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fahren werde, mit voller Kraft von der beinahe vier Stockwerk hohen Dachhanbe des Metzner'schen Brauhauses auf's Pflaster her abschleuderte. Der Hafen widerstand jedoch zum Staunen der Zuschauer vollständig und wurde nur die angenietete Hänge von schmiedeeisernem Draht krumm und aus den kleinen Nietlöchelchen herausgebrochen. Herr Lang gewann somit die Wette. Derselbe behauptet ferner noch unter Garantie, daß dieses Kochgeschirr, wenn solches bis zur Rothglühhitze gebracht und kaltes Wasser hineingeschüttet wird, nicht springt. Dieses Geschirr besteht also nicht nur die Brech-, sondern auch die Feuerprobe und ist sonach Jedermann zur Anschaffung zu empfehlen. Neber die Anwendung des Zinkoxydchlorides als Kitt. Bon Or. Beruh. Tollens. Bekanntlich hat Sorel die ans Zinkoxyd und Chlorzink ent stehende feste Masse empfohlen, jedoch mehr zum Abformen kleiner Gegenstände als zum Zweck der Verdichtung. Auch als Zahn kitt wird diese Mischung vielfach gebraucht. ' Dieser Kitt ist nun nach dem Berf. (N. Erf.), wie wir auch bestätigt finden, ein empfehlenswerthes Mittel für Laboratorien, bewirkt einen augenblicklichen vollständig gasdichten Verschluß bei sehr großer Dauer; eine Waschflasche für Chlor ist z. B. ohne jegliche Reparatur ein Vierteljahr in Gebrauch gewesen. Um dies zu erreichen, muß man seine Bereitung und Auftragung je doch mit einiger Sorgfalt vornehmen. Käufliches Zinkweiß wird mit einem halben Volum oder gleichem Gewicht feinen Sandes vermischt, in einem Mörser mit gewöhnlicher eisenhaltiger Chlorzinklange von 1,20 spcc. Gewicht zu einem gleichmäßigen Brei angerieben und möglichst rasch auf getragen; man wird das Gewicht des Zinkoxydes oder wenig mehr gebrauchen. Nimmt man die Lauge von dieser Stärke, so hat man bei genügender Härte die Zeit, ihn ans die Gefäße zu bringen; bei größerer Concentration geht die Erhärtung zu rasch, bei geringerer nicht genügend vor sich. Man drückt den Kork etwas in den Hals der Apparate ein, sodaß ein 2 — 3 Linien hoher Hohlranm um die Glasröhren entsteht, den man nach Befeuchtung mit der Chlorzinklauge genau mit Kitt ansfüllt und diesen etwas um die Röhren erhöht. In Folge der raschen Erhärtung des Zinkoxydchlorides kann man die Apparate wenige Minuten darauf gebrauchen. Man hat bei der Entwickelung von Chlor fast gar nicht mehr von diesem Gase zu leiden, sodaß z. B. ein Wechsel der Arbeiter, wie er früher erforderlich war, nicht mehr nöthig ist. Auch zu vielen anderen Arbeiten, so zum Eiukittcn von Glas röhren in Hülsen, zum Verschluß von Rissen an Blcchapparatcn u. s. w. läßt sich diese Masse verwenden. Der Kostenpunkt stellt sich günstig, mit 1^ Loth Zinkweiß und eben so viel Sand und Lauge kann man eine ziemlich große Waschflasche verdichten. Stoltz's rotilendes Tintenfaß. Fig. 5 ist ein Qnerdurchschnitt und Fig. 6 ein Vertikal durchschnitt eines solchen Tintenfasses. ist eine Scheibe, welche vier Becher enthält und in dem Raum des Tintenfasses rotirt, wenn man den Wirbel 6 dreht, der zur Seite aus dem Tinten faß hervorragt. Giebt man dem Wirbel die Bewegung nach rechts, so füllen sich die Becher und bringen ihre offenen Seiten an die Oeffnung des Tintenfasses; giebt man hingegen dem Wir bel die Bewegung nach links, so entleeren sich die Becher von der Tinte, indem deren Boden und damit die Scheibe selbst unter die Oeffnung des Fasses sich stellen und dasselbe schließen. Auf diese Weise bleibt die Tinte mit der Luft nicht lange genug in Berührung, um durch hineinfallcndcn Staub oder andere fremd artige Körper verunreinigt zu werden oder durch Einwirkung des atmosphärischen Sauerstoffs sich oxydiren zu können; ferner wird durch diese Einrichtung immer nur so viel Tinte dargebotcn als nothwcndig ist und das Gefäß kann geschüttelt werden, ohne daß ein Tropfen herauskommt. Die Oeffnungen in den Seiten des Tintenfasses, in welchen die Axe der Scheibe rotirt, ist mit Kaut schuk ausgcsüttcrt, um dadurch nicht nur einen hermetischen Ver schluß, sondern auch den erforderlichen Grad der Friktion zu er reichen. Praktisches Löthrohrgrbläse für kleinere mechanische Arbeiten. Das Gebläse hat den doppelten Zweck, 1) mit Umgehung des gewöhnlichen, oft so anstrengenden Löthrohrblasens einen conti- nnirlich wirkenden Lnftstrom von beliebiger Dauer in die Flamme zu führen und 2) abwechselnd an einer beliebigen Stelle in der Werkstatt das Löthen vornehmen zu können. Der kleine trans portable Apparat besteht zunächst aus einem inwendig mit Ven tilen ausgestattetcn Gummiballou, der nach Art eines Blasebalges wirkt, sobald der Arbeiter, zu dessen Füßen er liegt, ans ihn tritt; an diesem Ballon ist eine Gummiröhre befestigt, die, in dem sie bis herauf auf den Tisch reicht, den gepreßten Luftstrom in einen zweiten aus Gummi dargestellten, aber auf dem Tisch liegenden Ballon, der das Lüftreservoir bildet, hineinführt, aus welchem dann die Luft mit einem angemessenen Druck in die Löthrohrspitze eintritt, die, gewöhnlich aus Messing, an einem Stative verstellbar angebracht ist. Verbesserte Eonstruction des Meidinger'schen Elementes. Die Verbesserung besteht darin, daß statt des früheren offe nen Glascylinders, der zur Aufnahme der Kupfervitriol-Auflö sung diente, gegenwärtig ein geschlossener Glasballon eingesetzt wird. Wenn bei der früheren Construktivn tiefer Apparate na mentlich die Uebelstände hervortraten, daß durch das allmälige Auswachsen der Kupfervitriol-Krystalle aus der Auflösung eine verkittende Schicht der Glasränder an einander auf der oberen Fläche des Elements gebildet wurde und daß von dem Lnslzug herbeigeführte Staubtheilchen nicht nnr die Kupferauflösung ver unreinigten, sondern auch dazu beitrugen, daß die Krystallc zu einer äußerst harten Decke sich vereinigten, die nur erst durch Einstel lung des Elements in heißes Wasser gelöst werden konnte, so ist die bezeichnete Verbesserung von um so größerem Werthe, je all gemeiner die Anwendung ist, welche die Meidinger'schcn Elemente in den Gewerben und Künsten bereits gefunden haben. Eine neue weiße Anstreichfarbe. Vor nicht langer Zeit hat man in einer Bleicrzgrubc in New-Verscy in den Vereinigten Staaten ein Mineral aufgefun- dcn, welches sich als ein inniges Gemisch von Blei und Zink oxyd erwies. Technisch zubercitct ergab dieses Erz, das man als ein Plombat des Zinks betrachtet, eine weiße Anstrichfarbe, die durch folgende Eigenschaften sich anszeichnet: 1) cs besitzt eine grö ßere Dcckkraft als das reine Zinkoxyd, selbst als das beste Blei weiß; 2) in gleichen Gewichten ist es bedeutend ausgiebiger als das letztere; 3) der Anstrich ist an sich dauerhafter und hält sich weit länger weiß in Berührung mit der Luft als die Bleiwciß- farbe, und 4) kommt es dort an Ort und Stelle wohlfeiler als Bleiweiß zu stehen. Die chemische Analyse würde darauf hin führen, in welchem Vcrhältniß mau die Mischung der Materialien vorzunehmen und das Gemisch dann weiter zu behandeln hätte, um in unseren Werkstätten die Nachahmung dieser Farbe vor nehmen zu können.. Verbesserte Darstellung von reinem Eisenvitriol. (Englisches Patent.) Eisenerze, welche das Eisen in seiner untersten Oxydations stufe als Eisenoxyd«! enthalten, werden hierzu verwendet, wofern der Gehalt an Eisen nicht unter 25 —30°/„ beträgt. Diese Erze werden gepocht, und stehen vielleicht Eisenfrischschlacken zn Gebote, ein Drittheil von diesen in ebenfalls gepochtem Zustand zu zwei Drittheilen ersteren beigcmengt. Das Pulver muß so fein sein, daß dasselbe durch ein Sieb von 20 Maschen auf die Längs- liuie eines Zolles durchfallen kann. Vierhundert Pfund von die-