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gleich bei der ersten Berührung von einer scharfen Messerschneide erfaßt wird, die sich unter entsprechendem Druck der jedesmaligen Form der Frucht vollkommen anschmiegt, selbst wenn solche be deutend von der Kugelform abweicht, eine dünne Schale davon abnimmt, ohne tiefer einzudringen. Aus diesem Grunde schält die Maschine auch die oft sehr eigenthümlich gestaltete Kartoffel weit schöner als irgend eine der früheren Constructionen. Hinter dem Schalmesser läßt sich noch ein zweites Messer befestigen, durch welches man einen Apfel beim Schälen ringförmig theilen und zugleich dessen Kernhaus ausstechen kann, welches auf dem Spieße stecken bleibt. Der Apparat, welcher wenig umfangreich ist, an jeder Tafelplatte angeschraubt werden kann und, wie schon bemerkt, wegen seiner einfachen, Beschädigungen nicht ausgesetzten Construction und der vortrefflichen Arbeit, welche er liefert, sich als empfehlenswerth erweist, eignet sich für jede größere Wirth- schaft zum Kartoffel- und Aepfelschälen mit Vortheil und kostet pro Stück 2*/z Thaler. Neber die Wiedergewinnung des Krappextraktes aus bereits benutzten Krapp-Tafelfarben. Die Wiedergewinnung ist eine doppelte, theils aus dem Waschwasser, welches man erhält, wenn man die mit Krapp- Tafelfarben bedruckten Stücke in einer Kufe wäscht, wobei der Ueberschuß an Farbe, der mit dem Stoffe sich nicht verbunden hat, ins Wasser übergeht, theils aus der noch nicht aufgedruck ten, aber durch äußere Einflüsse, namentlich dnrch den Einfluß der Rackeln an den Walzen-Druckmaschinen, trüb und bräunlich gewordenen rothen Farbe, die nun nicht weiter zum Aufdruck benutzt werden kann, wenn man nicht durch Zusatz von etwas Eisenmordant aus dem Roth Braun machen will. Bezüglich des ersteren Falles verfährt man nach Angabe des Lull. äs la 800. inä. 1868 so, daß man dem Waschwasser etwas frisch gefällte Thonerde zusetzt, die jedes vom Stoffe abgehende Krappextrakt-Theilchen an sich zieht und sich mit ihm verbindet. Der rothe Lack wird auf ein Filtrum gebracht, dann behufs der Auflösung der Erden und der Verdickungsmittel mit Schwefel säure von 60" B im kochenden Wasserbade behandelt, der Rück stand (das Extrakt) in kaustischem Natron wieder aufgelöst und schließlich durch Zusatz einer Säure wieder ausgefällt. Ausge waschen und getrocknet ist das so gewonnene Extrakt zum Ge brauch tauglich. Bezüglich des zweiten Falles behandelt man 10 Liter Farbe (ä Liter 300 Gr. Peruod'sches Krappextrakt) mit 3 Liter Schwefelsäure von 60" B. Die Schwefelsäure wirkt hier wie oben; man entfernt die aufgelösten Mordants und V^r- dickungsmittel durch Dekantiren von dem ungelösten Extrakt und fährt mit Dekantiren so lange fort, bis das Extrakt vollkommen ausgewaschen ist. Nach dem Trocknen kann dies wieder von Neuem verwendet werden. I e u i l Lackirtes Hol;, welches an Glan; dem polirtcn gleichkommt. Das Verfahren ist eine amerikanische Erfindung, deren Wesenheit darin besteht, daß man die gebeizte Oberfläche des zu lackirenden Holzes mit Leimwässer überzieht und sie nach langsamem Trocknen fein abreibt. Ein kleiner Zusatz von Röthel bei Hellen Farben ist räthlich. Hierüber wird nun eine leichtflüssige Kopallackauflösung, der man Pr. 2Pfd. 1 Loth reinen Leinölfirniß zugesetzt hat, gestrichen und auf diesen Anstrich, nach dem er getrocknet, eine Auflösung von Wachs in Aether anfgerieben. Das französisch-atlantische Kakel. Bereits seit vier Monaten ist man in Greenwich mit der Herstellung des französischen Kabels eifrig beschäftigt. - Die Construction desselben ist ganz die des englisch-atlantischen, nur mit dem Unterschied, daß der Centraldraht des ersteren um ein bedeutendes stärker ist, sodaß er ans 1000 Pfd. des englischen 100 Pfd. mehr wiegt. Man will durch diese Vergrößerung des Durchmessers eine schnellere Bewegung des elektrischen Stromes, eine mittlere Geschwindigkeit von 12 Worten pr. Minute er zielen, allein die Geschwindigkeit wird eine weit erheblichere sein, wenn man erwägt, daß die gegenwärtig thätigen Kabel mit einer Geschwindig keit von 14 Worten und bei der gewöhnlichen telegraphischen Correspon- denz sogar mit einer Geschwindigkeit von 25 Worten arbeiten. Die Le gung des Kabels, in zwei Sektionen, von Brest nach der Insel St. Pierre (2325 Miles) und von St. Pierre nach dem amerikanischen Gebiet (722 MileS) wird im Juni d. I. durch den Great-Eastern ersolgen. Die noch vorhandenen Euanovorräthe auf peruanifchcm Grund und Loden. Bezüglich der Befürchtung des baldigen Aufhörens der Guanovor- räthe in Peru heißt es in einer Bekanntmachung der peruanischen Ge sandtschaft in London wie folgt: „Im Jahre 1853 ernannte die Regierung eine Kommission von europäischen und eingeborenen Fachmännern zur Untersuchung der Euanovorräthe auf den Chincha-Jnseln. Der Ab schätzung dieser Kommission zufolge waren noch 12,500,000 Tonnen vor handen. Da nun in den letzten 12 Jahren 4,800,000 Tonnen ausge führt worden sind, bleiben noch 7,200,000 Tonnen, die nach gleichem Ver hältnisse also noch etwa 20 Jahre Vorhalten müßten." Außerdem darf nicht außer Acht gelassen werden, daß Pern noch Guano-Stationen im Süden, nämlich die von Bahia de la Jndependencia, die von Santa, Guadalupe, Malabrigo und die sehr reichhaltigen auf den Lobos-Jnseln l e i 0 n. besitzt (ohne die anderen noch nicht zur Genüge bekannten aufzuzählen), von denen noch keine Tonne weggenommen ist die sämmtlich Guano bester Sorte enthalten. (Jndustrieblätter.) Arkeitswarkt für Gewerbe und Technik. Im Wege der Submission: Königliches Secbataillon in Kiel: Lieferung von 7000 Pfd. Sohlleder, 1700 Pfd. Fahlleder und 800 Pfv. Rindleder. Einsendungen von Licferungsofserten mit der Aufschrift „Submission auf ..." bis 2. April 10 Uhr an das Bureau daselbst. — Königliche Regierung in Potsdam: Lieferung von 90 Ries Conceptpapier kleinen Formats'und von 120 Ries kleinen Medianformats. Lieferungsofferten „Anerbieten zur Lieferung von Papier" bis 23. März 11 Uhr an das betreffende Bureau. Einsendung von Proben. — Königliche Dircction der Ostbahn: An fertigung und Aufstellung des eisernen Oberbaues der Brücken für das zweite Geleise der Strecke Elbing-Königsberg (königl. Ostbahn). Offerten „Submission auf Lieferung ..." bis 3. April 11 Uhr an die Direction in Bromberg. — Hannoversche Staatscisenbahn: Lieferung von 13 Stück Wafferkrähnen, 12 Stück Abschlußventilen, von 3 Stück Absperr schiebern und 551 St. gußeisernen Wasserlcitungsröhren. Offerten „Sub mission auf ..." bis 23. März an den Königl. Ober-Maschinenmeister in Hannover. — Wcstphälische Eisenbahn: Lieferung von 6 Personcnzug- Locomotiven. Offerten „Submission auf ..." bis 23. März 10 Mr an die Direction in Münster. — Königliches Marinedepot in Kiel: Lieferung von 40 Tafeln Eisenplatten, 300 Pfd. Bleiplatten, 400 lfdn. Fuß Bleiröhren, 450 Pfd. Federstahl, 260 Pfd. Meißelstahl, 950 Pfd. Gußstahl und 200 Pfd. Zinn in Stangen. Offerten „Lieferung auf Ei senplatten rc." bis 23. März 11'/» Uhr an das Depot. — Königl. Di rection der Gcwchrfabrik in Spandau: Lieferung von 7500 Scheffel Schmiede-Steinkohlen und 20,000 Scheffel Holzkohlen. Offerten „Sub mission auf ..." bis 1. April 9 Uhr an die Direction. — Königliche Ostbahn: Verkauf von Metallabgängen und altem gebrauchten Metall. AukaufSofferten bis 31. März 11 Uhr an das Bureau des Königl. Ober- Maschinenmeister. — Königliche Werft Danzig: Lieferung von ca. 1750 Centner Kupfer in Platten und Stangen. Offerten „Submission auf ..." bis 25- März 12 Uhr an die bezeichnete Behörde. — Königl. Eisenbahn-Commissariat in Berlin: Lieferung von 4 Stück zwei achsigen Eisenbahn-Postwagen Offerten „Submission auf ..." bis 24. März 12 Uhr an das Commissariar. Mit Ausnahme des redaktionellen Theiles beliebe man alle die Gewerbezeitung betreffenden Mittheilungen an F. Berggold, Verlagsbuchhandlung in Berlin, Links-Straße Nr. 10, zu richten. F. Berggold, Verlagshandlung in Berlin. — Für die Redaction verantwortlich F. Berggvld in Berlin. — Druck von Ferber Sf Seydel in Leipzig.