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OeldämpfeN, welche die Gegenstände noch entwickeln, entfernt. Man läßt schließlich erkalten und trägt aus. Da der Cylinder durchschnittlich 500 Kilogr. Schleifsteine und andere Gegenstände aufzunehmen vermag, so würde es keine Schwierigkeit haben, binnen 24 Stunden in zwei Operationen 1000 Kilogr. zu schwefeln. Die nach diesem Verfahren dargestellten künstlichen Schleif steine besitzen eine große Homogenität und eine außerordentliche Festigkeit. Die größte Sorte derselben, 60 Centimeter Durch messer und 7,5 Centimeter Dicke, kostet 40 Francs und wiegt 40 Kilogr.; die kleinsten haben 28 Centimeter Durchmesser und sind 4 Millimeter stark; zwischen diesen Dimensionen variirt die Dicke um je 1 Millimeter. Die zum Schärfen der Zähne von großen Sägen bestimmten Steine haben gewöhnlich 4 bis 20 Millimeter Dicke. Zu dieser letzteren Verwendung sind die künst lichen Schleifsteine ganz besonders zu empfehlen; dieselben haben bedeutende Vorzüge vor den zu diesem Zweck bei geraden und bei Kreissägen bisher benutzten Feilen, indem durch sie zwei Dritttheile sowohl an Handarbeit, als an Abnutzung der Geräthe erspart werden können. Mit großem Bortheile wendet man diese Steine ferner zum Abschruppen, Befeilen, Schleifen und Poliren der verschiedenartigsten Gegenstände aus Gußeisen, Schmiedeeisen und Stahl an. Die Maschinen, durch welche diese Schleifsteine zum Schärfe» sowohl der geraden als der Kreissägen getrieben werden, kosten 140 bis 200 Francs; dieselben sind bereits in zahlreichen Schneidemühlen und Werkstätten eingeführt. (Aus dem Franz, durch das Polht. Journ.) Are neuesten Fortschritte und technische Umschau in den Hewerben und Künsten. Patente. Monat Mai. Sachsen. Formen und Gießen metallener Gegenstände, an Magniant L Jour- nault in Paris. Verbesserter Apparat zur Controle der Belastung von Locomotiv- Tender- und Wagenaxen, an I. H. Ehrhardt in Dresden. Ketten- und Zierstichnähapparat, an G. Neidlinger in Hamburg. Selbstwirkende Verschlußvorrichtung sür Wasserleitung, an A. Schütz in Berlin. Mechanismus zum Aufziehen und Zeigerstellen der Taschenuhren, an N. Theurer L Sohn in Ehaux de Fonds. Verbesserung an mechanischen Kettenstühlen, an A. F. Wagner in Nußdorf bei Limbach Kugeldruckmotor, an vr. A. Drasch in Wien. Württemberg. Vorrichtung zum Formen hohler Backsteine, an B. Klary in Ober- eßlingen. Herstellung von Gußformen, an M. I. Magniant L A. Journault in Paris. Vormaischapparat, an A. Neubecker L E. Henkel in Offenbach. Werkzeug zum Tapeziren, an A. Befinger in Ravensburg. Verbesserungen am Pferde-Kummet, an I. Krehl in Münsingen. Waschständer, an A. F. Spann in Ulm. Sohleunähmaschine, an H. Gros in Stuttgart. Bayern. Maschine zur Herstellung gepreßter Geschosse, an Josef Schräfl in München. Getreideschäl- und NeinigungSmaschine, an Michael Hoffmann in München. Maschinen zum Reinigen und Entkletten von Woll- und anderen Faserstoffen, an W. Richardson in Oldham. Siebe zur Sichtung des zur Papierfabrikation dienenden Holzfaser stoffes, an Heinr. Bölter in Heidenheim. Feuerungsconstruction an Loconiotiven zur funkenfreien, möglichst rauch-, ruß- und geruchfreien Verbrennung des Brennmaterials, an Wil helm Hebart in München. Braunschweig. Apparat zur Bewegung des Wassers in Dampfkesseln, an TH. Stieht in Essen a. d. Ruhr. Neues Verfahren zur Herstellung von Eiscnbahn- wagenaxen. In der amerikanischen Kailrva^-Pimes wird folgende Me thode zur Herstellung hohler Stahlaxen beschrieben: Vor allen Dingen wird der Stahl für diesen Zweck besonders sorgfältig hergestellt und alsdann nur derjenige ausgewählt, welcher taug lich erscheint. Ein massiver Block von passender Größe wird dann genommen und derselbe in der Art mit einem conischen Durchschlag gelocht, daß kein Metall herausfällt, sondern dasselbe nur zusanunengepreßt wird; in diesem Theile der Herstellung be ruht ihre große Ueberlegenheit über alle anderen Weisen, denn durch die erwähnte Operation wird die Qualität des Stahles hinlänglich erprobt. Denn wenn der Block eine oder mehrere Blasen hat, wozu aller Stahl geneigt ist, und welche jede daraus gemachte Axe unsicher machen würden, wird sie sicher entdeckt und in Folge dessen der Block verworfen werden, anstatt ihn auszuschmieden und eine Axe zu produciren, deren Fehler nicht eher zu entdecken sind, als bis sie einen schrecklichen Unfall ver ursacht haben. Die Blöcke, welche diese Prüfung bestanden ha ben, gelangen in das nächste Stadium der Fabrikation. Ein Dorn wird in das ausgestoßene Loch eingebracht und der Block unter einem Hammer ausgeschmiedet. Hierbei hat, infolge des Dornes, jeder einzelne Schlag eine doppelte Wirkung, sowohl auf die Innen- als Außenseite; die Axe wird sodann innen und außen mittels eines Walzenpaares vollendet, und nun folgt ein wichtiger Zug in der Herstellung dieser Axen. Die Zapfen werden ein gepreßt, sodaß sie eben so viel oder selbst noch mehr Stärke ha ben als andere Theile der Axe. Dies wird als ein Hauptvor- theil über alle anderen gebräuchlichen Herstellungsweisen von Axen angesehen, da deren Zapfen die schwächsten, statt, wie sie sollten, die stärksten Punkte sind. (A. a. O.) Zusammensetzung einer Metalllegirung die schon bei 66<> C. schmilzt. Bereits seit längerer Zeit sind Metallkompositionen bekannt, die ca. bei der Hitze des kochenden Wassers (100" C.) schmelzen; so: die Newton'sche Legirung (8 Gwth. Wismuth, 5 Gwth. Blei und 3 Gwth. Zinn) schmilzt bei 94,5" C., dann die Arcet'sche Legirung (2 Wismuth, 1 Blei und 1 Zinn) bei 93" C., dann die Legirung nach Pelouze und Fremy (5 Wismuth, 3 Blei und 2 Zinn) bei 91,6° C. Die Legirung, die bereits bei 66" C. schmilzt, ist die von Wood, die aus 7—8 Wismuth, 4 Blei, 2 Zinn und 1—2 Kad mium besteht und die sich deshalb zur Anfertigung von Matrizen für galvanoplastische Zwecke recht gut eignet. Bei dieser Zu sammensetzung ist eigenthümlich, daß der kleine Zusatz von Kad mium, ein Metall, dessen Schmelzpunkt höher als der der ge nannten Metalle liegt*), es verursacht, daß diese Legirung bei einer tieferen Temperatur schmilzt, als die anderen schmelzen, welche kein Kadmium enthalten; angesichts dieses tief liegenden Schmelzpunktes der Wood'schen Legirung ist es, bemerkt das Lui- lotin äu Muses äs llinäustris 1869, nicht ungerechtfertigt an- *) Kadmium schmilzt bei -f- 360° C., Blei bei -s- 312» L., Wis- muth bei -s- 246» E. und Zinn bei -s- 230» E.