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48 beiden Seiten die Zapfenstücke eingeschoben sind. Jeder der bei den Radzapfen hat nämlich von der Nabe einwärts einen Stiel, mit welchem derselbe in den Il-formigen Achscnstücke sich Hinein oder herausschieben läßt. Zu diesem Zwecke erhalten die gegen einander stehenden Enden der Zapfenstiele Schraubengewinde und zwar das eine ein rechtes, das andere ein linkes, und werden durch Umdrehung einer 'Doppelschraubenmutter, welche ebenfalls in der Höhlung der v-förmigen Achse liegt, einander genähert oder entfernt. Die Umdrehung der Schraubenmutter geschieht mit einer Handkurbel während des Fahrens vom Sitze des Wa genlenkers aus, und zwar auf eine eigenrhümliche Art durch eine Schraube ohne Ende. Die Tragfähigkeit dieser Achse ist keines wegs geringer, als die der gewöhnlichen. Da die ortsüblichen Geleisweiten der Fuhrwerke auf den Feld- und Seitenwege» oft sehr verschieden sind, diese Wege aber meistens nur ein tief aus gefahrenes Geleise haben, so ist das Fahren mit den breitspuri gen Reisewagen, den Militärsuhrwerken und dergleichen auf sol chen Seitenwegen sehr erschwert, oft ganz unmöglich. Durch die Anwendung von Achsen mit veränderlicher Spurweite soll eben diesem Uebelstand abgeholfen werden. Ieuil Surrogat für thiensche Kohle. Ein Surrogat für thierischc Kohle stellt, wie das „Polytechnische Centralblatt erwähnt, Ernst Ziegler in Heilbronn nach einem ihm in Bayern patentirten Verfahren durch eine derartige Vermischung von reinem Thon und Kohle dar, daß der Thon eine feine mechanische Vertheilung der Kohle bewirkt und beim Brennen ihre Verdichtung verhütet, während er dem Ganzen zugleich eine gewisse Festigkeit verleiht Als kohlegebende Substanz können alle organischen Körper dienen, welche beim Glühen in verschlossenen Gefäßen reinen Kohlenstoff liefern und zugleich flüssig find oder aufgelöst werden können, z. B. Leim, Fette, Oele, Gummi, Harze :c.-, am vortheilhaftestcn aber Steinkohlen- oder Holztheer. Der Thon wird je nach seiner Fettigkeit mit dem dritten bis fünften Theile seines Volu mens Theer unter Zusatz von Wasser möglichst innig gemengt, bis das Ganze eine durchaus gleichförmige plastische Masse von brauner Farbe darstcllt; bei stärkerem Theerzusatz erhält man eine etwas wirksamere, bei geringerem eine etwas dauerhaftere Substanz. Die ganz gleichmäßig ge mischte Masse wird in kleine Stücke, z. B. in hohle Cylinder von 4 bis 5 Zoll (125 bis 130°»") Länge und 1 Zoll (26°»») Durchmesser, ge formt, und dabei zugleich etwas znsammengepreßt, um die Festigkeit des Productes zu erhöhen; die Stücke dürfen nicht zu dick sein, nur etwa 2 bis 4 Linien (4 bis 9°»»), um bei dem nachherigen Verkohlen einer gleichmäßigen Hitze ausgesetzt werden zu können. Nach vollständiger Trock nung findet die Verkohlung ganz nach Art der Knochenverkohlung in Töpfen oder Röhren unter möglichstem Luftabschluß statt, wobei in Bezug auf das Brennen noch größere Vorsicht, als bei der Knochenkohle nöthig ist. Die erhaltene Kohle wird wie gewöhnlich zerkleinert gesiebt. Ver wendet man Blutt statt Theer, so muß die fertige Kohle vor der Ver wendung zur Entfernung des Eisens nut Wasser und Salzsäure behandelt werden. Die auf die eine oder andere Art erhaltene Kohlensubstanz, welche der Knochenkohle sehr ähnlich ist, etwa gleiches spccifischeS Gewicht, schwarze sammetartige Farbe und gleichmäßig fein poröses Gefüge hat, wird zur Entfernung des anhängenden feinen Staubes mit Wasser tüch tig ausgewaschen; sie besitzt ein gleiches, theilweise sogar stärkeres Ent- färbungsvermögen als Knochenkohle und kann auch ganz wie letztere durch Wiederbelebung wieder brauchbar gemacht werden. Eine noch wirksamere Kohle als die angegebene erhält nian, wenn man dem Theer oder Blut vor der Mischung mit dem Thoue 10 bis 20" „ seines Gewichtes in Wasser ausgelöstes Kocksalz, Potasche oder Soda beimengt und im klebri gen ganz ww gewöhnlich verfährt. Nach dem Brennen und Mahlen wer den diese Substanzen mit Wasser wieder aus der Kohle extrahirt und dadurch die Porosität sehr vermehrt; solche Koble lieferte äkisgezeichnetc Resultate, nur zeigte sie eine etwas geringere Festigkeit als die andere. Die ans die beschriebene Weise dargcstellten Surrogate haben der Knochen kohle gegenüber den Vortheil einer bedeutend größeren Billigkeit — nach Zicgler's Angaben können sie zu etwas über 1 Thlr. pro Centuer dar gestellt werden — sowie den einer größeren Gleichförmigkeit und damit einer größeren Wirknngsfähigkeit. Thriffonmnos, über einige Tigenschasicn dcs chemisch reinen Silbers. Das Silber läßt sich in der Hitze des Knallgasgebläses in einem Kalkofen destilliren. Dasselbe schmilzt zunächst, wird weißglühend und stößt einen hellblau-violetten Dampf aus, der sich ans einem talken Por- zellanscherbcn als grauer Anflug absetzt und ans Silber und Silberoxyd besteht. Fein zerthciltes Silber versprüht in blanweißcn Funken, gebt in Silberoxyd über und beginnt sich erst zu verflüchtigen, wenn sich durch Zusammcnschmelzung größere Silberkügelcken gebildet habe». Das de- stillirie Silber ist blendend weiß und viel weicher als das legirte, von dem es geritzt wird. Spec. Gew. — 10,575. In sehr dünnen Lagen durchsichtig wie Gold mit bläulich-grünem oder gelblich-braunem Lichte l e L o n. je nach der Dicke. Löst sich leicht in Salpetersäure, heißer concentrirter Schwefelsäure und heißer Cyankaliumlösung, in welcher ein eingetauchter Glasstab bei 60—70° C. sich mit Silber überzieht. Schmilzt man eine Knpferstlberlegirung vor dem Knallgasgebläse, so entweichen lanchgrüne Dämpfe, es destillirt kupferhaltiges Silber über und es bleibt silberhal tiges Kupfer zurück; das Kupfer ist aber zum größten Theil oxydirt. Von Bleisilberlegirungen verschwindet erst das Blei, theilweise als Oxyd sich verflüchtigend, theilweise vom Kalk eingesogen, und reines Silber bleibt zurück. (Fresen. Ztschr. 1868.) Keßer Pfcffcrmiinjöl und dessen Verfälschung. St. Martin bemerkt bezüglich des Pfcffermünzöls, daß das aus Pflanzen, welche in Frankreich cultivirt wurden, bereitete durchaus nicht den angenehmen Geruch des englischen zeige, und daß die aus Amerika importirten Sorten noch viel mehr zu wünschen übrig ließen. Am häu figsten wird das Oel jetzt mit ätherischem Copaivaöl verfälscht. Um dies zu erkennen, schlägt Martin vor, das Oel vorsichtig bis zum Lieden mit concentrirter Salpetersäure zu erhitze», wornach, wenn die Verfälschung stattgefunden hat, sich eine Verdickung der Flüssigkeit nach dem Erkalten zeigt, welche um so beträchtlicher ist, je größer die Menge des beigemisch ten Copaivaöls war. Letzteres verharzt bei der betreffenden Behandlung und nimmt die Lonsistenz der Butter an, während das Pfeffermünzöl sich kastanienbraun färbt, aber flüssig bleibt. (Ztschr. des allgenr. esterr. Apothekervereins.) Arbcitsmarkt für Gewerbe und Technik. Im Wege der Submission: Rheinische Eisenbahn: 100 Stück bedeckte Güterwagen, 200 Stück desgleichen offene. Offerten „Submission auf Güterwagen" bis 15. Fe bruar an die Direction in Köln. Dampfmaschine von 15—20 Pferde kraft, am liebsten Locomobile, wird zu kaufen gesucht. Offerten unter der Chiffre X. X. 120 an die Expedition der Kölnischen Zeitung. Kö nig!. Telcgraphcndirection in Hannover: Lieferung von Schrauben stützen zu Doppelglocken pr. 1869. Offerten „Submission auf ..." bis 15. Februar 11 Uhr an die Registratur der Direktion. Breslau- Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn: Lieferung von 350 Stück guß stählerne» Wagenachsen mit schmiedeeisernen Radgerippen :c. 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