Volltext Seite (XML)
56 Uebelstaud zu beseitigen, hat die in Fig. 5 abgebildete Drehbank zum Zweck. ist der Rahmen, der an einem Fuße der Drehbank be festigt ist; die Welle ragt vorn über die Drehbank hervor und trägt außer dem Schwungrad an ihrem äußersten Ende noch ein kleines Sperrad; an der Hinteren Seite ruht sie in einem Zap fen, sodaß der Rahmen nebst ihr und den Rädern bis zu einer gewissen Höhe gehoben werden kann. Zwischen dem Sperrad und der Büchse ist auf der Welle noch eine lose gehende, mit einem Flansch versehene Riemenscheibe angcordnet, die breit genug ist, um auf jeder Seite einen schmalen Riemen aufzunehmen. Der eine von diesen ist mit dem langen Arm des schwingenden Hebels 8 in Verbindung gebracht, besten Stützpunkt die Welle 6 bildet, während am kurzen Arme der mit dem Tritt I) ver bundene Stab im Zapfen geht. Der andere an der Welle be festigte Riemen ist an der Führungsstange L befestigt, die mittels eines Charniergelenkes mit dem langen oder kurzen Hebelarm verbunden ist. Das andere Ende von beiden Riemen ist auf der Scheibe in der Art befestigt, daß wenn der eine Riemen auf § der Scheibe sich aufwindet, der andere abläuft, oder mit anderen Worten, daß wenn der Fuß des Hebels von der Welle am weite- ! sten entfernt ist, der mit 8 verbundene Riemen abläuft, während ! der mit 8 verbundene aufläuft. Die Feder 6 ist bestimmt, dem Tritt nebst Zubehör das Gegengewicht zu halten. Eine Sperr klinke und eine leichte Feder an der lose gehenden Scheibe dient dazu, die feste Verbindung zwischen der letzteren und der Welle mittels des Sperrades herzustellen. Ein Excenter bei H stehl ! durch einen Stab mit dem Gestell, an welches er mittels eines Zapfens befestigt ist, in Verbindung, so daß Excenter und Stab die Hebung und Senkung des Rahmens bewerkstelligen. Wird der Rahmen gehoben, so ist der Riemen locker und die Spindel steht augenblicklich still. Ebenso steht auch der Fußtritt sofort still, wenn der Fuß ihn nicht mehr berührt nnd zwar stets auf der höchsten Stelle, während die Welle ihre drehende Bewegung fortsetzt. Es ist ersichtlich, daß durch diese Einrichtung die Ar beit sehr wesentlich beschleunigt wird, während der Fuß des Ar beiters ausruhen kann, wenn das Stück ausgespannt ist. I e u i l l e 1 o n. Verarbeitung des Korkes ;u Ledern an schweren Lastwagen. In Amerika wird der Kork einer besonderen Behandlung unter worfen, wodurch er einen hohen Grad von Elasticität erhält. Die Be handlung besteht im Princip einfach darin, daß man zunächst den rohen Kork in Scheiben schneidet, diese dann in mit Wasser verdünnte Melasse so lange einlegt, bis sie davon gehörig durchzogen sind, und zuletzt, über einander gelegt, mittels einer hydraulischen Presse bis auf die Hälfte ihres ursprünglichen Volumens zmammendrückt. Durch vorher in den Kork scheiben angebrachte Löcher werden Bolzen gesteckt, und nachdem diese mittels Schrauben angezogen, der Kork aus der Presse herausgenommen, worauf die Korkfeder fertig ist. Wie man hört, sollen diese Federn sich außerordentlich bewähren. Gesammte Kohlenproduktion der Erde. Im Jahre 1867 sind auf allen im Betriebe befindlichen Kohlen- im Werthe von 500 Mill. 100,000,000 Tonnen. 17,000,000 17,000,000 12,000,000 14,000,000 Die Steinkohlenbeförderung hat sich vermehrt: in England (1800-1866) von 203 Millionen auf 1900 Millionen ruben der Erde 172 Millionen Tonnen chalern producirt worden und zwar in Großbritannien Deutschland Nordamerika Frankreich Oesterreich, Rußland, Schweden, Spanien und Australien ... Centner — um 840 Proc. in Amerika (1845—1860) von 8,992,900 Etr. auf 308,020,203 Ctr. — uni 2200 Proc. in Preußen (1817-1866) von 20,351,329 Ctr. auf 373,500,000 Ctr. — um 1765 Proc. in Frankreich (1835—1866) von 39,736,480 Ctr. aus 240,000,000 Centner — um 540 Proc. in Belgien (1845-1863) von 101,289,563 Ctr. auf 190,000.000 Ctr. — um 188 Proc. in Oesterreich (1855—1866) von 23,609,000 Ctr. aus 53,000,000 Ctr. — um 125 Proc. Hol; vor dm schädlichen Einwirkungen des Seemassers ;u schuhen. Holz, dem Seewasser ausgesetzt, wird bekanntlich rasch durch den Holzwurm zernagt. Hafenpsähle waren so von demselben durchbohrt, daß sie am Grunde abbrachen. Selbst eaS Harle Guajakholz wiedersteht ihm nickt. Von 1858 bis 1864 sind zu Amsterdam zahlreiche Versuche ange- fiellt, das Holz durch verschiedene Anstriche, Jmprägniren mit Kupfer vitriol, Eisenvitriol, Bleizucker u. s. w. davor zu schützen, aber ohne Er folg. Dagegen erwies sich das Kreosot wirksam. Tannen-, Buchen- und Pappelholz, damit impräanirt, zeigte nach drei Jahren noch keine An- ! griffe des Holzwurms. Weniger gut hatte sich Eichenholz erhalten, was z davon herrührt, daß das Kreosot dasselbe schwierig durchdringt. Mau hofft dies jedoch durch ein vervollkommnetes Verfahren der Imprägnation zu erreichen. (A. a. O) Vic große Zähigkeit des nach Martin behandelten Eisens. Das nach dem Martin'schen Verfahren behandelte Eisen liefert für die Gewehrsabrikation ein vollkommen geeignetes Material, insofern es einen hohem Grad von Zähigkeit besitzt. Als Beleg dafür war auf der Pariser Ausstellung ein Gewehrlauf exponirt, der bei den damit vorgcnommenen Sprengproben nicht in Stücke zersprang, sondern nur an einer Seite riß, ohne einen Splitter wegzuschleudern. Die Methode Martin's ist in Frankreich patentirc und ist in neuester Zeit für die Werke in Firminy das Patent von einer Firma gekauft worden, die die Fabrikation in größter Ausdehnung künftig zu betreiben gedenkt. (Vgl. Gewerbezeitung 1868, S. 66.) Nopp Tinte. Um das mühsame und kostspielige Ausziehen der leinenen und baum wollenen Fäden, der s. g. Noppen, welche bei Anwendung von Kunstwolle zub Tuchfabrikation so häufig in der fertigen Waare hervortreten, zu vermeiden, deckt man sie mit einer tief schwarzen s. g. Nopp-Tinkrur. Man zieht 400 Grammen Galläpfel, 400 Gr. Blauholz mit 1 Liter Spi ritus und 1 Liter Wasser durch achttägiges Hinstcllen aus, filtrirt und setzt 100 Gr. in einem halben Liter Waffer gelösten Eisenvitriol, 30 Gr. Jndigokarmin und 30 Gr. Salmiak zu. Man muß die Tinte gut ver schlossen halten. Nach Belieben läßt sie sich verdünnen mit Branntwein. * (Hann. Wochenbl. für Handel u. Gewerbe.) Literarischer Anzeiger. Exner, F. W. vr. Prof., das Holz als Rohstoff für das Kunstge werbe. B. Voigt, Weimar. — Zwei ebenso interessante als lehrreiche Vorträge, die in anregendster Weise über die Eigenschaften der Kunst hölzer und über deren mannigfache Verwendung und Bearbeitung sich verbreiten. Officieller Ausstellungsbericht, herausgegeben durch das K. K. öster reichische Lentral-Comite. 14. und 15. Lieferung, enthaltend die Spin nerei-, Weberei- und Nähmaschinen, desgleichen die Glas- und Thon- waaren-Fabrikation und die chemische Industrie. Wien, Wilhelm Brau müller. Stühlen, P., Ingenieur-Kalender für Maschinen- und Hüttentechniker auf das Jahr 1869. Vierter Jahrgang. G. Bädeker, Essen. — Ein für den täglichen Gebrauch in Fabrik und Werkstatt den Maschinen- und Hüttentechnikern zu empfehlendes Notizbuch, das in 22 Abtheilun- gen das Wesentlichste von dem bringt, was dem Ingenieur in der täg lichen Praxis zu wissen nothwendig ist. Mit Ausnahme des redactionellen Theiles beliebe man alle die Gewerbezeitung betreffenden Mittheilungen an F. Berggold, Verlagsbuchhandlung in Berlin, Links-Straße Nr. 10, zu richten. F. Brrggold, Verlagshandlung in Berlin. — Für die Redaction verantwortlich F. Berggold in Berlin. — Druck von Ferber SP Seydel in Leipzig.