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8 kamschcn Wollen, die in Elbeuf jährlich verarbeitet werden, circa 14 Millionen Kilogramme. Die Maschinen, die sich außerdem durch ihren soliden Bau empfehlen, sind durch Vermittelung der Herren Gebrüder Armengaut, Paris, ins Saint-Ssbastian 45, zu beziehen. FnßhcbcvorrichtlUlls von Bcziat in Paris. Tie erste, bei einer rationellen Kellerivirthschaft nöthige Vor richtung ist wohl jene, worauf die Fässer ruhen. Der sogenannte „Bock" allein ist für den Wirth nicht genügend; dieser muß auch dafür sorgen, daß die Flüssigkeit sich nicht trübe, wenn das Faß Behufs der völligen Entleerung einseitig gehoben wird. Beziat in Paris hat nnn ein vortreffliches Instrument erdacht, mit wel chem leicht das größte Faß ohne die geringste Erschütterung und in jede beliebige Neigung gestellt werden kann. Dasselbe besteht aus einer 5 Schuh langen gußeisernen Gabel, die im Mittel eine Welle trägt, um welche ein eben so langes Lederband mit einem starken Haken am Ende gerollt ist. Die Welle ist mit einem Zahnrade in Verbindung gebracht, und dasselbe kann mit einer Kurbel, welche mit einer Schraube versehen ist und in das Zahn rad eingreift, gedreht werden. Will man das Faß heben, so stellt man die Gabel, wenn das Faß von allen Seiten frei ist, rückwärts am Boden in senkrechter oder etwas schiefer Richtung auf, legt den Haken unter das Faß und windet dann mittelst der Kurbel den erwähnten Lederriemen in die beliebige Höhe, in- deß man die Gabel am Griffe einstweilen festhält. So bei Fässern, denen von rückwärts beizukommen ist; bei größeren Fäs sern, welche dies nicht gestatten, wird die Gabel auf das Faß in die vordere Reihe der Reifen gelegt und der Griff an die Mauer gestützt, der Riemen, statt nach unten, in den oberen Falzrand gelegt und ebenso gehoben. Ein solches Instrument befindet sich im Musterlager der Centralstelle. (Würtcmb. Gwblt.) Feuilleton. Ersah für Gclschmicre. Zum continuirlichen fabrikmäßigen Gewiudschneiden in Schrauben muttern läßt sich der enorme Verbrauch an Schmieröl durch Anwendung eines mit Soda versetzten Seifenwassers, ohne empfindlichen Nachtheil für die Fabrikation oder die Maschinerie, leicht umgehen. Das Seifenwasser bereitet man, indem man ca. 40 Liter Wasser in einem beliebigen Kessel erhitzt, ca. 20 Loth Natronseife zufetzt, und nachdem deren Lösung erfolgt ist, weitere 10—12 Loth Soda in die Lösung bringt. Dieses Seifen wasser wird aus einem geräumigen, über das Niveau der rotirenden Schneidespindeln angebrachten Gefäß, in feinem Strahle, auf jede der Spindeln und ununterbrochen abfließen gelassen, unter der Arbeitsbank in einem darunter stehenden Gefäße aufgefangen und durch eine kleine Hcbepumpe, die der Mechanismus des Schneidezeugs in Bewegung setzt, wieder zurück iu jene« Gefäß gehoben. Ob und in welcher Weise der Oelverbrauch durch Anwendung von Soda-Seifenwasser auch beim con- tinuirlichen Geschwindschneiden an Schraubenbolzen zu beheben ist, wird nächstens versucht werden. (Praktischer Maschinen-Construkteur.) London's jährlicher Gasverbrauch von 1830 bis 1866. Zn der Session des englischen Parlamentes vom Jahr 1867 wurden über den jährlichen Verbrauch au Gas der Stadt London und zwar von 1830 bis 1866 statistische Mittheilungcn vorgelegt, aus denen sich ergab, daß der Verbrauch ein stetig wachsender und umgekehrt in demselben Ver- hältniß der Preis sür den Kubikfuß ein stetig fallender gewesen ist. So konsumirte London im Jahr IWO 7,600,000 Kbkfuß Gas L 0k,47, im Jabr 1844 bereits 16,000,000 Kbkfuß n 01,28; ferner im Jahr 1851 über 32,000,000 Kbkfuß ä, 01,17, dann im Jahr 1865 an 94,000,000 Kbkfuß ä 0k,14 und im Jahr 1866 sogar 103,000,000 Kbkfuß Gas zu demselben Preis von 01,14. Aus der Geschichte der Gewerbe. Die ersten Anfänge der Gärtnerei in Deutschland finden wir in den Klöstern des 7. und 8. Jahrhunderts; man legte daselbst Baumgärten an, veredelte Obst durchs Pfropfen und trieb Gemüsebau. Mit Blumenzucht muß man sich damals wenig oder gar nicht beschäftigt haben, denn die Nachrichten schweigen hiervon. Erst unter Karl dem Großen, dem eifri gen Beförderer der Gartenkunst, wurden auf den Meierhöfeu des Reichs Gärten angelegt, wo man neben verschiedenen Obstarten und Gemüsen auch Blumen, z. B. Lilien, Rosen, Rosmarin, Malven und Winden zog. Von Früchten werden damals genannt verschiedene Arten von Aepfeln, als Gomaringer, Geroldinger, Krcwedcller, süße und herbe Speieräpfel, dann Birnen, Mispeln, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Nüsse und Quitten, und von Gemüsen: unsere gewöhnlichen Hülscnfrüchte, Zwiebeln, Gurken und verschiedene Salatpflauzen. Einmal ins Leben gerufen, entwickelte sich aber in Deutschland die Gartenkunst so allgemein und so schnell, daß man nicht nur die Banmgärten später immer häufiger antraf, sondern daß sie bereits zur Zeit der ersten Kreuzzüge im Schmucke ausiändischer Blumen prangten, nach italienischem Geschmack mit „fließendem Brunnen wasser, zwischen welchen Frauen und Herren lustwandelten", angelegt. Im 11. Jahrhundert hatten bereits die Klöster St. Gallen und Reichenau ihre botanischen Gärten. Nicht wenig trug zur Entwickelung der Garten kunst der Schutz bei, welcher ihr durch den Staat in einer Zeit gewähr leistet wurde, wo die allgemeinen socialen Zustände die öffentliche Sicher heit des Eigenthumes gefährdeten. So bestrafte z. B. sKaiser Friedrich Barbarossa (1152—1190) das Umhauen der Obstbäume als Mordbrennerei, die Stadt Augsburg im 13. Jahrhundert jeden Obstbaumfrevel mit dem Abhauen der Hand, und in der Schweiz mußte der Gartendieb entblößt von einem Ende der Stadt bis zum andern laufen. Das Strenge und das Unsittliche dieser Strafen wird aber nur durch die geistige Anschauung eines Volkes erklärlich, das selbst noch in den Anfängen der Kultur begriffen, sich in einem neuen, selbstgeschaffenen Kulturzweige erst festsetzeu wollte. Der Erfolg war günstig; in ungestör tem Wachsthum blühte die Gartenkunst immer mehr und mehr auf. (Schluß folgt.) Arbcitsmarltt für Gewerbe und Technik. Im Wege der Submission: Hannoversche Telegraphen-Direktion: Lieferung von Gläsern, Zinkringen, Kupferblechen, Polklemmern, Kupfervitriol, Bittersalz zu Mei- dinger Elementen. Einsendung der Offerten unter der Aufschrift „Sub mission auf Batteriematerialien" bis 14. Januar 11 Uhr an das Be- triebsburean der Direktion in Hannover. Verkauf einer Wachstuch- und Lederfabrik in Cannstadt durch Paul Baumeister. Bergisch-Mär kische Bahn: Erbauung von kleineren Brücken und Durchlässen. Ein sendung von Offerten unter der Aufschrift „Submission auf Uebernahme der Brückenbanten für die untere Ruhrthalbahn" bis 7. Januar 11 Uhr an die Direktion in Elberfeld. Verkauf einer Sagemühle mit 3 Gat tersägen, 2 Fournir-Schneidemaschinen, 3 Cirkularsägeu rc. durch G. Glos in Stuttgart. Königliche Berginspcktion V Sulzbach: Lieferung von 6 Dampfkesseln. ' Offerten „Submission auf ..." bis 26. Januar 4- Uhr au die Königliche Bergiuspektion in Sulzbach. Provinzial Ar- beitsanstalt in Brauweiler: 4300 Ellen breite weiße Häuflein- wand. Offerten „Submission auf ..." bis 15. Januar 11 Uhr an die Direktion daselbst. Rhcin-Nahc-Bahn : Zwei gekuppelte Persvnenzugs- Lokomotiven. Offerten „Submission auf ..." bis 7. Januar 11 Uhr an die Eisenbahn-Direktion in Saarbrücken. Lokomobile Dampfmaschine ohne Räder und Fahrgestell zu kaufen gesucht durch die Expedition der Kölnischen Zeitung. Rheinische Eisenbahn: Anfertigung der zur Her- stellung eines 3042 Fuß langen Zaunes (mit eisernen Säulen) uöthigen Eisenguß-Schmiede-Tischler-Anstreichearbeiten nebst Lieferung der Materia lien hierzu. Offerten „Submission auf Uebernahme ..." bis 15. Januar an die Direktion in Köln. Dampfmaschine von 10 Pferden mit Ober druck sammt Kessel zu kaufen gesucht durch G. Bleißwenger iu Stuttgart. Königliche Eisenbahn-Magazins-Verwaltung: Lieferung von 2000 Dutzend gesponnener Dochte, 400 St. Bodenbürsten, 6500 Ellen Pack leinwand, 4500 Mille Zündhölzer, 22,000 Ellen gewirkte Lampeudochte, 3500 Ellen rohe Leinwand, 700 Stück Staubbesen rc. Offerten „Sub- Mission aus Materialienlieferung" bis 12. Januar an die Verwaltung in Stuttgart. Köln-Mindener Eisenbahn: 16,600 Qu.-F. eichene Bohlen, 10,000 Qu.-F. kieferne Bohlen, 580 K.-F. Eichenholz, 2319 K.-F. ! Kiesern- und Tannenholz, 38,000 Md. gewalzte, eiserne Träger rc. Offer- ten „Submission auf ..." bis 25. Januar an die Direktion in Köln. Mit Ausnahme des redaktionellen Dheiles beliebe man alle die Gewerbczeitung betreffenden Mittheilungen an F. Berggold, Verlagsbuchhandlung in Berlin, Links-Straße Nr. 10, zu richten. F. Berggold, Verlagshandlung in Berlin. — Für die Redaction verantwortlich F. Berggold in Berlin. — Druck von Ferber Kt Seydel in Leipzig.