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angegebenen Zweck völlig brauchbar. Man thut gut, wenn man das Knochenöl vor dem Gebrauche einige Tage in die Sonne stellt, weil es hierdurch fast ganz farblos wird. Statt der feineren Pflanzenfette, Oele und thierischcn Fette, welche durch die Länge der Zeit von den Metallen zersetzt wer den, diese dann angreifen und vxydiren, kann man auch gereinigtes Mineralöl anwenden. Um dieses gereinigte Mineralöl zu erhalten, schüttelt man gewöhnliches Mineralöl mit einer gesättigten Lösung Von unter chlorigsaurem Natron, läßt es eine Zeit lang stehen, gießt das Oel ab und schüttelt es wiederholt mit Kalkmilch. Hat sich die Masse abgeklärt und ist das Mineralöl abgezogen, so mischt man dasselbe mit einem Dritttheil concentrirter Natronlauge und recti- ficirt in einem Destillirapparat. Das Destillat ist zur Anwen dung sehr geeignet. (Schluß folgt.) Aie neuesten Fortschritte und technische Umschau in den Gewerben und Künsten. Patente. Monat Juli. Oesterreich. Eigenthümlicher Fenster- und Thiirenverschluß, an Heinrich Sachse, Schlossermeister in Wien. Schornstein-Rectificator, an Aug. Wilhelms in Moskau. Verbesserung an den Speisegabel», „Reinlichkeitsgabeln" genannt, an Clemens Martin Jobisch in Wien. Kettengehänge für jede Art Sitze auf Eisen- und Holzmöbeln, für Rouleaux, für Gewölbsverschlüsse und Dächer zu Luft- und Glashäusern, an Joh. Peper, Maschinenschlosser in Hernals bei Wien. Befeuchter für gummirte Marken, an Victor Mollard zu Antun, Frankreich. Wasser-Motor zum Bewegen verschiedener Maschinen, an Franz Fend, Maschinenschlosser in Nemet Szent Peter. Schreib- und Copirmaschine, an Klara von Majtheny in Ofen. Tragbarer Dampfapparat, an Paul Wladar in Chyala. Giftfreie, silber- und andersfarbige Brokate aus dem Silicat-Glim mer oder Katzensilber zu erzeugen. F. Rotter iu Amberg, Baiern. Eigenthümliche Verfahrungsarten in der Behandlung der Erze sammt den zum Betrieb dienenden Vorrichtungen, an Fridolin Wolensky. Die Verfertigung von Hemden, welche viermal anders getragen wer den können, an Louis Modern, Leinwäschfabrikant in Wien. Eigenthümliches Latrinensystem und damit verbundene Düngerberei tung durch Absorbirung der Flüssigkeiten und Gase, an Pierre Nikolaus Coux in Paris. Verbesserung an den Rotationspumpen, an Hugh-Forbes in London. Apparat zur Coutrole für Fahr- und Haltezeit eines Wagens, an William Taylor iu London. Eisbereitungs-Maschine mittelst Compression und Expansion der Luft, an Münnich u. Comp. in Chemnitz, Sachsen. Neues System von Gasmotoren, an Joh. Baptist Bobacci zu Medola in Italien. Verwendung von Taschenuhren kleiner Dimensionen in der Art, daß sie in einer Blume, in einem Bouquet oder in einem Jusecte verborgen, Plötzlich überraschend durch einen einfachen Mechanismus sichtbar werden, an Robert Theuer u. Sohn in Wien. Apparat zur Einführung von Flüssigkeiten in Räume, welche mit comprimirteu elastisch-flüssigen Körpern erfüllt sind, an Friedrich Schau wecker, Werkmeister der königl. baierischen Ostbahn zu Weiden. Verwendung der Bambus- und Zuckerrohrfaser in der Textilindustrie. Nachdem die Knoten aus den Rohren herausgeschnitten und die einzelnen.Stücke nach der Weichheit und Feinheit der Faser sortirt worden sind, werden diese gespalten, dann in einem Kessel mit 60grädiger Kalilauge nach Beschaffenheit der Faser 6 bis 10 Stunden gekocht nnd hierauf ansgepreßt, um die Lauge, die aufgeweichte theilweise aufgelöste Kieselsäure u. s. w. aus den Stücken zu entfernen. Dieses Langenbad wird noch einmal, ob wohl viel schwächer, nur auf die Dauer von 3 bis 4 Stunden wiederholt, wodurch nun die Fasern die für die darauf folgende Operation nothwendige Lockerheit annehmen. Nachdem jene näm lich eine zweite Pressung durchgemacht haben und dann mit schwach angesäuertem erwärmten Wasser gereinigt und hierauf getrocknet worden sind, werden sie mittels mit Haken befestigter Walzen apparate zerfasert, zuvor aber, um die Fasern in möglichst ge schmeidigem Zustand zu erhalten, mit fettigen Oeldämpfen ge sättigt. Die gewonnenen Fasern werden schließlich nach ihrer Qualität sortirt, aus den besseren Qualitäten gute Garne, aus den geringeren aus kurzen Fasern bestehenden dagegen solche Garne gesponnen, die man in ähnlicher Weise wie bei uns die Mungo- und Shoddywollgarne benutzen kann. Ambrun's verbesserte Häcksel-Schneidemaschine. An dieser einfachen Maschine, die leicht zu handhaben ist und auf welche der Erfinder in den Vereinigten Staaten ein Patent erhalten hat, ist der Schneideapparat und der Stroh- Zuführungsapparat von verbesserter Construction. Fig. 1 ist der vertikale Längendurchschnitt und Fig. 2 die vordere Ansicht der Maschine. Fig. 3 stellt den Schneideapparat in Verbindung mit dem Handhebel L dar. Was vorerst den Schneideapparat an langt, so sind zunächst die beiden vorderen Ständer des Gestelles mit doppelten Falzen ausgestattet, in welchen die beiden Rahmen auf- und abgleiten, an denen die beiden Messer in der Weise wie bei sichtbar ist, befestigt sind; sie wirken nach Art der Scheerenblätter, nur daß außerdem ihre Bewegung eine ziehende ist. Zeder Rahmen trägt an seiner inneren Seite eine Zahn stange, und indem zwischen beiden Zahnstangen ein Getriebe an geordnet ist, bewirkt dieses die Gleichmäßigkeit der Auf- und Ab bewegung der Messer in der entgegengesetzten Richtung. Die Be wegung des oberen Messers wird durch den Hebel 8 veranlaßt, mit besten Drehpunkt die oscillirende Stange 0 mittels eines Scharnires verbunden ist, und die des unteren durch den Fußtritt v, von dessen oberen Ende eine Schnur ausgeht, die um eine Rolle läuft nnd unten im Gestell befestigt ist. Dem gemäß setzt der Arbeiter die Maschine mit einer Hand und einem Fuß in Bewegung. Bezüglich der Bewegung des Strohzufüh rungs-Apparats, so ist derselbe selbstthätig wirkend, indem an dem einen Rahmen eine Feder L angebracht ist, die bei dessen Zurück gehen in ein Sperrrad eingreift und dieses um eine gewiste Strecke seiner Peripherie dreht. Die auf derselben Welle sitzende Scheibe 8 trägt aber die Bewegung des Zahnrades mittels eines Rie mens auf die Stroh-Zuführungswalze 6l über und von dieser weiter durch einen Schnurlauf auf die Rolle 8, welche die Zu sammendrückung des zugeführten Strohes bewirkt. Brinsmead's Repetitionsmechanik für Pianojorte. Diese verbesserte Stoßzungen-Repetitionsmechanik, auf welche der Erfinder in England ein Patent erhalten hat, ist in Fig. 4 für aufrechtstehende Pianos und in Fig. 5 für große Flügel ein gerichtet dargestellt. Die Eigenthümlichkeit der Erfindung besteht aber in einer besonderen Stellung und Bewegung einer Feder und Schnüre, indem der Erfinder die Feder mit dem unteren Theil der Stoßzunge so verbindet, daß sie an der Spitze einen Haken bildet. Bon diesem Haken führt er eine Schlinge durch ein Loch in der Stoßzunge und verbindet diese Schlinge nahe mit dem Drehpunkt derselben. Bei der großen Einfachheit der Mechanik ist es beachtenswerth, daß selbst die leiseste Bewegung der Tasten die Repetition bewerkstelligt. Die Spielart ist so