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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.09.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110929024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911092902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911092902
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-29
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Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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Sunlt unü Dlllenlchsft. * Bo» Leo Arobenius dem unermüdlichen Erforscher alter afrikanischer Kulturzeiten, sind dieser Tage Briefe von Garua am Benue eingetroffen, die bis zum 22. August reichen. Frobenius und die anderen Herren der deutschen innerafrikanischen Forschungs exedition haben im britischen Nordnigerien monate lang mit großem Erfolg ihren Studien obliegen können, obgleich sie viel von klimatischen Krankheiten zu leiden hatten. Sie sind dann auf deutsches Ge biet übergetreten und beabsichtigten, zunächst die Gebirgsländer in Dcutsch-Adamaua zu durchforschen, von wo ihnen auf dem Gebiete der kulturhistorischen Ueberlieferungen die Kunde wichtiger Borkommnisse zugegangen war. Las Tal des Faro von Garua aus in Südwest hinaufziehcnd, werden sie zu der gebirgigen Landschaft von Alantika gelangen, die mit den nach Vogel und nach Ernst Bohsen benann ten Bergspitzen zu über 2000 Meter Meereshöhe ansteigt. * Die Eänseprobe. Die Londoner bekommen nun auch Humperdincks „Königskinder" zu sehen und die Leiter des Covent-Garden-Tbeaters haben natürlich den Ehrgeiz, es den deutschen Theaterdirektoren darin gleich zu tun, daß sie lebendige Gänse auf die Bühne bringen; ne haben sich bereits um eine Herde Gänse für die Aufführungen des Wertes bemüht. Einer der bekanntesten Londoner Tierzüchter, Haie, bat den Auftrag bekommen, eine Herde Gänse für die Auf führungen des Werkes auszubilden, und er hat 40 gut gebaute, hübsche, schneeweiße Tiere ausaesucht, die er nun allmählich mit Hilfe von Gerste und guten Worten zu Schauspielern erzieht. In den nächsten Tagen sollen bereits die Vühnenproben be ginnen, zu deren Hauptzwecken es gehören wird, daß sich die Gänie an die Sängerin, die das Gänsemädchen spielt, gewöhnen. * Ausgrabungen in Tunis. Der französische Archäologe Louis CHLtelain, der die Ausgrabungs arbeiten in Tunis leitet, hat der Pariser Akademie des Jnscriptions einen interessanten Bericht über die Resultate seiner jüngsten Grabungen erstattet. Es ist ihm gelungen, drei wichtige Gebäude frenu- legen auf der Ruinenstätte von Mactar, wo bereits früher die französische archäologische Mission gegraben hatte. Das erste dieser Gebäude ist eine kleine christliche Basilika, die in ihrem Stil eine hohe Schönheit der Formen zeigt. Das zweite Bauwerk ist ein großes Haus mit einem mittleren Saal von bedeutenden Ausmessungen und zwei rechteckigen Sälen. Das dritte Gebäude, das um 170 n. Ehr. errichtet wurde, ist ein mächtiger Ban mit kunstvollen Eewölbeanlagen. * Ludwig Finckh hat vor kurzem für seinen neuen Roman „Die Reise nach Trr^strill" den dies jährigen Ehrenpreis des „Frauenbundes zur Ehrung rheinländischer Dichter" erhalten. Das Buch wird Anfang Oktober im Verlage Albert Langen in München erscheinen. Tsgeschrvmk. Die Cholera in Italien. Trotz aller amtlicher und privater Dementi wird jetzt endlich zugegeben, daß dieCholera in Italien grassiert. Die Seuche hat bereits so große Aus dehnung gewonnen, daß sich der Reichskanzler v. Vethmann Hollweg veranlaßt gesehen hat, die Be stimmung zu treffen, daß alle aus den italienischen Häfen kommenden Schiffe und ihre Passagiere zu untersuchen sind. Die Bekanntmachung lautet: „Mit Rücksicht auf die Ausbreitung der Cholera in Italien bestimme ich unttr Hinweis auf die Vorschriften des Bundesrats über die gesundheitliche Behandlung der Seeschiffe in den deutschen Häfen vom 29. August 1907 auf Grund des 25 des Gesetzes, betreffend die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten vom 30. Juni 1900: Die aus den Häfen der italienischen Provinzen Genua, Livorno, Rom, Neapel, Salerno, Venedig und der Insel Sizilien nach einem deutschen Hafen kommenden Schiffe und ihre Insassen sind bis auf weiteres vor der Zulassung zum freien Verkehr ärztlich zu untersuchen." Berlin, den 28. September 1911. Der Reichskanzler." Berlin, 29. September. (Vereitelter Ein bruch.) In der verfloßenen Nacht unternahmen zwei Männer einen Einbruchsvebsuch in 'den be kannten Iuwelenladen von Sedlacek im Hause Leip ziger Strass 50. Die Einbreckstr öffneten mit einem Nachschlüssel das Haustor und eine eiserne Tür, die den Hof absperrte. Hierauf hoben sie im Hofe die Jalousien des hinter dem Iuwelenladen liegenden Zimmers hoch und wollten durch die Hintere Laden tür in das Geschäft eindringen. In diesem Augen blick wurden sie von mehreren Beamten der Berliner Kriminalpolizei, die von einem beabsichtigten Ein bruch in das Geschäft unterrichtet war, festgenommen und verhaftet. Auf dem Polizeipräsidium stellte sich heraus, daß die beiden der 25jährige Karl Prump- hold und der 20jährige Schmied Ernst Rcdecki, ein früherer Fürsorgezögling, sind. Bei den Einbrechern wurden Revolver und eine Menge anderes Ein- bruchswerkzeug. außerdem eine Schachtel starkes Gift bei der Verhaftung vorgefunden. Rian rechnet auf der Polizei mit der Möglichkeit, daß die beiden Einbrecher auch als Täter für den großen Einbruch in der Potsdamer Straße in Betracht kommen. Este« (Ruhr), 29. Sept. (Verschüttet.) Bei dem Zusammenbruch eines Abbaubetriebs wurden drei Bergleute von der Außenwelt ab geschnitten. Einer von ihnen konnte nach kurzer Zeit geborgen werden. Der Befreiung der beiden andern Leute stellten sich jedoch große Schwierigkeiten entgegen. Erst nach 52stündiger Gefangenschaft konnten sie gestern zutage gebracht werden. Paris, 28. Sept. (Die Hebung des Omni busses.) Gestern abend wurde mit den Hebungs arbeiten des in die Seine gestürzten Automovil- omnibusses begonnen, doch ohne Erfolg. Erst heute früh gelang es mit Hilfe eines großen Kranes, das Fahrzeug wieder an Land zu schaffen. Unter dem selben fand man die völlig zerdrückte Leiche des Kondukteurs Raynal. Paris, 28. Sept. (Erdbeben.) In Digne wurde vergangene Nacht zwilchen 2 und 3 Uhr ein Erdbeben registriert, das erhebliche Verwüstungen angerichtet hat. Toulon, 28. Sept. (Weitere Tote der „Li tz er td".) Aus den TrümmcrnAder „Liberto" wurden heute noch 27 Leichen, darunter die eines Offiziers, geborgen. Petersburg, 29. September. (Einbruch.) Vor gestern nacht wurde enldeckt, dag Diebe die Fenster Les kaiserlichen Palastes Kraßnoze Sselo erbrochen und dem Inneren einen Besuch abgestaltet hatten. Die Diebe scheinen mehrere Tage unbemerkt im Palast gewohnt zu haben. O. tt. Catania, 28. September. (Der Ausbruch d'es Aetna) ist jetzt als beendet zu betrachten. Die telegraphischen Leitungen sind noch gestört. Bei einem schweren Gewitter, das gestern bei Taor mina niederging, schlug der Blitz in verschiedene Häuser ein, wodurch zwei Personen ihren Tod fanden. An der nordöstlichen Seite des Aetna hat sich ein neuer Berggipfel gebildet, ein Vorkommnis, das seit dem Jahre 1838 nicht wieder beobachtet wurde. Der neue Berggipfel hat den Namen Monte del Einquantenaria erhalten. Der Alpen verein wird sich mit dem Studium des neuen Berges näher befassen und durch Professor Blatania einen ausführlichen Bericht darüber veröffentlichen lassen. New Port, 29. Sept. (Die ganze Familie von der Tochter durch Gift getötet.) Eine aufsehenerregende Verhaftung wurde gestern in 'New Orleans oorgenommen. Eine den besten Gesellschafts kreisen angehörende junge Dame, Anny Lrawsord, wurde von der Polizei festgenommen. Sie hat inner halb 14 Monaten ihren Vater, ihre Mutter und zwei Geschwister Lurch Gift getötet. Die entsetzliche Tat hat die Mörderin bereits eingestanden. Ueber die Beweggründe sagte sie aus. sie habe ihre Familie deshalb ums Leben gebracht, um in den Besitz des 8 Millionen Mark betragenden Vermögens ihrer Eltern zu gelangen. vermillhtes. llk. Auf den Spuren der Mona Lisa. Der Sher lock Holmes, der in die dunkle Geschichte der Mona Lisa auf seine Art hätte Licht bringen können, hat lange genug auf sich warten lassen. Nun meldet er sich unter dem Anonym eines „Freundes des Louvre" in einer Zuschrift an den „Temps" und kommt, in dem er die lüngstbekannten Tatsachen nach der Art Sherlock Holmes ins Auge faßt zu den überraschendsten Schlüssen. Er schreibt: „Der Diebstahl wurde Mon tag am 21. August zwischen 7 und '/,8 Uhr ausge- führt. Es wurde ein Gemälde abgehüngt, das mit Rahmen und Verglasung 35 Kilo wog. Mit dieser Bürde durchschritt der Dieb den Salon Carrü, den Anfang der großen Galerie und denjenigen der Sieben-Meter-Galerie. Er ging »ine kleine Treppe hinunter, die nur wenigen Personen bekannt ist, nachdem er zuvor die Gioconda aus ihrem Rahmen gelüst hatte. Die Umstände des Diebstahls sind also aufs genauste bekannt. Der Dieb wußte im Louvre vollkommen Bescheid, er wußte wie das Bild aufge hängt und eingerahmt war; er wurde auf der kleinen Treppe von einem Arbeiter getroffen, der behauptet, ihn nicht zum ersten Male gesehen zu haben, ihn jedoch unter den festangestellten Wärtern des Louvre nicht wiedererkennen wollte. Es muß also ein Mann gewesen sein, der im Louvre so oder so, als Angestellter tätig gewesen ist. Diese Feststellung schränkt den Kreis der Personen, mit denen sich die Untersuchung zu befassen hat, wesentlich ein. Der Dieb hat ferner genau gewußt, daß die Eio- conda zu der von ihm in Aussicht genommenen Zeit ohne jegliche Bewachung war, daß die Wärter sämtlich in einem 300 m von dem Bilde entfernten Saal gerufen waren, um dort die großen spanischen Gemälde umzuhängen. Er wußte, daß er mit seinen» Diebstahl gerade zu dieser Zeit nichts wagte. Es handelt sich also darum, die Angestellten des Louvre über ihre Beschäftigung zu dieser Stunde, über ihre Beziehungen zu anderen Personen aufs eindring lichste zu befragen, denn der Schlüssel des ganzen Geheimnisses ist: das Bild befindet sich noch im Louvre." Der Briefsteller kommt fernerhin auf das bereits früher in einer Zeitung verbreitete Gerücht zu sprechen, daß die Liste, in der seinerzeit die am Morgen des 21. August im Louvre befindlichen Per sonen genannt wurden, gefälscht sei: „Denn", sagt er, „man hat alle 14 Personen ausgeschrieben, die nach 8 Uhr in das Museum gekommen sind: man möchte wissen, wer zwischen 7 und '^8 Uhr hineingegangen ist." Die letzte Behauptung wird ebenso wie die Ueberzeugung des Schreibers, daß das Bild sich noch im Louvre befindet, die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf sich ziehen. Das glückliche Regiemoment. Aus den Tagen des Reinhardt-Gastspiel in Pest erzählt das „Neue Pffter Journal" ein hübsche Episode, die sich rväh- rend und nach der ersten „OeÄipus"-Vorstellung zu getragen hat. Mitten in der spannendsten Szene geschah es nämlich, daß sich plötzlich hinter der Szene lautes Hr.ndegebell vernehmbar machte. Die Leiter der Vorstellung erblaßten vor Schrecken und 2lZut über diese Störung der Stimmung, in die das atem los dasitzende Publikum versetzt wurde. Reinhardt selbst geriet in die höchste Aufregung, und verzweifelt die Hande ringend, stürzte er auf den Direktor Bcöthy und seinen Regiestab zu mit dem herzzer- reitzcnten Ruf: „Um Gottes willen, der Hund^oll nicht dellen!" Ratloses Hin- und Herlaufen, aber es nütste nichts. Der Hund, ein riesiger Bullenbeißer des Tigerdresseurs Henricksen, dellte in seinem Bretterverschläge unverdrossen drauf los. Endlich l>atte Beöthy einen rettenden Gedanken. Er ließ vom Zirkushofe einen jener Stadtwäldckstnlungerer holen, die man gemeinhin mit dem Namen „Iah" bezeichnet. Dieser erbos sich, den Hund gegen ein Honorar von zwei Kronen zum Schweigen zu dringen. Beöthv gab ihm das Geld. Der „Iaß" lief in die benachbarte Restauration uiü> kaufte für einige Heller Spcisenabfälle, die er in kleinen Rationen dem Bullenbeißer servierte. Dieser verschlang die Leckerbissen und stellte während der lange hinausge zogenen Mahlzeit bas störende Bellen ein. - Als das Publikum den Zirkus verließ, befand sich Veölhy im Gewühl der abziebenden Menge, die an dem Ge sehenen ihre Kritik übte. Und da hörte er folgende kritische Bemerkung: „Das schönste Regieinoment Reinhardts war doch das kleine Detail, in der ver lassenen, von der Pest furcht entvölkerten Stadt die herrenlosen Hunde so schauerlich bellten." Beim Souper erzählte Beötch, das erhorchte Gespräch dem glückselig dasitzenden Reinhardt. Der zog die Stirne in gedankenvolle Furchen und sann einige Augen blicke nach Dann sprach er mit blutigem Ernst zu Beöthy: „Geben Sie 'dem „Iaß" morgen wieder zwei Kronen. Aber der Hund soll belle n." — Ob Reinhardt die versteckte Satire heraussühlt, die in der kleinen Erzählung steckt? Gerichtslssl. * Chemnitz, 28. September. Vorsätzliche Tötung. Vor dem hiesigen Schwür ge r i ch t hatte sich der am 6. Juli 1890 in Mitt weida geborene Bäckergeselle Emil Arthur Jupe zu verantworten. Er war angeklagt, in der Nacht zum 21. Juni d. I. vorsätzlich, aber ohne kleberleguna die am 21. Juni 1894 geborene Fabrikarbeiterin Anna Schönherr dadurch getötet zu haben, daß er ihr mit einem Revolver einen Schuß ins Herz bei brachte. Am 1. Pfingstfeiertag hatte der Angeklagte die Schönherr auf dem Mittweidaer Schiitzenplatz kennen gelernt und ein Liebesverhältnis mit ihr an geknüpft. An den folgenden Tagen trafen sich die Liebenden wiederholt in Mittweida und anderen Orten. Am 14. Juni legte Jupe seine Arbeit nieder und blieb auch weiter ohne Arbeit. Ohne irgend welche triftigen Gründe beschloß er. sich zu erschießen, und kaufte am 17. Juni zu diesem Zwecke in Mitt weida einen Revolver mit 25 Patronen. Als die Schönherr die Absicht ihres Geliebten merkte, bat sie ihn. er möge sie auch mit erschießen. Jupe will das bestimmt äbgelehnt haben. Am 20. Juni schrieb er an seine Eltern einen Abschiedsbrief, auch bei der Sch. wurde später ein solcher gefunden. Am Abend des genannten Tages holte Jupe seine Geliebte in Claugnitz ab und begab sich mit ihr nach Röllings- hain zu. In der Nähe eines Wäldchens verlangte das Mädchen wieder, daß I. sie erschießen solle. Da er sich weigerre, nahm sie den Revolver selbst und brachte sich einen Schuß in die linke Brustseite bei. Als sich I. zu der am Boden Liegenden begab, röchelte sie noch. Das tat ihm leid, und um das Sterben abzukürzen, schoß er dem Mädchen noch eine Kugel in die Brust. Jupe hatte aber keinen Mut. sich auch noch selbst zu töten. Er zog die Tote in den Wald hinein und begab sich nach Chemnitz, um sich der Polizei zu stellen. Die Geschworenen (Obmann: Herr Burger) bejahten die Frage nach mildernden Umständen. Der Angeklagte wurde zur Mindest strafe, d. i. sechs Monate Gefängnis, sowie zu zwei Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. vsl. Freiberg, 28. September. Straßenraub. In der heutigen Verhandlung vor dem hiesigen Schwurgerichte wurde der Schmieoe geselle Kupfer aus Trebsen wegen Straßen raubes an dem Schuhmacher Westphal auf der Straße Augustusberg-Siebenlebn am 30. April d. I. zu 5 Jahren 2 Monaten Zuchthaus verurteilt. Kupfer und Westphal waren vor der Tat zusammen in einem Gasthause in Nassen gewesen. * München, 28. September. Münzfälschung. In zweitägiger Verhandlung hatte sich vor dem hiesigen Schwurgericht der Kaüf- MEn Antinio D'Adrade aus Lissabon wegen Münzfälschung zu verantworten. Er soll in Gemeinschaft mit dem Lithographen Irl aus München und dem Kaufmann Dolü aus Stuttgart, die schon ini April d. I. wegen Fälschung drasilia- nisckstr 500-Milreis-Noten zu 8 bzw. 12 Jahren ver urteilt worden waren, die Banknotenfälschungen ver anlaßt haben. D Andrade wurde nun zu 12 Jah ren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Mainz, 29. September (Drahtnachricht). Urteil im Schapiroprozcß. In dem Prozeß der Polizeiassistentin Schapiro und des Beigeordneten Berndt gegen den Chefredakteur des Mainzer „Neuesten Anzeigers". Heinrich Hirsch, wurde heute vormittag 9 Uhr das Urteil verkündet. Hirsch wurde zu 6 Monaten Gefängnis sowie Tragung der Kosten verurteilt. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr acht Monate Gefängnis beantragt. Illi» Fuhballspvrt. -H Der Leipziger Fußballklub 1919 spielt mit seinen 2 ersten Mannschaften am 1. Oktober gegen F. E. „Britanuia", Schonefeld, und zwar: 1. Mann schaft nm 4 Uhr Kranzweltspiel. 2. Mannschaft um 2 Uhr, beide in Schönefeld. Die Klubadresse des L. F. C. 1910 ist E. Wagner, Leipzig, Reichelstr. 1, l. Vereinslokal: Restaurant „Germania", Ecke Planitz und Vreitenfelder Straße. Rote Elektrische Nr. 6. Spielplatz am Traindepot. 8 Fußballklub „Lipsia 1893" wird in Kassel mit folgender Mannschaft antreten: Wille lTor), Grahl, K. Reichel (Vert.), Wohlrab. P. Docke. R. Becker (Läufer), A. Reh, Steinmetz, Müller, F. Nit tel, O. Jcntzsch (Stürmer). * Fuhdallspori in Oesterreich. In Wien schlug im Cnt- schcidungsspiel »in den „Challeugcsifup" der Wiener „Sport klub" den lchljührigen Meister, den Pcster „Fereuezvarvsi Torna-Club" glatt mit I : v, nachdem in der Zwischenrunde die Wiener den „Deutschen Sportverein Troppatt" überlegen mit 14 : N abgefcrtigt batten. Ferner erzielte tn Wien der „First Sienna Football - Club" gegeu seinen allen Rivalen, dir „Crickeier", das bvbe Reiulla, von 8 : tt. Tie Wiene, „Athletiker" schlüge» „Rapid" mit 4 : 3, nachdem „Rapid" in den ersten 15 Minuten mit 3 : ü geführt hatte: außerdem ge wann der Wiener „Athletik - Fuhball Club" gegen die „Ama. teure" mit 4 : 3 und „Hertha" gegen „Viktoria" mit 5:1.- In P e st schlug „Teresvarosi" den „Magnar Athletikai Club" mit l : 0,' „Magnar Tcstgnakvrlogküre" und „Budapeüi AUUeti kai-Club" spielten 2 : 3, der alte ungarische Meister „Pesti Torua-Club" siegte über „Tvrekoes" mit 2 : l und der Ren Ung in der 4. Klasie, „Remzeti Sport - Club", gegen den Turnverein im 3. Bezirke mit 3:0. — Da am 5. Rovcmbrr in Pest der Länder Wettkampf „Schweiz gegen Ungarn" statt findet, ist derjenige zwischen „Ungarn und Oesterreich" aus den 2ä. Dezember verschoben worden. — Iu Prag schlug der „Deutsche Futzball Club" den Dresdner Fuhballklub „Dres densia" init II : I, und in Karlsbad überraschend der dortige „Internationale Sportklub" den „Deutschen Jus,ball klnb" ans Tcplip im Retourspiel mit 3:1.— Prager „Sturm" unterlag in Krakau gegen F. Kl. „Craeovia" mit 0 : 4. * Im llrbnugsspiel für die Lroapriazeu-Etf des „Mittel deutschen Verbandes" werden voraussichtlich auch in der ^Mannschaft Aendernngen cinireten, da wahrscheinlich für den rechten Verteidiger Paulsen („Wacker") helfen stlubkamerad Richter I und für den LinkSaufien Albrecht i„Wackcr") Gacb klein („Hvhenzvlleru" Halle) Mitwirken werden. Lustschistaljrt. * Pilotausftieg in Dresden am 29. September. Erdboden: WSW. 6; 600 Meter: WSW. 9; 1 0 0 0 Meter: WSW. 9; 1 2 0 0 Metor: WSW. 12. XX Das Luftschiff „Schwaden" wird noch den nunmehr getroffenen Bestimmungen bereits im näch sten Monat wieder zu einem Besuche in Düsseldorf ei „treffen. Wie cstplant ist. soll das Luftschiff vom 10. Oktober ab auf etwa 8—10 Tage in Der Düssel dorfer Lufffchiffhalle Aufenthalt nehmen. In dieser Zeit wird es dann die schon länger iu Aussicht ge- nommeue Fahrt nach Cleve ausführen. Wtahr- scheinlich wirk darin die „Schwaben" auch eine Fahrt von Düsseldorf Durch Holland nach Amsterdam unter nehmen. Mafferszwrt. Eine beachtenswerte Schwimmleistunq voll brachte vor kurzem ein Mitglied des Leip ziger Schwimm-Vereins Fritz Pren. Er Lurschschwamm den Genfer See von Coffier nach Versoix in 1 Stunde 15 Minuten. Die Strecke, die Fr. Pren durchschwamm, betrug 3200 Meter, und ist die vorzügliche Zeit hauptsächlich Darauf zurückzu führen, daß der See an dem Tag,' sehr ruhig war. Trc-tzdem l>attc Pren gegen eine kühle Strömung in der Mitte des Sees, die den Laiff der Rhone cns- zeigte, zu kämvfen. Wetterbericht Witterung m 8uob«on am 28 Loptombor 1911. Strtior m lanorrrlm radlLz» Minimum Rose»» . . . lio - - rs.r - 10.8 080 1 l.k csiprix . 10 -- 21.L - Il.l 50 , »s»lrs» . . ror -- ri.s - ii.z « 3 0.2 lsckzR»» . . srv -- 21.5 - 10k § 2 1.8 tillao .... rsg -- 2!., - s.5 » I - l^smnitr . . . 32.' -- 21.6 - I.k V/ I 5.5 ?irus» . . . reg -- 2I.I - N.k Lkl 5 1.2 i ssiberx LS8 -- IST - i'.s 8" 1 I 8 Ledassboex 4Zd -t 20.0 - 8.0 2 b.k lMss .... lüg -- >S.S - 6.0 5»' l r.5 S8L - - 20.0 - 8.0 8W 3 2.1 kdl -- 1V.5 - 8.k v 2' » I NS -- IK.4 - 5.1 z 1.2 siel>l«ld»rx . . ms > 1!>.4 i- k.o « 4 43 VVittvrunxKverlLut in Laodsvu vvm 27.—28. September 19l1. Oer 27. Lcptombor vorliek beiter neck trvetzea. Heber Xaebt bar «iok mit cker IvuLboruvg tieken Oruolco« vereinzelt liegen eingestellt. Oie VVincke woben rrum Teil aus 8W, nnm ll'eil an« 80. Oie l'ewporatnr ist otrva normal. Oer Onttäruolr neigt nveb Ubervormalv Werte, trotuckom «ieü ein leiobtor KUeligavg derselben eingestellt batte. Chefredakteur: Dr. Ludwig Stetteaheim, i. Bcrtr. Johannes Schulz. Verantwortliche Redakteure: Für Politik Dr. A. Günther, lokale u. sächsische Angelegenheiten, Tageschrontk u. Vermischtes W. o. Buttlar, das Feuilleton i. V. W. ». Buttlar, Musik k. Segnih, Sport und Grrichtöfaal I. Haarseld. Für die Handclozeitung A. Kirchroth. Für den Inseratenteil Max Ihle. Sämtlich io Leipzig. Nnverlangteu Manuskripten ist stet» das Rück, porio beiznfügen. Für Aufbewahrung und Rückgabe wird kein« Gewähr übernommen. I»rsl8zvsr1 svatvxv» Lt-Osse! 191O „2 QrsnckL f'rix dKli'eldtlsob >r 129t» Ktedpnlt Xr 1551 ^Ldrik in Lovll Dunok «loroUIüglß:« Cnrokükl« ru k«rlsk«n kkr 1537 L 8rlekvl<In«r unck kontor- «ebrAnIl 8ekrelbti«eb Xr 1267» k'adri kniedenlLAen: 1"ti0M38k'mg 18 uncl I^gk'id I Sr 14«« Litten- anck Ovrmnlar- «edr»ot
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