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152 Die Flüssigkeit gießt man nun auf die Kupferplatte und läßt bei gelinder Wärme trocknen. Dabei muß man sorgfältig darauf achten, daß in der Asphaltschicht sich durchaus keine ungelösten Partikelchen zeigen. Die Exposition der so präparirten Platten erfolgt im zerstreuten Licht und dauert 3 bis 5 Tage; indessen ist es gelungen, die Asphaltschicht durch verschiedene Zusätze so empfindlich zu machen, daß 4 bis 6 Stunden hinreichen. Zu dem auf diese Asphaltschicht zu legenden Bildes muß man ein dickes, haltbares Collodium verwenden, indem es am zweckmäßigsten ist, wenn man dieses Bild unter Wasser von seiner Glasplatte löst und dann allein auf die Asphaltschicht auflegt. Durch die Be lichtung werden die vom Licht getroffenen Stellen der Asphalt schicht unlöslich, während die anderen ihre Löslichkeit behalten. Nach dem Belichten wäscht man zuerst das Collodiumhäutchen leicht mit Wasser ab, worauf noch eine Waschung mit Terpentinöl und Wasser erfolgt, durch welche die Kupferplatte an den nicht belichteten Stellen bloßgelegt wird. Nunmehr wird zur Aetzung vorgeschritten; nachdem man auch die Rückseite der Kupfcrplatte mit Asphalt überzogen hat, wird dieselbe in verdünnte Salzsäure gebracht und hierauf der Asphalt abgewaschen. Die Zeichnung erscheint dann vertieft auf der Kupferplatte. Die Aetzung selbst erfordert viel Geschicklichkeit, welche durch Erfahrung erlangt wer den kann. Die auf diese Weise erhaltene Matrize kann noch, wenn es nöthig ist, auf galvanoplastischem Wege umgekehrt werden. (Industrie-Blätter.) I e u i l l e t o n. Vorsicht beim Ecbrnuch von Benzol. Obwohl das Benzol, welches bei der Destillation des Theeres durch das fraktionirte Auffangen der Destillationsprodukte gewonnen wird, vorzugsweise in der Fabriksindustrie zur Darstellung der meisten Theer- sarben Verwendung findet, so könnte es doch, wenn auch nur ausnahms weise, in den Haushaltungen Vorkommen, da es sich gut zur Entfernung von Fettflecken aus Webstofsen eignet. Für solche Fälle sei bemerkt, daß das Benzol in hohem Grade flüchtig ist und seine Dämpfe mit der At mosphäre ein Gemisch bilden, das entzündet/mit Heftigkeit explodirt. Fest verkorkt ist das Gefäß an einem kühlen Ort aufzubewahren. Die größte Vorsicht mit diesem Körper ist namentlich in der Nähe eines Lichts anzuwenden und es muß daran erinnert werden, daß wenn man mit demselben der Oeffnung der Flasche zu nahe kommt, die aufsteigenden Dämpfe sofort zu einer Flamme sich entzünden, die fußhoch aus der Flasche herausbrennt. Neue Eiskaraffen in Paris. In Paris kommen Eiskaraffen in Gebrauch, die sich durch ihre eigen- thümliche Lonstruklion auszeichnen. Es sind nämlich die Hälse an den gewöhnlichen Gefäßen dieser Art zu eng, um größere Eisstückcheu einfüh ren zu können! letztere müssen daher zerschlagen werden und die kleineren Stückchen Eis haben das lieble, daß sie zu bald schmelzen. Die neueren Eiskaraffen sind nun so eingerichtet, daß man ihren Boden öffnen und wasserdicht schließen kann. Man führt demgemäß zunächst ein Eisstück chen von erforderlicher Größe durch den geöffneten Boden in das Gefäß ein, worauf ersterer geschlossen und nun, wie gewöhnlich, die Flüssigkeit durch den Hals in die Flasche eingefüllt wird. Chinesisches Heilmittel gegen die Krankheiten des Weinstocks. Nach einem Berichte des französischen Consulates in China tritt mau dort der Krankheit des Weinstockes auf die Weise mit gutem Erfolge ent gegen, daß man den Kamm der Weintrauben mit einem B> ei einreibt und überzieht, der aus einem innigen Gemisch eines thonreichen Letten mit Schwefelblumen und Salzwasser besteht. Methode, gebrauchte Keilen ;u reinigen. Die Behandlung solcher Feilen besteht darin, daß man sie etwa eine Minute lang in einem Dampfstrom von 40 Pfund Druck auf den Oua- dratzoll hält. Nach Verlauf dieser kurzen Zeit sind alle Unreinigkeiten entfeint und die Feile ist wieder wie neu. Das Nachschärfen von der gleichen Feilen geschieht bekanntlich mittels eines Säurebads (1 Salpeter säure, 3 Schwefelsäure und 7 Wasser), worauf ein Wasser- und Kalk milchbad, dann das Einfetten der Feilen mit einer Mischung vonOüven- und Terpentinöl, und schließlich das AbbUrsteu derselben mit fein pulveri- sirtem Cooks folgt. Präparlrte Zündhölzchen zur Beseitigung von Keucrsgefahr. Gewöhnlich geschieht es, daß, nachdem die Flamme der Zündhölzchen ausgeblaien worden, man die noch glühenden Hölzer auf die Seite wirft, ohne weiter zu prüfen, wohin und ohne nachzusehen, ob auch die Kohle zu glühen alsbald aufgehört hat. Hierdurch ist schon so mancher Scha den verursacht worden. Diese Möglichkeit nun zu beseitigen, tränkt man die Zündhölzchen, bevor sie in die Schwefel- und Phosphormasse einge- tancht werden, mit einer gesättigten Alaunauflösung, die es bewirkt, daß die Kohle nach dem Ausblasen der Flamme fchwarz wird, ohne das Holz in seiner Eigenschaft zu brennen, zu beeinträchtigen, sodaß die so präpa- rirteu Zündhölzchen eben so lange als die gewöhnlichen brennen. Eine neue silberweiße MetalUegirung. Eine Metalllegirung von schöner weißer Farbe, großer Härte und großer Politurfähigkeit wird erhalten, wenn man 70 Gwth. Kupfer, 20 Gwth. Nickel, 5 Vs Gwth. Zink und 4 V? Gwth. Cadmium zusammen schmilzt. In Paris wird diese Legirung, in welcher das Zink theilweise durch Cadmium ersetzt ist, zur Darstellung von Tafelservwe, Schmuck sachen, Bijouterien vielfach verarbeitet. Sprengung von Eisenblöcken durch Dynamit. Gußeiserne Blöcke, die wegen fehlerhafter innerer Beschaffenheit nicht weiter verarbeitet werden können, bleiben nicht selten unbenutzt liegen, weil das Zerschlagen derselben zu viel Zeit und Mühe kostet; dies wird in Zukunft nicht mehr der Fall sein, seitdem das Dynamit als zweckmäßiges Sprengungsmittel sich erwiesen hat. Bei angestellten Versuchen wurden 30 Centner schwere gußeiserne Blöcke mit 15 Loth Dynamit in mehrere Stücke zersprengt. Arbeitsmarkt sür Gewerbe und Technik. Im Wege der Submission: Hberschlesische Eisenbahn: Eisendung von Offerten auf Ankauf von Material-Abgängen bei der Werkstätte zu Breslau, als: diverses Schmiede-, Schmelz- und Gußeisen, Eisenblech, eiserne und gußstählerne Bahnschienen- Abfälle, schmiedeeiserne und gußstählerne Drahtspähne, messingene Siede rohre rc. unter der Aufschrift „Offerte auf ..." bis 24. Mai 10 Uhr an das Bureau des Ober-Maschinenmeister Sammann in Breslau. — Kö nigliches Kaupt-Stcmpelmagazin in Merlin: Einsendung von Liefe rungsofferten auf gut geleimtes Maschinen-Conceptpapier (Medianpapier in weißer Farbe, Lonceptpapier, großes Format, in weißgrauer Farbe, Conceptpapier, kleines Format, in weißgrauer, blauer und rother Farbe) unter der Aufschrift „Submission auf Lieferung ..." bis 20. Mai an das genannte Magazin. — Mreslau-Schweidnitz-Isreiöurger Eisenbahn: Einsendung von Lieferungsofserten auf die schmiedeeisernen Oberbautcn für Brücken und Unterführungen rc. unter der Aufschrift „Submission auf ..." bis 12. Mai 11 Uhr an das Centralbureau des Direktoriums in Breslau. — Königliche Kausverrvaltung zu Schlangenbad in Köln: Einsendung von Liesernugsofferten auf Weißzeug (Ueberzüge, Hand tücher, Servietten) unter der Aufschrift „Lieferung von ..." bis 15. Mai an obige Verwaltung. — Aippe-Kafen bei Wesel: Eisendung von Lie- ferungsofferten auf 5500 Kubckfuß Werksteine, bearbeitet oder roh, aus dem Haardtgebirqe der bayerischen Pfalz bis zum 15- Mai 11 Uhr an den königl. Baumeister Benoit in Lippe-Hafen — ßlm-Hemündener Ki- senbahn: Eisendung von Lieferungsofferten auf 2000 Tonnen Cement und 30,000 Kubikfuß Traß unter der Aufschrift „Submission auf Liefe rung ..." bis 14. Mai 11 Uhr au den königl. Eisenbahn-JnspectorWeh rend in Schlüchtern. — Mergisch-Wärkische Eisenbahn: Einsendung von Lieferungsofferten auf ca. 16,000 Scheffel Traß unter der Aufschrift „Offerte zur ..." bis 17. Mai 11 Uhr an die Direction in Elberfeld. Mit Ausnahme des redaktionellen Theiles beliebe man alle die Gewerbezeitung betreffenden Mittheilungen an F. Berggold, Verlagsbuchhandlung in Berlin, Links-Straße Nr. 10, zu richten. F. Bcrggold, Verlagshandlung in Berlin. — Für die Redaction verantwortlich F. Berggvld in Berlin. — Druck von Ferber As Seydel in Leipzig.