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Fig. 9 zeigt einen tragbaren Zählapparat, speciell zur Be stimmung der Geschwindigkeit von Maschinen bestimmt. An eine der beiden zugespitzten Spindelendcn « wird die Hülse ll mittels der Druckschraube i festgestcllt uud die dreieckig zugefeilte Spitze x an die gekörnte Erdoberfläche der zu prüfenden Welle angc- drückt. Dieser Zählapparat ist sehr kompakt und zweckmäßig einge richtet uud in vielen Fällen mit Nutzen verwendbar. Zu be ziehen ist derselbe von John Chadwick in Manchester (Viotoria- street). Heyer's Maschine Flaschen zu verkorken. Fig. 10 zeigt von dieser Maschine die äußere Ansicht und zwar ist ein sehr fest gebauter Tisch, auf welchem das Gestell für den Mechanismus der Maschine angebracht ist; ferner ist 8 die bewegliche Platte, auf welche die Flasche gestellt wird und welche nach Maaßgabe der Länge der Flasche auf der einen Seite mittels Pflöcke höher oder niedriger und auf der anderen Seite mittels des keilförmigen Gleitstückcs 0 in vollkommen hori zontale Richtung gestellt werden kann. In der Mitte der Platte 8 ist eine Vertiefung zur Aufnahme von Einsatzstückcu ange bracht, wie sie die Verschiedenheit des Umfanges der Flaschen erfordert, während in dem feststehenden Riegel 8 eine röhren förmige Oeffnuug sich befindet, die mit einer stählernen der Gestalt deS Korkes entsprechenden Form ausgekleidct ist, durch welche der Kork gesteckt uud iu den Hals der Flasche gepreßt wird und zwar vermittels eines Kolbens, welchen die Zahnstange 8 trägt, die mittels eines Getriebes und der Kurbel 8 auf- uud abbe wegt wird. Mittels dieser so einfachen Vorrichtung werden die Flaschen eben so schnell als sicher verkorkt. Rvwcr's Methode die Kratzen auf den Krempelwalzen zu befestigen. Die Methode ist durch 8eiont. ^,ner. pateutirt und besteht aus Folgendem: Der Stofs, in welchen die Nadeln eingesetzt sind, besteht gewöhnlich aus Leder uud es wird die Kratze, je nachdem die Walze aus Holz oder Eisen besteht, entweder einfach aufge stiftet oder mau bohrt erst die Löcher in die eiserne Walze vor, füllt diese mit hölzernen Pflöckchen und schlägt nun erst in diese die Stifte ein. Da das Leder sich mit dem Temperaturwcchsel mehr ansdehnt und zusammenzieht, als das Material der Wal zen, außerdem aber das Leder auch durch den Gebrauch sich streckt, so ist die Wiederholung des Abuehmens der untauglich gewordenen Kratzen und die Wiederbcfestigung neuer Kratzen auf den Walzen eine um so umständlichere Arbeit, je häufiger gegen wärtig eiserne Walzen in Anwendung kommen. Außerdem ver langt die letztere Arbeit die größte Genauigkeit, weil durch sie die Qualität mit bedingt wird, mit welcher die Maschine arbei tet. Fig. 11 zeigt die verbesserte Methode der Befestigung der Kratzen auf den Walzen in vertikalem Querschnitt und Fig. 12 im Läugendurchschnitt eines Thcilcs des Cyliuders. Der aus Leder bestehende Stoff der Kratzennadcln ist nämlich an seinen Kanten mit einander entweder mittels Naht oder eines Kittes oder auch mittels Nieten verbunden, sodaß er den Umfang der Walze deckt. Diese letztere ist ferner in angemessenen Entfer nungen von etwa 3/4 Zoll breiten, um die Peripherie laufenden Einschnitten durchschnitten, in welche die Kauten der Kratzen durch Schraubcnbolzen A hineingedrückt und durch den Bügel 8 und die hazn gehörige Mutter festgehalteu, bezüglich angezogen oder nachgelassen werden. Mittels dieser Einrichtung sitzen die Kratzen ans den Walzen nicht nur fest, sondern können anch in fortwäh rend gleicher Spannung erhalten werden; desgleichen verursacht die Abnahme der Kratzen weder Schwierigkeiten, noch große» Zeitverlust. Neck's und Joochim's in Schweinfurt patentirte Loh- kuchcn-Forniinoschine. Diese Maschine ist gleichzeitig auch eine Entwässerungsma- schine, entfernt augenblicklich ans der frisch aufgegebenen Lohe die Feuchtigkeit, sodaß durch sic der Zweck, die Lohe in Form von Knchcn für Heizzwecke zn verwenden, wesentlich gefördert wird. Doch preßt sie die klebrige Flüssigkeit in der sehr gering eingemachten Lohe trotz der vielen Stöße, die diese bekommt, nicht aus, daher auch die durch die gedachte Formmaschine dargestell- teu Lohknchcn eine sehr erhebliche Festigkeit annchmeu. Diese sehr kompakte Lohmasse eignet sich in dieser Gestalt mit Vortheil nicht nur zur Dampfkcsselheizung, sondern anch als Heizmaterial für den kleineren Gewcrbsbetrieb, sowie für die Hanswirthschaft. Die Maschine nimmt einen vcrhältnißmäßig geringen Raum ein, ist 7 Fuß lang, 4 Fuß breit und 4 Fuß hoch; das Gestell ist von Eichenholz und wie die Guß- und Schmiedecisentheile sehr solid gearbeitet; sie ruht auf eisernen Rollen, ist leicht trans portabel und kann ebenso durch ein mit der Hand drehbares Rad, wie durch mechanische Kraft in Bewegung gesetzt werden. Drei Arbeiter reichen zur Bedienung der Maschine aus, von denen der eine das Rad dreht, während von den beiden anderen der eine Lohe aufgiebt, der andere die fertigen Lohkuchen wegträgt. Sie macht nur die Hälfte von der bei dem gewöhnlichen Lohkncheu- trcten erforderlichen Wassermenge nöthig, (was das Trocknen der Lohkuchen wesentlich abkürzt) und bringt vorhergehendes Au- macheu der Lobe iu Wegfall. Die Maschine macht schon bei Handarbeit in der Minute gegen 10 Lohknchcn fertig, wobei der Vorzug nicht übersehen werden darf, daß gleich gute Lohknchcn aus ihr hcrvorgchcn, mag das Material Eichen- oder Fichtenlohe sein. Ramsbolton's verbessertes Walzwerk mit Umdrehnngs- wechscl für Eisenbahnschienen. Der genannte Erfinder steht bekanntlich als Director den berühmten Maschinenwerkstätten der London- und North-Western- Eisenbahn zu Crewe vor, wo dieselbe unter Leitung Ramsbolton's auch ihren Bedarf an Bcsscmerstahlschienen fabricirt. Daselbst hat nun Ramsbolton seit einiger Zeit ein verbessertes Walzwerk mit Umdrehungswcchscl eingerichtet. Das Charakteristische in der Anordnung der neuen Maschinen liegt darin, daß die bisher stets nur in einer Richtung mit Hülfe kolossaler Schwungräder eiugc- tricbcnen Walzen nach Belieben auch iu die umgekehrte Um- drehuugsrichtnng gebracht werden könne» und daß das Schwung rad ganz vermieden ist. Bei dieser neuen Construction vertritt der Dampfkessel die Stelle des Schwungrades, indem er der wirk liche Kraftsammler ist; hierdurch ist eiu großer Vortheil erreicht, denn während das Schwungrad nur einen begrenzten Vorrath von lebendiger Kraft enthält, der sich bei der Benutzung fort während vermindert, ist der Kraftvorrath des Kessels in prakti scher Beziehung unbegrenzt, sodaß das Walzwerk fortwährend mit gleicher Kraft arbeitet. Ein Walzwerk nach diesem Systeme, welches ohne Schwierigkeit 73mal iu der Minute umgesteuert werden kann, gewährt eine große Ersparnis; au Arbeit uud Zeit. Diese verbesserten Walzen sind ferner nur so lange iu Bewegung, als wirklich gewalzt wird, uud deshalb ist es auch nicht nöthig, die Lager in der gewöhnlichen Weise mittels eines Wasserstromes abzukühlen, sondern die Zapfen, die gut eiugepreßt sind, werden mit Oel oder Talg geschmiert. (V. C.) vr. Böttger's Verfahren auf Glas, Porzellan re. glänzende Platinnberzüge darznstcllen Was zunächst die Zurichtung des Platins anlaugt, so muß vollkommen trockenes Platinchlorid mit Rosmarinöl so lange unter Ernencrnng des Oeles zusammengeriebcu werden, bis es eine weiche pflasterartige schwarze Masse bildet, in welcher Platin- chloridtheilchcn nicht mehr wahrznuehmen sind. Dieselbe wird nun weiter nach Entfernung des Oels mit dem fünffachen Ge wicht Lavendelöl so innig verrieben, bis sie eine gleichartige, dünn flüssige Substanz bildet, die nach ^stündigem Stchenlassen zum Gebrauch fertig ist. Sie wird mittels eines weichen Pinsels in dünnen Schichten aufgctragen und nach dem Trocknen einige Mi nuten iu einer Muffel vorsichtig bis zur schwachen Rothgluth er hitzt. Ohne irgend eine Nachhülfe kommen sofort die Gegen stände mit schönem Glanze aus der Muffel hervor. In Er- Vcrgl. Zllustr. Gcwerbcztg. S. 43.