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Sächsische Volkszeitung : 04.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193103046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310304
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-03
- Tag 1931-03-04
-
Monat
1931-03
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.03.1931
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Selbslhttse -er Erwerbslosen! Die strotze Not der Erwerbslosen bann zum Teil stemildert werden, wenn die Erwerbslosen sich selbst stcstenseilig Helsen und unterstützen. An manchen Orlen Deutschlands haben sich Eelbsthilseaktionen der Erwerbslosen stebildet. So besteht bcispielsiveise in Breslau ein katholischer Erwerbs losenausschuh, der Werkstemeinschasten und Kurse eingerichtet hat und von den Breslauer sugendlichen Erwerbslosen einen stro tzen Teil ersaht. Ter Gedanke der Selbsthilfe ist da durch stark betont. Jeder Arbeitslose steuert wöchentlich 40 Pf. zu den linkosten bet. Auherdem helfen sie sich stcstenseitist. Der Schneider und Schuster flicht die Bekleidung der Kameraden: für die Familie, namentlich für die jüngeren Geschwister, arbeitet man in den Werkstemeinschasten Spielzeug und ähnliches. Der strotze Wert dieser Art von Selbsthilfe besteht in folstcndem: Tie Familie des Erwerbslosen erhält manche Kleinigkeiten, die sie sonst entbehren muhte, der Jugendliche selbst ist für einige Zeit der Strohe und ihren verderblichen Einflüssen entzogen. den Tscheklslcn schnell los. Ob sich wohl wer auf Golfes weiter Welt um uns kümmert, dem Kreml ist es ganz egal, und wenn wir hier alle verzocken. Immer kommen noch neue Partien an, alles Kulaken und Klassenfeinde. Mit der ärztlichen Hilfe ist es traurig bestellt. Ich glaube, es sind nur Feldscherer hier, der krank wird, den hält man für einen Simulanten, und erst wenn einer vor Erschöpfung zusammenbricht, wird etwas getan, die meisten stehen dann nicht mehr auf. Die Frauen sind hier besonders untergebracht, arbeiten aber wir die Männer, es kommt nicht selten vor. daß Frauen gezwungen werden, den Wachen zu Gefallen zu sein. Alle Kinder haben sie weg gebracht, aus ihnen sollen echte Proletarier, neue Menschen ge macht werden. So, nun wiht Ihr, wie cs im heiligen Rußland zugeht und wie es um uns hier steht. vrerrlen und Umgebung Verkürzte Arbeitszeit bei -er Straßenbahn Dresden, 3. März. Die Dresdner Straßenbahner haben In einer Versammlung am Sonntag die sofortige Einführung der 44-Stund«n-Woche beschlossen, nm dadurch die Einstellung wohlsahrtsunterslützter Erwerbsloser zu ermöglichen. Die eliva 3M) Dresdner Stra ßenbahner verzichten aus einen Teil ihres Lohnes, um mit Hilfe der verkürzten Arbeitszeit LOO bis 250 arbeitslosen Kollegen Erwerb zu verschaffen. Für den Fahrdienst sollen die Dicnstvlanmacher schnellstens an di« Ausarbeitung der neuen Dienstpläne hcran- rreten. Ta diese Arbeiten längere Zeit in Anspruch nehmen, ist sür die ersten zwei Wochen noch ein St reck tag vorgesehen. In den Strahc «bahn werk st ätten und im Strecken - bau soll d>« 44 Stunden-Arbeitswoche bereits in der ersten Märzwoche beginnen. Die Vereinbarung dieser Arbeitszeitver kürzung soll zunächst bis zum 30. September abgeschlossen werden. t Abitur am Bilchöslichen St.-Benno Gymnasium. Tas diesjährige mündliche Abitur, zu dem im ganzen 32 Schüler, 14 Humanisten und 18 Realisten .zugelassen worden sind, begann unter dem Vorsitz des Herrn Geheimrat Prof. Dr. Schmidt am Montag, den 2. März, und wird am Mittwoch, den 4. MäiH, beendet werden. Unter den 14 Humanisten befinden sich 7 Theo logen. Die Prüfung ist bis jetzt sehr gUnstig verlaufen. : Generalleutnant a. D. Gustav o. d. Decken tz. Am Mon tag verstarb im 70. Lebensjahre Generalleutnant a D. Gustav v. d. Decke n. Der Verstorbene war während des Weltkrieges Kommandeur des 1. Leib Grenadier-Regiments Nr. 100, Kom mandeur der 106 Rcserve-Infanterie-Brigade und Chef der 82. Infanterie Division. Nachdem er im Juni 1918 zum Geneml- leutnant befördert worden war. erfolgte im Oktober des gleichen Jahres seine Ernennung zum Etappenintpekleur der 5. Armee. Nach Beendigung des Krieges wurde er Anfang 1919 verabschie det. Seit seiner Pensionierung war er Vorsitzender des Verban des Sicksischer Ossiziervereine. : Kundgebung des sächsischen Handwerks. Am 22. März sinket in Dresden im Vereinshaus eine große Kundgebung des sächlichen Handwerks statt. Sie ist als Abschluß der vom 15. bis A2 Marr geplanten Reick,-chandwerkwoch« gedacht und soll alle Fmd"runaen und Vorschläge zusainmenfassen, die das Hand werk ans dem Gebiet der Wirtschaft»-, Finanz-, Steuer- und Sozialpolitik stellt. Aus -en KonzerlsSlen Konservatorium. Auch die zweite Prüsungsaus- sührung im Harmoniesaal stand auf schöner künstlerischer Höbe. Bon den drei Pianisten dürste man der Interpretin des C Moll Konzertes von Beethoven <1. Satz) aus der Klasse Helene Zimmermann den ersten Platz einräumen. Die junge Dam« fesselte durch fcinpoliertc Anschlagskultur, durch Farbiakelt und Sicherheit im Ausdruck, durch technischen Flutz und durch reicl;e musikalische Begabung. Die Wiedergabe ^Schülerin aus der Klasse Wüsthoff) des 2. und 3. Satzes de» F-Moll Ko nee ries von Chopin zeigte saubere, gediegene und klare technische Vorzüge, aber der Ausdruck braucht noch mehr Kolorit und Chopinschen Klangclmrakler. desgleicl-en einen Schuß Temperament. Dieses ivar bei der „ungarischen Fantasie" von Liszt in reichem Blaße vorhanden. Der Musikstud-erende ans d r Klasse Birnstein ist ein echtes Musiktalent. In dem Drau'gangerlnm zeigte sich aber dann und wann etwas ver wischt. Aber bei der Klang'arbigkeit und dem sicheren Gefallen der Materie, die der Pianist zur Haid hat. dürste die Läu terung bei der Behandlung der Struktur schnell von statten gehen Des weiteren stellten sich drei Gesangstudierende zur Begutcchtung. Als hcfsnnngslreudiastes Talent dürste nmn eine Sopranist n aus der Klasse von Elisabeth Schlegel-Diet rich anlchen. Nicht nur. daß die ..Cchmuckarie" sMargareib?) «in« außerordenllick klangschöne Wiedergabe fand, sondern die Sängerin versiigt, betreut durch ausgezeichnete Schulung, über ein« Icickte, lockere Tonoe'umg und vorzimlick-en Sitz der Stimme ctumso wie über Wärnie und ltzeschm-'diokeit des Tim bres. vorziialiche Tcrinrägung und sich're Gestaltung. Eine Arie der „Micaela" ILchülerin non Frau Prof. Braunrolh) interessierte wohl durch klangschönes und gutes Stimmatcrial, aber die Wiedergabe schien durch Befangenheit beeinträchtigt zn sein. Endlich Po'as Tod aus Verdis „Don Carlos". Auch hier «in Schüler fKlasse Pros Kluge) mit gutem Material, warmer und weicher Tongebung. Aber der Klang ist noch etivas unsres, so daß die volle Entlastung der Stimmil'el noch ange- strebt werden muß. Technilch aus"e-e'chnel und sicher im Aus druck ein Flötist aus der Klasse von Pr.ok Paul Bauer, und ein Geiger ans der Kiasle von Adrian Rappolöi, den man Dresdner Kaushalksorgen Der Doranschlag für 4SS4 weist einen Fehlbetrag von 16 Millionen aus Die Deckt ungsvorschläge Dresden, g. März. Der soeben bis aus geringe Teile fertiggestellte Voran schlag der Stadt Dresden für das Rechnungsjahr 1931 schließt, wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz meldet, mit einem Fe hl lull rag von säst 10 Mill. NM. Es wird geplant, hiervon 114 Mill. RM. durch iveitere Streichungen zu beseitigen. Die vom Rat bereits beantragte, von den Stadtverordneten aber bislzer wiederholt abgelehnt« Verdoppelung der Bier steuer soll 2 Mill. RM. ergeben. Aus der Herabsetzung der Richtsätze der Fürsorge und einer Aenderung der Anrechnnngs- rlchtliiven will man eliva 6.4 Mill. RM. ersparen. Beim Schuldendienst will man versuchen, 3 Mill. RM. durch Hinzuschiebung der Ablölung der Schatzscheine zu ersparen. Ter Rest des Fehlbetrags soll durch einen Zuschlag zur eben erst eingefiihrten Bürgersteuor von 150 Prozent gedeckt iverden, so daß also 250 Prozent Bürgersteucr erhoben iverden sollen. Hieraus werden etwa 3)4 Mill. RM. erwartet. Zu sammen würde das etwa 16.4 Mill. NM. ergeben, also etivas mehr, als der Fehlbetrag voraussichtlich sein wird. Das rührt daher, daß die Bürgersteucr nur in Zuschlägen von mindestens 50 Prozent erhoben werden darf. Ein Zuschlag von 200 Pro zent würde aber nach Ansicht des Finanzamts nicht ansrcichen, so daß es 250 Prozent vorschlägt, gerade als ob die Steuer zahler nicht schon über- und überbelastet wären. Indessen hat es mit dem erwähnten Fehlbetrag von fast 16 Mill. NM. noch nicht sein Bewenden. Er ist nämlich unter der Voraussetzung errechnet worden, daß gemäß dem Borschlag des Deutschen Stäütctags gleich und Staat zusammen drei Viertel der Kalten der Krisen- und der Wohlfahrtserwerbs- losensiirsorge übernehmen und daß aus die Gemeinden nur ein Viertel der Kosten hiersllr entfällt. Sollte sich diese Voraus setzung nicht erfülle», so würde sich der Gesamt fehl betrag im Boranscklag aus rund 33 4 Mill. NM. erhöhen und mithin durch die erwähnten Maßnahmen nur zur Hälfte gedeckt iverden. Weitere Notmaßnahmcn wären alsdann unausbleiblich. Diese Zahlen zeigen aufs Deutlichste, daß Hilse fürdie Ge. meinden unbedingt nolivendig ist. Vie vervierfachte Bezirksnmlaste Der Bezirksausschuß der Amtshauplmannschaft Dresden beriet in seiner Sitzung am Montag Uber den Haushaltplan siir das Rechnungsjahr 1931 32. Der vorgelegtc Einwurf gleicht sich in Einnahmen und Ausgaben mit 5 307 207 NM aus Im lelztjöhrigen Etat war bei 5 337 533 NM. Ausgaben ein Fehl betrag von 491542 NM. vorhanden. Ter Etat soll am 22. März vom Bezirkstag verabschiedet werden. — In der Aussprache wurde die von der Gemeindckammcr erlassene Amveisung, daß die Lasten sür die Wohlfahrtscrwerbsloscn nicht durch Darlehen, sondern durch Umlagen ausgebracht iverden müßten, s6>ari kri tisiert Die Bezirksumlage, die der neue Haushaltplan vor sieht. ist mit 2 358 000 NM. beinahe viermal so hoch wie im Vorjahre Im Banne guter Zirkuskunst Die Romantik des Zirkus feiert gegenwärtig im imposan ten Sarrasanibau in der Neustadt wahre Triumphe. Was kann es sür den heutigen Mensch» wohl auch Vielgestaltigeres. Bun eres gcben als einige Stunden in einem stutgcleiteten Zir kus, der einer regen Phantasie immer den weitesten Spielraum läßt. Hans-Stosch Sarrasani erwies sich wieder einmal als guter Regisseur, der weiß, womit er, trotz wirtsckzastlicher Not zeit, das Publikum in Bann halten kann. Schon äußerlich wirkt der Ku"pelbau mit seinen Tausenden von Lichtern sug gestiv. dieser Glanz wird aber durch eine wirksame Innen dekoration nach ii1>erlrosfen. Und wenn dann das umfang reiche Programm, überaus nuancenreich, sich abwickelt, solät ein jeder mit gespanntester Aufmerksamkeit. Die Nerven er leben Hoch s-ann ungen bei lebensverachlender Artistik und werden entspannt bei tollen Clownspäßen und den Künsten edler Pferde und exotischer Tiere. Die Artistik herrscht im Programm vor, man sieht durchiveg erstklassige Leistungen, an gefangen bei einer Seiltänzerin, dann zwei Kraft- und mehrere Luftnummern, von denen besonders die Künste an fliegenden Trage wn hcrvorgehoben seien. Tas vorbildlickie Pferdematerial zeigt Georg Burkhardt bei der Hohen Schule, andere gute Pscrdeöressuren sührt Ernst Schumann vor. Großes In teresse finden naturgemäß die Ra u b t i e r d re s s u r e n; man sicht gutgeschulte Eis- und Braunbären, prachtvolle Königstiger, bewundert das angeborene Balaneiertalcnt zahlreicher Seelöwen nicht ganz ungesährliche Wasser büffel. Die besonders eindrucksvoll« Elesanten- nummer gehört mit zu den Höhepunkten des Programmes. Zum Schluß sammelt sich alles ivas zu Sarrasani gehört zu einer impos-'nten Massenszene. Der anhaltende Beifall und der gute Besuch beivc'st, daß das Programm ganz den, Geschmack des breiten Publikums entspricht, wenn es auch etwas zn lang gera'en ist. Die tausendsältigen Eindrücke schwingen noch lange im Gemüt nach. G Nach Schluß der Zirkusvorstellung nachmittags und abends werden infolge Sperrung der Earolabrücke ab heut« Dienstag, den 3. März, Sondcrwagen nach folgenden Richtungen abgelas sen: ab Zirkus über Ackertvlaiz nach Altenberger Straße wie Llliie 3: ab Zirkus iib»r Albertplatz. Sach se n v l a tz, Stiibelplak nach Hauptbahnhof ivie Linie 26: ab Zirkus über Albertvlatz, Marie »brücke, Bhf. Wct- tinerstraße nach Hsuvtbabnhos wie Linie 26: ab Zirkus über Albert"latz, Neustädter Babuhol nach Wilder Mann wie L'nie 3: ab Zirkus mll Kraftomnibus Uber Asterstraße, Klostcrgasse, Aiaustusbrückc. Hauptbahn Hof nach Bü naustraße Löbtau wie Linien A und I. : Aus der ttnfallchron'k. Am Montaamistag wurde auf der Chemnitzer Straße eine aus der Kaitzer Straße wohnhafte Ehe frau von einem Straßenbahnwaaen anaefahren und zu Boden steschleudert. Sie erlitt eine schwere Kopfverletzung, die ihre schon des öfteren hörte, spielte zivei Säße des D Moll Kon zertes von Vieuxtemns mit virtuoser Technik, satter Klang farbe und feinempsunde.iem AucLunck. Das Konservato riumsorchester bewältigt? seine anspruchsvolle» Aufgaben unter Paul Büttners umsichtiger un-d geivandler Sladki'h- rung ebenso ivacker wie un'er der Leitung zweier talentvoller D riaentenschi'lcr ans der Klasse von Prof. Büttner. Ein vollbesetzter Saal dankte für den genußreichen Abend mit starkem, wohlverdientem Beifall. —Ist— Gcwerbehaus. Im vierten A u s s ü h r u ng sab e nd des Dresdner Tonkünstlervereins lernte man einige Werke kennen, die im Tonkiinstlerverein zum ersten Male auf geführt wurden. So sang die Dresdner Madrigal- Vereinigung „Italieniiclze Madrigale" von Luca Maren'io und „Nackt und Morgen" feine Lckder'olge nach Med'ckten von Eichendorssi von Richard Wetz. Stellten sckon die Madrigale an einen G.-sangskörver bedeutende Anforderungen, so geht Nickard Wetz in seinen Anmrückzn noch weiter. Otto Win ter hat aber seine Sänaersck-ar so vortrefiiich geschult, daß die zahlreichen Schwieri-ckesten der Stimmführung und Harmonik, aus-'ez-ricknet bewältigt und daß towohl in In'ono"on und dnnani'scl^en S^--itierunae,i als auch in rlustknuscher Such erhell die eii'-"Inen Gesäuge prachtvoll wiedergegcben würden. Tic Komvosiston Wetz darf als interellant geolli>eiteles. wirkuuos- volles, schön emnsundenes und dankbares Vokaliverk angesehen iverden. Die dritte Ne'ke't vermittelte das Dresdner Streickguartett (Herr-m Fritzsche, Schneider. Rivhahn und Krop holler), ein Streichgu-rrtett in A-Moll von Paul Graener. Meh' rhapsodisch Charakter, scllllt es al»?r durch eigenartige lfarmonitche und Instrnmeu- t-lle Rei-e. durch F'uß und rbvchm'scsvn Schwung und durch eine melodische Linck. Bon dieser Kammermusikverein'giing Ne jedecwal durch iäiwst bekannte und gewürdigte Qualitäten ihre Zuhörer ßegeiswrt, hörte man noch das Hapdnscße Streich onartctt in C-Dur lW-rk 512) und das Streichquartett in Cis- Moll lNr. IN von Beethoven. —lst— Vo'kswrh'. Martha Fuchs hat sich In der Dresdner SMatsop"« nut einer P.llhe IreCiich intcrnretierler Partien schnell einen Nus rrwo'ben. Ihr „Roseukavalier" und ihre „Carmen" müllen besonders lwrauegeh-ben iverden. In Lie- de-n von Cherubini, Mpeart. Brahms. Mohler und Strauß be währte sie sich nun auch als ausgezeichnete Licdersängerin. Ueberführung ins Krankenhaus nötig machte. — Als am Mon- tagvorniittag In der großen Schlachthallc auf dem Schlachthose ein 17 Jahre alter Fleischcrlehrling über eine Barriere springen wollte, rutschte er aus und stieß sich sein an der linken Seite hängendes Schlächtermesser lies in den Oberschenkel. Ter junge Mann wurde schwerverletzt dem Krankenhaus zugesübri. — Aus dem Zöllnerplatz stießen in der sünstcn 'Morgenstunde des Sonntags an der gefährlichen Kreuzung Zöllnerplatz, Diirer- straße und Stcpanienstraße zwei Autodroschken zusam men. Die eine fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf die große, an der Westspitze des Zöllnerplatzes gelegene Fußgängerinsel hinaus, auf deren Mitte eine Litfaßsäule stand. Die Säule wurde vollständig zertrümmert. d. 25 Jahr« Lockwitztalbahn. Am heutigen 3. März sind es 25 Jahre her, seit die elektrisch betriebene Bahn von Nie dersedlitz nach Kreischa in Betrieb genommen wurde. Die Bahn hat in den 25 Jahren ihres Bestehens rund 14 Mb lioucn Fahrgäste besördert. Die Verkehrsleistung betrug rund 4,25 Mill Kilometer. Proteste der Schuhmacher — Am Montagvormistag veranstaltete die Dresdner Schuh nacher-Innung In den Annensälen eine überaus starkbesuchte Kundgebung, der auch Vertreter der Reichs- uns Landesbchör- den, der Gcwerbekammer usw. beiwohnten Stach begrüßenden Worten von Obermeister Jünger, svrach der 1. Verband?' vorsitzende. Obermeister Angermann, über die Notlage des Schuhmacherhandwerks. Nach eingehender Aussprache, au der ich namhafte Nedner beteiligten, wurde einstimmig eine En! chließung angenommen, die die sofortige Beseitigung der ltädti- chen und staatlichen Regiebetriebe sowie die Bereitstellung be hördlicher Aufträge sür das Cchuhmacherhandwcrk, Steuer erlcichtcrungeu und Maßnahmen gegen Schwarz- und Plüsch- arbeit gefordert werden. — un- der Brauer Der Sächsisch« Vrauerbund hielt in Dresden seine 15. ordentliche Jahreshauptversammlung ab. die aus allen Teilen Sachsens zahlreich besucht war. Der Vorsitzende. Genc raldirektor Matthias, erstattete den Geschäftsbericht. Er bezeichnete die Lage des Brauereigewerbes als katastrophal Schuld daran seien außer der allgemein schlechten Wirtschaft? läge die erneute Biersteuererhöhung. Die Versammlung nahm eine Entschließung an. in der die Mißbilligung darüber au- gesprochen wird, daß verschiedene Städte die Gemeindebier steucrsäke verdoppelt haben. Mit besonderer Entrüstung weise die Bersamnzlung das Vorgehen der Kreishaupllnannichallen Dresden und Chemnitz zurück, die entgcoen dem Wortlaut der Sächsisclzen Gemeindeordnung die Städte Meißen und Cheni nitz zur Verdoppelung der Gemeindebiersteucr zwingen wollten. Wie schon auf der Bühne ihre Gestaltung und die Art ihre? Ausdruckes durchaus sinnaemäß gezeichnet sind und sich aul uatürlicivr und innerlich emvsundener Linie aullmuen, so ivertet sie d'ese Vorzüo« anch mit Geschick und veriönliclzer Note Im Liedgesang aus. Besteckend die Ctimmkultur und die Klangsckönl)eit. Der Negisterumsang ist von belräch'lichcr Svanniveite. Aus den satten Tiefe» der Altreamn steigt er bis in die bellen Lagen des So'ranckarakters. Dabei mit ll>ie- lendsr Leichtigkeit felln'ollerter Geschme-d-ake't »nd gle-ck- bleibender Fall'". Besonders angenehm die schmm-heln-e W"'ck- bsit und dm Warwe des Timbres. Bon der Bedeutung ihrer Bühnenkunst gab sie abschließend in einiaen Arien eine volt- wertiae Praka. Josef Goldstein stützte als Begleit-'? gc- ivandt am Flügel. —ei— Künstlerbaus. D'r G Dur Sinkowe von Cbr W G'uck, dem Bourrec von I. S Bach und dem Menue'i in A Dur von Bocchcriiii Kai'? Josef Mraczek in seinem Konzert mit dem Dresdner Kammerorchestcr die Sülle lur Kai''»»»-, orches'er von Wo'sagno Tacnbi oeaenillwraest-lllt. Ds-ll wen'vollc alle Musik, hie-- der volle Bankrott der neuen Musik Man ist doch der zcbniähriaen Versuche, die man mit dck'em unfrucht baren. gesvrei'ten und künstlich aufa-meitschten Schassen einer Musikeraeneralion ausfiikrte, die herllick wenia zu sagen batte, reckt müde und überdrüssig oemorden. Tier« Neuerer ale'cken doch verteufelt dem bekann'en Wald mit den drei Bäumen. Zivei sind schon umoeschlagen. Trotzdem finden sie lick aus Ibrer Ver wilderung nickt heraus Dos oauze Kavitel . N"ue Musts," bleckt doch halt ein Hornberger S bteßen. Man muß'e sick daber an diesem Abende an die . verpönten" Alle», an die aeisivalle Ge sangskunst Wa'demar Staeaemanns. an d'e seinmusika lisch? Leitung Mraezeks und die treffliche Ausführung durch das K a m ni e r o r ch e st e r halten, um einen Gewinn zu haben —n. Komödie. Am Sonntag gastierte Marga Rocsbcrg mit ihrer Tan'gruppe in einer Morgenoeranstallung der Komödie Die neue Schule für Bewcg.ung-'kuliur macht von sich reden und was man in diesem Programm sah, nimmt unbedingt sür sie ein. Schon äußerlich besticht die. Frische der Methode, die weit ent° sernt von Künstelei die natürliche Anmut der Körperbewegung als erstes Gebot achtet und auf dieser Grundlage harmonisch aus- baui 'Man ist überrascht, solct»e Leistungen von Laien zu er-
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