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72 eckige Felder durch je eine Platte bedeckt werden, welche demnach mit allen vier Rändern aufliegt. Das letztere Verfahren ist trotz des Mehrbedarfes an Trägern vortheilhafter, weil die Tragfähig keit der Platten, welche nach allen Richtungen denselben Werth besitzen, bester ausgenutzt wird. Uebrigens könne» die Platten lose aufliegeu oder aufgenietet werden, oder mit Hilfe von Asphalt, Kautschut u. dgl. wasserdicht auf ihren Trägern befestigt werden. Mit Hilfe vollständiger Vernietung wird eine zusammenhängende Ebene gebildet, welche an Dächern und Brückenbahnen im All gemeinen besondere Windkreuze überflüssig macht. Hughes Methode, feuchte Platte« für den photographi schen Gebrauch längere Zeit anfznbewahren. Die Methode besteht einfach darin, daß mau die Platten, nachdem man sie aus dem Silberbad herausgenommen, in de- stillirtes Wasser bis zum Gebrauch einlegt, aber nach der Expo sition und vor der Entwickelung das Silberbad wiederholt und zwar in die Dauer von 4 bis 6 Sekunden. Durch diese Be- haudlungswcisc verlieren, wie der Erfinder berichtet, die Platten ihre Empfindlichkeit nicht, im Gegeutheil sie sind gegen Flecke und andere Schäden nachhaltig geschützt. Die Hauptsache aber ist, daß man ganz rein dcstillirtes Wasser hat, insofern Master, das nicht von dieser Beschaffenheit ist, die Platten trübe macht. Diese Methode ist indeß unr da mit Nutzen anwendbar, wo eine lange Exposition in der dunklen Kammer nothwendig ist oder wo die i Platte, ehe sie in die Kammer eingesetzt wird, eine größere Strecke getragen werden muß. Auch bei den trockenen Methoden ist un rein dcstillirtes Wasser die Ursache mancher Uebelstände, so er zeugt solches Wasser nicht empfindliche trockne Platten, harte Farbentöne und körnige Striche. Die Reinigung des Masters mittels chemischer Agentien erzeugt mangelhafte Effekte, mit Sorg- i falt dcstillirtes ist das beste. Ieui l Kleber das Spectrum der Uestemersininme. Walts bemerkt im Erbin. Journal: Wenn bas Gebläse angclasscn wirb, nimmt man im Beginn ein continuirliches Spectrum wahr; in 3—4 Mm. leuchtet bie Natronlinie auf unb bauert an, bann erscheinen eine ungeheure Menge Linien, tbcils fein und hell, lheils intensiv schwarz. Die Entkohlung ist beuklich markirt durch das Verschwinden fast aller schwarzen und der meisten Hellen Linien. Es ist kein Zweifel, daß bie hauptsächlichsten Linien des Bessemerspectrnms dem Koblenstoss in einer oder der anderen Form angeboren, wahrscheinlich den, glühenden Kohlen gas. Versuche haben schon gelehrt, daß 2 ganz verschiedene Spectren de« Kohlenstoffs existireu; möglicherweise ist das Beffemerspeclrinn ein drittes Kohlenlpecibum. Erfolg der Käringsfislhcrei im Jahre 1868. Die Berichte über den Erfolg der Häringssischcrei an den südöst lichen Gestaden Englands lauten günstiger als viele Jabrc vorher. Mit einem einzigen Zug hat man nicht selten mehr als 50,000 solche Fische gefangen. Am l2. October eruab die Ausbeute eines Zuges 40 mit Häringen gefüllte Oxhoft (Oxhoft — 252 Gallons n 4,5 Liier) und 24 Stunden vorder deren 30. Bon >e 2 solchen Oxhoften 'erkält man ein Barrel (1 Barrel — 36 Gallons) Hcrmgsthran im Werth von 22',), Schilling (ä. 9,4 Silbergroschen), den man theils zum Gerben, thcils mit anderen Oelen vermischt als Schmiermittel für Maschmenthcilc und Wa genachsen verwendet. Außerdem gewinnt man aus dem Fisch-Rückstand von 5 Oxhoft eine Tun sä 20 Ctnr.) Fischgnano von der vorzüglichsten Qualität, den man theilweise mit geringeren Guano und Kalkphosphaten vermischt. Mischt man unter den Häringsguano schweselsaures Natron oder schwefelsaurer! Kalk, um das durch die Fäulniß entwickelte Ammoniak zu binden, so wird er selbst von dem besten peruvianischen Guano nicht übertroffen. Kleber Klärung von König. Honig läßt sich nach Geheck - in Böttcber's Notizblatt — sehr schön klären, wenn man 2 Th. in 3 Th. Wasser in einem verzinnten Kessel bis zum Sieden erhitzt und dann ans l Pfnnd Honig 1 Unze weißen Bolus (Pfeifenthon), den man mit Wasser zum seinen Brei an gerieben Hai, zusetzt und 2 bis 3 Minuten kocht. Dann entfernt man den Kessel vom Feuer, läßt etwas absetzen und schäumt ab. Dann filtrirt man noch heiß durch einige Filter von starkem weißen Filtrirpapicr, was ganz leicht gelingt. Der Honig wird dann in Porzellanschalcn im Dampf bade eingedickt. Selbst schlechter amerikanischer Honig gab so ein schönes Produkt. Apparat Eier aut ihre Tauglichkeit zu prüfen. Auf gewöhnliche nnd bequeme Art werden die Eier im Handel wie in der Hauswirthschaft auf die Weise geprüft, daß man sie gegen das Licht hält; dunkle Stellen im lichten Schimmer lassen das betreffende Ei l e t o n. verdächtig erscheinen. Ein recht hübscher, von Schäfer construirter Appa rat zu gleichem Zweck hat folgende Einrichtung: ein hohler blechencr Würfel, dessen Seiten etwa 3 Zoll messen, hat oben eine Oeffnung für die Aufnahme des Eies und eine gleiche an der Sciee znm Hineinsehen in den Würfel. Der letzteren Oeffnung gegenüber ist in der Richtung der Diagonale in den Würfel ein Spiegel' ausgestellt, demzufolge das Bild des EicS uuu von dem Beobachter in dem Spiegel gesehen wird. Ist mit dem Apparat auch noch ein Reflektor verbunden, der das Licht einer Kerze auf das Ei wirft, so ist jener auch Abends zu gebrauchen. Kitte zum Befestigen von Mestern nnd Gabeln in ihren Heften. Ein Pfund Colophonium, acht Loth Schwefel werden zusammcnge schmolzen und mit Eisenfeile und Sand ocer Ziegelmehl gemischt. Ein The,l Colophonium mit der Hälfte Ziegelmehl zusammengeschmolzen oder beides pulverförmig gemischt in das Heft geschüttet und den erwärmten Griff des Messers oder der Gabel hineingestoßen, hält ebenfalls sehr fest. Kesinsicirendc Seift. Nebermangansaures Kali hat (nach Böttger's Notizblatt) ausgezeichnet dcsinficirende Eigenschaften und wird bereits viel von den Aerzten als Waichmiticl in Anatomien, Krankenhäusern rc. zur Beseitigung bes Lei chengeruchs nach Scctionen n. dgl. benutzt. Dabei ist es nur lästig, daß cs die Hände durch Mangansupervxyd braun färbt, was nicht durch Seife zu entfernen ist, sondern die Anwendung einer verdünnten Säure er fordert. Literarischer Anzeiger. Dorn, W.: die Berwerthung der flüssigen Leuchtmaterialien in Gasform. R. Gärtner, Berlin. — Ein für Gasproducenten wie Gasconsumenten gleich lehxreiches Schriftchen. Hcntberlc, E., und E. Bardenwcrpcr: Süddeutscher Bau- und Ge werbs-Kalender für das Jahr 1869. I. H. Geiger, Lahr. — Der Verfasser hat in recht praktischer Weise für den täglichen Gebrauch des Bautcchuiker« eine Sammlung von Tabellen, einfachen Formeln und nützlichen Regeln in seinem Merkchen veranstaltet, die dasselbe zu einer willkommenen Gabe für die betreffenden Kreise gestalten. Als Maaßein- he>t ist das badische oder schweizerische System angenommen, jedoch mit gleichzeitiger Angabe der Metermaße für die Werthe und Formeln. Petr, I. H.: Oesterreichischer Legurschimmel für Gold- uud Silberarbei ter, Juweliere, Banqniers, Geldwechsler und Kaufleute. B F. Voigt, Weimar. Durch Herausgabe dieses Merkchens hat der Verfasser inso fern sich ein Verdienst erworben, als die meisten im Verkehr vorkom- menten europäischen Münzen (einschließlich der wichtigsten außereuropäi schen) nach ihrem Feingehalt in Legurtabellen zusammengestellt sind und zwar mit vergleichender Zugrundelegung des Münzpfunds und der frü heren Mark. Es mag Geschäftsleute genug geben, die mit dem Ver fahren durch eigne Rechnung den Feingehalt einer Münze zu finden, nicht bekannt sind. Mit Ausnahme des redaktionellen Thciles beliebe man alle die Gewerbezeitung betreffenden Mittheilungen an F. Berggold, Verlagsbuchhandlung in Berlin, Links-Straße Nr. 10, zu richten. F. Berggold, Verlagshandlung in Berlin. — Für die Redaction verantwortlich F. Bcrggvld in Berlin. — Druck von Ferbers Seydel in Leipzig. Hierzu eine Beilage von I. Engelhorn in Stuttgart.