n n unter falschen Be dingungen vor sich gegangen. Von der Linken wurde hierzu eine Erklärung abgegeben dahingehend, daft sie ihren bisherigen Vor schlag zuriickziehcn und dafür Herr Paul Schwarzbach kan didieren soll Dieser wurde dann auch in der folgenden Wahl gegen die Stimmen der Zentrumsvertreter mit den Landbund stimmen und denen der Linken im 2. Wahlgang gewählt und wird lein Amt am 1. 0. bereits antrctcn. Es lagen dann die wohl in jeder Gemeinde gestellten Anträge der Erwerbslosen vor. Zn dieser Sache geht die Meinung der Verordneten dahin, vor allen anderen Dstigen darauf zu dringen, daft der Bezirksausschuft bei den Sächsischen Werken In HIrschfelde vorstellig werde betr. Verbilligung der "Kohlen- und Strompreise. In dem Anträge wird weiter verlangt, daft ein Vertreter der Erwerbslosen Sitz und Stimme im Wohlfahrtsausschuft erhalten soll, was der Vor steher jedoch zuriickwies. mit dem Bemerken, es halten die Arbeitslosen bereits einen Sitz, aber das Stimmrecht wird den selben gesetzlich nickt zuerkannt. Gv Scheffel, Jos. fZenlrums gab verschiedene Anregungen zur Heranziehung der Erwerbs losen insofern, daft bei gele-zenllichen Arbeiten dies im vorheri gen Einvernehmen mit dem Vertreter derselben geschehen toll. Unter Verschiedenes kam dann eine Zuschrift des Bestrlw Stra- fteumeisters zur Verlesung über die Brauchbarkeit der bereits ge brochenen Stestie zu der in letzter Sstzuug beschlossenen Betchot terung einer Sänfte. Ebenfalls zur Kenntnisnahme gelangte ein Schreiben des Bestrk»ausschusses. einen Beitrag zu der einge- fiihrten K i n d e r s p e i l u n g betr, das dem Wohlfghrtsaus- schuft überwiesen wurde Es folgte dann die Verlesung einer v-mi Be-irksschulamt Zittau einoeganaeneu Verfügung üb-'r die Er z rtchtung eines Schulve-Vandes zu einer genlanten Knaben- ! Berufsschule in O st r i tz Es wird aber allgemein eine ablehnende Haltung dagegen eingenommen insbesondere Gr> Scheffel sZentrum) spricht sich entschieden dafür aus. daft leben, wenn man sich dieses Ausdrucks überhaupt für die Schü ler und Schülerinnen der Roesberg bed'-iien darf, di« näml-'ch In der Hauptsache berufstätig sind und sich nur In ihren Frei- stunden der Tanwusbilduna widmen. Mit dem heili-zen Ernst des Künstlers gehen sie an ihre Aufgnt>en. Von ibm spricht auch beherrschter Gesichtsausdruck. Komposition und T»ckistk und be sonders die „Dramaturgie des Tanzes" verraten Geist. Erfreu- lich, daft dennoch der Tanz selbst als das körperliche Nachfchimn- gen der Seele niemals ertüftelter Nur Technik Platz machen muft. In einem fast zu lano-m Programm, da» mit einer origi nellen Ausdeutung der Ar^si-nne Sui'e von Bnet begann in den Puppenspielern sogar Ansätze zu Humor bekundete und in rnssstchen Imvressionen seinen Höhepunkt hatte, brachte Marga Roesberg auch einige Ekizeltänze. unter denen besonder» der Wal-er gefiel. Walter Goldin ann. von dem einige Tanz kompositionen stammen begleitete apart. Die diesmal v-rhält- nisipös-g ppi bespie M-stine fand lebbas'en Beifall. Z ck. Abend mit Margarethe Tckuni — Fe"r Stelnböck. Mitt- wach, 4. März. 8 Uhr, im Künstlerhaus: Mar-mr-ghs Thum — Felix Steinbock: Ioh. Brahms: Romanzen aus Tiecks ..Mage- laue" mit verbindender Exzählung Ludwig Ticstzz „Wunder same Liebesgeschichten der schönen Magelone". Dresdner Lichtspiele Usa-Palast. Wenn es allein aus die Kunst des Schauspie lers ankäme, dann wäre der Film „Drei Tage Liebe" ein Meisterwerk. Käthe Dorsch und Hans Aibers spielen in meistcr- haster Weise zusammen. Es ist Immer eine Beglückung, die Dorsch spielen zu sehen und svrecl-en zu hören, schon um ihret willen lohnt der Besuch des Film«. — Nicht al»er um der Fabel de» Spiels willen, die von der ersolgreicl)«» Verfasserin des pjychologlcrcnden L'ebcoromans „Das Mädchen George" stammt. (Die Lame nennt sich als Schriftstellerin sehr männlich: Joe Lederer.) Wenn man sieht wozu diese Dame, deren Leistung der Regisseur Heinz Hilpert nur unvollkommen verbessert hat, zwei so prächtige Kerle wie die Dorsch und den Albers verwen det, möchte man sämtliche Tamsn. die sich mit d:r Abfassung von psychologischen Romanen beschästigen. dorthin wünschen, wo der Psesser wächst. Die Fabel also ist die: zwei einfache Menschen, ein Möbelpacker und ein Dienslmn>st)en. die einander zufällig kenneiilernen, iverden «in Paar. Aber «ine gehässige Nebenbuhlerin weift der jungen Frau eiuniredeu, sic müsse sich für den geliebten Mann reckt schön kleid-«; um da-u das G-'d zu haben stiebst und versetz' sie einen kostbaren Ring ihrer bis- herioen Brot<»eberln. Der Manu, den gerade das schlichte und ehrstcl»« Wxsen des Mädchens entzückt Inst, wünscht zu wissen, woher plötzlich der Glanz kommt, er erfährt es und stösst die eben »«»st) Geliebte von sich. Die Verstoftene. die keinen Aus weg sicht, stürzt sich aus dem Fenster. — Die Dame Lederer will uns glauben mast-en, daft eine solche Katassto'che in einer eckten liefen L-ebe schon am dritten Tao« des Beisanimep'eli's möglich sei. W'-r kosten das pid m'ele einzelne Züge der Hand lung für nnwahrscheinstch. Im übr'oen l>obcn nstr das alles tckon einmal gesehen: Do wurde do? Dienstmädchen durch Heuny Vollen verkörpert und der Film h-eft „Hintertreppe"; der Sturz aus d"in Fenster n-ar damals mel bester mostniert und doroeslellt. In summa: d'e ue-'-stipe Seite dieses Films heisst Joe Lederer, die posilioe Käthe Dor'ch. Zentrum. De' isteruf eines Diplomaten wird in dem Ton film „Liebe ans Beseh!" als estie Angelegenheit g-.stchst dert, die mit Flirt und Eroberunoskünsten eng verknüpf! ist. lind daft ans diese Weise ein wichtiger Etaatsvertrag zustande Kommt, ist dos unwahrscheinlichste an dem ganz aus I-ickter Unte'f-astung basierend»« Tonsilm. Eine Komödie von Laihar und Got'wold bat den Vorwurf zudem nach Muster fran-ösilchcr Ehebruchlustl"leie ausget'aulen Tonsilm gegeben. Johannes Rie mann tonisi-wt den AttachS, der nichts zu tun Hal. als ein hübsches Gesicht ?i> macl)en, zu flirten und Ehen zu brechen olles aus Befehl und „aus Liebe zum Vaterland". O'-'g Tschechowa wirkt sich mehr hübsch als sst»auspiel?risch be deutsam au». Arnold Korfs, Haus Iun'"-ri".ann, Tala Bircll und Raul Wstzzelt tun ein übriges, nm dem ganzen eine prickelnde Noto zu geben. U.-T. Der Tonsilm „Schuberts F r üh l i n g s t ra u m" ist ein Ausschnitt ans dem Leben vom Donanstrand aus dem Jahr« 1827. Man spürt die Lebenslust Wiens, jene» wunder same Gemisst» leiser Melancholie und Hellem Last»«». In dieser Atmosphäre lässt Richard O'-wald einen kleinen Liebesroman um Franz Schubert sich absnielen. D-»rn ist ein gut Teil Dich Hing, daneben auch ein klein wenig Wahrheit, zusammen ist es ein anmutiges und reizvolles Spiel, iu dessen Mittelpunkt der entsagende Franz Schöberl und di« Gräfin Estechazy sichen Ge- sangl-ch nord der Film getragen von Ka-nersänger K I ö k e n and Gret! T k e i m c r, die musikalische Untermalung durch Schubcitsche Melodien aber gibt dem Film den Hauptwerk Deutschland In der Internationalen AussteNungskonvcntioii. — Die Barster Konvention über das inter "tionole Aii--stel- lungswesen ist nunmehr in Kraft getreten. Eine konslitnierciide Sitzung, zu der die srauzösstche 'Regierung eingcloden hat und bei der Deutschland u a. durch den Rcichskommissar sür bas Ausstellungswe-eii und zwei Mitgliedern des Deutichen Aus- stcllungs- und Diesseamtes vertreten mar. ha« das Internotio- nale Büro eingesetzt: in Paris, mit einem sranzösstchen Direktor. Zum Präsidenten des Vermaliungsrates wurde der Schweize rische Gesandte in Paris gewählt, die vier Vizepräsidenten stellen Frankreich, England. Italien und Deutichland — Ge heimrat Dr. Mathies, der zugleich Vorsitzender der Klassifika tions-Kommission geworden ist Deutscherseits ist die Inter nationale Werkbund-Ausstelluiig „Die Neue Zeit" sür 193 t an- aemeldct und In Piris »orgemcrkt worden. Die Westousstel- lung in Chicago soll 1933, die in Brüssel 193.'». die Iiiternatio» nale Kunstgewerbe-Ausstcllung in Paris 1047 stattsinden. Humor „Schatz, heute ist unsere goldene Hochzeit, und da habe ich eine kleine ileberiaschimg sür dich. Der Brillaiilring, den ich dir vor süiis ig Jahren zu unserer Verlobung geschenkt habe . . . " „Ja?" „Heute habe ich die letzte Rate bc-ahst, und ich freue mich, dir sagen zu können, daft er nun ganz dir gehör«." VIiHvkilnuvIienvi Vnuvkssvken Oi essten-tl. I'oUer-te.17 »"er Opt feenrui 20711 üercbmsckvolte, 21012 «s«dei« Kustütirung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)