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120 und werden von dieser mit je einer Bremsknpplung mitgenommen. Die Kupplung besteht aus zwei Scheiben, wovon eine an das Zahnrad gegossen, die andere mit einer langen Keilnuth-Nabe auf der Welle sitzt. Auf den einander zugekehrten Kreisflächen tragen diese Scheiben (von 2'/^ Fuß Durchmesser) 6—7 Kreisnuthen ein gedreht, in welche entsprechende Vorsprünge der andern Scheibe passen. Durch Gegeneinanderpressen dieser Scheiben ist die Mit- nehmung gesichert, und es kann dabei das Seil auf jede beliebige Höhe genau eingestellt werden, was bekanntlich früher, wo nur Drehungen möglich waren, nicht anging. III. Ein Slalflkessel von 7 Inh Durchmesser und 30 Kuh Länge von Eick und Dolton. — Derselbe zeigt folgende bemerkenswerte Neuerungen: Jede Trommel des Kessels besteht aus einer ein zigen Stahl-Blcchtafel, sodaß im ganzen Umfang nur eine Längs- nictnath vorkommt, welche über der Mauerlinic liegt und immer der Untersuchung zugängig ist. Diese Nietfugen liegen versetzt auf beiden Seiten des Kessels. Die Bleche haben eine Dicke von Zoll in der Mitte und von '/r Zoll an den beiden Enden bei einer Pressung von 60 Pfd. Dampf. Die Nietung ist durchgängig doppelt und die ^zölligen Stahlbolzen sind etwas conisch, um das kegelförmige Loch aus zufüllen, welches entsteht, wenn Bleche nach dem Durchstoßen erst gebogen werden. Die Rauchrohre, welche diesen conischen Kessel durchziehen, bestehen auch aus Trommeln mit je einer Nietnath unten. Ihre Verbindung ist aber mit ' 4 Zoll starken Ringen hergestellt, welche im Querschnitte an die Barlow-Schienen er innern, sodaß die Rohre eine gewisse Längen-Elasticität bekommen. Das Vorurtheil gegen Stahlkessel erstirbt nach und nach, nur müssen einestheils gleichartige Bleche geliefert und andern- theils dieselben in richtiger Weise behandelt werden, und es ist nur die Schuld der Kesselfabrikanten, wenn sie die Vortheile nicht auszubeuten verstehen, welche der Stahl ihnen bietet. (Deutsch d. Ztschrst. d. Oesterr. Ing.-B.) I e u i l l e t 0 n. Der Hoßlenstoffgehalt verschiedener Stahlsorten. Der durchschnittliche Kohleustofsgehalt von Stahlsorten für verschie dene Zwecke ist nach Mittheilung der berg- und hüttenmännischen Ztg. folgendere Wootz Stahl für flache Feilen Stahl sür Dreheisen Huntsmansstahl für Schneidwerkzeuge Gewöhnlicher Stahl für Schneidwerkzeuge Stahl für Meißel Stabl für Prägstempel 2 Mal rasfinirtcr Gerbstahl Stahl zu Bohrern sür Steinbrüche . . Stahl zu Mauerwerkzeug Stahl zu Spaten und Hämmern . . . Bessemerstahl zu Schienen 1,34 Proc. 1,20 „ 1,00 „ 1,00 „ 0,90 „ 0,75 „ 0,74 „ 0,70 „ 0,64 „ 0,60 „ 0,30—0,32 Proc. 0,25-0,30 „ Homogenes Metall (Panzerpl.) .... 0,23 Proc. Besscmereisen (rein) Spur. Stahl mit 1,40 Proc. Kohlenstoff steht dem weißen Roheisen nabe, solcher unter 0,3 Proc. läßt sich nicht mehr Härten und ist als homogenes oder geschmolzenes Eisen auzusehen. Eine neue Wasser-Handelsstraße. Nach Angabe von Quellen haben die Regierungen der Kolumbischen Re publiken den Vereinigten Staaten von Nordamerika das ausschließliche Recht ertheilt, durch die Landenge von Panama einen Kanal zu bauen, welcher gleich d.r großen nordamerikanischen Centraleisenbahn den atlantischen Ocean mit dem stillen verbinden soll. Es werden somit in nicht sehr ferner Zukunft zwei mächtige Handelsstraßen die Verbindung zwischen den beiden genannten Oceanen Herstellen. Das Privilegium wird sich auf 100 Jahre erstrecken, der Kostenanschlag aber die Höhe von 625 Millionen Francs leicht erreichen. Programm-Ausschreibung eines Preises von 15,000 Kranes. Ueberzeugt, daß es für den Fabrikanten und Kaufmann von der größten Wichtigkeit sein muß, behufs der Untersuchung des Olivenöls auf eine Verfälschung mit Samenölen ein Verfahren zur Hand zu haben, das leicht einzuleiien, stetig anwendbar und vollkommen gefahrlos in der Aus führung, wie in seinen Folgen sein muß, hat die Nizzaer Handelskammer obigen Preis aus die Auffindung eines solchen Verfahrens ausgesetzt. Der Concurs läuft mit dem 30. Juni 1869 ab und es haben die Con currenten ihre Mittheilungen an den Präsidenten der betreffenden Com mission bei der Handelskammer zu Nizza einzusenden. Fälschliche Vergrößerung des Gewichtes von Rohseide. Beschwerungen der Seide, um ihr Gewicht betrügerischer Weise zu vergrößern, kommen vor. In solcher Seide sand z. B Or. Göppelsröder durch Behandlung derselben mit kaltem und kochenden Wasser das eine Mal 10 Procent mineralische Bestandtheile, als: viel kohlensauren Kalk, etwas kohlensaure Magnesia nebst Eisenoxyd und Thonerde, wenig Chlor calcium, Chlormagnesium und Chlornatrium, und das andere Mal in einer zweiten Menge Seide gegen 11 Procent mineralischer und organi scher Stoffe, unter letzteren einen eiweißartigen und leimartigen Körper. In der Sodalauge, mit welcher eine größere Post solcher Seide in einer Färberei vorher behandelt worden war, sand derselbe Chemiker viel koh lensauren Kalk, eine ansehnliche Menge von kohlensaurer Magnesia, von Gyps, dann etwas Thonerde, Eisenoxyd, Phosphorsänre und organische wachsartige Substanz. str Th. Werner's Michseise für wollene und seidene Stosse, sowie sür Strohhüte. Der Erfinder bereitet sich zunächst eine gute Natron-Kernseife, salzt aus und setzt ihr '/, ihres Gewichts unterschwefligsanrcs Natron zu, das er vorher mit Wasser zu einer gleichartigen Masse anrührt. Diese Seife trocknet er wie gewöhnlich und wendet sie in folgender Weise an: 2 Pfd. Seife werden mit einem gleichen Gewicht Wasser übergossen und hierzu Unze Salmiakgeist gerührt; 1 Gwth von dieser zu einer Gallerte zer gangenen Seife wird in 8 Gwth. Wasser vollständig gelöst und in dieser Lösung die zu bleichenden Gegenstände behandelt; nach einiger Zeit legt man dieselben zwei Stunden lang in ein Bad, das aus 25 Theilen Wasser und 1'/, Th. Salzsäure zusammengesetzt ist, worauf man sic in reinem Wasser spühit und dann trocknet. Literarischer Anzeiger. Klostermann, R. Or.: Pie Patentgesetzgebnng aller Länder, nebst den Gesehen Uber Musterschutz und Maarenbezeichnungen. I. Guttentag, Berlin. — Das ganze Werk zerfällt in zwei Theile, von denen der erstere über Patentgesetzgebung uns voxliegt. Derselbe enthält nicht nur eine Darstellung des preußischen Patentrechtes, sondern auch der ausländischen Patentgesetzgebung. Die Zusammenstellung ist übersicht lich und correct und die Bearbeitung zeigt, daß der Verfasser bemüht gewesen ist, die zum Theil sehr schwer verständlichen Bestimmungen und Prozeßformen namentlich des englischen, nordamerikanischen und fran zösischen Rechtes zum vollen Verständniß zu bringen. Stahlsckmidt, C. Or: Pie Giihrungschemie, nmsalkend die Weinberei tung, Bierbrauerei und Ipiritusfabrikasion. C. Duncker's Verlag, Ber lin. — Bei der anerkannten Wichtigkeit, welche die Gährnngsgewerbe in national-ökonomischer Beziehung haben, ist das genannte Werk eine um so erfreulichere Erscheinung, je seltner überhaupt die Werke sind, welche speciell die Gährnngsgewerbe behandeln. Dem Verfasser ge reicht es ebenso znm Lobe, wie seinem Werk zum Vortheil, daß er in ihm eine enge Verschwisterung der Theorie mit der Praxis angestrebt hat, sodaß einerseits der Lernende belehrenden Aufschluß über die neue sten Theorien der Gährungschemie, und andererseits der Praktikant einen reichen und erprobten Schatz von Erfahrungen und Anweisungen in demselben ausgezeichnet findet. Mit Ausnahme des redactionellen Theilcs beliebe man alle die Gewerbezeitung betreffenden Mittheilungen an F. Berggold, Verlagsbuchhandlung in Berlin, Links-Straße Nr. 10, zu richten. F. Berggold, Verlagshandlung in Berlin. — Für die Redaction verantwortlich F. Berggvld in Berlin. — Druck von Ferber Lf Seydel in Leipzig.