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88 an das Papier oder Holz bewirkt, so eine effektvolle Oberfläche erzeugt und das Wachs selbst durch Verdichtung zur Aufnahme der Farben geeigneter gemacht. Die eigends zubereiteten Oel- farben werden nun nach Anleitung der darunter liegenden schwar zen Zeichnung mit dem Pinsel aufgetragen und die Ränder der Wachsschicht deckt eine geschmackvolle Einfassung. Zeigt der Ab druck ein einfaches Profil, ohne weitere Umgebung, so entfernt man von der Oberfläche des Papiers rc., aber mit Ausnahme des Profils, die Wachsdecke; nachdem dieselbe mit bunten Farben bemalt ist, erscheint das Profil en rellek als Medaillon-Gemälde. Die Methode ist eine leicht ausführbare, gewährt dem ausüben den Künstler volle Freiheit in der Wahl der Farbetöne und in der Correctur, sowie in der Verschönerung der Linien auf dem Original, ohne der Treue desselben Eintrag zu thun. I e u i l Pas Gewerbe der Korallenfischern an den italienischen Küsten. Die Mehrzabl der Fahrzeuge, die im Mittelmcer an den genannten Küsten die Korallenfischerei betreiben, sind italienische. Man unterscheidet von ihnen zwei Arten, von denen die der einen Art eine Tragfähigkeit von 11 bis 16 Tonnen haben und mit ca. 15 Mann besetze sind, die nur in den Monaten Februar, März und April fischen, während die der anderen Art eine Tragfähigkeit von nur 3—6 Tonnnn und eine Be mannung von höchstens 6 Fischern haben, die aber das ganze Jahr hin durch mit der Korallenfischerei sich beschäftige». Die kleineren Fahrzeuge nehmen mir jedem Jahr immer mehr ab, sodaß im Jahr 1867 die An zahl derselben nicht über s27 mehr betrug; dahingegen nimmt die der großen mit jedem Jahre zu, sodaß sie bereits im Jahr 1868 sich mit 200 bezifferte. Wenn nicht Noth und Gefahr diese Fahrzeuge zu einan der ruft, bleiben sie während der Fischerei 15 bis 30 Meilen von einan der entfernt; die Mannschaften sind Tag und Nacht thätig, arbeiten in wechselnden Abteilungen und begnügen sich mit Brei und Biscuit. Den Ertrag der Fischerei liefern sie nach Genua, Livorno und Neapel, wo die Korallenindustrie in hoher Blüthe steht, und erhalten pr. Kilogramm Korallen, nach Maßgabe der Größe, Stärke und Farbenschönheit der Stücken, 60 bis 100 Francs bezahlt. Prüfung der Chokolade auf einen Gehalt an geröstetem Mehl. Man erhitzt für diesen Zweck nach H. Reinsch in der Fürther Gwbztg. 1 Theil der zu untersuchenden Chokolade mit 10 Theilen Wasser zum Kochen, läßt die Lösung erkalten, wobei sich ein röthlich brauner Absatz bildet, und gießt sic nun aus eine Filter von gewöhnlichem Filtrirpapier; war die Chokolade unverfälscht, so filtrirt die Flüssigkeit ziemlich schnell durch, das Filtrat erscheint klar und heüroth gefärbt, besitzt einen ange nehmen süßen Geschmack nach Lacao und aus dem Filter bletbt eine braune Masse zurück, welche nach dem Trocknen ein leichtes,- röthlich-brau- nes, nicht zusammengebackenes-Pulver zurückläßt. War die Chokolade verfälscht, so fütrirt nur sehr langsam eine trübe, schmutzig-gelbe Flüssig keit voii widerlich süßem Geschmack durch und auf dem Filter bleibt cm zäher Kleister zurück, welcher nur sehr langsam austrocknel und eine zähe zusammcngebackene Masse zurückläßt. Je mehr die Chokolade mit gerö stetem Mehl verfälscht war, nm so zäher ist die Abkochung. Schuh deutscher Auswanderer nach der nordamerihanischen Union. Zum Schutz deutscher Auswanderer ist zwischen dem norddeutschen Bunde und den Vereinigten Staaten von Nordamerika ein Vertrag ab geschlossen worden, welcher unter anderen die Bestimmung enthält, daß in deutscher (englischer und französischer) Sprache gedruckte Regulative an in die Augen fallenden Stellen jeden Schiffs zu befestigen sind. Ver- letzurmen der Bestimmungen dieser Regulative werden einer Kommission von Vieren vorgelcgt, von denen zwei durch den norddeutschen Bund und zwei durch die Union ernannt werden. Im Fall einstimmiger Entschei dung ist diese endgültig. Die hierdurch Seitens der Lapitaine verwirk ten Strafgelder werden zur Deckung der Kosten dieser Kommission ver- ! wandt Ferner hat jeder Schifsscapitain für jeden erwachsenen Passagier ! ein Kopsgeld von 1 Dollar an die Union zu entrichten, welche Summe außer den Strafgeldern auch noch zur Deckung der Kommissionskosten verwendet werden soll. Pelier Bereifung von Machspapier. A. Ricker empfiehlt das Wachspapier auf folgende Art zu bereiten: Als Papier wählt man am besten ein großes Format von Druckpapier, welches man als Ausschuß billig kaufen kann; man öffnet ein Buch des selben, legt es flach aus den Tisch und fährt mit einem Bügeleisen, in welchem sich der heiße Stahl befindet, schnell auf dem Papiere herum, während man mit der linken Hand ein Stück Wachs die Fahrten des l e L o n. Bügeleisens begleiten läßt, indem manMasselbe dicht daran hält. Ein wenig Uebung reicht hin, um die MeMe des abfließenden Wachses zu ermessen. Dasselbe dringt schnell ein >md ein etwaiger Ueberschuß im- präanirt sich leicht dem unterliegenden Bogen, welcher dadurch schon halb zu Wachspapier wird. Sobald die Ausbreitung des Wachses und^das Abfließen desselben nicht mehr schnell genug vor sich geht, wird der «stahl durch einen heißeren ersetzt, und man kann sich ohne Anstrengung in einigen Stunden seinen Borrath an Werthpapier für das ganze Jahr anfertigen, welches auch «auf Gläser rc. mit eingesottenen Früchten zu verwenden ist. (A. a. O.) Uelier Behandlung der Stahlbleche. Versuche, welche von Scharp angestellt wurden, zeigten, daß Stahl bleche durch das Lochen 33" „ der absoluten Festigkeit verlieren. Wenn man aber die gelochten Stahlplatten rothwarm macht und biegt, dabei durch ihre Bedeckung mit Sand oder Asche einem Härten oder Ziehen vorbeugt, so zeigen dann die gebogenen Platten in der Nietnath fast die ganze Festigkeit der unberührten Bleche. Die Verhältnisse der Löcher und ihre Abstände find natürlich die der gewöhnlichen einfachen Keffelnietung. (Ztschrft. d. Oesterr. Archit.-V.) Mechanischer Getreide-Mehapparat. In mehreren englischen Brauereien sind mechanische Getreide-Meß apparate eingeführt, welche durch die Transmission angetrieben, gar keiner Wartung bedürfen und dabei sicher zählen. Jeder solcher Apparat besteht im Wesentlichen aus einem Rade, deffen Zellen sich füllen und welches stehen bleibt, wenn kein Getreide zugeführt wird. Literarischer Anzeiger. Schotte, F.: Repertorium der technischen, mathematischen und natur wissenschaftlichen Journal-Literatur. Quandt L Händel, Leipzig 1869. — Von diesem Werk, welches aus mehr als Hundert der besten in- und ausländischen technischen, naturwissenschaftlichen und mathematischen Journale den Inhalt in alphabetisch geordneter Zusammenstellung bringt, erscheint allmonatlich ein Heft. In Anbetracht seiner Vollstän digkeit und praktischen DarstellnngSweise, die sich bereits in dem ersten uns vorliegenden Heft ausspricht und ohne Zweifel auch den ferneren nicht fehlen wird, ist dieses ganz zeitgemäße Unternehmen dem bethei- ligten Publicum nur zu empfehlen. Stegmann, E. 0r.: Kunst und (bewerbe, Wochenschrift zur Linderung deutscher Kunst-Industrie Carl Kunze, Leipzig. — Bei den hohen und vielseitigen Anforderungen, die an die Redaktion einer derartigen Zeit schrift gestellt werden, wollen wir um so weniger unterlassen, auf Stegmann's „Kunst und Gewerbe" aufmerksam zu machen, da das recht zweckmäßig angeordnete und mit Sachkenntniß behandelte Mate rial dafür bürgt, daß der ausgesprochene wichtige Zweck allseitig er reicht wird. Schmidt, Walther: Kie neuesten Fortschritte im Maschinenwesen bei der Pranutwein-Kabrikation. V. Wichura L Comp., Radibor 1868. — Dieses Werk behandelt in fünf Abschnitten unter Zugrundelegung der neuesten Einrichtungen und Maschinen die Zubereitung, Kühlung, De stillation, die Besteuerung der Maische und die Bestimmungen der Gradhaltigkeit des gewonnenen Spiritus. Da der Verfasser selbst praktischer Brennerei-Techniker ist und als solcher auch auf eigene Er fahrungen gestützte Rathschläge bei An- und Neubauten von Brenne reien in seinem Werk niedergelegt hat, io findet in demselben jeder Brennereibesitzer einen Rathgeber, dessen Anleitungen ihm von wesent lichen Nutzen sein werden. Der sechste Abschnitt enthält Mannigfalti ges und im Anhänge ist eine Methode beschrieben, wie man sich von der Richtigkeit eines Alkoholometers überzeugen kann. Mit Ausnahme des redactionellen Theilcs beliebe man alle die Gewerbezeitung betreffenden Mittheilungen an F. Berggold, Verlagsbuchhandlung in Berlin, Links-Straße Nr. 10, zu richten. F. Berggold, Verlagshandlung in Berlin. — Für die Redaction verantwortlich F. Berggvld in Berlin. — Druck von Ferber Seydel in Leipzig.