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ralhsam ist, da mehr als ein Drittel der Fettsubstanz nicht ans- gebuttert wurde, die Butter außerdem sehr schlecht zusammenging und von dem Käsestofs zu unvollkommen abgeschieden werden konnte; 2) daß das Buttern mit der Clifton'schen Maschine bei Ein pressung von Luft weit ungünstigere Resultate liefert, als wenn die Lufteinpressung sistirt wird, daß also die Eigenthümlichkeit der Maschine derselben nur zum Nachtheil gereicht. Es mußte hieraus das Resultat gezogen werden, daß die Maschine für die praktische Anwendung nicht empfohlen werden kann. Eine andere, ebenfalls Seitens der Hallischen Maschinen- Prüfungsstation untersuchte Buttermaschine von W. Lefeldt in Schöningen (Herzogth. Braunschweig) ergab dagegen recht günstige Resultate. Eine Beschreibung der Maschine kann wohl hier über gangen werden, da dieselbe in neuerer Zeit vielfach in landwirth- schaftlichen Zeitungen besprochen wurde; der Gang der Versuche bestand darin, daß zunächst der Fettgehalt der zu verbutternden Sahne durch Extraction mittelst Aether und Wägung der ge wonnenen Fettmaste bestimmt und in der Folge das Gewicht der gewonnenen Butler mit der vorhandenen Fettmenge verglichen wurde. In Betreff der Zahlenresnltate sei hier wiederum auf die oben angeführte Quelle (Seite 95) verwiesen; die aus den selben und aus der Anordnung der Maschine gezogenen Schlüffe waren folgende: 1) Die Leistung der Maschine ist die normale, wie sie von jeder guten Buttermaschine verlangt werden muß. Die Sahne wird nahezu vollständig entfettet, eine Beschleunigung der Butter bildung tritt nicht ein. 2) Die Handhabung der Maschine ist sehr einfach; das Drehen geht leichter vor sich wie bei den gewöhnlichen Maschinen, so daß selbst schwache Personen die Arbeit verrichten können. 3) Die technische Ausführung der Maschine ist eine sehr solide und wird derselben hierdurch eine möglichst lange Dauer gesichert. 4) Der Preis der Maschine (17 Thaler für das der Prü fungsstation übergebene Exemplar) muß in Berücksichtigung der guten Ausführung als ein angemessener bezeichnet werden. Die Prüfungsstation konnte aus diesen Gründen die Ma schine unbedingt zur Anschaffung empfehlen. Aie neuesten Fortschritte in den Hewerben und Künsten. Patente. Monat Dezember. Bayern. Herren I. Eberhardt L Co. in Stuttgart auf Grrtenstühle. Herrn Michael Thumser in München auf Verbesserungen an Pendel- Uhren. Herrn F. C. Euler, Direktor des Eisenwerkes Kaiserslautern, auf Herstellung von feuerfestem, unzerbrechlichem, eisernem Kochgeschirr. Herrn W. Schmidt, Regierungsasscssor in Ansbach, auf Hinterla dungsgewehre. Herrn I. Kramer in München auf einen Controlapparat zur Con- statirung der Fahrzeiten. Herrn I. v. Schwarz in Nürnberg auf Fabrikation verschiedener Ar tikel aus einer neuen Masse, „Gabromasse" genanni. Würtcyiberg. Herrn G. A. Hopt guu., Tapezierer in Stuttgart, auf einen Feldstuhl. Herrn I. Hardegg in Eßlingen auf Gährspunden. Herren A. Syngbye und Janus Schmidt in Ebeltost auf Sohlen re. aus Horn, Herrn E. Weiß, Chemiker in Paris, auf ein Verfahren zum Ent- schälen von Getreide und Hülsenfrüchten. Herrn P. F. Herrmann in Aalen auf eine Maschine zum Zerkleinern des Specks. Herrn K. Mahle in Stuttgart auf ein Korsetschloß. Herrn Prof. Bopp in Stuttgart auf einen Taschenapparat zur Un tersuchung der Leistungsfähigkeit der Blitzableiter. Herrn S Berrer in Rothnang ans eine Handharmonika. Herrn I. C. Hanni in Biberach auf einen Apparat znr geheimen Abstimmung. Schmierung von Gebläsekolben. Unter den Vor- und Nachthellen, mit denen sich die stehen den und liegenden Cylindergebläse einander gegenüber stehen, fällt ans Rechnung der letzteren besonders die Schwierigkeit, das Schmicrmaterial am Kolbenumfang gleichmäßig zu vertheilen, da cs sich, wie Graphit z. B., im untersten Theil des Cylinders anhäuft. Die liegenden Dampfcylinder sind diesem Uebelstande deshalb nicht unterworfen, weil das Schmiermaterial (Fett) durch den Dampf fein zertheilt an die Cylinderwandung sich anlegt oder an derselben als Condensationswasser sich bildet. Auf einer ähnlichen feinen Zertheilung durch das Füllungs medium, die Gebläseluft, beruht die folgende, in der „Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins", 1868, S. 205, von Radinger mitgetheilte Schmiermethode. Ob sich dieses Mittel auch bei Kolben mit Lederstulpen oder Segeltuch verpackung eben so gut bewähren wird, muß versucht werden. Die beiden liegenden Gebläsecylinder des Hohofens der Clamhütte in Blansko haben 1^,265 Durchmesser, 1^,265 Hub, und bei den 16 Doppelhüben in der Minute beträgt die Ge schwindigkeit der Metallkolben 0"",655 pro Secunde. Die Wind ausströmung ist unten. Es war nun unmöglich, den Kolben der art in Schmiere zu hallen, daß er nicht warm lief, und obgleich man alle bekannten Mittel versuchte, so nützte doch, Dank der dünnen Kolbenstange und der unteren Ausströmung, keines. End lich kam man auf den Gedanken, Kohlenwasserstoff in Gasform als Schmiermittel zu versuchen, und dies bewährte sich glänzend. In einem erhitzten Gußeisenlöffel, wie solche zum Bleischmelzen verwendet werden, gießt man einfach etwas Petroleum und läßt den fast flammenden Dampf und Rauch, welche sich daraus ent wickeln, durch die Saugklappen einziehen. Es wird nämlich zwei- oder dreimal in 24 Stunden der vorbereitete Lössel vor die Windeiuströmung gehalten und während vier oder fünf Aspira tionen der Eisensturz gelüftet, welcher in der anderen Zeit den dampfenden Löffel deckt. Dieses billige Mittel genügt zugleich für die Schmierung der Kolbcustange, und wie man sich an letz terer überzeugen kann, ist der Fettüberzug ziemlich consistent, doch sehr fein anzufühleu, was gar nicht anders zu erwarten ist, da ja das Schmiermittel in Gasform eingebracht wird und sich wie Thau gleichmäßig ansetzt. (Ztschr. d. V. d. Jng.) Selfridqe's pntentirte neue Waschmaschine. Je einfacher eine für den häuslichen Gebranch bestimmte Maschine gebaut ist und je leichter und bequemer es sich mit ihr arbeitet, auf um so größere Verbreitung in häuslichen Kreisen darf sie rechnen. In diesem Sinne Hal der genannte Erfinder (amerik. Patent durch 8oient. ^msr. 1868) die in Fig. 1 und 2 illustrirte Waschmaschine construirt, die sich eben so durch ihre Dauerhaftigkeit und leichte Transportfähigkeit, wie durch ihre Einfachheit in der Behandlungsweise auszeichnet. Figur 1 zeigt eine Totalansicht der Maschine und Fig. 2 einen Bertikalaufriß. ist der Wasserbehälter und 6 das Waschbret; es besteht ans 2 Theilen, ist von halb elliptischer Form und gerieft auf seiner Oberfläche. Beide Theile können herausgeuommen werden, wenn der Apparat gereinigt werden soll, nachdem man die in Scharniren sich drehenden, mit Fenstern versehenen Deckel 6 zurück-