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Sächsische Volkszeitung : 19.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193102194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der Fastenhirtenbrief Bischof Conrads (4 Seiten)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-02
- Tag 1931-02-19
-
Monat
1931-02
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.02.1931
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Für euch bringen Wir jeden Tag Goll, dein Herrn aller Men- scl-rn, Gebe!« und Opser dar und verlangen glühend, dah er euch mit seinem Licht erleuchte, dah er euch geleite zur Vereini gung mit denen, die aus sein Wort hören, auf das; ein Hirt und eine Herde werde. An dl« Regierungen und Untertanen Da Wir in aller Schuld sichen, sprechen Wir vorzüglich zu den Regierenden, das; sle in Gerechtigkeit und Liebe herrschen zum Nutzen und Aufbau und nicht zum Ruin. Sie sol len sich immer daran erinnern, dah es keine Macht gibt, sie sei denn von Gott, und dah sie Gott strenge Rechenschaft ablegen " An die Untertanen richten Wir dann die Mahnung, dah sie den Regierungen gehorchen, nicht wie Menschen, sondern wie Gott. Sie sollen wissen, dah der, der der g e s e tz l i ch e n A u t o - ritäl Widerstand leistet, auch der Füauna Gottes Widerstand leistet. Wer sich in solcher Weise widersetz», der bervnet lewst seine Verdammung vor. Ai, die Reichen und Armen. Gleicherweise sprechen Wir zu den Neichen und Armen. Den Reichen geben Wir zu bedenken, dah sie sich als Diener der göttlichen Vorsehung und als Wahrer und Verteiler seinerGUter betrachten, Christus selbst hat ihnen die Armen empfohlen, und der göttliche Richter wird von ihnen mehr ver langen, weil sie mehr empfangen haben. Nie sollen sie das gött liche Wort vergessen „Wehe euch, ihr Neichen". Die Arme» ermahnen Wir dann im Herrn, dah sie die Armut Unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus betrachten, dah sie an sein Beispiel und seine Verheihung denken und den Erwerb geistiger Reichtümer nicht vernachlässigen, der für sie doch so viel leichter ist. Wenn sie sich auch erlaubtcriveise bemühen, ihr Los zu verbessern, so mögen sie sich mit gutem und gerechtem Herzen Gott empfehlen und nie die Hand zur Unge rechtigkeit erheben. An die Arbeiter und Arbeitgeber. Arbeiter und Arbeitgeber bitten Wir inständig, seden feind lichen Zwist und Kamps zu vermeiden und sich in brüderlichem und srcundschaftlichem Bunde zu vereinen Sie sollen sich gegen seitig unterstützen, die einen mit ihrer Fähigkeit zur Leitung, die anderen mit ihrer Arbeit und praktischen Befähigung. Sie sollen nur verlangen, was gerecht ist und niemals verweigern, was ge recht ist. So sollen sie in ungestörter Ordnung nicht nur sür den persönlichen Vorteil jedes einzelnen, sondern auch sür das Ge- famtwohl sorgen. An die Niedergeschlagenen und Verfolgten. Am Schluh Unserer Rede, aber an erster Stelle in Unserem Sinn und in der Liebe Unseres Herzens steht Unser Wort an euch, die ihr krank seid und Schmerzen erduldet, die ihr Trüb sal und Widerwärtigkeiten zu ertragen habt. Besonders aber sprechen wir zu euch, die ihr unter den Feinden Gottes und der menschlichen Gesellschaft zu leiden habt. Indem Wir für euch. Unsere Gebete darbringen und soweit es in Unserer Macht steht, euch auch Hilfe leisten, indem Wir euch der Liebe aller empfeh len, sprechen Wir zu euch im Namen Christi, dessen Stellvertre ter Wir sind: „Kommt zu mir. die ihr mühseligund beladen seid, ich werde euch erquicken." So erteilen Wir den» urbl et orbl und allen, die in Unserer Stadt und auf der ganien Erde wohnen, aus ganzen, Herzen den apostolischen Segen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen." ...... . , Sonnakevä Sorsntl««-» Ltinung kommend»» Montag 5Selir. VMInefizeliuI - Wlitterie 33 000 — veoumtgewlnne, ASekstgeu/Inn 10 000—, 5000.— u. ru >.— unä KO Ule. bei allen HwMsIottetteeimwbwen unü eonsligen l.osgescbzsien ocler äi'ekt ckncb r Slcksizclie ^Voklfskits- Iot>e,ie». llresllen-^.. ^V-isenksusstr. 28, Uoztsebecklconto Oresäen 113029. Sendung der Frau In den „Stimmen der Zeit" sFebruar 1931) schreibt Oda Schneider mit stillem Hinweis auf einen unlängst wieder erneuerten Streit um die Abhängigkeit vom Manne: „Im ersten Korintherbrief steht ja auch stl.11): „Sonst ist jedoch im Herrn das Weib iveücr unabhängig vom Manne, noch der Mann unabhängig vom Weibe". Es bedeutet also die Unter ordnung der Frau durcl>aus nicht die freie Selbstherrlichkeit des Mannes. Tas Haupt bedarf des Herzens. Wenn der Mann versagt, wird ost in der Frau die Schuld zu suchen sein. -Das Haupt kann nicht mehr in rechtem Sinne Haupt sein, wenn das Her, nicht mehr in rechtem Sinne Herz ist. Fahren wir fort, unserer Natur und Bestimmung Geivalt anzutun, uns zu ver männlichen, indem wir uns znr Führung aufwerfen, den Ge horsam zu kündigen, jegliä;es Verhiilltsein abzuschiitteln. so ver leiten wir uns ähnlich den Wur.zeln eines Sinnes, die, das Welken der Krone bemerkend, sich selbst erschreckt aus dem Dunkel reihen und ans Licht recken, die Krone zu ersetzen, statt ivahre Heilung in dem tieferen Versenken in jenes fruchtbare Erdreich zu suchen, aus dem alles Leben stammt. Unser frucht bares Erdreich ist das Geheimnis Gotte», zu dem schon unsere Natur hindrängt, damit die Ucbernatur sich Kraft der Gnade ganz hii-cinverzweigcn möge. Je inniger wir mit diesem heim- liäien Dunkel verwachsen, — das geht nur langsam, wie auch die Wurzel» eines Baumes nur langsam In die Erde Vordringen — desto mehr Krast werden wir für unser Sein gewinnen. Den» daraus kommt es sür uns an: auf das stille, klare, gottverwur,zelte Sein. Nicht auf das Handeln, nicht aus das Rusen, nicht aus das Fahncnschwingen. Auf das Sein. Das ergibt sich schon aus jenem eigentlichsten Beruf, der uns zu Ge fährtinnen Mariens macht: aus dem Mutterberuf. Er ist darauf angelegt, uns zu Gesähcn des Seins" zu gestalten, damit wir Sein in solcher Fülle in uns sammeln, Sah es überströme, sich andern Wesen mitzuieilen, leiblich und geistig. Wir sollen übrigens immerdar, in weichem Stande und Berus cs sein mag, Mütter sein, d. h. von jenem geistigen „Sein" übersliehcn, das mir durch Gebet und Eucharistie aus den Tiefen der Golt- beit schöpfen. Dann wird die Gerechtigkeit des Hauptes wieder in uns wurzeln können, wie die Gerechtigkeit Josephs im Erfahrungen in -er Trinkerfürsorge Fast auf keinem Gebiete der Wohlfahrtspflege ist Vorbeu gung. Aufklärung über die schlimmen Folgen und Rettung not wendiger als auf dem der Trinkerfürsorge; denn durch nichts wird der Körper mehr ruiniert als durch den llbermähigen Ge nus; von geistigen Getränken. Durch nichts wird auch die Fa milie, Mitwelt und Nachkommenschaft mehr gefährdet als durch die Trunksucht und die unverantwortliche Unkenntnis der ver heerenden Wirkungen dieser Krankbeit Hier einzugreifen, jeder an seinem Platze, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, ist in erster Linie Pflicht und Sache des Wohlfahrtspslegers, aber auch > edes Christen, der ein warmes Herz für die see lische und leibliche Not seiner Mitmenschen in sich trägt. Um aber mit Erfolgen arbeiten zu können, ist eine gewisse Menschen kenntnis erforderlich. Man muh den Trinker in der rechten Weise anzufassen wissen, dann ist die an sich schon schwierige Arbeit in der Trinkerfürsorge einigermahen aussichtsreich und iaht wenigstens grundsätzlich auf Rettung hoffen. Letzteres mutz unbedingt das zu erstrebende Ziel sein. Eines der wichtigsten Mittel ist die vorbeugende Obsorge, die möglichst alle Gelegenheit zum Trinken völlig ausschaltet. Wenn jemand in die unglückliche Lage gekommen ist, von dieser Krankheit heim gesucht zu werden, dann ist meistens die Unterbringung in einer Heilstätte erforderlich. Solche Heilstätten haben wir in Deutsch land in gröherer Anzahl, sowohl für Frauen wie auch sür Männer. Wie geht nun die Heilung in einer Anstalt vor sich? — Viele Menschen missen überhaupt nicht, dah die Trunk sucht eine Krankheit ist. Ain allerwenigsten wissen dies die Pa tienten selbst. Unbedingt erforderlich ist ein psychisches Verstehen von seilen des Pflegepersonals, was schon eine gewisse Zeit be» nnsprucht; denn Trunksucht ist eine eigenartige Krankheit, die sich bei jedem einzelnen anders auswirkt. Eine Kur mit einer Zeitdauer von sechs Monaten ist In manchen Fällen nicht einmal ausreichend, um eine völlige Heilung zu erzielen Eine Verlän ¬ gerung auf 8, oft auch 10 Monate, ist deshalb öfters erforder lich, denn dies leistet oft gute Dienste. Eine offenherzige Mittei lung von feiten der Angehörigen über die Art und Zeitdauer der Krankheit ist auch von jeder Anstaltsleitung erwünscht. Da Alko holkranke fast nur Gemütsmenschen sind, ist eine Behandlung solcher Personen sehr schwierig. Persönliche Besprechungen und öfterer Postempfang fördert die Gemüts- und Willensbildung. Aus alle Fälle darf ein Berichten von Nöten und Unglück nicht statlfinden oder soll so gut wie nur möglich vermieden werden, da dies auch wieder störend auf das Gemüt wirkt. Vorträge in Heilstätten und Anstalten, die von Patienten immer gern ge hört werden, sind im allgemeinen sehr nützlich Nur müssen diese In einer angenehmen Art und Weise vorgetragen werden Scherz und Wil; sind sehr nützlich, weil sie die Gemütsstörung hemmen. Eine sehr wichtige Aufgabe des Pflegers ist auch die religiös« Beeinflussung. Hand in Hand muh der leibliche Arzt mit dem Seelenarzt arbeiten, wenn eine Kur Erfolg haben soll. Die Abstinenz wird durch eine naturgemähe Ernährung gefördert. Eine stark gewürzte Nahrung reizt den Körper nur zum Trinken. Voraussetzung zur Heilung ist auch die völlige Enthaltsamkeit von sämtlichen geistigen Getränken, sowohl während der Kur, wie auch im späteren Leben. Eine allmähliche Entziehungskur gibt es in keiner deutschen Anstalt mehr. Gerade In diesem Punkte besteht eine der gröhten Sckwieriakeiten Viele glauben nach ihrer Entlassung, dah sie stark aenua sind und wollen es gar nicht begreifen, das; es ohne die Totalabstinenz nicht geht. Ost vernichtet dann schon das erste Gläscken voll und ganz die bisherigen Opfer und Bemühungen wodurch eine zweite, und zwar noch schwierigere Kur nötig ist. Wcsenttick erleichtert würde die Arbeit in der Trinkerfürsorge, wenn die Angehörige» über die Gefahren mehr orientiert würden. Die uns nächst gelegene katholische Heilstätte für Alkoholkranke ist in Pahsch- kau i. Schl. Drerelen une) Umgebung Ein Kinderfest Dresden, 18. Februar. Der Faschingsdienstag gestaltete sich in den SIrahen Dres dens zu einein regelrechten Kinderfest. Schon am Montagnach mittag waren Trupps von buntbemalten Indianern zu sehen, freilich noch zaghaft und nicht in solch schieh- und knallustiger Stimmung ivie am Faschingstage selbst. Besonders am Nach mittag belebten die Strahen fast ausschliehlich die vermummte Kinderwell; teils artig in Begleitung Erwachsener, teils in wil den Rotten, Helle Freude an der Ungebundenheit in den Gesich tern. Die Mütter werden mit jedem Jahr erfinderischer in der Ausstattung der Kostüme für ihre kleinen Lieblinge. Vom Rot käppchen über Pierrette bis zur extravaganten Exotin war alles vertreten, bei den Knaben herrschte, wie jedes Jahr, Kasper, Pierrot und vor allem Indianer vor, aber auch Fridericus war getreulich kopiert worden, mit weihem Zopf. Dreispitz. Degen und Orden. Die Pritsä>en wurden selbst von den Kleinsten aus probiert und mit Konfetti nicht gespart. Manchmal sah sich das ganze wie ein Feldzug der Kleinen gegen die Grohcn an. In den späten Nachmittaqsstunden gesellten sich in den Hauptstrahen auch verkleidete Erwachsene zu den zahllosen Kin dern. Doch war das ganze Faschingstreiben, soweit cs öffentlich in Erscheinung tritt, bei weitem nicht so lebhaft wie In anderen Jahren, obwohl es in den Hauptstrahen mitunter ein beäng stigendes Gewimmel und Getriebe annahm. Mit einer eigenartigen Kundgebung mit kommunalpvltti- schem Anstrich machten die Rochwitzer von sich reden. In einer z w e > s pä n n i ge n Postkutsche legten die nunmehr seit zehn Jahren in Dresden einverleiblen Rochwitzer humorvol len Einspruch ein gegen die Vernachlässigung ihres Vorortes in verkchrspolitischer Hinsicht. In ihrem mittelalter lichen Fahrzeug fuhren sie durch die Hauptstrahen und statteten auch dem Rathause einen Besuch ab. — In den späten Nach mittagsstunden kam es gestern auf dem Pirnaischen Platz zwl- scken sozialdemokratischen Zettelverteilern und politischen Geg nern zu einem Handgemenge, wobei ein nationalsozialistischer Zeitungsstand umgeworfen wurde; es wurden fünf Sistierungen vorgenommen. Auherdem wurden während des gestrigen Abends insgesamt 26 Personen wegen Nichtbefolguna polizeilicher Wei sungen sistiert, jedoch nach Feststellung ihrer Personalien wieder entlassen. heiligen Muttcrseln Mariens. Tann wird auch das „Handeln" des Hauvies uns jenkLeitung und jenen Schutz gewähren, deren mir im Grunde so sehr bedürfen. Freilich, was sind die wirklich gottverbundenen Frauen sür ein kleines Häuslein gegen das Heer der gleichgültigen oder sogar goltleugncndcn Frauen! Es liegt nickt in unserer Macht, der Gnade folgend in uns selbst die wahre Frömmigkeit zu ent wickeln. Auf jede einzelne kommt es dabei an. denn jede ein zelne Kan» ein kleines Blinkfeuer sein, an dem sich unsere ver irrten Seefahrer wieder zurcchtsinden Vielen von uns braucht man nur zum Bewuhtsein zu bringen: es ist keine Schande, durch und durch Frau zu sein. Viele non uns quälen sich ja da mit, die Vermännlichung zn cr-wingen, laut zu werden und frivol, unmütlerlich und unbändig, weil sie fürchten mirückzu- bleiben, lächerlich zu werden, leer auszugehsn. unter dis Räder zu koni'nen. wenn sie „nur weiblich" sind. D-- Abhängigkeit von solcl>er Furcht ist viel schmählicher als die " ^-ängigkeit von weiblicher Zucht und Sitte. Colcken aber ist manchmal leicht zu Helsen, wenn man ihnen den Mut beibringt. ganz ruhig und sel'-stverständttch wieder Frau zu sein. Im tiefsten atmen sie auf. wenn sic cs wieder sein dürfen, lind den ganz junaen kann man sagen, das; heute vielleicht ein kleines Stückchen Heldentum darin liegt, so ganz schlechthin Frau zu sein." Aus -en KonzerlsSlen Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle. Kurz, aber erbaulich war das Orchesterkonzert der Orchesterschule der Staatskapelle am Sonnabend. Neues wurde nicht geboren, denn die Sinfonie D-Dur von Ioh. Georg Leopold Mo-art, dem Vater Wolfgangs, hörte man kürzlich im Tonkiinstlerverein und die Begleitung zu dem Kiavicrkonzert Nr. ü von Beethoven führte das Orchester auch schon aus. Trotzdem erbrachte das Orchester wiederum den Beweis, dah cs unter Hermann Kutzschbach zu einem vollwertigen Instrnmentalkörper er zogen worden ist der getrost in erfolgreiche Konkurrenz mit so manchem ständigen Orchester treten kann. Die jungen Musik- stud'erenden erhalten jeden'alls hier die denkbar beste Vor bereitung für Ihr späteres Wirken im Orchester. Ais Solist trat der bekannte und geschätzte Pianist Franz Wagner auf, der mit seiner ansgcrci'sten, abgeklärten Künstlerschaft zwei Sa rasani spielt in Dresden Den sonst so stillen Sarrasanibau am Carolaplatz in Dres den Neustadt durchpulst neues Leben. Sarrasanis Stammperso» nal ist dort — von Köln kommend — zur kurzen Wintcrrast ein- gekehrt, nachdem die vorjährige Tournee von der Neichshaupt- stadt aus nach Süddeutschland, der Schweiz und einem Teil Frankreichs geführt batte. Von morgens früh, eh' noch der graue Wintertag Uber die Elbhöhen heransteigt, bis in die tiefe Nacht hinein wird im Manegenrund, aus der Bühne, in den Werkstät ten, den Probier- und Ballettsülen sowie den Büros fieberhaft geprobt, gerüstet und gearbeitet, um d'e Vorbereitungen für die Iublläumssaison, die diesmal in neue Städte und Länder sichren soll, bis in die kleinsten Einzelheiten vorzubereiten. Nur einer, den alle vermissen, fehlt in dem geschäftigen Gewimmel: Han» Slosch Sarrasani. Ein ernstes Herzleiden, hervorgerufen durch eine rastlose dreihigjährige Tätigkeit als Zlrkusdirektor. hat ihn auss Krankenbett gestreckt. Er liegt in einem hiesigen Kranken haus und vom Krankenlager umkreisen seine Gedanken den Bau am Carolaplatz. sein grösstes und darum vielleicht auch lieb stes Sorgenkind Einst die Erfüllung eines langen Traumes, heute durch die Entwicklung des Zirkus Sarrasani, der jetzt Mo nat für Monat über eine halbe Million Mark Unkosten hat, zu klein, zu eng und damit für Sarrasani verlustbringend gewor den. Und doch soll trotz aller Bedenken das Jubiläums- jahr im Sarrasanibau in Dresden durch ein allerdings nur ganz kurzes Gastspiel am Sonnabend, 28. Februar, sei nen würdigen Auftakt nehmen. Nicht mit dem alten Programm, denn die Indianer, die Chinesen und anderen Eroten weilen » och In ihrer Heimat und kehren erst zur Sommertour wieder, dasiir aber mit artistischen Glanznummern Wenn er dann noch tag! Ich' Vorstellungen und Mittwochs, Donnerstags. Sonnabends und Sonntags zwei Vorstellungen zu kleinen V>-eisen gibt, dann glaubt Sa"asani das Wagnis eines neuen Gastspiels In seinem Dresdner Haus riskieren zn können. : Anslandssemlnar der Technischen Hochschule. In der Fortsetzung der bereits angekündigten Vortragsreihe sprechen am Donnerstag, den 10. dsM.. Geh. Reg.-Rat Pros. Dr. Bruck über „Velosquez" und am Freitag, den 20. d. M, Generaileut. nant a. D. Forlmiiller über „Die Wehrmacht der latein amerikanischen,Staaten" f"ersönlici>e Erinnerungen). Bi'de Vor- träge finden von 19—21 Uhr im Botanischen Institut, Eingang Sedanstrahe, statt. Karten zu 1 RAI. sür einen Vortrag, an der Abendkasse. von ihm selbst frei bearbeitete Klavierstücke von I. PH. Ramcau und eine reizende Gigue von I. P. Loc-llet Oortrug. auherdem dem Bcethovenschcn Klavierkonzert eine höchst eindrucksvolle Gestaltung gab. —n Zur Förderung der Bolkd'iockschu'e Sachsen e. V gench. migte die sächsische Negierung die Ausspielung einer Sächsische» Volkshockfchul -Ge l d l o t le r i e . deren Ziehung bereits kom menden Sonnabend und Montag stattsindet. Cs werden über 10 000 Gewinne und 2 Prämien im Gesamtwert von 33 000 NM. ansgespiclt, darunter Höchstgewinn aus ein Dovgellos zu 1 NM. 10 000 NM., auf ein Einzellos zu 5,0 Pfg. 9000 NM. Lose sind zu haben in allen Staatslottericeinnahmcn und sonstigen Los- verkaufsgcschä'slen oder direkt durch: Sächsische Wohlsahrts- lottericn, Dresümi-A. 1, Waisenhausstrahe 28. Postscheckkonto Dresden Nr. 113 029. Fünfundzwanzig Jab-2 Bücherei Dresden Plauen. In die sen Tagen l-.a^n die Zweigstelle P'aucn der Städtischen Bücherei und Lesehalle fIda Dienert Stiftung) Kielmannseggstrahe 11, auf 25 Jahre ihres Bestehens zurückblicken. Am 19. Februar 1906 wurde die Bücherei unter der Bezeichnung „Freie öffent liche Bibliothek Dresden-Plauen" mit einem Bestände von rund 5000 Bänden eröffnet Sie sollte nach den Absichten ihrer hoch herzigen Stifterin, Frau Dienert, nicht nur den Werkange hörigen der Dienertmühlc in Dresden Plauen zugute kommen, sondern darüber hinaus auch weitere Kreise der Dresdner De- völkerung mit gutem Lesestoff versorgen; denn sie war damals die einzige volkstümliche Bücherei in Dresden fdie Lingncrsche Lesehalle aus der Waisenhausstrahe, die Vorläuferin der jetzigen Städtischen Püclzerei und Lesehalle und ihrer Zweigstellen, exi stierte noch nicht). Diesen Zielen hat die Piicherei all die Jahre treulich gedient. Während der Inflationszeit, im Jahre 1922, ging die „Dienert Bibliothek' als „Zweigstelle Plauen der Städ tischen Bücherei und Lesehalle Dresden fIda Dienert Stiftung)" gescheukweise in den Besitz der Stadt über. Die Bücherei ist in zwischen auf rund 18 000 Bände angewachsen. Leider hat mit diesein Wachstum ihres Bestandes die räumliche Erweiterung der Bücherei nicht Schritt halten können. Es wäre zu wünschen, das; bald eine Unterbringung tn gröheren Räumen, die auch die Einrichtung eines Lesesaalg und einer Kinderlesehaile zulieben, möglich würde.
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