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Die Sorgen -er Gemeinden Aschermittwoch Mmch »ft k« und wirft zu Staub« «erden! Di«», » Mensch, sollft heute du bedenken, Sollst vom armen Staube dieser Erden Ernst zum Himmel deine Schritt« lenken! Staub bist du! Dir stolzen Diademe, Prunk und Zierat gehen bald zu Staub«; wenn st« dir lm Leben niemand nähme. Fallen sie dem Tode doch zum Raube. Staub bist du, und wirst dereinst dem Staube All', was sein ist, auch zurückegeben; Doch dem Frommen sagt der Christenglaube „Auserstehn wirst du zu bessern, Leben!" Ferdinand Heilemeyer. unrl Umgebung Musilinstrumentensteuer fördert Arbeitslosigkeit DresiL.i, 17. Februar. Verschiedene Städte, darunter Dresden und Meitzen, haben in letzter Zeit auf Befehl der Gemeiudekammer die Musik- instrumcntensteuer eingesührt. Diese kulturwidrige Steuer hat nicht nur bereits die Industrie selbst geschädigt, sondern auch Werke, die indirekt für die Musikinüustrie tätig sind. In einer Meihner Fabrik werden z. B. schon seit Jahrzehnten große Mengen non Blechdosen sür Sprech wasch inen-Nadeln hcrgestellt. Tie Besteller sind Firmen in Bayern, Westfalen und im Rhein land. Sie «vollen, weil Dresden und Meitzen den Anfang mit dieser Steuer gemacht haben und iveil sie Nachahmung des bösen Beispiels durch andre Gemsiuden befürchten, nichts mehr von s äch s i s ch e n b e z w. M e i h n e r Fabriken kauf e n ! Es sind, ivie das „Meihner Tageblatt" meldet, schon grohe Auf- Irageannnllierungen eingegangen. Die Herstellung der Tosen gab bisher über 100 Personen Arbeit. Jetzt fallen sie sämtlich, mindestens aber ein beträchtlicher Teil von ihnen der Arbeits losigkeit anheim. Dadurch hat die Stadt weit mehr Ausgaben als Einnahmen durch die Steuer — ganz abgesehen von allen sonstigen Nachteilen der Eriverbslosigkeit siir die davon Betros- senen. 6in Kind tödlich überfahren Am Montag gegen 10 Uhr wurde aus der Bergstrohe in Dresden Plauen die zehnjährige Tochter des Feuerwehrmannes Grahle von der Retchsstrahe von einem Personenkraft wagen überfahren und so schwer verletzt, dah nach ihrer Ucbcrsüh'rung zu einem Arzt bald der Tod eintrat. Das Mädchen Halle mit mehreren anderen Kindern auf der Bergslrahe ge spielt und war plötzlich über die Straße gelaufen Landwärts fuhr aus der Bergslrahe in diesem Augenblick esti kleiner Personenkraftwagen. Der Führer versuchte, dem Kinde auszuweiä-en und steuerte so scharf nach links, dah er mit sei nem Fahrzeug auf dem entgegengesetzten Fuhsteig landete. Lei der konnte er das Unglück dadurch nicht mehr verhindern. Mit einem schweren Schädel bruch und einer stark blutenden Wunde wurde das Mädchen unter dem Wagen hervorqezogcn. Die Unfallkommission war längere Zeit an der Unsliick'stelle mit der Ausnahme der Bremsspuren tätig. Die Schuldsrage konnte noch nicht restlos geklärt werden. : Todesfälle. Am Montag, 10. Februar, starb unerwartet nach kurzer Krankheit der in weiten Kreisen der katholischen Gemeinden Dresdens bekannte Schuhmachsrmeister Rudolf Dörschmid. Besonders die Katholiken in Dresden West ver lieren in dem Verstorbenen einen eifrigen Förderer des katho lischen Vcreinswesens. Auch um die katholische Presse hat sich der Heimgegangene seit vielen Jahren verdient gemacht. R. i. p. — Die Beerdigung findet Donnerstag, 19. Februar, nachm. '2 Uhr auf dem Aeuheren Katholischen Friedhöfe statt. — Am Sonn tag, 15. Februar verschied in Dresden im 7b. Lebensjahre Ober- verwaltungsgerichtsrat i R. Louis von der Decken. Der Verstorbene ist in Sachsen wie auch in Deutschland bekannt ge worden als ein Vorkämpfer der evangelischen Jugend. — Nach langer Krankheit verstarb im Alter von 73 Jahren Amtsgerichts präsident i. R Iustirrat Adolf Gustav Leonhardt. : Hauswirtschastllche Lebrllngsnrkif-mg 1831. Die Prüfung der hanswirttckastsicken Lehrlinge findet in diesem Jahre am 11. und 12. März statt. Die Prüfung erstreckt sich aus Haus arbeit, Kochen und einfaches Backen. Waschen und Bügeln, Sächsische Siaatspreise für Schriftsteller Die sächsische Regierung wird noch im Laufe des bis Ende März d. I. lausenden Haushaltjahres büOO M in Einzelbeträgen von je 1000 Al. als Ehrengaben an Angehörige des freischaffen den Schrifttums unter Berücksichtigung der Verdienste und der wirtschaftlichen Notlage zur Verfügung stellen. Voraussetzung ist. dah die Empfänger der Ehrengaben in Sachsen geboren sind oder in Sachsen wohnen. Die Negierung wird sich hierfür von einer aus Fachleuten zusammengesetzten Kommission Vorschläge machen lassen Es ist in Aussicht genommen, für das Haushalljahr 1931 zu dem selben Zweck die gleiche Summe bereitzustellen. Vortrag über A'bert Schweitzer Am Sonnabend fand in der Aula des Kreuzgymnasiums ein vom Kunsldiensl, Arbeitsgemeinschaft für evangelische Gestal tung. veranstalteter Licktbildcrvortrag des Herrn Universilät-s- proscssors Dr. Ost-Kar Krauh aus Prag über „Albert Schweitzer und seine Sendung" statt. Ter Vortragende ging zunückst auf das Leben Albert Schweitzers ein, der 187b in SIrahburg von protestantischen Elter» geboren, zunächst bis zum 30. Jahre Philosophie, Musik und protestantische Theologie studierte und sich dann noch dem Studium dec Medizin zuwandte. Immer mehr verdichtete sich In ihm der Gedanke, dah ein wahrhaft christliches Leben ein Opferleben sein müsse, eine Nach folge Christi. Ein Hinweis In einem Flugblatt, das die Leiden der Kongoneger schilderte, veranlahte ihn seine Stellung an der Universität aufzugeben und nach Aequatorialasrika zu gehen, um sich dort ganz dem Dienste ärztlicher Fürsorge an den Negern zu weihen. Sein Leitmotiv dabei war, dah die Sünden, die die europäische Kultur den Bewohnern des schwarzen Erdteils zu- gefiigl habe, durch dienende Nächstenliebe an ihnen gesühnt wer den müsse. Der folgende Teil des Vortrages schilderte nun das Werk Schweitzers, das Spital In der Wildnis am Kongo, das in zahl reichen Lichtbildern den Zuhörern nähcrgebracht wurde. Man sah die mühsame Errichtung der Spitalgebäude im Urwalde, dl« Dresden, 17. Februar. (N.) Eine Abordnung des Sächslsäien Gemeind«tage8. be- stehend aus Oberbürgermeister Dr. Blllher, Präsident Dr. Naumann. Oberbürgermeister A r l a r 1-Chemnitz und d«n Bürgermeistern Uhlig-Radeberg, S e i d« l - Neukirch und Amborn - Burghausen, haben dem Ministerpräsidenten Schieck, dem Finanzminister Dr. Hedrich und dem Innenminister Richter die dringende Notlage der sächsischen Gemeinden aller Gruppen ausführlich vorgetragen. Es wurde dargelegt, dah die Wohl- sakrtslasten eine siir die Gemeinden untragliare Steigerung er fahren haben. Die Bertreter des Süclstischeu Gcmeindetages setzten sich ein für den Vorschlag des Deulscl-en Slüdtetages, wonach künftig die Lasten für die Krisenunterstützten und Wohl fahrtserwerbslosen zur Hülste vom Reici-e und je zu einem Viertel non den Ländern und Gemeinden getragen werden sollen. Ferner wurde eine sofortige Hilfsaktion des Staates zugunsten der Gemeinden als »uerliiszlich be zeichnet und der Wunsch ausgesprocizen, dah die Gemeinden in den nächsten Tagen von der Tilgung der ihnen vom Reiche und dem Lande gewährten Darlehen befreit werden möchten. Zn dieser und einer Reihe von weiteren Wünschen nahmen der Ministerpräsident und die übrigen beteiligten Mitalieder des Gesamtministeriums im ein-elnen Stellung Sie erklärten hierbei, dah die Regierung die finanzielle Notlage der Gemein den iw'l ernstester Sorge begleite und auch weiterhin alles in -Kren Kräsjen stehende tun werde, um den Gemeinden zu Hellen. Sie werde sich vor allem auch beim Reiche mit aller Ent- Ausbeslern, einfache hauswirtschaltlicke Rechnungsführung, Tech nik und Hnaiene im Haushalt. Zur Prüsuug zuaelasscn werden: Mädchen, die in einem hauswsttsclMiIichen Lehrverhästnis ge standen haben: Mädchen, die sich ahne Lehrvertrag mehrere I"hre in kauswirlsckastlick-r Verufsstelluna bewährt haben und zusammenhäna-mde Zeuaustse aufweisen können. Die Anmel dungen haben b's snälestens 21. Februar 1931 in der Geschäfts stelle des i-aritätischen Priisunasaussckusses für die hauswirt- jckastlichs Lebrlingsnrüsuna. Dresden A.. Maternistrako 17, 2., links, zu cr'olgen. Der Anmeldung sind be-zuM-w»: Ein Zeug nis der L"hrsrau: ein selbstuerfak-ter und selbstgeschriebener L"b"nslauf: das Zeugnis der Berufsschule: die lchristlicl-e Ein. wiili"nng des Er-iebunasberechtigt-m: c'ne Prüstmasgebichc von 10 RM.. die nur Hälfte von der Lehrsrau, zur Hälfte vom Lehr ling zu tragen ist. : Landesverband für Obst- und Weinbau. In Gegenwart zahlreicher Ehrengäste und Vertreter der stacstlichen u»d städti schen Behörden hielt der Landesverband Sacksen für Obst- und Weinbau im Dresdner Hauvtbahnhof eine Ausschuhsitzung ab Der Geickäftsführer des Verbandes Landwirilchgltsrat Sckame- rus, erstattete den Geschäkts- und Kassenbericht. Der vorgelegte Hau-ckaltplan wurde genehmigt. D'e Vorltandswablen ergaben die A>iederwa''l des ersten Vorsitzenden Ministerialrats Bareu- tber Nstce. Nack Erledigung der Taaesordnung b'-stt das Mit glied Klenael Meih-m einen Vortrag über Vogelschutz Ini Lichte der Hygiene. Die nächste Jahreshauptversammlung der Bezirks- obstbauvereine soll In Leipzig abgehalten werden. : Musterung der Krastdrosckken. D'e dicsiähriaen Mulle rungen der Krastdrosckken sinken am 7. Mai 1931 und am 21 Mai 1931 auf dem Hose des Polizeigebäudes Sachsenplah (vor- - .AM VchnKlMv, HMLLtLreiLer, auch ögsM Aon/Awn/ LMas/chllMgaU auMKchnei/ ärztliche Betreuung der Schwarzen unter Wiedergabe teilweise schrecklicher, oft von Europäern eingeschlcppter Krankheiten und anderes mehr. Um den Charakter des Arztes und Menschenfreundes zu zeigen, las der Vortragende einige Proben aus seinen Briefen vor, die seine tiele Innerlichkeit deutlich widerspiegelten. Auch als vielseitiger Schriftsteller ist Sckweitzer bekannt geworden Neben seinem grohen Werke: Zwischen-Wasser und U wald stehen Schriften religions vhilosophstchen Inhalts, wie sein Leben Jesu, eine psychologische Stud-e Jesu Christi und musikalischen Charakters, besonders über Johann Sebastian Bach, dessen In terpret er auch an der Orgel ist. Der Vortragende bezeichnete Schweitzers Leben als ein einzigartiges Ovferleben, wie es beute nicht mehr vorzukommen pflege. Diese Behauptung geht fehl, denn im katholischen Lager können mir Gott sei Dank mit einer gan-en N'ihe solcher Opfer- charak'ere auswarten, non den kg'holischen Orden, Schwestern und Missionaren und Vriestcrn aanz zu schweigen. Dao Opfer steht eben sür den Ka'boliken wie im Mittelpunkt des Gottes dienstes. so auch im Mittelpunkt des O'-ens. Insofern weist Schweitzer siir den gläubigen Sobn der Kirche viele katholische Züge auf. Interessaist mar es, dah er in seiner Mystik von sei nen protestantischen G'aubenoo-nassen anlcke'nend nicht ganz verstanden wird, w'e das der Abend mehrfach deutlich zum Be wusstsein brack'e. Der Forscher und Arzt erweckte Interesse, dem ethischen Mystiker aber stand man fremd gegenüber. o>>ch der Port'"'-""'de Dr. F. K. Wo'fram van Gschepboch «"d se!» Narzival. Zu diesem In Nr. 38 der S. V. veröffentlichten Aufsatz muh 'es in der snbentcn Zeile der erst-m S'xilte von unten richtig Heiken: „Spä'--r zum Ritter geschlagen, Habs Wollram sich mutmatzl'ch dem Dienste ein-r Dame, der Gräfin von Frohburg, geweiht, mit der er sich aber später verfeindete." Aus d«» Sammlungen sür Kunst und Wissenschaft. Der -1. össenlliche Museumsvorlrag findet Sonntag, den 22. Februar 1931, 11 Uhr vormittags im Hörsaal des Aibertinums, Brühlsche Terrasse, Eingang Westseite: Georg Treu-Platz, statt. Pros. Dr. Fichtner van der Staatlichen Porzellansammlung: „Frühe chine sische Gradplastik": (Mit besonderer Berücksichtigung der in der Staatlichen Porzcllansammlung vorhandenen Stücke.) Eintritt frei. schied-nhelt dafür «lnsetzcn, dah dieses den sächsischen Gemeinden, deren besondere Notlage vom Reicl)« bereits anerkannt ist, als- bald beispring«. Sächsischer Wirtschaftsausschuß für Berlin Der Verband Sächsischer Industrieller hat eine Anzahl von Herren ausgewählt, die mit den zuständigen Reichsstellen in Berlin über die bekannten sächsiscl)en Wünsche auf stärkere Austiagserteilung an Sachsen usm. verhandeln soll. Die osii. zieile Ernennung wird, wie die „Dresdner Nachrichten" melden, Anfang dieser Woche In einer Gesamtvorstandssitzung dc« B. S. I. ersolaen. Der Ausschuh wird mit weitgehenden Voll machten ausgestattet werden und sofort nach Berlin reisen, um dort zu verhandeln. Er wird sich aber nicht nur um Reichs- austräae bemühen, sondern auch einen Sondertarif sür Stabeiscn. vom Rheinland nach Mitteldeutschland und Schlesien anstreben; man will dadurch die ungünstigen Wirkungen der Frachtbasis Oberhausen für die eisenverarbeitende sächsische In. dustrie beseitigen, nachdem unmittelbare Verhandlungen mit den rheinischen Interessenten in Düsteldors kürzlich gesclzeitert sind. Eine Sonderhilfe für einzelne Gckietsteil« Sachsens wird im Hinblick darauf, dah sich bei d-r Durchführung erhebliche Schwierigkeiten eraeben würden, nicht erstrebt. Da die Reichs regierung bekanntlich anerkennt, dah Sachsen schnell und um- fangreich geholfen werde» muk, darf ma» aus einen Er-olg der Bemühungen des Industrieausschusscs Holsen. mals Iägerkaserne) statt Den Unternehmern bleibt es überlas sen. an welchem Tage sie mit jeder Droschke erscheinen wallen. Sie haben ihre Fahrzeuge in der Zeit von vormittags 8 bis 10 Uhr auffahren zu lassen, auch persönlich sich cinzusindcn und da für zu sorgen, dah die Krastdrosckken zuvor in einen durchaus guten und sauberen, vorschriftsmässigen Zustand versetzt werden. Die Quittung über die bezahlte Versicherungsprämie ist vorzu zeigen. Auch die Aushilfsdroschken sind vorzusahren. ; Sonntagseinbrecher wieder an der Arbeit. Nachschlüssel, diebe drangen gestern nachmittag in Wohnungen aus der Lock- witzer und Gerhart-Hauptmann-Straße ein. Die Behältnisse wurden geöfsnet oder gewaltsam erbrochen. Die bischer noch unbekannten Tater erl>euteten Bargeld und eine gröhere Menge Schmucksach-u usw. Bei einem weiteren Einbruch in einer Gastwirtlckakt auf der Oppelstrahc sielen den Dieben H00 RM. in die Hände. d. Kreditverluste der Girokasse Hellerau. Die Girnkasse der Gemeinde R ä h n i tz - H e 11 e r a u ist infolge unvorsichtiger Kreditgewährung in Schwieriakeiten geraten. Die Höhe der Ver luste steht, wie wir von zuständiger Stelle erfahren noch nickt fest. Gegenwärtig schweben Verhandlungen mit der Girozentrale über die Behebung der Schwierigkeiten. d. Dock Stillegung des Stahlwerks Pirna? Dem P-rnaer Anzeiger zufolge soll das Stahlwerk Pirn«, trotzdem die Reichs- bahn bei der Hauptstelle in Berlin Frachtermässigungen besür. warten wollte, di« Eibialzentralc günstige Strompreisbcrechnuug -»gesagt l)«lt« und die Stadt in Steuersragen weitgehendes Ei'toeoenkommen zeigte, nun dock voraussichtlich ivegen Unren tabilität stillgclegt iverden, obwohl das Nirnaer Werk gcoeu- wärtig wieder gröbere Nusträg« hat. Wenn nicht das Land oder das Reich jetzt entschieden eingrcist, dürste sich die Stillegung des Werkes nicht mehr ausha.sten lassen. s. Gebäude-Vrandversichrrungsbelträg«. Mit Genehmigung des Ministeriums des Innern iverden nack dem Beschluss« des Vernwltnn'sausschusscs kür Gebäudeversicherung («inschliehl'.ch Neichsvcrsicherungssteuer) auf die Zeit vom 1. Januar di» 1. April d. I. nach einem Beitragssatz von 1^ Rcichspsennig sür die Einheit zur Einhebung gelangen. o. Schwelnezwlschenzäklung. Aus Ersuchen des Neichsmini- sters sür Ernährung und Landwirtschaft ist am 2 März 1931 eine Zählung der Schweine und nicht beschaupslichtigen Haus schlachtungen von Ferkeln vorznnchmen. Das Wirllchastsmiisilte- rium hat die hierzu für den Freistaat Sachsen erforderlichen Aus- führungsbestimmnngen erlassen. Die Zäktung erfolgt mittels Ortslisten Die Städte Dresden, Leipzig Chemnitz und Blauen sind van der Zählung befreit, haben jedoch die Zahl der Schweine, die sich in der Nacht vom 1. zum 2. März auf den Vieh- und Schlachthöfen besinden, dem Statistischen Landesamt mitzutetlen. , Akademie der Bildenden Künste. Das Gesamtminilterium hat tsie Wiederwahl des Professors Dr. h. c Wilhelm Kreis zum Rektor der Akademie der Bildenden Künste sür das Stu dienjahr 1931/38 bestätigt. A'bert Theater Dresden. Es ist der Direktion gelungen, Herrn Professor Adolf Müller für ein zweites Gastspiel zu ge winnen. Herr Professor Müller gastiert diesmal in einem der interessantesten modernen Lustspiele „Alles für Marion" von Peter Hell, das mit großem Erfolge in Berlin im Theater in der Behrcnstrahe bereits über bOmal ausgeführt wurde. „Alles sür Marion" hat durch den Plagiatstreit, den der bekannte Schwank dichter Franz Arnold, der in dem erfolgreichen Lustspiel ein Plagiat seines Schwankes „D'e spanische Fliege" erblicken wollte, besonderes Aussehen erregt. Die Klage ist dieser Tage abgewie sen worden. Tanzmallnee Rosalia Chladek. Von asten Tanzveranstal tungen in der Komödie steht die Matinee Rosalia Chla - deks, der Leiterin der Tanzgruppe Hellerau Larenburg, an allererster Stelle. Nack dieser Probe tänzerischen Ernstes und er lebter Schönheit kann man die junge Künstlerin getrost neben den bedeutendsten Namen in die Liste dec Prominenten ein reihen Ihre wundervolle, fast einzig dastehende Beherrschung des Körpers, die ätherischer Auslösung gleickkommende Leichtig keit ihrer Bewegungen, ihre reiche Phantasie, die aber immer dem Gesetz der Aesthctik folgt und ihre hohe, spürbar vom hei ligen Ernst des echten Künstlers beseelte Ausfassung des absolu ten Tanzes nehmen den nüchternen Sachverständigen ebenso ge fangen wie sie den aufnahmefähigen Kunstfreund zur Begeiste rung hinreihcn können. Tänze wie „Gebunden" (ohne Musik), „Drehend", die , Figuren aus Petruschka" und „Finale" sind Lei stungen von so überraschender Schönheit und zugleich von so überragender Geistigkeit, daß sie kaum übertroffen werden kön nen. Nur dem „Mohren" fehlte zur Vollendung vielleicht noch die entsprechende Maske In „Ballerine" zeigte die Tänzerin, daß sie auch eine vielversprect-ende Begabung sür das Komische besitzt. Ihr gelingen sogar Tänze ohne Musik so, dah man keine Sekunde aus ihrem Bann gerät. (Meine Beobachtungen bei an deren Tänzerinnen waren hier immer gegenteilig!) Die Chladek ist wirklich eine Künstlerin von Format! — Sie erntete enormen, begeisterten Beifall von einem ossenbar in der Hauptsache sehr „sachlich" eingestellten Publikum. Z ck