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Sächsische Volkszeitung : 30.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193104307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310430
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310430
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-30
-
Monat
1931-04
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.04.1931
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Aus -em Gerichtssaal vrrr^rn un<> Umgebung Sonderzüge nach Dresden Dresden, 29. April. Wie das stiidtischc Verkehrsamt mitteilt, sind die am Ver kehr interessierte» Stellen bemüht, Dresden auch als Endpunkt für Ferien- und Verwaltungssonderzüge sowie als Wochen endziel bckantzumaciien und die Verhandlungen haben einen durchaus günstigen Verlauf genommen und es kann schon jetzt ein« Reihe von Fahrten genannt werden: Feriensonderzüge am 2. Juli von Berlin nach Schandau, am :!0. Juli von Duisburg nach Dresden, am 2. August von Düsseldorf nach Dresden; Wochcncndzuge am 9. Mai von Re ich« »berg nach Dresden, am 19. Mai von Rcichcnberg nach Dresden, am 14. Inni von Werdau nach Dresden. Darüber hinaus sind noch mit einer Anzahl Reichsbahndirektioncn Verhandlungen im Gange mit dem Ziel, ähnliche Wochenendziige aus ihren Be zirken nach Sachsen und Dresden zu leiten. Uclier Verwaltungs- sonderzüge lassen sich Angaben zurzeit noch nicht machen. : Die katholischen Männervereine werden gebeten, mit ihren Fahnenabordnungen die Männer-Lichterpro- Zession am 1. Mai in der Hoskirche zu Dresden zu er öffnen. An dieser Demonstration für das katholisch« Marien- Ideal dürfen sich alle Männer beteiligen, nicht nur Vereinsmit- gliedcr! Tie Männer gel)«n ohne Unterschied von Verein oder Rang und Stand mit brennenden Kerzen hinter den Fah nen. Die Kerzen werden leihweise von der Sakristei der Hof kirche zur Verfügung gestellt. Die Männer singen gemeinsam die Marienlitanei Die Prozession stellt sich ab 6.30 bis 7 Uhr hin ter dem Hochaltar der Hoskirche auf. : Zum Jubiläum der K. I. M. Dresden-A. Nm Sonntag, S. Mai, ist früh 7 Uhr in der Hoskirche Gemcinschastsmesse nach Klosterneuburger Text und Chriftusbannerwcihe. Die Jugend vereine werden gebeten, daran teilzunchmen mit Fahnen und Wimpeln. Das Stellen der Vereine zum Kirchgang mit Fahnen ist 9.45 Uhr im Kolpinghaus. Nach dem Festgottesdienst Rückzug dorthin. : „Ter Himmel der Heimat". Im Städtischen Planeta rium finden die ordentlichen Vorführungen mit erläuternden Vorträgen vom 1. Mai d. I. ab wieder regelmähig täglich um 17.30 Uhr statt. Bis einschlietzlich den 3. Mai wird die jetzt lau sende Vorführung „Der 'Mond, unser Nachbar im Weltraum" gezeigt, während vom Montag, den 4. Mai, ab „Der Himmel der Heimat" zur Vorführung kommt. : Werbewoch« des Vereins für das Deutschtum lm Aus land. Durch eine Reihe von Veranstaltungen wirbt der Verein siir das Deutschtum im Ausland in dieser Woche siir seinen Ge danken der Betreuung der Auslanddcutschen. Sachsen als Grenzland hat die besondere Aufgabe, der Not der Deutschen in der Tschechoslowakei zu gedenken. : läegen die Verlegung einer Zinkschmelz« von Dresden- Neustadt nach dem ehemaligen Hosbraul)aus in Dresden-Cotta protestierte in der „Constantia" am Dienstag eine Versamm lung der Anwohner von Cotta, Briesnitz, Leuiewitz, Kemnitz und Stetzsch Der Vorsitzende des Bezirks- und Bürgervercins, Graul, der die Versammlung einbcrusen hatte, crössueie die Kundgebung und erteilte dann Herrn Kaufmann Hentschel das Wort. Er wies daraus hi», das, die Angelegenheit der Verlegung der Zinkschmelze bereits das Ratskollegium beschäf tigt habe. Die Stadt müsse Mittel und Wege finden, die Ver legung zu verhindern. Denn der Betrieb der Zinkschmelze würde durch ungesunde Abgase die Bevölkerung der Vorstädte schädigen und auch durch unangenehme Gerüche belästigen. Die Aussührungcn erweiterte noch Stadtv. Sohla besonders nach der technische» Seile. Nach einer längeren Ausspracl)« wurde eine Entschließung gefaßt, in der die Verlegung der Zink schmelze nach dem Industriegelände gefordert wird. : Die Krelsstellc Striesen des Fürsorgeamtes wurde am 28. April 1931 von Wartburgstraße 28 »ach Wormser Straße 4 verlegt. Fernruf Nr. 30119 und 31415 über die Zentrale des Stadthauses Striesen. : Relchssinanzminiper Dr. Dietrich spricht In Dresden. Am kommenden Sonntag, mittags 11.15 Uhr. veranstaltet die Deutsche Staatspartei in der Dresdner Kaufmannschast eine Kundgebung, bei der Neichsfinanzminister Dr. Dietrich über die wirtschaftliche und politische Lage sprechen wird. : Bel der Arbeit verunglückt. Am Dienstagnachmitiag gegen lilti Uhr stürzte auf der Oesterrcicher Straße in Dresden- Laubegast bei Schachtarbciten ein Arbeiter in einen 7 Meter tie fen Schacht. Er erlitt schwere innere Verletzungen und mußte ins Iohannstädter Krankenhaus gebracht werden. Verurteilte Schwerverbrecher Das Dresdner Schwurgericht verhandelte in seiner letzten Sitzung gegen den Schmied Herbert Zeidler aus Dres den wegen versuchten Totschlags und versuchten schweren Rau bes. Zeidler hatte im vorigen Jahr mit dem Motorrad eines Freundes eine Fahrt unternommen und war dabei verunglückt. Er mußte seinem Freund Schadenersatz leisten und kam, da er kein Geld hatte, auf den Gedanken, die 70jährige Händlerin Therese Berge in Steinbach bei Meißen zu überfallen und zu berauben. Ain 22. Dezember vorigen Jahres erschien er in ihrem Laden, schlug sic mit einer Zange nieder, sie gab ihm dann frei willig Geld. Er schlug nochmals auf sie ein, um seine Flucht nicht zu gefährden. Das Schwurgericht verurteilte Zeidler, der schon eine ganz hübsche Vorstrasenliste hatte, wegen schwerer Körperverletzung und Rauboersuchs zu 3 Jahren 2 Monaten Ge fängnis. Der 19jährige Kuhmelker Franz Nie in Hardt und der wiederholt vorbestrafte 25jährige Schlosser Johannes Oest reich mußten vor dem Dresdner Gemeinsamen Schöffen gericht ersclnnnen. Beide hatten im November einen schweren Einbruch in die Futtermittelhandlung von Gotische in Pirna verübt. Am 5. November erschienen beide mit Masken vor dem Gesicht im Bürgermeisteramt Struppen. Oestreich hielt dem an- : Maul- und Klauenseuche. Im städtischen Vieh- und Schlachthofe ist am 27. April unter Rinder» die Maul- und Klauenseuche ausgcbrochen. Entsprechende Kontroll- und Sperr maßnahmen sind, wie auch schon bei früherem Austrelcn der Seuche, in die Wege geleitet worden. Dresdner Lichtspiele Zentrum. Die anspruchslos-lustige Posse „Er und seine Schwester" von Bernhard Buchbinder, die schon aus der Bühne sich der Gunst des Publikums erfreute, ist auch in der Filmbearbeitung von Roda Roda eine unterhaltsame Ange legenheit Verantwortlich für die Lacherfolge ist im Tonfilm Vlasta Buria n. auf dessen Komik das Ganze eingestellt ist. Regisseur Lamac sorgte für witzige Einfälle und burleske Ucber- raschungen, in denen die Vielseitigkeit Burians als k. u. k. Briefträger Spatz voll zum Austressen kommt. Roda Noda ist selbst mit von der Partie und charakterisiert den jovialen Post minister. Anni) Ondra als die Spatz Schwester spielt wie im mer slott und temperamentvoll, ganz im Stil der Posse. Die musikalische Umrahmung, die ganz dem Publikumsgeschmack entgegenkommt, besorgte Jara Benes. UT-LIchtspiele. Es wäre wirklich an der Zeit, damit end gültig Schluß zu machen. Wien in den Mittelpunkt solcher fadenscheinigen und unwahrsädnnlichen Geschichten zu stellen, wie sie der Tonsilm „W a l z e rp a r a d i e s" zum Thoma hat. Ge rade unsere Zeit des Existenzkampfes kann solche der Wirklich keit spottende Geschichten nicht gebrauchen: Die Operndiva Lona macht ihren Kohlenträger, weil er ihren Hund rettete, zum Ober eines bekannten Prateretablissements. Glück im Spiel macht ihn bald zum Besitzer eines fürstlichen Palais, Pech im Spiel führt ihn wieder in sein einstiges Milieu und in die Arme seiner Mizzi, einer Wiener Volkssängerin. Charlotte Lusa und Grell Theimer haben die weiblichen Hauptrollen; sie gehören zn den Lieblingen des Publikums, auch in den unmöglichsten Rollen und Kleidern. Ein Lichtblick ist Szöke Szakall in seiner Eigen schaft als Theateragent; Iosü Wedorn, der „Held" des Gan zen, und Ernst Verebes entschädigen ebenfalls mit ihrer guten Darstellungskunst einigermaßen. Doch auch die Musik von G r a n i ch st a e d t e n kann nichts daran ändern, daß ein Wien gezeigt wird, das nur einer krankkaften Phantasie entspringen konnte. Grell Theimer wohnte der Erstausführung persönlich bei und eroberte sich durch liebenswürdige Worte die Gunst des Publikums. Li-Mu. Das Singspiel „Schuberts Friihlings- trau m" hat seine stärkste Wirkung durch die Schubertsche 'Mu sikalität, die den Text geschickt untermalt. Das Ganze ist eine Wiedergabe jener Episode aus Schuberts Leben In der Höldrichs- mühl« bei Wien, die zweifellos in der Entwicklung des Meisters eine bewegende und bedeutsame Rolle spielte. Die fröhliche Hei terkeit, das flotte Spiel aller Darsteller und die Schubertsche» Melodien sind der Gewinn des Filmes. wesenden Bürgermeister die Pistole vors Gesicht und ries „trcii, Wort oder ich schieße!" Sie verlangten von Bürgermeister Gia. ser die Schlüssel zum Geldschrank und die Goldbestände. Ter Bürgermeister konnte ihnen nur seine Barschast von 8 Mark an- bietcn. Meinhardt war vor Gericht voll geständig. Oestreich, der seinerzeit geflohen war und im Januar von der Tschechoslowakei ausgeliefert wurde, gab erst nach anfänglichem Leugnen die Ta ten zu. Das Gericht verurteilte wegen gemeinschaftlichen schwc- ren Diebstahls — bei Oestreich im Rückfälle — und gemeinschasl- lici)«n versuchten schweren Randes Meinhardt zu einem Jahre Gefängnis. Oestreich zu drei Jahren sechs Monaten Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Das Gericht hatte beiden mildernde Umstände zugebilligl. Ungetreuer Straßenbahnschaffner Der Straßenbahnschaffner 'Max Willi Groß gart aus Dresden war von der Disziplinarkammer wegen llntt-ifchla- gung von Geldern der Straßenbahn zur Dienstentlassung verur teilt worden G. hatte hiergegen Berufung eingelegt, die nun mehr vom Sächsischen Disziplinarhof in Dresden verwaisen wurde. Die Strafe wurde lediglich insofern etwas gemildert, als dem 'Verurteilten auf die Dauer von 5 Jahren e-n T-i! seiner Bezüge belassen wurde, während die Disziplinarkammer diese Bezüge lediglich aus 3 Jahre bewilligt hatte. Oie Kosten für Bekleidung und Ausrüstung der polizeiveamten Auf eine Landtagsanfrage betr die Höhe der Ausgaben für Bekleidung und Ausrüstung der Polizei- und Gendarmerie, beamten im Rechnungsjahr 1929 hat die Negieruno nunmehr eine schriftliche Antwort erteilt. Danach sind für die Bekleidung der planmäßigen Polizeibeamten der Besoldungsgruppe 15: 280 710 RM, für die Ausrüstung 15 720 NM ausgegeben wor den. Die entsprechenden Zahlen bei den planmäßigen Gendar- mcriebeamten, die Anspruch auf freie Dienstkleidung haben be trugen 85 660 bzw. 4165 RM. Die gesamten Personnlou'gaben für das Bekleidungspersonal beliefen sich aiis rund 34 800 RM. Tie Bekleidung der planmäßigen Beamten einschließlich alle: dafür anfgewendclen Personalauogabcn stellte sich bei den Po- lizcibeamten auf 103.98 RM., bei den Gendarmeriebeamten aus 131,60 RM. Daß der Aufwand für einen Gendarmeriebeamten höher als für einen Polizeibeamten war. hat seinen Grund darin, daß bei der Gendarmerie im Jahre 1929 ein besonders hohe: Bcklcidungsbedarf Vorgelegen hat Besichtigungsleise -es Wohuungsausfchusses des Reichstags Aus Berlin wird gemeldet: Ein Unterausschuß des Woh' nungsausschussss des Reichstags beriet am Dienstag noch ein mal über die Besichtigungsreise, die der Ausschuß Mitte Juni unternehmen will. Das Programm sieht an: Montag, den 15, und Dienstag, den 16. Juni, zunächst Bcsickligungen der mit Hauszinssteuermitteln hergestellten mehrstöckigen Wohnhänü. in Hamburg und Harburg vor. Am 'Mittwoch folgen Besicht! gungen von Flachbauten in Dessau und Leuna Am Donnerstag ist der Ausschuß in L e i p zig, am Freitag in C h e in n i tz. D»n Abschluß der Reise bilden Besichtigungen von Wohnbauten au der sächsisch tschechischen Grenze in Annnberg und im übri gen Erzgebirge am Sonnabend und Sonntag. Die sächsische Re gierung hat, Ivie verlautet, besonderen Mert ans diesen Besuch im Grenzgebiet gelegt. Der Ausschuß selbst war der Mei nung. daß man dieser Einladung ganz besonders Folge leisten müsse. Enteignung des Prebischtores. Das Prager Bodenamt hat die zur Herrschaft des Fürsten Clan; Aldringen gehörende Do mäne Binsdors in der böhmischen Schweiz mit Schloß und Meier Hof in Binsdors, dem bekannten Ausflugsort Prebischtor dem dortigen Hotel, ferner Rosenberg mit Gasthaus und Aussichts turm, enteignet. Ob der deutsche Pächter de-'- tü>Ue!s durch einen Tschechen ersetzt werden wird, steht noch nicht fest. 1 Dresden-Johannstadt. H e r z - I e s u - K o n s e r e n z des V i n ze n t i u s v e r c i n s. Am Freitag, den 1. Mai, abends 8 Uhr Sitzung im Gemeindehaus Union, Huttenstraße 7 „Wunderglauben?" Am letzten Donnerstag fand im Saale des Dresdner Kiinst- lechauscs ein zweiter Vortragsabend des Herrn Lambert- Radebeul über die C o u ö-Methode statt. Ter Vortrag behan delte das Thema: Die Erfolge des Geistes Uber den Körper. Wie schon im ersten Vortrag, betonte er die Bedeutung des GIaubensan die Heilung. Weiter führte er aus: Man spricht heule und zu allen Zeiten soviel vom Wunderglauben. Auch er besteht zu recht. Denn wir wissen, daß hier.nicht das Wunder, sondern der Glaube entscheidend ist. Der größt« Feind des Glaubens ist der Verstand, dessen Fähigkeiten wir vom menschlicl)en Standpunkt aus bewundern können, der aber vom geistigen Standpunkt aus nichts getan hat. Auch bei der Heilung durch den Arzt aber brauchen wir Glauben, der ost sich bis zur Suggestion steigert. Dort ist das Gebiet, ivo sich Einbildungskraft und Glauben ost decken. Die stärkste Art der Suggestion ist die bewußte Autosuggestion als Auswirkung unseres eigenen Glaubcns und als Selbst erziehung zum Guten. Diese ist deshalb nötig, weil der Ge danke, der uns erfüllt, Wirklichkeit wird, soweit dies über haupt menschenmöglich ist. Darum fort mit allen Gedanken der Furcht vor Krankheiten; herbei mit kraftvollen guten Gedanken, dann werden mir mit Staunen sehen, was wir er- reichen können. Nur der Glaube vollbringt „Wunder"! Tic zahlreich versannnelie Zuhörerschaft folgte den Wor ten d«, Vortragenden mit Aufmerksamkeit und gab ihre Zu- sriedcnheil mit dem Gehörten durch lauten Beifall zu erkennen, der sich noch steigerte als einige Anwesrnde von den an ihnen durch die Cou-'- Methode erzielten Heilerfolgen berichteten. Aus den Ausführungen des Redners konnte man ent nehmen, daß die Cou-'-Methode richtig befolgt, praktisch ange- ivaudtes Christentum beo-.-uten und sich in ihrer Hauplsordcrung der Betonung des Glaubens sehr gut mit der Religion vertragen kann. Dr. F. K. Dr.-S>ruv«-Ged«nkseier, Ans 'Anlaß der 150. Wiederkehr des Geburtstages von Dr. med. Friedrich Adolph August Struve veranstaltet die Familie und die Firma Dr. Struve am Sonn abend, den 9. Mai d. I., vormittags I I Uhr im Kleinen Saal des Deutschen Hygiene-Museums eine schlichte Gedenkfeier. — Dr. Struve wurde am 9. Mai 1781 geboren. Er wies neue Wege zur Erkenntnis der Heilwasserwirkungen und erwciterie deren An wendungspraxis durch Schaffung seiner sog. Künstlichen Mineral wässer und seiner Trinkkuranstalten. Bei der Feier wird Prof. Dr.-Ing., Dr. phil. A. Heiduschka, Direktor des Laboratoriums sür Lebensmittel- und Gärungschemie an der Techniläpm Hochschule Dresden, über die „Bedeutung des Was sers für den Menschen" und 'Museumsdirektor Dr. Großmann- Dresden über „Dresden und die Struveschen Trinkkuranstal- tcn sprechen. In der Galerie Arnold sind neu ausgestellt: 2 Grünewald- Iandsci)ostcn von Waller Leistikow, Gemälde von Wilhelm Clau dius „Im Kontor", kleine Tierbroncen von Renö« Sinlenis. Gemälde des Iagdmalers Alfred Mailick. Im zweiten Stock: Ausstellung moderner französischer Graphik. Sckülerkonzcrt Theodora Streubel. Donnerstag, den 30. April, abends 7.30 Uhr im kleinen Saal von Hammers Hotel, Dresden, Augsburger Straße 5—7. 5. Vortragsabend (Klavier) der Schüler und Schülerinnen von Theodora Streubel. (Beethoven, Brahms, Chopin, Grieg.) Der Gesangverein „Llllsa", Ra'bitz, veranstaltete am Sonn tag einen Lieder- und Theaterabend im Scholzeschen Gasthof unter Leitung seines wiedergenesenen Dirigenten, des Herrn Oberlehrer H c i ne - Cunnewitz. Der stattliche gemischte Chor — wohl gegen 50 Sänger — sang ein« ganze Anzahl wendischer Volkslieder in vier- und sünfstimmiger Bearbeitung von Schnei der. Pilk und Melzer, auch Schövsungen eigener Art. ebenfalls einige Münncrchörc kamen zu Gehör. Ein Quartett und ein Altsolo, das Frl. Ia tz wa u k - Laske für eine erkrankte Sän gerin übernommen Halle, brachten Abwechslung in die Lieder- solge. Unter den musikalischen Gaben gesiel besonders der Eingangschor zu der Oper „Derkaulte Braut" von Smetana mit Klavierbegleitung und wendischem Text. In der anschließenden Pause sand Hochwürden Herr Erzpriester Pfarrer Sauer Worte des Dankes für den schasscnssrohcn Liedermeislcr und gab zugleich seiner Freude Ausdruck, daß er sich von langwie riger Krankheit wieder erholt l>at und srendig seine Krülle der Sangcskunst zum Wohle der Heimat widmet. Auch dem Verein dankte er sür seine vorbildliche Tätigkeit und hol' den hohen Werl der Pflege de-v Volksliedes, überhaupt des Gesanges siir die gesamte Kultur hervor. — Daran schloß sich das ürciaktige Theaterstück „Verachte deinen Bruder nicht!" von Felix Heine, das aus ländlici>em Milieu in Großstadtluft hinübcrspielt und komische und heiter« Situationen schasst, an denen sich die Zn- Hörerschaft ergötzen kann. Jeder Spieler hat nach seinen Kräf ten zum Erfolge des Lustspiels beigeiragen, aas cbcnsalls bei- sättige Ausnahme sand. Eine Sache des Volkes Gustav Wohlgemuth und sein Leipziger Männerchor. ' (Zur 46sährigen Jubelfeier.) Man mag über Sinn und Wesen des deutschen Mänm-c- gesangs denken wie man will — das eine steht fest: die deutsche Sängerschaft, soiveit sie im großen Deutschen Sängerbund sih zusammengeschlossen hat, ist seit langem, ist zur Zeit die größte, die bedeutungsvollste Organisation des von allen Seiten be drohten deutschen Mittelstandes. Insofern Hal der Deutsche Sängerbund eine große politische, vaterländisch» Bedeutung. Wer noch eines weiteren Beweises bedarf, der sei hingewie sen ans die beachtliche Tatsache, daß die großen sozialdemokrati schen Verbände es sür no'wcndig erachtet haben, sich von diesem umfassenden Deutschen Sängerbund loszusagen und eigene „Arbeiter-Sängerverbände" mit ausgesprochen parteipolitischer Färbung zu gründen. Wir wissen, welcher Unterstützung sich diese musikalischen P ar t e i verbände von feiten ihrer Landes regierung erfreuen dürfen. In diesem Licht gesehen, dürfen die Vestrebungen zur Be lebung und Vertiefung des tragenden Gedankens des Deutschen Sängerbundes gesteigertes Interesse beanspruchen Einer der be deutendsten Führer und geistigen Förderer des Gedankens der Reichseinheit aispr deutschen Sangesbrüder ist der Gründer nnd derzeitige hochangesehcne Chormeistcr des größten Leipziger Männergesangvereins: des Leipziger Mä n n e r ch o r e s: Proscssor Gustav Wohlgemuth. In 40jähriger, ernster, zielbewusster Arbeit hat er sich zu einem der bedeutendsten Füh rer und Liedermeister Deutschlands cmporgearbeilet. Sein Wort hat Klang erhalten. Sein« Leistungen als Chordirigent und — was der besonderen Hervorhebung verdient — seine künstlerische Arbeit als Stimmbildner gilt allerseits als musterhaft — bei spielvoll. Auf Grund seiner reichen musikalischen Begabung hm er sich seil Jahren zu der unerschütterlichen Einsicht durchgerun- gcn, daß das eigentliche Feld der Singtätigkcit der deutschen
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