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140 nach der theoretischen Ermittelung sein müßte. Zwar kann man dagegen einwenden, was auch Hr. Heidner bemerkt, daß sich die Sicherheitsventile nicht um ein Biertheil ihres Durchmessers er heben, die frei werdende Oeffnung also thatsächlich viel kleiner bleibt, als der Querschnitt des Ventils. Mau weiß aber aus Erfahrung, daß bisweilen Sicherheitsventile beim Erheben ganz aus ihren Sitzen herausgeworfen wurden, und sind doch zur Ver hütung dieses Uebelstandes besondere Vorrichtungen durch das preußische Regulativ vorgeschrieben — sowie ja auch Vorrichtun gen vorgeschrieben sind, um das Ventil willkürlich heben zu können, und sind dies die Fälle, welche alle die nachtheiligen Wirkungen, die das Freiwerden einer zu großen Ausströmungsöfsnung für einen Dampfkessel haben kann, herbeizuführen geeignet sind. Glaubt man indeß durchaus, ohne ein Üebermaß von Ventil öffnung nicht auskommen zu können, so ordne man, je nachdem man das theoretisch berechnete Areal doppelt oder dreifach oder nfach anwenden will, zwei, drei oder nBentile au, jedes von der berechneten Größe, dann sind alle die nachtheiligen Folgen, welche das plötzliche Oesfneu eines großen Ventils herbeiführen kann, vermieden (denn so viel Ventile man auch anbringen mag und so sorgfältig man auch die Belastung aupassen mag, sie würden sich nimmer zu gleicher Zeit öffnen, sondern in aufeinanderfolgenden Zeitintervallen, aber doch zwischen ganz engen Spannungsgrenzen) und dem Bedürfniß nach doppelter, dreifacher oder n facher Sicher heit wäre genügt. Englisches Patent über verbesserte Reinigungsmethoden des Parasfins und der Theeröle. Durch die trockene Destillation gewisser Arten von Stein kohle, Braunkohle und Torf wird Thecr gewonnen, welcher die bekannten Theeröle, insbesondere auch das Paraffin enthält. Sie werden ans dem Theer abdestillirt und mittels Natronlauge und Schwefelsäure re. rectificirt. säure bei 110° C.)*), unterwirft man es, nach Angabe des Pa tentes, in noch geschmolzenem Zustand einer innigen Vermischung mit Leimauflösung oder einer anderen eiweißhaltigen Flüssigkeit, oder statt beider einer innigen Vermischung mit Thon in fein ver- theiltem Zustand. Man erhitzt bis 110° C-, arbeitet die Mi schungen gut durch einander und überläßt sie noch einige Zeit der Ruhe. Hat das Oel sich geklärt, so wird es von dem ent standenen Bodensatz abgezogen, hierauf mit einem leichten weißen Theeröl innig zusammengerührt, dann der Erstarrung ausgesetzt, gepreßt, wieder geschmolzen und durch Thierkohle siltrirt, worauf das Ansgießen des Paraffins in Tafeln erfolgt. Nach dem Patent kann die Behandlung des geschmolzenen Rohparaffins, nachdem die Unreinigkeiten sich abgesetzt haben, mit Thon auch ohne vorhergegangene An wendung von Schwefelsäure stattfin den, dann muß aber die Temperatur Mlson's Dampsschmierapparat. Fig. 1. Vollansicht. Fig. 2. Durchschnitt. Fig. 3. Apparat ohne Wlasanpiger. Bezüglich der Rectisication ist ein englisches Verfahren pa- tentirt worden, das seinem Wesen nach in Folgendem besteht: I. Rectisication des Paraffins. Nachdem das Rohparaffin geschmolzen, nach längerer Ruhe von dem entstandenen Bodensatz abgezogen und hierauf wie ge wöhnlich mit Schwefelsäure behandelt worden ist (5"/o Schwefel ans ca. 120° C. gesteigert und die größte Sorgfalt aus die Ver mischung beider Körper verwendet werden. Es ist dann auch eine öftere Wiederholung der Operation nothwendig. Will man in gewissen Fällen den Zusatz des obigen Theer- öls weglassen, so wird weiter auf die Weise verfahren, daß man *) Ueber den Zweck des Zusatzes der Schwefelsäure s. weiter unt-n.