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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.09.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110905017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911090501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911090501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-05
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Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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Letzte LLksl-Nachrichten. Leipzig, 5. September. * Z«r ««vegvng i« der Metallindustrie. Kestern abend sind, da er nunmehr zwischen den beiderseitigen Kommissionen der Gelbmetallwarenbranche zu einer . Einigung gekommen ist, die V e r h a nv l u n g e n beendet worden, während die Arbeitgeber, wie bekannt geworden ist, die getroffenen Verein, bar n ngen anerkennen, bedarf es hingegen nocb der Zustimmung dieser Beschlüsse der gesamten Arbeiterschaft der Eelbmstallwlnenbranche. Es ist jedoch anzunehmen, daß auch diese den Verein barungen ,»stimmen wird. Erfolgt eine Zustimmung, so ist jedoch die Bewegung noch nicht etwa als beendet anzusehen, da nunmehr erst die Kommissionen der gesamten Metallindustrie Leipzigs in Verhand lungen eintreten, um über die hier gestellten Forde rungen zu beraten. Diose Verhandlungen sollen nächsten Donnerstag beginnen. * Vom Lindentaler Flugplatz. Montag morgen gegen 5 Uhr führte Kahnt bei verhältnismäßig ruhigem Weiter fünf P a s s a g i e r f l ü g e aus, an denen sich verschiedene Vorstandsmitglieder des Vereins beteiligten. Kegen 6 Uhr unternahm Herr Wertheim einen kürzeren Einzelflug. Abends gegen 7 Uhr stieg Kahnt mit einer Dame, Fräulein Grete N e i m a n n - Taucha, zu einem Paffagier- Dauerflug, der über eine halbe Stunde währte, auf. Es wurde bei dem Flug, der noch in der Dunkelheit fortgesetzt wurde, eine Höhe von 50 bis 6» Meter erreicht. Die Landung erfolgte glatt. Auch der Schüler Kahnts, Matby, machte mehrere kleine: Flüge. Letzte Depeschen unü Lernlprechmelüungen. Der österreichische Thronfolger beim Deutschen Kaiser. (:t Kiel, -1. September. sEig. Drahtmeld.) Der Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdi, nand traf nm 4 Uhr 50 Mm. hier ein. Auf dem Bahnsteig stand die Echrenkompagnie des 1. See bataillons mit Fahne und Musik, an dem rechten Flügel die direkten Vorgesetzte!'. Außerdem waren zugegen: Staatssekretär o. Tirpitz, der Stadt kommando.nt v. Vod ungen, der österreichisch ungarische Konsul, die Prinzen Heinrich, Adalbert und Waldemar. Kurz vor dem Einlaufen des Zuges erschien der Kaiser in österreichisch-ungarischer Uni form. Nachdem Ercherzoa, der deutsche Marine uniform trüg, den Zug verlassen hatte, begrüßte ihn der Kaiser aufs herzlichste. Die Musik spielte die österreichische Hymne. Nachdem die Gefolge vorge stern waren, schritten der Kaiser und der Erzherzog die Front der Ebrenkompaanie ab und nahmen den Vorbeimarsch en'aegen. H-eraüf begaben sich die Fiirstlichkeiien durch das Fiirstcnzimmer zu der Lau- dunosstelle. von dem zahlreichen Publikum herzlich beariißt. Der Kai-er oeleitete den Erzhsrzoa an V'rd der .,Hohen,zollcrn", wo der Erzherzog mit seinem Ge- folas wobnt. Die Standarte des Erzherzogs wurde neben di- des Kaisers gesetzt Die im Haien liegen den Schiffe gaben einen Salut von 21 Schliß. (:) Kiel, 4. September. sEig. Drahtmeld.) Der Groszherzog von Oldenburg ist um 4 Uhr im Automobil hier cingetroffen und hat auf der „Hohcnzollern" Wohnung genommen. Um 5 Uhr 29 Min. traf Prinz Georg von Bayern aut dem Bahnhof ei» und wurde von dem Stationschef und dein Stadtkomamndanten empfangen. Er wohnt ebenfalls aus der „Hobenzollern". -f- Kiel, 4. September. sEig. Drahtmeld.) Der Kaiser nahm mit dem Ewkwrzog auf der „Hohen- zollern" den Tee. Später besichtigten sie eingehend das Kriegsschiff ,,Tübingen". Um 9 Uhr abend fand Tafel auf der ..Hohenzollern" statt. Der Kaiser über reichte persönlich dem Grafen Montecuccoli den Schwarzen Adlcrorden. Die MarokkokrMs. sSiehe auch den Artikel auf der ersten Seite.) Die Stimmung in Paris. — Varis, 4. September. (Eig. Drahtmeld.) Der- mutunaen und Auslcgungsversuche sind bei derartig ernsten Angelegenheiten, wie sie zwischen Deutschland und Frankreich schweben, zu gewagt, als daß man sich auf diele« Gebiet leichten Herzens begeben dürft«. Deshalo mag nur mit größter Vorsicht der Empfin dung Ausdruck verliehen werden, wie sie sich aus dem Studium der hiesigen einflußreichen Blätter und auch aus gewissen in Umlauf befindlichen Gerüchten ergibt. Daß di« Bedingungen, die Herr Zules Tambonals Grundlage der Unterhand lungen unterbreiten wird, keineswegs den Charakter der Unabänderlichkeit, des „ne variotur", haben, der ihnen zuerst mit größtem Nachdruck in der Presse zugeiprochen wurde, darf an gesichts der Erweiterung der Zugeständnisse an genommen werden, wenn das auch in der Fassung der Herrn von Kiderlen-Wächter vorzulegenden Vor- schlüge der französischen Regierung sehr geschickt ver steckt gehalten sein soll. Ueber alle Punkte der mit Marokko zusammenhängenden Fragen herrscht heute eine geradezu auffällige Ruhe. Es werden kaum einige skeptische Bemerkungen zu den wiedergegebenen Versicherungen deutscher Zeitungen gemacht, daß man auf einen Erfolg der Besprechungen, die heute in Berlin wieder ihren Anfang nehmen, mit Sicherheit rechnen dürfe. Die große Berliner sozial- demokratifche Kund geb» ng gegen den Krieg wird zwar sehr ausführlich geschildert, aber vielfach mit dem Zusatze begleitet, daß man auf diese Reden und Drohungen kein allzugroßes Ge wicht legen dürfe. Die deutschen Arbeiter würden, falls ein Krieg unvermeidlich wäre, heute ebenso in den Reihen marschieren und nicht mucksen, wie sie es 1870 getan. Augenblicklich ist es nur der „Matin", i der darin einen für Frankreich oder besser den Welt- i frieden günstigen Vorgang sieht. Agadirer Erlebnisse eines englischen Korrespondenten, z London, 4. September. (Eig. Drahtmeld.) Der Sonderberichterstatter des „Daily Erpreß" Robin Grey sendet aus Mogador unter dem öl. August an sein Blatt den folgenden Bericht: „Wahrend sechs Tagen stand ich in Agadir unter schärfster Aufsicht, bis man mich schließlich zwang, die Stadt zu verlaßen. Mir war nicht er laubt worden, in das Innere des Landes zu gehen,, wo die Leute der Gebrüder Manncsma n n eifrig mit Erforschung Les Landes beschäftigt werden. Meine Diener waren bestochen und machten mir die größten Schwierigkeiten. Ich bin fest davon überzeugt, daß meine Ausweisung auf deutsche Intrigen zurückzuführen ist und daß der Kaid Geduld jo nur infolge der Instruktionen handelte, die ihm von den Deutschen in Agadir ge geben morden sind. Zuerst zeigte er mir Freund schaft, svüter aber änderte er sein Benehmen voll kommen." Die Türkei aus seilen Deutschlands. * Konstantinopel, 4. September. (Eig. Drahtmeld.) „Tanin" und „Sabah", zwei der verbreitetsten und angesehensten türkischen Blätter der Hauptstadt, drücken ihre besondere Befriedigung über den Emp fang des türkischen Thronfolgers in Berlin aus. „Tanin" meint, die Wärme, mit der der Thronfolger in Deutschland ausgenommen worden sei, werde die ohnehin schon freundschaftlichen BezieHun gen Deutschlands zu rTürkei noch vertiefen, doch sollten, sagt der „Tanin", andere Mächte, die mit Mißtrauen heute nach Berlin sehen, nicht vergessen, daß die Türkei unter allen U m - ständen nationale Politik treiben wird. ? „Sabah" hebt hervor, daß trotz der in der ersten Zeit ; des Bestehens der Verfassung entstandenen Schmie- i rigkciten die alte deutsch-türkische Freund, schäft nunmehr wieder auf dem gegenseitigen Ver trauen beruht. Die Türkei werde nie die Dienste o. Moltkes und v. d. Goltz' ebensowenig wie die bei dem Berliner Kongreß und später durch Deutschland dem Osmanentuni geleisteten Dienste ver gessen. Neue Schwierigkeiten in den böhmischen Ausgleichs verhandlungen. Prag, 4. September. (Eig. Drahtmeld.) Die Ausgleichsverhandlunqen, die in den nächsten Tagen einsctzeck sollten, stoßen auf unvermutete Schwierigkeiten bei den staatsrecht lichen Tschechen, die eine vollständige Revision der Volkszählung in Böhmen auf der Grund lage neuer Verhandlungen sowie die Aufnahme des gleichen Wahlrechts als Verhandlungs gegenstand als unerläßlich bezeichnen, anüerfalls sie den Verhandlungen den schärfsten Widerstand entgegensetzen wollen. Nach der „Bohemia" erscheint Tonnen betragen. Die Umgangssprache scheint die englische zu sein, während mir in Greenharbour Deutsch zu überwiegen schien. Einige Arbeiter boten auch für 1 bis 2 Mark Schieferstücke mit Pflanzenabdrücken an. Früher soll man auch einmal ein Blaufuchsfell für 60 zu kaufen bekommen haben. Flaschen- und Konservenbüchsen, auch ein abge brannter Bau mit seinen hervorstechenden Ueber- blcibscln vervollständigten das amerikanische Bild der Stadt, der wir eine erfreuliche Entwickelung und Verschönerung wünschen. Luns» unü Villenlchakt. * Vom Leipziger Stadt-Theater. Im „Rosenkava lier", dci^Mtimmt am Dienstag, den 12. September, zum erstenmal am Leipziger Stadt-Theater in Szene geht, ist fast das gesamte Damen-Personal und ein großer Teil des Herren-Personals beschäftigt. Die Besetzung der Hauptrollen ist schon bekanntgegeben. Die Zahl der mitwirkenden Personen, die in kleineren, aber wichtigen Partien beschäftigt sind, ist eine sehr große. Selbst in kleinen Partien sind erste Künstler beschäftigt. So singt z. B. Herr Jäger die Rolle des italienischen Sängers bei dem Lever der Markaräfin, Herr Schroth den Gastwirt im letzten Akt. Fräulein Grondona wird die stumme Rolle des Friseurs dar stellen. Die Proben nehmen natürlich die Arbeits kraft des gesamten Kunstkörpers, die in dieser Oper neben den Solisten namentlich dem Orchester zufällt, in Anspruch. * Zur Liszt-Zentenarfeier. Die Musikalien-Ver- laashandlung Ernst Eulenburg in Leipzig wird demnächst einem Wunsche der musikliebenden Kreise entsprechen. Es erscheinen in ihrer bekannten kleinen Orchester- und Kammermusik-Partitur-Ausgabe zur Feier von Franz Liszts lOOjährigem Geburtstage des Meisters zwölf sinfonische Dichtungen, und zwar zu dem außerordentlich billigen Preise von je 2 sowie in drei eleganten Bänden mit Bildnis des Komponisten. Gleichzeitig erscheinen die sieben Streichquartette von Anton Dvorak und als inter essante Novität Max Regers Lustsptelouvertüre. * Berliner Trio. Drei der bekanntesten Künstler, der Pianist Professor Mayer-Mahr. der Konzert meister der Kgl. Kapelle Professor Dessau und der Kgl. preußische Hofcellist Professor Heinrich Grünfeld, haben sich zu einem Trio vereinigt, das bereits im ommcnden Winter in Deutschland sowie im Aus lände konzertieren wird. 8t. Edith Walker beabsichtigt, nach Ablauf ihrer Hamburger Verpflichtungen ein feste« Engagement nicht mehr anzunehmen, sondern nur noch Gast spiele an hervorragenden Kunstzentren Deutsch lands zu geben. * „Prinzessin Hyazinte", Groteske-Ballett in 3 Akten von Ladislaus Novak, Musik von Oskar Nedbal, erlebte am Freitag ihre Uraufführung im tschechischen Nationaltheater in Prag. Der Kompo nist stand selbst am Kapellmeisterpult, der (Beifall stieg von Akt zu Akt und endigte am Schluß in einer förmlichen Huldigung für ihn, dem Verfasser des Buches und dem Spielleiter Achilles Vrscnß, und dieser Beifall war voll verdient. Oskar Nedbal führt jetzt den Stab am Pulte der Wiener Volks oper. Bald zog es ihn, uch auf der Bühne zu be tätigen. Er schrieb die beioen Ballettpantomimen „Von Märchen zu Märchen" und „Der dumme Hans". Von der Musik der „Prinzessin Hyazinte" kann nur lobend gesprochen werden: sie hat einen ausgesprochen dramatischen Charakter, sie ist umschreibend und auf Leitmotiven aufgebaut. Die Tänze zeigen viel Originalität, sie sind wienerisch bei den Walzern, spanisch bei den Ziacunertänzen, slaw sch bei den Volken und sicher ist, daß man sie bald in allen Garten konterten hören wird. Als Meister zeigt sich Nedbal bei der feinen Orchestrierung. Or. ä. L. 8t. Oskar Hammerstein, besten neue« Londoner Overnhaus Anfang November eröffnet wird, beab sichtigt, auch den „Parsifal" zur Aufführung zu bringen. 0. Dr. Osterrieth, der Generalsekretär der Deutschen Bühnengenossenschaft, hat, wie das „B. T." hört, wegen eines in dieser Zeitung veröffentlichten Artikels „Bühnenverein und Theaterreckit^ vom Zentralaus schuß der Bühnengenostenschaft zum 1. Januar 1912 seine Entlassung erhalten. Bis dahin ist er vom Amte suspendiert. 8t. Theaterchronik. Der Oberregisteur des Neuen Schauspielhauses in Königsberg B. Lehndorff ist in gleicher Eigenschaft für das Frankfurter Komödienhaus verpflichtet worden. t. Hochsänilnachrichten. Der Privatdozent der lateinischen Bibelforschung und Exegese der aposto lischen Briefe an der Universität Freiburg in Breisgau Dr. I. M. Heer ist zum etatmäßigen außerordent- lichen Professor ernannt worden. — Vor der chirur- aischen Universitätsklinik in Göttingen wurde ein Denkmal des vor kurzem verstorbenen Chirurgen Professor Dr. Heinrich Braun, das seine Schüler und Assistenten gestiftet haben, feierlich eingeiyeiht. — Direktor Fritz Luety vom Verein Chemischer Fabriken in Mannheim hat einen Ruf als etat mäßiger Professor für anorganische chemische Techno- logre an die Technische Hochschule in Dresiau erhallen und angenommen. — Ter Prioatdozent für politische Oekonomie an der Universität Wien, außerordentlicher Professor Dr. I. von Komorzynski ist im SS. Le- teurjah« gestorben. durch diese Erklärung der Ausgleich bedenklich ge fährdet, da die Staatsrechtlichen auch die Deutsch sozialen in ihrer radikalen Stimmung mitreißen würden. Eine tschechische Schule in Leitmeritz. -l- Leitmeritz, 4. Septcrnher. sPriv.-Tek.) Der Landesschulrat, in dem die Tschechen die Mehrheit haben, ordnete an, daß die Stadtgemeinde Leitmeritz die Errichtung einer öffentlichen tschechi schen Schule vornehme. Leitmeritz beschloß, da bisher deutsche Proteste immer erfolglos geblieben sind, die Schule zu errichten. Die französisch« Zlottenschau. D Toulon, 4. September. (Eia. Drahtmeld.) Bei der Flotten schau fuhr Präsident Falliöres in Begleitung des Mariueministers und der Präsi denten der Kammer und des Senats auf dem Panzer schiff „Mass<-na" zunächst an den Torpedo- uno Unter seebooten, dann zwischen der doppelten Reih: der großen Schiffe hindurch. Mehr als 90 Schiffe mit über 30 000 Mann Besatzung waren zu-gegen. Die „Masschm" warf darauf bei Kap Brun Ai.kec n>,o die Schiffe fuhren in einer 1ö Kilometer langen Linie an ihr vorüber. Die Borüberfahrt erlitt durch eine Ruderhavarie des Linienschiffes „Nöpublique" eine aeri igo Störung. Nach Beendigung der Floitcnschau begab sich Präsident Fall'» res nach de n Arsenal, wo ein Festessen stattfand. Im Verlause de--. Mah les gab der Marineminister oem Lank der Marine für die staatliche Fürsorge Ausdruck und fügte hinzu, die Marine mache beständig Fortschritte, da ihr ein ziger Ehrgeiz sei, wirklich bereit zu sein, nm, wie die Armee, jeden Augenblick dem Rufe Frankreichs Folge leisten zu können. A Tonlon, 4. September. (Eig. Drahtmeld.) Präsident Falliöre's hielt bei oem Festmahl im Arsenal eine Liede, in der er seine Glückwünsche für das prächtige Schauspiel ausdrückte, dem er lnüge- wohnt habe. Er fügte hinzu, die Marine habe nie mals aufgehört, sich auf der Höhe ihrer Aufgaben zn zeigen. Weiter führte der Präsi dent aus, die Marine habe heute entschlossen einen Weg betreten, an dessen Ende Frankreich ver mehr t e n n d o e r st ä rk t e M i t t e l finden werde, die es fähig machen würden, den Möglichkeiten der Znkunit die Stirn zu bi et en, ohne Gefahr eines Mißerfolges. Fälliges wies darauf bin, daß das Land, dessen hohe Sorgfalt sicb gleicher maßen auf die Seemacht wie ans das Landuser er strecke, in seinem bewährten Patriotismus uner- inüdlich die schweren L o st e n ertrage, die den Sraatssinanzen auferlcgt würden. T"r Präsident trank auf das Wohl von Frankreichs Marine und Landhecr, die ihren Manncsstolz darein setzten, der Nation zu dienen. — Der Präsident des Senats Dubort begrüßte im Namen des Parlaments die Marine die, indem sie alles zum Kriege vorbcreite, Frankreich einen ehrenvollen und würdigen Frieden sichere. — Um 1 Uhr hat Präsident Fäl liges die Rückreise nach Paris angairetcn. Die Unruhe» we.gcn der Lebeiromittelteuerunq. dl Brüssel, 4. Septeniber. (Eig. Drahtmeld.) Auf dem hiesigen G emü ; emarst e veranstalteten h.uie vormittag die Händler Lärmszeuen. Die Po lizei griff ein und verhaftete drei Personen. dl Brüssel, 4. September. (Eig. Drahtmeld.) Im Industrieviertel griffen beute Fleischer, die aus Protest gegen die hohen Viehpreise die Arbeit einge stellt hatten, ihre Kollegen, dis sich der Bewegung nicht anschlossen, an. Als sie die Läden zwangsweise schließen wollten, kam es zu blutigen Zu sammenstößen, so daß die Gendarmerie ein greifen mußte. Zehn Personen wurden verwundet. dj Paris, 4. September. (Eig. Drahtmeld.) In folge der Unruhen wegen der Lebensmitteltsnerung wurde ein delegierter Bergarbeiter unter der Be schuldigung verhaftet, die Manifestanten von Mericcurt-Village, Mericonrt-Coron und Sallan- mines zur Plünderung aufgereizt und an geführt zu haben. Bei den Engländern zu Gaste. Queenstown, 4. September. (Eig. Dtahlm.) Der geschützte Kreuzer „Hansa" traf heute aus Cowes zu eiuem mehrtägigen Aufenthalt hier er» und tauschte mit den Forts und mit dem Schlachtschiff „Hood" Salut aus. Der Kommandant kam au Land und stattete in Begleitung des deutschen Kon suls dem kommandierenden Admiral. Kontreadmiral Lote, sowie den Behörden der Stadt Besuche ab. Eine Reibe Festlichkeiten wird für die deut schen Offiziere und Mannschaften veranstaltet. Mohammed Ali und Rußland. * London, 4. September. (Eig. Drahtmeld.) Der Teheraner Korrespondent der „Morning Post" meldet: Die Teheraner Presse berichtet von einem in Odessa zwischen Rußland und dem Exschah ab- gesckilostencn Vertrage, nach dem Rußland das Entweichen Les Exschahs begünstigte, ihm aber nicht früher Unterstützung zuiagte, bis die na tionalistische Regierung kapituliert hat. Der Exschah verpflichtet sich dagegen, Strafexpedrtionen durch das ganze Land zu senden, um die Ordnung wiederherzu stellen und der russischen Regierung bei der Besetzung oon Aserbeidjan, für den Fall, als eine solche sich als notwendig Herausstellen sollte, nichts in den Weg zu legen, bis die Ordnung wiederhergestellt ist. Die Bachtiarentrnppen haben Luristan aufgegeben und sind in nördlicher Richtung abmarschiert, um Hamadan wieder zu besetzen. Auf diese Weise ist also fast der gesamte westliche Teil von Persien in den Händen von Salad ed Danleh, der sich an der Spitze von 10 000 Mann befindet und in der Nähe der Hauptstadt sein soll. Die Regierung ist jedoch voller Zuversicht und soll mit einer noch un bekannten Finanzgruppe wegen einer neuen Anleihe in Unterhandlungen stehen. Neue Unruhen in Mexiko. 80. New York, 4. September. (Priv. Tel.) In der Stadt Mexiko kam es zu Zusammen stößen zwischen Anhängern der Präsidentschafts kandidaten Madero und Neyes. General Reyes selbst wurde bei dem Versuch, eine Ansprache zu hal ten, mit seinen Begleitern mißhandelt und b e - raubt. Die Truppen und Polizei wehrten die Menge nur schwach ab. Es gab 3 Tote und öl) Ver wundete. Haiti will bezahlen. I>. Ne« York, 4. September. sPrio. Tel.) Nach einer New Yorker Meldung aus Port-au- Prince hat der neue Präsident der Republik Haiti, Leconte, alle finanziellen Verbindlichkeiten anerkannt. Infolgedessen ist von der Einsetzung einer internationalen Kommission, die die Forderungen an Haiti festlegen sollte, abgesehen worden. * Ingenieur Richter ols Nekla,,,«mittel. O. Bcrlin, 4. September. (Prio Tel.) Aus München wird gemeldet, daß I n ge n i e u r R i ch- ter eine Einladung, die di« Kurverwaltung Les Sta-lbade« Alexander,bad in Oberfranke« an ihn gerichtet hat, an nehmen und in nächster Zeit in diesem Erholungsort eintreffen wird. Wieder eine große Feuersbrunst in Duderstadt. L. Göttingen, 4. September. lPriv.-Tel.) In Duderfladt (Eichoseld), wo am 13. August über 130 Häuser abgebrannt sind, steht wieder am Obertor in der Nähe der katholischen Kirche e i n ganzer Stadtteil in Flammen. Pis k Uhr waren 12 Häuser abgebrannt. Infolge der Dürre und des Wassermangels greift ocr Brand weiter um ich. Reue Brände. )ULüdenscheid, t. September. (Eig. Drahtmeld.) Die Metallwarenfabrik von Julius Bergmann ist durch F euer zerstör t. Der Mitinhaber Becker erlitt vor Schreck einen Schlaganfall und war soforttot. In Tremncrsdorf brannte ein Hilger scher Eisenhammer ab. Unter den Trümmern wurde der Arbeiter Schmidt vollständig ver kohlt aufgefunden. Die Cholera in Pest. Pcft, 4. September. (Eigene Drahtmeldung.) Heute wurde hier ein Cholera fall festaestellt, ferner eine choleraverdächtige Erträn k' u n g auf einem Don au schiff. Der Weltrekord im Höhenflug geschlagen. 'Q'-' Parame (Dep. Ille et Villaine), 4. September. «Eig. Drahtmeld.! Der Flieger Garros erreichte heute mit seinem Apparat eine Höbe von 4250 Meter und schlug damit den Weltrekord. Schreckliches Familiendrnma. Stockholm, l. September. (Eig. Drahtmeld.) In der Vorstadt Hagnlnnd tötete ein verwitweter Arbeiter seine vier Kinder im Alter von zwei bis nenn Jahren mit einem Rasiermesser und beging darauf Selbstmord. Der Grund zur Tat '.st unbekannt. Letzte ÄNiür'MachriiWn. ^.Berlin, 4. September. (Priv.-Tel.) Die Gene ralversammlung der Lenne Eliktrizitäto- und In- dustriewerke-Aktiengefcllschaft in Werdohl soll den Generalpersammlungsbeschluß vom 25. Februar 1908 betr. Ausgabe von höchstens 900 000 <<t neuen Aktien aufheben und statt dessen die Ausgabe von 1500 000 Mark Vorzugsaktien beschließen. Das jetzige Aktien kapital beträgt 1 200 000 .tt. cv. Breslau, 4. September. lPno.-Tel.) Die Aktiengesellschaft Czeladz für Steinkohlenbergbau bei Sosnowics erzielte einen Reingewinn von 6 580 876 Kronen, woraus 20 Proz. Dividende zur Verteilung gelangen. T Paris, 4. September. lEig. Drabtmeld.) Die Fondsbörse zeigte bei B ^inu unregelmäßige Hal tung. Die Kurse behaupteten ziemlich ihren Stand. Später verstimmte die Schwäche von London und Berlin. Goldminen und russische Industriewerte konnten sich gut behaupten. Schließlich erfuhr fran zösische Rente nach von'bcrg,ehender Bescsrion iz eine Abschwächung. Ebenso stellten sich spanische aaswär tige Anleihe und Rio Tiucko niedriger. Jin Parie >. mar die Tendeixz bei den letzten Umsätzen lustlo- * London, 4. September. (Privatkabelg.ramm.l An der Fondsbörse (über deren Eröffnung wir be reits in unserer gestrigen Abendausgabe berick/eteu. D. Red.) schwächten sich Lanada und Bolivia auf Berliner Verkäufe ab. Grand-Trunk-Akticn erfuhren, infolge des ungünstigen Wochenausweiscs einen Rück^ gang. Rio Tiuto flauten auf Pariser Abgaben ab. Südafrikanische Werte befestigten sich schließlich naH^, mattem Verlauf, besonders Goldfislds-, Randminen- und Nhodesiaminen-Aktien. Die Haltung der eng lischen Banken war ungleichmäßig, aber einige Werte erwiesen sich infolge von Anlage kaufen widerstands fähig. Das Geschäft in Consols war schleppend wegen des hohen Privatdiskonts. Es wurden 2 Mil lionen Pfund brasilianische Schatzwecysel angeboten. Von der Goldzufuhr in Höhe von 900 000 Pfd. St. kaufte Indien 50 000 Pfd. an. Auswärtige Nach, fragen liegen bisher nicht vor. * London, 4. September. (Reutcrmeldung.) Blättermeldungen zufolge hat die Regierung der Südafrikanischen Union dem Deutschen Stahlwerks oerband in Düsseldorf die Herstellung von Schienen und Schienenbefestigungsmaterialicn im annähern den Umfange von 27 000 Tonnen zu 5 Guineas per Tonne in Auftrag gegeben. * Newcastle, 4. September. sEig. Drahtmeld.) Heute wurde hier der diesjährige Kongreß der Trab« Union unter Vorsitz des Präsidenten Mullin eröffnet. Es waren 520 Delegierte anwesend, die 1667 000 Mit glieder vertraten. Mullin bemerkte in seiner Rsde, der Ausstand habe den Arbeitern große Zugeständ nisse gebracht, Lohnerhöhungen und andere Vorteile, die ihnen bisher, verweigert worden waren. Er be klagte die Politik der Eisenbahndirektoren und di« Nichtanerkennung der Vereinigung und tadelte die Regierung, die unaufgefordert Truppen entsendet habe, anstatt gegen die Goldfürsten scharf vorzugehen. Die Annahme der Parlamentsbill bedeute eine War- nung der Behörden vor der Kraft der Demokratie. Dte amerikanischen Börsen btteden sm 4. September geschlossen. sLsvor Dag) Wetterbericht «Ivr li. 8. Dre«il«o. ^'itterun? in 8geb.<-cm om 4 8«sitemder 1911. Ltiil« 8-elr^s m Mui Nieier- zcblix« U!1 IMill' . IIÄ z-.c -1- >2.0 Ni r reiorir . Z!.l> - - 1<4 10 2 — . . -o.. - Zi Z —i- !/.-> >'/ « —— - L.'.-i - - U.4 N) 2 — tiUr« .... 2:8 - ' S/> 1>.. 'I 2 c,?ieü>»!U . . . örc - ^,.r - - 118 1 2 — . - Z.<.I 4 9.'ü »1 l — öS» .S.) > IÜ6 1 2 — Lel>»««dsk!i - z>.' g/. " 2 .... - .S.L S.8 7 — sr> - 21. ir.o 2 — . . . lbl - 20.Ü 1b.il 4 — - c 4.» ro z iru s- u.o g.o ro — w;tternnr;8Kerjcht aus Lein bayrischen Hochjaud vom 4. September. Das Internationale öffentliche Verkehrs» bureau in Berlin. Unter den Linden 14, teilt uns mit: München: Wolkenlos, 19 Grad, gestern meist heiter, Zugspitze: Wolkenlos, 8 Grad, gestern meist heiter. Mittenwald: 14 Grad, prächtiges wolken loses Wetter. Shefredasiknr: Tr. Ludwig Llotte.ihelm, t. Vtrtr. gos,a«n«S Schult. L^l-ruMiNllichc i'tcvolicmc: ,-lik telli k Ir. ei. wülUirr, lokal« u. i^chillchc Hiigrlcaknije»»«.,, Lagroüi,ouik u. >Ler»0ch»«« W. ». Vuitlar, da» iZruMrton tzlaui Scha»«»»«», Iltusik E. S««»ltz. Lpor» and SrrichtSsaal g. Haars«!». Hlir »«« HlurdelAzeUu»« >. Klrchr-i» tzltr den NMcraleateU Max gtzl«. »LaUltch t» Lry»t«.
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