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keitsgrad angenommen hat, wird sie mittels eines mit innerem Ventil versehenen Ansatzrohres in eine Vorlage abgelassen; die aus der letzteren entweichenden Oeldämpfe werden ebenfalls in das vorhin erwähnte Rohr abgeleitet. Der in der Vorlage enthaltene flüssige Kautschuk wird nun mit 12 Kilogr. Schwefelsäure versetzt und das Ganze gehörig durcheinander gerührt, sodaß sich der Schwefel möglichst gleich mäßig vertheilt;*) dann fügt man 525 bis 618 Kilogr. der oben genannten, mehr oder weniger fein gepulverten Mineralsubstanzen (Sand, Quarz, Feuerstein, Smirgel rc.) hinzu, sodaß ein con- sistenter Teig entsteht, welchen man durch Kneten zwischen zwei hohlen Walzen von 30 Zentimetern Durchmesser homogener macht. Diese Walzen drehen sich in entgegengesetzter Richtung mit ver schiedener Geschwindigkeit, indem die eine zwei, die andere sechs Umgänge in der Minute macht; sie werden durch einen in ihr Inneres eingeleiteten Dampfstrom auf 50 bis 60" C. erwärmt und die auf ihnen sich entwickelnden Oeldämpfe werden durch einen Blechmantel mit Rohr der gemeinsamen Esse zugeführt. Der Fig 1. Verbesserte Bohrmaschine für Kleinbetrieb. auf diese Weise geknetete Teig kommt zwischen zwei ganz ähn liche Walzen, welche indessen, wie bei Walzwerken, mit gleicher Geschwindigkeit, einmal in der Minute, umlaufen. Diese Wal zen, welche beliebig eng oder weit gestellt werden können, liefern Blätter von 5 bis 90 Millimetern Dicke, welche einzeln auf einen mit gepulvertem Talk (Specksteiu) bestreuten Tisch gelegt, oben ebenfalls mit Talk bestreut und mittels eines kreisförmigen Aus haueisens zerschnitten werden. Man erhält auf diese Weise eiue Scheibe, welche auf allen Flächen mit Talk bepudert und dann in einem Ringe von paffender Größe und Dicke dem kräftigen Drucke (von 150000 bis 200000 Uilogr.) einer hydraulischen Presse unterworfen wird. Dann nimmt mau die Scheibe aus der Form, indem man den unterstützten Ring unter eine Schrau- benpresfe bringt. Die so kalt gepreßte und aus der Form ge- *) Um die Blasen zn vermeiden, welche das während der Schwefe lung sich entwickelnde Schwefelwasserstossgcw erzeugen kann, dürste ein Zusatz von 2 Kilogramm gepulvertem ztall oder von 4 Kilogramm Blei oxyd zu empfehlen sein. noinmene Scheibe wird nun wiederum unter das Aushauciserl gebracht, welches die unregelmäßigen Ränder entfernt und gleich zeitig in der Mitte ein Loch durchstößt. Hierauf werden die Scheiben in den Vulkanisirchlinder gelegt, in welchem sie ge schwefelt werden, um die erforderliche Härte uud Festigkeit zu erhalten. Zn dieser Schwefelung ist eine Temperatur von ungefähr 140^ C. erforderlich. Um dieselbe Hervorzubringen, leitet man Wasserdampf von 153" C. unter einem Drucke von 5 Atmosphä ren durch den (mit einem zur Entfernung des condensirten Wassers dienenden Abflußrohre versehenen) Mantel des aus I Centimeter starkem Eisenbleche angefertigten Cylinders. An den inneren Wandungen des Cylinders sind Träger zur Aufnahme der in horizontaler Lage auf ihnen ruhenden dünnen Gußeisenplatten angebracht, welche als Unterlage» für die runden oder anders geformten Steine*) dienen, welche geschwefelt werden sollen. Nachdem diese Gegenstände so in den Cylinder eingetragen wur den, daß dessen Raum möglichst vollständig benutzt ist, verschließt man die Mündung desselben mittels beweglich verbundener Bol- Fig. 5. lvhccter's verbesserter Stossschieber für Nähmaschinen. zen mit dem Deckel, läßt Dampf zu und unterhält die oben an gegebene Temperatur 7 bis 8 Stunden lang. Während der ganzen Dauer der stattfiudenden Reakcion verbindet sich ein Theil des durch den Schwefel verdrängten Wasserstoffes im Entstehungs zustande mit dem überschüssigen Schwefel zn Schwefelwasserstoff, und dieser wird durch eiuen schwache» Luftzug, welcher mittels einer iu der Mitte des Deckels befindlichen, 1 Centimeter weilen Oesfnung und eines am anderen Ende des Cylinders angebrach ten Rohres hervorgerufen wird, nebst der geringen Menge von *) Es werden nämlich nach dem beschriebenen Verfahren auch Wetz steine zum Schärfen der Sensen und Sicheln angefertigt, welche ihre Ge stalt durch ein entsprechend gejormtes Ausschneideeijeu erhalten.