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vonnerstty. 7. September l9N. LerpNyer Layedlsn. Nr. 248. <:ru.'ny. Sus Leipzig lwü Slllgegenü. Leipzig. 7. September. Historischer Tageskalenver für Leipzig. 7. September. 1908 Generalversammlung des deutschen und österreichischen Alpen-Vereins. Leipziger Suustzaltplan kür 1912. Wie alljährlich ist den Stadtverordneten in der ersten Sitzung nach den Ferien der nächstjährige Haushaltplan voraelegt worden. Das «laotische Budget ist danach wieder gewachsen, und der Abschlug stellt sich wie folgt: 1608 : 9070 877 .6 1909: 9644095 - 1910: 13332 893 . Ausgaben Einnahmen Fehlbetrag Der Fehlbetrag des Jahres 1912 ist also gegen die endgültige Aufstellung für 1911 etwas gewachsen, und zwar um 922 043.72 (die Steigerung von 1910 zu 1911 betrug 1815 391.29 ./Z). Dieses erfreuliche Ergebnis ist die Folge der erhöhten Steuerein nahmen im Jahre 1911 einerseits und der Spariam- keit des Nates und der Stadtverordneten im laufen den Jahre anderseits. Der für 1912 angeletzte Ertrag der Zuwachssteuer mit 300 000 .zr (wie rm laufenden Jahre) soll wieder dem Betriebsvermögen zngesührt werden, ebenso soll dem Betriebsvermögen zustießen der veranschlagte Be.rag von 300 000 ./z tauf Jahr gerechnet), den die am 1. April 1912 (in Kraft tretende Biersteuer ergeben sott. Für den Steuerzahler von Wichtigkeit ist es, daß voraussichtlich im Jahre 1912 keine Steuerer Höhung eintreten wird. Das läßt sich aus dem Wachsen der Steuerlraft schätzen. Der Ertrag des Normalsteuer satzes betrug nämlich in den Jahren 1905 : 7 622166 >8 — 1906:8115977 . 1907 : 8 584 334 . 1910 Endaülrige Auf- steUttn« Mart 60248162.43 37210968.31 231.37194.43 isu Elitwurs Mark 61238661.99 38242187.60 22996474.30 isir Entwurf Mart 34387874.51 40428636.36 23959238.15 Es ergibt sich hieraus ein stetes starkes Steigen des Ertrages de» Normalsteuersatze», woraus man schlietzen tann, daß eine Erhöhung der Steuer nicht notwendig werden wird. Die Abgaben (Konto 47) find folgendermaßen veranschlagt: L. Einnahmen. ». Ausgaben. isir G-gcn 10U mehr: Eraedni» : Ergebnis 1909 ! I9IU Städtische Grundsteuer 3000600 50000 2 703101 2 987 658 Städtische Gründer- werbsleuer 750000 — 879 057 1 156311 Zuwachs steuer 300 000 ««M»» 318168 771 125 Hundesteuer 200 000 10000 169 OM^ 194 924 Einkommen steuer 19 409 238 562 044 14 466 143 15 999 472 Biersteuer 300000 300000 —— —» Endsumme: 23 959 238 922 044 1812 Kegen 911 wehr Ergebnis 1ÄI9 Ergebnis WM Erstattung des auf die Kosten der luth. Schulen zu rechnenden Teilsdervonden Katholiken ge zahlten Abgaben 140000 135 328 135 708 Ueberweisung der Zuwachssteuer an das Betriebs vermögen . . . Desgl. der Bier steuer .... 3000.0 771 125 3(0 MO — Endsumme: 740000> 300 000 c. Abschluß: Endsumme der Einnahmen 1912 : 23 959238 Endsumme der Ausgaben 1912 : 740 0(l0 Uberschus, 1912: 23 210238 Wir lasten nun eine Uebersicht der einzelnen Konten folgen: Konto i Einnahmen. Ausgabe ./2 1. Neb.rschu kl- 14. Ueberschuß-Konten. Frei 16. Rittergut Taucha 25 092 02 5 326 39 19 765 63 17. Rittergut Traßdorf mit Cradefeld und Portitz 30 613 )) 4 630 47 25 982 75 18. Rittergut Cunnersdorf mit Panitzsch .... 16 209 — 2 719 42 13 489 58 19. Rittergut Lößnig mit Zubehör 33 261 50 2 728 47 30 533 03 20. Klostergut Connewitz 17 788 91 1 411 54 16 377 37 21. Gut Thonberg 18518 93 2174 42 16 344 51 Sonstiger Grundbesitz in der Stadtflur usw. Rittergut Stötteritz untern Teils 195 255 42 34 761 98 160 49) 41 23. 28 043 11 6 347 19 21 695 92 27. Rittergut Klein-Dölzig 12 O')9 42 1150 — 10 859 42 28. Steinbruch bei Traßdorf 85 880 -- 7)081 70 7 798 30 ::o. Markthalle 363 950 94 344 427 61 15 52!) 33 31. Gebäude 1 551 076 86 255 422 59 1 295 654 27 34. Räume und Plätze: Denkmäler 174 930 — 66 891 75 108038 25 ^5. Elektrizitätswerk 3 530 093 13 2658 206 28 871 826 85 M. Wasserwerk 2 591 889 50 2148 405 30 443 484 20 41. Gaswerke 10 880 537 12 0 313 336 69 1567 200 43 44. Vieh- und Schlachthof 1 705 978 16 1 665 072 02 40906 „14, Endsumme 21 261 127 24 16 59.5 156 82 4 665 970 42 47. Abgaben 23 959 238 15 740000 —— 23 219 238 15 Endsumme der Ueberschüsse 45 22036) „39, 17 3351:56 82 27 885 208 57" 1. Zuschuß-Konten. Ratsstube 1520640 3 905 507 03 Zuschuß. 2 384 867 03 ») Polizeiamt 369 298 91 2 991 782 83 2 622 483 92 3. Stadtverordnete — — 99 200 83 W 200 83 4. Pensionen, Wartegeldcr und Unterstützungen . ». — 236 457 40 236 457 40 Armen- und Fürsorgewesen 1 315 460 — 4 156 050 — 2 840 650 —. 6. Schulen 3 042 200 87 11417 412 62 8375 211 75 Beiträge an milde Anstalten und zu sonstigen Zwecken 250 000 386 757 72 136 757 72 Schleusen und Reinigung der Schlcusenwässer . 258519 67 952 832 85 691313 18 9. Brücken, Stege, Ufer und Wehre '»»" 41321 —— 41 321 — 10. Wohlfahrtspolizei 207 220 — 1 540 380 74 1 333 160 74 11. Feuerlöschwesen 320 847 — 93.5 067 50 614 220 50 12. Park-, Echten- und Baum-Anlagen 38 125 88 549 910 ,» » 511 784 12 13. Museen 25 767 .50 356 118 65 32)0351 15 15. Heilanstalt Dösen 967 008 41 1 171 374 91 204 366 50 24. Waldungen, Jagden und Fischerei 96 433 40 120338 09 23 904 69 23. Gesundheitsamt 88 894 33 396 503 63 307 609 30 26. Städtische Arbeitsanstalt Bäder 124 882 62 194 431 23 69548 61 29 71 275 —— 121 517 65 50 212 65 32. Schauspielhäuser 40 920 — 336 275 78 295 355 78 M. Friedhöfe 221 950 — 416 137 95 191 487 95 37. Reinigung der Straßen und Unterhaltung der selben und Sandgruben 1 116 206 54 2 626 849 86 1 510 643 32 38. Fußwegregelungen und Straßenneubefestigung. ——— — 908 930 9.8 930 —- 39. Bauhöfe und Straßenwalzen 1 132 000 —— 1 435 385 16 3 385 16 lO. Quartieramt 175 548 25 221 961 .50 46 413 25 12. Verschiedene Einnahmen und Ausgaben . . . 649 140 1018 768 95 MO 628 95 43. Krankenhäuser 1 339 782 97 2 224 287 19 884 504 22 15. Zinsen 4 686 327 90 6 433 219 67 1 746 891 77 46. Tilgung der Anleihen 806119 87 1 857636 „95 1 051 517 08 Endsumme der Zuschüsse 19 167 509 12 47052 717 69 27 885 208 57 Absch Konto 1—46- Einnahmen: . . 40 428636,36 lu ß. Ausnaben: 63 647 874.51 .6 Konto 47 Abgaben:. . . . 23959238.15 - . . . . . 740 000,- — » Endsumme: 64387874,51 ./l Endsumme 64 387 874,51 RstsvelchMe. Dankschreiben — Einladung. In der Gesamt ratssitzung am Mittwoch nahm man Kenntnis von einem Dank chreiben der Leipziger Schützengejell- schast, einer Einladung des Leipziger Zöllnerbundes zu seinem 50jährigen Jubiläum und einer Einladung des katholischen Ee,ellenvereins zur Feier seines 50jährigen Bestehens. Wahl de» 3. Bürgermeisters. Weiter nahm man Kenntnis von der Genehmigung des ersten Nach trages zum Ortsstatut vom 23. Oktober 1909 und beschloß, die Stadtverordneten nunmehr um die Wahl des 3. Bürgermeisters zu ersuchen. Genehmigt wurde unter Vorbehalt der Zustim mung der Stadtverordneten die Herstellung von Gartenanlagen aus den drei Plätzen zwischen Dem mering- und Eröppler-Straße und Anpflanzung von Lindenalleebäumen auf den Fußwegen daselbst, die Anpflanzung von Rotdornalleebäumen in der Eich- städtstratte zu Leipzifl-Stötteritz. die Anpflanzung von Ahornalleedäumen in -er Meusdorfer Straße zu Leipzig-Connewitz zwischen Frohburger Straße und Straße tt, die Herstellung gärtnerischer Anlagen auf dem Vöschungsstreifen an der Tiefen Straße von der Zwetvunvorfer- bis zur Schirmerstraße, die Aus führung baulicher Veränderungen im Erdgeschoß sowie im 3. Obergeschoß des Neudnitzer Rathauses unter Ueberweisung der Erdgejchoßräume an die 11. Polizeiwache und der Räume des 3. Obergeschosses an die Neudnitzer Schulgeldhebestelle, endlich die baupolizeiliche Feststellung der Straßenfluchten vor den Flurstücken 76g und 76c an der Dösner Straße zu Leipzig-Probstheida. Vergeben wurden die Klosettanlagen für den Er weiterungsbau der Heilanstalt Dösen und die Liefe rung schmiedeeiserner Nohre für die Gasleitung Leipzig-Dösen—Heilanstalt Dösen. Die Expeditionen des Leip ziger Tageblattes und der Allgemeinen Zeitung befinden sich zusammen im Grundstücke Johannisgasse 8, Leipzig. * Ehrenpromotionen Leipziger Professoren. An läßlich des 100jährigen Jubiläums der Universität Christiania, bei dem die Universität Leipzig durch ihren Rektor Geh. Hofrat Prof. Dr. Lamprecht vertreten ist, wurden folgende Leipziger Professoren zu Ehrendoktoren der Universität Christiania ernannt: der gegenwärtige Dekan der theologischen Fakultät Geheimer Rat Prof. Dr. theol., jur. et phil. Albert Hauck, die Ordinarien der medizinischen Fa kultät Geheimer Medizinalrat und k. k. österr. Hofiat Dr. med. Karl Rabl und Geheimer Medizinalrat Dr. med. Adolf von Strümpell, sowie die ordent- lichen Professoren der philosophischen Fakultät Ge heimer Hofrat Prof. Dr. phil. et I-. I- U. Karl Lamprecht, Geheimer Hofrat Prof. Dr.phil. August Leskien, Geheimer Hofrat Prof. Dr. phil. et theol. Eduard Sievers, Geheimer Rat Prof. Dr. phil. et med. Carl Chun und Geheimer Rat Prof. Dr. phil., rer. nat., med. et of sc. Wilhelm Pfeffer. Mit dieser Zahl der Ehrendoktoren der Universität Christiania steht die Universität Leipzig an aller erster Stelle. * „Ein Wort zur Neichotagvwahl!" Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht der Vorstand des Natio nalliberalen Vereins für Leipzig und Um gebung im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer eine Kundgebung für den nationalliberalenKandidaten Dr. Junck in Leipzig-Stadt. Es sei hiermit auf diese Kundgebung verwiesen. * Da» Leipziger Tageblatt und die Allgemeine Zeitung haben ihre technischen Betriebe letzt im Grundstück Jehannisqaste 8 (Tageblatt - Grundstuck) zusammengelegt. Es find bei dieser Gelegenheit oer- jchiedene bauliche Aenderungen vorgenommen wor- den, die teilweise praktische Verbesserungen für den Verkehr des Publikums bedeuten. Die frühere Jnseraten-Annahmestelle des Leipziger Tageblattes, der Eckladen am Augustusplatz, ist fortgefallen und dafür dis Jnleraten-Annahme für beide Zeitungen im Grundstück Johannisgasse 8 vereinigt worden. Dort ist die frühere Toreinfahrt in eine geschmackvoll ausgestattete Halle umgewandelt worden, in der jent die Inserate angenommen werden. Die Halle ist gain in Weiß gehalten, mit einem dunklen, in Oel ausgefiihrlen Paneel. An den Wänden sind wertvolle alte, in Oel gemalte Medaillons angebracht, Porträts der klassischen deutschen Dichter, Goethe, Schiller usw. * Bereinvjubilitum. Der Leipziger Kath. Ge- sellenoerein begeht am 10. und 11. September sein fünfzigjähriges Jubiläum. Er gehört einem großen Verbände an, der im Jahre 1900 in Deutschland allein 53878 aktive Mitglieder (Hand werksgesellen) in 870 Vereinen zählte. Dazu kommen 100695 außerordentliche Ehrenmitglieder. Seit der im Jahre 1861 erfolgten Gründung durch den da maligen Kaplan I. Juhr (jetzt Pralat und Ehren- präies des Vereins) haben Tausende junger Leute ein Heim in der Wicsenstraße 23 gefunden. Der Verein blickt auf eine segensreiche Tätigkeit zurück und darf deshalb mit Stolz sein 50jähriges Jubi läum feiern. Aus dem umfangreichen Festprogramm sei der Festzug nach der kath. Kirche und von da nach dem Zentraltheater Sonntag nachmittags halb 3 Uhr hervorgehoben. * Drr Tauchsche naht. Bei Gelegenheit des soge nannten Tauchaer Jahrmarkts ist in den früheren Jahren, namentlich von halbwüchsigen Burschen und Kindern, in den Straßen diesiger Stadt durch uner laubtes Abbrennen von Feuerwerkskörpern sowie Emporwerfen brennender bengalischer Zündhölzchen oster erheblicher Unfug verübt worden. Es wird daher gegen ein solches Gebaren nachdrücklich einge schritten werden. Die Verüber derartigen Unfuas haben ihre Bestrafung auf Grund 8 360 Ziffer 11 bez. 8 368 Ziffer 7 des Reichsstrasgeiehbuches 'u ge wärtigen. Auch wird vom Polizeiamt in einer amt lichen Bekanntmachung darauf hinzewieien, daß nach H 26 der Bestimmungen über den Verkehr mit Sprengstoffen die Abgabe von Sprengstoffen an Personen, von welchen ein Mißbrauch derselben zu befürchten ist. insbesondere an Personen unter 16 Jahren verboten ist, und sich Kaufleute und Händler, welche diesem Verbote 'uwiverhandeln. ebenfalls ihrer Bestrafung nach 8 367 Ziffer 5 des Reichsstrafgesetzbuches aussetzen. * Fremdenverkehr. Nach den -em Verkehrs verein Leipzig zur Verfügung gestellten amtlichen Unterlagen sind in der Woche vom 27 August dis 2. September 1911 in den Leipziaer Hotels 10 094 Fremde adgestiegen. Darunter 8790 Reichsdeutsche, 1178 aus anderen europäischen Staaten, und 126 aus außereuropäischen Ländern. * Kein neues Landeschoralbuch. Kantoren, Orga nisten und Kirchschullehrern de4 Landes wird es von Interesse sein, daß das Landeskonsistorium ein Be- dürsnis nach einer Neubearbeitung des Landeschoral- buches nicht anerkennt, doch kann von der rhythmischen Form der Choräle neben den als Regel deizubehal- tenden Melodien, wo der Wunsch in der Gemeinde besteht, Gebrauch gemacht werden. ; Da» R«te«tio»»recht gegenüber Lohnforderungen. Das hiesige Kaufmanusgericht ebenio wie das Ge werdezeriqt befolgen die Praxis, daß sonst unpjänd- bare Lohnforderungen nicht zurückdehalteu werden können. Die Frage der Retention solcher Lohn forderungen ist in der Literatur wie auch in der Judikatur sehr umstritten, man kann so ungefähr eine gleiche Anzahl von Stimmen dafür wie dagegen zusammenbringen. Gewerderichter Stadtamtmann Dr. Auerswald hat sich in zwei Abhandlungen sehr eingehend in der „Deutlchen Juristenzeitung" wie auch im „Gewelbe- und Kaufmannsgench', Zeitschrift des Verbandes deutscher Gewerbe- und Kaufmanns- gsncht", mit dieser Frage, die von großer prattischer Bedeutung ist, beschäftigt, und er kommt zu dem Resultate, daß sonst unpfändbare Lohnforderungen auch «inen Dringlichkeitsanspruch darstctten. wie zum Beispiel Dienst- und Arbeitszeugniste und Ge chäfts- bücher, die der Geschäftsmann niclit eine Stunde missen kann. Eine Zulmsigkeit des Retentionsrechts der Lohnforderungen, soweit der Lohn das gesetzlich festgelegte Existenzminimum darstellt, wäre im Hin blick auf die ausdrückliche Unpfändbarkeit eine Härte, dis der Gesetzgeber sicherlich nicht gewollt hat, daher muß anaeuömmen werden, daß das Gesetz ein solches Rückbehaltungsrecht verboten wissen will. Seine Zulässigkeit würde zu ganz unhaltbaren Konsequenzen führen. Angenommen, ein Arbeiter hätte einen langfristigen Vertrag mit einem Arbeitgeber abgeichlossen und es passierte ihm das Malleur, an einer wertvollen Maschine einen Schaden in bedeutender Höhe anzuricntcn, dann würde unter Umständen, wenn er sich nicht kontrakt brüchig machen und so vom Regen in oie Traufe kommen wollte, die Folge der Zurückbehaltung des Lohnes sein, daß er jahrelang arbeiten müßte, ohne Lohn zu erhalten. Sladtamtmann Dr Äuerswald empfiehlt eine entsprechende redaktionelle Aenderung der gesetzlichen Bestimmungen in seinem Sinne, uni die Unklarheiten aus der Welt zu schaffen. * Tie Geschäftszeit der Zigarrcnhändler an den Meßsonntageu. Verschiedene Tageszeitungen haben in vergangener Woche die Mitteilung gebracht, daß die Zigarrenhändler außer in der Zeit von 11 bis 6 Uhr ihre Läden auch ooimittags von 7—9 Uhr an den Meßsonntagen öffnen dürfen. Diele Mitteilung beruht auf einem Irrtum. Rach der Dekann.machung des Nate.- vom 13. Juli ist die Verkaufszeit für Tabak- und Zigarrenläden auf die Stunden von 11—6 Uhr bckchiänkt. Dagegen dürfen Tabak und Zigarren in endereu Läden auch in der Zeit von 7—9 Uhr verkauft wecden. Wie uns bekannt ge worden ist, Haden an den v.rgangcnen beiden Meß sonntagen einige Zigarrenspezialhandlunqen ihre Lüden auch in der Zeit von 7—9 Utzr geöffnet. Wir machen darauf aufmerksam, daß hier ein Verstoß gegen das Orlsstatut vorliegt und die betr. Laden inhaber sich der Gefahr der Bestrafung ausjetzen. x Die Allgemeine Buchdrucker-Unterstützungskasse, Sitz Leipzig, die im Jahre 1893 von Buchdruckerei- besttzern gegründet wurde, und vom Deutschen Buch drucker- (Prinzipals-)Verein reichlich unterstützt wird, hat im verflossenen Eefchäftsjaor insgesamt 133231 Mark an Arbeitslosen-, Kranken- und Jnvatiden- Unterstützung ausgezahlt. An Geschäftsbeiträgen der Druckereifirmen gingen 13605 vom Deutschen Buchdruckerverein gingen 20 000 ein. Die Beiträge der Prinzipale bezifferten sich demnach auf insgesamt 33 605 .zc, während die Beiträge und Eintrittsgelder der Gehilfen 47 893 .6 betrugen. Nm Schluffe des Geschäftsjahres betrug das Eesamtvermögen der Kasse mit den Unterabteilungen für Arbeitslosen-, Kranken- und Jnvaliven-Untsrnützung 664 866 Mark. >i. Beschlagnahmte Druckschrift. Das Heft I des zweiten Jahrganges der in Leipzig erscheinenden periodischen Druckschrift „Eesundhertswacht" ist seines unzüchtigen Inhalts wegen polizeilich beschlagnahmt worden. Zf Verbrennung infolge einer Spiritnsexplsfion. Eine in der Löhrstraße wohnhafte 28 Jahre alte Wirtschafterin wollte auf einem Sprriturkocher etwas wärmen. Sie goß in den noch brennenden Kocher Spiritus nach, wobei die S p i r i t u s f l a s ch e explodierte. Die Flammen ergriffen die Klei der der Frau und konnten mit großer Mühe erstickt werden. Sie erlitt Brandwunden an den Hän den und im Gesicht und wurde noch dem Krankenhaus übcrgcführt. * Urberfahrcn. Am Mittwoch abend kurz nach 7 Uhr wurde in der Räbe des Konzerthauses ein etwa 13 Jahre alter Knabe von einem herr schaftlichen Eeichirr überfahren. Der Knabe, der schwerhörig jein soll, war trotz der Zurufe des Kutschers und der in dem Wagen sitzenden Dame direkt in das Geschirr hineingelaufen. Er wurde am Kopse ernstlich verletzt und auf Veranlassung der Dame in ihrem Geschirr nach dem Krankenhause gebracht. ff Verstorben ist im Kraukenhause der in drr Erassistraße wohnhafte Kaufmann Nordheimer, der am Floßplatz von einem Automobil über fahren wurde. ff Unfälle. Von einem Geschirr überfahren wurde am Roßplatz ein 26 Jahre aller in L.-Connowitz. Roßmäßlerstraße, wohnhafter Schlosser, als er mit seinem Rade in eine Nebenstraße fuhr: «r erlitt l.iskljf'igSmsnks r