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kommene Form einer Schiene annimmt. Durck Vergrößerung und Verkleinerung der halbrunden Räume hat man es in der Hand, Len Stahlauguß dicker orer dünner zu macheu. Gray's stählerne Pferde-Hufeisen mit geriefter Unterfläche. Auf diese Hufeisen hat der Erfinder in England ein Patent genommen, deren Darstellung darin besteht, daß flache Stäbe von Stahl durch Walzen gelassen werden, welche Streifen entweder der Länge oder der Quere nach, oder auch in schräger Richtung rc. in dieselben hineinpressen, und aus dergleichen flachen Stä ben die Hufeisen geformt werden. Abgesehen von der größeren Dauer bieten diese Hufeisen den doppelten Vortheil, daß durch sie der Fuß einen festeren und sicherer» Tritt hat und das Schär fen bei Frostwetter nicht nöthig ist. In Fig. 10 ist die Fläche eines auf obige Weise gewalzten Eisenstabes, sowie eine Seiten ansicht desselben abgebildet, und in Fig. 11 derselbe Stab, aber in Hufeisenform gebogen, jedoch mit dem Unterschied, daß die Riefen in radialer Richtung laufen. Wohlfeiler lassen sich diese Hufeisen darstellen, wenn dieselben aus Eisen dargestellt und auf dieselben geriefte Stahlplatten aufgeschweißt werden. Ein neues Surrogat für Bleiweiß. Das Bleiweiß als Maler- und Anstrichfarbe hat zwar den Vortheil, daß es gut deckt, aber es ist nicht unveränderlich, son dern dunkelt, wenn es mit Ausdünstungen in Berührung kommt, welche Schwefelwasserstoff enthalten. Das Zinkweiß, dessen man sich, so weit es geschehen kann, als Surrogat für Bleiweiß be dient, desgleichen das sogenannte Permanentweiß sind zwar an der Luft unveränderliche Farben, besitzen aber nicht die erforderliche Deckkraft. Unlängst hat nun vr. Sack in einer Eingabe an die französische Academie auf seine Erfindung einer neuen weißen Farbe aufmerksam gemacht, die nicht nur von schöner Weiße, sondern auch an der Luft unveränderlich ist und dabei eben so gut wie Bleiweiß deckt, und die daher als Surrogat für letzteres sich sehr gut eignet. Diese neue weiße Farbe ist das Wolfram weiß oder wolframsanrcs Bleioxyd. Neuer tragbarer Heizapparat für Plattstähle jeder Größe mit Holztohlen-Feueruiig. (Französisches Patent.) Derartige Apparate sind zwar bereits früher in Gebrauch genommen worden, doch ist ihre Construction insofern mangelhaft, als nicht die ganze Hitze den Plattstählen zugute kommt, sondern ein großer Theil derselben unnütz verloren geht; auch fehlt ihnen die Einrichtung zur Aufnahme von Plattstählen der verschieden sten Größen. Der verbesserte französische Apparat zum Heiß machen der Stähle, der diesen Uebelständen abhilft, besteht aus einem ca. Fuß hohen 6seitigen hohlen Cylinder, dessen innerer etwa 3/4 Fuß weiter Raum von einem doppelwandigen Mantel umgeben ist, der die Bestimmung hat, Plattstähle von der ge wöhnlichen Größe aufzunehmen. Auf diesem Cylinder ist ein zweiter von gleicher Construction, aber geringerem Umfang ange ordnet, dessen Mantel die kleineren Stähle, ebenfalls an der Zahl 6, aufnimmt. Den Fuß des unteren Cylinders bildet ein Rost, auf welchen die brennenden Holzkohlen zu liegen kommen, die, indem sie die innere Wand des unteren und oberen Cylinders erhitzen, auch die Stähle um so leichter heißmachen, da diese in der Doppelwand des Mantels liegen und auch mittels eines auf den Cylinderdecken angebrachten Verschlusses von der Berührung mit der äußeren Luft ganz abgeschlossen sind. Durch den geöff neten Verschluß werden die heißen Stähle aus dem Apparat her ausgenommen. Der innere Raum des oberen Cylinders ist eine Fortsetzung des Feuerraums des unteren Cylinders, und da in den oberen Cylinder ein 3—4 Fuß hohes Blechrohr einge setzt wird, so sind die Bedingungen für einen normalen Wech sel der Luftschichten in dem Apparat gegeben und die Erhitzung der Stähle findet in den Mänteln beider Cylinder in erwünsch ter Weise statt. Der ganze Apparat, der überall aufstellbar ist, wird von einem Dreifuß getragen, dessen Füße auf einem etwa ! 2 Fuß hohen Tisch ruhen. Alles ist aus Eisenguß und in ge schmackvoller Form gearbeitet. Seine Anschaffung dürfte größeren Familien, Besitzern von Hotels, Rittergütern, Waschanstalten rc. als ganz zweckmäßig zu empfehlen sein. Vorrärhig im Muster- ! lager von W. Härtlein in Leipzig. Wirkunff und Zusammensetzung der Horsford'schen Backpulver behufs der Brodbereitung. Als ein entschiedener Fortschritt in der Brodbäckerei ist der durch Liebig's und Horsford's Vorschriften angebahnte Weglaß der Gährung beim Backen von Brod, sowie der Zusatz der Nähr salze zum Brodteig zu betrachten. Noch bis jetzt wird die Gäh rung durch Anwendung von Sauerteig Hervorgernfen. Durch den Gährungsproceß in dem Brodteig wird wohl Kohlensäure entwickelt, die es verursacht, daß derselbe steigt und die Brod- krume zellig und locker wird, die fehlerhafte Beschaffenheit und Anwendung des Sauerteigs bewirkt es aber auch, daß nicht selten das Brod einen unangenehmen säuerlichen Geschmack annimmt, und daß außerdem durch die Gährung gegen 10 Procente Mehl in flüchtige Gährungsprodukte verwandelt werden, die der Er nährung verloren gehen, abgesehen davon, daß das Brodbacken auf die gewöhnliche Weise immer eine zeitraubende Operation bleibt. — Was den Zusatz der Nährsalze zum Brodteig an langt, so bestehen diese aus Phosphorsalzen, aus Kalk, Kali, Bitter erde und Eisen, die sämmtlich an Phosphorsäure gebunden und da durch die Ursache sind, daß die dem Körper zugeführten Nahrungs mittel den Körper auch wirklich ernähren. Tausend Gewichts- theile von Brodmehl erster Sorte enthalten nur 13*/z Gewichts- theile Nährsalze, gegen 21 Gewichtstheile im Roggenkorn, folglich 72/z weniger, die in der Kleie zurückgeblieben sind, und die um ein gleiches Aeguivalent den Nährwerth des Mehles herabsetzen.*) Diesen Betrag an Nährsalzen nun dem Roggenmehl wiederzu- geben und gleichzeitig die Kohlensäure-Entwickelung im Brodteig ohne Gährung hervorzurufen, hat Horsford, Professor der Chemie in Cambridge, im Verein mit Liebig die jetzt so oft genannten Horsford'schen Backpulver zusammengesetzt, deren Bestandtheile die Nährsalze und doppcltkohlensaures Natron behufs der Abgabe der Kohlensäure sind, sodaß ihre Anwendung die Anwendung des Sauer teiges überflüssig macht. Jedes solche Backpulver besteht aus zwei Präparaten, aus einem Säurepulver, welches die erwähnten phos- phorsauren Salze, und aus einem Alkalipulver, welches das dop peltkohlensaure Natron enthält**), beide Pulver besonders ver packt. Was also die doppelt nützliche Anwendung des Backpul vers zur Brodbereitung anlangt, so kann die Anleitung hierzu durch Herrn G. C. Zimmer in Mannheim erhalten werden, der auch das Packpulver selbst auf Lager hat. Bezüglich der Kosten für den Bezug des Backpulvers, so werben diese durch den Mehr gewinn von 10—12"/„ Brod jedenfalls gedeckt. *) 1000 Gwth. Weizenmehl erster Sorte enthalten nur 5,5 Gwth. Nährsalze, gegen 21 Gwth. im Weizenkorn, folglich 15,5 weniger. **) Liebig schlagt vor eine Mischung von doppeltkohlensaurem Natron mit Chlorkalium, die sich gegenseitig in Chlornatrium «Kochsalz) und dop peltkohlensaures Kali umsetzen. Amerikanische Kartoffel- und Aepfel-Schälmaschine ver besserter Construction. Eine neue amerikanische Kartoffel- und Aepfelschälmaschiue, Patent IVKitsmors 6"- ist durch das Handlungshaus von Carl Schmidt in Leipzig eingeführt worden, welche gegen die bisherigen Apparate dieser Gattung sehr wesentliche Vortheile bietet. Ein derartiger ist die einfache Construction, gegenüber dem compli- cirteren Mechanismus der älteren Patente. Bei der neuen Ma schine wird die zu schälende Frucht, Kartoffeln, Acpfel in der Richtung des Kernhauses, angespießt und Lurch ein Rad in drehende Bewegung gesetzt. Dieses Rad dreht zugleich einen Schraubengang, durch welchen das Schälmesser gegen die Frucht und um diese herum geführt wird. Dasselbe ist nicht flach, son dern kreisförmig gebogen, sodaß der zu schälende Gegenstand